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Theologisches Literaturblatt, 17. März 1893, Nr 11.

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Academic year: 2022

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

h e r a u sg e g e b e n v

v o n

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J L 50 / ^ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$ .

D i e n e u e s t e n A r b e ite n ü b e r d ie A p o s t e lg e ­ s c h ic h t e . I .

K a u le n , D r. F r a n z , E i n l e i t u n g in d ie H . S c h r ift A l t e n u n d N e u e n T e s t a m e n t s .

Pelllk an ’H von ltufacb, K o n r a d , H a u s c h r o n ik .

B r n n n , F r ., G o tte s W o r t u u d L u t h e r s L e h T ’.

K ö t e l , D . B u d ., D a s E v a n g e liu m J o h a n n is . S c h n e lle r , L u d w ., E v n n g e lie n -F a h r t e n . B e c k lia n s , K ., D a s E v a u g e liu m v o n d e r V e r ­

g e b u n g d e r S ü n d e n .

S p a n n u th , A u g ., B r o t d e s L e b e n s . N e u e s t e t h e o l. L ite r a tu r . Z e its c h r ift e n .

V e r s c h ie d e n e s . P e r s o n a lia .

Die neuesten Arbeiten über die A postel­

geschichte.

i.

Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat es an Versuchen, das Verständniss der Apostelgeschichte durch Aufhellung seiner Quellenverhältnisse zu fördern, nicht gefehlt. Den mono­

graphischen Arbeiten von Jakobsen, Sorof, Friedrich (Mähliss) stehen eingehende Erörterungen in den bekannten umfassenden Werken von Weizsäcker, Holtzmann, Weiss und Pfleiderer zur Seite. Wie viel Eigentümliches auch jede von diesen Unter­

suchungen bot, so hielten sich doch alle in den seit Schleier­

macher, Mayerhoff einer- und Baur und Zeller andererseits üblich gewordenen Bahnen. Jetzt sind zwei Arbeiten auf den Plan getreten, welche nach ganz verschiedenen Seiten hin eine andere kritische Richtung einsclilagen und dennoch unter sich viel Verwandtes zeigen. Es sind: Fr. S p it ta , „D ie A p o s t e l­

g e s c h ic h t e , ih re Q u e lle n und deren g e s c h ic h t lic h e r W e r t “ (Halle a. S. 1891, Buchh. des Waisenhauses [IX, 380 S. gr.

8

]

8

Mk.) und W. L. van M anen, „ P a u lu s I.

D e H a n d e lin g e n d er A p o s t e l e n “ (Leiden 1890, E. J. Brill [204 S. gr.

8

] 4 Mk.).

Die letztgenannte Arbeit ist zwar vor der ersteren er­

schienen , aber sie wurde von Spitta nicht mehr benutzt.

So stehen sie nebeneinander, und ihre Vergleichung ist in vieler Hinsicht lehrreich. Wie viel Anlass zu Auseinander­

setzungen über einzelnes und zur Klarlegung der angewandten Methode auch beide Schriften dem Ref. bieten, so verstattet der verfügbare Raum ihm doch nur einen Bericht über das Eigenartige einer jeden derselben und einen Hinweis auf das beiden gemeinsame und in verschiedenem Masse angewandte Axiom ihrer Kritik zu geben.

Der äusserst rührige strassburger Theolog publicirt ein Werk, welches aufs Einzelne angesehen, deutlich den Stempel seiner sorgsamen, seit 1877, wie er bekennt, gepflegten Studien über die Apostelgeschichte trägt. Es ist geeignet den Leser sofort für die Arbeit zu gewinnen, wenn Spitta in den Vor­

bemerkungen ausspricht, dass die Kritik der Apostelgeschichte nicht durch die Beantwortung der synoptischen Frage beein­

flusst werden, sondern eher ihr Resultat auf deren Lösung von Einfluss sein dürfe und dass er erst die Zusammensetzung der Apostelgeschichte in formeller Hinsicht untersuchen wolle, um dann den Inhalt der ausgelösten Stücke zu berücksichtigen, und sich von dem erlangten Doppelergebniss bei der fort­

schreitenden Untersuchung leiten zu lassen. In beiderlei Hin­

sicht sind das ungefähr die Kanones, von denen auch der Ref.

sich bei seinen isagogisclien Untersuchungen leiten lässt. Nur sieht er nicht ein, welche Berechtigung die hier ohne weiteres gemachte Voraussetzung hat, dass die kanonische Apostel­

geschichte eine Kompilation sei, und der Gesichtspunkt der Untersuchung sofort auf Auslösung von Stücken innerhalb jedes Abschnittes der Apostelgeschichte gerichtet sein müsse. Kann es denn unter den kanonischen Schriften keine Originalarbeit geben, oder müssen solche alle von dem Parasitenthum viel

geistloserer Kompilationen verdrängt sein? Oder wo sind die unwiderleglichen Beweise dafür, dass das nachapostolische Ge­

schlecht so geringschätzig von dem Arbeiten, Sinnen und Denken des früheren Christengeschlechts gehalten habe, dass es sich berechtigt erachtete, deren Zeugnisse iia. ihm genehme Formen umzubilden? Ref. begegnet im zweiten christlichen Jahr­

hundert überall weit eher eine zu grosse als geringe’' Pietät gegen die Vorzeit, wie sie ein solches durchgängiges Ver­

fahren mit den Denkmalen des urchristlichen Geschlechts zur Voraussetzung haben müsste, Gerade Spitta muss ich diese Fragen vorlegen, weil ich mit ihm darin einig bin, dass auch Kap. 1

—12

in der Apostelgeschichte nicht so viel von den weiteren Abschnitten absticht, um bei jenen auf ein wesentlich anderes Verfahren des Verfassers rathen zu lassen als bei den späteren. Denn trotzdem liegt es viel näher, wenn man in dem zweiten Theil den Bericht eines Pauliners erkennt, zu fragen, woher ihm die Kenntniss der vorpaulinischen Zeit gekommen sei. Fiaetet mas aber den Unterschied der beiden Theile nicht so gross, dann liegt a priori gar kein Grund vor, in dem Buche das Produkt der Zusammenarbeitung zweier Quellen zu vermuthen. Wie man auch den Prolog des dritten Evan- geliums^auslegt, so bietet er zu einer solchen Voraussetzung am wenigsten Berechtigung. Welcher Zwang für S p it t a vorliegt, wird sich erst später zeigen. Wie entscheidend für ihn seine Voraussetzung gewesen, zeigt sich mannichfuch.

S p itta findet nämlich in der Apostelgeschichte zwei Quellen (A und B) von verschiedenem Werthedurch einen Redaktor (R) zu einem unhomogenen Ganzen verschmolzen. Beide Quellen behandelten die ganze in dem kanonischen Buche zum Gegen­

stand der Darstellung gemachte Zeit und liefen einander parallel. S p i t t a erkennt 40 Abschnitte der ersten und 32 der zweiten Quelle zu, und glaubt in 24 Fällen noch die Parallellbericlite deutlich und klar aussondern und bestimmen zu können (S. 286 ff.). Die Quelle A ist die Arbeit eines weiter schauenden, das Ganze überblickenden Schriftstellers, während B mehr den Niederschlag der volksthümlichen Tra­

dition über die Zeiten der Apostel bietet (S. 290 f.). Darum eignet jener noch eine relativ-kritische Behandlung der Tra­

dition, dieser hingegen die ganze Naivetät des Vertrauens auf die volkstliümliche Ueberlieferung. Der Verfasser von A ist dnrehaus wundergläubig und berichtet dem entsprechend; aber keiner seiner Wunderberichte ist so geartet, dass er sich nicht einer kritischen Anschauung leicht vermittelte. In B ist eine fast ununterbrochene Kette von Wundern, deren manche bis an die Grenze des Absurden gehen (S. 292). Nach ihr ruhen die Fort­

schritte des Christenthums wesentlich auf der Wunderthätig- keit der Apostel und ihrer Genossen (S. 293). Allein hierin liegt zum mindesten eine Uebertreibung. Wunderthaten werden in der Apostelgeschichte nur von Petrus und Paulus berichtet, nicht aber von Genossen derselben. Agabus prophezeit, Philippus predigt das Evangelium, Aquilas und Priscilla unterweisen in der Schrift, aber keiner von ihnen vollbringt eine Heilung, wie sie den Aposteln zur Beglaubigung ihres Offenbarungs­

zeugnisses gegeben sind. Wozu solche Uebertreibung- von

(2)

124

seiten des Abergläubischen hin? wozu im Gegensatz dazu die Abminderung der gleichfalls wunderhaften Darstellung in den A beigelegten Abschnitten? Sie lassen den Fortschritt keineswegs allein durch die Predigt des Evangeliums bedingt sein. Denn in ihnen wird Paulus durch den Geist behindert nach Bithynien zu gehen, durch das Traumgesicht in Troas nach Macedonien geführt, und vieles dem Gleiche. Der Unter­

schied muss aber grell gezeichnet werden, um überhaupt eine Verschiedenheit der Auffassung glaublich zu machen. Wo es auf die Auffassung der Quelle A ankommt, auf Vergleichung ihrer Angaben mit den Briefen des Apostels Paulus, weiss S p itta alle Wege der Harmonistik einzuschlagen, wie sie nur die von ihm wiederholt gebrandmarkte Apologetik (S. 295) ver­

mag. Man vergleiche nur, was er über Apg. 17, 1— 15, so­

weit der Abschnitt nicht aus B stammt (V. 3 — 9), und 2 Thess. 3, 1 ff. bemerkt (S. 238), und was er behufs der völlig gewaltsamen Identificirung von Apg.

11

, 27— 30; 12, 25 mit Gal.

2

,

1

— 10 ausführt (S. 204 f.). Bei B sieht er hin­

gegen, wie seine Beleuchtung von Apg. 15, 1 ff. und Gal. 2,

1

— 10 zeigt, das auf der Hand Liegende nicht. Bei B ver­

wandelt sich die sorgsame Forschung des Auslegers in das überall Ketzereien witternde Gefühl eines Grossinquisitors.

S p itta selbst freilich glaubt überall gleich objektiv zu sein.

Allein er ist es keineswegs. Man lese die Auseinandersetzung über 1, 1— 11, in welcher Spitta angeblich den ersten Anlass zur Quellensclieidung findet. Man beachte die völlig kontext­

widrige Beziehung des ivcsiXajxEvos V. 2 auf die Zusammen­

kunft mit den Zwölfen am Himmelfahrtstage V. 4, die völlig aus der Luft gegriffene Annahme einer Verwandtschaft des Berichts mit dem apokryphen Schluss des Markus (16, 14) und die ebenso haltlose Behauptung, dass V.

8

den Zusammenhang von V.

6

u. 7 und 9— 11 unterbreche und erst ein vom Bearbeiter gemachter Einschub sei. Dass nun aber das derart vom Redaktor interpolirte Quellenstück der Quelle B , hingegen der Schluss des Lukasverses 24, 44 ff. der Quelle A angehören solle, das kann nur eine kritische Phantasie erfinden, wenn es nicht eine Folgerung ans unausgesprochenen Voraussetzungen ist. Diesem Ausgangspunkt für eine fruchtbare Behandlung der Apostelgeschichte (S. 11) fehlt es daher für uns an aller Objektivität.

Die Berichte aus B sollen sich dann als offenbare Gegen­

bilder zu anderen Geschichten darstellen und dies durch Parallelen mit A bei 1 ,4 ; 9 — 11; 2, 1-—4;

6

, 12— 7, 1— 55 f.;

8

, 39; 17, 7; 23, 1 ff. so sicher stellen lassen, dass durch den Nachweis der beiden Quellen jeder apolo­

getische Ausweg verlegt ist (S. 295). Für die beiden ersten Punkte findet sich im Buche kein Beweis. Für 2, 2 —4 wird ganz in der Art von D. F. Strauss die traditio­

nelle Vorstellung von der Gesetzgebung auf Sinai als benutzte Parallele betrachtet, Philo De decalog. § 9. 11, Schemot rabba 7 0 d (S. 27. 35). Aber, wenn man den angeblichen Bericht von A über das Pfingstereigniss (

1

, 26 u.

2

,

1

— 4.

12

. 13) ansieht, so wird man sich sagen müssen, dass ebenso gut das sirXTjo&Yjoav -iravte? icveujxaTo; a yio o

2

, 4 aus Schemot rabba

88

c und ähnlichen Schilderungen abgeleitet und das weitere TjpÜavTo XaXetv y k io o a a is als eine Zurücktragung korinthischer Zustände in die Urgemeinde

(1

Kor.

12

, 30; 14, 23) eine Ueber- einstimmung mit der Angabe Mark. 16, 17 dargestellt werden könnte. Auch weicht die Zeichnung Apg. 2, 1 — 4 soweit von Philo’s Darstellungen ab, indem dort von einem vom Sinai bis zu den Völkern dringenden Schalle die Rede ist, und dort von einer Feuerflamme, nicht aber von feuerähnlichen Zungen ge­

sprochen wird, dass eine Abhängigkeit nur bei bestimmt bezeugter Benutzung anerkannt werden könnte. So fehlt hier auch auf allen Seiten eine objektiv gerechte Beurtheilung der aus­

einandergehaltenen Stellen.

Angedeutet werde nur noch, dass der Zusammenhang der beiden angeblichen Quellen oft sehr lose und willkürlich das Uebergehen der Verhandlungen mit den Uraposteln in Quelle A geradezu unerklärlich, und der Zweck der Zusammenarbeitung, wie das Verfahren des Redaktors völlig undurchsichtig bleibt.

Gerade dass S p itt a wie die Quelle A so auch Quelle B kurz nach dem Tode des Petrus und Paulus verfasst sein und auch den Redaktor noch im ersten Jahrhundert arbeiten lässt, häuft die Unwahrscheinlichkeiten seiner Hypothese vollends.

K a u le n , Dr. Franz, E in leitu n g in die H. Schrift Alten und Neuen Testaments. Mit Approbation des hochw.

Hrn. Erzbischofs von Freiburg. 3. verb. Aufl. 2. Thl.

Freiburg i. Br. 1892, Herder (IV u. S. 184— 436 gr.

8

).

3 Mk.

Der erste Theil des Kaulen’schen Buches, welcher die Be­

handlung des Kanons, des Textes und der Uebersetzungen der Bibel enthält, ist früher in d. Bl. besprochen worden. Der uns jetzt zur Beurtheilung vorliegende zweite Theil des Buches umfasst die Einleitung in die kanonischen und apokryphischen Bücher des A. T. (ein dritter Theil behandelt die einzelnen Schriften des N. T.). Der 2. Theil setzt den vorher ein­

geschlagenen Weg vom Ganzen zum Einzelnen noch ein Stück fort, indem ein erster Abschnitt die Anordnung und Eintheilung des A. T. behandelt. Dabei sagt der Verf. in Konsequenz seiner Meinung, dass der hellenistische Kanon der primäre sei:

„Die Zahl der alttestamentlichen Bücher wurde im Judenlande auf zweiundzwanzig beschränkt; noch später wurden in Baby­

lonien vierundzwanzig Bücher gerechnet“. Wir wollen uns nicht bei Erörterung der Frage aufhalten, ob die Zeugen der Zahl 22, Josephus — nicht Melito, wie auch er ungenau sagt — Origenes etc., diese ihre Kunde vom „Judenlande“ her besessen, oder aus der bei dieser Zählung vorausgesetzten und in der LXX vorliegenden Verbindung von Richter-Ruth und Jeremia- Klagelieder geschöpft haben. Aber doch soll beim letzteren Theil jenes Citats ein Augenblick stillgestanden werden. Also erst später in Babylonien wurden 24 Bücher gerechnet? Nicht etwa gleichzeitig mit Josephus in der Apokalypse des Esra 14, 44 ff.? Nicht auch im jerusalemischen Talmud? Letzteres will Kaulen, also mit sich selbst uneinig, auf der nächsten Seite selbst beweisen. Dabei ist ihm aber ein Malheur passirt.

Nämlich Fürst hatte in „Der Kanon des A. T. nach den Ueber- lieferungen in Talmud und Midrasch“ 1868, S. 3 gesagt, dass die Warnung „Wer mehr als 24 h. Schriften in sein Haus bringt, der bringt Wirrniss hinein“ stehe „j. Sanh. c. ult. hal. 10, Midr. Koh. zu Koh.

12

,

12

“. Nun steht der angeführte Satz aber nicht im jerusalemischen Sanhedrin, vollends nicht im letzten Kapitel, welches nur acht Halakhas besitzt. Trotzdem sagt Kaulen, jener Satz „Wer mehr etc.“ stehe „Sanh. c. ult.“

Er hat also nicht nachgeschlagen. Indem er so sich ausdrückte, wollte er übrigens die jerusalemische Gemara wirklich meinen;

denn nur diese citirt man nach Kapiteln.

Vom zweiten Abschnitt an gibt er die Einleitung in die einzelnen Bücher. Dabei werden die Schriften des hebräischen und des griechischen A. T. untereinander, und zwar in der­

jenigen Reihenfolge besprochen, welche in der Vulgata sanktionirt worden ist, nur dass gleich noch die in der Vulgata hinter Malachias stehenden Makkabäerbücher behandelt sind.

Zunächst nun beim Pentateuch sagt er § 196: „Sicher ist, dass im heutigen Pentateuch Zusätze aus n a c h ­ m o s a is c h e r Z e it zur Vervollständigung der Geschichts­

erzählung aufgenommen sind. Bs wird heute nicht mehr be­

zweifelt, dass der Bericht über Moses’ .Tod am Ende des Deuteronomiums von einem anderen hinzugefügt worden ist.

Wenn Josephus (Ant. 4,

8

. 48 [besser 4,

8

, 48]) und Origenes (C. Cels.

2

, 54; XI, 881) die Ansicht Philo’s theilen, wonach Moses als Prophet die Nachricht über seinen Tod schon im voraus niedergeschrieben habe, so wird diese Meinung doch durch Deut. 31, 24 widerlegt, wonach Moses mit dem Vorher­

gehenden „die Worte dieses Gesetzes vollständig bis zu Ende in ein Buch geschrieben hatte”. Was von 31, 25 bis zu Ende noch folgt, ist vermuthlich von Josua hinzugefügt“. Nun gehört aber auch Deut. 31, 25 ff. und sogar 34, 5 — 12 zu den traditionellen „fünf Büchern Moses“. Wer also diese Theile nicht von Moses niedergeschrieben sein lässt, der übt auch schon Kritik an der literargeschichtliclien Ueberlieferung einer früheren Zeit. Auf diesen kritischen Standpunkt sah sich Kaulen auch durch die tatsächliche Beschaffenheit „des Prediger“ getrieben. Denn § 318 gesteht er: „Die Sprachform, in welcher das Buch geschrieben ist, bietet für die traditionelle Ansicht eine so grosse Schwierigkeit, dass das Buch wenigstens in der vorliegenden Gestalt n ic h t von Salom on herrühren kann“. Zur Begründung sagt er z. B.: „Auf die Verwandt­

schaft, welche die p o e tis c h e Sprache der älteren Zeit in

(3)

125

einzelnen Ausdrücken mit dem Aramäischen zeigt, darf man sich bei diesem Buche nicht berufen; denn das Deboralied und ähnliche Abschnitte, welche ä als Relativum u. dgl. enthalten, sind im w e s e n tlic h e n der Sprachform vom Prediger sehr weit verschieden“. „Es bleibt wahr, dass die Vertheidiger der salomonischen Abfassung über das gewichtige Bedenken, von dem die Rede ist, viel zu leicht hinweggegangen sind.

Wer an eine s p r a c h g e s c h ic h t lic h e Entwickelung des Hebräischen glaubt, kann den vorliegenden Text des Predigers nicht für Salomon’s Werk halten, und es genügt nicht, mit Reusch einzelne sprachliche Erscheinungen in dem Buche für r ä t h s e lh a f t zu halten. Wenn nicht der heutige Text als eine Umschreibung des ursprünglichen in die nachexilische Sprachform anzuselien ist, so ist der Prediger, gleich dem Buche der Weisheit, von einem nachexilischen Schriftsteller dem König Salomon als dem geeignetsten Vertreter der be­

treffenden Erwägungen in den Mund gelegt worden“. Nun ist aber eben die vorliegende Form des Predigerbuchs, über­

haupt die einzige, von der früher die Rede war und jetzt die Rede sein kann, dem Salomo von der herrschenden literarischen Tradition beigelegt worden, z. B. durch Hieronymus in der jeder Vulgata vorgedruckten Praefatio in libros Salomonis: „Tridui opus nomini vestro consecravi, interpretationem videlicet trium Salomonis voluminum: Mischle etc.; Qoheletli,. quem graece ecclesiasten, latine concionatorem possumus dicere; schir ha- schirim etc.“ Folglich hat Kaulen sich durch einen That- bestand dazu gedrängt gesehen, von dem Urtheil des heiligen Hieronymus, wie er ihn zu nennen pflegt, den er aber hier bei

dieser Gelegenheit nicht erwähnt, abzuweichen.

Dieses Faktum berechtigt zu der Hoffnung, dass Kaulen und mit ihm die herrschende Richtung in der römischen Christenheit, auch auf anderen Punkten die geschichtliche Wirklichkeit immer mehr ins Auge fassen und immer weniger geneigt sich zeigen werde, die Kritiker der herrschenden literarischen Ueberlieferungen des Unrechts zu zeihen. Bis­

jetzt ist beides noch nicht in dem zu hoffenden Masse vor­

handen. Denn kehren wir zum Pentateuch zurück, so sagt Kaulen unmittbar hinter den aus § 196 citirten Worten, in denen er die mosaische Abfassung des Pentateuchs bei Deut. 31,24 schloss, Folgendes: „Ob auch im Texte sich kleinere, erklärende Zusätze, s. g . Glossen von späterer Hand vorfinden, wird schwerlich je entschieden werden können“. In diesem Satze hält er also die spätere Ueberarbeitung der mosaischen Nieder­

schriften für möglich; denn was jemand blos für schwerlich entscheidbar erklärt, dessen Bejahung stellt er auch als etwas Mögliches hin. Indess der nächste Satz lautet: „Gewiss aber ist, dass sich im Pentateuch nichts findet, was n o th w e n d ig auf eine spätere als die mosaische Zeit hinwiese“. Danach nimmt er also sein vorheriges Urtheil über nachmosaische Zusätze zum Pentateuch zurück; denn während vorher die Frage dieser Zusätze für eine schwerlich je entscheidbare, also für eine auch ihm selbst unentschiedene erklärt worden war, ist diese Frage im nächsten Satze nicht blos eine entscheidbare, sondern auch eine für ihn selbst entschiedene. Nach diesem Satze ist er selbst zu dem gewissen Urtheil gelangt, dass kein Element des Pentateuchs (ausser Deut. 31, 25 ff.) mit hinreichenden, zwingenden Gründen — von anderen aber redet man gar nicht in der wissenschaftlichen Pentateuchkritik — als nachmosaisch erwiesen werden kann. Da ist also konsequentes Festhalten des einmal durch unverkennbare Thatsachen abgenöthigten Zugeständnisses, dass man von der herrschenden Literartradition der älteren

1

Zeit an die älteste erreichbare geschichtliche Wirk­

lichkeit appelliren dürfe und müsse, zu wünschen.

Wenn aber nun der Verf. in dem einen gegebenen Falle, nämlich der Frage, ob — stets ausser Deut. 31, 25 ff. — Nachmosaisches im Pentateuch anzuerkennen sei, zu einer so gewissen Entscheidung gelangt ist, dass er das von ihm selbst vorher gemachte Zugeständniss zurücknehmen zu können wagte: so ist doch wenigstens dies zu erwarten, dass er die einzelnen von der Kritik geltend gemachten nachmosaischen Elemente des Pentateuchs ganz scharf ins Auge gefasst habe.

Doch ist dies keineswegs der Fall. Greifen wir z.B. Gen. 36,31 f.

heraus: „Dies sind die Könige, welche im Lande Edom regiert haben, bevor ein König der Israeliten regiert hat, nämlich

regiert hat Bela etc.“ Kaulen sagt § 197: „V. 31 steht nicht, wie man fälschlich hineingelegt hat, (tehe es einen König in Israel gab”, sondern <(ehe noch Könige über die Israeliten herrschten”.“ Gesetzt, es liesse sich letztere Uebersetzung aus 1 Sam.

8

,

22

, wo das Hiqtil von malakh melekh mit Lamed konstruirt ist, als richtig erweisen: was würde dies für die inhaltliche Deutung von Gen. 36, 31 austragen? Bei dieser aber war der Eifer auf Kaulen’s Seite weniger heftig. Oder hat er etwa mit einem einzigen WTorte auch nur die Frage berührt, ob in Gen. 36, 31 von einem Perfectum propheticum, von einer Weissagung, oder einem Bericht über Thatsachen die Rede sei? Hat er bei der Berufung auf Gen. 35,

11

; Deut. 17, 14 auch nur e in Wort über Rieht.

8

, 23 oder 1 Sam,

8

,

6-8

gesagt? Da fehlt also die Gründlichkeit in der Hauptsache.

Es fehlt auch noch vielfach die aus dem eigenen wissen­

schaftlichen Gewissen hervorgetriebene positive Betheiligung an der Erforschung des Wahrheitsgehaltes der literargeschicht- lichen Traditionen. Er untersucht nicht aus eigener Initiative, ob Disharmonisches im Pentateuch sich findet, sondern unter­

wirft nur das von anderen Vorgebrachte einer Prüfung, und zwar einer sehr eilfertigen. Z. B. sagt er § 199: „Der Ab­

schnitt Gen. 2, 4 ff. ist gewiss von der Schöpfungsgeschichte 1,1 bis 2, 3 verschieden; allein hier liegt durchaus nicht die Ab­

sicht vor, von n eu em , sondern vielmehr e tw a s N eues zu erzählen, bei dem das in 1 , 1 ff. Enthaltene als bekannt voraus­

gesetzt wird“. Aber was brauchte man über Verschiedenheit der beiden Abschnitte zu reden, wenn der zweite ein vollständig anderes Thema beträfe? Da wäre ja die Verschiedenheit selbstverständlich. Nun betreffen aber die beiden Abschnitte sicherlich nicht vollkommen andere Gegenstände: in beiden ist doch z. B. von der Menschenschöpfung die Rede. Wird nun die zuerst anerkannte Verschiedenheit der beiden Dar­

stellungen dadurch ausgeglichen, dass hinterher gesagt wird, die zweite Darstellung wolle „etwas Neues erzählen“, also nicht die Schöpfung des ersten Menschenpaares? Nein, Gen. 2,

4

h ff. erzählt nicht „etwas Neues“ , sondern über Themata, von denen auch in

1,1

2

,

4

a die Rede war, in n e u e r A r t , also eben verschieden.

Anderes wird ganz flüchtig gestreift; das meiste, was in den letzten Jahrzehnten so manches Gelehrtenleben gequält hat, z. B. die etwaigen Differenzen der auf den Kultus be­

züglichen Angaben, gar nicht berührt. Dagegen wird die Ge­

schichte der neueren Pentateuchforschung relativ ausführlich erzählt: sie beginnt ja nach Kaulen — nicht etwa z. B. mit Ibn Ezra — sondern mit der Reformation: „Nachdem zuerst C a r ls ta d t im Libellus de canonicis scripturis, Wittenberg [auch das setzt er hinzu] 1520, die Abfassung des Pentateuch in Zweifel gezogen etc.“ Nun hat aber Carlstadt mit seinem Satz: „Defendi potest, Mosen non fuisse scriptorem quinque librorum, quoniam sepulto Mose filum orationis idem invenimus“

einerseits das von früheren behauptete Nachmosaische im Pen­

tateuch nur weiter ausgedehnt, andererseits insbesondere nur ebenso den Schluss des Pentateuchs dem Mose abgesprochen, wie auch Kaulen. Deshalb besteht die Hoffnung, dass, wie im 16. Jahrhundert römische Theologen (Mascus, Bonfrere etc.) sich kräftig an der Prüfung der literarischen Tradition be­

theiligt haben, dies auch weiterhin von ihrer Seite her ge­

schehen werde und dass dann die guten I n h a l t s e l e m e n t e auch des Kaulen’schen Buches nicht mehr durch traditionalistische Velleiäten entstellt werden. Ed. König.

P ellik a n ’s von R ufach, Konrad, H auschronik. Ein Lebens­

bild aus der Reformationszeit. Deutsch von Theod.

Vulpinus. Strassburg 1892, Heitz (VIII, 168 S. gr.

8

).

3. 50.

Zum vierten Jubelfest der Universität Tübingen hatte Bernh. Riggenbach das Chronicon Pellicani 1877 zum ersten mal vollständig herausgegeben und damit eine vorzügliche Quelle für die Geschichte des Humanismus und der Reformation in Süddeutschland und der deutschen Schweiz, von der bisher nur Bruchstücke bekannt waren, zugänglich gemacht. Einer weiteren Verbreitung der Chronik Pellikan’s war einestheils die lateinische Sprache, in der sie abgefasst war, anderenteils

(4)

der etwas hohe Preis der neuen Ausgabe hinderlich (7 Mk. 20 für 198 S.). Es ist nur zu begrüssen, dass Vulpinus für eine deutsche Uebersetzung zu massigem Preise gesorgt hat. Frei­

lich wäre zu erwarten gewesen, dass er zu diesem Zweck die Urschrift noch einmal verglichen hätte, da ihm dann ein­

zelne zweifelhafte Lesungen Riggenbach’s, wie z. B. das räthsel- hafte „Grotzamo“ klar geworden wären. Vulpinus gibt über die Frage nach der Vergleichung des Grundtextes keine Aus­

kunft, aber es lässt sich klar nachweisen, dass er sich einfach an den Riggenbach’schen Text gehalten hat. Riggenbach hatte zweimal eine Zeile als ausgefallen zu beklagen, nämlich S. 163, Z.

11

und S. 175, Z.

6

v. u., wie in den Berichtigungen ge­

zeigt ist. Vulpinus hat dies nicht beachtet und die ausge­

fallenen Zeilen weggelassen. Ebenso ist eine Rechtfertigung der Weglassungen, die Vulpinus sich gestattet hat, zu ver­

missen. Allerdings handelt es sich dann meist um kürzere Stellen, öfters nur um Angaben über den Ertrag des Ein­

kommens, aber auch um Hebraica, welche sich wol in lateinische Schrift umschreiben Hessen (z. B. S, 23. 160. 161). Manche Namen, die Riggenbach entstellt gibt, hat Vulpinus mit Ge­

schick verbessert, ohne dass der Leser weiss, ob Riggenbach’s Lesung wirklich nicht im Urtext begründet war. Hier hätte es einer Bemerkung von Vulpinus bedurft, warum er ganz richtig Schuttern statt Schuttenried S. 26, Beilngries statt Berengries S. 49, Schönthal statt Schönau S. 50 und Haslach statt Haffla S. 52 liest. Andere Abweichungen von Riggen­

bach’s Text sind unglückliche Verbesserungen. S. 48 hatte Vul­

pinus S. Mangold, Riggenbach S. Magnoalt S. 23 u. 40; Vul­

pinus Dorbellus, Riggenbach deOrbellis, S. 58; Vulpinus Ehingen, Riggenbach Ulengen, was er allerdings unrichtig auf Uihingen deutete. Denn dort war kein Kloster; man konnte auch von dort den Brand auf der Burg Spät’s nicht sehen; aber Riggenbach hatte richtig gelesen; denn gemeint ist das Dorf Unlangen, heute Unlingen, wo ein Frauenkloster war.

Von dort konnte man die am 3. April 1517 in Brand gesteckte Burg Marchthal sehen, welche Dietrich Spät (nicht Theobald, was Vulpinus richtig gestellt hat) gehörte. S. 60 nennt Vul­

pinus einen Fulsiver See, Riggenbach hat C. fulsinus, was er kurz zuvor ganz richtig als See von Bolsena erklärt und Vulpinus auch acht Zeilen zuvor acceptirt hatte. Wie es scheint, hat Vulpinus den W eg Pellikan’s nicht auf der Karte verfolgt, sonst hätte er die Stelle richtig wiedergegeben und auch bemerkt, dass das von Riggenbach klein geschriebene Aquae pendentes nicht Wasserfälle bedeutet, sondern die Stadt Aqua pendente.

Hatte schon Riggenbach seiner Ausgabe eine Reihe guter Erläuterungen beigegeben, so hat Vulpinus uns einen sehr fleissig gearbeiteten Nachweis über Personen und Orte von an­

sehnlichem Umfang geschaffen und dabei meist die neueste Literatur benutzt. Selbstverständlich hat er Riggenbach’s Vorarbeit benutzt, aber doch überall selbständig nachgeprüft und ergänzt. So hat er die Bemerkung Riggenbach’s über Paul Pfeders- heimer berichtigt. Doch hat er manches nicht richtig getroffen, anderes nicht nachgewiesen. Der Schwabe Michael Klett S.

8

ist

nicht aus Gütingen, das in Schwaben nicht existirt, sondern nach der tübinger Matrikel von Grüningen d. h. Markgröningen.

Joh. Reger’s Geographie des Ptolemäus von 1485 wäre einer Erläuterung werth gewesen. S. 22 ist der Buchhändler Fried­

rich nicht Peipus, wie Riggenbach und Vulpinus annehmen, sondern Meynberger, wie Steiff („Der erste Tübinger Buch­

druck“, S. 9) nachgewiesen hat.

Nach dem Kloster Gotzamum S. 4 hat Vulpinus mit Recht vergeblich in Weil gefragt; denn es gab weder dort noch sonst ein solches Kloster. Riggenbach hat Gotzamo, was falsche Lesart für Gotzavia ist, d. h. Gottesau bei Karlsruhe. Die Angabe Pellikan’s S. 15 über Verfolgung Mantel’s durch den Herzog von Württemberg wäre dahin zu berichtigen ge­

wesen, dass es damals keinen Herzog gab. Die Verfolgung ging von Ferdinand von Oesterreich aus, der das Land inne­

hatte. Recht unglücklich ist die Deutung des Joh. Scotus auf Joh. Evigena S. 43. Gemeint ist der Franziskaner Joh. Duns Scotus. S. 45 ist Nikolaus de Nysa nicht zu ändern in Nikolaus von Lyra. Gemeint ist Nikolaus de Niise (im Grundtext wol Nijse geschrieben), dessen opus in quatuor libros sententiarum

P. im Auge hat. S. 48 wäre zu Ambr. Hippenhofer der richtige Name Ambr. Yphofer, Domherr in Brixen, Humanist beizufügen.

S. 77 dürfte der Vikar des Bischofs nicht Regius, sondern Faber sein. S.

88

Winzler ist nicht von Basel, sondern von Horb, worüber die „Württembergische Kirchengeschichte“ Nach­

weise gibt. Ein Kloster Mengenberg S. 49 bei Freistadt findet sich in keinem Ortslexikon. Medicus nennt es in seiner Ge­

schichte der ev. Kirche Bayerns Menningberg. S. 113 ist ad serculum unmöglich unter Anlehnung an das französische cercle zu lesen ,,ad circulum“ , sondern wahrscheinlich ad surculum (vgl. den Lesefehler Loccern statt Locum bei Riggenbach S. 32, Z. 3 v. u.). Zu S. 155 hätte Benrath’s Arbeit über die Reformation in Venedig beigezogen werden sollen. S. 158 ist ungeschickt, dass Vulpinus den Vornamen Wertwins nur mit Ch. gibt. Er hat nicht bemerkt, dass dies der spätere Bischof von Wien Christoph Wertwein von Pforzheim ist.

Die Uebersetzung ist im ganzen gut, und leicht lesbar, wenn auch frei. S. 4 wäre Lateritius wol mit Ziegler zu übersetzen gewesen. S. 46 übersetzt Vulpinus ad instantiam

„auf Anstehen“, was nicht deutsch ist. Es muss heissen „auf Drängen, Ansuchen“. An Druckfehlern fehlt es nicht. Durch das ganze Buch geht Jansen statt Janssen. Häuser wechselt mit Häusser (S. 149.

222

). S. 50 1. Kraichgau; S. 52 1.

Schwatz; S. 53 Bönnigheim, S. 59 Lecher, S. 110 Gyrsperg statt Gyrspag.

Sehr zu beklagen ist, dass der Herausgeber nicht für ein Register gesorgt hat. Er hätte nur den Fussstapfen Riggen­

bach’s folgen dürfen, der wenigstens ein Personenregister gab.

Die interessanten Notizen Pellikan’s werden aber erst durch ein genaues Orts- und Personenregister völlig brauchbar. Zu Pellikan’s Verdiensten gehört wesentlich auch das Register­

machen, von dem er so gern erzählt.

Nabern. G. Bossert.

Brunn, Fl', (lu t h . P fa rrer in S te ed en b e i R u n k e l, N a s s a u ), GottSS Wort und Luthers Lehr’. E rk lä ru n g d e s k le in en K a te c h ism u s D r. M. L u th er s fü r reifere C h risten . 2. verm . u. verb. A u sg a b e . S te e d e n 1 8 9 2 . D r e s d e n , H . J . N a u m a n n in K om m . (IV , 6 3 4 S. g r . 8). 3. 6 0 . D e r V erf. w ill in sein er K a te c h ism u se rk lä r u n g „ n ic h ts an d eres g e b e n a ls d ie a lte rein e lu th e r isc h e L e h r e , w ie sie du rch G o ttes G n ad e im W e rk e d er R e fo rm a tio n un s w ie d e rg e sch en k t u n d in L u th er ’s S c h r iften w ie in d en ö ffen tlic h e n B e k e n n tn iss e n u n serer lu th e r isc h e n K ir c h e e n t­

h a lte n i s t “ (S. 1). D ie „ a lte rein e L e h r e “ s u c h t er d an n vo rw ieg en d b ei „ u n seren a lte n V ä te r n “ (S . 2 4 ). A lle r d in g s w ird d a n k b a r d ie G n a d e G o ttes g e p r ie s e n , „ d ie a u ch in u n se r en T a g en sich w ie d e r M än n er e rw e c k t h a t, d ie u n s d ie a lte rein e lu th e r isc h e L eh re w ied er a ls d a s u n v e r g ä n g lic h e a lte E v a n g e liu m b e z e u g t h a b e n “ (S . I ). A lle in zu d ie sen M ännern g e h ö r en d ie „ g lä u b ig e n “ T h eo lo g en in d en d e u tsc h e n L a n d es­

k ir c h e n n ic h t, am w e n ig s te n d ie „ g lä u b ig e n “ P ro fesso ren an d en d e u t­

sc h e n U n iv e r s it ä te n , vo n d e n e n ein er der e r s te n „ in sein em L eh rb u ch e d er c h r istlic h e n G la u b e n sleh re e s a ls einen K u h m der n eu eren g e le h r te n W is s e n s c h a ft a u s g e sp r o c h e n , d a ss a u f a lle n d e u tsc h e n U n iv e r sitä te n k e in L eh rer m eh r s e i , d er d ie H . S c h r ift fü r v ö llig ir r th u m lo s h a lt e “ (S. 1 5 ). B e i d en M ä n n e r n , um d ie er G o tte s G nad e p r e ist, d e n k t er w o l b lo ss a n s o lc h e , d ie sein er en g eren k ir c h lic h e n G e m e in sc h a ft a n ­ g e h ö r e n , u n d „ u n te r d en en u n s d er se l. P rof. D r . W a lth e r in S t. L o u is o b en a n s t e h t “ (S 2). In d e m d er V erf. d en h ie r m it a n g e g e b e n e n S ta n d ­ p u n k t v e r t r i t t , b ie te t er in sein er A r b e it v ie le s , w a s j e d e r , d er d en G e d a n k en g ä n g e n d e s K a te c h is m u s n a c b g e h e n m ö c h te , um ih n v e rste h e n un d a u sle g en zu le r n e n , m it F r e u d e n b e g r ü sse n w ird . Ic h h a b e e in zeln e A b s c h n itte s e in e s B u c h e s m it a u fric h tig e r D a n k b a rk eit g e g e n sein en V e rfa sser g e le se n . I c h hab e a uch w o l e in V e r stä n d n iss fü r s e in e K la g e n ü b er „ u n sere d e u tsc h e n L a n d esk irch en “ , w e lch en K la g e n er u . a . S. 3 3 9 d en A u sd r u c k g ib t : „ m a n a c h te t d en r e c h te n G la u b en u n d d ie rein e L eh re od er P r e d ig t d es W o r te s G o tte s für g e r i n g , l ä s s t a lle r le i fa lsc h e L eh re h e r r s c h e n , d a g e g e n w a c h t m a n s tr e n g , d a ss nu r d ie ä u ssere O rd n u n g d er Kirche un d die V o rsch riften d e s Kirchenregimentes in E h r en g e h a lte n w erd en .“ Ich th e ile a u ch sein e B ed en k e n g e g e n

„ d ie ro m a n isiren d en L u th era n er“ , v on d en en er u. a. S. 34 7 s a g t , s ie

„ m e in e n , zur rec h ten sich tb a r e n K irch e g eh ö re d u rch a u s a u ch e in b e­

so n d eres A m t d es K ir c h e n r eg im en ts“ . A b e r ic h k a n n n ic h t fin d en , d a s s s e in U r th e il über u n sere lu th e r isc h e n L a n d esk irch en in je d e r Weise

b eso n n en u n d g e r e c h t is t. In u n seren L a n d e sk ir ch en sin d doch s c h lie s s ­ l ic h „ u n sere a lte n V ä te r “ e r w a c h se n , a u f d ie er sch w ö r t. Z u d em s te h e n d ie e i g e n t ü m l i c h m isso u r isc h e n L e h r e n , d ie er v erfich t, d och a u f zu u n sic h e r em B o d e n , u m von d en en a ls G la u b e n ssä tz e an g en o m m en w e rd en zu k ö n n e n , d ie in D r . W a lth e r n ic h t m e h r erk en n en kön n en a ls e in e n r e c h t d e u tlic h e n B e l e g für d ie W a h r h e it: E rrare h u m a n u m e s t . Jeden-

(5)

a lls i s t e s n ic h t a n g ä n g ig , s ic h fü r je n e L eh ren a u f den K a te c h ism u s zu b eru fen ; d en n u m n u r z w ei P u n k te a n z u fü h r e n , 1. „vom A m t der S c h lü s s e l“ „ h a n d e lt u n se r K le in e r K a te c h is m u s “ n ic h t, w ie S . 5 5 0 ohne E in sch rä n k u n g g e s a g t w ir d ; d ie s S tü c k i s t v ie lm e h r ein frem d es G u t, w e lc h e s la n d esk ir c h lic h e G e w a ltth a t in d en K a te c h ism u s e in g e tr a g e n h a t ; un d 2. d ie g a n z e L eh re von der H . S c h r ift, w e lch e S . 1 1 — 46 vor­

g e tr a g e n w ird un d in dem S a tze g ip f e lt: W ir m ü ssen fe s th a lte n , „ d a ss in dem von G o tt e in g e g e b e n e n W o r t der H . S c h r ift n ir g e n d s u n d n ie e in w ir k lic h e r I r r th u m , au ch n ic h t in ä u sse r e n oder g e sc h ic h tlic h e n D in g e n s ic h fin den k a n n “ (S. 3 2 ) , w ed er a n d er S t e ll e , w o sie s te h t, n o ch in den G ed a n k en , d ie sie v e r t r i t t , ein en sich eren B o d en in d em K a te c h is m u s h a t. G eg en ü b er d en „ ro m a n isiren d en “ L u th era n ern s a g t d er Y erf. e in m a l: „ E in r e c h ter lu th e r isc h e r C h rist h ä lt s ic h in a lle n S tü c k e n an sein en K a te c h is m u s , d arin s t e h t ab er k ein e in z ig e s W ö r tc h e n von ein em so lch en b eso n d eren A m te d e s K ir c h e n r e g im e n ts “ (S . 3 4 7 ).

D ie s e G ed a n k en reih e vei d ie n t B illig u n g b e i A u s le g u n g d es K a te c h ism u s.

M an w ir d es n ic h t u n v er stä n d ig fin d e n , w en n w ir sie in a n a lo g er W e ise g e g e n d ie „ m is s o u r isir e n d e n “ L u th er a n e r an w en d en u n d s a g e n , im K a te c h is m u s s t e h t „ k ein e in z ig e s W ö r tc h e n “ von ein er so lch en b e ­ so n d eren B e sc h a ffe n h e it d er H . S ch r ift. D a s G e sa g te w ird g e n ü g e n , u m d en rese rv irten S ta n d p u n k t zu v e r s te h e n , d en ic li b ei a lle r A n ­ e rk en n u n g e in zeln er A u sfü h ru n g en in d em B u ch e g e g en ü b e r der B ru n n - sch en A r b e it im g a n z e n ein n eh m en m u ss. D e r V erf. w ill sein e K a te ­ c h ism u se rk lä ru n g „fü r reifere C h r iste n “ g e sc h r ie b e n h a b en , s p r ic h t sich a b er S . 4 g e n a u e r d a h in a u s , d a ss sic „für C h risten je d e n A lte r s, v o r zu g sw e ise fü r e rw a c h se n e , reifere C h r iste n “ b e s tim m t sei. I c h b in d er M e in u n g , d a ss d a s B u c h nu r seh r g e r e ifte n un d in d er rein en c h r istlic h e n L eh re seh r g e fe s t ig te n C h risten in d ie H a n d g e g eb en w erd en m a g , im ü b rig en ab er nu r zu g e e ig n e t is t , a u ch A u ser w ä h lte zum m isso u r isc h e n Irr th u m zu verfü hren .

G ö t t i n g e n . ___________ Knoke.

K ö g e l, D . R u d. ( O b e r h o fp r e d ig e r und S c h lo ssp fa r r c r in B e r lin ) , E äS EvangO"

lium Johannis in P r e d ig te n un d H o m ilien a u s g e le g t. 1. H ä lfte . (D ie v ier E v a n g e lie n in P r e d ig te n un d H o m ilien a u s g e le g t. In V er­

b in d u n g m it A n d e r e n h r s g von D . R u d . Ivogel. 4. A b th ., 1. H ä lfte .) B rem en 1 8 9 2 , M ü ller (X , 4 0 2 S. g r. 8). 7 50.

D a s v o r lie g en d e B u c h b ild e t ein en T h e il d e s g r o sse n P r e d ig tw e r k e s ü b er d ie v ier E v a n g e lie n , zu d eren H e r a u sg a b e sich e tlic h e h ervor­

r a g en d e P r e d ig e r verb u n d en h ab en . P r e d ig te n von K ö g e l a n z e ig e n h e is s t d ie s e lb e n e m p feh len . D a i s t ü b er a ll tie fe un d v o lle S c h r ifta u sleg u n g , e d le , sch ö n e S p r a c h e , o ft in p o e tisc h e m S c h w u n g , n eben lie b e n d em E in ­ g e h e n a u f d ie B ed ü r fn isse d er ein zeln en S e e le , d och a u ch B e a c h tu n g der g r o sse n G e sic h tsp u n k te . A lle r d in g s e ig n e n s ic h d ie K ö g e l’sch en P r e d ig te n m eh r fü r ein e e tw a s g efo r d e rte G em ein d e, w ie d a s j a n a tü r lic h i s t b ei P r e d ig t e n , d ie im D o m zu B e r lin g e h a lte n w u r d e n ; d ie se aber w erd en r eich e E rq u ic k u n g u n d E rh eb u n g in d en P r e d ig te n fin den . D ie e ig e n ­ t ü m l i c h e n S c h w ie r ig k e ite n , d ie d a s J o h a n n esev a n g eliu m d em H o m ile te n b ie te t, k e n n t R ef. seh r w o h l, d a er s e lb s t d ie s e s E v a n g e liu m sch on ein ­ m a l in fortla u fen d en P r e d ig t e n b e h a n d e lt h a t. M a n ch m a l w ü n s c h t m au e in e e in g e h e n d e r e B e h a n d lu n g d es T e x te s. W en n z. B . K ap. 1 1 , 1 — 4 5 in ein er P r e d ig t b e h a n d e lt w ir d , so i s t d a s doch e ig e n tlic h zu v iel.

M öge G o tt dem th eu eren P r e d ig e r d ie K r a ft g e b e n , d a s sch ö n e W e rk zu m S e g e n der K irch e zu v o lle n d e n ; an d ie sen m ä c h tig en u n d tie fe n Z eu g­

n is s e n kann u n sere Z e it s ic h stä r k e n u n d a u frich ten . D .

Schneller, L udw . ( P a s t. in K ö ln , frü h er in B e t h le h e m ) , EvangSliCQ-FatiTton.

B ild e r a u s d em L eb en J e su in d er B e le u c h tu n g d es H e ilig e n L a n d es im A n s c h lu s s a n d ie S o n n ta g sev a n g elien . L eip z ig 1 8 9 2 , W a llm a n n in K om m . (X I I , 5 7 5 S . g r . 8). 5. 80.

E s i s t e in h ö c h s t a n z ie h e n d e s , e i g e n t ü m l i c h e s B u c h , d a s u n s h ier d a r g e b o te n w ird. D e r T ite l e n th ä lt d en erk lä ren d en Z u s a tz : „ B ild e r a u s d em L eb en J e su in d er B e le u c h tu n g d e s H e ilig e n L a n d es im A n ­ s c h lu s s an d ie S o n n ta g s e v a n g e lie n “ . D e r H e r a u sg e b e r i s t in J e r u sa le m g e b o r e n , h a t d a h er la n g e im H e ilig e n L a n d e g e le b t und g e w ir k t un d, w ie sein B u ch b e w e is t , so r g f ä ltig b e o b a c h tet. In h ö c h s t an zieh en d er, o ft zu p o e tisc h e m S c h w u n g s ic h e rh eb en d er W e ise s t e l l t er an der H a n d der E v a n g e lie n , n ic h t n a c h d er k ir c h lic h g e o rd n e te n R e ih e d erselb en , d a s L eb en u n se r es H errn in d en F a rb en sein er m o r g e n lä n d isc h e n H e im a t dar, n ic h t in P r e d ig te n , so n d ern in F o rm von freien V o rträ g en . E s i s t e in G e n u s s , d ie se B ild e r a u s d em L eb en d e s H errn a n zu sch a u en ; die g e n a u e K e n n tn is s der m o rg en lä n d isch en S i t t e n , d ie h e u te f a s t ebenso sin d w ie vor a c h tz e h n J a h r h u n d e r te n , d ie e ig e n e A n sch a u u n g d er B er g e u n d T h ä le r , in d en en d ie u n v e r g le ic h lic h e G e sc h ic h te s ic h a b sp ie lte , g e b e n d en S c h ild e ru n g e n ein m erk w ü rd ig es L eb en . E s i s t , a ls ob der H e r r so u n s n ä h er t r ä t e , w ir v e rste h e n sein en w u n d erb aren W a n d e l, s e in e h e r rlich en L eh ren u n d sein e W u n d e r b e s se r ; e s i s t , a ls ob w ir a lle s m ite r le b te n . D ie G a b e , d ie n u r e in M ann u n s d a r b ie te n k on n te, d er laDge Z eit in je n e n G e g en d en g e le b t u n d g e w ir k t h a t , v e r d ie n t in d e r T h a t u n seren le b h a fte n D a n k . N ie m a n d w ir d d a s a u ch ä u sse r lic h g u t a u s g e s ta tte te B u c h u n b e fr ied ig t a u s d er H a n d le g e n . D.

BdCkhaUS, K . ( w e il . S u p . un d P fa rrer in H ö x t e r ) , DäS Evangelium V0ü der Vergehung der Sünden. E in J a h r g a n g P r e d ig ten . A u s sein em N a c h la s s h r sg . u n d m it e in e m L eb en sb ild verseh en von W . B u r g ­ bacher, P fr. in D o r stfeld . G ü terslo h 1 8 9 2 , B er te lsm a n n (L X I, 5 4 7 S . g r . 8 m . P o r tr .). 3 Mk.

D e r S a m m lu n g i s t ein e kurze B io g r a p h ie m it d em B ild e d es V erf.

v o r a n g e ste llt. B e id e s d ie n t seh r dazu, u n ser In te r e s se fü r d a s B u ch zu w eck en . D a s B ild z e ig t ein e n e n e r g isc h e n , ch a ra k terv o llen M ann, u n d so e r s c h e in t er au ch in der B io g ra p h ie w ie in d en P r e d ig te n . D ie s e sin d w a r m ,h e r z a n d r in g e n d ,in ein fa ch er a llg e m e in v e r stä n d lic h e r S p ra ch e, ü b era ll tr e u b ek en n en d u n d u m dio S eelen w erb en d . D ie S p ra ch e i s t b e s tim m t u n d k lar, b e w e g t s ic h m e is t in ku rzen S ä tze n u n d r e g t an. E in e E ig e n ­ t ü m l i c h k e i t d e s P r e d ig e r s i s t e s, d a ss er m e is t k ein T h em a g ib t , son d ern n a ch e in e r ku rzen E in le itu n g dio S ä tze a u f s te llt , üb er w elch e er n a ch d e m T e x te red en w ill. M ark 8, 1— 9 (d as S p eisu n g sw u n d e r): D a s E v a n g e ­ liu m p r e d ig t la u t : 1. W ie arm d ie W e lt i s t , d ie so reich a u s s i e h t , 2. w ie reich d ie K irch e C h r isti i s t , d ie n ic h ts zu h a b en s c h e in t , u n d z e i g t un s 3. w e lc h e s dio A llc r ä rm ste n sin d , d ie m itte n u n te r d en S c h ä tze n der K irch e d och v e rsc h m a c h ten , oder L uk. 7 , 1 1 — 17 (vom J ü n g lin g zu N a in ): „ E s w ird un s h ie r a b g e b ild e t: 1. U n ser n a tü r lic h e r Z u sta n d , to d t u n d a u f d em W e g e zum G rabe; 2. w ie der F ü r s t d e s L eb en s u n s h il ft: du rch sein A n rü h ren un d sein W o r t.“ S c h n e id ig u n d w ah r i s t e s , w ie B ec k h a u s in d ie sen P r e d ig te n a ls dio T o d te n g r ä b e r , d ie der T eu fe l b e s t e llt h a t , d en T ru n k , H u r e r e i, E h eb ru ch un d U n e h r lic h k e it n en n t. E r r e d e t ü b erh a u p t s t e t s offen u n d ein sch n e id e n d , u n d d a s i s t g u t für un sere Z eit. D ie G em ein d e w ird von d ie sen P r e d ig te n g e w iss S e g e n g e h a b t h a b e n , un d S eg en kön nen a u c h d ie g ed r u c k te n P r e d ig te n w ir k e n ; d ie P fa rrer aber, d ie jü n g e re n z u m a l, kön nen h ie r le r n e n , w ie

m an p op u lär p r e d ig t. D .

Sp anQ U th, A u g . ( P a s to r in S c h u le n b u r g b ei H a n n o v e r ), B r o t d@3 L s t s n s . E in J a h r g a n g P r e d ig te n zur h ä u slic h e n E rb a u u n g w ie zu m V o rlesen in L a n d k irch en . G o th a 1 8 9 1 , S c h lo e ssm a n n (I X , 6 5 6 S . g r . 8). 6JL E s z ie h t s ic h durch d ie se P r e d ig t e n , d enen D r . D ü ste rd ie ck in H a n n o v er e in em p feh len d es G e le itsw o r t m itg eg e b e n h a t, d ie in J e su ru h en d e c h r istlic h e G e w iss h e it h in d u rch . D ie se r C harak ter d er R u h e un d A b g e k lä r th e it o ffen bart s ic h a u ch in der S p r a c h e , d ie e d e l u n d fo rm en sch ö n i s t , d a b ei aber doch in a lle r E in fa lt d ie H e ils w a h r h e ite n d a r b ie te t. M an w ird w a r m , w enn m an s ic h s t i l l u n te r d en E in flu ss d ie ser Z eu g n isse d es G la u b en s s t e llt . D ie P r e d ig te n b eh a n d e ln z u m e ist E v a n g e lie n , doch fin d en w ir a u ch e in ig e E p is te ln a u s g e le g t . D ie T h em a ­ s te llu n g u n d d ie D is p o sitio n i s t ein fa ch u n d s c h lic h t, z u w eilen k ö n n te s ie p rä ciser u n d b e h ä ltlic h e r s e in , w a s b eso n d ers d e sh a lb w ic h tig is t, w e il d ie P r e d ig te n a u ch zum V o r lese n in L a n d k irch en d ien en so lle n . D ie A u sfü h ru n g v e rse n k t s ic h lie b e n d in d en T e x t , s t e l l t z u w e ile n a u s­

m a le n d d ie p la s tis c h e n V e r h ä ltn is s e , d ie im T e x t e rw ä h n t w e rd en , vor A u g e n (w obei a lle r d in g s d ie G efahr d es Z u v iel n ic h t im m er verm ied en w ird ) u n d z ie h t d a s tä g lic h e L eb en m it se in e n p r a k tisc h e n A u sw irk u n g e n g e rn in d en B er e ic h d er B e tr a c h tu n g . M öch te d a s W erk r e c h t v ielen zum S e g e n g e re ic h e n !

R- _______ Hr.

Neueste theologische Literatur.

BiogTaphien. Adams, H . G ., D a v id L iv in g s to n e , th e w eaver b oy w ho b e c a m e a m issio n a r y . 2n d ed . L ondon, H o d d er & S to u g h to n (3 0 6 p. 8). 3 s. 6 d. — f Stamminger, J . B ., A n d en k en a n J . B . S ta m - m in g er, Sa. T h e o l. D r ., k g l. U n iv e r s itä ts ’ B ib iio th e k a r . E in L eb en sb ild , n e b st A n h .: D ie b e id e n le tz te n R e d e n d. V erle b ten a n d en S t iftu n g sfe s te n der k a th . G e se lls c h a ft U nion . W ürzburg, G öbel (7 2 S . g r . 8 m . B ild n .). 1Ja Exegese u. Kommentare. Cuthbert, A . A ., Q u estio n s on th e H o ly S c r ip tu r e s , w ith a n sw ers. G la s g o w , M a cleh o se; L ondon , M a cm illa n (2 2 0 p . 8). 5 s. — t Chauvin, l ’abbd C o n sta n tin , L es D ern iers M om en ts d e J e su s. C om m en taire sur le s s e p t p aroles du C h r ist en croix. R ouen 1 8 9 2 , lm p r . C a g n ia rd (5 1 p . 8) — Davidson, S ., A n in tro d u c tio n to th e O ld T e s ta m e n t. 3 v o ls. Ix)ndon, W illia m s & N o r g a te (8). 21 s. —-

Freund, W ., u. Marz’ P r ä p a r a lio n en zum A . T . Zum G ebrauch f. die S c h u le u. d e n P r iv a tu n te r r ich t. 7. A b th . 1. H e ft: P räp aration zu Jeroinia. 1. H ft. Cap. 1 — 19. L e ip z ig , V io le t (8u S. 12). 75

Green, E . T y rrell, N o te s on th e te a c h in g o f S t. P a u l. W ith an a u a ly sis o f th e E p is tle to th e R o m a n s. L ondon, S k effin gton (4 4 p. 8). 1 s. ti d.

Hand-Oommentar zu m N . T . , bearb. v. H . J. H o ltz m a n n , f R . A . I i p s i u s , P . W . S c h m ie d e l, H . v. Soden. 3. B d . 1. A b th .: D ie B riefe an d ie K o lo sse r , E p h e s e r , P h ilo m o n ; die P aatoralbriefe. B ea rb . von H . v. Sod en . F r e ib u rg i. B ., M ohr (V I I I , 2t>l S. L ex.-8>. 4 . a0. —

Maolaren, A lex a n d er, T h e g o sp e l o f S t. L uke. L ondon, H o d d er & S to u g h ­ to n (X I, 3 3 7 p . 8). 3 s. 6 d. — Maolaren, A , T h e P s a lm s . V o l. 1: P s a lm s 1 - 3 8 . (E x p o sito r ’s B ib le .) L ondon, H o d d er & S to u g h to n (3 9 1 p.

8). 7 s. 6 d. — Meyer, H e in r . A u g . W ilh ., K r itisc h -e x e g etisc h e r Korn • m en ta r über d a s N . T . 2. A b t h .: D a s J o h a n n es-E v a n g eliu m . 8. A u ll., neu bearb. v. o .- K o n s .- R . P ro f. d . B ern h . W e iss . G ö ttin g e n , V a n d en h o eck

& R u p r e c h t ( I I I , 6 3 5 S. g r . 8). 8Jk —Milligan, W illia m , D is c u ss io n s on th e A p o ca ly p se. L ondon, M a cm illa n (3 0 0 p . 8). 5 s. — f P o e r t a e r d. B ., D ie A u to r itä t d er deu tero ca n o n isch en B ü c h e r d . a lt. Testaments’

n a ch g ew iesen a u s d en A n sch a u g n . d. p a lä stin . u. h e lle n is t. J u d e n tu m s ’

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