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Theologisches Literaturblatt, 10. März 1893, Nr 10.

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XIV. Jahrgang Nr, 10. Leipzig, 10. März 1893.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

h e r a u sg e g e b e n v o n

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2Jk. 50 Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$ .

S t a d i e n ü b e r d ie n e u e n t d e c k te n S t ü c k e d e r j ü d is c h e n u n d a l t c h r is t l. L ite r a tu r . I I I . M a r g o llg , A . M ., P h . D., M a x L ., T h e C o lu m b ia

C o lle g e M s. o f M e G h illa .

M o n u m e n ta G er m a n ia e P a e d a g o g ic a .

J e n tflc h , C., G e s c h ic h ts p h ilo s o p h iB c h e G e d a n k e n . O h ly ’h, E m il, S a m m lu n g v o n g e is t li c h e n K a B u a l-

re d e n .

Z e its c h r ift e n . U n iv e r B itä ts s o h r ifte n . V e r s c h ie d e n e s . P e r s o n a lia .

Studien über die neu entdeckten Stücke der jüdischen und altchristlichen Literatur,

in .

Wie gross der Einfluss der Petrusapokalypse auf die alte Kirche gewesen ist? Diese wichtige Frage lässt sich bereits mit einiger Sicherheit beantworten. James (S. 39— 82) hat es sich besonders angelegen sein lassen, die Benutzung der Schrift in der nachfolgenden christlichen Literatur zu ver­

folgen. Seine Resultate hat Lods S. 35— 39 mit selbständigem Urtheil verwerthet. Einiges neue Material bringt noch Harnack S. 49 hinzu. Mehreres hatte ich selbst bereits gesammelt, ehe ich mit den anderen Studien bekannt wurde. James ist geneigt, einen weitgehenden Gebrauch der Petrusapokalypse durch spätere Autoren anzunehmen. Ich kann (wie auch Harnack S. 49) diese Zuversicht nicht theilen. Die apokalyptischen Bilder der Petrusapokalypse sind so sehr Gemeingut jüdischer wie christlicher Kreise, dass ihr Vorkommen in späteren Schriften an sich noch nicht den hinreichenden Grund für die Behaup­

tung einer literarischen Abhängigkeit dieser von jener abgeben kann. Am nächsten steht ihr m. E. die Apokalypsis Pauli (vgl.

a. a. 0. S. 40. 46. 51. 54. 5 7 —59. 60. 63. 64. 66, besonders 61 und dazu Lods S. 31), die schon im 4. Jahrhundert existirte und lange bei den Kopten gelesen worden ist. Die Vermuthung von James (S. 40. 79), dass durch die Vermittelung der Apok.

Pauli „der Apostel Petrus“ der Lehrmeister Dante’s gewesen sei, ist also nicht zu verachten. Die von Robinson früher be­

hauptete Abhängigkeit der Perpetuaakten von der Petrusapo­

kalypse bleibt fraglich. Denn den Ort der Seligen stellt man sich auch sonst als Paradies, als einen mit wohlriechenden Ge­

wächsen bepflanzten Garten vor (vgl. Zahn im Theol. Litbl.

1892, Sp. 44). Ein literarischer Zusammenhang mit dem

2. Petrusbriefe kann bestehen. Merkwürdig ist besonders die Stelle 2 Petr. 2, 9 (Lods S. 36, Anm. 1), zumal wenn man er­

w ägt, dass die Petrusapokalypse am Ende gar nicht oder wenigstens nicht allein die Endschicksale, sondern den Zwischenzustand, den auch schon Luk. 16, 22 ff. 23, 43 und

1 Clem. 50, 3 annehmen, schildern will, und welcher, was die Strafen anlangt, nicht wesentlich von der ewigen Verdamm- niss unterschieden gedacht worden sein wird. V. 5 spricht Petrus lediglich den Wunsch aus, einen der Gerechten zu sehen,

„die aus dieser Welt herausgegangen sind“ (vgl. Lods S. 37).

Aehnlichkeiten im Inhalt und Wortgebrauch aber finden sich allenthalben, nicht blos in den genannten Schriften (die Parallelen zum 2. Petrusbrief gibt James S. 52 f., Harnack S. 54 f., Lods S. 36 an; zu V. 15 (afADtpavTou;) vgl. 1 P etr.l, 4

u. 5, 4), sondern auch im Past. Hermae, in der Didache, im Schreiben der Gemeinde zu Lyon bei Euseb. h. e. V , 1, bei

Commodian, im 2. Buch der Sibyllinen, was Lactanz noch nicht zu kennen scheint, in der Apoc. apocr. Joh., in der christlichen Esraapokalypse, im BißXtov KX^fisvios (bei Lagarde, Reliqu.

jur. ant. gr. p. 80 ff.). Die in letzterem S. 8 1, 24 ff. ge­

schilderten Ungeheuerlichkeiten haben allerdings viel Verwandt­

schaft mit der Petrusapokalypse (Harnack S. 49). Doch be­

achte man, dass an jener Stelle lediglich von den Ereignissen auf Erden vor dem Weltgericht die Rede ist (vgl. James S. 54 ff., Lods S. 37 und Zeitschrift für wissenschaftliche Theo­

logie 1893, S. 490). Es ist zu erwarten, dass im Laufe der Zeit die Berührungen der Petrusapokalypse mit anderen Schriften nicht blos noch vollständiger erkannt sondern auch noch genauer untersucht werden. Es empfiehlt sich, auch die eschatologischen Partien des Talmud und Koran nicht ausser Acht zu lassen (vgl. Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie 1893, S. 476, Anm. 2). Auf eine Stelle bei Origenes, die bisher noch nicht beachtet worden zu sein scheint, möchte ich hier aufmerksam machen. In De princ. n , 10 bekämpft er die grob sinnlichen Zukunftsbilder der Christenheit seiner Zeit. Ich lege kein grosses Gewicht darauf, dass er dort auch Feuer und Eisen als Strafmittel anführt. Denn von diesen ist ja auch sonst oft die Rede. Mehr will es schon sagen, dass er an der genannten Stelle § 8 (ed. Delarue) in seiner Polemik sowol auf die Vorstellung von der Finsterniss des Ortes der Qual, wie auf diejenige von der Finsterniss der Luft desselben eingeht. Beide Vorstellungen enthält die Petrusapokalypse (V. 21 u. 27). Noch auffallender aber scheint es mir zu sein, dass er andererseits sich einem Volks­

glauben anbequemt, der gerade in der Petrusapokalypse (wo in der altchristlichen Literatur vor ihr?) vorkommt. Er be­

hauptet nämlich an der genannten Stelle, dass wie die Guten nach der Auferstehung in hell leuchtenden Körpern existiren, so die Bösen „obscuris et atris post resurrectionem corporibus induantur“, und er erläutert diesen Satz durch die bald darauf folgenden Worte: „ut ea ipsa caligo ignorantiae . . in futuro per exterius corporis appareat indumentum“. Hierzu vergleiche man unser Fragment der Petrusapokalypse V. 21, auch V. 30.

Dass Origenes, der Alexandriner und Schüler des Clem. Alex., die Petrusapokalypse gekannt hat, ist schon von vornherein wahrscheinlich. Und wenn er sie in den uns erhaltenen Schriften nicht nennt, so ist das in Betracht von De princ. II, 10,1 nicht zu verwundern. Denn dort sagt er ausdrücklich, dass er das hiermit ganz kurz behandelte eschatologische Thema ausführ­

lich in seinem Werk De resurrectione erörtert habe, das leider für uns verloren ist. Dort mag er also pm-li mit der Petrus­

apokalypse sich auseinandergesetzt haben. Hilfen sich noch andere und deutlichere Spuren der Petrusapokuiypse bei Origenes finden? Einen hübschen Kommentar zu den „Dogmen der Pseudopropheten“ in V. 1 der Petrusapokalypse kann man in der Erklärung des Origenes von Matth. 24, 23 ff. lesen (bei Delarue, D I, 864).

Doch mag Origenes ein Zeuge für die Existenz und Ver­

breitung dev Petrusapokalypse sein oder nicht, Gemeingut des besseren Theiles der Christenheit, auf welchem der weitere Erfolg des Evangeliums in der Welt beruhte, ist sie nicht ge­

wesen. Weder bei Irenäus, noch bei Tertullian, noch bei Hippolytus, dessen kritj^oli^ Stellung zur Petrusapokalypse Harnack S. 70 vortrefflic lüirakterisirt, noch bei Commodian, noch bei Lactantius lassen sich, wenn ich recht sehe, Einflüsse derselben wahrnehmen. Wenn al er selbst diese Realisten in

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der christlichen Eschatologie hinsichtlich ihrer Anschauung von den jenseitigen Dingen sich nicht an die Petrusapokalypse angeschlowen haben, so beweist dies, dass deren Inhalt etwas an sich trug, woran ihr christliches Taktgefühl Anstoss nahm.

Sonst würden sie doch einem so alten Bach, das sich als eine Offenbarung Christi an den Apostelfürsten selbst ausgab, eine autoritative Stellung angewiesen haben. Man kann auch noch ermessen, was den Verdacht gegen die Apostolicität dieser Schrift stets wach erhielt. Es ist der kecke Vorwitz, der sich in der Absicht des Verf. bekundete, den Schleier zu lüften, welcher vor dem menschlichen Auge das Leben nach dem Tode verhüllt und den Christus der Herr selbst nur soweit gelüftet hatte, als es für die Heilserkenntniss der Seinen nothwendig war. Und wenn die kirchlichen Autoren auch dem Zug der Natur nachgeben, indem sie gelegentlich über die Schicksale der Seelen nach dem Tode reflektiren, so ist es doch charakteristisch, zu sehen, wie sie selbst das Un­

passende solcher Phantasiearbeit fühlen, wenn sie immer wieder meist unter Benutzung von Gedanken, welche 1. Kor. 2, 9 u.

1 Petri 1, 12 zu lesen sind, auf den Satz zurückzukommen, dass eigentlich kein Auge gesehen und kein Ohr gehört, selbst kein Engel zuvor erkannt hat die Seligkeit, die Gott den Ge­

rechten bereitet hat (vgl. 1 Clem. 34, 7. 8. 35, 12. Iren. adv.

haer. II, 17, 9; V, 36, 3. Hippol. im Fragment der Schrift irepi T7]c xou mxvioc ahta; (Lag. S. 73), in Dan. 1. IV. (ed.

Bratke) S. 44, 2 u. 19. Tertull. de resurr. carn. c. 26. Orig, in num. hom. IX, 8 (Delarue, II S. 300) und in Jerem. hom.

XVÜI, 15 (Delarue, III S. 261). Nach der Petrusapokalypse V. 7 aber schauen die Jünger schon auf Erden und vor der Parusie Christi das, was „niemals ein Menschenauge gesehen hat“. Die Freuden des tausendjährigen Reiches andererseits, deren Schilderung wir in der patristischen Literatur lesen, dürfen nicht ohne weiteres auf die ewigen Endzustände be­

zogen werden. Kurz, diese „Offenbarung des Petrus“ bewegte sich nicht in der Linie der apostolischen Ueberlieferung. Daher hat sie von Anfang an ein nur partielles Ansehen in der alten Kirche genossen, wie auch die äussere Bezeugung der Schrift beweist. Clemens Alex, hat sie allerdings in seinem Ge- sammtkommentar über seine Bibel mit ausgelegt. Aberdass dieser kirchliche Gnostiker ihr gegenüber sich kritisch verhalten hat, lässt seine sonst bekannte theologische Stellung vermuthen.. Die Petrusapokalypse war ein Erbauungsbuch für die Religiosität aller derer, welche eine sinnliche Anregung ihrer christlichen Hoff­

nung bedurften, also in erster Reihe für die Volksmassen (Lods S. 39). In dieser Eigenschaft hat sie sich auch lange im Gebrauche der mönchischen Kreise der ägyptischen Kirche erhalten. Hier, wo Christenthum, Judenthum und Hellenismus sich berührten, und wo sie zuerst kommentirt worden ist, wird sie auch entstanden sein, um die Mitte des

2. Jahrhunderts (vgl. Harnack S. 51. 72). Doch auch Palästina, wo sie noch im 5. Jahrhundert im gottesdienstlichen Gebrauch war, liesse sich als Abfassungsort denken. Dass so frühzeitig eine solche Schrift als Offenbarung des Heilandes ausgegeben und angenommen werden konnte, beweist, wie schnell die durch die Schriften des Urchristenthums nicht geleitete Tra­

dition der Kirche verwildert ist.

3. Das Bruchstück des B u c h e s H enoch. Ein besonderes Verdienst hat sich Lods erworben durch seine sorgfältige Aus­

gabe und treffende Erläuterung dieses dritten und längsten Hauptstückes der neu entdeckten Handschrift. Ich theile die Anlage und wichtigsten Resultate seines Werkes mit. * Nach der Geschichte des Textes (S. V— X ), der Analyse seines Inhaltes auf Grund der aethiopischen Version (S. XI — X IV ), sowie der Uebersicht über die bisherigen Bear­

beitungen des Gegenstandes und den gegenwärtigen Stand der Forschung (S. XV— XXVI) folgt die über mehrere Kapitel

* W ä h r e n d des D r u c k e s d ie s e s A r tik e ls ist m ir d ie A r b e it von D illm a n n

„ U e b e r d en n e u a u fg efu n d en en g r ie c h isc h e n T e x t d e s Henochbuches“

(S itz .-B e r ic h te d er A k a d e m ie d er W isse n sc h a fte n in B e r lin 1 8 9 2 , L I u n d I U I ) b e k a n n t g ew o rd en . S ie h a r m o n irt im w e se n tlic h e n m it dem Resultat, z u w e lch em L o d s h in s ic h t lic h d es V e r h ä ltn is s e s d er rersch ied en en T e x te z u ein a n d er u n d d er u r sp r ü n g lic h e n S p ra ch e d e s B u c h e s g e la n g t is t .

g r ie ch isc h e V o r la g e d e s a e th io p isc h e n U e b e r s e tz e r s i s t D illm a n n g e n e ig t, a ls e in e th e ilw e is a m a n g e lh a fte zu b e tr a c h te n .

sich erstreckende sehr genaue Vergleichung der bisher bekannt gewordenen Texte und Textfragmente des Buches Henoch, auch derjenigen, welche gelegentlich von den alten Autoren angeführt nnd so erhalten worden sind (S. XXVII

— LV). Lods gelangt zu der Ueberzeugung, dass die aethiopische Uebersetzung auf einem griechischen Text be­

ruht, welcher mit demjenigen der neu entdeckten Handschrift im wesentlichen einer und derselben Textfamilie angehört.

Ihre Abweichungen von jener haben meistentheils ihren Grund in der Oberflächlichkeit und Willkür des aethiopischen Ueber- setzers nnd in der Mangelhaftigkeit seiner Kunst, das Griechische in das Aethiopische zu übertragen. Die von Syncellus überlieferten umfangreichen Stücke des griechischen Buches bieten einen Text, welcher von dem neu entdeckten Fragment und entsprechend von dem aethiopischen Henoch unabhängig ist und im allge­

meinen sich stark von ihnen unterscheidet. Zum grossen Theil beruht der Unterschied nicht auf der Vorlage, welche Syncellus benutzte, sondern auf Veränderungen, welche an derselben vor­

genommen worden sind. In manchen Fällen bewährt sich dieser ausführlichere Text aber als ein besserer und alter­

tüm licher und dient zum Zeugniss, dass die durch jene beiden vertretene Recension nicht die einzige gewesen ist, welche sich von dem Buche Henoch in Umlauf befand. Jedenfalls ist das griechische Henochbuch nur eine Uebersetzung des in seinen ur­

sprünglichen Partien hebräisch oder aramäisch geschriebenen Originals. Die durch das neu entdeckte Fragment und den aethio­

pischen Text repräsentirteRecension gibtzwardas, wassiegibt, im allgemeinen treu wieder, im übrigen aber weist sie sich als eine Verkürzung des ursprünglichen Inhaltes aus. Was die Kompo­

sition des Buches anlangt, so erkennt Lods S. XIX f. in den Stücken c. 1 — 16; 2 1 - 3 6 ; 71—82; 91, 1— 11; 92; 9 4 — 105 in der Hauptsache den Grundstock des Werkes; dagegen weist auch er c. 37— 71 einem besonderen Verfasser zu, doch so, dass er die auf Noah bezüglichen Stücke c. 54, 7— 55, 2;

60; 65— 69, 25 als anderweitige Interpolationen ansieht, wie es auch c /1 0 6 — 108 sind. Geschrieben ist die Grundschrift des Buches Henoch spätestens in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts vor Christus (S. LVI—LX). Der Umstand, dass sie in Palästina ihre Heimat hat, zeigt, wie tief doch schon in vorchristlicher Zeit auch in den Stammsitz des national gesinnten Judenthums der Hellenismus eingedrungen ist (S. LXI

—LXVI). Es folgen unter steter Berücksichtigung des Aethio­

pischen die verbesserte Ausgabe des neuen griechischen Textes nebst französischer Uebersetzung, dazu die Fragmente aus Syncellus und die vatikanischen (S. 3 — 91). Ein reichhaltiger Kommentar, welcher alle vorangehenden Erörterungen des Verf.

durch die Details stützt und den neuen Text für das bessere Verständniss vieler Einzelheiten des Buches auszubeuten sucht, beschliesst das Ganze (S. 95— 198).

B o n n . ________________ Ed. Bratke.

M argolis, A. M., Ph. D ., Max L. (University Fellow in semitic languages, Columbia College), The Columbia C ollege Ms. o f M eghilla (Babylonian Talmud), with an autotype facsimile. New York 1892, A. Ginsberg, Printer (14 p. gr. 8).

Von demselben Gelehrten, dessen Buch über Raschi’s Be­

ziehung zur Kritik des Talmudtextes in Jahrg. 1892, Nr. 7 besprochen worden ist, liegt eine neue Arbeit vor, die das gleiche Gebiet betrifft. Diesmal beschäftigt er sich mit den direkten Quellen, aus denen eine Sicherstellung oder Berich­

tigung des Talmudtextes geschöpft werden kann. Er beschreibt und beurtheilt eine Handschrift zu einem der talmudischen Traktate. Dieselbe gehört einer Sammlung von hebräisch oder arabisch abgefassten Manuskripten über jüdisches Schrift­

thum an, die von Prof. Richard Gottheil aus Südarabien an­

gekauft worden sind. Diese Megilla-Handschrift, von der eine Seite in getreuester Nachbildung dem Buche beigegeben ist, hat von konsonantischen Beizeichen immer den Sin-Punkt, aber Vokalisation nur bisweilen (übrigens mit ausgedehnterem Ge­

brauch des Pathach) und als Interpunktion einen in die obere Grundlinie geschriebenen Punkt. Arabische und hebräische Glossen bedecken einen grossen Theil der Blattränder. Dieses Manuskript datirt sich selbst aus dem J- 1858 der Aera con-

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tractuum, also ca. 1547 aerae Dionysiacae. Von diesem Mann­

skript hat Margolis zwanzig Seiten mit den Varianten von vier anderen Handschriften (nach Rabbinovicz’s „Variae lec- tiones in Mischnam“ etc.) und von der editio princeps des babylonischen Talmud (zu Pesaro 1516) verglichen. Das Er- gebniss der Vergleichung war, dass auf diesen 20 Seiten die sechs genannten Textquellen in 1751 Fällen voneinander ab­

weichen. Das neue Manuskript aber weicht zweimal so stark von den früher verglichenen Quellen ab, wie diese voneinander selbst. Dadurch wird die selbständige Stellung des neuen Manuskriptes gegenüber den anderen Textquellen erwiesen.

W ie weit diese Selbständigkeit grössere Originalität bedeutet, ist eine andere Frage. Ihre Beantwortung hat sich der Verf.

nicht ausdrücklich zum Ziel gesetzt. Er verzeichnet aber die wichtigsten Abweichungen des untersuchten Manuskripts (p. 6— 10). Daran fügt er noch zwei Ausführungen, die auch für die Beurtheilung anderer Handschriften lehrreich sind.

Zunächst betreffs der Glossen konnte er feststellen, dass manche von diesen Randbemerkungen des beschriebenen Manu­

skripts mehr oder weniger buchstäblich zum Textkörper der einen oder anderen Handschrift gezogen sind. Mit'Recht sagt er, dass, wenn die Randglossen in genügender Zahl gesammelt werden, manches Wort, welches in dem einen Textzeugniss gefunden und in dem anderen weggelassen wird, sich als eine Interpolation erkennen lässt, die zum Prototyp hinzugekommen ist. Die andere Ausführung betrifft den Zustand, in welchem die Citate des A. T. von den verglichenen Handschriften dar­

geboten werden. Er musste von neuem konstatiren, dass das A. T. von den Rabbinen sehr frei citirt worden ist. Denn von 135 Citaten sind nur 57 in den untersuchten Manuskripten übereinstimmend gegeben worden. Die Abweichungen bestehen aus Erweiterungen sogar wesentlicher Art, aus Exegese der alttestamentlichen Worte etc. Also ist abermals die Erkennt- niss begründet worden, dass für die Herstellung des Urtextes des A. T. die talmudischen und rabbinischen Citate des A. T.

von geringem Werthe sind. Ed. König.

M onum enta Germaniae P aedagogica. Schulordnungen, Schulbücher und pädagogische Miscellaneen aus den Landen deutscher Zunge. Unter Mitwirkung einer An­

zahl von Fachgelehrten hrsg. von Karl Kehrbach. Bd. XIII.

Die siebenbürgisch-sächsischen Schulordnungen mit Ein­

leitung, Anmerkungen und Register hrsg. von Dr. Friedr.

T e u ts c h , Seminardirektor in Hermannstadt. 2. Bd.

1782— 1883. Berlin 1892, Hofmann & Co. (LXXXVIH, 623 S. gr. 8). 20 Mk.

Nachdem der Verf. den ersten Theil seiner Sammlung siebenbürgisch-sächsischer Schulordnungen bereits vor einigen Jahren als 6. Band der Kehrbach’schen Monumenta heraus­

gegeben hat, erfolgt in dem vorliegenden 13. Bande dieses verdienstlichen Sammelwerkes die Veröffentlichung des zweiten Theiles jener Arbeit. Dieser Theil umfasst 55 Schriftstücke (die Nummern 77— 131) verschiedenen Inhaltes, die sich auf das deutsche Schulwesen in Siebenbürgen beziehen und in der Zeit von 1782— 1883 abgefasst sind. Es finden sich darunter Entwürfe, Gutachten, Berichte, Vorstellungen, Instruktionen und generelle Verfügungen sowie Schulordnungen für bestimmte Kategorien von Schulen; das letzte Aktenstück bildet eine Immediateingabe des siebenbürgischen Landeskonsistoriums A. K. vom 5. Februar 1883 an den Kaiser und König Franz Joseph I. gegen den damals im ungarischen Reichstage zur Verhandlung stehenden Gesetzentwurf über die Mittelschulen und die Qualifikation der Lehrer an denselben. Zur histori­

schen Würdigung der einzelnen Aktenstücke hat der Heraus­

geber in der Einleitung S. I— L X X X V m gut orientirende Be­

merkungen geschrieben. Ebenso dienen die kurzen Erläute­

rungen, welche er in den „Anmerkungen“ S. 565— 592 gibt, dem Verständnisse der Texte im einzelnen. Ein S. 593— 612 angefügtes Namen- und Sachregister erleichtert die Benutzung des Werkes; das am Schlüsse stehende „Register zu den in Siebenbürgen bis 1850 gedruckten . . . Schulbüchern“ ist eine werthvolle Zugabe zu demselben. — Ich beschränke mich auf eine nur kurze Inhaltsangabe dieses neuesten Bandes der Kehrbach’schen Monumenta, der sich in jeder Beziehung eben­

bürtig den früher erschienenen an die Seite stellt. Für die Geschichte der allgemeinen Pädagogik wirft diese fleissige Arbeit, wie das durch die Natur der Sache gegeben ist, nur wenig ab. Sie zeigt aber, in wie innigem geistigen Zusam­

menhänge die deutsche Enklave Siebenbürgen mit der päda­

gogischen Gesammtanschauung des deutschen Volkes im letzten Jahrhundert gestanden, und ist in mehr als einer Beziehung geeignet, unser Interesse für die Erhaltung der deutschen, evangelischen Schulen in dieser alten Pflegestätte sächsischer Kultur zu wecken und lebendig zu erhalten.

G ö t t i n g e n . ___________ K. Enoke.

Jentsch, C a rl, Gtaschlchtsphilosophische Gedanken. E ia L eitfa d e n du rch d ie W id e r sp rü ch e d e s L eb en s. L eip z ig 1 8 9 2 , G runow (V I I I , 4 6 7 S. 8). G eb. 4 . 50.

N e b e n e in zeln en g e istv o lle n L ic h tb lick en (z. B . W e ltz w ec k ) fin d e n s ic h v ie le g r u n d fa lsch e B eh a u p tu n g e n . D e r Y erf. d e n k t sich d ie W e lt a ls e in e u n g eh eu ere R o s e , v erg leich b a r der m y s tis c h e n R o se D a n te ’s, d ie im m er v o ller u n d v o ller e rb lü h t. F ü r d ie b lü h en d e M en sch en - k e n n tn iss d ie ses r o sig e n D en k ers i s t d ie M ein u n g b e z eich n e n d , d a s Zu­

k u n ftsid e a l, d a s so m a n ch er „ lib er a le “ P r o te s ta n t m it versch ä m ter L ieb « im g e h e im s te n H erzen sk ä m m erlein h e g e , s e i ein e K a sern e r ec h ts u n d e in J e su ite n k o lleg iu m lin k s von sein er F a b r ik ! D ie a n g e str eb te S te llu n g ü b er d en K o n fessio n en ä u s se r t s ic h in d en S ä tze n : „ L u th er m it sein er R e c h tfe r tig u n g sle h r e u n d d ie J e su ite n m it ih rer M o ra lk a su istik ver­

fo lg e n g a n z d en selb en Z w eck. A b e r je d e n fa lls e n ts p r ic h t d ie offen­

h e r z ig e , k ü h n e A u ffa ssu n g L u th er ’s dem d eu tsc h e n V o lk sch a ra k ter u n d d en b e r e c h tig te n A n sp rü ch en d e s m ä n n lich en G e iste s b e sse r a ls d ie k lu g a u s g e tü fte lte S ch a ch erm eth o d e d er J e su ite n . A b er w a s d er un­

b efa n g en e S in n ein er g e su n d e n , s ta r k e n u n d kü h n en M en sch en n atu r g u t zu m a ch en b eg o n n en h a t t e , d a s verd arb d ie T heologie. D ie F a s s u n g der n eu en R e c h tfe r tig u n g sle h r e , d ie d ie a lte p a u lin isc h e sein s o llte — w e r v e r s te h t d ie ? — fie l so u n g lü c k lic h w ie m ö g lich a u s“ . T reu h erzig m e in t d er V erf., a ls u n feh lb a rer P a p s t w ürde er d ie Z a h l d er S ak ra­

m e n te a u f z w e i b e sch rä n k e n , aber a ls so lch e n ic h t T aufe u n d A b en d ­ m a h l, son d ern A b e n d m a h l u n d E h e bezeich n en . S e lts a m g e n u g g i l t L u th er S . 2 6 4 a ls ein r ic h tig e r form en b lin d er sä ch sisc h e r B a u er, S . 2 8 9 d ie A r b e it a ls p a u lin isc h e S e ite d es C h risten th u m s, S. 3 8 2 d a s C h risten ­ th u m im d e u tsc h e n V o lk e w ie in a lle n and eren V ölk er a ls — e in frem d er B lu tstr o p fe n ! So der G e sc h ich tsp h ilo so p h ! „M änner von B e d e u tu n g , d ie den V erf. zur B u c h a u sg a b e d ie ser in d en „G ren zb o ten ” ersch ien en en A u fsä tz e e r m u n te r te n , h a b en s ie fü r g e e ig n e t e rk lä r t, v ie le n d u rch d ie W id e r sp rü ch e in W is se n s c h a ft u n d L eb en V erw irrten zum L eitfa d e n u n d fe s te n H a l t zu d ien en . M ö ch ten s ie d ie se E rw a r tu n g n ic h t g a n z tä u sc h e n “ , b e m e r k t der V erf. im V orw ort. J e w e n ig e r L eser s ic h d u rch d en S ch im m er m a n ch er b le n d en d e n W e n d u n g ü b er d en w id ersp ru ch s­

v o lle n , w is se n s c h a ftlic h u n g en ü g e n d e n , p r a k tisc h u n b efried ig en d en C ha­

ra k ter deB B u c h e s tä u sc h e n la s s e n , d e sto g r ö sse r d ü rfte a lle r d in g s d ie E n ttä u sc h u n g d es u n s u n b ek a n n ten V erf. sein . S . B .

Ohly’s, E m il, Sammlung von geistlichen Easualreden. X X I I I . U n te r R ed . von P fr. W ilh . T h i e l , „ M e i n e Z e i t s t e h e t i n d e i n e n H ä n d e n “ . E in e S a m m lu n g vo n S y lv e s te r - u n d N e u ja h r sp r ed ig te n . L eip z ig 1 8 9 2 , S tr ü b ig (V I II , 2 7 2 S . 8). 3 M k.

D ie P r e d ig t von P farrer T heodor H offm an n in S p ey er v e rd a n k t d ie b ev o r zu g te S t e lle am E in g a n g w o l n ic h t allein ih r e r b eso n d ers p a ck en d en A r t, sondern a uch ih rer a u f S y lv e ste r u n d N e u ja h r zu g leich g e r ic h te te n F a s s u n g , w ie sie eben in ih r e m „W o h er u n d W o h in ? “ zu m A u sd ru ck k o m m t, w ä h ren d d ie ü b rig e n 1 8 S y lv e ste rp re d ig te n von K ru m m ach er, Q uan dt, A d . R o g g e , G. G erok, B ra u n , T h ö n es u. a. m it ih r e n b a ld a lt ­ te s ta m e n tlic h e n , b a ld n e u te sta m e n tlic h e n T e x t e n , u n ter w e lch en d ie er­

g reife n d e E m m a u sb itte s ic h z w e im a l, aber in grun d v ersch ied en er B e ­ h a n d lu n g (von K ru m m a ch er u n d K elb er) fin d e t, g r ö ss te n th e ils R ück­

b lick e sin d . U n te r d en 18 N e u ja h r e p r e d ig te n , in w elch en d ie T ex te L u k . 2 , 2 8 u n d Ja k . 4 , 1 3 — 15 m it R e c h t w ie d e rh o lt zur G eltu n g kom ­ m e n , fin d e t s ic h v ie l V o rtr efflic h e s, z. B . von T rede in N e a p e l, von F ö r s te r in H a lle , von L yncker in S p eyer. D ie P r e d ig t T red e’s e n th ä lt seh r w irk sa m e G edan k en , B ild e r u n d G e sc h ic h te n , le id e t aber a n ein e r g e w iss e n F o r m lo sig k e it, w ie s ie n a m en tlic h im V e rz ic h t a u f ein e ig e n t­

lic h e s T h em a u n d im G efüge d e s d r itte n T h e ils h e r v o r tn tt. U n te r d en Neujahrspredigten s t e h t R e b e n sb u r g ’s in h a ltsre ic h e un d (ohne A n g a b e d er E in th e ilu n g ) fe in g e g lie d e r te B eh a n d lu n g von 1 M os. 16, 8 w e g e n ih r e s w e ite n B lic k e s m it R e c h t voran. D ie d a n k en sw erth e P r e d ig t­

s a m m lu n g w ird n ic h t n u r d en F ilia lg e m e in d e n für L e s e g o tte s d ie n s te a n S y lv estera b en d en d ie n e n k ö n n e n , sondern m a g au ch m a n ch em G e is t­

lic h e n A n r e g u n g b ie te n u n d m an ch em C h risten im W e c h se l d er T a g e reichen T r o st g e w ä h r en ; d a s i s t e s , w a s V e rle g e r u n d H e r a u sg e b e r w ü n sch en . M öge es sich in r eich em M a sse erfü lle n ! E . B .

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119 120

Zeitschriften.

Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau. 1 8 9 3 , J a n u a r: V . Z a k r z e w s k i , B e itr ä g e zur J u g e n d g e s c h ic h te d e s K ar­

d in a ls H o siu s.

Zeitschrift für christl. Kunst. 5 . J a h r g ., 1 1 . H e ft: P . C l e m e n , S tu d ie n zur G e sc h ich te der fra n zö sisch en P la s tik I I I (m it A b b .). S t. B e i s s e i , D ie E rzth ü ren u. d ie F a ssa d e v. S t Zeno zu V eron a I . A . S c h n ü t g e n , D ie e le k tr isch e B e le u c h tu n g der K irchen .

Zeitschrift für das Gymnaeialwesen. N . F . 2 7 . J a h r g ., F e b r u a r : A . R i e d e r , N o c h e in ig e P a r a lle le n zu L eh rstü ck en d e s c h r istl. R e­

lig io n su n te r ric h tes a u s d en W erk en g r ie ch isc h e r u n d rö m isch er K la ssik er.

Neue Kirchl. Zeitschrift. 2. H e f t: y. F r a n k , Z ur d o g m a tisch en P r in ­ zip ien leh re. V . v. S t r a u s s u n d T o r n e y , B a b y lo n ien u. A e g y p te n . F . S c h n e d e r m a n n , G ab e s im ä lte r e n I sr a e l ein e p ersö n lich e F r ö m m ig k e it? T h . Z a h n , D a s E v a n g e liu m d e s P e tr u s .

UniverBitätsschriften.

Freiburg i. d. Schw. (In a u g .-D is s.), K . H o l d e r , D ie D e sig n a tio n der N a c h fo lg e r du rch d ie P ä p ste (1 1 3 S. 8).

Halle-Wittenberg (In a u g .-D iss.), Tob. L e w e n s t e i n , P ro leg o m en a zu M o ses ü b er E sr a ’s B u c h der 1. T h (75 S. 8).

Leipzig (I n a u g .-D is s.), A . H e u s s n e r ’ D ie a ltc h r is tl. O r p h e u sd a r ste l­

lu n g en (V , 4 4 S . 8).

Utrecht. L o u w , S c h a lk W ille m , H e t o n tsta a n va n h e t p riestersch a p in d e c h r istelijk e kerk. E en a rch a eo lo g isch e S tu d ie . U tr e c h t 1 8 9 2 , B re ijer (X I I , 149 b l. 8).

Verschiedenes. B e i dem V e rle g e r L ero u x in P a r is e r s c h e in t am 10.M ärz ein e yo n L ic A d . L o d s b e so rg te u n d a u f G rund der P h o to g r a p h ie der H a n d ­ sch rifte n r ev id irte k r itisc h e A u sg a b e d er j ü n g s t e n td ec k ten F r a g m e n te d es E v a n g e l i u m s u n d d e r A p o k a l y p s e P e t r i , n e b s t ein em V e rzeich n iss d er in der A u sg a b e d es H en o c h -F r a g m e n ts zu m a ch en d en K orrekturen, u n ter d em T ite l: „ L ’ev a n g ile e t l'a p o ca ly p se de P ie r r e , p u b lie s pou r la prem iere fois d ’apres le s p h o to g ra p h ies du m a n u sc r it d e G izeh, a v ec un ap p en d ice su r le s r ec tific a tio n s ä ap p orter au te x te g r ec du liv r e d ’H e n o c h “ . D ie Z ahl der K orrek turen in d en d rei S c h r iftstü c k e n be­

t r ä g t an 2()0, u n d e in ig e d erselb en sin d n ic h t u n erh eb lich . D ie P h o to ­ g ra p h ien s e lb s t w erd en m it ein erV o rred e v o n L o d s g e g e n E n de M ärz b ei d em ­ selb en V erleg er ersch ein en . — B e i F . A . P e r th e s in G o th a i s t soeb en zur A u s ­ g a b e g e la n g t: „E v. V o lk ssch u lk u n d e“ ,b e a r b e ite t von K a rl S c h u l t z e , K g l.

S c h u lr a th un d S em in a rd irek to r a. D . (1 1 M k.). D e r V erf. d ie ses W erk es w ar frü h er L eh rer der P ä d a g o g ik am D o m k a n d id a te n stift in B er lin , so w ie L eh rer u n d L eite r m eh rerer L eh re r b ild u n g sa n sta lte n . S ein B u c h g ib t n a c h ein em U e b erb lick ü b er d ie G e sch ich te der P ä d a g o g ik so w ie n a c h ein er h is to r is c h e n D a r ste llu n g d er E n tw ic k e lu n g der V o lk ssch u le u n d der L e h re r b ild u n g sa n sta lte n in ein em th eo r e tisch en T h e ile d ie G rund zü ge ein er L eh re von der in d iv id u elle n E rzieh u n g u n d sod an n ein e a llg e m e in e U n te r r ic h tsle h r e sow ie ein e sp e cie lle M ethod ik der ein zeln en U n te r r ic h ts ­ g e b ie te . E in durch sein le g is la to r isc h e s M a te ria l w erth v o ller A n h a n g b e h a n d e lt d ie S c h u la u fsic h t m it b eso n d erer B e r ü c k sic h tig u n g der w ich ­ t ig s te n in P r e u sse n g e lte n d e n B estim m u n g en . D a s W erk i s t in erste r L m ie für ju n g e T h e o lo g e n , S tu d e n te n un d K a n d id a te n sow ie ju n g e G e is tlic h e g e sc h r ie b e n , d ie in ih rem A m te zur M ita r b e it an der V o lk s- sch u lerziehu ng'beru fen w erd en . — In K ürze w erd en in d er A . D e ic h e r t’sch en V e rla g sb u ch h . N a c h f. in L eip zig e rsch ein en : K a h l e r , P ro f. D . M ., „ D ie W is se n s c h a ft der c h r istl. L eh re“ . 2., du rchau s u m g ea rb . A ufl. (ca. 40

B o g .). K l o s t e r m a n n , Prof. D ., „ D er P e n ta te u c h . A b h a n d lu n g en zu sein er E n ts te h u n g sg e s c h ic h te “ (ca. 29 B o g .). R a b u s , P rof. D r., „V on der F r e ih e it der W is se n s c h a ft“ (2 B o g .). R u p p r e c h t , P fr. E ., „ D ie A n sch a u u n g der k r itisch en S ch u le W e llh a u se n ’s vom P e n t a te u c h “ (5^2 B o g .).

S ch n ed crm a n n , Prof. D r. G ., „ J esu V erk ü n d ig u n g u n d L eh re vom R eich e G o ttes. 1. H ä lfte : D ie V e rk ü n d ig u n g J e su vom K om m en d es K ö n ig reich s G o tt e s “ (ca. 11 B o g ,), v, S t r a u s s u. T o r n e y , D . V ., „ D ie W u n d er im N . T e s ta m e n t“ (3 B og.). Z a h n , Prof. D r. T h ., „ D a s E v a n g e liu m des P e tr u s “ (ca. 5 B o g ) . „ F o rsch u n g en zur G e sc h ich te des n e u te s t. K anons u n d der a ltc h r is tl. L itera tu r“ . V . T l., h r s g . von Prof. D . T h. Z a h n un d P rof. D . R . S e e b e r g (ca. 25 B o g .). — P r . R . H e i d r i c h , K g l. G ym n .- D irek to r, Verf. d es d reib än d igen „ H a n d b u ch s für den R e lig io n su n te r r ic h t“', w ir d in K u rzem auch ein „ H ü lfsb u ch fü r d en R e lig io n su n te r r ic h t in den oberen K la s se n “ in J . J . H e in e ’s V e rla g in B er lin h era u sg eb en . — V on H o fp re d ig er a. D . A d o lf S t ö c k e , u m i d em n ä ch st in der B u c h h . der B e r lin e r S ta d tm iss io n ein neu es ilm ii „ W a c h a u f, e v a n g e lisch es V o lk !“

zur A u sg a b e g e la n g e n .

Personalien.

D e r n eu ern a n n te K a n to r an S t. T h om ä zu L eip z ig G u sta v S c h r e c k i s t am 7. S e p tem b e r 1849 zu Z eu lenroda in R e u ss ä L. g eb o ren und e r h ie lt von d em d o r tig e n a ls L ied erk o m p o n isten un d V e rfa sser ein er V io lin sc h u le in fa c h m ä n n isc h e n K reisen b ek a n n ten K a n to r S o lle d en e r ste n M u sik u n terrich t, N a c h der K onfirm ation t r a t er in d a s L eh rer­

sem in a r zu G reiz e in , w o er P r ä fe k t der K u rren d e w urd e. N a c h m eh rjä h rig er T h ä tig k e it a ls V o lk ssc h u lle h r er g in g er n a ch L e ip z ig , um s ic h u n ter L e itu n g von P a p p e r itz , E . F . R ic h te r , P l a id y , R e b lin g u. a.

g a n z der M usik zu w id m en . V on 1 8 7 0 — 7 3 w ar er M usik leh rer am G ym n asiu m "iburg in F in la n d , k e h rte dan n n a c h L eip z ig zurück

u n d w a r s e it 1 8 8 6 L eh rer d er K o m p o sitio n a m K g l. K o n serv a to riu m . A m 1. A p r il w ir d er sein n e u e s A m t a n tre te n . V on sein en K om p o­

s itio n e n w erd en d ie C horw erke b eso n d ers herv o rg eh o b en . A u s sc h la g ­ g e b e n d für sein en m u sik a lisc h e n R u f u n d w o l a u ch sein e B er u fu n g zum T h o m a sk a n to r w u rd e d a s O ratoriu m „ C h ristu s d er A u fe r sta n d e n e “ .

S ä k u l a r e r i n n e r u n g . A m 4. M ärz 1 7 9 3 w urde zu B r a u n sc h w e ig d er b e k a n n te K r itik er K arl L a c h m a n n g e b o r e n , f am 13. M ärz 1 8 5 1 in B erlin . E r h a t m it g le ic h e m E ife r d ie E rk en n tn iss d er a n tik e n w ie der m itte la lte r lic h e n S p ra ch en u n d L itera tu ren g e fo r d e rt u n d g le ic h d e n g r o sse n H u m a n iste n frü h erer Z eiten sein e p h ilo lo g isch e A r b e it a u c h für d ie T h eo lo g ie n u tz b a r zu m a ch en g e w u s s t; d ie T ex tk r itik d e s N . T . v e rd a n k t sein er G e iste ssch ä rfe u n d sein em F le is s e w e se n tlich e E rru n g en ­ sch a fte n .

V e rla g von S igm n n d M ayer in T rier.

Bachen, Prof. Dr. Wilh., Die jüdische Bibelexegese

v o m A n fä n g e d e s 10. b is zum E n d e d e s 1 5 . J a h rh u n d erts.

P r e is : M k. 2,— ..

--- Die hebräische Sprachwissenschaft vom 10. b is zu m 1 6 . J a h rh u n d ert. M it ein em e in le ite n d en A b s c h n itte ü b er d ie

M assora. P r e is : Mk. 2 ,2 5 .

B e id e S c h r iften sin d A b d rü ck e a u s:

W i n t e r , D r. J . u n d W ü n s c h e , Prof. D r . A u g ., D i e j ü d i s c h e L i t t e r a t u r s e it A b sc h lu ss d e s K anon s.

I n un gefäh r 1 8 L ieferu n gen ä M k. 1 ,5 0 .

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Der Midrasch Tehillim

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die haggadische Auslegung der Psalmen*

Zum e r ste n M ale in s D e u tsc h e ü b ertra g en von

Prof. Dr. theol. et phil. Aug. Wünsche.

2 B ä n d e , g r . 8°. M. 1 4 ,— (oder 7 L ief, ä M. 2, — ).

D e r M id ra sch T eh illim , d e sse n H a g g a d a s a u s d en ä lte s te n r a b b in i- sch en S ch riftd en k m a len g e sc h ö p ft sin d , i s t für B ib elfo rsch er, n a m e n tlic h für E x e g e te n d es A lte n T es ta m e n ts v on g r ö sse r W ic h tig k e it.

Verlag von F r . R i c h t e r in L e i p z i g .

EINE VERSCHOLLENE URKUNDE

DES

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© egrü n b et 1 8 7 2 . - S e fte «Referenden. — M g e g r e ife .

V e ra n tw o rte l . i la k t e u r : D r. C . E. Luthardt, — V e r la g von Dörffiing & Franke, — D ruck von Ackermann & Glaser, sä m m tlich in L eip z ig . H ie r zu ein e lite r a r isc h e B e ila g e von E d u a r d W e b e r s V e r l a g in B o n n .

Dieser Nummer liegt T itel und Inhaltsverzeichniss des Jahrganges 1892 hei.

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schlägt, nur auf die Beseitigung dieses letzteren Mangels. Dies spricht der Verfasser selbst aus. Es kommt nämlich nach seiner Meinung bei den gegenwärtigen

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Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik ' 96.. Zeitschrift der Centralstelle für