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War Goethe ein erotisches Vorbild für Rainer Maria Rilke? : einige Bemerkungen zu "Das Tagebuch" von J.W. Goethe und "Sieben Gedichte" von R.M. Rilke

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Barbara Ratecka

War Goethe ein erotisches Vorbild

für Rainer Maria Rilke? : einige

Bemerkungen zu "Das Tagebuch" von

J.W. Goethe und "Sieben Gedichte"

von R.M. Rilke

Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 2, 219-230

2000

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S

F O L IA G E R M A N IC A 2, 2000

Barbara R atecka

W AR GOETHE EIN EROTISCHES VORBILD FÜ R RAINER MARIA RILKE? EINIGE BEM ERKUNGEN ZU D A S T A G E B U C H V O N J. W.

GOETHE U N D S IE B E N G E D IC H T E VO N R. M . RILKE

F a st jed er K ü n stle r stü tzt sich a u f V orbilder, die er sein ganzes Leben lang o der n u r eine gewisse Zeit verfolgt. M an ch e tu n es offen, m an ch e heim lich, m anche erleben eine A rt H aßliebe ihrem V orbild gegenüber.

R ain er M a ria Rilke h a t sich ganz früh und von A nfang an b ew ußt m it G oethes W erk beschäftigt. In seinen Ä ußerungen aus den Ja h re n 1889-1890 finden sich genug Beweise dafür, d aß er nicht n u r Faust gelesen h a t1, so n d ern auch G edichte und P rosaw erke des großen W eim arers. D e r einzige erhaltene Schulaufsatz Rilkes w ar eine A nalyse von G oethes G edicht Der Wanderer. Es blieb auch n ich t ohne Folgen: Einige Ja h re später nahm Rilke d as T h e m a in seinem G e d ich t D er Frem de selbst a u f.2 W äh ren d d er V orbereitung a u f das A b itu r, d a er als E xterner nachholen m ußte, las er Wilhelm M eister, D ichtung und W ahrheit und Die W ahlverwandschaften. In einem seiner Briefe gestand er, d aß er bei d e r letzten L ektüre, tie f g erü h rt, geweint h ab e.3

1898, w ährend seiner Italienreise, begegnete Rilke Stefan G eorge und fü h rte m it ihm lange G espräche über K u n st u n d Leben. In seinem T agebuch aus dieser Z eit finden w ir folgende N otiz „ D a m u ß ich oft an G oethe d en k en “ und an einer anderen Stelle schreibt er von G oethes „reichem , reifem , und klar gew ordenem Wesen.*

ł So in einem B rief an seine M u tie r vom 27.10.1889, zit. n ach: H . Schn ack. In : I. M . R ilke, C hronik seines Lebens uns seines W erkes, P assau 1975, S. 16.

2 R . M . R ilke, D er Fremde. In: ders. W erke A usw ahl in zw ei Bänden, B d. 1, Leipzig 1953, S. 200.

3 Z it. nach: I. Schnack. In: R . M . R ilk e, C hronik..., S. 21.

4 R . M . R ilke, Tagebücher aus der Frühzeit, F r a n k fu r t a .M . 1973, S. 42. [219]

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2 2 0 B a rb a ra R aleck a

Rilkes V erhältnis zu Jo h a n n W olfgang G oethe änderte sich später und schlug in eine A bneigung u m.5 1900 verfaßte Rilke ein G edicht m it dem Titel Begegnung, wo er seine Beziehung zu G oethe bloßlegte, indem er d irek t seinen Wanderer paraphrasierte:

Ich bin ein W an d erer. U n d n en n st dich?

D a s w a r einst. W er bist d u denn?

E in A n derer als Jeder, den d u m ein st.6

L ange Z eit blieb R ilke ein „A n d erer“ in seiner Beziehung zu G oethe. Im Ja h re 1904 diskutierte R ainer M . Rilke in Schw eden7 m it einer ju n g e n M a lerin , T o ra H o lm strö m , ü ber G o eth e und schrieb d a n n in A n k n ü p fu n g an die D iskussion einen Brief an sie, in dem er das G espräch folgenderm aßen kom m entierte“ . D en n ich habe kein Recht, m eh r zu sagen als dieses: D aß m ir ein O rgan fehlt, um von G oethe zu em pfangen; m ehr weiß ich wirklich n ich t.8

Zu der Zeit, also um 1904, beschäftigte sich Rilke sehr intensiv m it K ierkegaards W erken. E r was von seinen Schriften: Entweder-Oder, Tagebuch des Verführers und von F ü n f christlichen Reden über die Sorge so eingenom ­ m en, d aß er sogar K ierkegaards Briefe an seine V erlobte, Regine Olsen, ins D eutsche übersetzte.

W as faszinierte Rilke an den W erken und besonders an den Briefen des D änen? V or allem w ar es die Offenheit und der M u t zur freien Ä ußerung d er innersten Gefühle, es w ar die großartige Schilderung d er H a ltu n g eines Liebenden der G eliebten gegenüber.

K ierkegaards G o eth e-K ritik in seinen Briefen u n d in Entweder-Oder h atten Rilkes A bneigung d er „E rsta rrte n H o h eit“ gegenüber vertieft.

Einige T age später las Rilke ein Buch, das seine G oethe-A bneigung noch verstärkte und das sein V orurteil zum U rteil und zur V erurteilung m achte. Es w ar Goethes Briefwechsel m it einem Kinde von B ettina von A rnim . Rilke befand sich dam als m itten in der A rb eit an einem Prosaw erk, das von vielen K ritik e rn als ein wichtiger B eitrag zur M o derne verstanden w ird. D as W erk, betitelt Die Aufzeichnungen des M alte Lauridi Brigge, das Rilke selbst als ein Buch vom Sterben begriff und als ein Buch in dem

5 M e h r d a rü b e r e fä h rl m an au s den Briefen, d ie R . M . R ilke geschrieben h a l: so z.B. a n Sidonie N adherny. R. M . Rilke, Briefe an Sidonie N adhem y von Borutin, F ra n k fu rt a .M . 1973.

6 S. U n seld , „D as Tag ebu ch " G oethes und R ilk e s „Sieben G edich te ", Insel V erlag, F ra n k fu rt a .M . 1978, S. 106.

7 A u sfü h rlicher Bericht üb er R ilkes S ch w ed enaufenlhalt in: R ilke und Venedig R ilk e in Schweden, hrsg. von d er R ilke-G esellschaft, S igm aringen 1990.

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W ar G o eth e ein erotisches V orbild für Rilke? 221 „das einfahe Leben einer Liebe“ 9 geschildert w urde, spiegelt die A nsichten des D ichters k lar wieder. O bw ohl sich der D ichter m it dem Protagonisten des R om ans n u r am A nfang der H an d lu n g völlig identifiziert, d a r f m an n icht übersehen, daß es „ein D o k u m en t größter persönlicher K rise wie ein D o k u m en t kriseüberw indender K u n st ist oder w erden sollte“ .10

M it d er G estalt M altes schuf Rilke eine Idealgestalt, „dieses entschlossene H erz, das bereit w ar, die ganze Liebe zu leisten bis ans E n d e.11 D ie Ä ußerung Rilkes ist von einer großen Bedeutung für unsere U ntersuchungen, weil sie im Z u sam m en h an g m it G oethes Beziehung zu B ettina A rn im form uliert w orden ist.

Rilke läß t den Protagonisten des R om ans Bettinas Buch lesen. Die Briefe Bettinas an den großen D ichter haben Rilkes E nthusiasm us h erv o r­ gerufen und zugleich E m pörung, was die H a ltu n g G oethes d er jungen V erehrerin gegenüber betraf. Diese E m p örung drückte er unter anderem in einem seiner Briefe an Sidonie N adherny aus: „Ich habe nie begriffen, wie eine wirkliche, elem entare, durch und d urch w ahre Liebe unerwidert sein k a n n“ .12 D ie E m p örung fü h rte zu einer vernichtenden K ritik an G oethe, die R ilke in Aufzeichnungen des M alte Laurids Brigge zum A usdruck brachte:

W ie ist es m öglich, d a ß n ich t noch alle erzählen von d einer Liebe? W as ist d e n n seither geschehen, was m erk w ü rd ig er war? W as beschäftigt sie denn? D u selber w u ß test u m d einer Liebe W ert, d u sagtest sie la u t dienern g rößeslen D ich ter vor, d a ß er sie m enschlich m ache; denn sie w a r noch Elem ent. Er a b er h a t sie d en L eu ten ausgeredet, d a er d ir schrieb. A lle h ab en diese A n tw o rten gelesen u n d glauben ih n en m ehr, weil d e r D ic h te r ih n en deu tlich er ist als die N a tu r. A b er vielleicht w ird es sich einm al zeigen, d a ß hier die G ren ze seiner G rö ß e war. D iese Liebe w ard ihm auferlegt, und er h a t sie n ich t b e stan den . W a s h e iß t es, d a ß er n ich t h a t erw idern k ö n n en ? Solche Liebe b e d a rf k einer E rw iderung, sie h a t L o c k ru f und A n tw o rt in sich; sie e rh ö rt sich selbst. A b e r d em ütigen h ä tte er sich m üssen vo r ih r in seinem ganzen S ta a t u n d schreiben, was sie d ik tie rt, m it beiden H än d en , wie Jo h an n es a u f P atm o s, kn ien d . E s gab k eine W ahl d ieser Stim m e g egenüber, die „ d a s A m t der Engel verrichtete“ ; die gekom m en w ar, ihn einzuhüllen und zu entziehen ins Ew ige hinein. D a w ar d er W agen seiner feurigen H im m elfah rt. D a w ar seinem T o d d er d unkle M y tho s bereitet, den er leer ließ .13

Rilkes scharfes U rteil ü ber die ablehnende H altu n g G oethes erfolgte aus seiner A uffassung der Liebe, die E ro tik u n d Sexualität einschloß u n d als schöpferisches Elem ent begriffen wurde. E r w idm ete viele G edichte dem Liebesgefühl: dem Erw achen der Liebe, d er E rinnerung der Liebe, dem Liebesverlangen und d er Liebeshingabe. Es sind leise, zärtliche W o rte eines

9 l n einem B rief an C la ra R ilk e vom 19.10.1907. ln : R . M . R ilke, D ie Aufzeichnungen des M a lle Laurids Brigge, Leipzig 1984, S. 315.

10 S. U nseld, ,,D as Tagebuch..., S. 110.

11 So R ilke selbst ü b e r M a lte . Siehe: S. U nseld, „Das Tagebuch''..., S. 11. 12 I n einem B rief a n Sidonie N ad hern y . Siehe: S. U nseld, „Das Tagebuch”..., S. 114. 13 R. M . Rilke, D ie Aufzeichnungen..., S. 170.

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G edichtes wie: Und wie m ag die Liebe... oder Die Liebende, hinreißende Liebesbeschw örungen wie Lösch m ir die Augen aus... oder p athetische Verse solcher Gelegenheitsgedichte wie Perlen entrollen..., in denen Liebesgefühle zum großen empfindungslyrischen A usdruck geform t wurden. „D ie gewaltigen Liebenden“ , wie sie Rilke in M alte nannte, also S appho, H eloise oder G a sp a ra S tam pa, w aren seine H eldinnen. Ihre Liebesgefühle besaßen, seiner M einung nach, einen w ahren U nendlichkeitscharakter. Ihre Liebe w ar von d er größten In ten sität und E chtheit, sie ü b e rtra f unendlich die G efühle des M annes. Es w aren aber Liebende, derer G efühle unerw idert blieben, oder die von ihren G eliebten verlassen w urden. E udo M a so n , ein großer Rilke- K enner, stelte in seiner A bhan d lu n g R ilke und Goethe fest: „R ilk e m acht es G oethe zum V orw urf, daß er diese V orstellung der besitzlosen weiblichen Liebe als d er höchsten M öglichkeit des menschlichen G em üts nicht anerkennt, und den Beweis dafü r findet er in G oethes V erhalten gegenüber B ettina, die ihm als reinste V ertreterin dieser Liebe gilt“ .14

G oethes Z u rü ck h altu n g und Ironie in dem Briefwechsel m it einem K ind hab en R ilke tief bewegt. Lange Zeit verarbeitete er in seinem Gewissen jedes W o rt „des großen W eim arers“ und überlegte, wie er selbst in einer ähnlichen Situation handeln würde. In Rilkes K orresp o n d en z aus dieser Zeit finden w ir Spuren einer A useinandersetzung m it G oethes Einstellung zu B ettinas Liebe. In einem Brief an seine F ra u C lara (Septem ber 1908) erk lärt Rilke, w arum er den Briefwechsel m it einem K ind als ein „starkes inständiges Zeugnis“ gegen G oethe verstehe. Die A n tw o rten G oethes w aren fü r ihn „ tra u rig und verlegen“ , er w ar „zerstreut und konventionell als L iebhaber“ .ls R ilke selbst fühlte sich einem solchen überw ältigenden G efühl gewachsen: „W ie herrlich ist diese Bettine Arnim! [...] Wie h ä tte m an sich geliebt, face en face. Ich h ätte w ohl ihre Briefe beantw orten m ögen; das w äre wie eine H im m elfahrt geworden, ohne Scham, vor aller A ugen ..,“ .16

D iese w ahren „B otschaften der Liebe“ , die Bettina an G oethe richtete, blieben für Rilke lange Zeit „M aß stäb e für G rade der Leidenschaft“ .1’ E r verschickte einige Exem plare der Briefe an seine Freundinnen, m it d e r Bitte, sich ü ber d as W erk Bettinas zu äußern.

Einige W ochen später, im N ovem ber 1908, verfaßte R ilke das Reguiem. Für eine Freundin, eine E rinnerung an die ju n g verstorbene M alerin P au la M odersohn-B ecker.18 D a ß es für R ilke eine äußerst wichtige P ublikation w ar, zeugt die T atsache, d aß er sich bem üht h at, es in einem eigenen Buch

14 E. M a so n , R ilke und Goethe, K ö ln , G ra z 1958, S. 10. ,s R . M . R ilke, Die Aufzeichnungen..., S. 319. 16 E b d ., S 319/320.

11 S. U nseld, ..D as Tagebuch”..., S. 116.

18 A u sführliche In fo rm a tio n ü b e r die Beziehung R ilkes zu P a u la bei H . N alew ski, Rainer M aria R ilk e in seiner Z e it, Leipzig 1985, S. 79-90, 137-139.

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W ar G o e th e ein erotisches V o rb ild fü r Rilke? 2 2 3

zu veröffentlichen. E r k eh rt darin zur V orstellung von d er „besitzlosen Liebe“ und zum K onflikt zwischen einem großen G efühl und einer sich d arau s ergebenden B indung u n d dem K ü n stle rtu m zu rück. So wie in anderen G edichten und in M alte äu ß ert Rilke seine B efürchtungen, d aß ein K ü n stler, der liebt, der auch geliebt wird u n d sich bindet, die In teg rität seiner Persönlichkeit partiell o der gänzlich verliert. Es schließt also die G em einschaft zweier M enschen aus. Rilkes A nsichten sind in d e r H insicht extrem . D as Requiem bringt es deutlich zum A usdruck:

D e n n d a s ist Schuld, w enn irgendeines Schuld ist: d ie F reih eit eines Lieben n ic h t verm ehren u m alle F reih eisl, die m an in sich au fbringt. W ir h a b en, w o w ir lieben, j a n u r dies: ein an d er lassen; denn d a ß w ir u n s halten, d a s lallt uns leich t u n d ist n ich t erst zu lernen ... D ie F ra u e n leiden: lieben h e iß t allein sein, un d K ü n stle r a h n en m anchm al in d er A rb eit d a ß sie verw andeln m üssen, w o sie lieben. So h ö r m ich: H ilf m ir. Sieh w ir gleiten so, n ich t w issend w an n , z u rü ck au s u n serm F o rts c h ritt in irgendw as, was w ir n ic h t m einen ...

D e n n irgendw o ist eine alte Fein d sch aft zwischen dem L eben u n d d er großen A rbeit. D a ß ich sie einseh und sie sage: h ilf m ir.19

R ilke w ar d am als überzeugt, d aß G o eth e diese „ F e in d s c h a ft“ zwi­ schen Leben und A rbeit nicht erleben, n ich t erleiden m ußte. E r selbst litt ständig u n te r dem K o n flik t, was er in einem B rief an seine M äzenin, die F ü rstin T h u m und Taxis, beklagte: „Schließlich ist’s im m er dieser eine, in m einer E rfah ru n g unversöhnliche K onflikt zwischen Leben und A rbeit, den ich in neuen un erh ö rten A bw andlungen durchm ache u n d fast nicht ü bersteh.“ 20

In seinem T estam ent (im A pril 1921 verfaßt, 1974 veröffentlicht) gesteht der D ichter: „Soll ich m ich für im m er unglücklich nennen [...], weil ich die Liebe nicht so leicht nehm en k an n , um aus ihr n u r eben eine Steigerung m einer Fähigkeiten herauszuschlagen? Ich h ab e nie viel von denen gehalten, die d er V erliebung bedurften, um im Geiste angetrieben zu sein, wie sollte

19 R . M . R ilke, W erke..., S. 214. 20 S. U nseld, „Das Tagebuch“..., S. 128.

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2 2 4 B a rb a ra R a te ck a

ich a u f diesen A nlaß rechnen, d a ja die A rbeit selber so unendlich viel m eh r L iebe ist als d er E inzelne in einem bewegen k a n n . Sie ist alle Liebe“ .21

D as T estam ent hilft uns, Rilkes Beziehung zu G oethe besser zu verstehen. R ilke w ar überzeugt, d aß G oethe die Liebe sehr leicht nahm und den K o n flik t zwischen Leben und A rbeit nie w ahrnehm en wollte. S. U nseld, der Rilkes Leben und Schaffen sorgfältig untersuchte, stellte fest: „Seit er [Rilke - B.R.] erfuhr, daß auch G oethe dieser U rkonflikt n ich t frem d war, veränderte sich seine Einstellung zu ihm“ .22

Seine M äzene, die F ü rstin T h u rn und Taxis wie auch das V erlegerpaar K a th a rin a und A n to n K ippenberg verhalfen R ain er M . Rilke, die „b izarre A n tip ath ie“ (so die F ü rstin ) G oethe gegenüber abzubauen.

A n to n K ip p en b erg , Rilkes Verleger u n d d e r g rö ß te G o eth e-K en n er u n d -Liebhaber seiner Zeit, lud Rilke zweimal nach Leipzig ein. In sei­ nem H ause sowie auch a u f Reisen n ach W eim ar (1911 und 1913) fand R ilke endlich Gefallen an G oethes G edichten. Es w aren die berühm ten „ M a p p e n a b e n d e“ 23 d e r G oethschen G edichte in K ip p en b erg s V illa in L eipzig, wo m a n la u t F ra g m e n te aus G oethes W erk las u n d d a rü b e r diskutierte.

Im Som m er 1913, als K a th a rin a K ippenberg zur K u r fu h r, lud A n to n K ippenberg Rilke und seine F reu n d e wieder ein. E r n utzte die A bw esenheit seiner F ra u aus, um ihnen ein wenig bekanntes G edicht Das Tagebuch von Jo h a n n W . G oethe, das eben erst 1908 als ein Sonderdruck in 36 n u m ­ m erierten Exem plaren erschienen w ar, vorzustellen. D er Verleger w ar der M einung, d aß G oethes G edicht für die feinen O hren seiner G a ttin eher nicht geeignet sei. Rilke w ar, dem Bericht A n to n K ippenbergs nach , von G oethes Tagebuch ü berrascht und zugleich entzückt. E r schrieb es sofort in sein N otizbuch ab.

D ie L ektüre wie auch die G espräche m it L ou A ndreas-Salom e ü ber F reud w ährend ihrer zwei A usflüge ins Riesengebirge im Ja h re 1913 führten zur E ntstehung d er „phallischen H ym m en“ , die aber erst im O k to b er und N ovem ber 1915 niedergeschrieben w urden. Rilke, der überrascht w ar, daß L ou ganz offen ü ber sexuelle Problem e sprechen und schreiben k o n n te (wie z.B. in D rei Briefe an einen Knaben, in denen sie das G eheim nis von Liebe, Z eugung u n d G e b u rt zu erk läre n w ußte), faß te selbst d en M u t, ü b er sinnliche Liebe zu schreiben, „d as U nbeschreibbare zu beschreiben, [...] E rscheinung und Vision in eins zu bringen“ .24 E in erstes Zeugnis seiner W andlung sind die Sieben Gedichte, in denen er offenbart:

21 R. M . Rilke, D as T estam ent, F ra n k fu rt a.M . 1974, S. 155 ff. 22 E bd., S. 107.

23 Es schreibt d a rü b e r E. M aso n in R ilke..., S. 26. 24 S. U n seld, ..D as Tagebuch”..., S. 158.

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W ar G o eth e ein erotisches V orbild fu r Rilke? 2 2 5

R ed en will ich, n ich t m eh r wie ein banger Schüler, d er sich in die P rü fu n g stim m t. Sagen will ich: H im m el, sagen: A nger und d er G eist, d er m irs vom M u n d e nim m t, wende es dem Ew igen z u g u l.25

D er D ichter h a t seine Freiheit gew onnen und will ü ber H im m el und E rde, G o tt und die W elt und sein dichterisches W erk sprechen.

In den Sieben Gedichten gibt es genug A nspielungen a u f G o eth es Tagebuch, die uns erlauben anzunehm en, d a ß bei d er E n tste h u n g d er „phallischen H ym m en“ Rilkes G oethe P ate gestanden hat.

G oethes Tagebuch w urde im Ja h re 1808 konzipiert und im A pril 1810 endgültig verfaßt. G oethe weigerte sich, diesen „priapeischen Scherz“ zu seinen Lebzeiten zu veröffentlichen. E r erschien erst 1908.

D as T hem a des langen G edichts in Stanzen bildet eine G eschichte eines reifen M a n n es, d er w ährend einer G eschäftsreise, in einem G a ­ sth a u s, ein A b e n te u e r m it einem ju n g e n M ä d c h e n erleben k a n n . Bei ihrem Zusam m ensein versagt er als L iebhaber und erst die E rin n eru n g an seine geliebte G a ttin , die ihn daheim erw artet, h e b t d ie Im p o te n z auf. E r n u tz t ab er die günstige G elegenheit nicht m eh r aus und entzieht sich d er V ersuchung. E r berichtet seiner F ra u ü b er seine E rlebnisse und reist ab.

G oethe k n ü p ft an die antiken Beispiele an, an das M o tiv des m ännlichen V ersagens, das schon von O vid, A riost, Tibull und anderen behandelt wurde. E ckerm ann bezeichnete etwas ironisch die G eschichte als ein „A b en ­ teuer von heute in d er Sprache von heute“ 26, und R iem er h a t ebenfalls in einem G espräch m it dem D ich ter das G edicht als „höchst m o ralisch “ bezeichnet.27

D e r D ich ter bietet uns einen Schlüssel zum besseren V erständnis d er G edichts an , in dem er es als Tagebuch betitelt. D as T agebuch w ar für Jo h a n n W. G oethe eine vollberechtigte K u n stfo rm , die er jeden T a g pflegte u n d z.B. in Wilhelm M eister nutzte. M it dieser Ä ußerung, d aß er an jedem A bend den T ag esab lau f zu sum m ieren versuchte und d a ß ihn diese T ätigkeit als schöpferischen M enschen bew ahrte, gab er sich eine B löße und k o n n te d ah er m it dem lyrischen „ Ic h “ identifiziert werden.

N ach dem T reffen m it dem M ädchen, d as ihn im H otel bediente und dessen S chönheit ihn sofort ergriff, was er fest entschlossen, es zu erobern, wobei ihre Zuneigung die ganze Angelegenheit leichter m achte. Bevor das M ädchen a u f sein Zim m er kam , wollte der Reisende sein T agebuch fortsetzen,

” E b d ., S. 159.

26 Z it. nach: J. W. von G oethe, D as Tagebuch, hrsg. von E . Leibfried, F em w ald 1995, S. 35. 27 E bd., S. 16. M e h r d a rü b e r in: H . R . Vagcl, D er Schreibakt u n d der Liebesakt. Z u r D eutung von Goethes Gedicht „Das Tagebuch”, „ G o e th e Y e a rb o o k “ 1982, S. 112-137.

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und d a erwies es sich, d aß seine schöpferische K ra ft versagte. E r konnte seine G edanken nicht so recht sam m eln wie sonst. E r versagte als D i­ chter.

N u n setzt ich m ich zu m einer T asch u n d Briefen U n d m eines T agebuchs G en auigkeiten, U m so wie sonst, w enn alle M enschen schliefen, M ir u n d d er T ra u te n F reu d e zu bereiten, D o c h w eiß ich nich t, d ie T in len w o rte liefen N ic h t so wie sonst in alle K leinigkeiten.24

E rst als sich der Schreibende, zugleich aber a u c h , der Liebende, an seine eheliche Liebe, an die Liebste daheim und an die vergangenen A ugenblicke des gemeinsamen Glücks erinnerte, wurde die geistige wie auch die körperliche Im p o ten z aufgehoben.

„M eister“ , „Iste“ - so bezeichnete G oethe das m ännliche G lied, das hier eine entscheidende Rolle spielt. D er D ichter h a t den N am en aus dem L ateinischen übernom m en. Es ist das Pronom en dem onstrativum , dieser da, jen er d a, d er d a, das aber in der Bibel und in den Psalm en au ftritt und fü r den H errn , d e r in G lorie einzieht, o der den Bräutigam stellvertretend gebraucht w ird.25

„M eister“ „ Iste“ o der „der K n e c h t“ , Synonym e fü r das m ännliche G lied, w urden gegensätzlich verwendet. „ D e r M eister“ , wenn er seine K ra ft zeigen sollte und „verfluchter K n ech t“ , indem er versagte.

Die liebende E rinnerung an die E hefrau und die m it ihr verbrachten „ sü ß e n S tu n d e n “ h a t eine d o p p elte W irkung: einerseits w eckt sie den erschlafften „M eister“ , d er sich „zu allen seinen P rachten e rh eb t“ und dem H elden wieder dienen kann, anderererseits fü h rt sie den H elden a u f den W eg d er Pflicht zurück. D er H eld entzieht sich dem Z au b er des M ädchens, dieser unerw arteten Versuchung. E r verläßt das Liebeslager und setzt sich ans Tagebuch. Je tzt schreibt er ohne H em m ungen. Sein T agebuch w ird zum Sym bol d er T reue und des Pflichbewußtseins.

D as G edicht h a t deutliche R ahm en, die die m oralische A bsicht des D ichters voll zum A usdruck bringen. Am A nfang stehen die Zeilen:

D a s M ensch en h erz sei ewig unergründlich U n d wie m an sich au ch hin und wieder wende So sei d e r C hrisie wie d er H eide sündlich ...30

und am E nde wird aus der ganzen G eschichte eine m oralische L ehre gezogen:

2a J. W. von G o eth e, Das Tagebuch..., S. 6.

29 Siehe Ü berlegungen von N . van d er Blom , Iste. Goethe a u f Priaps Spuren, „D iu tse K ro n ie k “ (33) 1983, S. 12-15.

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W ar G o eth e ein erotisches V orbild fü r Rilke? 2 2 7

W ir sto lp e rn wohl a u f u n sre r Lebensreise, un d d o ch verm ögen in d er W elt, d er tollen, zwei H ebel viel aufs irdische G etriebe: seh r viel d ie P flicht, u n endlich m ehr die Liebe!31

Beide: die Pflicht (also die A rbeit) wie auch die Liebe sind für G oethe wichtig, doch aus dieser G eschichte geht deutlich hervor, d a ß von diesen zwei W erten, die uns am Leben erhalten, die Liebe m ächtiger ist. Z u dem Schluß kam der D ichter erst nach einer Probe, nach einer V ersuchung, der er sich w idersetzen m u ß te. M it d er P ro b e k o n n te er seine K r a ft des m oralisch G esunden zum W iderstand beweisen. A m E n d e des G edichts stellte er fest:

D ie K ra n k h e it erst b ew äh ret den G e su n d en .32

Dieses G edicht, das ein Zeugnis sow ohl einer schöpferischen als au ch einer m oralischen K rise im Leben des großen D ichters w ar, sprach R ain er M . Rilke an. E r schrieb und w agte m eh r als nu r eine Beschreibung einer gewöhnlichen Liebesgeschichte. E r verfaßte sieben hym nische G edichte über das ganze Liebeserlebnis (von der Seite des Liebenden und d er G eliebten - so m it allen seinen voneinander kaum unterscheidbaren E ntzückungen (so im B rief an R u d o lf B odländer vom 25. M ä rz 192233).

D ie sexuelle Schwäche, das Versagen des Liebenden wie bei G oethe w erden nicht them atisiert. In Rilkes G edichten w ird die P ra c h t des P hal­ lus, seine K ra ft, seine lebensgebende Rolle besungen. R ilke spricht nicht von einem K n ech t, und sogar M eister o der Iste sagen fü r ihn nicht genug aus. D e r P hallus w ird in den Sieben Gedichten zur göttlichen W ü rd e erhoben.

D as III. G edicht Rilkes läß t sich a u f folgende Zeilen aus dem Tagebuch beziehen.

U n d als ich endlich sie zur K irch e fü h rte, G esteh ich’s n u r v or Priester u n d A ltäre, V o r d einem Jam m erk reu z, blu trü n stig er Christe, V erzeih m ir’s G o tt, es reg te sich d er Iste.34

R ilke p a rap h rasiert G oethes Zeilen indem er den G o tt nicht zum Zeugen eines L iebesaktes beruft, sondern das m ännliche G lied m it G o tt direkt vergleicht:

31 E b d., S. 14. 32 E b d., S. 13.

33 Siehe: S. U nseld, „Das Tagebuch"..., S. 157. 34 J. W. G o eth e, D as Tagebuch, S. 11.

(11)

2 2 8 B a rb a ra R aleck a V on d ir gestiftet, ste h t des G o ttes Bild a m leisen K reuzw eg u n ter m einem Kleide; m ein ganzer K ö rp e r h eiß t n a c h ih m .35

S. U nseld ist d er M einung, daß die „V erbindung des Sohnes G ottes, des Schöpfers d er W elt, m it dem P hallus, dem Schöpfer des M enschen“ 36 ohne V orbild G oethes nicht zustande kom m en konnte. G oethe h a t als erster gewagt, eine solche blasphem ische V erbindung in einem G edicht zu geb­ rauchen. Rilke h a t aber noch einen Schritt weiter getan.

In Rilkes Sieben Gedichten w ird nicht zwischen d er „sinnlichen“ , der „ k ö rperlichen“ u n d der „w ah ren “ Liebe unterschieden. Seine Liebenden traffen sich, um das W under d er sinnlichen Liebe und das W u n d er der Z eugung zu erleben. D er Liebende d rü ck t sein Verlangen nach der P a rt­ nerin ohne Um schweife aus. E inen großen U nterschied gibt es in der D arstellung der L iebespartnerin bei G oethe und bei Rilke. D ie K ellnerin im Tagebuch J. W. G oethes w ar selbstbew uß, em anzipiert. Sie h a t den L iebhaber selbst gewählt; sie wollte ihn lieben u n d gestand, d aß sie bereits E rfah ru n g en h a tte . R ilkes G eliebte in den Sieben Gedichten tu t alles „ahn u n g slo s“ , „unw issend“ :

A u fg erich tet h a st d u ihn

ahn u n g slo s m it Blick u n d W in k und W endung.

und

S chon ric h tet d ein unw issendes G eheiß d ie Säule a u f in m einem Scham gehölze.31

A ls sie das m ännliche Glied erfaßt, fäh rt sie „ a n dem Schreck des U n te r­ schiedes“ auf. D er L iebende w endet sich also einige M ale an sie, dam it sie sich bew ußt am Liebesspiel beteiligt u n d alle Stufen der H ingebung erlebt:

О stü rz ihn ... G ieb n a c h ...

V erschleiß d ein A n g esicht ... Schm eichle m ir ... N u n h ilf m ir leise ...

u n d am E nde

О gib d ich hin!38

35 S. U n seld, ,,D as Tagebuch”..., S. 26. 36 E b d ., S. 159.

37 E b d ., S. 26. 38 E b d ., S. 25-28.

(12)

W a r G o eth e ein erotisches V o rb ild fü r Rilke? 2 2 9

Eine Schilderung der G eliebten wird in den Sieben Gedichten ausgespart; eine Beschreibung d er U m gebung w ird überflüssig. Es bleiben die Blicke, die die N ervenzellen wecken, die K üsse, die die E rregung steigern, der Phallus und der Schoß: d er G ebende und die N ehm ende, die E m pfangende. Rilke u n terläß t die Beschreibungen und verzichtet a u f jegliche H andlung, um sich ausschließlich a u f den V organg des Liebesaktes zu konzentrieren. Goethes Vögel schweigen: ein M ysterium der Liebe beginnt, ein M ysterium des Lebens und des Todes zugleich.

D ie M etap h o rik , die Rilke verw endet, wird nicht zu r V erschleierung der sinnlichen Liebe benutzt, sondern dient einer direkten Beschreibung des L iebesaktes.35 M it diesem G riff schafft Rilke ein G edicht, das einer „m o d er­ n en “ A uffassung vieler M enschen von der Liebe entspricht. D ie E ro tik verschw indet, die Leistung siegt. W ie Siegfried Unseld in seiner A b h an d lu n g hervorhebt: „G oethes G edicht D as Tagebuch ist ein G edicht, das Z ärtlichkeit ü ber Leistung, Liebe ü ber Pflicht stellt“ .40

Bei d er L ektüre d er Sieben Gedichte von R ain er M . Rilke h a t m an m anchm al das G efühl, daß es sich um literarische P o rn o g rap h ie handelt. Vielleicht ist es eine zu weit getriebene B eurteilung, dieser G ed an k e aber d rän g t sich im m er m eh r auf, wenn m an reflektierende u n d revidierende Verse liest, die er m ehrere Ja h re später entwarf.

Sei wie ein Engel. Laß sie n ich t rückw ärts. W eiter gib ih r die Freiheit.

Ü b e r d a s bloße Lieben gib ih r die G n a d e d er Liebe.41

Barbara R atecka

C Z Y G O E T H E BY L E R O T Y C Z N Y M W Z O R C E M D L A R A IN E R A M A R II R IL K E G O ? K ILK A U W A G D O D Z IE N N I K A J . W . G O E T H E G O I S I E D M I U W I E R S Z Y R . M .

R IL K E G O

A rty k u ł d o ty czy d w ó c h b a rd z o m ało zn an y ch u tw o ró w sły n n y ch tw ó rcó w lite ra tu ry niem ieckiej. Jo h a n n W olfgang von G o eth e, tw ó rca Fausta, m a w swym d o ro b k u m o ralizato rsk i wiersz p t. Dziennik. Je d n ak z obaw y o posądzenie go o niem o raln e treści, n ig d y za życia p o ety u tw ó r ten nie zo stał op u b lik o w an y . Rów nież Siedem wierszy R a in e ra M a rii R ilk eg o je s t b a rd z o rz a d k o d ru k o w an y ch . M im o , iż R ilke d łu g o w zb ran iał się przed le k tu rą u tw o ró w 35 M e h r dazu in: A . Stephens, Z u r F unktion sexueller M eta p h o rik in der D ichtung R ilkes, „ Jah rb u c h d . d t. Schiller-G esellschaft“ (X V III) 1974, S. 521-558.

40 E b d ., S. 160. 41 E b d ., S. 160.

(13)

2 3 0 B a rb a ra R aleck a

niem ieckiego wieszcza, to je d n a k D ziennik stanow ił w yjątek. W iersz G o eth eg o pośw ięcony jest kryzysow i seksualnem u i tw órczem u b o h a te ra , za k tó ry m kryje się sam p o e ta . W iersze R ilkego stanow ią cykl poświęcony aktow i miłosnem u dw ojga kochanków . A rtykuł sta ra się przeanalizow ać w zajem ne związki obu tych lak różnych dziel i odpow iedzieć n a p ytanie, czy R. M . R ilke w zo ro w ał się n a tw órczości J. W . G o ethego.

Cytaty

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