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"Lexikon der alten Welt", hrsg. von Carl Andersen, Hartmut Erbse, Olof Gigon, Karl Schefold, Karl Friedrich Stroheker, Ernst Zinn, Zürich-Stuttgart 1965 : [recenzja]

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Ce fait semble encore une fois confirmer l'opinion de l'auteur que les paysans ne prennaient pas part à l'élaboration du plan de semailles.

En même temps je pense qu'on peut de ce fait tirer encore certaines autres conclusions. Il convient de remarquer que bien que la διαγραφή était élaborée par des fonctionnaires qui devaient connaître les possibilités locales, elle n'en possédait pas un plus grand réalisme. On comprend que les fonctionnaires locaux, sans tenir compte de la situation concrète, établissaient des plans majorés pour satisfaire leurs supérieurs. Peut-être les autorités centrales d'Al-exandrie introduisaient dans ce sens des corrections dans le projet du plan. Mais il est quand même étonnant que parfois on semait d'autres plantes que celles indiquées par la διαγραφή ou encore on ensemençait des terres dont la culture n'était pas prévue.

Les autorités tentaient de faire obstacle aux négligences. Après les semailles on prenait des mesures de contrôle des terres en tenant compte des plantes cultivées. Ensuite on préparait un programme pour pallier au déficit constaté. La tendance à une stricte réalisation des exigences de la διαγραφή était plus caté-gorique là où entrait en cause la culture de plantes oléagineuses ou le lin. Leur attitude était moins rigide pour les terres destinées à la culture des céréales. Il est bien évident que les troubles intérieurs constants et le relâchement général de l'administration nationale rendaient encore plus difficile l'efficacité des διαγραφαί. Elles devenaient de plus en plus irréelles et enfin on renonça complètement à leur usage. Souvent mentionnées au IIIe siècle, plus rares au IIe, elles ne se rencontrent plus du tout au Ie.

[Warszawa] Marta Piątko iv ska

Lexikon der Alten Welt Herausgegeben von Carl A n d e r s e n , Hartmut E r b s e , Olof G i g o n, Karl S c li e f o 1 d, Karl Friedrich S t r o h -e k -e r, Ernst Z i n n . R-edaktion: Klaus B a r t -e l s und Ludwig H u b e r. Artemis Verlag, Zürich und Stuttgart, 1965. 3524 Spalten.

Wenn ein so angesehenes Verlagshaus wie der Artemis Verlag ein enzy-klopädisches Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft vorlegt, an dem mitzuarbeiten 237 Autoren bereit waren, und dessen 6 Herausgeber Gelehrte von internationalem Ruf sind, so sind hohe Erwartungen berechtigt. Diese Erwartungen werden nicht ganz erfüllt. Viele Mängel im Einzelnen können aber das Gesamturteil nicht einschränken, dass das Lexikon der Alten Welt ein vorzügliches Nachschlagewerk ist.

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I

Ein Lexikon der Antike dieses Umfangs fehlte im deutschen Sprachbereich seit Jahrzehnten. Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, das weltberühmte, nunmehr, mit 77 Bänden, auch nahezu vollendete Standard-lexikon, ist für den Fachgelehrten ein unvergleichliches Hilfsmittel, das Bi-bliotheken und Institute bereit halten, über das er aber nur selten selbst verfügt. Für den Laien gibt es einige kleinere Lexika, die durchweg sehr hübsch und nützlich sind, bei einem Umfang von 500 oder 600 Seiten im Taschenbuch-format aber natürlich nur bescheidenen Bedürfnissen genügen können. Was fehlte, war ein Nachschlagewerk, das über alle Bereiche der antiken Kultur-und Geistesgeschichte knappe Kultur-und zuverlässige Auskunft gab ; das für den Schüler so nützlich war wie für den Lehrer, und das der Laie mit demselben Gewinn hätte befragen können wie der Fachgelehrte, der nicht gerade erschöp-fende, aber ausreichende Belehrung suchte. Für einen grossen Bereich der griechisch-römischen Antike hatte einst L ü b k e r's Reallexikon des

clas-sischen Alterthums, dessen längst vergriffene 7. und letzte Auflage 1914 erschienen ist, diesen Zweck vorbildlich erfüllt. Den Herausgebern des Oxford Classical

Dictionary (1949) diente es als "general model", während es im deutschen Sprachgebiet erst jetzt, nach 50 Jahren, ersetzt worden ist.

Seit kurzem haben wir hier die Wahl zwischen zwei Werken des gewünschten Zuschnitts; als im Herbst 1965 das Artemis-Lexikon auf den Markt kam, lagen gerade auch die ersten Lieferungen eines anderen Handlexikons der Antike vor, das unter dem Titel Der Kleine Pauly auf der Grundlage der grossen

Realenzyklopädie im Alfred Druckenmüller Verlag Stuttgart erscheint.

Das Artemis-Lexikon ist, wie das freilich nur halb so umfangreiche Oxford

Classical Dictionary, einbändig, während Der Kleine Pauly vier Bände umfassen wird, von denen zwei Bände vorliegen. Mit einem Format von 16 X 22,5 cm sind diese freilich wesentlich kleiner und mit jeweils 1600 Spalten nicht halb so voluminös wie das Lexikon der Alten Welt, das 18 χ 26 cm misst und 3524 Spalten zählt. So erklärt es sich, dass der alphabetische Hauptteil von 3348 Spalten des einbändigen Artemis-Lexikons, nach Zeilen und Anschlägen pro Zeile überschläglich gerechnet, dem Umfang nach etwa drei Bänden des

Kleinen Pauly entspricht. Die Preise der beiden Lexika stehen etwa im selben Verhältnis zueinander. Die Anlage in einem Band macht das Lexikon der Alten

Welt zu einem eindrucksvollen Konvolut; sie unterstreicht auch die Konzep-tion des Werkes als Handlexikon; von allen äusseren Eigenschaften trägt sie aber am wenigsten dazu bei, den täglichen Umgang mit ihm zu er-leichtern. Nach der Angabe des Werbeprospekts umfasst der alphabetische Teil des Lexikons etwa 10 000 Stichwörter, während Der Kleine Pauly, nach einer Vorankündigung, rund 15 000 Artikel enthalten soll. In ihm werden danach nicht nur absolut, sondern auch verhältnismässig mehr Stichwörter

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abgehandelt als im Artemis-Lexikon. Es wäre jedoch voreilig, daraus auf eine Überlegenheit des Kleinen Pauly zu schliessen. Tatsächlich erklärt sich die relative Differenz zwischen beiden Werken vor allem durch die zahlreichen sogenannten "Dachartikel" im Artemis-Lexikon, die jeweils eine systematische Übersicht über ein geschlossenes kleineres Sachgebiet geben und zum Teil sehr umfangreich sind. Wir kommen auf dieses neue Prinzip der "Dachartikel" zurück.

II

L ü b k e r's Reallexikon des classischen Alterthums war vor allem ein Lexi-kon der Realien der griechisch-römischen Antike. Das Oxford Classical

Dictio-nary hat diese Beschränkung aufgegeben und insbesondere der Biographie und Literatur mehr Raum gewidmet, andererseits aber die Begrenzung auf die klassische Antike, d.h. die griechisch-römische Welt bis zum Tode Kaiser Kon-stantins (337), strikt beibehalten. Anders nunmehr das Artemis-Lexikon. Das klassische Altertum ist sein zentraler, aber nicht der ausschliessliche Gegenstand: nicht nur die Spätantike wird voll berücksichtigt; auch die angrenzenden orien-talischen Kulturen sowie die Frühgeschichte des Christentums sind einbezogen.

CJ O 1. Tatsächlich könnte eine Beschränkung auf das klassische Altertum heute

auch nur noch aus äusseren praktischen Gründen gerechtfertigt werden. Die Altertumswissenschaft hat längst, von der Archäologie angeführt, ihr abweisen-des Urteil über die Spätantike revidiert. Aber auch die dauernden, äusserst wir-kungsreichen Wechselbeziehungen zwischen Griechenland und den östlichen Nachbarkulturen seit dem 3. Jahrtausend haben durch die Forschungen der letzten Jahrzehnte deutlichere Konturen bekommen; je mehr man lernte, die individuellen historischen Phänomene schärfer zu sehen, umso genauer konnten die Vorgänge der Übernahme und Assimilierung orientalischer Kulturelemente erfasst werden, und umso differenzierter wurde auch das Bild der Wirkungen Griechenlands und Roms auf die ägyptischen, mesopotamischen und vorderasia-tischen Kulturen. Sollte das Lexikon dem Stand der Altertumsforschung ent-sprechen, so musste es also auch die Gebiete des Alten Orients berücksichtigen. Es versteht sich, dass dies nicht in demselben Umfange geschehen konnte und geschehen brauchte, den der Hauptgegenstand, die griechisch-römische Welt, verlangte, nämlich prinzipiell uneingeschränkt. Leider haben sich die Heraus-geber aber nicht über die Maximen erklärt, die bei der notwendigen Begrenzung befolgt worden sind; zu unverbindlich spricht das Vorwort von "ständiger Bezugnahme auf Nachbarbereiche". Der Kleine Pauly erhebt den kaum kon-kreter formulierten Anspruch, die orientalischen Kulturen zu berücksichtigen, "soweit sie sich mit dem griechisch-römischen Altertum berühren". Das

Ar-temis-Lexikon scheint im ganzen über diese Anforderung hinauszugehen, ohne dass indessen seine offenbar grosszügige Konzeption wirklich deutlich würde.

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So beschränken sich etwa die Artikel "Malerei", "Mantik", "Musik", auf Griechenland und Rom, während unter den Stichwörtern "Kalender", "Mathe-matik", "Zeitrechnung" der Orient gründlich berücksichtigt wird; ausführlich werden wir über die orientalischen Schriften, dagegen mit keinem Wort über die babylonischen Ursprünge der Sternbilder unterrichtet; die Keilschriftrechte werden völlig vernachlässigt, der Artikel "Stadt" behandelt nur die griechische und römische Stadt, aber unter "Brief" wird der Alte Orient einbezogen, wäh-rend das Stichwort "Überlieferung" wieder nur über die Überlieferung grie-chischer und lateinischer Texte informiert.

2. Innerhalb der griechisch-römischen Antike umfasst das Lexikon "sämt-liche Bereiche der Welt und des Lebens": Literatur, Philosophie und Wissen-schaften, Kunst und Architektur, Religion und Kult, Recht, politische Ge-schichte, Staatsrecht und Staatsverwaltung, Technik, Wirtschaft und Verkehr. Auch bei diesem umfassenden Programm verstand es sich indessen nicht von selbst, dass die Frühgeschichte des Christentums mit einbezogen wurde. Noch im Oxford Classical Dictionary wird sie mit keinem Lemma berührt. Die klassi-sche Altertumsforschung hat sie lange nicht zu ihrem Aufgabenkreis gerechnet, und noch immer steht sie im Schatten der durchweg überwundenen, ideenge-schichtlich begründeten Vorbehalte. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist es daher besonders erfreulich, dass ihr im Artemis-Lexikon der gebührende Raum gegeben worden ist. Als ein echter Fortschritt muss ferner gelten, dass diese Enzyklopädie der Antike die stiefmütterliche Behandlung der Künste und Archäologie aufgegeben hat. Und mit Befriedigung und Dank muss auch ver-merkt werden, dass sie mit erfrischender Konsequenz den hohen Stellenwert von Mathematik und Naturwissenschaften im griechisch-römischen Altertum nach-drücklich vor Augen führt.

III

In der Ausführung dieses anspruchsvollen Plans geht das Artemis-Lexikon eigene, neue Wege. Wie jedes andere Nachschlagewerk kennt es den Einzelarti-kel, der über eine bestimmte Person, einen bestimmten Gegenstand, über einen Begriff, ein Ereignis oder ein Datum informiert. Die Masse seiner Artikel sind solche üblichen Einzelartikel, die die Phänomene, die sie beschreiben oder er-klären, mehr oder weniger aus ihren Zusammenhängen herauslösen. Mit diesem allgemeinen Nachteil der Lexikographie haben sich die Herausgeber des

Lexi-kons der Alten Welt aber nicht abfinden wollen. Um ihn auszugleichen, haben sie neben den Einzelartikeln umfangreiche "Dachartikel" aufgenommen. Diese "Dachartikel" sind systematische Gesamtdarstellungen einzelner Teilgebiete. Durch Querverweise sind sie mit den Einzelartikeln dieser Teilgebiete verknüpft. In dieser Verbindung von "Dachartikel" und Einzelartikel, von Übersicht und Einzelinformation liegt der eigenartige und grosse Vorzug des Artemis-Lexikons.

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E s h a t m i t diesem Prinzip einen neuen T y p u s des enzyklopädischen H a n d b u c h s geschaffen.

1. U m eine deutlichere A n s c h a u u n g zu geben, wollen wir den Artikel " Ä g y p -t e n " n ä h e r b e -t r a c h -t e n . Mi-t einem U m f a n g v o n f a s -t 19 Spal-ten gehör-t er zu den längeren " D a c h a r t i k e l n " . E r zerfällt in zwei H a u p t t e i l e , v o n denen der erste, der m i t 14 Spalten den weitaus meisten R a u m e i n n i m m t , " D a s Alte Ä g y p t e n " (I), der zweite " Ä g y p t e n in hellenistischer u n d römischer Z e i t " (II) b e h a n d e l t ; jener ist v o n W . H e 1 c k v e r f a s s t worden, zu diesem h a b e n drei A u t o r e n beigetragen. Die beiden H a u p t t e i l e sind, wie alle grösseren Artikel, weiter u n t e r -gliedert u n d j e d e m H a u p t t e i l ist seine Gliederung in übersichtlicher F o r m vor-angestellt. Der Gliederung dienen grosse B u c h s t a b e n u n d arabische Ziffern, die sowohl im T e x t wie in den K o l u m n e n ü b e r s c h r i f t e n wiederkehren u n d d a d u r c h eine schnelle Orientierung, auch bei Querverweisen, g e s t a t t e n . Der erste H a u p t -teil, " D a s Alte Ä g y p t e n " , ist in neun Gliederungsabschnitte u n t e r t e i l t , deren Ü b e r s c h r i f t e n einen E i n d r u c k v o n der Spannweite dieses Artikels geben : A. N a t u r des Landes, Bevölkerung — B. Geschichte — C. S t a a t , W i r t s c h a f t , K u l t u r — D . Religion — E . L i t e r a t u r — F . A r c h i t e k t u r —• G. Plastik — I L Malerei — I . K l e i n k u n s t . Bis auf die beiden letzten sind diese A b s c h n i t t e wieder u n t e r -t e i l -t ; zum Beispiel u n -t e r " D . Religion" b e h a n d e l -t der A r -t i k e l : 1. G o -t -t e s v o r Stellungen — 2. Osiris u n d der T o t e n g l a u b e — 3. M y t h e n — 4. Gottesdienst — 5. P r i e s t e r s c h a f t — 6. K u l t g e r ä t , Feste, K u l t s t ä t t e n . Die Querverweise auf andere Artikel sind in den l a u f e n d e n T e x t eingefügt. I m A b s c h n i t t " B . Ge-schichte", der nicht ganz drei Spalten f ü l l t , zähle ich das Yerweiszeichen, einen Pfeil, dreiundzwanzigmal. Die meisten L e m m a t a , auf die verwiesen wird, sind Stichwörter der ägyptischen Geschichte s e l b s t : Könige, G o t t h e i t e n , D y n a s t i e n , S t ä d t e ; sie sind dem " D a c h a r t i k e l " u n m i t t e l b a r zugeordnet, w ä h r e n d Artikel wie " M i t a n n i " , " C l i u r r i t e n " oder " A s s y r i e n " nicht n u r die Übersicht des " D a c h -a r t i k e l s " m i t Einzelinform-ationen bereichern. Der T e x t wird d u r c h eine histo-riscli-geographische K a r t e Ä g y p t e n s ergänzt, auf der die S t ä d t e als altägypti-sche, hellenistische u n d römische G r ü n d u n g e n gekennzeichnet u n d auch die K a r a w a n e n s t r a s s e n m a r k i e r t sind. L i t e r a t u r a n g a b e n sind u n t e r dem Artikel, t y p o g r a p h i s c h abgesetzt u n d zum Teil n a c h Gliederungsabschnitten geordnet, zusammengestellt. An H e r m a n n Κ e e s' Handbuch der Kulturgeschichte des

Alten Ägypten gemessen, gibt H e 1 c k's Artikel eine vorzügliche, f a s t

lücken-lose Übersicht. N u r das ägyptische R e c h t ist zu kurz gekommen, u n d auch der A b s c h n i t t A. ü b e r die N a t u r des Landes u n d die Bevölkerung scheint uns zu k n a p p b e m e s s e n ; hier w ü r d e m a n gerne all das auch f i n d e n , was der Verfasser in den ersten vier Absätzen seines (sehr viel kürzeren) Artikels " A i g y p t o s " im

Kleinen Pauly mitteilt.

2. Die " D a c h a r t i k e l " sind durchweg v o n hoher Q u a l i t ä t . Bei allen, die ich gelesen habe, h a t t e ich den E i n d r u c k , eine gründliche Übersicht zu erhalten. D a s soll nicht heissen, dass es zwischen ihnen keine Niveauunterschiede gäbe:

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nicht alle erreichen den S t a n d a r d , den Artikel wie der ü b e r " M u s i k " v o n G. W i l l e oder über " R h e t o r i k " v o n H . H o m m e l m a r k i e r e n ; sie sind Musterbeispiele an K o n z e n t r a t i o n u n d K l a r h e i t , vorbildlich in der Aufgliederung u n d A n o r d n u n g des Stoffs, ausgewogen in der Berücksichtigung des Geschicht-lichen, Begrifflichen u n d der Überlieferung. Viele der anderen grossen Beiträge stehen ihnen aber nicht n a c h . E r s t e n Ranges ist K . S c h e f o l d ' s Artikel " O r i e n t u n d A n t i k e " ; wie hier aus k o n k r e t e n Details ein Gesamtbild kompo-niert, eine Gesamtkonzeption verwirklicht worden ist, v e r d i e n t alle Bewunde-r u n g . H o c h b e d e u t e n d sind, u n t e Bewunde-r dem L e m m a " R e c h t " , die BeitBewunde-räge ü b e Bewunde-r "Griechisches" u n d " P t o l e m ä i s c h e s R e c h t " v o n H . J . W o l f f ; aus der F e d e r des ersten K e n n e r s dieser Materie liefern sie nicht n u r in einer konzisen H a n d -schrift vorzügliche I n f o r m a t i o n ; sie sind ü b e r h a u p t die einzige moderne Ge-s a m t d a r Ge-s t e l l u n g der griechiGe-schen RechtGe-sgeGe-schichte, die eGe-s gibt. Die Archäologie ist gleich mit einer ganzen Reihe besonders guter " D a c h a r t i k e l " v e r t r e t e n ; " A r c h i t e k t u r " , " S t a d t " u n d " T e m p e l " , " H a u s " u n d " G r a b " , " P l a s t i k " , " V a s e n " , " M a l e r e i " u n d " O r n a m e n t " sind Stichwörter, von deren j e d e m n u r das Beste zu berichten wäre. I n s g e s a m t füllen sie aber schon m e h r als 150 Spalten. Meistens sind sie (nicht einheitlich) nach K u l t u r b e r e i c h e n untergliedert, die d a n n in aller Regel v o n verschiedenen A u t o r e n b e a r b e i t e t worden sind. Andererseits h a t nicht selten ein A u t o r f ü r verschiedene Stichwörter denselben K u l t u r b e r e i c h b e a r b e i t e t ; so sind etwa in den ersten f ü n f der g e n a n n t e n Artikel, m i t Gewinn f ü r das Ganze, die Beiträge f ü r den griechischen Bereich durch-gehend von G. G r u b e n , f ü r den römischen v o n C. K r a u s e v e r f a s s t worden. Der " E t r u s k e r " Artikel v o n O. W . v o n V a c a n o d o k u m e n t i e r t mit j e d e r Zeile die überlegene S a c h k e n n t n i s des Autors. A n g e n e h m liest sich der Beitrag " I r a n i e r " v o n J . W i e s η e r. Eine glänzende Darstellung der Geschichte der " A s t r o n o m i e " , ihrer technischen Hilfsmittel, ihres Verhältnisses zu Religion, Philosophie, Astrologie u n d schliesslich ihrer Überlieferung u n d F o r t w i r k u n g v e r d a n k t das L e x i k o n S. S a m b u r s k y. H e r v o r r a g e n d klar u n d anschaulich sind H . G e r i c k e's Beiträge zur M a t h e m a t i k (u.a. " A r i t h m e t i k u n d A l g e b r a " , " G e o m e t r i e u n d S t e r e o m e t r i e " , " M a t h e m a t i k " ) . H o c h gelehrt u n d zugleich voll-k o m m e n d u r c h g e p l a n t sind die A b h a n d l u n g e n " K a l e n d e r " u n d " Z e i t r e c h n u n g ' ' von H . K a i e t s c h . N e b e n diesen P a r a d e s t ü c k e n lexikographischer K o m p o -sitionskunst muss ein Beitrag wie der Artikel " G e o g r a p h i e " u m s t ä n d l i c h , m u s s die Darstellung des Römischen P r i v a t r e c h t s ( " R e c h t " I I I , C—G) s t o f f a r m u n d weitschweifig wirken, oder müssen H . L e Β ο η η i e c's Mitteilungen über Rö-mische Feste ( " F e s t e " B) e n t t ä u s c h e n .

3. Diese durchweg hohe Q u a l i t ä t der " D a c h a r t i k e l " selbst m a c h t häufigere Mängel der K o o r d i n a t i o n zwischen Übersicht u n d Einzelinformation besonders s p ü r b a r . Man k ö n n t e geneigt sein, solche Mängel bei einem so u m f a n g r e i c h e n U n t e r n e h m e n , wie es das Artemis-Lexikon mit seinen 10 000 Artikeln u n d gewiss m e h r als 50 000 Querverweisen ist, f ü r unvermeidlich zu h a l t e n . D a s L e x i k o n

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selbst würde aber solche Meinung widerlegen: es gibt viele Saclibereiche, in denen nicht nur das System der Verbindung von "Dachartikel" und Einzelartikel vorbildlich verwirklicht worden ist, sondern auch kein Querverweis fehlgeht oder unnütz wäre. Das gilt für den Komplex "Kalender" und "Zeitrechnung" so gut wie für den Bereich der "Astronomie" oder den der "Rhetorik". Freilich haben hier die Autoren der systematischen Darstellung durchweg auch die Ein-zelartikel verfasst. Aber nicht nur unter dieser Bedingung hat das Prinzip von Übersicht und Einzelinformation sich bewährt und seine bedeutenden Vorzüge entfaltet. Mit derselben Umsicht, Ökonomie und Zuverlässigkeit ist es etwa in dem grossen Bereich der Archäologie durchgeführt.

Sehr selten hat die Aufnahme eines "Dachartikels" zur Vernachlässigung der unerlässlichen, präzisen Einzelinformation geführt. Die Darstellung des Rö-mischen Privatrechts ("Recht" III, C—G), die praktisch auf jede Ausgliederung verzichtet, ist, soweit ich sehe, ein Einzelfall. Das "Ergänzende terminologische Register" (Spalte 3515 ff.), das zu etwa 750 nicht einzeln behandelter Stich-wörter auf "Dachartikel" verweist und in diesem Falle seine Aushilfsfunktion zeigt, vermag natürlich keine Lücken zu schliessen und hilft zumal dann nicht viel, wenn der Begriff oder das Institut am angeführten Orte nicht ausreichend erklärt wird.

Die typischen Mängel können wir selbst an einem so gut organisierten Beitrag wie H e 1 c k's Ägypten-Artikel studieren. Da ist zunächst der Verweis, der fehl geht : in den Abschnitten I Β 1 und I G 2 wird auf einen Artikel "Chef-ren" verwiesen, aber dieses nicht unwichtige Lemma aus der Reihe der Königs-namen (vgl. H e 1 c k's "Chefren"-Artikel im Kleinen Pauly) gibt es nicht. Ebenso typisch ist der umgekehrte Fall, dass ein erwünschter (und auch nach H e l c k's eigener Praxis fälliger) Verweis nicht gegeben wird : in I Β 1 und I D 2 fehlt der Pfeil vor "Maat", in I F 1 vor "Palast", in IG 2 vor "Würfel-hocker" und "Naophor"; alle Lemmata hat H e 1 c k selbst behandelt. In seinem Artikel "Lebensmüder" verweist er auf den Literatur-Abschnitt des "Dacharti-kels", nicht aber unter dem Lemma "Klagen des Bauern". Dagegen hat es seinen guten Grund, wenn man unter "Amenophis I V " , "Ptah" und "Min" und im "Dachartikel" unter I D 1 auf "Amun", dann unter "Amun" aber auf H e 1 c k's Beitrag "Ammon" verwiesen wird. Über das sogenannte Mastaba-Grab handelt Helck an drei Stellen: unter dem Lemma "Mastabe" und aus-führlicher sowohl im Artikel "Ägypten" in dem besonderen Gliederungsab-schnitt "Grab" (I F 3) wie im Artikel "Grab", dessen GliederungsabGliederungsab-schnitt "Ägypten" von ihm verfasst worden ist. Die wechselseitige Verweisung an diesen drei Orten ist ungenügend, nicht konsequent und schliesslich verwirrend; aber der springende Punkt ist hier die offensichtliche Fehlplanung, die wert-vollen Raum kostet und die Übersichtlichkeit stört. Wir stossen mit dieser Beobachtung auf eine besondere Schwierigkeit, die das Nebeneinander von

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R E V I E W OF BOOKS 247

"Dachartikeln" einerseits über Realien wie "Grab", "Kalender", "Mathematik" oder "Musik", andererseits über ganze Kulturbereiche 'Wie "Ägypten", "Meso-potamien" oder "Iranier" mit sich bringt: ohne klare Richtlinien und ihre strikte Befolgung sind bei diesem System Überschneidungen unvermeidlich. Dasselbe Disaster begegnet sofort ein zweites Mal. Dem ägyptischen Kalender widmet H e 1 c k unter "Ägypten" elf Zeilen, K a l e t s c h unter "Kalender" nahezu eine ganze Spalte. H e 1 c k weiss nichts von K a l e t s c h und K a -l e t s c h weiss nichts von H e -l c k . K a -l e t s c h verweist darum auch nicht ("Kalender" A 2) auf H e 1 c k's "Sothis"—Artikel, ebensowenig allerdings auf den Artikel "Sirius", in dem ebenfalls vor "Sothis" der Pfeil fehlt. Dem Autor, der die "Ägyptische Schraube" beschreibt, war offenbar unbekannt, dass bei seinem Artikel "Schöpfmaschine" die "Ägyptische Schraube" abgebildet wird; und in seinen Artikeln "Erbschleicherei", "Geschwisterehe" und "Hausgemein-schaft", von denen keiner dem Niveau des Lexikons gerecht wird, wird beharr-lich auf ein Lemma "Familienrecht" verwiesen, das es nicht gibt.

Wir wechseln das Sachgebiet und nehmen uns den Artikel "Mesopotamien, Mesopotamische Reiche" vor. Er ist mit 15 Spalten etwa so lang wie H e 1 c k's "Ägypten"—Beitrag; die Abschnitte A. Land, Klima, Urbevölkerung — B. Ge-schichte — C. Staat und Gesellschaft •— D. Religion — E. Literatur sind von W. R ö 11 i g verfasst worden, eine Allgemeine Charakteristik der Kunst hat L. S c h n i t z l e r geschrieben, und die Abschnitte G. Architektur — H. Pla-stik — I. Malerei — K. Keramik — L. Kleinkunst stammen von H. J. N i s s e n .

Die Koordination mit andern "Dachartikeln" ("Astronomie", "Arithmetik", "Mathematik", "Rollsiegel" u.a.) ist hier, soweit ich sehe, durchaus geglückt. Alle Detailinformation ist konsequent Einzelartikeln vorbehalten worden; die Abschnitte "Geschichte" und "Religion" sind mit Yerweiszeichen übersät. Nur zwei Verweise gehen ins Leere : Die "Amoriter" (B 2), ein vorisraelitischer Volksstamm am Jordan, werden auch im Artikel "Semiten" unter Β 3 erwähnt, ein Lemma "Amoriter" gibt es aber nicht. "Külpete" (B 3), auf das auch der Artikel "Anatolien" verweist, finden wir auf der Karte bei Spalte 153, nicht aber als Lemma. Die "Meder" (B 3) wird man freilich nur dann vergeblich suchen, wenn man die "Wegleitung zur Benutzung des Werkes" (Seite X I I I ff.) nicht gelesen hat: bei Querverweisen, die in den laufenden Text eingefügt sind, muss das Wort, vor dem der Pfeil steht, mit dem Stichwort, auf das verwiesen wird, nicht immer buchstäblich übereinstimmen; ein Pfeil von "Germanien ' verweist auf "Germanen", vor "hetliitisch" auf "Hethiter", vor "Elamiter" (B 2) auf "Elam". Die Regel wird aber überspannt, wenn der Pfeil vor "Laufen-der Rapport" (F 1) auf "Laufen"Laufen-der Hund" verweist.

Im Gliedcrungsabsclinitt "Technik und Wissenschaft" (C 6) erfährt man, dass die Kanalisierung des Landes eine ausgebildete Technik der Bewässerung erfordert; und zur Astronomie, dass die berühmten Schulen des Naburianos

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und des Kidenas in Babylon und Uruk waren. Vor den Worten Bewässerung, Babylon und Uruk steht ein Verweiszeicheu. Unter "Bewässerung" liest man, dass es sie in Mesopotamien gab (der weitere Verweis auf "Landwirtschaft" erbringt dieselbe Auskunft noch einmal); die Artikel " B a b y l o n " und " U r u k " kennen die "berühmten Schulen" nicht. Die drei Verweise gehen nicht fehl, aber sie erbringen nichts für den Zusammenhang, in dem verwiesen wird; allein die Tatsache, dass es die Lemmata "Bewässerung", " B a b y l o n " und " U r u k " gibt, ist offenbar ein Grund, auf sie zu verweisen, wenn das Stichwort fällt. In H e 1 c k's "Ägypten"-Beitrag scheint die Verweispraxis dagegen einer anderen Bichtschnur zu folgen. Dort dient grundsätzlich jeder Quer-verweis dem behandelten Thema, gibt es grundsätzlich keinen Verweis, der für den Zusammenhang nichts ausgäbe.

IV

1. Wir haben diese Diskrepanz der Verweismethoden so ausführlich geschild-ert, weil sie allenthalben spürbar ist: im ganzen Lexikon tendiert die Verweis-praxis bald zu der einen, bald zu der anderen Maxime.

Dabei haben beide ihre Vorzüge und ihre Nachteile. Nach der einen wäre etwa der Verweis auf "Bewässerung" nicht statthaft; hier wüsste der Leser, dass in diesem Lexikon über Bewässerung in Mesopotamien Näheres nicht mitgeteilt wird. Nach der anderen Verweisregel sagt ihm der Pfeil, dass es einen besonderen Artikel "Bewässerung" gibt, und überlässt es ihm nach-zuschlagen, ob in diesem Artikel Näheres über die Bewässerung in Mesopo-tamien mitgeteilt wird. Dieser Unterschied wird sich in der Begel freilich nur dann ergeben, wenn — wie in diesem Beispiel — das Stichwort, auf das ver-wiesen wird ("Bewässerung"), allgemeiner ist als der Zusammenhang, in dem verwiesen wird (Bewässerung in Mesopotamien).

Die "Wegleitung" zur Benutzung des Lexikons gibt keine Auskunft über die Maxime, die für die Verweistechnik grundsätzlich massgebend war. Die 237 Mitarbeiter sind offensichtlich weithin nach eigenem Gutdünken ver-fahren.

Von dem, was uns an Ungleichmässigem, Fehlerhaftem und Unpraktischem aufgefallen ist, geben wir noch die folgenden Proben: In der grossen Darstellung des Griechischen Bechts ( " B e c h t " I) haben wir unter den vielen Verweisen nur einen gefunden, der ins Leere geht : der auf "untechnische" und "technische Beweismittel" (B 5 c). Im zweiten, von B. M e r k e l b a c h verfassten Teil des Artikels "Judentum" gibt es praktisch keine Fehlverweisung; nur im 4. Abschnitt muss es "Alexander (7) Balas" heissen; jeder Pfeil führt verlässlich zu einer neuen Information. Im ersten Teil des Artikels ist das anders: die Lemmata "Aramäer" (A 1) und "Hasael" (A 8) gibt es nicht. Der Verweis

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R E V I E W OF BOOKS 249

auf " O m r i " (A 7) erbringt nichts, der auf "Adad-nirari I I I . " (A 8) einen Weiter-verweis auf "Semiramis", wo man schliesslich erfährt, dass sie seine Mutter war; ein Verweis auf "Judentum", wie wir ihn unter " O m r i " finden, fehlt hier und dort. Im Artikel " G e r ä t " fehlen immer noch einige Pfeile, u.a. vor "Messgerät" (s. "Messwerkzeuge"), " W a a g e " , "Gewicht", "Werkzeug", "Fibel". "Fischfang" ist nicht, wie im Artikel "Ernährung" vorausgesetzt wird, ein selb-ständiges Lemma, sondern die Überschrift eines Abschnitts unter "Fische" Unter "Fabrik" verweist H. B r a u n e r t auf "Arbeitskräfte", aber es gibt nur das Stichwort " A r b e i t " mit einem Abschnitt über Arbeitskräfte, das H. Braunert bearbeitet hat. Unter dem Stichwort "Pontifices" wird man auf "Epulum Iovis" und "Sacrum", unter " G e b e t " (2) auf " v o t u m " verwiesen, aber man sucht diese Artikel vergeblich. Bei "Iguvinische Tafeln" wird man zu Unrecht aufgefordert, unter "Lateinisch" A zu suchen. Woher aber soll man wissen, dass der Artikel "Italien" unter Β 2 Auskunft über sie gibt ? Immer wieder wird man auf das Lemma "Zwölftafelgesetz" verwiesen, das aber nur weiterschickt nach " B e c h t " III A 2.

2. Fast alle Artikel sind mit Literaturangaben ausgestattet. Sie sollen die Verbindung zur neueren Forschung und über diese auch zur älteren Fach-literatur herstellen. Die "Wegleitung" (unter 5.) kündigt an, dass jeweils die Standardwerke, Bibliographien und Forschungsberichte und aus der mono-graphischen Literatur vor allem solche Arbeiten aufgezählt werden, die die Forschung massgeblich gefördert haben; bei den antiken Autoren würden auch die heute bevorzugten Ausgaben, Kommentare und Ubersetzungen ge-nannt. Stichproben zeigen, dass diese Ankündigung im grossen ganzen zutrifft. Die Ausnahmen fallen nicht ins Gewicht, so erstaunlich sie zuweilen auch sind. Zu "Catull" wird nur ein Aufsatz von 1956 genannt, was nicht ausreicht, auch wenn in ihm weitere Literatur angeführt wird. Der nachgetragene (vgl. "Wegleitung" unter 6.) Artikel " P l e b s " ist ohne jede Literaturangabe. Unter " F e s t e " werden zu den christlichen 22 Fundstellen, zu den griechischen zwei Standardwerke von 1906 und 1932 und zu den römischen — von H. L e Β ο η -η i e c — ein Kapitel aus einem Buch von K e r é n y i genannt. Zu "Dius Fidius" und "Fruchtbarkeitsriten" gibt L e B o n n i e c keinen Literatur-hinweis; unter "Fratres Arvales" und "Fornacalia" sind seine Angaben un-zureichend, insbesondere fehlt L a t t e ; unter "Flamines" ist das Zitat " L a t t e " , 36 f. insofern irreführend, als bei Latte keineswegs nur an dieser Stelle von den flamines die Bede ist; die Angaben zu " F i d e s " sind einfach indiskutabel.

3. 10 000 Stichwörter reichen bei weitem nicht aus, sämtliche Bereiche der "Alten W e l t " erschöpfend zu erfassen. Es wäre daher töricht zu fragen, ob das Artemis-Lexikon " L ü c k e n " habe. Zulässig und notwendig wäre aber die Frage, ob die Auswahl, die getroffen werden musste, das Unentbehrliche berück-sichtigt und das Wichtige dem minder Wichtigen vorgezogen hat. Sie müsste

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indessen f ü r jedes Teilgebiet gesondert b e a n t w o r t e t werden, u n d dies k ö n n t e verbindlich i m m e r n u r durch den F a c h g e l e h r t e n geschehen. F ü r den Bereich der griechisch-römischen Antike gibt es aber einen " l ä n g s t kanonisch gewordenen G r u n d b e s t a n d an S t i c h w ö r t e r n " (Vorwort VI), den wir auch im

Artemis-Lexikon e r w a r t e n d ü r f e n . Dieser " G r u n d b e s t a n d " ist natürlich nicht identisch

m i t dem G e s a m t b e s t a n d an Stichwörtern eines f r ü h e r e n vergleichbaren Lexi-kons. W i r d aber ein Stichwort v o n zwei oder mehreren Lexika berücksichtigt, so ist das allerdings ein Indiz d a f ü r , dass dieses Stichwort zu j e n e m kanonischen G r u n d b e s t a n d von L e m m a t a gehört. Von den jeweils 50 L e m m a t a , die im

Oxford Classical Dictionary auf die Stichwörter " A b a c u s " u n d " D a c i a " folgen

u n d j e t z t auch im Kleinen Pauly b e h a n d e l t werden, fehlen im A r t e m i s - L e x i k o n : " A c h a t e s " , " A k u s t i k " , " A d a m k l i s s i " , " D a m n a t i o m e m o r i a e " , " d a m n u m " , " D a m o p h i l u s " , " D a m o x e n u s " u n d " D a r d a n i " . Von diesen L e m m a t a ist n u r " D a m n a t i o m e m o r i a e " wirklich u n e n t b e h r l i c h . Der Mangel der übrigen (über Akustik s t e h t manches in dem "Musik-Artikel") spricht nicht ohne weiteres gegen das Artemis-Lexikon. Tatsächlich wird er durch a n d e r e Stichwörter u n d reichere I n f o r m a t i o n in anderen Artikeln ausgeglichen. Der gleiche Test bei B u c h s t a b e F ergab neben einigen Differenzen, ü b e r die m a n streiten k ö n n t e , dass das L e m m a " F a s c e s " (auf das u n t e r " L i c t o r e s " verwiesen wird) f e h l t . Leider sucht m a n auch " P o m e r i u m " vergeblich. Dass m a n so wichtige juris-tische Stichwörter wie " p a t r i a p o t e s t a s " nicht f i n d e t , h a t seinen besonderen, schon erklärten G r u n d . Wie war es aber möglich, dass ein L e m m a wie " P a t r i z i e r " (auf das auch, z.B. u n t e r " S t ä n d e k a m p f " , verwiesen wird) vergessen w u r d e ? Das alles sind gravierende Mängel. Wir d ü r f e n uns durch ihre A u f z ä h l u n g aber nicht blenden lassen: aufs ganze gesehen bleiben sie Einzelfälle.

4. Nichts anderes gilt von den vielen unzulänglichen A r t i k e l n : W a s wir u n t e r " A u s s e t z u n g " oder " A r b i t e r " erfahren, ist einfach zu wenig. W a s der Artikel " B e r y t o s " jedenfalls h ä t t e bringen müssen, s t e h t im Oxford-Lexikon. Der " J u v e n a l " - A r t i k e l h ä t t e in dieser F o r m nicht a u f g e n o m m e n werden d ü r f e n . U n t e r " B e s p o n s a " ist m i t keinem W o r t v o n den juristischen die Bede. Die U n t e r r i c h t u n g über das " Z w ö l f t a f e l g e s e t z " ist völlig unzureichend. " I n d i e n " k a n n m a n nicht m i t 30 Zeilen, das wichtige I n s t i t u t der " I n t e r c e s s i o " nicht m i t 6 Zeilen erledigen. U n d über das " C a r m e n a r v a l e " bringt das Oxford-Lexikon etwa dreimal so viel. All das — u n d wir k ö n n t e n diese A u f z ä h l u n g noch eine Weile fortsetzen, — ist höchst bedauerlich u n d fällt schwer in die Waagschale. Aber es ist wieder nicht charakteristisch f ü r dieses L e x i k o n ; u n d es wird aufgewogen d u r c h eine Fülle hervorragender Leistungen — wie W . S c h m i ď s " L u k r e z " - A r t i k e l oder Ε . Z i n n's "Vergil"-Darstellung, die gestochen scharfen Beiträge G. J a h r's zum römischen Zivilprozess oder B. S η e 1 l's zur griechischen Metrik, u m noch einige zu n e n n e n — u n d gleichsam absor-biert durch die grosse Zahl der unauffälligen, sachgerechten L e m m a t a , von denen hier nicht die B e d e war.

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REVIEW OF BOOKS 251

Y

Unsere Anzeige des Artemis-Lexikons wäre sehr viel unvollständiger, als sie auf diesen wenigen Seiten bleiben muss, w e n n sie schlösse, ohne ausdrücklich auf die Abbildungen, Tabellen, S t a m m b ä u m e u n d K a r t e n hingewiesen zu h a b e n , die dem Textteil beigegeben worden sind. I h r Verzeichnis (Spalte 3415 ff.) zählt 257 N u m m e r n : Topographische Skizzen; S t a m m b ä u m e der Antigoniden, A t t a l i d e n , der Scipionen u n d Severer, insgesamt wohl ein D u t z e n d u n d m e h r ; einfallsreiche tabellarische Darstellungen der sokratischen Schulen, der E n t -wicklung des Alphabets oder des Systems der antiken R h e t o r i k ; eine vorzügliche Zeittafel der griechischen P l a s t i k ; geometrische Figuren u n d astronomische S y s t e m e ; u n d eine Fülle i n s t r u k t i v e r schematischen Zeichnungen v o n G r u n d -rissen, A r c h i t e k t u r e l e m e n t e n , Yasenformen, O r n a m e n t e n , M u s i k i n s t r u m e n t e n , Maschinen u n d H a u s r a t . D a s vorzügliche umfangreiche K a r t e n w e r k (mit u.a. 12 mehrfarbigen geographischen u n d historischen K a r t e n ) wird durch ein " T o p o g r a p h i s c h e n R e g i s t e r " erschlossen (Spalte 3495 ff.), das e t w a 2800 Ein-t r a g u n g e n e n Ein-t h ä l Ein-t . Eine Reihe nüEin-tzlicher Verzeichnisse, u . a . der anEin-tiken Bild-nisse, der wichtigsten A u s g r a b u n g e n , v o n Massen u n d Gewichten, der geflügelten W o r t e u n d der a n t i k e n A u t o r e n u n d ihrer W e r k e füllen einen u m f a n g -reichen A n h a n g . Die A u s f ü h r u n g des ganzen Werkes ist v o n erlesenem

Gesch-m a c k .

[Freiburg im Breisgau] Joseph Georg Wolf

Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, herausgegeben v o n L. Κ o e η e η

u n d R . M e r k e 1 b a c h , B o n n , R. H a b e l t Verlag. Vol. I fasc. l(1967)-Vol. I V fasc. 1 (1969).

I n 1967 t h e E d i t o r s were kind enough t o send us t h e f i r s t n u m b e r of a new periodical devoted, according t o its title, t o papyrology a n d epigraphy. A t t h e t i m e of printing of t h e present volume we already h a v e t h e t e n t h fascicul (Vol. IV, fasc. 1) a n d its c o n t e n t allows us t o say t h a t t h e periodical fulfills our expectations. I t appears f r e q u e n t l y a n d regularly a n d it m a n a g e d t o gain t h e cooperation of p r o m i n e n t scholars, some of t h e m also f r o m outside G e r m a n y . A m o n g t h e o u t s t a n d i n g f e a t u r e s of t h e periodical we h a v e t o m e n t i o n its scholarly a p p r o a c h t o scientific problems a n d discussions; e m e n d a t i o n s t o published t e x t s appear p r o m p t l y a n d , moreover, t h e editors i n t r o d u c e d a new f o r m of presenting deciphered b u t unidentified or difficult t o i n t e r p r e t t e x t s ( W a r t e t e x t e 1—7).

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