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Theologisches Literaturblatt, 24. März 1893, Nr 12.

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XIV. Jahrgang Nr, 12, Lei pzi g, 24, März 1893.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

h e r a u sg e g e b e n von

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2J L 50 /$ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$ .

D ie n e u e s t e n A r b e ite n ttber d ie A p o s t e lg e ­ s c h ic h t e . I I .

C h r e s to m a th y , A r a b io , in H e b r e w c h a r a c te r s w i t h a g lo s s a r y .

T e is e n , N ., T il O v e r v e j e ls e i A n le d n in g a f P ro f.

H ö ff d in g s B o g om S. K ie r k e g a a r d .

F is c h e r , D r . th . A . F . W ., D ie k ir c h l. D ic h t u n g . W y n e k e n , D r . E . F r ., D a s h e i l. V a t e r u n s e r am

K r e u z .

H o ffm a n n , D . H ., D e r S c h e i d e w e g a m K r e u z . P ls t o r lu s , M a r tin , D a s V e r m ä c h tn ia s d e s G e­

k r e u z ig t e n a n D ie , w e l c h e i h n lie b h a b e n .

M a th £ , B e r t h a , g e b . H ü s s e l l, M e in lie b s t e s G eb et.

Z e its c h r ift e n . A n tiq u a r is c h e K a ta lo g e . V e r s c h ie d e n e s . P e r s o n a lia .

Um ungesäumte Erneuerung des Abonnements ersucht die Verlagshandlung.

Die neuesten Arbeiten über die Apostel­

geschichte,

n .

Die Untersuchungen van M an en ’s sind nicht so umfassend.

Sie werden von ihm nur in der Absicht unternommen, um zu ermessen, eine wie brauchbare Quelle für unsere Kenntniss von Paulus’ Leben die Apostelgeschichte bilde (S. 2). Darum spricht auch der zweite Abschnitt des ersten Theils (S. 165 bis 204) über die aus ihr sich ergebende Kenntniss dieses Apostels.

Unsere Aufmerksamkeit richtet sich ausschliesslich auf den ersten Abschnitt (S. 5— 164), der die Entstehung der Apostel­

geschichte bespricht.

Während S p it ta für die Entscheidung der Frage nach der Zusammensetzung des Werkes den lexikalischen Stand­

punkt unter sehr unglücklicher Berufung auf das geringe Ge­

wicht, was nach den positiven Forschern auf die sprachlichen Verschiedenheiten bei der Beurtheilung der Echtheit der ver­

schiedenen paulinischen Briefe gelegt werden dürfe, für den allerunsichersten und unzuverlässigsten erklärt (S. 315 f.), geht van M anen von dem Nachweise aus, dass aus Sprache und Stil sich der bündigste Beweis der Einheit des Buches ergebe, und nach Zeller’s und des Ref. Nachweis niemand mehr daran denken dürfe (S. 3— 18), die Apostelgeschichte mit Schleier­

macher und Schwanbeck für eine einfache Zusammenfügung und Ineinanderschiebung verschiedener Quellen zu erachten, worauf es bei S p it t a doch wieder im höchsten Grade hinauskommt (S. 311). Freilich ist van M anen die Apostelgeschichte dafür in ihrer Darstellung nichts als die Frucht der besonderen Auffassung ihres unbekannten, in Kleinasien lebenden (S. 159 bis 163) Verfassers, der freilich bei der Niederschrift seines Werkes beständig von Urkunden Gebrauch gemacht hat (S. 18— 58). Der Beweis für diese Behauptung wird in den abweichenden Vorstellungen gefunden, welche in dem Buche über Petrus wie Paulus zu Tage treten sollen. Es genügt zur Charakterisirung dieses Beweismittels anzuführen, dass van M anen z. B. eine doppelte Ueberlieferung darin findet, dass nach einigen Stellen der Apostelgeschichte die höchste Autori­

tät in der Christenheit bei den Aposteln, nach anderen bei dem heiligen Geist ist (S. 26 f.) oder dass Paulus seinem Alter nach gewöhnlich auf einer Linie mit den Zwölfen steht, an anderen Stellen aber viel jünger und zur Zeit der Steini­

gung des Stephanus noch ein Jüngling ist (S. 3 1 .3 2 ), oder dass Paulus’ Berufung nach der einen Vorstellung vom erhöhten Herrn im Himmel ausging, nach der anderen aber von Menschen, wenn auch unter des Höchsten Leitung (S. 33, 34).

Bei solchen Haarspaltereien ist es leicht, auf verschiedene Quellen weisende Abweichungen aufzufinden. Von schrift­

stellerischen Schichten, die in der Apostelgeschichte bemerkbar werden — denn so muss man nach van M anen’s Vorstellung eigentlich sagen und darf nicht mit ihm von Quellen sprechen —

findet derselbe nun drei heraus. Die älteste, ursprüngliche und authentische ist ein Reisebericht (S. 74— 96), aus denen auch die Wirstücke vornehmlich entnommen sein sollen. In ihm erscheint Paulus als ein jüngerer Zeitgenosse des Petrus, der sich als reisender Prediger mit Eifer an die Ausbreitung des jüdischen Christenthums in Kleinasien, Griechenland, Spanien und selbst Italien macht. Er thut dies in demselben Geist und derselben Auffassung wie alle Jünger Jesu (S. 194 f.).

Er ist ein ganzer Mensch von Fleisch und Blut ohne jeden Anschein von etwas Wunderbarem. Die von ihm erzählten Reisen sind aber in der Apostelgeschichte sehr umgestaltet, sodass, was von seinen Predigtreisen in dem Bericht erzählt war, in Apg. 27 auf eine jenem unbekannte Transportationsreise nach Italien übertragen ist. Das ist freilich bereits in der ersten Bearbeitung der Geschichte des Paulus geschehen, welche die zweite Schicht der Vorarbeiten unserer Apostelgeschichte bildet (S. 96— 123), und nicht blos als Gedenkschrift von Paulus’ Reisen aufgefasst werden darf; vielleicht ist sie eins mit den von Eusebius H. E. III, 3, 6 erwähnten IlauXoo Trpa^ei?.

In ihr wurde das Leben der Thaten und Schicksale des Paulus beschrieben nicht durch einen Zeitgenossen desselben, sondern durch einen Mann, der bereits weit genug von ihm abstand, um die Legenden nicht mehr von der Geschichte unterscheiden zu können, welche die dichtende Ueberlieferung an seine Person und Wirksamkeit geknüpft hat (S. 122 ff.). Der Verfasser war ein Verehrer des Apostels aus einem Kreise, wo man zuerst gelernt hat, das Christenthum vom Judenthum und von dem alten Gottesdienst der ersten Söhne von Jesus loszumachen.

Bei der Abfassung dieser Geschichte haben die Briefe des Paulus noch nicht bestanden; ihr Verfasser ist mit diesen nicht bekannt. Die dritte Schicht, welche freilich allein Apg. 1—12

hervortritt, bildet eine Schrift, Geschichte des Petrus genannt (ireptoSoi oder Ttpa^ei? Fllxpou; S. 128 — 133). Sie, eine offenbare Schöpfung der Sage, ist später und in Nachbildung der zweitgenannten entstanden. Der unbekannte Verfasser ge­

bot über keinen reichen Schatz von Ueberlieferungen über Petrus. Er hat aber, um diesen zu verherrlichen, in Form und Inhalt seines Werkes sich ganz nach der Geschichte des Paulus gerichtet, sodass jener diesem ebenbürtig dastehen soll (S. 132). Der Verfasser der kanonischen Apostelgeschichte hat dann noch bei seiner Erzählung vielfach, wie v an M anen wieder ohne Beibringung wörtlicher Beweise behauptet, aus Flavius Josephus entlehnt und unter Zurechtschneidung seines Stoffs nach einem festen Plan und einem bestimmten Zweck, was er an seinen Quellen fand, zu einer ihm als Grundlage der katholischen Kirche geeignet erscheinenden Bilde der Ur- gemeinde zusammengestellt. Nur das lehnt van M anen ab, dass dieser Pseudo-Lukas eine unionistische Tendenz nach der Vorstellung der Baur’schen Schule verfolgt habe; er sei in seiner Darstellung nur der Zeichnung seiner Quelle gefolgt

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(S. 150— 153). Was nach der damit gewonnenen Basis für geschichtliche Kritik über den Paulus der Paulinischen Briefe geurtheilt werden muss, kann sich jeder selbst sagen. Lomann und Steck behalten volles Recht, und der von Völter und anderen begonnene Nachweis ihrer Komposition kann nun ins Kraut schiessen.

Gewiss, im Vergleich mit diesem Verfahren ist S p i t t a ’s Kritik zahm und weht den Leser noch anheimelnd an. Sie lässt uns doch noch geschichtlichen Boden unter den Füssen.

Aber diese Freude verdirbt uns der strassburger Forscher doch von vornherein, indem er im Vorwort die Hoffnung äussert: „es möge nun das Zusammentreffen mancher meiner Untersuchungen mit jenen (im ersten Theil des Paulus va n M anen’s), den Eindruck verstärken, dass sich der einge­

schlagene W eg zur Lösung der vorhandenen Schwierigkeiten nicht ganz in verkehrter Richtung bewegt“ (S. VIII). Nach der gegebenen Inhaltsübersicht kann diese Erklärung befrem­

den. Aber nicht auf einzelne Beurtheilungen, in denen nicht selten Exegeten sehr verschiedener Richtung Zusammentreffen und Männer gleicher Stellung auseinander gehen, kommt es hier an, sondern auf die Richtung. Und da findet sich in der That eine Gleichheit, welche die volle Unsicher­

heit des Standpunktes S p i t t a ’s in unverkennbarster Weise aufdeckt und höchst bedenklich machen muss, sich mit der Basis, welche er noch festhält, zufrieden zu geben. Denn bei diesem Standpunkt kann der heute noch haltbar erscheinende Boden morgen schon unter den Füssen entweichen. Die Kritik S p i t t a ’s und v a n M a n en ’s hat aber darin die gleiche Rich­

tung, dass für beide der Massstab des Geschichtlichen und Ungeschichtlichen darauf hinauskommt, ob etwas wunderbar in den berichteten Vorgängen ist oder nicht. Darnach scheidet S p it t a in den Abschnitten der Apostelgeschichte, was der Quelle A, und, was der Quelle B angehört, und stellt diese ebenso tief, als er jene erhebt.

Aus ganz ähnlichen Anstössen folgert v a n M anen, dass bereits der Verfasser der von ihm vorausgesetzten Handlungen des Paulus der dichtenden Ueberlieferung folge (S. 67. 123).

Auch die jedem anderen wenig einleuchtende Art, die Bestand­

t e i l e der verschiedenen Quellen (bei van M anen besonders des Reiseberichts und der Geschichte des Paulus) zu scheiden, ist bei beiden Kritikern eine ähnliche. Das zersetzende Scheidewasser, welches gleichsam die chemische Verbindung auflöst, ist allein die Nothwendigkeit eine spätere Quelle nach­

zuweisen, welche das anstössige Wunderbare dem Verfasser der Apostelgeschichte geliefert hat. Strengere Folgerichtig­

keit in Handhabung der kritischen Voraussetzungen ist ent­

schieden bei v a n M anen. Wie anerkennenswerth das Fest­

halten vieles Geschichtlichen auch bei S p itta ist, so kann sich doch niemand verhehlen, wie eine auf seine Quelle A erstreckte Untersuchung mit den von ihm selber verwendeten Mitteln jene ebenso ungeschichtlich erscheinen liess, wie seine

Quelle B. Nn.

C hrestom athy, Arabic, in Hebrew characters with a glossary, edited by Hartwig H ir s c h fe ld , Ph. D. London 1892, Kegan Paul, Trench, Trübner & Co. (VIII, 174 p. gr. 8).

Es ist ein dankenswerthes Unternehmen, das in dieser jüdisch-arabischen Chrestomathie vorliegt. Denn es handelt sich darum, in ein ausserordentlich ausgedehntes und durchaus nicht unwichtiges Literaturgebiet einzuführen und zugleich eine Uebersicht über deren reichen und mannichfaltigen Inhalt zu geben. In den Streit, ob bei einer solchen Chrestomathie hebräische oder arabische Typen am Platze sind, will Verf.

Mer nicht näher eintreten. Historisch richtiger ist es jeden­

falls, die hebräische Schrift der Handschriften beizubehalten, weil in ihr nachweisbar auch die meisten Schriftsteller ihre Werke aufgezeichnet haben (s. z. B. „Zeitschrift der Deutsch- Morgenländischen Gesellschaft“, Bd. 42, S. 305 f. u. Bd. 45, S. 331 ff.); aber zur Einführung wäre die Umschreibung in die arabische Schrift entschieden praktischer, weil der Ein­

zuführende, der bis zu einem gewissen Grade die arabische Sprache schon beherrschen muss, sich nur schwer an die völlig neuen und fremdartigen Wortbilder gewöhnen wird. Die Auswahl aus dem gesammten Literaturgebiet ist zweckent­

sprechend getroffen worden. Sie ist nach den Stoffen wie nach den Zeiten sehr mannichfaltig'; auch ist es durchaus zu billigen, dass zur Erzielung einer gewissen Vollständigkeit auch Stücke aus den schon veröffentlichten Hauptwerken von den Grammatikern Jehuda Chajjug und Ibn Ganach und von den Philosophen und Dogmatikern Saadja, Jehuda Hallevi und Maimonides aufgenommen worden sind. Für den Semitisten sind Stücke wie das aus der Abhandlung des Mose ben Esra über Poesie wichtiger, für uns Theologen die Partien aus Bibelkommentaren und dogmatischen Werken, darunter z. B.

die dem Sa'd ben Mansur zugeschriebene Abhandlung über die Unterschiede der rabbanitischen und karaitischen Lehre), besonders aber die arabische Uebersetzung des zur pseudepigraphischen Literatur gehörenden Schriftchens Megillath Antiochus, welches in der aramäischen Originalsprache von Filipowski (London 1851), hebräisch von Bartolocci in seiner

„Bibliotheca magna rabbinica“ (Tom. I, p. 383 ff.) und auch sonst mehrfach abgedruckt worden ist, und über dessen Ver­

hältniss zu dem Stoffe der Makkabäerbücher z. B. Grimm in der Einleitung zu seinem Kommentar in dem „Kurzgefassten exegetischen Handbuch zu den Apokryphen des A. T .“

S. XVI und die dort angeführte Literatur zu vergleichen ist.

Ferner sind von besonderem Interesse auch die Stücke aus der karaitischen Literatur, über welche der Artikel „Karäer“ in Herzog’s „ R e a l - E n c y k l o p ä d i e “ 2, Bd. 18, S. 112— 127 zu ver­

gleichen ist. Betreffs der aus rabbanitischen Kreisen stam­

menden Werke kann sich der Fernerstehende aus Karpeles’

„Geschichte der jüdischen Literatur“ orientiren; freilich sind weniger wichtige Schriftsteller wie Jehuda ben Nissim aus Fas und sein 1365 verfasster Kommentar zum Buche Jezira (vgl. z. B. Jellinek, „Beiträge zur Geschichte der Kabbala“) nicht angeführt. Das Specialwörterbuch ist zweckentsprechend;

anzuerkennen ist, dass es den Anfänger auch auf Erscheinungen der arabischen Vulgärdialekte aufmerksam macht. Leider fehlen einzelne Wörter, was immer im Interesse derer, denen die Ein­

führung in die Lektüre durch das Glossar erleichtert werden soll, zu bedauern ist. Trotz der kleinen Ausstellungen steht Ref. nicht an, die neue jüdisch-arabische Chrestomathie angelegentlich zur Benutzung zu empfehlen.

T eisen, N., Til O vervejelse i A nledning af Prof. HöfT- dings Bog om S. Kierkegaard. Odense 1893, Milo (33 S. 8).

Höffding’s Buch über Kierkegaard als Philosophen hat, wie der Titel sagt, Teisen Anlass gegeben, einige Punkte daraus zur Erwägung zu bringen; die kleine Schrift dient gut zur Orientirung. Höffding und Kierkegaard sind einig über ihren Gegensatz. Höffding’s Anschauung, dass Gott der stärkste Superlativ, das Ideal des Menschlichen ist, ihm also genaht wird durch Steigerung des Menschlichen, durch Erhebung im Denken und Handeln, nennen beide das H um ane. Worauf Kierkegaard hält, dass zwischen Gott und Mensch ein Quali­

tätsunterschied ist und keine direkte Annäherung möglich ist, nennen beide Christenthum. Nur musste Höffding hinzufügen, dass in diesem Christenthum der Mensch in umgekehrtem Ver­

hältniss Gott- nahe kommt: je tiefer er den Abstand fühlt, und der Ohnmacht sich bewusst wird. Dass in der hingeben­

den Anbetung und in der Erkenntniss nichts zu sein die Frei- müthigkeit zu Gott ist, dass, wer sich selbst ein Sünder ist, mit dem heiligen Gott verglichen wird: das steht überall dabei. Und dann ist Christus das Vorbild, aber auch nicht direkt. Nach Kierkegaard’s Meinung soll ja der Professor strenger als der Prediger den Qualitätsunterschied klar machen und damit die stolzen Geister, welche geraden Weges Gott erfassen wollen, unter die Wahl zwischen Glaube und Ver­

zweiflung beugen.

T e ise n ist mit Höffding einig in der Sympathie mit Kierkegaard’s Person und dem Respekt vor seinem Denken, aber meint im Gegensatz zu Höffding, K i e r k e g a a r d habe nicht sowol die Konsequenzen des Christenthums als der Kirchen­

lehre gezogen. Das Christenthum achtet er dem Humanen näher als die Kirchenlehre, und sucht daher aus dieser Kierke­

gaard’s scharfen Gegensatz gegen das Humane zu erklären.

Er behandelt dabei hauptsächlich die Lehre von der ewigen

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Pein der Verdammten, die ihm ein schwerer Anstoss ist. Be­

reits früher hat T e is e n mit viel Belesenheit die bedingte Un­

sterblichkeit als biblisch verfochten, also dass die Seelen, welche nicht zu Gott zurückkehren, der schliesslichen Vernichtung verfallen, weil sie ewiges Leben nicht erlangten.

Dass jene Lehre Kierkegaard beeinflusst habe, wird sich nicht nachweisen lassen. Gewiss setzt er voraus, dass sich die Seele nicht selbst verzehren kann („Krankheit zum Tode“, S. 21), doch was ihn bewegt in Sorge für sich selbst und in Sympathie mit allen, ist: nicht selig zu werden, aber nicht der Gedanke an unendliche Peinigungen. Kierkegaard’s Sym­

pathie findet Ruhe, weil er für alle hoffen kann, zuletzt (1854, S. 118) formulirt er die Möglichkeit dieser Hoffnung so, dass die Seligkeitsbedingung wol eine besondere für jeden sei. Das ist keineswegs eine Konsequenz der Kirchenlehre; es ist eine Berührung mit dem Modernen: was sich jedem bezeugt, das gilt ihm. Davon sagt Kierkegaard, es sei in einer Weise ein Fortschritt, aber zugleich eine Strafe, denn dann fehlt auch die Autorität, wenn man sie braucht, um Ruhe und Halt zu finden gegen sich selbst.

Vollständiger hätte T e is e n in jenem Punkte Kierkegaard wiedergegeben, wenn auch zum Ausdruck kam, wie sehr er Gottes Grösse darin sieht, dass er grösser ist als das Herz, das sich selbst verdammt („Zwölf Reden“, S. 197 f.). B.

F isch er, Dr. th. Albert Friedrich Wilhelm (Oberpfr. zu Gross-Ottersleben, Sup. a. D.), D ie k irch lich e D ichtung, hauptsächlich, in Deutschland. Gotha 1893, F. A. Perthes (XVI, 241 S. gr. 8). 4M k.

Die hier zu besprechende Schrift bildet einen Theil (Bd. V Ia) der im Perthes’schen Verlage erscheinenden „Handbibliothek der praktischen Theologie“. Sie entstammt der Feder des um die Hymnologie durch die Herausgabe seines Kirchenlieder­

lexikons und die langjährige Redaktion der „Blätter für Hymnologie“ hochverdienten D. A. Fischer. Von vornherein dürfen wir also auf eine tüchtige Leistung gefasst sein, und diese Erwartung täuscht uns auch nicht. Sachgemäss gliedert der Verf. seine Arbeit in drei Abschnitte: 1. die altchrist­

lich Kirche, 2. die germanich-christliche Kirche des Mittel­

alters, und 3. die Kirclje der Reformation. Sowol im zweiten wie im dritten Abschnitt wird nach der ausführlichen Be­

sprechung der kirchlichen Dichtung auch ein Blick auf die weltliche Dichtung des betreffenden Zeitraumes geworfen, der geeignet ist, uns jene erst in ihrem rechten Licht erscheinen zu lassen.

Das grösste Interesse nimmt für uns natürlich der 3. Ab­

schnitt in Anspruch, der das evangelische Kirchenlied behandelt.

Was hier S. 165 ff. zur Geschichte des Gesangbuchs bei­

gebracht wird, lässt nur den einen Wunsch unerfüllt, noch Ausführlicheres zu erhalten. Behandelt S. 179 ff. das Gesang­

buch der Gegenwart, so finden wir hier eine Reihe von Grund­

sätzen ausgesprochen, die jede Gesangbuchskommission gründlich beherzigen sollte. Was der Verf. dabei über die Thätigkeit des Geistlichen in Bezug auf Kirchenlied und Gesangbuch sagt, sind goldene Worte, die jedem Pfarrer allzeit vor Augen stehen sollten. Aus reicher und reifer Erfahrung sind sie her­

vorgewachsen. Dass bei so kurzer Zusammenfassung des über­

aus reichhaltigen Stoffes, den unser Kirchenlied darbietet, noch manche Wunsche unerfüllt geblieben, auch manche Ver­

sehen vorgekommen sind, begreift sich leicht. So hätten wir die biographischen Notizen über die Verfasser der bekannteren Kirchenlieder ausführlicher gewünscht. Wer da weiss, wie un­

sicher und vielfach widersprechend die Angaben der meisten hymnologischen Handbücher über den Lebensgang unserer Dichter sind, würde wünschen, hier aus der Hand des Meisters sorgsam Geprüftes noch ausführlicher zusammengestellt zu sehen. Was die vorgekommenen Versehen angeht, so füge ich dem schon von Tümpel in der „Siona“ 1892 Notirten noch bei, dass S. 144 der danziger Rathsherr Ernst Lange fälsch­

lich als Verfasser des Lieds: „Herr, wann wirst du Zion bauen“ angegeben wird. Dies Lied stammt von Joachim Lange.

S. 120 hätte die Angabe über Kaspar Füger nach der „Zeit­

schrift für kirchl. Wissenschaft“ 1886 berichtigt werden müssen.

Das Lied: „Zeuch uns nach dir“ (S. 138) ist schwerlich von

Fabricius, eher wol von Friedrich Funcke (s. Bode in den

„Blättern für Hymnologie“ 1884). Wird S. 148 J. H. Fricker, der Schüler Oetinger’s, als Verfasser des bekannten Liedes:

„o dass doch bald dein Feuer brennte“, angegeben, so ist das sicherlich falsch. Mit Recht hat Knapp einen anderen Fricker in seinem Liederschatz als Verfasser hingestellt. Ich mache bei dieser Gelegenheit aufmerksam auf die Missionslieder­

sammlung: „Dein Reich komme“ (Berlin 1837), wo als Ver­

fasser „Fickert f 1811“ genannt wird. Diese Notiz wird wol auf die richtige Spur führen. Ich schliesse mit dem Wunsche, dass Fischer’s Buch nicht nur in die Hände von Studenten und Kandidaten komme, sondern auch auf den Studientisch recht vieler Pfarrer!

G r e i f s w a l d . E. Krause.

Wyneken, D r . E r n s t Fr. (Pastor zu Edesheim in Hannover), DaS holl.

Vaterunser am Kreuz. P a ssio n sp r e d ig te n . E ise n a c h 1 8 9 3 , W ilk e n s (1 0 6 S . 8). 1 . 4 0 .

D e r V erf. m a c h t in d ie ser k le in en P r e d ig tg a b e d en V e r s u c h , d ie

s ie b e n W o r te d e s H e r rn a m K reuze u n d d ie sieb en B it t e n d e s V a te r ­ u n se r s in Z u sa m m en h a n g zu b rin g en . D e r V e rsu c h i s t n e u , u n d d er

V erf. s e lb s t s p r ic h t e s a u s , m a n w erd e d a s G anze k ü n stlic h erson n en fin den. R ef. t h e il t d ie s e A n s ic h t , so g e s c h ic k t u n d g e is t v o ll a u c h d ie A u sfü h ru n g sein m a g . E in e ein fa ch e G em ein d e kan n g e w is s d e n Zu­

s a m m e n h a n g n ic h t fa sse n . E s k om m en b e i d ie ser B e tr a c h tu n g sw e ise w e d e r d ie sieb en W o r te d es H e r rn n o ch d ie sieb en B itte n d es V a ter­

u n se r s zu ih r e m v o lle n R e c h te . W o z u a u ch ein e so lch e V e r b in d u n g ? W ir w ü s ste n k e in e A n d e u tu n g in d er H . S ch r ift, d ie a u f ein en so lch g e ­ h e im e n Z u sa m m en h a n g h in w e ist. I m m e r h in i s t e s e in g e istv o lle r V er­

su ch , der u n s in te r e ss ir e n k a n n , w en n w ir a u c h d em V erf. h ie r in n ic h t

zu fo lg e n v erm ö g en . D .

Hoffmann, D . H . (Pastor zu st. Laurentu in H aiie), Ser Scheideweg am Kreuz. P r e d ig t am S o n n ta g ln v o k a v it ü b er 1 K or. 1 , 1 8 g e h . H a lle a. S . 1 8 9 3 , M ü h lm a n n ’s V e rl. (8 S . g r . 8). 1 5 P f.

Pistorius, M a rtin (Pastor all St. N icolai i. Schwerin i. M .), DaS VermäCht- niss des Gekreuzigten an Die, welche ihn lieb haben. P a s s io n s ­ b e tr a c h tu n g ü b er E v g . Jo h . 19, 2 3 — 2 7 . R e m in isc er e 1 8 9 3 . S c h w erin 1 8 9 3 , B a h n (1 4 S . .8). 2 0 P f.

Z w ei P a s s io n s p r e d ig te n , v e rsc h ie d e n in ih r e r A r t , aber g le ic h im G ru nd ton. H o f f m a n n ’s h o m ile tisc h e r C h arakter i s t d en L ese rn d. B l.

b ek a n n t. A u c h d ie se P r e d ig t z e ig t d ie e c h t b ib lisch e, eb en so ein fa ch e, a ls in d ie T ie fe g e h e n d e R e d e g a b e d es V erf. E r s ch m ü c k t d a s K reu z C h r isti n ic h t m it B lu m e n , so n d ern l ä s s t e s ste h e n , a ls d a s, w a s e s von der A p o s te l Z eite n h e r i s t : d ie g e w a ltig s te B u s sp r e d ig t, ab er a u c h d er h ö c h s te T ro st. D ie P r e d ig t von P is to r iu s e r w e ite r t ta k tv o ll u n d in ed le r S p ra ch e d a s sch o n m e n sc h lic h t ie f E rg r e ife n d e der A b sc h ie d sc e n e z w isc h e n C h risto u n d sein er M u tter zu ein em V e rm ä ch tn iss an d ie C h r iste n h e it, m it der V e r h e is s u n g : „ Ic h so rg e für e u c h “ ! u n d d er B it t e :

„ S o r g t ih r fü r ein a n d er “ !

Math6, B e r th a , g e b . H ü ffe ll, Mein liebstes Gebet. B e itr ä g e ed ler M änner u n d F rau en der G eg en w a rt, b e s te h e n d in G eb eten , L ied ern , D ic h tu n g e n , P r e d ig t e n , B e tr a c h tu n g e n , B ib e l-, K ern- u n d W a h l­

sp r ü c h e n , A p h o rism en e tc . für a lle L a g en d es L eb en s. S t u tt g a r t 1 8 9 2 , S ch w a b a ch er ( X I I , 3 2 2 S. 12 m . F a k s.). 8 M k.

K eg ieren d e d e u tsc h e F ü r s te n u n d F ü r stin n e n , h ö c h s te g e is tlic h e u n d w e ltlic h e W ü r d e n trä g e r (S ta a ts m in iste r , bez. L a n d e s- un d O b er-K o n sisto ria l- P r ä sid e n te n von P r e u s se n , B a y er n , S a c h se n , W ü r tte m b e r g , B a d e n ; P r ä ­ s id e n t d es R e ic h sta g s, A b g e o r d n e te e tc .), P ro fesso ren a lle r U n iv e r sitä te n in D e u ts c h la n d , O ester r e ich u n d der S ch w eiz, b e r ü h m te P r e d ig e r , D ic h te r , S c h r iftste lle r un d S c h r ifts te lle r in n e n , so w ie L a ie n , im g a n z e n m eh rere h u n d e r t P e r sö n lic h k e ite n , h a b en zu d ie sem B u c h e m it Namensunterschrift b e ig e tr a g e n , w a s e in e m je d e n von ih n en aus der b ib lisch en u n d g e is t ­ lic h e n L ite r a tu r a ls d a s „ B e s t e , L ie b s t e , W e rth v o lls te “ , a ls e tw a s b e ­ so n d ers H e r rlic h e s u n d S e g e n sre ic h e s e rsc h e in t (G e b e t, L ie d , B ib e lv e rs, D ic h t u n g , P r e d ig t e tc .) oder ein e n e ig e n e n W a h l s p r u c h , B etra c h tu n g , A p h o r ism u s, G e d ic h t e tc . N a m e un d B e itr a g sin d zum T h e il in g e tr eu em F a k sim ile w ie d e rg e g e b e n .

Zeitschriften.

Wissenschaftl. Beil. der Leipziger Zeitung. N r . 2 6 : H u s s a ls K irch en -

D w b S S S b des Glaubens. M ärz: W i e s e n D ie H er m e n e u tik der G le ic h n isser z ä h lu n g en J e su (S ch l.). A . F r e y b e D e r e th is c h e G e h a lt in G rillp a rzer’s W e rk en (S ch l.). G esc h ich te u n d O ffen b aru n g im A lte n T esta m en t. D ie n e u e n td e ck te n P etru s-P se u d ep ig ra p h e n .

Der Katholik. M ärz: P a p s t L eo X I I I . a ls D ic h te r . 0 . B l a n k , D a s Marienbild in d en e r ste n d rei Jahrhunderten. M aurus W o lte r , E r z a b t vo n B eu ron . K . R a c k e , S . J ., D ie B ek ä m p fu n g der S o c ia ld em o k r a tie a u f d er K an zel. H o h l e r , D a s d o g m a tisch e K r ite r iu m d er K ir c h e n - g e sc h ic h te .

C h r is ti. K u n s t b l a t t fü r K ir c h e , S ch u le u . H a u s. N r . 3 : H . M e r z r L u th er ’s V e r h ä ltn is s zu K u n st u n d K ü n stlern . E . W e r n i c k e , D ie

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"bildliche D a r s te llu n g d es G la u b e n sb ek en n tn isse s (F o r ts.). H . S t e i n ­ d o r f f , Z ur B a u k u n d e d er G otk ik .

A llg . Missions-Zeitschrift. M ärz: J . P f o t e n h a u e r , D ie J e su ite n in P a r a g u a y (F o rts.). 0 . F l e x , D ie S P . G. in B a rm a (F o rts.). E . W a l l - r o t h , W a s h a t d ie g e g e n w ä r t ig e M issio n für d ie S p r a c h w isse n sc h a ft g e l e i s t e t ? (F o rts.). D ie M o h a m m ed a n er-M issio n in B o m b a y . A n tw o r t d e s Y erf. der „ I n d is c h e n R e ise fr ü c h te “ . G eo g ra p h isch e B e r ic h te r ­ s ta ttu n g . B e i b l a t t N r . 2.

Ev. Monatsblatt fü r d e u tsc h e E rz ie h u n g in S c h u le , H a u s u n d K irch e.

N r . 2 u, 3 : P . D i e h l , Zur G e sc h ich te d e s S o n n ta g s. B a s t i a n , D ie V o lk ssch u lleh rerk o n feren zen u. d ie M issio n .

Philosophische Monatshefte. 2 9 . B d ., 3. u. 4. H e ft: D ie ä lt e s t e F a s s u n g von M ela n c h th o n ’s E th ik . Z um e rste n m a le h r s g . von H . H e i n e c k . K . L a s s w i t z , D ie m od erne E n e r g e tik in ih rer B e d e u tu n g fü r d ie E r­

k enn tn iss k r itik I I . F . S t a u d i n g e r , D ie s it tlic h e F r a g e ein e so cia le F r a g e I I . B . E r d m a n n , J o h . E d u a r d E rd m a n n .

Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums.

37. J a h r g ., 6. H e f t: M. G ü d e m a n n , N e u te s t . S tu d ie n I I . P h il.

B l o c h , D ie M y stik e r der G a o n en zeit u n d ih r E in flu ss a u f d ie L itu r g ie (F o r ts.). A . E p s t e i n , S tu d ie n zum J e zira -B u ch e u n d sein en E rk lä rern . D a v . K a u f m a n n , D ie V erh eeru n g von U n g a r is c h -B r o d d u rch d e n K u ru zzen ü b erfa ll vom 14. J u li 16 8 3 .

Kirchl. Monatsschrift. 12. J a h r g ., V I . H e ft: F . G r a e f e , D a s P r e d ig e r ­ sem in a r zu W itte n b e r g . E c k e , D ie T h eo lo g ie u n d d ie G renzen ih r e s G eb ra u ch es im D ie n s t d er K irch e. A . L i n d e n b o r n , B e itr ä g e zur A g e n d e n fr a g e . A u r b a c h u. d ie P fa rrv erein e.

Pastoralblätter für Homiletik, Katechetik u. Seelsorge. 35. J a h r g ., 6. H e ft: O r p h a l , Zur S e h u lb ib e lfra g e . M e i e r , O s te r fe s tp r e d ig t ü b er

1 P e tr . 1, 3 — 9. H . S t e i n , E r tr u g sein K reu z; P r e d ig t ü b er die L e id e n sg e s c h ic h te J e su C h risti, z u s a m m e n g e ste llt a u s M a tth . 27, 31. 32;

M ark- 15, 2 0 . 21; L uk. 19, 17. J o h s. Q u a n d t , J e su s b e g r a b e n ! A n ­ sp ra ch e im litu r g isc h e n G o tt e s d ie n s t ü b er L uk. ‘23, 50—56 am K a r­

fr e ita g A b en d . G. Chr. D i e f f e n b a c h , K on firm a tio n sred e (E n tw u rf) ü b er 1 P e tr . 1, 1 8 - 25. R . R u d e l , L a s s e t u n s O stern h a lte n ; A b e n d ­ m a h lsr e d e üb er 1 Kor. 5, 6 —8. J o h s. J e r e m i a s , M ed ita tio n e n ü b er d en a ltk ir ch l. b ezw . n eu eren (I. R e ih e d e s n eu en sä ch s. P erik o p en b u ch s) E v a n g e lie n c y k lu s. W . v. L a n g s d o r f f , M ed ita tio n ü b er d en T e x t d es er ste n 'Sachs. L a n d e s b u s sta g s (Jerem . 8, 2 1 - 9, 1). D e r s . , M ed ita tio n ü b er ein e K on firm a tio n sred e ü b er Jo h . 19, 26. 27.

Siona. M o n a tssc h r ift fü r L itu r g ie , H y m n o lo g ie u. K irch en m u sik . N r . 3 : F . K e r n , W a s kan n von s e ite n der K irch en m u sik fü r H e b u n g des g o tte s d ie n s tlic h e n L eb en s zur Z e it g e s c h e h e n ? (F o rts.). P . E i c k h o f f , N o c h e in m a l Jo h . C rüger. G ed an k en u. B em erk u n g en . H y m n o lo g isch e M itth e ilu n g e n : N e l l e , M odern e Z urück d r ä n g u n g d e s d e u tsc h e n K ir c h e n lie d e s in d er k a th . K irch e. G rö sser G o tt w ir lo b en dich.

W . T ü m p e l , D a s G e sa n g b u c h fü r d ie e v .-r e fo r m ir te K ir c h e der d e u tsc h e n S c h w e iz . D e r s . , W e g w e ise r in d a s ev. G esa n g b u ch für O s t- u n d W e stp r e u ss e n . M u sik b eig a b en .

Antiquarische Kataloge.

F . S t e i n k o p f in, S t u t t g a r t , N r . 420: T h eo lo g ie (24 S. 8) u. 421:

E v . P r e d ig t-, G eb et- u. E rb a u u n g sb ü ch er (21 S . 8).

R . H e i n r i c h in B e r lin , N r . 3 5 : P h ilo so p h ie (2422 N r n .).

Verschiedenes. U eb er d ie U r h e b e rsc h a ft d es W erk es „ V o n d e r N a c h ­ f o l g e C h r i s t i “ h a t G y m n .-D ir. D r. P o h l in K em p en u m fa n g reich e S tu d ie n g e m a c h t, a u f G rund deren er zu der U e b e rz e u g u n g g ek om m en is t , d a ss nur T h o m a s a K em p is es v e r fa ss t h a b en k a n n . E r g e d e n k t sein e E r g e b n iss e im n ä c h ste n J a h r e a u s A n la s s d er 6 0 0 jä h r ig e n J u b elfeier der S t a d t K em p en zu v eröffen tlich en . In z w isc h e n fo r sch t er n a c h n och n ic h t v eröffent­

lic h te n H a n d sc h r ifte n der I m ita t io u n d s o n stig e r S c h r iften d es T h o m a s. — V o r lesu n g en ü b er „ H o m i l e t i k “ von D . T h. C h r i s t l i e b , w eil. ord.

P rof. der T h eo l. un d U n iv .-P re d ig e r in B o n n , h a t T h . H aarbeok soeb en b e i J a e g er & K o b e r , C. I 1. S p ittle r s N a c h f. in B a s e l h er a u sg eg e b e n (3 6 8 S . g i’. 8; 4 M k.) D ie V o r lesu n g en w u rd en in B o n n n eu n zeh n m a l g e h a lte n , z u le tz t im W in ter 1 8 8 8 - 8 9 . D ie z a h llo se n R a n d b em erk u n g en u n d B e ila g e n im M an u sk rip t z eu g en von d em r a stlo se n F l e i s s , w o m it C h r istlie b s t e t s d a s A lt e zu v e rb essern u n d zu b ereich ern su c h te . — D e r b e k a n n te K o n f i r m a n d e n b r i e f d es P a s to r s K l o s e (a n d ie E lte r n der K o n firm a n d en g e r ic h te t) i s t in ein er n eu e n A u sg a b e ersc h ie n e n (B r a u n s c h w e ig , G r ü n e b e r g ), u n d zw ar ohn e T it e l, d a m it je d e m G e is t­

lic h e n d ie I n s c h r if t (A d resse) s e lb s t a u sz u fü llen b le ib t. E in e r E m p feh lu n g b e d a r f d a s H e ftc h e n n ic h t m eh r. D a s s d a s L a te in a ls in te r ­ n a tio n a le s V e r s tä n d ig u n g s m it te l d er V e r g a n g e n h e it a n g e h ö r e , i s t ein e w e itv e r b r e ite te M e in u n g , s tim m t aber n ic h t g a n z m it d er W ir k ­ lic h k e it . In dem S tä d tc h e n A q u ila d e g li A b ru zzi e r s c h e in t s e it v ie r Ja h ren ein la te in is c h e s U n te r h a lt u n g s b la tt „ A l a u d a e “ , w e lch es sic h zur A u fg a b e g e s t e l l t h a t , zu z e ig e n , d a ss d a s L a te in von sein er F ä h ig k e it, völk erv erb in d en d e U n iv ersa lsp ra ch e zu s e in , n ic h t s e in g e b ü s s t h a t , u n d der B e w e is s c h e in t erb ra ch t. D a s s d ie se S p ra ch e g a r n ic h t so s e lte n b e i in ter n a tio n a le n K o n g r e ss e n , B e g r ü s s u n g e n u. d g l. a n g e w e n d e t w ird , z eig en d ie v ielen b e ig e b r a c h te n T e le g r a m m e , Z u s c h r ifte n , T rin k sp rü ch e, R e d e n . So i s t u. a. a u ch d ie la te in isc h e A n sp r a ch e a b g e d r u c k t, w o m it K ö n ig O sk ar von S c h w ed en im J. 1 8 8 9 d en O r ie n ta liste n k o n g r ess in Sto ck h o lm g e sc h lo s s e n h a t. D ie Z eitu n g e n th ä lt fern er w is se n s c h a ftlic h e A u fsä tz e g eo g ra p h isch en , a str o n o m isc h e n , a rch ä o lo g isch en In h a lts, R o m a n e, P o e tisc h e S t ü c k e , k lein e M itth e ilu n g e n , A n e k d o te n , B r ie fk a ste n e tc . in le ic n t le sb a rem L a te in . W e r s ic h ü b erzeu g en w ill, d a ss a u ch d a s M o d ern ste

la te in is c h g e s a g t w erd en ka n n , der b lick e in d ie in te r e ss a n t e Z eitsc h r ift.

A u c h je n e n P h ilo lo g e n i s t s ie zu e m p feh len , d ie u n ter L a te in sch re ib en n ic h ts an d eres v e r s te h e n , a ls A n ein an d e r sc h w e isse n von C icero-P h rasen , u n d d a m it n ic h t d a s W e n ig s te zu D is k r e d itir u n g d e s k la s s isc h e n U n te r ­ r ic h ts b e itr a g e n . D e r A b o n n en ten k reis i s t w o l nu r k le in , d afü r aber in te r n a tio n a l in w a h rem S in n : n ic h t n u r in f a s t a lle n L än d ern E u rop as, so n d ern a u ch in N o rd a m erik a , A e g y p te n , O stin d ie n w erd en d ie „ A la u d a e “ g e le se n . A u c h e in K ö n ig i s t u n te r den A b o n n en ten . V e rtre te r d es B la t t e s i s t F . A . B ro c k h a u s in L eip zig . D a s B l a t t e r s c h e in t in freien Z w isch en rä u m en von e tw a 2 M onaten . D ie N u m m er e n th ä lt 16 S.; 3 N u m m er n 1*/2 F r c s. —

„ O r b i s C a t h o l i c u s “ i s t der T ite l ein er n e u e n , in la te in isc h e r S p ra ch e zu R o m ersc h e in e n d e n Z eitsc h r ift. D e r Z w eck d e r se lb e n , d ie zum e r s te n m a l am 19. F eb ru a r a n lä s s lic h d es B isc h o fsju b ilä u m s d es P a p s t e s v e rö ffe n tlich t w orden , is t, d ie K a th o lik e n d es g a n z e n E rd k r eise s m it R o m in b e s tä n d ig e r V e rb in d u n g zu e r h a lte n u n d s ie du rch g e n a u e S a m m ­ lu n g d er in te r e ss a n te s te n r elig iö se n N a c h r ic h te n üb er d ie B e w e g u n g der k a th . W e lt in K e n n tn is s zu s e tz e n . M o n a tlich w erd en 2 H e fte h er a u sg eg e b e n . — E in e g r ö sse re S c h r ift „ N a c h J e r u sa le m “ , w e lch e d ie E r le b n is se , E in ­ d rücke u n d A n sch a u u n g en ein er im F r ü h ja h r 1891 n a c h J e ru sa le m u n ter­

n o m m en en R e ise zu sa m m e n fa sst, w ird M issio n sd ir e k to r G. B u r k h a r d t in B e r th e lsd o r f b e i H e r r n h u t d e m n ä c h st b ei F . A . P e r th e s in G o th a h e ra u sg eb en .

— G eg en d en z w e ite n P fa rrer d er ev. G em ein d e zu V e lb e r t in d er R h e in ­ p ro v in z, I d e l , i s t in fo lg e ein er von ih m v e rö ffe n tlich te n S c h r ift „ D a s g r ö s s te U e b e l in d er W e lt “ ein e D isc ip lin a r u n te r su c h u n g e in g e le ite t u n d ih m v o rläu fig d ie A u sü b u n g von A m ts h a n d lu n g e n u n te r s a g t w ord en . — D ie B ro sch ü re d e s A n tise m ite n P a u l u s M e y e r „ W ö lfe in S c h a f f e llu n d S ch a fe in W o lfs p e lz “ i s t in L e ip z ig p o liz e ilic h b e sc h la g n a h m t w orden.

Personalien.

D e r O b erb ib lio th ek a r und V o r sta n d der U n iv e r sitä ts b ib lio th e k zu L eip zig , P r o f D r . 0 . v. G e b h a r d t , i s t zum o r d e n tlich en H on orarp rofessor ü b er

„ B u c h - u n d S c h r iftw e s e n “ in d er p h ilo so p h isch en F a k u ltä t der U n iv e r sit ä t L eip z ig e rn a n n t w orden.

I n G raz w u rd en der a u s se r o r d e n tlic h e P rof. D r. A n to n W e i s s zu m o r d e n tlich en P r o fe sso r der K ir c h e n g e sc h ic h te , der R e lig io n sp r o fe sso r an der L e h r e r in n e n -B ild u n g sa n sta lt D r. Joh. W e i s s , un d der P ro fesso r am K n a b en sem in a re d a s e lb s t, D r. F ra n z G u t j a h r , zu o rd e n tlich en P r o ­ fe sso r e n an d er U n iv e r sitä t e r n a n n t, u n d zw ar der erste r e fü r d a s B ib e ls tu d iu m d es A lt e n , der le tz te r e für d a s B ib e ls tu d iu m d es N e u e n B u n d es.

A m L y ceu m zu D illin g e n i s t D r. S c h m i t z e r a ls ord. P r o fe sso r fü r K ir c h e n r ec h t u n d K ir c h e n g e sc h ic h te a n g e s te llt w orden .

I n In n sb r u c k + am 8. M ärz d er P r o fe sso r der E x e g e se un d d er h e b rä isch en S p ra ch e a n der U n iv e r s it ä t, P . A n to n T u t z e r , im A lte r von 7 6 Ja h ren .

B e r i c h t i g u n g . In der B e sp r e c h u n g von K a u le n ’s B u c h (N r. 11) sin d fo lg e n d e D r u ck v erseh en s te h e n g e la s s e n w ord en: u n m ittb a r fü r: u n m itt e l­

b a r (S p. 1 2 5 , Z, 3 8 ) ; M a scu s fü r: M a siu s, u n d V e lle iä te n fü r: V e lle itä te n (Sp. 1 2 6 g e g e n E n d e). U e b e rd ies w ie u n d w o ü b er d ie Z a h l 2 4 a ls d ie Z a h l der h e ilig e n B ü c h e r w irk lich im je r u sa le m isc h e n T a lm u d g esp ro ch en I i s t (Sp. 1 2 4 , M it t e ) , kan n K a u len n u n m eh r a u s m e in e r „ E in le itu n g in s A . T. m it E in s c h lu s s der A p o k ry p h en un d der P s e u d e p ig r a p h e n A . T s .“ ,

S . 4 6 0 erseh en . E d . K ö n ig .

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Verlag v o n Dörffling & Franke in Leipzig.

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Soeben erschien:

Qer Thalmud

vor dem Schwurgericht

am Ende des XIX. Jahrhunderts.

E in Z e u g n i s s f ü r d i e W a h r h e i t

von W . P re ss e l.

Verfasser von Pnscüla an Sabina etc.

68 Seiten. Preis: 1 Mark.

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SSon ber anerfannt »ottreffticJ) g eleit. 3 e ttfd )r ift für ^ajioraU^eoloflte

„ $ a f t e to f t# b t t fyaft“ , Ijrgg. öon ^rof. D . foroie

f. SJtel. Unterricht, f)rSg. öon ftau tl) u. Ä öfier, Derf. bei). Slbonn. ftetS gern

^robefyefte g r a tis u. franco UieutljerS $ßerl.=®cljl)., SBerlin, ©fjarl.ftr. 2.

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^ A J l U m U l J U U (g e r u n g e n m ü U e t, S e ip itg , SBalDftr. 33.

©egrünbet 1872. — sJ3efic SReferenjen. — ©itfige greife.

Yerantwortl. Redakteur: Dr. C. £ . L u th a rd t, — Verlag von Dörffling* & F ra n k e, — Druck von A ckerm ann & G laser, sämmtlich in Leipzig.

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Aber die Mythologie ist nicht das einzige Charakteristikum der Gnosis, ja nicht einmal das wichtigste (Bousset selbst redet S. 278 von dem „bunten Rankenwerk der

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Bei denen aber, die der Kirche entfremdet oder in ihrem Glauben angefochten sind, wird eine Apologetik, welche Schrift und Bekenntniss dermassen preisgibt und

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