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Stahl und Eisen, Jg. 46, Nr. 46

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(1)

STAHL n i EISEN

M Z E IT S C H R IF T '

FUR D A S D E U T S C H E E IS E N H U t TEN W ESEN .

Nr. 46. 18. Noyember 1926. 46. Jahrgang.

Experimentelle Untersuchungen des Materialflusses beim Walzen von Tragern.

Von D irek to r 5)r.*£jrtg. N o r b e r t M e tz in Luxem burg.

(Verfahren zur Siehtbarmachung von Formanderung en. 1. V er suche im Einschneidekaliber. Abhangigkeit der Werkstoffverdrangung von der Grófte des Einschnittwinkels. Folgerungen aus den Yersuchsergebnissen. 2. Ver.

suche im. dritten Kaliber einer Kalibrierung in 7 Stichen. Wagerechte und senkrechte Materia.lverschiebung im offenen und geschlossenen Flanschenvorsprung und im Steg.)

(Hierzu Tafel 15 bis 18.) I |as experimentelle Verfahren zur U ntersuchung

des Materialflusses beim W alze n , das im Aus- walzen von Probestticken, die m it Schrauben ver- sehen sind, besteht, h a t beim W a lze n von Flacheisen uberraschende Ergebnisse gezeitigt, die schon friiher veróffentlicht w urden1).

H ier soli der M aterialfluB beim W alze n von Tragern nach diesem Verfahren behandelt werden, und zwar w urden zwei Versuche vorgenom m en:

1. im Einschneidekaliber einer K a librie run g fur N. P. 12 in sieben Stichen auf einer 650-mm- S tra fie ;

2. im d ritte n K alibe r derselben K alibrierung.

Z ur Y e rd eu tlich un g der E rscheinungen w urden blasige u n d lunkrige B lockkópfe zu den Versuchen herangezogen.

V e r s u c h e i m E i n s c h n e i d e k a l i b e r . A bb. 1 g ib t den Q uerschnitt des Anstiches von 134,5 x 106,7 m m wieder. D ie Lage der eingedrehten W hitw orth-S chrauben v o n rd. 13 m m (f) (A bb. 2) ist in A b b. 1 durch ihre Achsen ke n n tlic h gem acht.

A bb. 3 zeigt den Q uerschnitt nach dem ersten Stich sowie die Durchmesser der W alzen. D er obere An- griffswinkel des offenen Kalibers betragt 32 0 30', der untere des geschlossenen K alibers 33 0 10'. D ergrófite M aterialfluB fin d e t naturgem aB in der M itte des A nstichąuerschnitts s ta tt. A bb. 4 (siehe Tafel 15) zeigt den S c h n itt durch eine Schraube, die sich in der M itte des Anstiches senkrecht zur W a lzric h tu n g befand; die Kreuze in den einzelnen A b bildu n ge n geben die Lage der anderen Schraubenachsen an.

D er untere E inschneidew inkel vo n 64 0 3 0 ' ha t an der Spitze eine A b ru n d u n g m it einem Halbmesser von 7 m m , der obere y o n 6 6 0 eine A b ru n d u n g von 25 m m Halbmesser. D u rc h die scharfen unteren Einschneidew inkel wurde die Schraube an dieser Stelle gespalten, so daB sich die beiden Teile a u f die inneren Seitenflachen der beiden Flanschteile anlegten.

x) St. u. E. 43 (1923) S. 914/6; Revue industrielle des Mines (1923) S. 343/61; Rev. Mśt. 22 (1925) S. 1/20 u. 66/87; St. u. E. 46 (1926) S. 476/8.

x l v i.46

-foe.7-

Der obere Teil der Schraube wurde durch den stum pferen Einschneidew inkel n ic h t durchschnitten, sondern unter starker B reitung erheblich zusammen- gedriickt.

A bb. 5, die den S ch n itt in der W a lzric h ­ tu n g einer ande­

ren, senkrecht zu den W alze n ein-

gesetzten Schraube wieder- gib t, zeigt, daB

die untere Schraubenflache der oberenFlache u m rd. 11,5 m m voreilt, eine natiirliche E r ­ scheinung, da die obere Quer-

Abbildung 1. Anstichąuerschnitt und Lage der Schraubenachsen.

2,72- schnittsabnahm e bedeutend groBer ist ais die untere.

un d ferner b e k a n n t ist, daB sich die Streckung beim W alze n zum groBten Teil gegen die W a lzric h tu n g vollzieht. Das Loslosen des unteren Teiles der Schraube vo m Eisen zeigt die Z ugspannungen, die dort a u ftre te n ; sie sind a u f

die Yerschiedenheiten der M aterialveranderungen, die im oberen Teile des

Querschnittes groBer sind ais im unteren Teile, zu- riickzufuhren. D as Ein- schneiden des Materiales durch die Einschneide­

w inkel geschieht naturge­

m aB im m er a u f der Seite des scharfsten W inkels.

A b b. 4 u n d 5 zeigen, daB die A b n ah m e der

Schraubengange im obersten Teile der Schraube groBer ist ais im untersten, m it A usnahm e von den alleruntersten Schraubengangen, die starker gedriickt

2 0 1 Abbildung 2.

Whitworth- Schraube.

(2)

1578 Stahl und Eisen. E x perim en lelle U ntersuchungen des M aterialjlusses. 46. Jahrg. Nr. 46.

sind, da der spezifische D ru c k an den scharfen untersten W inkełspitzen gro Ber ist ais an allen anderen Stellen. D ie groBere A b nah m e des obersten Teiles ist auf die starkę M aterialverdrangung durch den groBeren Einschneidew inkel zuriickzufuhren.

Abbildung 3.

(juerschnitt nach dem ersten Stich.

Abb. 6 u n d 7 stellen den S ch n itt einer senkrechten Schraube dar, die auf 32 m m von der Linksseiten- flache des Einstichąuerschnittes eingedreht wurde.

D urch die M aterialverdrangung infolge des Ein- schneidewinkels w ird der W erkstoff der inneren Flanschflache m itgezogen, w odurch sich die bezeich- nende K urvenfo rm an den beiden E n d e n der Schraube ergibt. Der Seitendruck steigt d ann im Einschneide­

w inkel, u n d der W erkstoff w ird zum Steg hingetrieben, was aus der N eigung der G ew indespitzen des inneren

Schraubenrandes zu ersehen ist.

D ie seitliehe M aterialverdrangung zwischen der Seitenflache und der Schraube ist a m groBten auf dem oberen Flanschteile m it — = 1,46 bis 1,48 (ej. un d e2 = M aterialstarke vor bzw. nach dem S tich );

au f dem unteren Flanschteile betragt sie 1,31 bis 1,37 u n d ist am kleinsten auf der Stegm itte des Profils (ił- = 1,10). D ie seitliehe Y erdrangung zwischen Schraube u n d den inneren Flanschenseiten ist auf eine Abscherung zuriickzufuhren, was d eutlich an den senkrechten S ch n itten der wagerecht eingesetzten Schrauben zu ersehen ist.

Im Steg w ird der W erkstoff auf B reitung bean- sprucht; diese betragt — = 0,81 bis 0,95.

e2

D ie MeBergebnisse nach den G angen der wage- rechten Schrauben sind kleiner ais die E ntfernungen a uf der wagerechten L in ie , denn es treten noch auBer diesen seitlichen Versehiebungen senkrechte M aterialbew egungen auf, die nur an den wagerechten Schrauben zu erkennen sind.

A bb. 8 a u n d b zeigen den Langsschnitt einer anderen senkrechten Schraube, die a u f eine Ent-

fernung vo n 34 m m von der rechten Seite in den An- stichąuerschnitt eingedreht war. Beide E n d e n dieser Schraube waren a u f elektrischem Wege an das W a lz g u t geschweiBt worden. D ie A b bild u n g e n be­

weisen, daB das obere E nde dem unteren E n d e u m rd. 18,0 m m nacheilt, eine Folgę der groBen Material- verdrangung des oberen Profilteiles.

D er Nachweis dieser Langsverschiebung ist sehr w ichtig. Sie beweist, daB die H o henabnahm e, ge- messen zwischen den wagerechten Schrauben, gróBer sein m uB ais diejenige, die sich aus den Abmessungen der Schraubengange ergibt. Sie zeigt besonders, daB die H ohenabnahm e des Querschnittes n ic h t nur auf die senkrechte M aterialverdrangung, sondern auch a u f eine Langsverschiebung zuriickzufuhren ist. Das Einschneidekaliber fu llt im allgemeinen geniigend.

w enn = 1,07 bis 1,20 betragt (H j un d H , Hohe

2

vor bzw . nach dem Stich). A u ffiillig is t, daB die Seige- rungszone des fertigen Tragers die W urzelform (vgl.

A b b. 9) behalt, die die Schrauben der A bb. 6 un d 7 angenom m en haben.

A bb. 10 u n d 11 stellen den S ch n itt einer Schraube dar, die im Abstande von 11 m m von der Linksseite des Anstiches eingedreht war. D ie groBte A b n ah m e der Schraubengange ist, wie bei den unteren Schrau­

ben, in der M itte des Querschnittes zu suchen. Die seitliehe V erdrangung zwischen R a n d u n d Schraube ist im D urch sc h n itt am groBten im oberen Flansch­

teile (— = 1,76), im un te rn Flanschteile betragt sie

e 2

Cl = 1,41 u n d ist a m kleinsten in der Stegm itte

e 2

m it — = 1,37 bis 1,31. Zwischen den beiden senk- rechten Schrauben is t eine seitliehe Materialyer- e2 schiebung fiir beide Flanschen fast gleich groB m it

— = 1,35, w ahrend die im Steg nur = 1,06 bis 1,00 betragt.

A bb. 12 zeigt den S c h n itt einer Schraube, die 13 m m von der lin k e n Seitenflache des Anstiches eingedreht war. Das obere Ende e ilt rd. 9 m m dem unteren Ende nach. Die Z ugspannungen sind auf beiden Seiten sehr stark, was daraus hervorgeht, daB die elektrische VerschweiBung sich vom W erkstoff gelost hat. Die groBte Zugspannung ist a uf dem oberen E nde zu sehen.

W e n n schon diese B etrachtungen von gróBter B edeutung sind, so sind die S chnitte der wagerechten eingesetzten Schrauben noch lehrreicher.

A bb. 13 stellt den S ch n itt durch eine wagerechte Schraube (I) dar, die 20 m m vo n der Oberflache des Anstiches entfernt ist.

D er S ch n itt durch die wagerechte Schraube ( V II).

die im A bstande von 19 m m von der unteren Flachę eingedreht wurde, ist in A b b. 14 wiedergegeben.

B etrachtet m a n beide Schrauben, so sieht m a n , daB das auBere E nde der unteren Schraube leicht gebogen ist, w ahrend dasjenige der oberen Schraube diese Biegung n ic h t zeigt. D ie R e ib un g der Seiten­

flache des Anstiches a u f die K aliberrander ist griiBer u n d tre ib t den W erkstoff zur K aliberoffnung.

(3)

18. JVovember 1926. Experim enteUe Untersuchungen des M aterialflusses. Stahl und Eisen. 1579

Zahlentafel 1. S e it lic h e M a t e r ia łv e r s c h ie b u n g z w is c h e n d e n S c h r a u b e n b zw . S c h r a u b e u n d ____ S e it e n f la c h e des A n s tic h e s .

ej Dicke vor (H t Hohe Yor H , ei H , JLL

e2 Dicke nach 1 H» Hohe nach H , e2

--

h2 e,

dem Stich dem Stich

Mefl stelle

Seitliche Ver- drangung von der Seitenflache bis zur senk­

rechten Schraube 11 mm von der

Tiefflachę ent­

fernt

1 Seitenflache zwischen den

wagerechten Schrauben ge­

messen

, Gemessen nach den G-aDgen auf

der senkrechten Schraube 11 (mm von der Seiten- flache entfernt)

(Abb. 12)

Seitliche Ver- drangung zwi­

schen den senk­

rechten Schrau­

ben

,, , , i Seitliche Ver- Gemessen auf der a ra ngu n g zwi-

senkrechten scłlen den Schraube (32 mm rechten SchraD. !

von den Se.ten- ben (32 m m von flachen entfernt) der ^ eitenflgche nach den Schrau> n t£ e m t) und der'

bengangen , K a m ^ e i t e

O b e rfla c h e ... 1,69 1,65

--- j Oberflache — Schraube I

(Abb. I ) . . , . . . Sehr. I — Sehr. I I i (Abb. 13) u. (Abb. 15) /

1,76 (1,32) 1,54 1,16 1,35 (1,28) 0,855 0,653 (0,748)

1,60 (1,26) 0,93 1,02 1,17 (1,116) 1,19 0,72 (0,71)

Sehr. I I - Sehr. I I I (

1,37 (1,20)

(Abb. 15) u. (Abb. 18) / 1,235 1,115 1,06 (1,06) 1,32 0,81 (0,81)

Sehr. I I I - Sehr. I V \

1,31 (1,11)

(Abb. 18) u. (Abb. 19) / 1,21 1,205 1,01 (1,01) 1,415 0,855(0,87)

Sehr. IV - Sehr. Y \

1,29 (1,10)

(Abb. 19) u. (Abb. 18) / 1,47 1,245 1,005(1,004) 1,415 0,868 (0,91)

Sehr. V - Sehr. V I \

(Abb. 18) u. (Abb. 16) 1,30 (1,21) 1,11 1,15 1,14 (1,20) - 0,775 (0,86) j Sehr. V I - Sehr. V I I \

(Abb. 16) u. (Abb. 14) / 1,417 (1,26) 1,21 1,12 1,35 (1,34) 1,23 (0,89) : j Sehr. V I I — Unterflache

(Abb. 14) 1,84 1,055 1,095 1,13 0,94 -

D ie M aterialbew egung zu m Steg der inneren Flansehseiten ist a u f dem oberen Flansch am groBten, denn die unteren Werkstoffteilc-hen w urden durch den scharfen E in s ch n ittw in k e l teilweise zerschnitten.

Z u bemerken ist noch, daB die S ehraubenm ittę rd. 7,7 m m fiir die obere u n d rd. 7,0 m m fiir die untere Schraube ihren E n d e n nacheilt. D ie Langs- verdrangung ist also auch in der M itte des Quer- schnittes groBer.

A bb. 15 g ib t den S c h n itt einer Schraube ( I I ) wieder, die in einer E n tfe rn u n g vo n 35 m m vo n der Oberflache des Anstiches eingedreht war.

A bb. 16 g ib t den S c h n itt einer anderen Schraube (V I) im A bstande von 36 m m von der unteren Flachę des Anstiches wieder. D ie Schraube h a t eine den ersten Schrauben ahnliche F o rm . D ie Schrauben- m itte e ilt dem Scbraubenende u m rd. 7 m m fiir die obere u n d rd. 9,5 m m fiir die untere Schraube nach.

A bb. 17 g ib t einen S c h n itt durch die M itte der beiden Schrauben I I u n d V I w ieder; sie zeigt, daB die F o rm an de ru ng der oberen Schraube groBer ist ais bei der unteren, was a u f eine starkere Streckung dieses Teiles des Steges schlieBen laBt.

A b b. 18 zeigt einen S c h n itt durch die Achsen zweier Schrauben; die obere ( I I I ) ist 55,0 bzw.

56.5 m m von der Oberflache u n d die untere (V) 56.5 bzw. 55,0 m m von der U nterflache des A n ­ stiches entfernt.

U nter dem E in flu B der R e ib u n g zwischen den Kaliberseitenflachen u n d den Seitenflachen des A n ­ stiches haben sich die Schraubenenden zur Kaliber- óffn un g bewegt. A b b . 19, die den S c h n itt einer Schraube (IV ) durch die Achse des Anstiches wieder- g ib t, zeigt dieselbe Form . A b b. 20 zeigt den Quer- s c h n itt durch diese Schraube. Vergleicht m a n die senkrechte M aterialverschiebung zwischen den yer­

schiedenen wagerechten Schrauben, so ergeben sich die in Z ah lentafe l 1 zusam m engestellten W erte.

H ie rin w urden auch die seitlichen Verdrangungen zwischen den Schrauben bzw. Seitenflachen un d Schrauben yerzeichnet. D ie Zahlen in K lam m e rn w urden auf den wagerecht eingesetzten Schrauben nach den Schraubengangen gemessen, die anderen Zahlen geben die Verdrangungen zwischen den senk­

rechten Schrauben wieder. Es geht daraus her- vor, daB die hochste senkrechte V erdrangung der Seitenflachen an der O berkante des offenen Flansches liegt, eine natiirliche E rscheinung, da der W e rkstoff durch die R e ib un g der Seitenflache des Kalibers d orth in gedrangt w ird.

E ine ungeklarte Tatsache liegt noch in der Ver- gróBerung derH óhe zwischen den Schrauben I u n d I I , die auf der Seitenflache zu ersehen is t; sie fin d e t ihre B e statigung durch Abm essungen der Gange der senkrechten Schrauben, w^elche 11 m m vo n der Seitenflache eingesetzt sind. Es k a n n sein, daB der Einschneidew inkel den S ta h l an der Oberflache starker an die Kaliberseitenflache d riickt ais an irgendeinem anderen P u n k t. Es entstehen durch die Bewegung der W alze von un te n nach oben starkę Reibungs- erscheinungen, welche V erform ungen durch Zugbean- spruchung hervorrufen, die beim A nd rucke n des Flansches an die K an te des oberen Kalibers a u f der Oberkante des Profiles ganz un d zwischen den Schrauben I u n d I I n u r teilweise verschwinden.

A n dem unteren Teile des Oberflansches ist eine hohere A b nahm e bem erkbar, was a uf den D ru c k zwischen der Stegflansche zuriickzufuhren ist.

E ine ahnliche Erscheinung ist zwischen Schrauben

\

u n d V I zu bem erken. wo jedoch n ur eine leichte erm inderung der senkrechten V erdrangung zu er­

sehen ist.

Aus diesem Versuch sind folgende praktische SchluBfolgerungen zu ziehen:

1. D ie R e ib u n g der Schneidew inkel am W a lz g u t steigert sich m it der Z un ahm e des W in k e ls ; es erfolgt

(4)

1580 Stahl und Eisen. E zp erim en telle Untersuchungen des M atcrialjlusses. 46. Jahrg. Nr. 46.

dementsprechend eine A bnahm e der Hohe der Flanschenvorspriinge.

2. D ie Flanschenvorspriinge nehm en m it der Hohe des Anstiches zu.

3. D ie Hohe der Vorspriinge der Flanschen n im m t zu, wenn das E inschneiden des Anstiches in mehreren Stichen vorgenom m en wird.

4. Z um Fiille n des Einschneidekalibers m uB das Hohe des Anstiches

Verhaltms g-ó lie des Flansehes des ersten Kalibers

= 1,07 bis 1,21 betragen.

5. Z u kleine Einschneidew inkel veranlassen Frei- legung der Seigerungen.

6. D ie Seigerungsform, welche im fertigen Trager zu ersehen ist, h a t sich bereits beim Einschneide- kaliber gebildet.

V e r s u c h e im d r i t t e n K a l i b e r e in e r K a l i b r i e - r u n g v o n T r a g e r N. P. 12 i n s ie b e n S t ic h e n

a u f e in e r 6 5 0 - m m - S tra B e .

A bb. 21 u n d 22 geben den Ausgangs- u n d End- ąuerschnitt, A bb. 23 die H auptm aB e der ein- gedrehten 9,5-mm-W hitworth-Schrauben wieder. B e­

trachtet m a n diese Querschnitte u n d n im m t m a n auBer- dem an, daB das Aus- gangsprofil n ic h t von selbst in den ge- schlossenen Teil des Kalibers fa llt, so sieht m a n , daB die Beriihrungspunkte der Oberwalze m it dem Trager sich auf den inneren Seiten des oberenFlansches in einer E n tfe rnu n g von 17 m m von seiner Oberkante befinden. Die Kan- ten des unteren Flansches des Tra- gers beriihren die untere W alze im A b sta n d e v o n 5 7 m m von der U nterkante des Kalibers. Der /1M.Z5UI)

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.

Abbildung 21.

Ausgangsquerschnitt fiir das 3. Kaliber in einer 650-mm-Walze und Lage der Schraubenachsen.

Endąuerschnitt im 3. Kaliber.

Abbildung 23.

3/8"-Whitworth- Schraube.

A ngriffsw inkel dieser P un kte betragt rd. 33° 10' fur die obere W alze u n d rd. 30 0 22' fiir die untere W alze. U nter dem W alzd ru ck w ird der Trager in das geschlossene K aliber gedriickt, bis sich die inneren Flanschseiten des Tragers in dem K aliber beriihren.

Y o n diesem P u n k t an b eg innt die richtige Walz- arbeit der Flanschen; die A ngriffsw inkel sind 2 1 0 13' fiir die abere u n d 2 1 0 18' fu r die untere W alze. Die W a lzarb e it des Steges b eg innt spater bei einem A ngriffsw inkel von 9 0 45' fiir die obere u n d 9 0 48' fiir die untere W alze. AuBerdem muB noch bem erkt werden, daB die B earbeitung der Flanschdicken beginnt, bevor sich die R ander beider W a lze n beriihren. U nter dem W alzd ru ck werden die inneren Flanschseiten durch Abscherung bearbeitet, wobei der W e rkstoff zum Steg wandert, w ahrend an den auBeren Flanschseiten unter W irk u n g der R e ib un g der W alzrander der W e rkstoff zur Oeff- nung des Kalibers gedriickt w ird. Diese Vorgange sollen an yerschiedenen Stellen des Kalibers naher untersucht werden. D ie Lage der zu diesem Zweck eingesetzten Schrauben geht aus A b b . 21 hervor.

I m o f f e n e n F l a n s c h v o r s p r u n g . A b b. 24 g ib t den senkrechten S ch n itt der wagerechten Schraube I an, welche 12,8 m m von der oberen Flanschkante eingedreht war. Die Schraube I I , die sich im oberen Flansch der A bb. 25 befindet, war auf 26,8 m m vom Flanschrand eingedreht. Im offenen Flansch ist die senkrechte Materialbewegung an der auBeren Seite zur K a liberoffnung , an der inneren Seite zum Steg gerichtet; die Materialbewegung des letzteren ist auf die Abscherung 'der Seitenflachen zuriickzufuhren.

I m g e s c h lo s s e n e n F l a n s c h v o r s p r u n g . Die untere Schraube (V I) in A bb. 25 w ar 29,7 m m und die Schraube ( V II , A b b. 26) 13,9 m m vom unteren Flanschrand eingedreht. D ie M aterialbew egung der beiden Flanschseiten bei geschlossenem K aliber be­

wegt sich, wie hieraus hervorgelit, z u m Steg.

I m S te g . A bb. 27, 28 u n d 29 zeigen die Schnitte in den Steg eingedrehter wagerechter Schrauben ( I I I , IV u n d V). P u n k t A deutet die Lage des Schnitt- punktes der inneren Flanschseite u n d der oberen Stegkanten des V orkalibers an, P u n k t B denselben S c h n ittp u n k t der unteren Flanschen.

Diese A b b ildu n ge n geben den V erlauf der Form- anderung sehr d eutlich w ied e r; die auBeren Teile bewegen sich zur K alibe roffn u ng , die inneren zum Steg. D er D ru c k in den S tegabrundungen ist starker ais im Steg selbst, denn durch das Gleiten des Werk- stoffes a u f den inneren Flanschseiten m uB der D ru ck an diesen Stellen bedeutend hoher sein.

Zahlentafel 2 g ib t die senkrechte Bewegung des Werkstoffes wieder; sie zeigt, daB die hochste Ver- drangung an dem R ande der Oberflanschen zu suchen ist. Diese Feststellung steht im Gegensatz zu der bisher iiblichen A nsicht, denn der offene Flansch w irk t stauchend, w ahrend im geschlossenen K alibe r diese S tauchung kleiner ist. M an sieht sogar im letzten Falle eine teilweise H óhenzunahm e. Diese

(5)

W -Ł1J_X

±V£i\J, H I. *±u.

Tafel 15.

D irektor £)t\=3ng. N o r b e r t M e t z : Experimentelle U ntersuchungen des Materialflusses beim W alzen von Tragern.

Abbildung 4. Yerformung der Schraube beim Ansticb. Abbildung 7. Schnitt durch. eine Schraube im Abstand von 32 mm von der Seitenkante.

Abbildung 5. Langsschnitt durch den Einschneidewinkel.

(6)

Abbildung 6. Schnitt durch eine Schraubc im Abstand. von 32 mm von der Seitenkante.

Abbildung 9. Seigerungszone des fertigen Tragers.

Abb. 8 a offener Flansch

(7)

KJ i - M J .L J.L O .C ll> I M . * t u .

Tafel 16.

D irektor 3>.=3ng. N o r b e r t M e tz : Experimentelle U ntersuchungen des Materialflusses beim W alzen von Tragern.

Abbildung 10. Schraube im Abstand von 11 mm von der linken Seitenkante.

Abbildung 12. Schraube im Abstand von 13 mm yon der linken Seitenkante (Langsschnitt).

Abbildung 11. Wie Abb. 10. 1

Abbildung 13. Schnitt durch die wagerechte Schraube I.

Abbildung 14. Wagerechte Schraube V I I im Abstand von 19 m m von der Unterkante.

(Zur Yerdeutlichung wurden die Schraubengange dunkel nachgezogen.)

(8)

\

Abbildung 16. Schraube V I, 36 mm von der Abbildung 18. Schnitt durch die Schrauben I I I

Unterkante eingesetzt. (oben) und V (unten).

Abbildung 17. Schnitt durch die Mitte der Schrauben I I und VI.

(9)

Abbildung 19. Schnitt der wagerechten Abbildung 25. Schraube I I im offenen Flansch- Schraube IV durch die Achse des Anstiches. vorsprung (oben) und Schraube V I im ge-

schlossenen (unten). 3. Stich.

Abbildung 20. Schnitt durch die Mitte der Schraube IV.

„ S T A H L U N D E I S E N “ 1926, Nr. 46.

Tafel 17.

Direktor £^.=3*19. N o rb e rt M etz: Experimentelle Untersuchungen des Materialflusses beim Walzen von Tragern.

Abbildung 24. Schraube I im offenen Flanschvorsprung

(3. Stich).

Abbildung 26. Schraube V II im unteren Flanschrand (3. Stich).

(10)

Abbildung 27. Wagerechte Schraube I I I im Steg (3. Stich).

Abbildung 28. Wagerechte Schraube IV im Stcg (3. Stich).

Abbildung 29. Wagerechte Schraube V im Steg (3. Stich).

(11)

. i i / j./i i i s i . 46.

Tafel 18.

D irektor Sr.-^ng. N o r b e r t M e tz : Experimentelle U ntersuchungen des Materialflusses beim W alzen von Tragern.

offener Flansch

Abb. 30a

Abb. 30 b

geschlossener Flansch

aufóere Flansch- flachel

innere Flansch- flachę Abbildung 30a und b. Schnitt einer durch die ganze

Flanschhóhe gedrehten senkrechten Schraube (3. Stich).

Abbildung 31. Senkrechte Schraube im Steg

(3. Stich). Abbildung 32. Yoreilen der Seitenflachen gegenuber den Innenflachen im offenen Flanschvorsprung (Schraube I).

(12)

innere Flanschflache

.. ... . innere Flanschflache

auBere Flanschflache

Abbildun® 33. W ie'A bb. 32 (Schraube II). A bbildung34. Voreilen der Seitenflachen gegenuber dem Innern im geschlossenen Manschvorsprung

(Schraube VI).

auBere Flanschflache

innere Flanschflache Abbildung 35. Wie Abb. 34 (Schraube V II).

auBere Flachę

auBere Flanschflache

Mitte Steg

Abbildung 36. Schnitt durch die wagerechte Schraube IV im Steg,

(13)

•‘Noyember 1926. E xperim entetle Untersuchungen des M aterialflusses. Stahl und Eisen. 1581

Zahlentafel 2. B e w e g u n g des W e r k s t o f f e s i n s e n k r e c h te r R i c h t u n g .

MeBstelle

Obere Planschkante — Schraube I (Abb. 2 4 ) ...

Schraube I — Schraube I I (Abb. 24 u. 2 5 ) ...

Schraube I I — Schraube I I I (Abb. 25 u. 27 a) . . . . Schraube I I I — Schraube IV

(Abb. 27 a u. A bb. 27) . . Schraube IV — Schraube V (Abb. 27 u. 2 8 ) ...

Schraube V — Schraube V I (Abb. 28 u. 2 5 ) ...

Schraube V I — Schraube V I I (Abb. 25 u. 2 6 ) ...

Schraube V I I — Unterflansch- k a n t e ...

Hi H2

an der auBeren Flachę gemessen

Hi gemessen nach den wagerechten

Schrauben in der Achse der senkrechten

Schraube

gemessen auf den wagerechten Schrauben

1,707 1,455 1,398 (mittel)

1,219 1,007 Schraube I I

R a n d

1,514 s e n k r e c h t o

S c h r a u b e )?

S te g

1,007 Schraube I I I 1,18 1,35 0,79

- 1,115 Schraube I V 1,225 1,18 0,70

- 1,118 Schraube V 1,095 1,140 0,69

- 1,20 Schraube V I 1,294 m ittel

1,05 1,08

0,994 1,198

Schraube V I I 1,18 t9

Tatsache is t a uf die Verschiedenheit der Bearbeitung in beiden Flanschen zuriickzufuhren. I m offenen Flanschvorsprung bearbeiten beide W a lze n die Flanschenflachen, dereń Bewegung zu m Trager Yer­

schieden ist. D ie Bewegung der Oberwalze ist von oben nach un te n (zum Steg), die der Unterwalze um gekehrt (zur K alibe roffn u ng ) gerichtet. Im ge- schlossenen Flanschvorsprung werden die beiden Flachen n ur vo n der Unterwalze bearbeitet.

Der W e rkstoff des geschlossenen Flansches flieBt zum Teil in die L angsrichtung, zum Teil in den oberen Flansch. D ie D icke des geschlossenen Flanschteiles wird also teilweise durch Zieharbeit verm indert; aus diesem G runde werden dessen Teilchen a u f Z ug be­

ansprucht. W e n n die U nterkante des Tragers diejenige des geschlossenen Kalibers beriihrt, so w irk t der unm ittelbare D ru c k a u f dessen K ante und zerstort die Zugerscheinung bis zu einer gewissen Tiefe des Flansch vorsprunges.

D ie Zugerscheinungen im dicksten Teile des ge­

schlossenen Yorsprunges werden auch durch den W alzdruck des Steges vernichtet. M an k a n n sich auf diese Weise die teilweise VergroBerung der Hohe des geschlossenen Flanschvorsprunges erklaren.

D ie Bewegung des W erkstoffes des geschlossenen Flansches w ird auch durch die Praxis bestatigt, denn eine zu groBe Y e rkiirzun g des Flansches im ge­

schlossenen K a lib e r erzeugt N a h tb ild u n g im offenen Kaliber, eine zu starkę V erm inderung der D icke zeigt dieselbe Erscheinung.

D ie S tauchu ng im offenen K alibe r ist a u f den AuBenseiten a m hóchsten. U nter dem E in flu B der Ab- scherung an den inneren Seitenflachen werden jedoch dereń oberen Teile des offenen Flansches a uf Z ug be­

ansprucht.

D ie U ntersuchung der F o rm ande rung an den Gangen der wagerechten Schrauben ergibt, daB die auBeren Gange eine Verm inderung ihrer Lange er- leiden, wahrend sie sich am Steg bzw. au f der inneren Flanschseite vergroBern.

D ie starkę R e ib un g der auBeren Seitenflache des Stabes a u f den K aliberrandern erklart die seitliche Yerdrangung der auBeren R andzonen.

D ie Y erm inderung der F lansclidicken ist nur durch eine VergroBerung der E n tfe rn u n g zwischen den beiden Flanschen des Y orkalibers m o g lic h ; sie m uB also die B reitun g des Steges hervorrufen.

Betrachtet m a n die Schnitte der wagerecht in die Flanschen eingesetzten Schrauben, so stellt m a n fest, daB die F orm an de ru ng in denselben ganz yer­

schieden is t2).

N ach unserem graphischen Kalibrierungsverfahren erhalt der offene Flansch dieselben Verteilungs- koeffizienten wie der Steg, jedoch unter der Be­

dingung, daB ersterer einen H óchstw ert von 1,35 n ic h t iiberschreiten darf3).

F u r das geschlossene K a libe r ist dagegen der Verteilungskoeffizient n u r gleieh zwei Dritte] von dem des Steges; iiberschreitet letzterer den W e rt von 1,35, so w ird fiir das geschlossene K alibe r ein Ver- teilungskoeffizient von hochstens 1,23 angenom m en.

2) Man nennt den Druck, der auf die Elansche wirkt, indirekten Druck. Es erscheint richtiger, den Druck im offenen Kaliber m it teilweise direktem Druck zu bezeichnen, denn der W alzdruck in senkrechter R ic h ­ tung iibt nur teilweise eine W irkung auf die seitliche Materialverdrangung aus. Im geschlossenen Kaliber soli der wirkende Walzdruck wie bisher indirekter Druck genannt werden. Der direkte D ruck wirkt auf den Steg und auf die K anten der Flanschen.

3) Rev. Mśt. 16 (1919) S. 89/127 u. 157/74.

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1582 Stahl und Eisen.

A b b. 30 a u n d b geben den Langsschnitt einer senkrechten Schraube, die durch die ganze Flanschen- hohe gedreht wurde, wieder. H ierbei e ilt das Ende des offenen Flanschteiles dem geschlossenen, u m rd. 22 m m nach, denn die M aterialverdrangung ist im offenen K alibe r am starksten. A uch die Zug- spannung ist im geschlossenen Teile starker ais im offenen K aliber, denn das Loslosen der Schrauben t r it t dort in bedeutend starkerem MaBe auf.

A b b. 31 yeranschaulicht den Langsschnitt der Schraube im Steg; sie zeigt, daB die Schraubengange stark zusam m engedriickt sind, u n d daB die F o rm der Schraube die M erkmale eines hohen W alzdruckes tragt.

W esentlich sind noch die wagerechten Material- yerschiebungen im Trager. D ie Seitenflachen eilen den inneren Flachen des Flansches voraus, denn die V erdrangung is t z u m gro G ten Teil a u f die Ab- scherung der inneren Flanschseite zuruckzufuhren.

I m o f f e n e n F l a n s c h v o r s p r u n g . B ei den Schrauben I (Abb. 32) betragt dieses Voreilen 2 m m ; das Loslosen der Schrauben yom Eisen ist yollstandig.

Bei Schraube I I (Abb. 33) is t das Yoreilen 3 m m ; das Loslosen der Schraube is t n u r a u f der auBeren Flachę zu erkennen.

I m g e s c h lo s s e n e n F l a n s c h y o r s p r u n g . Das Voreilen betragt 4 m m fur die Schraube V I (A bb. 34);

das Loslosen der Schraube vom Eisen ist starker ais

46. Jahrg. Nr. 46

bei den zwei oberen Schrauben. A uc h in A b b. 35 (Schraube V I I ) ist sehr starkę Loslósung der Schraube festzustellen; das Voreilen des auBeren Endes gegen- iiber dem inneren betragt 2 m m .

I m S te g . Bemerkenswert ist A b b. 36, die den S ch n itt durch die wagerechte Schraube in der M itte der Steghohe darstellt. A u f der ganzen Flanschdicke ist die Achse der Schraube geradegeblieben, sie h a t sich nur zu m Steg geneigt. Das Voreilen des auBeren Endes betragt 9,5 m m , gemessen bis a uf eine Breite von 41,5 m m . V o n diesem P u n k t an h a t sich die Schraube gebogen. Gegenuber der M itte des Tragers betragt das Voreilen des auBeren Endes 11,0 m m .

D ie Bewegung zeigt deutlich, daB durch die Ab- scherung der W e rkstoff a u f den Seitenflachen des Flansches bis zur A b ru n d u n g des Steges abgleitet, u n d da-B der W a lzd ru ck u m diese M aterialverdrangung z u n im m t.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

D u rc h E insetzen vo n Schrauben an yerschiedenen Stellen des W alzgutes w ird es erm oglicht, die Be­

w egung des W alzgutes in offenen u n d geschlossenen K alibe rn zu yerfolgen. D ie Ergebnisse yerm itteln eine E rk laru n g fiir den beim A uswalzen von Tragern benotigten hohen W a lzd ru c k u n d Kraft- bedarf gegenuber Flacheisen bei gleicher Ver- langerung.

Der Schm alkam m er-Koksofen.

Der Schmalkammer-Koksofen.

Von D ozent S)ipI.*Qng. A lo y s S c h m o lk e in Breslau.

(Ofenentwicklung. Beheizung. Ausbringen und Beschaffenheit von Koks und Nebenerzeugnissen. Bewertung des Ofens nach Warmeverbrauch und Kennziffer. Zusammenfassung.)

I |ie Neuerungen im K oksofenbau weisen in letzter

^ Z eit weniger Fortschritte u n d Verbesserungen der Ofenbeheizung ais eine zielbewuBte u n d begriindete Aenderung der Kam m erabm essungen auf. Z ur Er- zielung einer gróBeren O f enleistung w ird im besonderen eine geringere K am m erbreite gewahlt. D ie gróBere Leistung eines Ofens hang t von der V erkurzung der G arungszeit ab, die schneller erfolgt, ais die K a m m e r­

breite a b n im m t1).

D ie ersten schmalen Koksof en von 350 m m Breite wurden 1914 auf dem Gaswerk Berlin, D anziger StraBe, von der F irm a Koppers, Essen, erbaut. D ie Verkokung in schmalen Oefen fiir Kokereien wurde erst nach dem Kriege aufgenom m en u n d ein Versuchsofen fiir diese Zwecke a u f der K oksanstalt B ahnschacht der Fiirstlich Plessischen Bergwerksdirektion in W alden- burg in A ngliederung an eine yorhandene Koksofen- batterie im H erbst 1921 ausgefiihrt. D ie g ute n E r ­ gebnisse des Versuchsofens2) m it der d ort yerkokten Kohle waren bestim m end fiir die W a h l der O fenbauart beim N eubau von 30 Regenerativófen von 350 m m

ł ) Vgl. St. u. E. 45 (1925) S. 224/31.

2) Vgl. P. E n g le r : Ueber einige Verkokungsver- suehe m it neuen Ofensystemen. St. u. E. 43 (1923) S. 1404/8.

Breite m it sich nach oben yerjiingenden Kam mern.

D ie Ofenbeheizung ist die b ekannte; ais feuerfester B austo ff w urden Silikasteine yerwendet. Bei der neuen A nlage w ird ebenso wie bereits beim Versuchs- ofen die K ohle n ic h t m ehr gestam pft, sondern von oben durch Fiillocher eingebracht.

N ach einer langeren Betriebszeit n a h m der Ver- fasser nach V ereinbarung m it der F iirstlich Plessischen V erw altung einen dreiwochigen Leistungsversuch vor, u m eine n ic h t yoriibergehende kurze, sondern die dauernde gleichmaBige L eistung der Anlage zu er- m itte ln . D ie Versuche um faB ten:

1. P riifu n g der Ofenbeheizung, 2. U ntersuchung der Kokskohle,

3. Feststellung des A usbringens u n d der Beschaffen­

heit a n Koks, Gas u n d Nebenerzeugnissen.

D ie Temperaturmessungen in den frisch beheizten u n d in den Verbrennungsgase abfiihrenden Ziigen er­

folgte laufend t agi ich zw eim al m it einem Strahlungs- pyrom eter unter N ach priifun g der Befunde mittels Thermoelement. D ie Messungen zeigten groBe Ueber- einstim m ung. D ie yorkom m enden Temperatur- unterschiede bewegten sich in sehr engen Grenzen.

E in Beispiel dieser MeBergebnisse g ib t Zahlentafel 1.

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18. Noyember 1926. B er Schmallcammer-Koksofen. Stahl und Eisen. 1583 Zahlentafel 1.

T e m p e r a t u r m e s s u n g e n in d e n H e iz z iig e n .

'TSe ci

*

j Maschinen- seite

°C

j

Koksseite [ °C

1 1340 1360

2 1250 1280

3 1270 1280

4 1280 1290

5 1260 1270

6 1260 1270

7 1330 1310

8 1290 1300

9 1250 1300

10 1280 1290

U 1270 1300

12 1260 1310

13 1280 1300

14 1310 1320

15 1300 1310 :

16

1290 1290

! 17 1270 1300

18 1280 1290

19 1290 1300

( 20 1260 1290

21 1250 1290

22 1260 1280

23 1270 1300

24 1270 1300

25 1260 1300

26 1260 1320

27 1270 1300

28 1270 1330

29 1300 1 1310

30 1290 1290

31 1290 1300

H iernach betragt der groBte Temperaturun- terschied zwischen be- nachbartenW anden50°, zwischen beheizten und gasabfiihrenden Ziigen

^ 3S0

Abbildung 1.

Lage der MeBstellen.

im M itte l 30 °. Y o n samt- lichen iibrigen Tempe­

raturm essungen aus je einer Heizzugreihe auf der Maschinen- un d Koksseite ist fiir jeden Tag ein M ittelw ert in der Zahlentafel verzeichnet.

Die Verbrennungsgase enthielten im M itte l aus 58 w ahrend der Yersuchszeit durchgefiihrten U nter­

suchungen 9,0 5% C 0 2 u n d 3,2 0% 0 2.

Im untersten Teil der H eizziige, beim Zusammen- tritt von Gas u n d L u ft, haben die Heizgase beim Be­

ginn der V erbrennung die hóchste Temperatur. A u f dem Wege durch die Ziige fin d e t ein allm ahlicher geringer T em peraturabfall statt. D eshalb ist die W arm eiibertragung u n d d a m it im Zusam m enhange die Verkokungsgeschwindigkeit in der K am m e r unten groBer ais oben. D er K uchen w ird bei Oefen m it senkrechten K am m erw anden un te n friiher gar ais oben. W a h re n d die Y e rko kun g oben zu E n d e gef iih rt w ird, w irk t die u n te n weiter zugef iihrte W arm e nachteilig a u f die Beschaffenheit des Kokses ein.

E r verliert an R eaktionsfahigkeit u n d liefert einen hoheren A n fa ll a n Koks-

Das Fortschreiten der Verkokung im Kuchen oben, in der Mitte und unten wurde an zwei beliebig ausgewahlten Oefen auf der Maschinen- und Koks­

seite beobachtet, durch die Feststellung der Zeiten, in welchen an den in Abb. 1 verzeichneten Stellen die Temperatur von 700 bzw. 800° erreicht wurde;

die Garungszeiten sind in Zahlentafel 2 zusammen­

gestellt.

Die Ergebnisse der Messungen bei samtlichen untersuchten Ofenbeschickungen zeigen sowohl in allen Hohenlagen ais auch iiber die ganze Kammer- lange hin eine gleichmaBig fortschreitende Yer­

kokung. Die Zeiten der Garungsunterschiede zwischen der oberen, mittleren und unteren 'Lage einerseits und auf der Maschinen- und Koksseite anderseits sind so gering, daB sie bei der Durchfiihrung des Betriebes ais Zeitverlust auBer Betracht kommen.

Durch das gleichmaBige Garwerden des gesamten Kammerinhaltes ist die kurze Garungszeit von 12 st moglich und der regelmaBige Durchsatz der vorge- sehenen Kohlenmenge fiir die ganze Ofenbatterie durchfiihrbar.

Die Kokskohle, eine backende Sinterkohle, hatte wahrend der Dauer der Versuche im Durchschmtt folgende Zusammensetzung im Trocknen:

Asche...6,7 % Koksausbeute nach M u c k ... 72,86 % fliichtige Bestandteile... 27,24 % Stickstoff... 1,12 % Die Laboratoriumsdestillation ergab:

nichtfliichtige Bestandteile... 74,38 % fliichtige Bestandteile ... 25,62 % Teer ...3,09 % Kohlensaure... 1,52 % Schwefelwasserstoff... 0,22 % Ammoniakwasser einschl. Ammoniak . . . 7,03 % Ammoniak frei 0,25061

Ammoniak gebunden 0,017 / ... ’ /0 entsprechend Am m onsulfat... 1,0161 % Benzol ...1,125 % Gasausbeute bei 0° und 760 mm QS 303,2 m3/t Analyse des Gases in Volumprozent:

Luft ... 9,13 % S tickstoff... 3,04 % Kohlensaure...0,00 % Wasserstoff... 49,17 % Methan ... 27,16 % schwere Kohlenwasserstoffe... 4,60 % Kohlenoxyd...6,90 % 100,00 % Aus der Gasanalyse bei 0° und 760 mm QS be- rechnet, betragt der obere Heizwert 4990 kcal und der untere Heizwert 4458 kcal.

klein. D ie neue B a u a rt m it nach oben konisch ausgefiihrten K a m m e rn tragt diesem U m stande Rechnung, in d e m sie im Verhaltnis des nach oben zu verringerten Warme- durchganges eine entspre­

chend kleinere K o h le n ­ menge zur V erkokung vorsieht.

Zahlentafel 2. G a r u n g s u n t e r s c h ie d e i n d e n des K o k s o fe n s .

y e r s c h ie d e n e n H o h e n

Maschinense 700° 0

ite 800° C

Koks 700“ 0

seite 800° C oben 10 st 57 min 11 st 15 m in 11 st 10 m in 11 st 25 min Ofen 25 Mitte 10 st 32 m in 10 st 53 m in 11 st 07 m in 11 st 22 m in unten 10 st 30 min 10 st 50 m in 11 st 05 m in 11 st 22 m in oben 11 st 10 m in 11 st 20 m in 11 st 28 m in 11 st 35 min Ofen 9 Mitte 11 st 10 m in 11 st 22 m in 11 st 20 m in 11 st 32 m in unten 11 st 00 min 11 st 10 m in 11 st 17 m in 11 st 29 m in

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1584 Stahl und Eisen. D er Schm alkam m er-Koksojen. 46. Jahrg. Nr. 46.

W ah re n d der Versuchszeit fo rtla u fen d durch- gefiihrte H eizw ertbestim m ungen des Betriebsgases ergaben im D urchschnitt bei 0° u n d 760m m Q S einen unteren Heizw ert von 4070 kcal, wie auch in Z ahlen­

tafel 3 angegeben ist.

Zahlentafel 3. M itte lw e r t e . Gedrtlckte Oefen in 24 s t ... 58,52

G a r u n g s z e it... 11% his 11% st B e tr ie b s z e it... 12 st

Eingesetzte Kohle ( n a f i)... 488,93 t Wassergehalt der K o h le ... 10,18%

Eingesetzte Kohle (trocken) . . . . 438,93 t Heizwert des Heizgases bei 0° und

760 m m Q S ... 4070 kcal ]/h (bei der Mengenmessung) . . . 3,082 Temperatur an der MeBstelle . . . 19,9°

Statischer Druck an der MeBstelle . 10,3 mm WS B a r o m e te r s ta n d ... 722,3 mm QS Spezifisches Gewicht des Gases . . 0,516 bei 21,1°

Raumgewicht des Heizgases an der

MeBstelle ... 0,593 kg/m3 Heizgasmenge bei 19,9° und 732,6 mm

Q S ... 65 376 m3/Tag Heizgasmenge bei 0° und 760 mm QS 57 216 m3/Tag Heizwert bei 0° und 760 mm QS. . 4070 kcal Warmeverbrauch je kg nasse Kohle 477 kcal

Das Ausbringen an A m m o nia k und Benzol wurde, da die Gew innung der Nebenerzeugnisse in einer gemeinsamen Anlage fiir die neuen u n d alten Oefen erfolgt, durch die Feststellung des Unterschiedes der Erzeugungsmengen vor und nach der Inbetriebnahm e der neuen Ofenanlage erm ittelt. Es betrug das Ausbringen im Betriebe:

Teer Ammoniumsulfat Leichtól vor Inbetriebnahme 3,0 % 0,923 % 0,95 % nach Inbetriebnahme 3,50 % 0,924 % 0,95 % Hieraus ergibt sich eine gleichbleibende Erzeugung an Benzol, eine kleine Z unahm e des Sulfatausbringens und eine erhohte Teerausbeute.

D a die schlesische backende Sinterkohle unge- stam p ft meist einen m inderwertigen Koks ergibt, w ird zur Herstellung von Koks fiir Hochofen- und GieBereizwecke die Kohle in schlesischen Kokereien allgemein gestam pft und m it einer hohen Entgasungs- tem peratur verkokt, welche die Koksbeschaffenheit giinstig beeinfluBt. W ie die Temperaturmessungen zeigen, sind die hierfiir erforderlichen Temperaturen leicht u n d dauernd einzuhalten. Der A nw endung hóhererEntgasungstem peraturenund demwahrschein- lich beschleunigten Verkokungsvorgang ist es zuzu- schreiben, daB die in den neuen Oefen verarbeitete Kohle nic h t m ehr gestam pft zu werden braucht un d trotzdem einen Koks von besserer Beschaffenheit ergibt. Der Koks ist entsprechend der verringerten Kam m erbreite, ohne die iibliche StiickgroBe zu unterschreiten, etwas kleinstiickiger. E r ist poroser und besitzt eine grofiere Reaktionsfahigkeit.

Die volumetrische B estim m ung der P orositat3) ergab fiir Koks

aus den neuen aus den alten Koppers-Oefen Wirkliches spezifisches Gewicht 1,745 1,749 Scheinbares spezifisches Gewicht 0,890 1,029

Koksmasse 51,00 % 58,07 %

Porenraum 49,02 % 41,13%

3) Vgl. St. u. E. 42 (1922) S. 1237/40 und Glucl auf 58 (1922) S. 977.

D er gewonnene Koks ist fest u n d h a r t u n d weist wenig Risse auf. E r besitzt groBe Stiickfestigkeit un d ist n ich t em pfin d lich beim Stiirzen. Seine Festig­

keit wurde durch A brieb bestim m t. Es w urde eine groBe K oksharte festgestellt, welche aber ent­

sprechend der groBeren P orositat des Kokses aus der neuen A nlage etwas hinter dem Koks aus gestanipfter Kohle zuriickbleibt. D as Y erhaltnis des Abriebes betragt nach der Arbeitsweise des Yerfassers4) fiir Koks aus den neuen aus den alten Koppers-Oefen

1,88454 g/m in 2,1921 g/m in AnschlieBend w urden die warmewirtschaftlichen Verhaltnisse der Neuanlage untersucht un d der W arm ebedarf zur Y erkokung der Kohle durch die Messung der zur Ofenbeheizung erforderlichen Gas­

menge festgestellt. Z ur Messung des Gases diente die vo n Brandis bearbeitete MeBweise m ittels Stau- ran d in Y erbindung m it einem Mengenschreiber.

Gleichfalls selbstschreibende Instrum ente yerzeich- neten die Befunde des spezifischen Gewichtes un d der Temperaturen des Heizgases. Sam tliche Registrier- apparate w urden taglich geeicht. D ie aus den Kurven- b latte rn erm ittelten Einzelwerte sind der Berechnung des W arm ebedarfs zugrunde gelegt. D ie einzelnen M ittelwerte fiir die gesamte U ntersuchungszeit sowie der daraus errechnete W arm e be d arf sind in Zahlen­

tafel 3 angegeben. Gewahrleistet war ein W arm ebedarf fiir die V erkokung von:

1 kg nasser Kohle (10 % Wasser) 640 kcal, erm ittelt w urden bei der Anlage fiir:

1 kg nasse Kohle (10 % Wasser) 477 kcal.

I m vorhergehenden wurde gezeigt, wie m a n in den letzten Jah re n den W irkungsg rad des Koksofens verbessert hat. D urch E in fiih ru n g der schmalen, nach oben verjiingten O fenkam m er verringerte m an die G arungszeit u n d erhohte som it wesentlich die Leistung des Ofens. D a sich bei erhohter Leistung die W arm everluste des Ofens anteilm aB ig auf einen groBeren Kohlendurchsatz beziehen, verringerte sich hierdurch auch der W arm everbrauch zur Yerkokung.

Leistung u n d W arm everbrauch sind n u n zwei GroBen, auf die jede Verbesserung des Koksofens hinzielt, un d durch die sich die G iite einer O fe n b a u a it eindeutig bestim m en laBt.

Zahlenm aB ig w ird der W arm eyerbrauch des Ofens ausgedriickt durch die A n za h l W arm eeinheiten, die zur Verkokung von 1 kg nasser K ohle aufgewendet werden miissen.

D ie Leistung des Ofens wurde bisher durch die Menge je Ofen u n d Tag verkokter Kohle angegeben.

D urch diese Angabe ist jedoch die Leistung des Ofens n ic h t klar bestim m t. Bei gleicher Leistung je Ofen un d Tag, aber yerschiedenen Ofenabmessungen zweier O fenbauarten sind dieselben n ic h t gleichwertig, sie konnen sogar iiberhaupt n ich t yerglichen werden.

U m auch Oefen yerschiedener Abmessungen mitein- ander yergleichen zu kónnen, m uB die Leistung durch den K ohlendurchsatz je m 2 kohleberiihrter W andfliiche ausgedriickt werden. E rs t dadurch w ird die Leistung der Beheizungsart u n d des Ofens an sich bestim m t.

‘ ) Ygl. Gluckauf 59 (1923) S. 3.

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jo. iNovember J926. Ueber d ie H a rtu n g des Stahles. Stahl und Eisen. 1585 W ill m a n n u n die G u t e eines Koksofens zahlen-

m aB ig ausdriicken, so m uB m a n sie angeben ais die Leistung, die durch den dazu erforderlichen Lei- stungsaufw and erzielt w ird, also ais Leistung je W arm eeinheit. Diese Z a h l k an n dann ais eine Kenn- ziffer fiir die G ute einer O fenbauart angesehen werden.

Es ware zu begriiBen, w enn in V eroffentlichungen, die zur B e urte ilung yerschiedener O fenbauarten dienen sollen, diese K ennziffern angegeben wurden, d a m it dem P raktike r ein M aBstab gegeben w ird, nach dem er schnell u n d sicher die G ute einer O fen­

b auart beurteilen kann. F iir die hier beschriebene Anlage errechnet sich die K ennziffer wie fo lgt: Bei den Ofenabm essungen von 10,40 m Lange,

2,75

m N utzhohe, 0,35 m Breite u n d einer kohleberiihrten W an d flachę von 57,2 m

2

ergibt sich ein Kohlen- durchsatz je m

2

kohleberuhrter W a n d fla c he und Tag von 292 kg u n d ein W arm everbrauch 477 kcal je kg nasse Kohle, daraus ais K ennziffer — = 0,61.OQO

Z um Vergleich soli die K ennziffer fiir einen Ofen berechnet werden, wie er vor dem Kriege m eist aus- gefiihrt wurde. D ie Ofenabm essungen seien: Lange 10,0 m , N utzhohe 2,4 m , Breite 0,5 m u n d die kohlebe- riihrte W a n d fla c he 48 m 2. Bei einem Kohlendurch- satz je m

2

kohleberuhrter W a n d fla c h e u n d Tag 150 kg u n d einem W arm everbrauch 600 k c a l/k g nasse Kohle errechnet sich ais K enn ziffer ^ = 0,25.

E in Vergleich dieser beiden K e n n ziffern zeigt am besten die Fortschritte, die in den letzten Jah re n im K oksofenbau erzielt worden sind.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

D ie U ntersuchungsergebnisse an der neuen Rege- nerativ-Ofenanlage sowie die B aua usfiih run g dieser Oefen in allen E inze lhe iten einschlieBlich der Ein- richtungen zu m Bekohlen der Oefen, z u m D rucken, Loschen, Sieben u n d Y erladen des Kokses ent-

sprechen allen A nforderungen, die an eine neuzeit- liche Kokereianlage gestellt werden.

D ie gleichmaBige Ofenbeheizung u n d die A nw en­

d un g von nach oben konischen K a m m e rn bew irkt das gleichzeitige Garwerden des Kuchens in allen Teilen der K oksofenkam m er. M it der E rre ich un g einer G arungszeit von

12

st u n d dem regelmaBig durchgefiihrten Betriebe erhoht sich der Kohlen- durchsatz bzw. die Kokserzeugung. D er gewonnene Koks h a t groBe Festigkeit u n d zeigt w enig Risse.

Seine groBere P orositat ve rd an k t er der Y e rko kun g ohne vorheriges S tam pfen. D ie holiere R e a k tio n s ­ fahigk eit ist in der veranderten G efugeform u n d dem W e g fall der K oksiiberhitzung begriindet, die er­

forderlich w ird, w enn zur V ollendung der V erkokung noch zuriickgebliebener, ungarer Stellen des Kuchens bereits garer Koks langer der O fenbeheizung ausge- setzt werden muB.

Bei gleichzeitigem Ausgaren w ird die Z e it

zur

Beheizung verkiirzt u n d die sonst un n o tig u n d fu r den uberhitzten Koks n achteilig aufgew andte Gas- menge gespart. H ie rin liegt der warmewirtschaft- liche Yorsprung, der in dem geringen zur V erko kung der K ohle erforderlichen W arm e aufw an d e zu m Aus- druck k o m m t.

Ais G asentwicklungsofen erzeugen sie bei A n ­ w endung gleichm aBig hoher Tem peraturen eine groBe Menge guten Koksofengases. Gaszersetzungen find e n n ic h t s ta tt, weil auch a m E n d e der G arung s­

zeit im G assam m elraum e uber dem K okskuchen die Temperaturen, bei denen Zersetzungen sta ttfin d e n , n ic h t erreicht werden. D eshalb w ird die gesamte Menge von A m m o n ia k , B enzol u n d Teer gewonnen u n d durch die hohe Ausbeute der Nebenerzeugnisse die W irtsc h a ftlic h k e it der Anlage erhoht. D as Y e r­

haltnis von L eistung zu Leistungsaufw and beim Koksofen w ird ais MaBstab fiir die B e urte ilun g ver- schiedener Koksofenbauarten herangezogen u n d d urch eine K e n n ziffe r ausgedriickt.

Ueber die Hartung des Stahles.

Y o n Professor H . H a n e m a n n in Berlin.

r

ur E rorte rung stehen zur Z e it zwei Theorien iiber die S ta h lh a rtu n g : die M a u r e r s c h e H a r t e t h e o r i e u n d die Theorie nach H a n e m a n n - S c h r a d e r . D er U nterschied zwischen diesen beiden besteht in der V orstellung iiber die Lage der Kohlen- stoffatome im M artensit.

N ach M aurer b leibt der im

7

-Eisen in Losung befindliche K o hle n sto ff bei schroffer Abschreckung auch in dem aus dem f-Eisen gebildeten oc-Eisen gleichmaBig verteilt, obw ohl dem a-Eisen ein Losungs- vermogen fiir K ohlenstoff n ic h t zu k o m m t. Es w ird nach M aurer durch den K o hlensto ff s o m it in einen Zw angszustand yersetzt, der die Ursache der H a rtę darstellen soli. D ie Maurersche H artetheorie is t in dieser Z eitschrift ausfiihrlich dargestellt w orden, so daB hier a u f diesen B e richt verwiesen werden k a n n 1).

i) St. u. E. 41 (1921) S. 1696/1706.

x l v i.46

D ie Theorie vo n Hanem ann-Schrader2) sowie das Ergebnis der E rorterungen u n d neuen Untersuchungen soli im folgenden besprochen werden, wobei aber beziiglich der A b b ildu n ge n au f die Quelle verwiesen werden muB.

Beobachtet m a n ein durch schroffe Abschreckung gewonnenes Martensitgefiige, so w ird m a n stets fest­

stellen, daB das G efugebild heterogen ist. B ei hohen Kohlenstoffgehalten beobachtet m a n b e k a n n tlic h A uste n it u n d M artęnsitnadeln. A ber auch bei niedrigen Kohlenstoffgehalten, w enn A u s te n it n ic h t sichtbar ist, is t das Gefiige dennoch n ic h t hom ogen, sondern besteht aus m indestens zwei yerschiedenen Bestandteilen. Es la B t sich nachweisen, daB die H eterogenitat a u f V erschiedenheiten in der Y e r­

teilung des Kohlenstoffgehaltes im M artensit zuriick- zufiihren ist. L aB t m a n n a m lic h den geharteten S ta h l

2) Ber. Werkstoffaussch. V. d. Eisenh. Nr. 61 (1925).

2 0 2

(18)

1586 Stahl und Eisen. Ueber die H artu n g des Stahles. 46. Jahrg. Nr. 46.

a u f Temperaturen nahe bei 7 0 0 0 an, w obei der Zemen- t it in F o rm feiner Kiigelchen ausgeschieden w ird , so zeigt es sich, daB diese Ausscheidung n ic h t in der Schliffflache gleichmaBig, sondern in einzelnen nadelig gestalteten Flachen angehauft ist. D u rc h Beobachtung des AnlaBgefiiges m it langsam steigender Temperatur laB t sich feststellen, daB ein Teil der M artensitnadeln vo n yornherein einen hóheren u n d ein anderer Teil einen niedrigeren Kohlenstoffgehalt h a t, und daB auch die M artensitnadeln, die in einer A ustenitgrundflache liegen, schon nach der A b ­ schreckung einen geringeren Kohlenstoffgehalt auf- weisen ais die Austenitgrundflachen. Es ist versucht worden, diese von m ir iiber die Kohlenstoffkonzentra- tionsunterschiede im A u ­ stenit u n d M artensit schon friiher gemachte M itte ilu ng so zu deuten, daB die Zer- setzungsgeschwindigkeit von A ustenit un d Marten- is t wahrend des Anlassens verschieden groB sei. Es w ird aber nunm ehr von H a n e m a n n u n d S c h ra - d e rs)gezeigt, daB die TJn- terschiede im K ohlenstoff­

gehalt zwischen dem Auste­

n it u n d den Martensitnar- deln auch nach E rh itze n auf 9 5 0 0 u n d erneutem Ab- schrecken bestehen bleiben.

S o m it k a n n n ic h t m ehr bezweifelt werden, daBtat- sachlich ein Unterschied im Kohlenstoffgehalt zw i­

schen A uste n it u n d M ar­

tensit im gleiehen Schliffe yorhanden ist.

E ine planmaBige Ge- fugeuntersuchung zeigt, daB ebenso wie im langsam abgekiihlten Stahle sich auch im geharteten Stahle bei bestim m ten Kohlen- stoffgehalten das Klein- gefiige durch Aenderung der A rt der Phasen andert.

D ie Grenzgehalte liegen bei 0,1, 0,9 u n d 1,4 % C.

H a n e m a n n u n d Schrader erklaren diese B eob­

a chtung durch die A nnahm e, daB die K ristallisatio n im M artensit nach einem besonderen physikalisch- chemischen Gleichgewichtssystem wie in A b b. 1 vor sich gehe. Es is t ein sogenanntes peritektoides Gleich- gewicht. Sie bezeichnen es ais M artensitsystem oder metastabiles System 2 (zum Unterschiede vom Zem entitsystem oder m etastabilen System 1). Ent- sprechend diesem Gleichgewichtsschaubilde werden zwei neue Phasen im abgeschreckten Stahle ange­

n om m en, n a m lic h die e- un d rr Phase. D as homogene Z ustandsfeld der e-Phase is t lin k s von T U U j un d das homogene Z ustandsfeld der 7)-Phasc innerhalb

3) Ygl. Ber. Werkstoffausseh. V. d. Eisenh. Nr. 61 (1925).

V V 2. Die heterogenen Zustandsfelder sind aus der A b b ild u n g ersichtlich.

A n H a n d der G efiigeaufnahm en w ird dann gezeigt, daB die nach diesem M artensitsystem zu erwartenden Schliffbilder im geharteten S tahl in der T atvo rh an de n sind. Bei geharteten! S ta h l m it einem K ohlenstoff­

gehalt von unter 0,1 % is t das Kleingefuge m eist hc- mogen, es besteht also nur aus der e-Phase. B ei Kohlen- stoffgehalten zwischen 0,1 und 0,9 % ist es heterogen, und zwar e n tha lt es zunachst sehr wenig, dann jedoch steigende Mengen Tj-Eisen, je na h er der Kohlen­

stoffgehalt an 0,9 % heran k o m m t. Bei einem Kohlen- stoffgehalte yon 0,9 % besteht es n ur aus Y]-Eisen.

Bei G ehalten von 0,9

%

bis 1,4 % zeigt sich in zu- nehmender Menge neben

t]

der y-Bestandteil. D a es sich u m eine im festen Z ustande vor sich gehende peritektoide R e a k tio n h a n d elt, k a n n die U m w andlung n ic h t restlos yollstandig verlaufen. D aher finden sich bei etwa 0,7

%

C bereits kleine Spuren vo n y-Eisen, u n d ebenso fin d e n sich bei Kohlenstoffgehalten iiber 0,9 bis 1,4 % noch Reste yon s-Eisen. Sobald aber der K ohlenstoffgehalt m ehr ais 1,4

%

betragt, wird bei der Abschreckung das F e ld der e-Phase nicht mehr beriihrt, es k a n n also s-Eisen im Gefiige n ic h t mehr auftreten. I n der T at zeigt sich in Stahlen m it Kohlen­

stoffgehalten iiber 1 4 % keine Spur von s-Eisen.

D a anderseits alle Stahle auch bis zu den hóchsten Kohlenstoffgehalten bei der Abschreckung in das heterogene G ebiet YJY-Eisen eintreten, karm in keinem K o Ł le n s to fls ta l1 n u r A ustenit auf­

treten. Es m uB sich also stets noch eine gewisse Menge 7]-Eisen (M artensitnadeln) im Austenit vorfinden. D a d u rc h w ird erklart, w a rum m a n auch bei schroffster Abschreckung im Kohlenstoffstahl doch niem als reinen A uste n it erhalten kann. Zufolge des Zustandsschaubildes des Martensitsystems muB sich das G leichgewicht zwischen der

rt-

un d y-Phase beim A b k iih le n yon Z im m ertem peratur auf tiefere Tem peraturen yerandern, u n d dies erklart die be- ka n n te K ristallisatio n von M artensit aus dem Austenit in fliissiger L u ft. D er e- u n d der yj-Bestandteil mussen nach dem Schaubilde yerschiedene Kohlenstoffgehalte haben. D ie B eobachtung bestatigt, daB sie beim An­

lassen yerschiedene M engen vo n Z em en tit enthalten.

Es m uB nach dieser neuen Theorie ein Unterschied zwischen dem F e rrit u n d den B estandteilen des Mar- tensits bestehen, u n d bei geharteten Stahlen, die neben M artensit noch F e rrit enthalten, he b t sich dieser im A etzbild scharf von den Bestandteilen desMartensits ab.

N ach der neuen Theorie h a t der H a lte p u n k t A r"

seine Ursache in den bei U eberschreitung der Gleich- gewichtslinie des m etastabilen Systems wahrend der Abschreckung einsetzenden K ristallisationen. Diese W arm e to n un ge n m ussen geringer sein ais bei den entsprechenden K ristallisatio ne n nach dem Zem entit­

system, wie dies auch von W . S c h n e i d e i 4) kalori- m etrisch festgestellt w urde, u n d som it w ird es auch klar, w arum beim Anlassen des M artensits weitere W arm em engen frei werden.

D ie rj-Phase w ird ais Tragerin der M artensitharte angesprochen. D ie H artę des Martensits m uB daher zunehm en m it der Menge dei yj-Phase, u n d tatsachlich

4) Ber. Werkstoffausseh. V. d. Eisenh. Nr. 32 (1923).

Zustandssehaubild der Eisen -Kohlenstoff -Le­

gierungen m it den Li- nien des metastabilen

Martensitsystems.

Zustandssehaubild der Eisen -Kohlenstoff -Le­

gierungen m it den Li- nien des metastabilen

Martensitsystems.

(19)

18. Noyember 1926. A u pen h an delsbilan z der deutschen E isen w irtsch aft. Stahl und Eisen. 1587

n im m t die H arte des Stahles nahezu proportional m it dem K ohlenstoffgehalt bis zum Gehalte von 0,9

%

zu. Es w ird ferner angenom m en, daB die yj-Phase ein hoheres spezifisches V olum en h a t ais die a-Phase u n d auch ais die y-Phase. H ieraus erklart sich die im geharteten Stahle beobachtete A ende­

rung der spezifischen Y o lum en m it dem K ohlen­

stoffgehalte. Das hohere spezifische V olum en der rj-Phase h a t einen groBeren A to m ab stan d der Eisen- atome im R a u m g itte r zur Voraussetzung, was durch R ón tg en u ntersuchun g festgestellt worden ist.

Es ist ferner bei Róntgenuntersuchungen gefunden worden, daB die Interferenzlinien des Martensits eine gewisse Breite haben. D ie Rontgenforscher hatten hieraus auf eine sehr kleine KorngróBe des Martensits geschlossen. N ach der Hanemann-Schraderschen Theorie is t anzunehm en, daB in den Debye-Scherrer- A ufnahm en gleichzeitig die Interferenzlinien der e- und diejenigen der nj-Phase auftreten mussen. D a dereń A tom abstande n ur kleine Verschiedenheiten haben, miissen diese beiden L in ie n d icht nebenein- ander liegen u n d ko nne n som it eine Verbreiterung einer einzigen L in ie vortauschen. H ierdurch w ird der W iderspruch erklart, der bisher bestand, zwischen der B e h a u p tu n g der Rontgenforscher, daB der M artensit auBergew óhnlich fe in kórnig sei, u n d der G efugebeobachtung, w onach die M artensitkristalle nicht von wesentlich anderer G róBenordnung sind ais auch andere K rista llb ild un g en . D ie Verfasser ver- m uten in der vj-Phase ein neues K a rb id un d kniipfen d am it a n die alte Arnoldsche B e h a u p tu n g von dem Bestehen eines K arbids Fe24 C an. Uebrigens h a t neuer- dings S c h e n c k 6) aus B eobachtungen bei derZemen- ta tio n ebenfalls auf ein neues P erkarbid geschlossen.

Beziiglich der sehr eingehenden Erórterungen iiber die neue Theorie m uB a u f die Quelle verwiesen werden.

Es sei zusam m enfassend bem erkt, daB die E r ­ órterungen keine experim entelle Tatsache n a m h a ft gemacht haben, welche der Hanemann-Schrader- schen Theorie w ide rsp iich t. Y o n einem Teil der Redner wurde die H e terogenitat im M artensit aner- kannt, w ahrend die iibrigen iiber diese Beobachtung hinweggingen. D ie Feststellung, daB der K ohlenstoff­

gehalt in den M artensitnadeln ein anderer is t ais im Austenit, der m it ih m in B e ru hrun g steht, is t durch die Erorterung n ic h t erschiittert worden. Die Maurersche H artetheorie laB t einen wesentlichen Vorgang bei der S ta h lh a rtu n g , n a m lic h die Ent-

6) St. u. E. 46 (1926) S. 674.

inischung, unberiicksichtigt. Es k a n n aber keine H artetheorie m ehr ais ausreichend angesehen werden, die n ic h t die w ahrend des Abschreckens eintretende K ohlenstoffentm ischung erklart.

A m meisten angegriffen w ird die K ennzeichnung des e-Bestandteiles ais neue Phase des Eisens. A u f diese Frage werde ich un te r B e ib rin gu n g weiterer Versuchsergebnisse dem nachst naher eingehen. Y o n H o n d a wurde der theoretische E in w a n d erhoben, daB m a n die Phasenregel a u f m etastabile Zustande ihrer N a tu r nach iib erhaup t n ic h t anwenden diirfe. Hier- gegen is t zu bem erken, daB schon R o o z e b o o m in seinen ersten V eróffentlichungen ausdriicklich die stabilen G leichgewichtslinien auch in das m etastabile Gebiet verlangert, also die G iiltig k e it der P hasen­

regel auch dann noch voraussetzt, w enn eine Keim- b ild u n g der stabilen Phasen ausgeblieben ist. M an fin d e t eine R eihe von m etallographischen Experi- m entaluntersuchungen, in denen Pliasenanderungen auch im m etastabilen G ebiet unter B e n u tzu n g der allgemeinen Regel der Phasenlehre gedeutet werden.

E iin n e r t sei nur an die Theorie des Zem entitsystems neben dem G raphitsystem .

E ine weitere Erorterung schien m ir n u r un te r H eranziehung neuer Yersuchsergebnisse fruchtbar zu sein. D er W eg hierzu b ot sich durch U nter­

suchungen der AnlaBvorgange. W e n n ein marten- sitischer S ta h l angelassen w ird , so geht er in das Gleichgewicht a-Eisen — Z em entit iiber. FaJls im M artensit schon von vornherein die a-Phase vorhan- den ware, so konnte der A nlaBvorgang eine Phasen- anderung des Eisens n ic h t m ehr bewirken. Lie gt jedoch das Eisen im M artensit noch n ic h t im a-Zu- stand vor, so m uB w ahrend des Verlaufs des Anlassens das E intre te n einer oder mehrerer Pliasenanderungen w ahrend des Ueberganges von M artensit zu a-Eisen beobachtet werden konnen. D er Verfasser h a t gem ein­

sam m it T r a e g e r 6) die Yorgange beim Anlassen des Stahles untersucht. Aus der A rb e it geht hervor, daB der M artensit zwei Pliasenanderungen w ahrend des Ueberganges zum a-Eisen erkennen laBt. Es t r it t eine chemisch u n d physikalisch besonders gekennzeichnete Zwischenphase auf, die ais C-Zustand bezeichnet w ird. Hieraus ist aber zu schlieBen, daB auch schon im M artensit das Eisen m it dem K ohlenstoff eine ebenfalls genau gekennzeichnete besondere Phase bildet, u n d dies is t eine B estatigung fiir die im M arten­

sit angenom mene vj-Phase.

6,l St. u. E. 46 (1926) S. 1508/14.

Die AuBenhandelsbilanz der deutschen Eisenwirtschaft in den Jahren 1913, 1924, 1925 und 1926.

V on D r. J . W . R e i c h e r t , M . d. R ., in Berlin.

(D ie Bedeutung der Eisenwirtschaft fiir den deutschen Aufienhandel. Die Bilanzen des Eisenerz- und Schrottaupenhandels, der Grofleisenindustrie, der Eisen- und Stahlwarenindustrie, des Maschinenbaues und der elektrotechnischen Industrie sowie des Fahrzeugbaues. Die Gr op eisenindustrie diirfte im Jahre 1926

einen Ausfuhr iiberschufi von 3 000 000 t erreichen.) I |ie Eisenw irtschaft steht im Vordergrunde des

deutschen Ausfuhr- u n d E in fu h rh a n d e ls ; ih r G esam tum satz, d. h. die S um m ę der W erte ihrer Aus- u n d E in fu h r , iiberschreitet im J a h r 3 M illiarden M ark. D as tra f n ic h t n u r fiir das letzte Yorkriegsjahr

1913, sondern auch fiir das jiin g s t verflossene J a h r 1925 zu. A uch im laufenden K ale n de rjah r diirften w ohl wieder 3 M illiarden M a rk G esam tum satz erreicht werden. Dagegen blieb das J a h r 1924 m it etw a 2 M illiarden M a rk u m ein D ritte l zuriick.

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