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Das Gräberfeld von Zauschwitz

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S

FOLIA A R C H A E O L O G IC A 25, 2007

Jörg K leem ann

DAS GRÄBERFELD VON ZAUSCHWITZ

D as Gräberfeld von Zauschwitz umfaßt ein K örpergrab und 66 Brand-gräber, die, abgesehen von einem G rab mit wohl organischem Lcichenbrand- behältcr, ausschließlich aus Urnenbestattungen gebildet werden. Das G räber-feld wurde in den Jahren 1954 bis 1964 planm äßig ausgegraben ( M e y e r

1969, S. lOff.), nachdcm wohl nur wenige Bestattungen am W estrand des Gräberfeldes 1953 vor der Ausgrabung zerstört w urden1. Die Knochcnrestc wurden anthropologisch untersucht ( G r i m m 1969). D a in drei G räbern mit

einer D oppelbestattung eines Erwachsenen m it einem K ind zu rechnen ist, liegen somit insgesamt 70 Bestattungen vor.

Aufgrund dieser als ideal zu bezeichnenden Voraussetzungen verwundert die kontroverse Beurteilung der chronologischen Laufzeit dieses Bestattungs- platzcs. E. M E Y E R unterteilte dieses Gräberfeld anhand seiner antiquarischen

Analyse und einer Kom binationstabelle in zwei Zeitstufen. Die erste setzte er m it der Stufe CI glcich und die zweite verband er m it historischen Annahmen gemischt argumentierend mit der Stufe C2 (Me y e r 1969, S. 69ff., Tab. 2). Dagegen sah E. Ke l l e r (1974, S. 252) das Gräberfeld von Zauschwitz als einphasig an und wollte seine Belegung a u f die Phase C la begrenzt wissen, während M. T E M P E L M A N N -M Ą C Z Y Ń S K A (1985, S. 45) für

eine Parallelisierung der zweiten Zeitstufe m it der Phase C lb eintrat. Letz-teres scheint am wahrscheinlichsten, da in Zauschwitz zumindest zwei W af-fengräber der Phase C lb vorliegen, von denen eines, wie auch die beiden W affengräber der Phase C la , von E. M E Y E R als C2-zeitlich bezeichnet

wurden. D aher m uß hier auf die Möglichkeit einer chronologischen Gliede-rung des Gräberfeldes von Zauschwitz eingegangen werden.

U nbestritten der Phase C la zuzuweisen sind die Fibeln m it hohem N adelhaltcr der Serie Almgren (A) V II,1 (vgl. K e l l e r 1974, Abb. 5: Typ la), die in den G räbern 25, 42, 55, 56, 60 und 65 vorliegen, sowie die Fibeln m it breit umgeschlagcnem Fuß der Form A 181 (vgl. G o d l o w s k j

1 A us einem dieser Gräber stammt allerdings ein röm isches Bronzegefäß; C R F B -D 2 1995, S. 29, Taf. 7: 5.

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1970, Taf. 14, 5; zuletzt S C H U S T E R 1995, S. 306ÍT.), die sich in den Gräbern 1, 4, 43 und 60, in letzterem mit einer Fibel A V II,1 kom biniert, fanden2. Dagegen stam m t das Fragm ent einer Bügclfibel m it K opfplattc aus Grab 21, wie bereits E. M E Y E R (1969, S. 46f.) betonte, wahrscheinlich von einer

Fibel mit festem Nadclhaltcr (A VI,2), die gemäß E. K E L L E R (1974, Abb.

5-6) frühestens in die Phase C lb datiert werden kann. Gleiches könnte im Süden des elbgermanischcn Gebietes auch für Fibeln der Serie A VII,2

(K E L L E R Typ lb) gelten, zu denen das Fragm ent aus G rab 59 ( M e y e r

1969, Abb. 76: 1, 3) und möglicherweise der sehr hohe N adclhaltcr aus G rab 38 ( M e y e r 1969, Abb. 52: I) gehören. Diese G räber liegen deutlich randlich im Osten bzw. im Westen der aufgrund ihrer Arm brustfibel sicher in die Phase C la datierbaren Gräber (Abb. 1), so daß ein erster A nhalts-punkt für eine zeitliche Differenzierung des Gräberfeldes gegeben ist. Ver-gleicht m an hiermit die Lage der in Zauschwitz vorherrschenden Scheiben- fibcln, so finden sich nur kleine Scheibcnfibeln ( K e l l e r Typ 2e) mit randlichcn Rundcln im nördlichen Areal der Phase C la in den G räbern 23, 7 und 56, wobei sie im G rab 56 m it einer Fibel A V II,1 und im Grab 2 möglicherweise mit einer Fibel A 181 kom biniert sind. Dagegen streuen solche m it glattem Rand in den G räbern 3, 13, 20 und 62 mit letzterem G rab eindeutig nach Osten darüber hinaus und lassen sich somit auch hier nicht auf die Phase C la begrenzen (vgl. K e l l e r 1974, Abb. 5). Gleiches gilt für die emaillierten römischen Exemplare der G räber 21 und 34 im Süden des Gräberfeldes, die aufgrund ihrer Lage bzw. der Fibel A VI,2 im G rab 21 auf die Phasen C la und C lb verteilt sind. Die Scheibenfibeln mit aufgesetzter Blechhaube ( K e l l e r Typ 2c) und glattem Rand liegen im

Norden (G rab 2, 26 und 48) randlich zu den G räbern der Phase C la , wobei sie nur im G rab 2 wohl sicher für die Phase C la belegt werden können, und im Süden (G rab 16 und 32) westlich der G räber m it Fibeln A V II,1 oder A 181. Dagegen finden sich solche m it Randrundein im Süden in den G räbern 58 und 61 nur innerhalb bzw. nordöstlich des sicher für die Phase C la belegten Areals und können analog den ähnlich gestalteten flachen Scheibenfibeln auf die Phase C la deuten. Gleiches gilt für eine blattförmige Scheibenfibel ( K e l l e r Typ 2b), die im G rab 25 m it einer Fibel A V II,1

kom biniert ist und von E. K e l l e r (1974, Abb. 5, Tab. 1) trotz einer von

ihm nachgewiesenen K om bination m it einer die Phase C lb definierenden Fibel A V II,3* als kennzeichnend für die Phase C la angesehen wird. Ebenso

2 M öglicherweise handelt es sich auch beim Nadelapperat und einem bandförmigen Bügel (-Fuß-)fragm ent aus G rab 2 ( Me y e r 1969, Abb. 7: 4) um den Rest einer solchen Fibel.

3 D ieses Exemplar ist wie zwei weitere mit glattem Rand aus den Gräbern 21 und 34 emailliert und kann als römisches Produkt angesprochen werden; C R F B -D 2 1995, S. 29.

4 Eine weitere K om bination einer blattförmigen Scheibenfibel des T yps E nach S. Thom as und einer Fibel Alm gren VII,3 im K om plex 396 von W ehden ( Th o m a s 1967, Tab. 5) läßt sich

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problem atisch ist die Eingrenzung tiergestaltiger Scheibenfibeln ( K e l l e r

Typ 2a) a u f die Phase C la durch E. K E L L E R (1974, S. 252), d a hierfür das Argum ent einer Beschränkung des Gräberfeldes von Zauschwitz auf die Phase C la grundlegend ist, weil dieser Typ nur m it Fibeln kom biniert ist, die sowohl in den Phasen C la wie C lb Vorkommen (vgl. K E L L E R 1974,

Tab. 1 m it Abb. 5). Desweiteren ist dieser Typ im Gegensatz zu den vielfach häufigeren der Form A VII, 1 in drei K örpergräbern belegt, die so gezwun-genermaßen an den Beginn der jüngeren Kaiserzcit gestellt werden (K E L L E R

1974, S. 252). Dabei zeigt die Lage des Grabes 67 von Zauschwitz ganz am Ostrand des nördlichen Gräbcrfcldteils, daß dieses G rab hier zu den jüngsten Bestattungen gehört und dam it wohl sicher in die Phase C lb eingeordnet werden kann.

Als weitere chronologisch relevante Funde können in Zauschwitz für die Phase C la an G ürtelzubchör eine Schnalle des Typs G 37 ( M a d y d a - - L e g u t k o 1986, Taf. 16) im Grab 42, Riemenzungen der Typen J II 2 und 3 ( R a d d a t z 1957, 94f, Abb. 2) in den G räbern 42 und 375 bzw. I 6 sowie

eine römische G ürtelgarnitur des Typs Ncuburg-Zauschwitz ( F i s c h e r 1990,

S. 77ff.) im G rab 20 und eine römische Riemenzunge im G rab 14 angesehen werden. Dabei sind diese Objekte in den G räbern 1 und 42 m it Fibeln A 181 bzw. A VII, 1 kom biniert und das G rab 37 m arkiert wohl die nordöstliche A usdehnung der Belegung des nördlichen Teils in der Phase C la. Dagegen kam eine Riemenzunge des Typs О 9 ( R a d d a t z 1957, Abb. 1)

im G rab 32 erst in der Phase C lb in den Boden. Auch die Gürtelschnallen der Typen G 16 und D 17 ( M a d y d a - L e g u t k o 1986, Taf. 14: 9) liegen in

nicht absichern, da entgegen K . Wa l l e r (1961, S. 26) die Fibel ohne Fuß nicht au f Taf. 42

abgebildct ist, falls es sich nicht um die unter der Nummer 395a abgebildete m it zutreffender Länge handelt, was wegen einer fehlenden G rößenangabe zur Fibel ohne Fuß aus K om plex 395 nicht entschieden werden kann. - Eine von R.-W . Te e g e n (1999, A b b. 16) aufgeführte

K om bination von Scheibenfibel Typ T hom as Е und einer Fibel А V II,3 Abb. 199 aus Leverkusen-Rheindorf, Grab 13 läßt sich durch die angegebene Quelle nicht bestätigen, da dieses Grab nach R. Vo n Us l a r (1938, S. 225) keine Fibel enthält.

5 D a d i e s e R i e m e n z u n g e n r e g e l h a f t z u h o h e n R e c h t e c k s c h n a l l e n m i t G a b e l d o r n g e h ö r e n ( Ra d d a t z 1957, S . 94; Ma d y d a- Le g u t k o 1990, A b b . 5), k a n n e i n e s o l c h e a u c h f ü r d a s G r a b 37 a n g e n o m m e n w e r d e n . S o l c h e G ü r t e l g e h ö r e n i n d e r R e g e l z u M ä n n e r g r ä b e r n ( Ma d y d a- - Le g u t k o 1986, S . 60; D i e s . 1990, S . 565f, A n m . 68 - a u c h b e i d e m d o r t a l s A u s n a h m e v e r z e i c h n e t e n G r a b 1 5 v o n C h m i e l ó w P i a s k o w y g i b t d i e a n t h r o p o l o g i s c h e B e a r b e i t u n g k e i n e n H i n w e i s a u f e i n F r a u e n g r a b ; d i e s e A n n a h m e b e r u h t e i n z i g a u f d e m V o r k o m m e n e i n e s K a s t e n s m i t S c h l ü s s e l ( Go d l o w s k i, Wi c h m a n 1998, S . 21, 56), w o b e i d i e s e B e i g a b e a b e r k e i n e n e i n d e u t i g e n H i n w e i s a u f e i n F r a u e n g r a b b i l d e t ; v g l . Ko k o w s k i 1997, S . 28). D a h e r s o l l t e n d i e s e b e i d e n G r ä b e r a u f g r u n d d e s n i c h t e i n d e u t i g e n a n t h r o p o l o g i s c h e n B e f u n d e s ( Gr i m m 1969, S . 202f.) e h e r a l s M ä n n e r b e s t a t t u n g e n b e t r a c h t e t w e r d e n ( v g l . M a d y d a- Le g u t k o 1990, S . 566), a l s d a ß s i e a l s B e l e g f ü r e i n e „ K r i e g e r a u s r ü s t u n g ” i n F r a u e n g r ä b e m h e r a n z u z i e h e n s i n d ( Me y e r 1976, S . 104).

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Abb. 1. Bestattungen der Phasen C la (Dreiecke) und C lb (Kreise) im Gräberfeld von Zausch- witz (gefüllte Signaturen: m it chronologisch relevanten Funden; gerahmt: mit Waffen)

den G räbern 22 und 44 ganz im Südosten des Südteils und könnten daher der Phase C lb zugewiesen werden7.

A n G eräten kommen Rasiermesser nur in den M ännergräbern 6, 34 und 60 vor, wobei diese durch ihre Fibeln (G rab 60) bzw. ihre Lage in Konzen-trationen von Bestattungen der Phase C la dieser zugerechnet werden können. An Schmuckelementcn können, wie bereits von M . T e m p e l m a n n M ą -c z y ń s k a (1985, S. 45) angedeutet, die Perlen des Typs T M 183 in den

G räbern 11, 25(?), 32, 36, 59 und 628 überwiegend der Phase C lb zugeordnet

1 N ach R. M a d y d a- Le g u t k o (1986, Tab. 1) umfaßt die Laufzeit dieser Typen allerdings

die gesamte Stufe C I.

8 Vgl. die Fundlisten bei M . Te m p e l m a n n- Mą c z y ń s k a 1985, S. 178 mit C R F B -D 2 1995,

S. 30, w obei das Vorkom m en im Grab 62 durch Me y e r (1969, A bb. 79: 11) abgesichert

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werden, wofür die Fibeln der G räber 32, 59 und 62 sowie die Lage des Grabes 36 spricht. N ur die möglicherweise im G rab 25 vorhandene Perle m uß anhand seiner Fibelkom bination bereits in die Phase C la gesetzt werden. D a in den G räbern 32 und 59 m it diesen Perlen Eimerbcrlockcn kom biniert sind, können wohl auch deren Vorkom m en in den G räbern 9, 23 und 48 m it der Phase C lb verbunden werden, zumal die G räber 9 und 48 am N ord- bzw. Ostrand des für die Phase C la erschließbaren Nordteils des Gräberfeldes liegen.

Betrachtet m an die Lage der durch Funde unterschiedlicher chronologi-scher W ertigkeit datierbaren Bestattungen (Abb. 1), wobei dem Tracht- zubchör die höchste Priorität zuerkannt wird, so zeichnet sich die bereits von E. M e y e r (1969, S. 12) erkannte Unterteilung des Gräberfeldes in eine größere N ord- und eine kleinere Südgruppe auch durch eine unterschiedliche chronologische Entwicklung dieser G rabgruppen ab.

Im Norden kann durch die G räber 1, 4, 6, 7, 13, 14, 20 und 25 der Belcgungskern der Phase C la umschrieben werden, der m it den G räbern 2 und 37 nach Norden und mit den G räbern 56 und 60 nach Osten ausgreift. Nördlich und östlich dieser G räber finden sich in der Phase C lb die Bestattungen 9 und 30 bzw. 59, 62 und 67, während die G räber 11, 26, 36, 38, 41 und 48 nordöstlich des Belegungskernes liegen, in dem nur das G rab 23 der Phase C lb zugeordnet wurde.

Im Süden zeichnet sich das Belegungsareal der Phase C la m it den G räbern 34, 42, 43, 55, 58, 61 und 65 deutlich ab, an die sich südwestlich die G räber 16, 21, 22, 32 und 44 der Phase C lb anschlicßen. Die beiden Belegungsgruppen von Zauschwitz zeigen somit ein deutlich unterscheidbares Verhalten bei der Arealnutzung: Im Norden liegt ein früher Belegungskern im Westen m it einzelnen nach Norden und Osten ausgreifenden G räbern vor. In der folgenden Phase C lb wurde sowohl im Belegungskern, nordöstlich von diesem wie auch in dieser Richtung außerhalb des in der Phase C la benutzten Areals bestattet, während sich im Süden an einen östlich gelegenen Belcgungskern der Phase C la westlich das Areal der Phase C lb anschließt.

Aufgrund dieses deutlichen Ergebnisses sollen nun die übrigen G räber in diese chronologische Gliederung eingefügt werden. Zieht m an die „chrono-logisch wenig aussagekräftige“ Keramikgliederung von E. M e y e r (1969,

S. 24; 69) leicht modifiziert heran, so sind die Schalengefäße der Form 1 a l 9 durch die G räber 25, 34 und 43 bisher ausschließlich für die Phase C la belegt, so daß auch ihre Vorkommen in den G räbern 12, 27, 33, 40, 45, 52 und 57 für eine D atierung in diese Phase herangezogen werden können.

s D ie von E. Me y e r (1969, 24) zu dieser Form gezählten G efäße aus den Gräbern 18

( Me y e r 1969, Abb. 27) und 54 ( Me y e r 1969, Abb. 71: 3) haben einen Kegelhals und gehören

som it zur Form l b l , während das G efäß aus Grab 33 ( Me y e r 1969, A b b. 47: 4) aufgrund

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Dabei liegen die G räber 12, 27 und 33 im nördlichen Bclcgungskcrn der Phase C la , das G rab 45 noch innerhalb des in der Phase C la genutzten Areals und nur das G rab 57 deutet ein deutliches Ausgreifen nach N ordosten an. Das G rab 40 könnte aufgrund seiner Lage am ehesten mit dem C la-A rcal der Süd gruppe verbunden werden. Bei den Schalen der Form la 2 10 gehören die G räber 56, 58 und 61 noch zur Phase C la , während die G räber 11, 21, 36, 41 und 62 in der Phase C lb angelegt wurden, was auch für das G rab 66 am Ostrand der N ordgruppe zutreffen dürfte. Bei den Schalcn der Form 1 b 111 können die Gräber 1, 14, 20 und 42 in die Phase C la und die Gräber 9, 38 und 59 in die Phase C lb datiert werden; die Vorkommen in acht weiteren Gräbern können nur aufgrund ihrer Lage beurteilt werden: Die G räber 15 und 24 bzw. 53 befinden sich in den Bclcgungskerncn der Phase C la sowohl der Nord- wie der Südgruppe und könnten daher dieser Phase zugerechnet werden. Dagegen liegen die Gräber 10 und 47 in der Südgruppe im westlichen Bclegungsareal der Phase C lb und die Gräber 18, 46 und 54 nordöstlich des Belcgungskernes der N ordgruppe, ersteres sogar außerhalb des in der Phase C la genutzten Areals. Bei den Schalenformcn lc und lb 2 12 sind die G räber 23 und 32 in die Phase C lb datiert, was anhand ihrer Lage auch auf die G räber 17 und 63 zutreffen dürfte. Bei den Schalen der Form 213 kann das G rab 13 in die Phase C la und sowie die G räber 26 und 44 in die Phase C lb datiert werden, wobei letztere D atierung aufgrund ihrer Lage sicher auf die G räber 19, 31 und 64 und wohl auch auf die randlich des Belegungskernes der N ordgruppc liegenden G räber 5 und 39 übertragen werden kann. Bei der sehr inhomogenen Gruppe der aus T opf oder terrinenartigen Schalengefäßcn bestehenden Schalenform 3U sind die

10 Im G egensatz zu E . Me y e r (1969, S. 24) wird das Gefäß aus G rab 20 ( Me y e r 1969, A bb. 29: 15) aufgrund seines Kegelhalses zur Form lb l gezählt, dafür aber die G efäße aus den Gräbern 41 ( Me y e r 1969, Taf. 55: 4: cingezogencr Steilhals) und 66 ( Me y e r 1969, Abb. 84: scharfer H alsabsatz) ergänzt.

11 Außer den bereits notierten M odifikationen wird auch das G efäß aus G rab 14 (Me y e r 1969, A bb. 20: 7) aufgrund des deutlichen Absatzes des Kegelhalses zu dieser Form gezählt.

12 Hier wird das Gefäß aus Grab 64 ( Me y e r 1969, A bb. 82) aufgrund des fehlenden H alsabsatzes der Form 2 zugewiesen.

13 Abgesehen von den bereits vermerkten M odifikationen werden hier das nicht aufgeführte G efäß aus Grab 3 9 ( Me y e r 1 9 6 9 , A bb. 5 3 : 3 ) sowie das aus G rab 4 4 ( Me y e r 1 9 6 9 , Abb. 5 9 : 6 ) ergänzt, die G efäße der Gräber 6 , 3 5 und 4 9 , bei denen der scharfe Absatz zum nicht erhaltenen H als ( Me y e r 1 9 6 9 , A bb. 1 1 : 5 ; 6 6 : 3 ) au f ein G efäß der Form 1 deutet bzw. (Grab 3 5 : M e y e r 1 9 6 9 , A bb. 4 9 ) der Halsansatz nicht erhalten ist, gestrichen und das Gefäß aus G rab 3 7 ( Me y e r 1 9 6 9 , Abb. 5 1 : 2 ) der Form 3 zugewiesen.

14 Hierzu werden, neben bereits dargelegten M odifikationen, auch die fälschlich als spät- röm ische T öpfe angesprochenen topfartigen Schalen der Gräber 2 ( Me y e r 1969, Abb. 7: 5) und 16 ( Me y e r 1969, Abb. 24) m it Schulterknick und Henkelansatz sow ie 48 ( Me y e r 1969, A bb. 64: 12) gezählt; spätrömische T öp fe liegen nur aus den Gräbern 30 und 60 ( Me y e r 1969, A bb. 44; 4; 77: 8) vor, von denen der aus Grab 60 aufgrund der Fibeln A . V II,1 und A. 181 bereits in die Phase C la datiert werden muß.

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G räber 2 und 37 in die Phase C la und die G räber 16 und 48 in die Phase C lb datiert. F ür die Vorkommen in den Gräbern 28 und 29 könnte aufgrund ihrer Lage am Südrand des Bclcgungskcrncs der N ordgruppc an eine Zuwei-sung in die Phase C la gedacht werden. Bei den G räbern m it nicht mehr bestimmbarer Gefäßform könnte die Lage der Gräber 50 und 51 im Süden auf die Phase C la deuten, während die Gräber 8 und 35 aufgrund ihrer Lage wohl eindeutig und G rab 49 wahrscheinlich zur Phase C lb gehören.

Insgesamt zeichnet sich ein Gräberfeld der Phasen C la und C lb mit zwei getrennten Bestattungsgruppen im Norden und Süden ab (Abb. 1). Bei der größeren N ordgruppc lassen sich dreizehn G räber sicher und neun G räber wahrscheinlich der Phase C la zuweisen. Dabei handelt cs sich um elf M änner, fünf Frauen und fünf Kinder sowie um einen Erwachsenen unbestim m baren Geschlechts15. Selbst wenn letzterer eine Frau wäre, zeich-net sich in dieser Phase in der N ordgruppe ein deutlicher M ännerüberschuß a b 16. Dagegen finden sich unter den zwölf sicher und elf wahr-scheinlich in die Phase C lb datierbaren G räbern, abgesehen von ein-schließlich einer D oppelbcstattung sieben K indern, allein elf Frauen und nur drei M änner sowie drei Erwachsene unbestimm baren Geschlechts17. Diese Bclegungsgruppe ist damit deutlich durch eine fehlende Gcschlech- terparität gekennzeichnet. Eine vergleichbare Tendenz läßt sich auch in der Südgruppe beobachten, da unter den sieben sicher und fünf wahr-scheinlich in die Phase C la datierbaren G räbern sieben M änner, vier Frauen und ein unbestim m barer Erwachsener vorliegen sowie wohl nur in zwei D oppelbestattungen K inder18. Dagegen finden sich unter je fünf sicher oder wahrscheinlich der Phase C lb zugehörigen G räbern, abgesehen von einem K ind, nur drei M änner, aber sechs F rau en 19. Auch in der Südgruppe

15 D abei werden die anthropologisch unbestimmbaren Erwachsenen der Gräber 2 und 29 aufgrund ihrer Vier-Fibel- bzw. Drei-Nadeltracht als Frauen und die als „eher weiblich als männlich” bestimmte Bestattung 37 ( Gr i m m 1969, S. 202) aufgrund des Gürtels mit ergänzbarer G abcldornschnalle als M ann betrachtet.

ie Dieser könnte aber durch die wenigen wohl östlich dieser G ruppe vor der Ausgrabung 1953 zerstörten Gräber, die wohl auch der Phase C la angehören dürften, relativiert werden.

17 Hier wird das anthropologisch „eher männlich als weiblich” bestimmte Grab 39 (g r i m m 1969, S. 203) aufgrund seines Spinnwirtels als Frauenbestattung angesehen; in G rab 36 liegt nach H. Gr i m m (1969, S. 202) eine Doppelbestattung von Frau und Kind vor.

18 D as anthropologisch als „eher weiblich als m ännlich” bestimmte G rab 42 ( Gr i m m 1969, S. 203), in dem wahrscheinlich auch ein Kind vorliegt, wird hier aufgrund seiner G abeld om -schnalle als männlich betrachtet, ebenso der unbestimmbare Erwachsene in der Doppelbestattung 34 mit einem Kind ( Gr i m m 1969, S. 202) aufgrund seines Rasiermessers; desweiteren wird das anthropologisch als „unbestim m bar, eher männlich” ( Gr i m m 1969, S. 206) eingeordnete Grab 58 aufgrund von je zwei Fibeln und N adeln als Frauengrab angesehen.

19 Hier werden die anthropologisch unbestimmbaren Gräber 32 und 47 ( Gr i m m 1969, S. 201, 204) aufgrund des Vorkom m ens von drei Fibeln und Nadeln bzw. eines Spinnwirtels

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läßt sich somit eine phasenweise unterschiedliche Gcschlcchterdisparität erkennen20.

Waffen sind in Zauschwitz auffälligcrweise auf je ein M änner- und K indergrab der Phasen C la und C lb der N ordgruppe beschränkt, wobei die G räber 20 und 14 der Phase C la benachbart liegen, die G räber 62 und 41 der Phase C lb aber einen größeren A bstand zueinander aufweisen. Im folgenden sollen daher zunächst die M änner- und K indergräber der Nord- sowie vergleichend der Südgruppe analysiert werden, um dann unter Ein-beziehung der Frauengräber die soziologische Stellung der WafTcngräber in Zauschwitz zu bewerten, ln der Phase C la weisen die cif M ännergräber der N ordgruppe im D urchschnitt 3,7 Beigabenarten auf, wobei, abgesehen vom beigabclosen G rab 1521, die Spanne von einer (G rab 37) bis zu scchs Beigabenarten (G rab 1, 6 und 60) reicht. Dabei sind hier die Waffen im G rab 20 nicht einbezogen, das somit nur vier Beigabenarten enthielt. G erin-ger m it Beigaben ausgestattet, oder zumindest m it wenierin-ger Sorgfalt von Scheiterhaufen abgelesen, erweisen sich mit einem D urchschnitt von nur 3,3 Beigabenarten die sieben M ännergräber der Phase C la in der Südgruppe, wobei hier die Spanne von einer (G rab 51) bis fünf Beigabenarten (G rab 34 und 40) reicht und bei den G räbern 34 und 42 nicht auszuschließen ist, daß die eine oder andere Beigabe dem m itbestatteten Kind zugedacht war.

Betrachtet m an die Lage der unterschiedlich reichhaltig ausgestatteten G räber zueinander (Abb. 2), so fällt in der N ordgruppe die randliche Lage der G räber m it weniger als vier Beigabenarten auf, wogegen nur G rab 60 m it sechs Beigabenarten einen großen Abstand zum Belegungskcrn aufweist. Dagegen weisen die G räber der Südgruppe eine kom paktere Lage auf. Die häufigste Beigabe bildet m it zwölf Belegen der K am m , gefolgt vom Vor-kom men von Fibeln und G ürteln in elf bzw. neun G räbern. Ansonsten stam mt aus sechs G räbern U rnenharz, aus je vier K nochennadeln und/oder Perlen und aus zwei G räbern eine Schere. Bei den stets aus Bronze gefertig-ten Fibeln liegt in der Regel nur ein Exemplar vor, wobei es sich am häufigsten um Schcibenfibcln handelt sowie um solche der Form en A V II,1 oder A 181. N ur die benachbarten G räber 13 und 20 enthielten wohl paarige Scheibenfibeln und im Grab 60 liegt die K om bination einer Fibel

als Frauen angesehen, ebenso das anthropologisch nicht eindeutig bestim m te (Gr i m m 1969, S. 199) G rab 21 m it Zwei-Fibeltracht und Spinnwirtel.

20 N ach J. Wa h l (1988, S. 64Г) könnte dies au f eine Zuwanderung der im Bestattungsplatz von Zauschwitz faßbaren Bevölkerung in der Phase C la und ihre Abwanderung in der Phase C lb deuten. D och ist chronologisch diese m ögliche Abwanderung kaum m it dem Auftreten erster Alam annen in der fortgeschrittenen zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts (Phase C2) in Südwestdcutschland zu verbinden, wie es von H. Sc h a c h-Dö r g e s (1997, S. 79) erwogen wird.

21 D ie im C R F B -D 2 (1995, S. 30) unter Grab 15 aufgeführten Glasperlen stammen eindeutig aus Grab 16; vgl. M eyer 1969, 108.

(9)

A VI 1,1 m it jc einer der Typen A 162 und A 181 der Serie VI, 1 vor. W ährend sich diese Belege einer M chrfibcltracht a u f die N ordgruppc be-schränken, findet sich die Einfibcltracht sowohl in der N ord- wie in der Südgruppe, wobei in den G räbern 34 mit römischer Emailschcibenfibcl sowie 42 nicht auszuschlicßen ist, daß die Fibeln zu den in diesen G räbern m itbcstattetcn K indern gehören. Bei den benachbarten G räbern 3, 13 und 33 der N ordgruppe waren die Fibeln durch ein oder zwei Knochennadeln ergänzt, während im G rab 40 der Südgruppe nur zwei K nochennadeln vorlicgen. Auffälligerwcisc finden sich in drei G räbern (G rab 3, 33 und 40) m it zumindest Paaren von Nadeln oder Fibel und Nadel auch Perlen wohl eines A m ulettgehänges22, so daß eine Aufhängung mittels dieser Tracht- elemente verm utet werden kann23, obwohl auch im G rab 53 Perlen aber keine Trachtelcm ente vorhanden sind. Ein Gürtel läßt sich in fünf G räbern (G rab 3, 6 und 60 der Nord- und G rab 34 und 43 der Süd gruppe) nur durch am G ürtel getragenes G erät (Messer, Rasiermesser, Ahle) nachweisen, wogegen in vier G räbern zumindest eine G ürtelgarnitur vorliegt. Dabei handelt es sich beim W affengrab 20 um römische Bronzebeschläge m it Löwendarstellungen und der durchbrochen gearbeiteten Inschrift „Iovis“ und beim G rab 1 um eine breite, m it Durchbruchsverzierungen versehene römische Gürtclbcschlagplattc (vgl. CR FB-D 2 1995, S. 29), die mit einer weiteren schmalen Beschlagplatte und einer Riemenzunge des Typs Raddatz J II 3, beide aus Bronze, kom biniert ist. Dagegen liegen aus den G räbern 37 und 42 eiserne G arnituren aus Gabel- oder D oppeldornschnalle des Typs M L G 37 und Riemenzunge Raddatz J II 2 für einen sehr breiten Gürtel vor24, wobei diese G räber den südwestlichsten F undpunkt dieses, abgesehen vom westbaltischen Gebiet, vor allem in der Przew orsk-K ultur verbreiteten G ürteltyps (vgl. zuletzt Ma d y d a-Le g u t k o 1990, Abb. 1) bilden. Dieser wird von R. Ma d y d a-Le g u t k o (1990, S. 577ff. bes. S. 581f.) als an der Hüfte getragener Gürtel angesehen, zu dem bei M ännern ein zweiter schmaler Schulterriemen treten kann, der der Schwertaufhängung diente. Als Hinweis a uf einen derartigen G urt zur Schwertaufhängung könnte im G rab 42 die eiserne Riemenzunge des Typs R addatz J V angesehen werden (vgl. MADY- DA-Le g u t k o 1990, Abb. 10), wogegen eine zweite Riemenzunge dieser Form aus Bronze wahrscheinlich dem in diesem G rab m itbestatteten Kind zugeord-net werden dürfte. Berücksichtigt m an hierzu auch die Überlegungen

22 Zu diesem G ehänge gehörten im Grab 4 0 auch in Perlen eingcschm olzene Eisenringe und eine verschmolzene Silberspirale ( Me y e r 1 9 6 9 , S. 1 4 4 ) , dem einzigen Edelmetallobjekt dieses Gräberfeldes.

23 In diese Richtung weist auch die in eine Perle des G rabes 3 eingeschm olzene Fibelnadel ( Me y e r 1 9 6 9 , A b b. 8 : 3 ) .

24 D abei kann nach der Kombinationstabelle von R. Ma d y d a- Le g u t k o ( 1 9 9 0 , Abb. 5 ) aufgrund der Riem enzunge J II 2 im Grab 37 eine D oppeldornschnalle G 37 ergänzt werden.

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A bb. 2. Männergräber mit Beigabenartenzahl der Phasen C la (D reiecke) und C lb (Kreise) im Gräberfeld von Zauschwitz (gefüllte Signaturen: mit chronologisch relevanten Funden; gerahmt:

m it W affen)

von R. M a d y d a - L e g u t k o (1990, S. 574ÍT.) zum Vorbild von römischen

M ilitärgürteln im Hinblick auf Durchbruchsverzierungen bei breiten Gürteln m it Doppeldornschnalle, so ist es naheliegend, auch im G rab 1 m it einem breiten römischen Gürtel und einem schmalen G urt der Schwertaufhängung zu rechnen. Somit wäre neben G rab 20 m it dem Rest eines römischen Schwertes auch in den G räbern 1 und 42 potentiell m it Schwertträgern zu rechnen. Von ihnen enthielt aber nur das G rab 20, das, abgesehen von einem 1953 zerstörten G rab, einzige römische Bronzegefäß unbestimm barer Form (vgl. C R FB-D 2 1995, S. 28f.). F aßt m an die Befunde zum W affen-grabes 20 im K ontext der M ännerbestattungen der Phase C la zusammen, so gehört es zur m it Beigaben umfangreicher ausgestatteten Nordgruppe von Zauschwitz und ist innerhalb dieser überdurchschnittlich gut ausgestattet,

(11)

wenn es auch keine quantitative Spitzenposition einnimmt. D och weist es bei den wohl entscheidenden 'Гrachtbcstandteilen als eines von drei G räbern ausschließlich der N ordgruppc eine M chrfibeltracht und als eines von zwei G räbern der N ordgruppc eine römische G ürtclgarnitur auf. Singulär sind sein römisches Schwcrt und ein römisches Bronzegefäß, das wahrscheinlich der Trankbcigabc zugcrcchnet werden kann. D aß dieses G rab als einziges M ännergrab der Phase C la eine Waffcnbcigabc enthielt, kann m it dem Alter des Verstorbenen in Zusamm enhang stehen, da er der einzige (Spät-) Adulte ist, im Gegensatz zu den im m aturen (G rab 1) oder spätm aturen Alter (G rab 13 und 60) Verstorbenen mit M chrfibcltracht oder bronzener G ürtelgarnitur. Von vier weiteren jüngeren Erwachsenen der N ordgruppe m it einer Altcrsspanne von Juvenil (G rab 33) bis A dult-M atur (G rab 45) ist nur noch das G rab 33 überdurchschnittlich ausgestattet, doch fehlt diesem durch Fibel, Nadel und Perlen gekennzeichneten G rab die G ürtelgarnitur. In der Südgruppe liegt m it G rab 42 nur eines m it einem jung, im adult- m aturen Alter Verstorbenen vor, das durch seinen möglichen zusätzlichen Schwcrtgurt einen deutlichen Hinweis auf einen W affenträger bietet, doch ist dieses G rab, noch dazu eine D oppelbestattung m it einem K ind, selbst für diese G ruppe unterdurchschnittlich ausgestattet und weist keine römischen Objekte auf.

In der Phase C lb können nur je drei M ännergräber der N ord- bzw. der Südgruppe zugewiesen werden, wobei die durchschnittliche Beigabenartenzahl in der N ordgruppc m it einer Spanne von zwei (G rab 49) bis sechs (Grab 62) Beigabenarten auf 4 ansteigt, in der Südgruppe aber mit einer Spanne von null (G rab 31) bis fünf (G rab 44) auf 3 absinkt. In der Nordgruppe liegt nun das WafTcngrab 62 m it der höchsten Beigabenartenzahl nach Osten abgesetzt von den beiden anderen M ännergräbern (Abb. 2) und auch in der Südgruppc liegt das bcigabclose G rab 31 isoliert von beiden anderen M än-nergräbern. An Beigaben liegt nur der Kam m m it fünf Belegen rcgclhaft vor, während die Hälfte der Gräber einen Gürtel enthielt und nur je ein G rab ausschließlich der Nordgruppe eine Dreifibcltracht m it einem Scheiben-fibelpaar und einer unbestimm baren Bügelfibel, Perlen und Urnenharz (Grab 62) bzw. eine Nadel (G rab 54) aufweist. W ährend der Gürtel im G rab 62 nur indirekt durch ein Messer belegt werden kann, liegen in der Südgruppe im G rab 22 neben einer eisernen Schnalle Messer, Feuerstahl und Ahle und im G rab 44 eine eiserne Gürtelgarnitur mit Schnalle und Aufhängebeschlägen vor, an denen neben Messer und Ahle eine Feuerzeuggarnitur25 befestigt

25 D iese Feurzeuggarnitur aus polnischen Feuerstahl und N adel bildet mit den U m en- gräbern aus Spergau (Mi l d e n b f.r g e r 1970, Taf. 60: 1; Be c k e r 1996, Taf. 55: 2) sowie Wechmar Grab 9a und 28a ( Ka u f m a n n 1984, Taf. 22: 14; 27: 6) und W iederstedt (GRÖßLER 1902, S. 237f., Taf. 25: 426a), in denen nur noch ein Feuerstahl vorliegt, das westlichste Vorkommen dieser vor allem in der Przeworsk-Kultur verbreiteten Garnitur (vgl. Ge i s l e r 1979, A bb. 19)

(12)

war. Das m it Schwcrt und Schild26 versehene G rab 62 enthielt nicht nur die meisten Beigabenarten sondern auch, abgesehen von Bronzcschmelzresten im G rab 54 der Nordgruppc, die einzigen Beigaben aus Bronze, wobei das bronzene Schwcrtortband vom Typ Novacsium auch den, abgesehen von den Glasperlen in diesem G rab, einzigen römischen Gegenstand in M änncrbcstat- tungen der Phase C lb nach weist. Da sich in der Phase C lb das Altersspck- trum der M änncrbcstattungcn durch das Fehlen von Spätm aturen bis Senilen deutlich in Richtung Adult verschoben hat, steht die WaiTcnbeigabe der an der Grenze zum adulten Alter liegenden m aturen Bestattung in G rab 62 ( G r i m m

1969, S. 207) eindeutig im Kontext seiner Zugehörigkeit zur Nordgruppc sowie seiner umfangreichen Beigabenausstattung mit der singulären Kombination von M ehrfibcltracht und Objekten aus Bronze sowie römischer Herkunft.

Von den 15 anthropologisch bestimmten K indcrbestattungcn können sieben in die Phase C la und acht in die Phase C lb datiert werden. Dabei lassen sich in der Phase C la fünf der N ord- und nur zwei der Südgruppc zuordnen (Abb. 3), wobei die K inderbcstattungen der Südgruppe (G rab 34 und 42) nur als M itbcstattungen in zwei M ännergräbern vorlicgcn. D aher ist ihre Bcigabenausstattung nur mit Vorbehalt zu bewerten. Ihnen könnten die Fibeln zugeordnet werden und im G rab 42 auch eine G ürtclgarnitur mit bronzener Riemenzunge, so daß sie m it ein oder zwei Beigabenarten unter der durchschnittlichen A usstattung m it drei Beigabenarten bei den Kindern der N ordgruppe liegen. Diese weisen eine Spanne von einer (G rab 27) bis sechs (G rab 14) Beigabenarten auf, wobei die Waffen im G rab 14 nicht m itbercchnet wurden. In der Nordgruppe liegen die m it vier (G rab 4) oder sechs Beigabenarten überdurchschnittlich ausgestattetc K inder im westlichen Belegungskern (vgl. Abb. 3 mit Abb. 1), während die m it einer oder zwei Beigabenarten (G rab 56 und 57) nach Osten streuen. Dabei enthalten diese G räber m ehrheitlich eine Fibclausstattung und U rnenharz, wogegen Perlen und A nhänger sowie Reste römischer Glasgefäße27 nur in je zwei Gräbern

und bezeugt zusam m en mit dem ebenfalls in der Przeworsk-Kultur beheimateten K nopfspom Ginalski Typ G 1 (vgl. Gi n a l s k i 1991, Abb. 16) aus Grab 41 auch in der Phase C lb fortgesetzte K ontakte nach Osten.

26 Zum Schild sind hier sicher die bronzenen Randbeschläge, die entgegen dem C R FB -D 2

(1995, S. 29) nicht als Schwert(Dolch?)scheidenteil angesprochen werden können, zu zählen und im Zusam m enhang m it diesem N achw eis eines Schildes wohl auch ein Eisennagel mit rechtwinklig um gebogenem Schaft (Me y e r 1969, Abb. 80: 1, 4), wogegen vergleichbare Nägel in den M ännergräbern 1, 20 und 54 ( Me y e r 1969, A bb. 6: 5; 30: 3-6; 71: 2) allein keinen sicheren Hinweis a u f einen Schild bilden, da ebensolche N ägel auch im Frauengrab 48 ( Me y e r 1969, Abb. 65: 5 -6 ) als zu einem Holzkasten gehörig angesprochen werden können.

27 A n alog zum Grab 57 (vgl. C R FB -D 2 1995, S. 29) können auch die Glasschmelzreste aus Grab 14 als Hinweis auf ein römisches Glasgefäß angesehen werden, da sich die im C R FB -D 2 (1995, S. 30) zu Grab 14 aufgeführten Glasperlen durch die Publikation von E. Me y e r (1969, S. 100ÍT.) nicht bestätigen lassen.

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A bb. 3. Kindergräber m it Beigabenartenzahl der Phasen C la (D reiecke) und C lb (Kreise) im Gräberfeld von Zauschwitz (gefüllte Signaturen: mit chronologisch relevanten Funden; gerahmt:

mit Waffen)

(G rab 4 und 56 bzw. 14 und 57) und ein eisernes K ettchen (G rab 4) bzw. eine bronzene G ürtelgarnitur mit römischer Riemenzunge (G rab 14; vgl.

M e y e r 1969, S. 56), einer G erätegarnitur sowie einem K am m nur in je einem G rab vorliegen. Die Beigabe von Speer und M iniaturaxt im G rab 14 steht somit im K ontext seiner umfangreichen A usstattung, vor allem mit Trachtzubehör und römischen Objekten, sowie seiner Lage im Belegungskern der Nord gruppe in Nachbarschaft zum W affengrab 20.

Weitere durch Trachtzubchör oder römische Objekte ausgezeichnete Kindergräber, über deren archäologische Geschlechtsbestimmung nur speku-liert werden kann, finden sich sowohl im Belegungskem (G rab 4) wie auch im Osten der N ordgruppe, wobei sich dort die einzige M ehrfibeltracht in einem K indergrab (G rab 56) sowie ein weiteres Glasgefäß (G rab 57) befinden.

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In der Phase C lb lassen sich sieben K inderbestattungen, davon eine M itbcstattung im Frauengrab 36, der Nordgruppc zuweisen und nur eines (G rab 10) der Süd gruppe (Abb. 3). W ährend letzteres zwei Beigabenarten, darunter Glasperlen, enthielt, liegen in der N ordgruppc mit einem D urch-schnitt von 2,57 Beigabenarten im Vergleich zur Phase C la weniger Beigaben vor, wobei hier die Spanne von einem beigabcloscn G rab (G rab 64) bis zu fünf Beigabenarten (G rab 9 und 59) reicht. Dabei finden sich die mit fünf Beigabenarten überdurchschnittlich ausgestatteten K indergräber randlich im Norden und Osten der N ordgruppe, während sich solche m it zwei Beigaben-arten, darunter das W aflcngrab 41, nordöstlich an den Belcgungskern der Phase C la anschlicßen. Am häufigsten kommen nun m it fünf Belegen Perlen und A nhänger vor, gefolgt von Käm men und G ürteln in je drei und Fibeln sowie U rnenharz in jc zwei Gräbern. Singulär sind Knochennadcln und ein eisernes Kettchen im G rab 59. Im mit Lanze, römischer Axt und einem Sporn ausgestatteten G rab 41 findet sich ansonsten nur ein, wie im Grab 59, a u f einen Gürtel weisendes Messer sowie ein unbestim m barer Eisen-gegenstand. Dagegen liegt im G rab 9 mit einem emaillierten Bronzcbcschlag ein Hinweis a u f eine römische G ürtelgarnitur vor (vgl. C R FB-D 2 1995, S. 30). Dieses G rab enthielt als weiteres Trachtzubchör drei Nadeln während in den G räben 38 und 59 noch Reste je einer Bronzefibcl vorliegen. In-sgesamt erscheint als Hintergrund der Waffenbeigabc im G rab 41 seine Zugehörigkeit zur N ordgruppe sowie das Vorhandensein eines römischen Gegenstandes, doch zeichnet sich aufgrund seiner weiteren Beigaben, vor allem im Bereich des Trachtzubehörs und im Vergleich mit den Gräbern 9 und 59, eine Zweitrangigkeit ab. Dies K orrespondiert, verglichen m it der benachbarten Lage der W affengräber in der Phase C la , m it seiner abgesetz-ten Lage zum m it Waffen versehenen M ännergrab 62 (vgl. Abb. 2-3).

Von den nur neun Frauengräbern der Phase C la liegen fünf in der N ord- und vier in der Südgruppe (Abb. 4). Dabei weisen die Frauen im N orden bei einer Spanne von einer (G rab 12) bis fünf (G rab 28) Beigabenar-ten im D urchschnitt 2,8 und die im Süden durchschnittlich 3 BeigabenarBeigabenar-ten auf, wobei hier, abgesehen von einem beigabenlosen G rab (G rab 50), die Spanne von drei (G rab 65) bis fünf (G rab 61) Beigabenarten reicht. Während sich die G räber der Südgruppe relatir kom pakt im Osten des in der Phase C la belegten Areals befinden, liegt im Norden das noch überdurchschnittlich ausgestattete G rab 2 abgesetzt von den übrigen. W ährend in der Südgruppe die Frauengräber relativ homogen eine regelhafte A usstattung m it Fibel, K am m und U rnenharz aufweisen, zu der in zwei G räbern (G rab 58 und 61) Knochennadeln und in einem (G rab 61) noch Perlen kom men, sind von den Frauen in der N ordgruppe nur je zwei m it Fibel, Nadel, Kam m , Perlen oder U rnenharz versehen, wobei jeweils unterschiedliche K om binationen vorliegcn, die nur im G rab 28 durch die Beigabe von Messer, Schere, Ahle

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und einem Holzkasten ergänzt wird. Im Süden sind die beiden am reichhaltig-sten ausgestatteten G räber durch ein Schcibcnfibclpaar (G rab 58) bzw. Perlen (G rab 61) gekennzeichnet, während im Norden das isoliert gelegene Grab 2 neben einem Scheibenfibclpaar eine weitere Schcibenfibel und wohl eine Bügelfibcl enthielt und auch im zweiten m it Fibeln versehenen G rab 25 die K om bination einer Schcibcn- m it einer Bügelfibcl vorliegt und das benachbar-te G rab 28 durch Holzkasbenachbar-ten und Schcre hervorgehoben ist. Dabei ist die M chrfibcltracht an ein juvenil-adultes (G rab 25) bis adultes Alter (G rab 2 und 58) und die Beigabe von Kasten wie Schere an ein adultes bis frühm atures Alter gebunden. Hervorzuheben ist auch, daß in der Phase C la in der N ordgruppc bei Frauen nur eine Altersspanne von Juvenil (G rab 29) bis zur Grenze von A dult zu M atur (G rab 12 und 28) vorliegt, was im deutlichen Gegensatz zum vorwiegend m aturen bis senilen Alter der M ännergräber beider G ruppen wie auch der Frauengräber in der Südgruppc steht. In der Phase C lb steigt in der Nordgruppc bei nun elf Frauengräbern die durchsch-nittliche Beigabenartenzahl auf 3,18 an, wobei die Beigabenartenspanne von null (G rab 63) bis sieben (G rab 48) reicht. Bei den sechs Frauengräbern der Südgruppc kommen ein (G rab 8) bis neun Beigabenarten (G rab 21) vor, so daß hier die durchschnittliche Beigabenartenzahl sogar auf 4,83 ansteigt. Hier liegen die G räber m it mehreren Beigabenarten wieder relativ kom pakt zusammen (Abb. 4), während die G räber m it nur einer Beigabe nach Süden streuen. In der N ordgruppe finden sich überdurchschnittlich ausgestattete Frauengräber vor allem in einem Streifen parallel zum Belegungskern der Phase C la , wobei hier gering ausgestattete Frauengräber überwiegend zum O strand, aber auch zum Belegungskern der N ordgruppe streuen. In der Südgruppe ist wieder eine annähernd regelhafte A usstattung m it Fibel, Nadel und Kam m zu beobachten, die in je zwei G räbern durch einen Gürtel, Perlen oder Anhänger, U rnenharz und G eräte ergänzt sein kann, wobei ein Kamm und ein Spinnwirtel auch als einzige Beigabe auftreten. Singulär ist ein wohl als H alsring anzusprechender tordierter Bronzering im G rab 32. In der N ordgruppe fehlt jede Regelhaftigkeit in der G rabausstattung. Hier kom mt nur der Kam m in der M ehrzahl der G räber vor, während Knochennadeln oder Perlen und A nhänger nur in je fünf G räbern vorliegen, gefolgt von Fibeln und U rnenharz in vier und einer Gerätbeigabe in drei G räbern. Zwei G räber sind durch eine Kastenbeigabe hervorgehoben, wovon eines (G rab 48) auch einen bronzenen G ürtelring aufweist. Vergleicht m an das Trachtzubehör beider Belegungsgruppen, so finden sich im Süden m it A usnahm e des Grabes 17, in dem nur ein Fibclfragment vorliegt, fast nur M ehrfibeltrachten. Dabei liegen in den G räbern 16 und 32 paarige Scheibenfibeln, die im G rab 32 durch das Fragm ent einer weiteren Scheibenfibel ergänzt werden, und im G rab 21 die K om bination einer römischen Emailscheibenfibel m it einer Bügelfibel m it ehemals verziertem K opfschild vor. Im N orden weist

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A bb. 4. Frauengräber mit Beigabenartenzahl der Phasen C la (Dreiecke) und C lb (Kreise) im Gräberfeld von Zauschwitz (gefüllte Signaturen: mit chronologisch relevanten Funden)

dagegen nur das G rab 26 m it einem Scheibenfibelpaar sicher eine M ehr- fibeltracht auf, während in den G räbern 30, 48 und 67 nur je eine Schcibcn- fibel vorliegt, die im K örpergrab 67 als gesicherte Einzelfibel an der linken Schulter gefunden wurde (vgl. M E Y E R 1969, S. 183, Abb. 85). Im Süden

wurden die Fibeln stets durch Nadeln ergänzt, wovon sich im G rab 32 sogar drei Exemplare fanden, wogegen im N orden nur in drei Gräbern zusätzliche Nadeln vorliegen und diese in zwei weiteren G räbern (G rab 39 und 46) das einzige Trachtzubchör bilden. Singulär ist im Norden der Nachweis eines Gürtels m it einem Bronzering im m it Fibel und zwei Nadeln versehenen G rab 48, während im Süden im G rab 21 m it mindestens zwei Fibeln und einer Nadel eine eiserne Gürtelschnalle vorliegt und im G rab 32 m it mindestens drei Fibeln sowie drei Nadeln eine bronzene Riemenzunge sogar a u f eine G ürtelgarnitur weist. Dieses G rab weist m it Perlen, eisernen

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Himcrbcrlockcn und wohl einem bronzenen Halsring auch die umfangreichste Schm uckausstattung auf. ln der Nordgruppe korrespondiert die a u f diese beschränkte Beigabe eines Holzkastcns im G rab 48 m it seiner umfangreichen Trachtausstattung, doch kom mt ein K asten auch im G rab 23 vor, das ansonsten nur eiserne Eimcrberlocken enthielt, ln beiden Belcgungsgruppen ist nun das Verhältnis von jüngeren zu älteren Frauen ausgeglichen. Im Norden reicht die Altcrsspanne sogar bis zur Stufe Senil (G rab 26), wobei hier eine K onzentration adulter Frauen (G rab 36, 46 und 48) in der M itte des Belcgungsarcals auffällt. W ährend im Süden durch eine M ehrfibcltracht überwiegend m ature Frauen hervorgehoben werden, findet sich im Norden eine M chrfibcltracht nur in der ältesten Bestattung und Holzkästcn in je einem G rab der G ruppen Adult und M atur.

2 3 M F • ad 6 r . mal 6 6 * smat-sen i n f " 3 4 ! mal 4 M F ' 6 r inf a . 3 M F T juv-ad 4 г MF sad ! 3 3 20

,

juv ad-fhn* 405 • mal 57 2 r ! inf Б 1 5 • smal 34 4-5 r

^ 4 M F * mat/m f 4 3d mat

A bb. 5. Überdurchschnittlich ausgestattete Männer- (Dreiecke), Frauen- (Kreise) und Kinder-gräber (Vierecke) m it Beigabenartenzahl der Phase C la im Gräberfeld von Zauschwitz (gerahmt: m it Waffen; r: m it Objekt römischer Herkunft; M F: M ehrfibeltracht; inf: Infans; juv: Juvenil;

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F a ß t m an die Befunde zur Beigabensitte in Zauschwitz zusammen, so unterscheiden sich die beiden Bclcgungsgruppcn nicht nur in ihrer Bclc- gungsstruktur, sondern auch im Charakter der Beigabensitte, da in der N ordgruppc M änner- und Kindergräber umfangreicher und nur hier auch m it Waffen ausgestattet wurden, wogegen bei den Frauengräbern die der Südgruppe eine umfangreichere und rcgclhaftcrc Beigabenausstattung auf- weisen. Dcswcitcrcn sind römische Gegenstände, wobei hier Glasperlen ausgcklammert werden, in der Nord gruppe konzentriert, die neben römischen Waffen auch Bronze- und Glasgefäßc sowie Gürtelbcschlägc römischer H erkunft aufweist, wogegen sich im Süden nur zwei römischc Emailscheibcn- fibcln finden.

ln der Phase C la konzentrieren sich im Bclcgungskern der N ordgruppc überdurchschnittlich umfangreich ausgestattctc M änner-, Frauen- und K in-dergräber, die auch durch eine M ehrfibcltracht und Gegenstände römischer Herkunft gekennzeichnet sind, in einem durch die G räber 1, 3, 6, 28 und 33 um schrcibbaren Areal (Abb. 5). Hiervon nach N orden bzw. Osten abgesetzt liegen mit den G räbern 2, 60 und 57 jc ein überdurchschnittlich ausgestattetes Frauen-, M änner- und K indergrab vor, die ebenfalls eine M ehrfibcltracht bzw. ein römisches Glasgcfäß aufweisen und auf eine Differenzierung der N ordgruppe weisen. In der Südgruppe, in der nur das Frauengrab 58 eine M ehrfibcltracht und die gemeinsame Bestattung von M ann und Kind im G rab 34 eine römischc Fibel aufweisen, liegen die überdurchschnittlich ausgestatteten G räber dagegen relativ nahe benachbart. N u r innerhalb des durch überdurchschnittlich ausgestattete G räber gekennzeichneten Belcgung- skcrncs der N ordgruppe findet sich ein adultes M änncrgrab mit M ehrfibclt-racht sowie römischem Gürtel und Bronzegefäß und ein K indergrab mit römischem Glasgcfäß und Riemenzunge, wobei nur diesen beiden Gräbern Waffen beigegeben wurden. Hier erscheinen als Bedingung der Waffenbeigabe die Zugehörigkeit zum umfangreich ausgestatteten Belcgungskern der N ord-gruppe, das Vorhandensein von römischen Gegenständen und ein relativ vorzeitiger Tod, was beim Kindergrab eindeutig ist und auch auf das M ännergrab bezogen werden kann, da es eines der wenigen Bestattungen jüngerer Erwachsener in dieser Phase ist.

In der Phase C lb findet sich in der N ordgruppe wieder eine Konzen-tration überdurchschnittlich ausgestatteter Gräber von zwei Frauen (Grab 46 und 48) und je einem M ann (Grab 54) und Kind in der M itte des Belegungs-areals (Abb. 6), von denen nur das Kind im G rab 41 durch eine römische Axt und einen Sporn besonders hervorgehoben ist. Desweiteren liegen zwei Frauen (G rab 26 und 30) und ein Kind (G rab 9) im N orden, die durch eine M ehrfibeltracht und einen römischen Gürtelbeschlag ausgezeichnet sind, und je ein M änner- und K indergrab (G rab 59) im Osten, wobei der frühm ature M ann im G rab 61 ebenfalls eine Mehrfibcltracht sowie ein römisches Schwert

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A bb. 6. Überdurchschnittlich ausgestattete Männer- (Dreiecke), Frauen- (Kreise) und Kinder-gräber (Vierecke) m it Beigabenartenzahl der Phase C lb im Gräberfeld von Zauschwitz (Legende

vgl. Abb. 5)

aufweist. Hiermit verglichen kann die Lage der überdurchschnittlich aus-gestatteten Frauen- und M ännergräber in der Südgruppe als relativ kom pakt bezeichnet werden, wobei hier die Frauen stets durch eine M ehrfibeltracht ausgezeichnet sind, zu der im G rab 21 eine römische Fibel gehört. Eine W affenbeigabe ist weiterhin auf die N ordgruppe beschränkt und m it röm i-schen Gegenständen, wenn auch nur in Form der W affen, verbunden. Dabei kann die m ittlere K onzentration reich ausgestatteter G räber die Fortsetzung, wenn auch m it tendenzieller Reduzierung des Beigabenumfanges, des gleichen Befundes in der Phase C la darstellen (vgl. Abb. 5-6), so daß das mit Waffen versehene K indergrab 41 in der T radition des Kindergrabes 14 steht, wobei nun der Sporn auch einen Hinweis auf berittene „K rieger“ gibt. Dagegen erscheint das W affengrab 62, bei dem es sich nun um einen

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älteren Erwachsenen handelt, nicht m it dem älteren Belegungskcrn, sondern eher m it den in der Phase C la von diesem abgesetzt im Osten liegenden Bestattungen verbunden, so daß hier ein Hinweis a u f eine W aficnbcigabc durch Personen vorliegcn könnte, die diese in der Phase C la nicht benutzte. Zum indest wird deutlich, daß innerhalb der N ordgruppc m it unterschied-lichen und sich verändernden Rangkonstcllationcn zu rechnen ist, die wohl auf dem Zugang zu römischen Gegenständen basierte, wobei hier entgegen E. Mííy ľ r (1969, S. 64, 72) eine Bcuteguttheorie wohl ausgeschlossen werden kann, da die römischen Gürtelteilc und Waffen eher a u f einen Bezug zum Dienst im römischen M ilitär deuten.

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