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Thorner Presse 1900, Jg. XVIII, Nr. 241 + 1. Beilage, 2. Beilage

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Academic year: 2021

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<0r Thorn „„d Borstädte frei ,»» Haus: vierteljährlich S Mark. monatlich 67 Pfemilg,

«» der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen I.KO Mk. vierteljährlich. SO Ps. monatlich;

lur anStoärtS: bei alle» Kaiser». Postaustalte» vierteljährlich I.üv Mk. ohne Bestellgeld.

Ausgabe

. " g lic h abends mit Ausschluß der Sonn- und Feierlage.

Schriflltilim- und Stschüstsjlklle:

Katharittenstrasze I.

Aerusprech-Auschlutz Rr. 57.

AnzeigeupretS

sllr die Petitspaltzeile oder deren Naim, 10 Pfennig. Anzeigen lverden angenommen in der Geschäftsstelle Thorn, Katharinenslrafte 1, den AnzeigenbesördernngSstellen

^Jnvalidendauk" in Berlin, Haasenstein »». Bogler in Berlin und Königsberg, M . DnkeS in Wien, solvie von allen anderen Anzeigenbefördernttgsstellen de»

I n - imd AnslandeS.

Annahme der Anzeigen sllr die nächste Ausgabe der jjeitnng bis 2 Uhr nachmittag-.

L4t Sonntag den 14. Oktober 1WV. X V III. Zahrg.

^ Politische Tageöschan.

Für d i e E r h ö h n n g d e r l a n d w i r t h - Uh a f t l i c h e n Z ö l l e treten die .B e r l.

^ o l. Nachr.* m it der zutreffenden B egrün­

dung ein, daß die Landwirthschaft bei den Handelsverträgen vorzugsweise die Kosten getragen hat und dak sie demzufolge, wenn allen Zweigen des Erwerbslebens gleicher Schutz zutheil werden soll, bei der Neu­

regelung unserer Z o ll- und Handelsbe- Llehungen z,,m Auslande besser gestellt werden muß, als durch die jetzigen Handels­

verträge. Sodann sei in früherer Z e it die Fürsorge des Staates der Landwirthschaft in ungleich geringerem M ähe zutheil geworden, als andern Erwerbszweigen.

Eine Beilegung des großen Kohlen- arbeiter-AusstandeS in der U n i o n ist vor

^er Z eit nicht zu erwarten. D er F ührer ausständigen Kohlenarbeiter M itchell er- i > ^ einer Versammlung der A rb e ite r m .^ ^ a n to n , daß die Grubenbesitzer die im .derGesellschaften befindlichen Waaren- s "Utsläden aufgeben und die bewegliche ehnskala abschaffen mühten und daß sie te ilte halbmonatlich «Mohnen sollten.

7 " Nicht eine einzige Grube ist zur Z e it in vollständigem Betriebe. I m D istrikt von Hazleton, wo alle Gesellschaften und G ruben­

besitzer m it Ausnahme eines einzige» Be­

sitzer- zehnprozentige Lohnerhöhungen an­

geboten haben, beginnt sich schon der Hunger in vielen Fam ilien der Ausständigen bemerk­

bar zu machen. I m D istrikt von W ilte s- barre werden den Farm ern Vieh und Feld- rrtzchte gestohlen. — D ie „Carnegie Steel

^ '» v a n y * Cleveland hat vie r Schiffe vkchartert, welche je 1000 Tonnen M ehl

"°ch Liverpool schaffen sollen.

Den Schlnßartikel seiner d e u t s c h e n

^arinestndien widmet der ehemalige f r a n ­ z ö s i s c h e M arinem inister Lockroy den E l-

"uiger und Danziger Werkstätten. E r hebt hervor, daß bei den deutschen wie bei den Englischen Schiffskonstruktionen vorzugsweise fü r den A n g riff gesorgt werde, während die

^anzösischen Ingenieure hauptsächlich an die Vertheidigung denken. E r erwähnt sodann lachmännische Gutachten, wonach gewisse in E lbing fü r Rußland angefertigte Fahrzeuge größere Vorzüge in sich vereinigten, als die fü r Deutschland und fü r Ita lie n gelieferten.

Die Irre von Sankt NochuS.

Kriminalroman von G ustav Höcker.

---— «VlaHdmik »«»»«,„.>

(18. Fortsetzung.)

»Ich danke Ih n e n fü r Ih r e gut- M e i

"""ü» F räulein Herbronn, antwortete der

^ r z t m it einer Neigung des Hauptes und Wollte gehen.

»Aber ich habe die Ih rig e eingebüßt, entgegnete Konstanz?, den Blick zu Boden geheftet. » B itte ! Verlassen S ie mich noch nicht.*

E r blieb, und es tr a t ein beklommenes Schweigen ein. Sie hatte ihm etwas zu sagen, aber es schien ih r schwer zn werde».

Längst hatte sie erkannt, daß er sie liebte.

Der unsägliche Kampf gegen ih r eigenes Herz, in welchem sie ei» gleich leidenschaft­

liches Gefühl vergebens niederzuringen suchte, n»d die gänzliche Hoffnungslosigkeit dieses stummen, unausgesprochenen Bünd­

nisses hatte» zur Verschlimmerung ihres Seelenzustandes mehr beigetragen als alle anderen Leiden. N un sah sie den M ann, der ih r soviel geworden, der ih r jetzt alles in dieser W e lt w ar, in seinem heiligsten Gefühl anf's schmerzlichste enttäuscht, denn ih r feines Empfinden hatte sie sofort errathen lassen, was in ihm vorging, als der Detektiv jenes verhängnißvolle W o rt gesprochen.

„Ic h habe schweres ertragen, vielleicht das schwerste, was einem armen Menschen­

kinds aufgebürdet werden kann," begann sie endlich; „aber zn wisse»«, daß das unbegrenzte Vertrauen, welches Sie m ir vom ersten Augenblick an entgegengebracht haben, er­

schüttert sei, — das kann ich nicht ertragen.

Schließlich zieht Lockroy zwischen dem re la tiv raschen Avancement der deutschen und der sehr langsamen Beförderung der französische»

M arineoffiziere eine Parallele und fordert seine Landsleute auf, die Methode, m it welcher Deutschland feine Kriegsmarine fü r den E rnstfall vorbereitet, aufmerksam zu stn- dire». Nach vielen Richtungen biete Deutsch­

land nachahmenswcrthe Muster.

Zu Ehren der zur P rüfung der Zncker- prämiensrage in P a r i s zusammengetretenen Kommission gab der M in iste r des Aenßern Delcasss ein Frühstück. Sow ohl über die Berathungen wie über die Z a h l und die N a tio n a litä t der Thcilnehmer an der Kon­

ferenz w ird völliges Stillschweigen beobachtet.

M a n glaubt jedoch, daß sich an der Konferenz französische, deutsche und österreichische Dele- girte betheiligen.

Zu den e n g l i s c h e n Wahlen w ird aus London von» F reitag gemeldet: B is hente Nachmittag 5 U hr waren gew ählt: 383 M i ­ nisterielle, 165 Liberale und 78 Nationalisten.

Die M inisteriellen gewannen bisher 34, die Oppositionellen 31 Sitze. I n Caithueß unterlag der bisherige liberale Abgeordnete und Generalkonsul in T ransvaal, D r . Clark, mit 673 Stimmen, gegen den imverialistisch gesinnten liberale» Kandidaten H arm sw orth, der 1189 Stim m en erhielt.

D ie königliche F am ilie ist wieder in M a d r i d eingetroffen.

D er r u m ä n i s c h e M in iste r des A us­

w ärtigen, M arghilom a», wurde nach der

„N . F r. P r.* vom Kaiser von O e s t e r r e i c h empsangeu, der ihm den Orden der Eisernen Krone 1. Klasse verlieh.

Die „V v ff. Z tg .* meldet aus W a r s c h a u : In fo lg e schwierigen Absatzes und Kohlen- mangels haben viele Eisengießereien und Eisenwaarenfabriken hier nnd im ganzen Weichselgebiet den Betrieb eingestellt und andere denselben um die Hälfte rednzirt.

D er Schah von P e r s i e » hat Freitag M itta g die Heimreise nach Persien über Ruß­

land angetreten.

A u f S a m 0 a hat sich der Uebergang der V erw altung in deutsche Hände g la tt nnd ohne Schwierigkeiten vollzogen, sodatz der Gouverneur S o lf daran gehen konnte, die Selbstverwaltung, deren E inführung von Anbeginn an geplant w a r, in s Leben treten Daß ich Ih n e n etwas zu verschweige» hatte, wußten Sie, — keine» Augenblick darf ich S ie jedoch in dein Glauben belasst-«, daß ich mich meines Geheimnisses zu schämen habe.

So sollen S ie denn die W ahrheit hören, keine F olter würde sie aus m ir Herauspressen,

— n ur dem Manne, von dem ich nicht ver­

kannt fein möchte, vertraue ich sie an.*

I h r Blick haftete voll und ruhig auf ih m ; es w ar der Blick eines reinen Ge-

^ ' ^ E s w a r der sehnlichste Wunsch meiner M u tte r,* fuhr sie fo rt, »mich unter sicherem Schutz zn wissen, ehe der Tod sie von ihrem jahrelangen, unheilbaren Leiden erlöste. Sie wußte, daß ich dann nicht länger im väter­

lichen Hause bleiben konnte, denn sie kannte bereits die S tiefm utter, die bestimmt w ar, an ihre Stelle zu treten. Erst am Tage meiner Abreise erfuhr ich meinen Be­

stimmungsort. M eine M u tte r gab m ir ein verschlossenes Schreiben an Professor Ge­

org«. Ich hatte diesen Namen nie vorher gehört; aber sie sagte m ir, sie lege mein Schicksal in die Hand eines edlen Mannes, der sich als treuer Freund bewähren, fü r mein Fortkommen sorgen und mich in keiner Lage des Lebens verlassen werde. Ich nahn»

Abschied von der Theuere»», die ich >»ie wieder­

sehe» sollte. Unmöglich kaun ich die stnmme Szene m it W orten schildern, als ich vor den Professor Georg! tra t. M ein Name klang ihm fremd, er schüttelte den Kopf und starrte

„»ich an, wie eine Erscheinung ans der anderen W elt. Kaum fähig, zn sprechen, stammelte er „»zusammenhängende Worte, und als ich ihn» den B rie f meiner M u tte r gereicht hatte, zitterte dieser heftig in seilten

zn lassen. Am 14. September wurden die von dem Gouverneur als leitende Beamte der samoanischen V erw altung ernannten Häuptlinge in öffentlicher Versammlung feierlich eingeschwore«. D er Gouverneur hielt eine Ansprache an die versammelten Häuptlinge. H ierauf tra t M ata a fa vor, und die Hand auf die von dem Gouverneur und Vize-Gouverneur gehaltene Reichsflagge legend, wiederholte er den ihn« vorgespro­

chenen HuldignngS- und Gehorsams«!), w orauf ihm der Gouverneur S o lf die Hand

«eichte. H ierauf erfolgte die Vereidigung der Häuptlinge dlstriktsweise. Wie M ataafa hat sich auch Tamasese m it de» Verhältnissen befreundet. Zwischen beiden ist eine feierliche Aussöhnung -»stände gekommen.

I n den B e r e i n i g t e n S t a a t e n von Amerika ist die Bewegung fü r die Präsidentenwahl im Gange. Die W ieder­

w ahl M ae Kinleys ist umso wahrscheinlicher, als neuerdings auch das führende B la tt der Deutschen Nordamerikas, die „Newyorker S taatsztg.*, dafür e in tritt, welches lieber den Im p e ria lism u s M ac Kinleys in den Kauf nehme» w ill, als dem demokratischen Kan­

didaten Bryan Gelegenheit zu gebe»», seine Währnngsabsichten durchzuführen.

98 Erkrankungen am g e l b e n F i e b e r sind i n H a v a n n a feit dem 1. Oktober gemeldet worden.

Die Nachricht von der bevorstehenden Einberufung einer A n t i a n a r c h i s t e n - k o n f e r e n z erklärt die „Post* offiziös fü r verfrüht, da zunächst die nothwendigen V o r­

besprechungen betreffs der S ta d t, in welcher die Konferenz tagen soll, sowie bezüglich des ih r zn «nterbreitenden Program m s vorher­

gehen müsse».

Deutsches Reich.

B e rlin , 12. Oktober 1900.

— Aus Homburg v. d. H. w ird be­

richtet : Se. Majestät der Kaiser und Ih re Majestät die Kaiserin, sowie Ih r e Königliche»

Hoheiten P rin z und Prinzessin Heinrich unternahmen hente V orm ittag einen Spazier- gang im Knrparke und besuchten darauf das A telier des Bildhauers Fritz Gerth. Z u r Frühsittckstafel bei den Majestäten werden P rin z und Prinzessin A dolf zu Schanmburg- Lippe eintreffen.

Hände»«. Während er ihn las, rollte Thräne auf Thräne über seine Wangen.

Dann blickte er mich lange, lange au. Ob ich den In h a lt dieses Briefes kenne? w a r das erste, was er in zusammenhängender Rede hervorzubringen vermochte. Ich ver­

neinte. W ie es schien, hätte er eine be­

jahende A n tw o rt lieber gehört; aber er hieß mich m it tiefbewegten W orten willkommen.

„Schreiben Sie Ih r e r lieben M u tte r noch heute, daß m ir das Andenken, welches sie m ir in ih re r Tochter schickt, fortan das größte Heiligthnm sein werde nnd daß sie

»nir einen schöneren Beweis ihrer Freund­

schaft nicht hätte geben können.* Dann legte er segnend die Hände ans mein Haupt und küßte mich auf die S tirn .*

Die Erinnerung an diesen Augenblick entlockte den Augen der Erzählenden einen heißen Thräne,»ström.

Es waren heilige Thränen, von denen der junge A rzt sich tief ergriffen fühlte. B itte r bereute er bereits das Gefühl dcS eifer­

süchtige», Argwohns, welches er in sich hatte aufkommen lassen.

A ls Konftauze ihre Empfindung be- meistert hatte, fuhr sie f o r t : „Ic h hatte geglaubt, Professor Georg! würde m ir irgendwo ei» Unterkommen verschaffen; aber er dachte garnicht daran, mich wieder von sich zu lassen, sondern gab m ir in seinen»

Hanse die Stelle einer Vorleserin. O ft, wenn ich dabei zufällig ans den« Buche auf­

blickte, sah ich sei» Auge m it seltsam Weh­

müthigem Ansdruck auf mich gerichtet, und ich merkte, daß ihn ganz andere Gedanken beschäftigten als der Gegenstand, von dein

— Daß die Kaiserin Friedrich schon seit längerer Z e it leidend ist, w a r bekannt. D ie

„N ationalztg.* erhält aus Hombnrg Nach­

richten, die leider ziemlich ernst laute»«.

Hiernach w ird die Krankheit der Kaiserin Friedrich als ein äußerst schluerzhaftes Nierenleiden bezeichnet, das auch das A ll­

gemeinbefinden in erheblicher Weise beein­

trächtigt. A n das Krankenlager der Kaiserin Friedrich ist Pros. Nenvers berufen worden.

E r wurde bereits früher wiederholt von der hohen P a tie n tin konsnltirt und hat auch den»

Kaiser damals ausführliche» Bericht erstattet.

Eine»» B e rlin e r Lokalblatt w ird in« Gegen­

satz z u r,N a t.-Z tg .* telegraphirt, daß in dem Befinden der Kaiserin eine leichte Besserung eingetreten ist, die erfreulicherweise anzu­

halten scheint.

— Z n Moltkes 100. Geburtstage, am 26. d. Mts.» giebt der große Geueralstab eine Festschrift heraus.

— D er Vundesrath w ird die am Donners­

tag wegen der Feier auf der S aalbnrg aus­

gefallene Plenarsitzung an« Sonnabend (13. d. M ts .) abhalten. Es heißt, daß auch die Festsetzung des Term ins fü r die Be­

rufung des Reichstages zur Sprache kommen werde. B isher ist das Kriegsministerium noch nicht in der Lage gewesen, eine feste Aufstellung über die Kosten der China-Expe­

dition au das Neichsschatzamt gelangen zn lasten.

— D er „Neichsanz.* meldet: Der Verg- haiiptmaun und Oderbergamtsdireklor von Velsen in Halle a. S . ist znm Oberberg- hanptmau» und M inisterialdirektor im Haudelsministerinn« ernannt worden. Ferner meldet der „Reichsanz.*, daß den«

Neichsgerichtsraih Behrend der Rothe Adlerorden zweiter Klasse m it Eichenlaub verliehen ist.

— Die „G erm ania* meldet: An der gestrigen Saalbnrgfeier nahm auch der Ab­

geordnete M ü lle r-F n ld a theil, welcher als V ertreter des Neichstagswahlkreises zn dein die S aalbnrg gehört eingeladen w ar.

— Wie die „B off. Z tg ." hört, »st der B e rlin e r Professor Renvers zu Ih r e r M a ­ jestät der Kaiserin Friedrich berufen worden.

— D er „Reichsanz.* veröffentlicht eine Bekannt,nachnng, daß in Futscha» nnd Hankan das Buch handelte. O ft nahm er'S m ir anS der Hand, wenn er glaubte, das Thema sei fü r mich zu trocken und könne mich lang­

weilen, und dann holte er ein anderes Buch herbei nnd suchte Kapitel heran-, denen auch ein Laie einiges Interesse ab­

gewinnen konnte, die aber fü r ihn vielleicht gar keinen W erth hatten. Hn'nfig frug er mich nach meiner M u tte r, ich mußte ihm von ih r erzählen, und selbst den kleinste», geringfügigsten Zügen anS ihrem Leben lauschte er m it einer Aufmerksamkeit, die an Andacht grenzte.

„Je mehr ich sein reines, kindliches V er­

kennen lernte, desto w iderw ärtiger berührte mich das Benehmen der W irthschafterin Frau Bruscher. Z w a r w ar sie stets freund- lich gegen mich; doch merkte ich bald, daß ich es m it einem ebenso schlaue» als miß- iranischen Weibe zu thu» hatte. S ie suchte mich auszuforschen, wie ich in dieses Hau»

gekommen sei; in ihrer Wißbegierde stellte sie «nir förmlich Schlingen, in die ich freilich nicht fallen konnte, da ich selbst nicht mehr zu sagen wußte, als daß Professor Georg!

meine M u tte r in früheren Jahren gekannt und daß ich ihm einen B rie f von ih r Über­

brückst habe, über dessen In h a lt ich selbst nichts wisse. F ra u Bruscher w a r immer um den Weg und von einer unermüdlichen Wach­

samkeit, welche etwas verletzendes hatte.

M ein Alleinsein m it dein Professor be­

schränkte sich, außer wen» ich ihn in die Kirche begleitete, nur anf die Stunden, wo ich ihm vorlas, stets aber fand sie dann einen Vorwand, sich im Zim m er irgend etwas zu schaffen zn machen, und dann tr a t sie gewöhnlich so überraschend ein, daß selbst

«

(2)

(C hina) deutsche P o stan stalten in W irksamkeit getreten sind.

— B ei den gestrigen ftattgefundenen S tad tv e ro rd n e te n w a h le n in R ixdorf, welch«

durch Entscheid des O berverw attnngsgerichtS w iederholt w erden mutzten, haben die S o zial- dem okratcu m it erdrückender M e h rh e it gesiegt.

— M i t Rücksicht auf die bedeutenden S te ig e ru n g e n des P ap ierp reises haben auch die Z eitn n g sv erleg er der S tä d te Bochum, D o rtm u n d , Essen, Gelsenkirchen eine E r ­ höhung des A bonnem entspreises beschlossen.

— B ei der Dienststelle der freiw illigen Krankenpflege sind im M o n a t S ep tem b er d. J s . a n G eldspenden zum besten der in Ostasien befindlichen A ngehörigen der A rm en nuü M a rin e , zur U nterstützung der fre i­

w illigen Krankenpflege daselbst, sowie a ls L iebesgabe fü r einzelne bestim m te M a n n ­ schaften 6763 Mk. eingegangen. — D er D elegirte der freiw illigen Krankenpflege der H anptsam m elstelle B rem en fü r das ostasiatische E xpeditionskorps macht bekannt, datz an G eldbeträgen, welche zum Ankauf von L iebes­

gaben bestim m t sind, b is Ende S ep tem b er 11985,68 M k. eingegangen sind.

— W egen B eleidigung d es P o lizeip rä si­

denten von B e rlin durch einen A rtikel der

„W elt am M o n ta g " w u rd e am F re ita g der J o u rn a lis t F lie ß zu sechs Wochen G efängniß und der R e d a k te u r d er „W elt am M o n ta g ", v. G erlach, zu 150 M k. G eldstrafe v eru rth eilt.

— U n m ittelb ar nach der A usreise des deutschen E xpeditionskorps nach C hina be­

h au p teten sozialdemvkratische O rg an e nm die W ette, datz nicht n u r F reiw illige in die Reihen der Chinakrieger aufgenom m en, sondern auch U nfreiw illige „kom m andirt"

w orden seien. V o r dem Schw urgericht in A u g sb u rg , ist am D ienstag infolge eines Pretzprozesses gegen die „A n g sb n rg er V olksztg." diesen B eh auptungen auf den G rund i egangeu w orden, und da h a t sich ergeben, daß auch nicht ei» einziger S o ld a t kom m andirt w orden ist. V on der ganzen T reib erei blieb nichts m ehr ü b rig , a ls datz in vereinzelten F ällen m ehrere C hinakrieger, um an A useinandersetzungen m it den Ih rig e n vorbeizukom m en, diesen v o r g e g e b e n h atten , daß sie zn r T heilnahm e au der Ex­

pedition kom m andirt w orden seien. Aehn- liche Vorkommnisse sind auch d am als in N orddeuischland vorgekommen und wie in B a y e rn k l a r g e s t e l l t w orden. D a s E r ­ gebniß der V erh an d lu n g w a r die V eru r- theiluug des betreffenden R ed ak teu rs zu 300 M k. G eldstrafe. Thatsächlich saßen auf der A nklagebank die sozialdemokratischeu A g itato ren , die trotz aller K larstellung m it der B e h au p tu n g , daß Wider ihren W illen deutsche-Soldate» nach C hina gepreßt worden seien, wochenlang eine nichtsnutzige Hetze ge­

trie b en , die deutsche Aktion vor dem A us- lande herabzusetzen gesucht und sich zuguter- letzt au f dem M a in z e r P a r te ita g a ls die getreuen Eckarde des deutschen Volkes in Sachen der C hinapolitik hingestellt haben.

— F ü r den verstorbene» S ozialisten- fiih rer Liebknecht ist im 6. B e rlin e r W ah l­

kreise ein »euer A bgeordneter zu w ählen.

D ie S ozialdem okrateu haben den Genossen L edebour aufgestellt. D ie F reisinnigen ver- der harm lose G elehrte sich unangenehm davon b e rü h rt fühlte.

„E ines T a g e s erh ielt ich von zu H ause einen B rief, der m ir den Tod m einer M u tte r m eldete. W o h ä tte ich in meinem Schm erz einen besseren T rost, eine tiefere T h eiln ah m e suche» können a ls bei meinem edle» H e rrn , den ein in n ig es F reundschafts­

band einst m it der Entschlafenen verknüpft haben m ußte. A ls er mich ein treten sah, d as Taschentuch vor den verw einten A ugen, in der H and den offenen B rie f m it dem b reiten, schwarzen T ra n e rra n d e , ah n te er so­

gleich, welche K unde ich brachte, und in heftiger in n e re r B ew egung en tfu h r ihm der A u S rn f: „A m alie ist to d t! S ie ist to d t!"

E s w a r der V o rn am e m einer M u tte r, den ich ihn zu ersten M a le anssprechen hörte.

Ich h a tte n u r ein stum m es Nicken. D a schloß er mich, ü b e rw ä ltig t von einem Schm erz, der mich fast erschreckte, in seine Arm e. „M ein e arm e K onstanze!" rief er,

„D u hast D eine M u tte r verlo ren , ab er D ein V a te r lebt D ir noch. D ein w a h re r, echter V a te r — ich bin es. J a , in dieser S tu n d e sollst D u es wissen, daß D u m eine Tochter, m ein Kind bist„ und nie w erde ich Dich von m einem H erzen lasten, solange es schlägt."

„P rofessor G eo rg i w a r I h r V a te r ? " rief G erth erstau n t, und so plötzlich flog vor seinem geistigen Blick Schleier um Schleier von dem ; G eheim niß em por, welches Konstanze u m h ü llt h atte, daß er sich kann, schnell genug in der ihn, ganz neuen S te llu n g zurechtzufinden vermochte, die er Konstanze so überraschend in der V erkettung Von I n trig u e n und W irrnissen einnehm en sah, deren unschuldiges O pfer sie gew orden

War.

' (Fortsetzung folgt.)

richten au f die Ausstellung eines eigenen K andidaten. B is znm J a h r e 1877 gehörte der W ah lk reis znm festen B estand der F o rt­

sch rittsp a rtei, die ih n auch nach E rla ß des Sozialistengesetzes von den S ozialdem okraten w ieder gew ann, ihn a b er 1884 an diese w ieder abgeben m ußte. S e it A nfhebnng des Sozialistengesetzes ist d a ra n nicht zn denken, daß die F reisin n ig en ih ren ro th en V e tte rn d as M a n d a t von B e rlin 6 w ieder abjagen können. B ei der letzten W a h l erh ielt Lieb­

knecht h ier 58 7 7 8 , H ofprediger a. D . Stöcker 1 5 5 5 4 S tim m e n ; d an n erst kam der frei­

sinnige K an d id at m it 1 0 6 0 3 S tim m e n . W eniger a ls der nuw iderbringliche V erlust des W ahlkreises a n die S o ziald em o k raten schmerzt die F reisin n ig en die Thatsache, m ,t ih rer S tim m e n z a h l noch h in te r der S to ik e rs

zn ra n g ire n . .

Kassel, 12. O ktober. B e i der N eichstags- ersatzwahl im W ahlkreise H ofgeism ar-W olf- H agen-N inteln erhielten nach den bisherige»

Feststellungen L ippoldes (konserv.) 2282 S tim m e n , V ogel (Antis.) 2142 S tim m en , E rn st (freis.) 317 S tim m e n , W ittje (natlib.) 1314 S tim m e n , G a rb e (S o z.) 1532 S tim m en.

A lls einigen kleinen O rte n fehlen die E rgeb­

nisse noch.

K ronberg, 12. O ktober. A u s bestnnter- richteter Q uelle v e rla u te t: U eber d a s B e ­ finden I h r e r M a jestät der K aiserin Friedrich theilt der H ansm arschall F re ih e rr v. Reischach folgendes m it: I h r e M a je stä t die K aiserin Friedrich, seit lä n g e re r Z e it leidend, h a t im V erlaufe der letzten T a g e eine akute E r- krankuug überstanden, deren F olgen nach Ansicht der A erzte in kurzer Z e it w ieder be­

hoben sein w erden.

Kiel, 12. O ktober. A uf den H o w ald ts- werken bei Kiel lief heute der fü r die K iantschonlillie der R hederei Jeb sen erb au te R eichrpostdam pfer „G o u v ern eu r Jaeschke"

von S ta p e l. D ie T an fred e h ielt in V e r­

tretu n g des behinderten S ta a ts s e k re tä rs des N eichspostam tes der D irek to r im Neichspost- am te K raetke. D er D am p fer w ird nach voll­

endetem A u sb au seine regelm äßigen F a h rte n zwischen S h o n g h a i, T siu g tau , Tschifu und T ientsi» machen.

Bremen, 12. O ktober. W ie B o e sm a n n s T e leg r.-B n rean e rfä h rt, h a t der „N o rd ­ deutsche Lloyd" beschlossen, von den bei der B randkatastrophe in N ew york in M itleid en ­ schaft gezogenen D am p fern die D am pfer

„B rem en" und „ M a in " w ieder zu re p a rire n , die „ S a a le " dagegen zn verkaufe». D ie B e­

schädigungen der beiden erstgenannten D am pfer erw iesen sich bei w eitem nicht so ern st, w ie an fa n g s zu befürchten w a r. M aschine und Kessel sind intakt. D e r D am p fer „B rem en "

soll in Deutschland r e p a rirt w erden und ist b ereits von N ew york nach B rem erh av e» a b ­ gegangen. D ie R e p a ra tu r des D am p fers

„ M a in " w urde einer am erikanischen W erft in N ew v o rt N ew s ü b e rtra g e n . D anach w erden som it die D am p fer „B rem en " und

„ M a in " der F lo tte des „Norddeutschen Lloyd"

e rh a lten bleiben.___________

Ausland

W ien , 12. O ktober. K aiser F ra n z Josef ist heute Abend nach G ödöllö abgereist.

Zn den W irren tn China.

A u s dem W o rtla u t der amerikanische»

A n tw o rt au f Delcassos N ote e rfä h rt m an so ganz beiläufig, daß R u ß la n d den M achten einen interessanten V orschlag gem acht h a t : D ie E ntschädigungsfrage im F a lle Von M e i­

nungsverschiedenheiten dem in te rn a tio n a le n Schiedsgericht im H aag zu u n terb reiten . M a c K inlcy ist der Ansicht, d aß dieser V o r­

schlag der Aufmerksamkeit der M ächte w erth sei. Nach dem „ B erl. T ag eb l." h an d elt es sich um keinen eigentlichen russischen V o r­

schlag, sondern um eine A nregung der russischen R eg ieru n g , welche dieselbe ge­

legentlich des G edankenaustausches u n te r den M ächten über die französische N ote ge­

macht h at. W ie v e rla u te t, h a t ü b rig e n s Deutschland die französische N ote «och nicht b ean tw o rtet. V on In teresse ist es, d aß der Z a r eine D em obilisirung der russischen T ru p p e n in gewisse»» Um fange an g eo rd n et h at. Zunächst kommen dabei a lle rd in g s n u r die T ru p p e n in der M andschurei iubetracht, w äh ren d die russische A rm ee in Petschili vorläufig noch auf K riegsfuß verbleibt. Doch ist h ier die H auptm acht a u s Peking zurück- gezogen, und w enn G ra f W aldersee am S o n n a b e n d d o rt a n la n g t w ird er von Russen n u r noch eine Pioiiierkom pagilie und ein B a ta illo n I n fa n te r ie m it zwei M itraillen sen vorfinden. D er Abmarsch der letzten vom G ro s der Russen fand am 27. S ep tem b er statt, an welchem T ag e gerade G ra f W a ld e r­

see die M u steru n g ü b e r die verbündeten T ru p p en in T ientsin hielt.

E in russischer M a rin e n n fa ll h a t sich in den ostasiatischen G ew ässern ereignet. Nach einem vom P e te rs b u rg e r „R eg ieru n g sb o ten "

veröffentlichten T eleg ram m des V izead m irals Alexejew aus P o r t A rth u r vom 2. d. MtS.

w u rd e d a s russische T orpedoboot „ N r. 2 0 7 ", d a s infolge einer D efekts an der M aschine H a lt gem acht h a tte , in der N ähe von S ch an h aik w an v o n d em T orpedoboot „ N r. 204"

a n g e ra n n t und sank. D re i P erso n en e rlitte n leichte V erletzungen. T orpedoboot „ N r. 204"

w urde unbedeutend beschädigt.

U eber einen Wechsel im französischen K om m ando w ird der „Voss. Z tg ." a u s P a r i s berichtet, G en eral B o ugnie w erde den B e ­ fehl über die französische M a rin e -Jn fa n te rie - brigade in C h in a übernehm en, deren b is ­ heriger K om m andeur, G en eral F re y , anS Gesttudheitsrücksichteu seine A blösung ver­

la n g t h at.

D er B a n der E iseilbahn von Kiautschon nach K anm i ist u n te r deutschem m ilitärischen Schutz w ieder aufgenom m en w orden. D er Vizekönig von S h a n tu n g h a t der A uffor­

derung des G o u v ern eu rs Jaeschke, die re ­ g u lären chinesischen T ru p p en im Umkreise kiner E n tfern u n g von 50 K ilom eter von der B a h » zurückzuziehen, (w illig F o lg e geleistet.

D ie Deutschen haben K anm i besetzt.

A u s Hongkong w ird dem Renter'schen B u re a u vom F re ita g gem eldet: D ie P o lizei verhaftete drei M itg lie d e r der D reifaltig k eits- Gesellschaft. A ndere V erh aftu n g e n w erden e rw a rte t. D ie genannte Gesellschaft w irb t M itg lie d e r in Hongkong an . — D e r „D aily T eleg rap h " e rfä h rt, daß die Nachricht, es seien fü r H ongkong noch 10 000 M a n n v er­

la n g t w orden, unrichtig sei.

D er chinesische G esandte in W ashington W n -tin g -fan g hat» w ie d a s B u re a u R e u te r m eldet, erk lärt, die M eld u n g von ernsten B oxeranfständen in Si'idchina seien unzu­

treffend und m it der Absicht in U m lauf ge­

setzt w orden, in A m erika den Eindruck her­

vorzurufen, es bestände ernste Gefahr» die m ilitärisches V orgehen seitens der V erbi!,,- beten e rfo rd e re ; der G esandte fügte hinzu, in S üdchina gebe es keine B oxer.

D ie Vizekönige der P ro v in z en des Ja n g tse th a le s haben» so m eldet die Londoner

„ M o rn in g P o st" a u s S h a n g h a i vom 10. d. M ts ., den a u sw ä rtig e n Konsuln in S h a n g h a i n o tifizirt, daß sie, fa lls die V e r­

bündeten einen E in fall in S h a n tu n g zu unternehm en beabsichtigten, dies V orgehen m ißbilligen w ürden, da Juan-schi-kai in Unterdrückung der U nruhen in seiner P r o ­ vinz viel T h a tk ra ft gezeigt habe. G utem V ernehm en nach ist, so bem erkt dazu d as offiziöse Wölfische B u re a u , von einem E in ­ fall in S h a n tu n g nicht die R ede.

A u s S h a n g h a i m eldet die L ondoner

„ M o r n in g P o st" vom 10. d. M t s .: Die U nruhen d au ern im I n n e r n fo rt. M a n v e r­

sichert, die Aufständischen in Sz'tschw an seien m ehrere T ausend M a n n stark. D e r Vizekönig Kwei von S z'tschw an h a t an den Vizekönig Tschangtschitung von H aukau te ­ legraphier, er möge V orsorge d afü r treffen , daß den A ufständischen nicht gestattet w erd e, in H upeh einzudringen. D e r A u fru h r in K w a n g tu n g ist noch nicht niedergew orfen.

Dasselbe B la tt berichtet a u s S h a n g h a i vom 11. d. M t s .: D er T a o ta i Scheng erh ielt heute ein T elegram m des G e n e ra ls S n , in welchem derselbe 1 0 0 0 0 0 M a n n v erla n g t zu r U nterdrückung des A usstandes im S ü d ­ westen von K w angsi und J ü n n a n . G en eral S n verfü g t b e re its ü b er 30 000 M a n n .____

Der Krieg in Südafrika.

Noch in letzter S tu n d e flam m t der W id er­

stand der B u re n gew altig em por. I m Westen und Osten T r a n s v a a ls , rn der nächsten U m gebung der H au p tstad t, überall haben sie die S tre itk rä fte der E n g län d er w ieder angegriffen und ihnen zum T heil er­

hebliche V erluste beigebracht. B esonders be- m erkensw erth ist die R ührigkeit der kleinen B u ren ab th eilu n g en im O ran jefreistu ate, wo sie jetzt sogar w ieder a n der G renze der Kapkolonie aufgetaucht sind.

Ueber w eitere K äm pfe n n t den B u ren berichtet Feldmarschall R o b e rts vom D onnerstag a u s P r ä t o r i a : G en eral B a rto n

»var am D ienstag im N orden von K rü g ers- dorp m it den B u re n in einen K am pf v er­

wickelt. D ie B n r r n ließen m ehrere T odte zurück, drei B u ren w urden gefangen ge­

nom m en. Auf britischer S e ite w urde ein O ffizier getödtet, drei O ffiziere und elf M a n n verw undet.

A u s P ieterm aritzb lirg w ird gem eldet:

M a n trifft hier V o rb ereitu n g en fü r die A n­

kunft des G en erals B n lle r, der am S o n n ta g hier eintreffen soll. D ie A nkunft des Lord R o b e rts w ird fü r nächsten D ienstag e rw a rte t.

Derselbe w ird sich einige T a g e h ier au f­

h alte» und dann »vieder nach dem N orden zurückkehren. — S e in e Abreise nach E ngland scheint also angesichts der eneuerten E nergie der B u re n noch w eiterh in verschoben zu sein. U ebrigenS w ird dem „B esieger S ü d ­ a frik as" in einem m aßgebenden L ondoner B la tt ein sehr schlechtes Z eugniß ausg estellt:

D er K riegskorrespondent d er „ D a ily N ew s"

v e r tritt in seiner K orrespondenz über die

Kriegsoperationen in Südafrika die Anficht,

daß der K rieg schon seit M o n a te n beendigt sein könnte, w enn L ord K itchener a n S te lle L ord R o b e rts ' d a s O berkom m ando führen w ürde.

E ine R en term eld u n g a u s K apstadt von»

F re ita g b e sa g t: G e n e ra l B n lle r begiebt sich nach E n g la n d zurück.

I n Lourenxo M a rq u e s tr a f am 12. Ok­

tober d a s niederländische Kriegsschiff

„G eld erlan d " eil». A m 11. tr a f ein p o rtu ­ giesisches T ran sp o rtsch iff m it dem neuen G en eralg o n v eru eu r und 1200 S o ld a te n d o rt ein.

Z n r F e ie r des 75. G e b u rtsta g e s des P rä sid en ten K rü g er em pfing der P rä sid e n t a u s Lourenxo M a rq u e s zahlreiche Besuche.

E ine B u re n a b o rd n n n g überbrachte ihm ein Ranchkäppchen a ls Geschenk.

D ie L andung in M arseille rä th d a s B la tt „S iöcie" der französischen R eg ie ru n g , den» P rä sid en ten K rü g er nicht zn gestatten, da vielleicht zwischen dem G esandten LeydS und den N atio n alisten M a n ö v e r angezettelt w orden seien, welche F rankreich n u r V e r­

legenheiten b e re ite n könnten.

Provinzialimchrichten.

t Graudenz, 12. Oktober. (E ine zeitgemäß»««

Einrichtung) h at H err T b ierarzt M eier, der sich neuerdings hier niedergelassen hat. getroffen. D er­

selbe h at nämlich eine Klinik fü r kleinere H ans- thiere eingerichtet.

G randen,. 12. Oktober. (Besitzwechsel.) D a s R itte rg u t R itterhansen, K reis G raudenz. früher H errn Trctschak gehörig, ist in der Z w angsver­

steigerung fü r 470000 Mk. an die AusiedelungS- kommission in Posen Verkauft worden.

Konitz, 12. Oktober. lBew erbung beider B ü rg er­

meister um andere S tellen . D a s V erfahren gegen M oritz LOvy.) Unser B ürgerm eister H err Dcdi- tin s, der sich um die in L andeshnt ausgeschriebene Bürgermeisterstelle bew irbt, geht unter allen Um­

ständen a u s Konitz fort, gegebenenfalls n nter Ruck"

t r i t t in den N egieruugs-Snbalterudieiist. Landes- bnt ist kleiner a ls Konitz. es ist ein Städtchen von 7000 E inw ohner. Anch Herr Zweiter Bürger«

meisjcr D r. Leimn bew irbt sich «m eine andere S telle, nämlich nm eine S tad trath stelle in Fürsten­

walde. Beide solle» erklärt haben, daß ihnen infolge des W iuter'jchen M ordes und der d a ra u s ent­

standenen Verwickelungen die nöthige Schaffenslust und Arbeitsfrendigkeit fehlt. — Täglich finden jetzt in dem E rm ittclungsverfahren gegen M oritz Lewy wegen M eineides Vernehm ungen statt, die sich m cistentheils auf die B ew ohner der Nachbar- gebäude und auf andere jüdische Personen beziehe».

Königsberg, 12. Oktober. (B ehufs G ründung einer Kohleneiiikaufs-Genvffenschaft) w a r zu gestern Abend eine V ersam m lung einberufen wordeu.welche sich eines recht zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. Dieselbe beschloß nach kurzer D ebatte die Einsetzung einer Kommission zwecks A usarbeitung der S ta tu te n .

Weißenhöhe, 12. Oktober, llleberfahren.) D er R ekrut Lauge a u s HoffmannSdorf. welcher se">e

Reise »ach der Garnison antreten sollte, besorgt«

noch einige Einkäufe. Z n r Nachtzeit begab er sich angetrunken auf den Heimweg »nd überschritt da- bei den Bahnkörper. D er um 11V, U hr abends hier dnrchfahrende V-Zug erfaßte den Lange nnv

zerstückelte ihn. ^

Lokalilachrichten.

3 m Erinnerung. Am 14. Oktober 1810, vor 90 Jah ren , wurde die Universität B e r l i n ge­

gründet. Diese Maßregel w a r eine der vielen, die zur geistigen W iedergeburt P reu ß en s getroffen

wurde». W ilhelm von Hum boldt, der die Leitung dergelstliche» und Ullterrichtsailgelegeiiheitenhatte«

ist a ls Schöpfer dieser U niversität zn betrachten, Am 15. Oktober 1608, vor 292 Jahren, w urde zn V iancaldoli der Physiker E v a n g e l i s t a T o r r i c e l l i gebore». U nter dem Einfluß der Schriften G alileis stehend, w urde er auch nach dem Tode dieses sein Nachfolger au der Florenze«

Universität. Die bekannte E rfindung T o rriceliis ist d as B arom eter. E r starb am 25. Oktober 1647.

Thor«, 13. Oktober 1900.

— ( A u f d en T a u b s t u m m e ng o t t e s d i e n ' s t ) an diesem Sonntage sei „och,»als hingewiesen.

(Vergl. die kirchliche» Nachrichten.)

— ( F e r n s p r e c h v e r k e h r . ) I » N eninark Westpr. ist eme Stadtfernsprecheiurichtnng m it öffentlicher Sprechstelle in B etrieb genommen worden.

, ^ - ( Z u r K o h l e , » f r a g e . ) D er „B und der Handel- und Gewerbetreibenden" in B e rlin h a t an die Regierung eine P e titio n gerichtet, in der diese gebeten w ird. „bei den A nfangs künftigen J a h r e s stattfindenden Neuabschliissen der Lieferung a u s fiskalischen Kohlengruben auch V erbänden kleinerer Kohlenhändler und Vereinen, die sich znm Zweck gemeinsame» E inkaufs bilden, den direkten Bezug Von Kohlen zn gewähren bezw. denselben durch S tellu n g annehm barer Bedingungen zu er­

leichtern."

— ( D e r n e u e B e g r ä b n i ß v e r e i n ) h ä lt 5ente Abend bei N ikolai eine G eneralversam m lung zur Entgegennahm e des B erichts der Rechnungs- revlsoren und Aufnahme neuer M itglieder rc. ab.

— ( D i e T h o r n e r L i e d e r t a f e l ) brachte gestern dem H errn K aufm ann und Stad iv cro rd n eteu G ö w e anläßlich seiner silberne» Hochzeit ein Ständchen. D er Vorsitzende. H err S ta d tr a th Dietrich hielt eine kurze Ansprache und überreichte das Geschenk der Liedertafel, eine silberne Kanne ..ebft Zuckerdose. H err Göwe dankte in bewegten W orten fü r diese E hrung.

— l J » n u n g s v e r s a m m l n n g.) Auf der Herberge der vereinigten In n u n g e n hielt gestern N achm ittag die hiesige Bäckeri»»una d as Oktober- q u a rta l ab. E s w urde ein M eister in die In n u n g aufgenommen und zwei ausgelernte Lehrlinge wurde» freigesprochen, Einschreibungen fanden nicht statt. Beschlossen w urde von der In n u n g , von uit» an fü r das Backen von Kuchen fü r die H a u s­

haltungen statt wie so lange Üblich, pro Blech oder N apf oder S triez el 10 P fennig, jetzt 20 Pfennig zu nehmen, da die Löhne und d as Heizmaterial aus m ehr a ls d a s vierfache gestiegen sind. F ern er soll auch von n n n an für jedes Blech, welche» via Bäcker fü r die S an S frauen zn r Knchrnberritm'll

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