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Ostdeutsches Athenäum, 1853, No 5

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Academic year: 2022

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5öriblatt ber 9lruen £)brr=ßeituti0

für Äunft, SSiffrnfc^aft unb ß itrrn tttr.

JÖrcMnu, . s/y1 K B eilag e

8 o n n ta g , ben 30. October 1853. * gn SSr. 507 ber Steuen JDber=,3tg.

S it IBilbung unferer 3«t.

ilnfer3aßrßunbert prat)it fo fe^r mit ben unermeß«

ließen gortfd)riitcn, bie ed in Ä u n ft, SBiffenfeßaft unb Siteratur gemaeßt bat, baß mir ber Äeßerei befcßulbigt gu »erben fürchten, »enn » Ir mit bem allgemeinen

©ntßufiaemud über bie «g>öt)e ber B ilb u n g , bie unferc 3eit erflommen, nießt gang übereinfiimmen. 6 8 ift roaßr, oon ben großartigen ©rfinbungen, bie » ir ber Bludbilbung ber ©ßemie, p ß ß fit unb HJted)anif berban«

ten, mußten bie gebildetften Hölter bed Slliertßumd, bie

©riedjen, ju b tn unb Siömer Sticßtd; toäßrenb fit mit ißren gerbred)lid)cn gaßrgeugen an ben Äüften egperi»

mentirenb ßemmfußren, bureßflicgcnroirmitbenSampf»

feßiffen ben Ocean; ber clectrifcße Selegrapß ßebt für bie Sliittßeilung jebe ©ntfernung auf, unb roäßrcnb ber grieeßifeße Scßriftfteller fieß glütfließ pried, »enn fein

©eiftedroerl burd) bie müßfetigeScßreibfunft in einigen

©ßemplaren Verbreitet »erben tonnte, fo maeßt ed bie Bud)brucferfunjt möglich, täglich Saufende Von Blb«

brüefen oßne Scßtoicrigfeiten gu fd)affen. Ucberßaupt befanben fteß bie StaturroiffenfcßaftenimSlltcrtßum gang in ber Äinbßeit; ißre Bludbilbung geßßrt vorgugdroeife ber ©egenroart unb näcßften Bergangenßeit an. Biber felbft in ben abftraftcnSBiffcnfcßaften fino »irben ©rie«

eßen bei SBeitcm voraud; bie pßilofopßie ßat gang anbereSßfteme aufgebaut unb gang anbere SBaßrßeiten entmictclt unb vertßeibigt, alo fila to unb Blriftotcled.

Stur in ber A u n ft, unb aud) ßitr nur in einzelnen 3»eigcn, fteßen bie @ried)cn noeß unerreießt Da. Sie gricd)ifd)e B ilbßauertunft, aid aud ber unmittelbaren änfeßauung DcdSd)önen ßervorgeßcnb, feßüf jette BJleU jtertoerfe, bie » ir noeß in ißren BrucßftücienbcrouüDern;

und feßlt, um ßier Sleßnlidjed gu fd)affen, ber S to ff ber natürlichen Blnfd)auung, bie Sdjönßcit; unfercgefdjmacf»

lofen graefd unb Beinflciber unb ^aldbinben u. f. ro.

vermögen ben mobernen Bilbßaucr eben fo roenig gu begeiftern, aid bie Stoben unferer Samen. S o viel man bagegen von ber alten SJtufif unb SJtalerei fabelt, fo ift nicht gu leugnen, baß » ir ßierin uncnblicß vor»

aud finb.

SBirtoollen bie parallele nicht weiter gießen, fonbern unfernBcfern nur geigen, baß » ir »eit entfernt finb, bie B ild u n g unferer 3eit ßerabgubrücfen.

Soeß bei allebcm feßlt ©tivad. Ungeachtet aller gortfeßrilte ber mobernen Ä unft unb SBiffenfeßaft, be«

ßaupten » ir, baß bie B ildung im BUlgcraeincfi, ober Vielmeßt bie a llg e m e in e B il b u n g Stüctfcßritle ge»

mad)t ßat. Silit anbern SBorten: bie B ildung ift nicht fo allgemein, aid fie g. S . bei ben ©rieeßen roar. B ei aller SJtannigfaltigfcit ber Salcnte unbśaben, ber ©nt«

»iefelung bed mcnfcßlicßcn ©eifted gab ed feinen eigent»

ließen Unterfcßicb g»ifcßcn@cbilbeten unbUngebilbeten!

cd feßltc bie ©cleßrfamfcit nnb ißr ©egenfaß; ftatt ber Scßule ergog bad Beben, unb an bicfer©rgießungßattcn alle gleichen Blntßeil.

S ie B ilbung ber ©rieeßen trieb aud bem innerften dternbed nationalcnBebend unb ftrömie bureß allcBlcftc unb 3»cige. toad bie 3 ä t an SBcidßeit unb ©infießt in fid) barg, trat »efentließ aid ©eftalt bed Bebend, aid Staatdform, ©ultud u. f. ro. unmittelbar ßcraud unb

»urbe bad ©igentßum Biller. SBad bie Station Von ißrem ©eiftc in Seßriften niebergelegt ßatte, gehörte nad) ßnßalt unb gorrn bem gefammten Bolfe. SBad ßößer fteßenbe ©elfter über bad Borßandcne ßinaud ober ed berießtigenb entroictcltcn, rourbe roieberuinburd) bie Sebatlc unb Bolfdrcbe Billen gutn Beroußifein ge»

bracht- S er SJtenfcß fprad) gum S)(enfd)en, im leben»

bigen SBortc, bad nad) ©eßalt unb ©efialt bem allge«

mcinften Berftänbniffe naßc liegen mußte.

©erabc unferc SBiffenfeßaft, ober vielmcßr ißre 3fo«

liru n g , ßat bie Aaftcn ber ©eleßrten unb Ungeleßrten, ber ©ebilbeten unb Ungcbilbetcn gefeßaffen. S ie ®e»

leßrfamfcit ift bei und ein audfcßließäcßer B eruf geroor«

ben; ber ©clcßrte ßat feine anbere Sßätigfeit meßr aid feine SBiffenfeßaft, ißre ©rünbung unb ©nveiterung.

6 d ßat fid) nad) unb nad) ein eigcnedSteid) berSBiffen«

feßaft aufgebaut, mit cigenerSpracße unb eigenem, bem Bolfebetoußifein frembem 3nßalte. S ie B lllg e m e in » ß e it ber B il d u n g ift bad ©eßeimniß, bad » ir ben

©rieeßen abgulernen ßabenj ed ift verloren gegangen.

feitbem ftatt bed B ebend bie S c ß u le bie ©rgießung gur B ilbung übernommen ßat.

Sßir »eilen bie Trennung ber SBiffenfeßaft vom Be»

ben*) feinen Siütffcßritt nennen, ed ift einellebergangd»

ptriobe, bie fü r bie Pflege ber SBiffenfeßaft felbft notß»

»tnbig roar, ©crabe baburd), baß fid) bie SBiffcnfcßaft in fieß felbft vertiefte, maeßte fie fid) ißre ©ntroicfelung leießter. S ie barf nur nid)t babei fteßen bleiben; fie muß fid) im ©egentßeil aud ber vorläufigen 3fo liru n g ßcraud gum ©emeingut erßeben.

68 ift ein guted 3äd)cn ber 3 eit, baß man biefc 3folirung bereits füßlt. Scßon Vor länger a d einem 3aßrgcßnt mad)tcn meßrere jüngere ©eleßrtc ben Ber»

fuch, bieabftraftefte aller SBiffenfeßaflen, bie Pßilofopßie, bem B olfe gugänglicßer gu maeßen. S ie toäßlten bie leichte gorm ber Sagedpreffe unb fud)ten fo viel aid möglich bie pßilofopßifcße hanbroerfdfpraeße gu bermei»

ben, um ißre SBiffenfeßaft bem Bolfe mitgutßeilen. Ser Berfud) »urbe Vom Bolfe begriffen unb bcrftanbeii;

bie von Stuge unb 6^tcrmeßer gegrünbeten früßer

„h a U e 'fe ß e n -, fpäter ,Seutf^en3aßrbü(ßer“ fanben einen unertoartet fd)neHen 6ingang, ungeachtet bcrSta»

tur ber Saeße nad) immer naeß ein nicht geringer©rab von B ilbung nötßig » a r, um einigeimaßen in bie BIß»

fterien ber SBiffenfeßaft eingubringen. Blnbere folgten nad); befonberd ßob fieß aud) bie politifeße ^Jreffe, in»

bem fie fieß nid)t meßr begnügte, blöd bie Zagedereigniffe in troefenem Sone gu ergäßlen, fonbern in reflcftircnben , Blrtifein eine SBelt Von neuen Begriffen unb 3t»en

erfeßloß.

Um biefelbe 3eit begannen aud) befonberd itt Uni«

verfitätdftäbien Biänner, bie nicht blod ^acßgelcßrte

»aren, fonbern fieß felbft eine allgemeine B ilb u n g er»

»orben ßatten, mit einem »eitern Berfud), bie SBiffen»

feßaft aud ißrer3foiirung gu crlöfen unb von ber fie oft erbrüctenben Bueßftabcngeleßrfamfeit gu befreien. Sie p o p u lä r » » !ffe n fe ß a ftlic ß e n B o r t r ä g e , bie vor einem gvößern B ublifum , bad bie verfeßiebenften Bit»

bungdgrabe repräfentirte, gehalten rourben, legten ein neued 3 etrgni§ ab, baß man bad Bebürfniß füßltc, bie BBiffenfeßaft bem B olfe »ieber gu näßern unb baburd) eine immer allgemeinere B ilb u n g ßerborgurufen. Blueß ßier rourbe ber Berfud) von ber anbern Seite begriffen,

»ie bie gaßlreid)e 3ußßrerfcßaar geigte, toelcße fieß gu biefen Borträgen brängte.

SBenn cd ßier meßr bie ©eleßrten »aren, von benen ber Blnftoß audging, fo » a r boeß feßonjange vorßer von einem Sßeile bed B olfd bad Bebürfniß gefüßlt

»orben, bad Verloren gegangene Banb groifeßen ber SBiffenfeßaft unb bem Beben »ieber aufgufueßen. 3»d' befonbere » a r cd ber Bürgerftanb, »eleßer benSülangel allgemeiner B ilbung füßlcnb auf Slbßilfe buchte. S a bie ©ßmnafien vorgugdtocife bie Bilbungdfcßu.en für bie gelehrten Stäube »aren, fo feßuf man für bie übri»

gen Stäube unb gugleieß aidBinbeglicb groifeßen biefen unb ber SBiffenftßaft bie ß ö ß e re n B ü r g e r » ober

fR e a lfe ß u l en.

Blnfänglid) foHten bieft Blnftalten, vieüeießt fogar naeß ber Blbfidjt ber ©rünber, »oßt nießtdBlnbered fein, aid Borbereitungdfeßulen für 3ttbuftrie, h anbcl unb ßößered ©eroerbe. Befonberd ßatte man babei fein Blugenmcrf auf bie Slaturtoiffcnfcßaften geroorfen. S ie Sfefultate ber fßßßfif, 6ßemie, B otanif, SJIatßcmatif u. f. » . lagen gu fla t am Sage, aid baß man nießt baran gebaeßt ßätte, fte in jenen Blnftalten ben gufünfti«

gen gabritanten, Btpolßefern.Baumeiftern u. f. to. reeßt praftifeß unb mögließjt fcßnell beigubringen. S ie Seßu»

len follten einen Sßeil ber praftifeßen Beßrjaßre erfetjen

— bad roar Billed, »ad man anfänglich Von ißnen er»

langte. 3um ©lüef für bie 3ugenb ßat fid) bie Saeße anberd geftaltet. SJIan ßat nämließ eingefeßen, baß bie bloße B ilbung für ben B e ru f boeß feine eigentliche B ilb u n g fei. S ie ßößeren Bürgerfeßulen begannen fieß ben ©ßmnafien analog gu enttoiefeln. 3'iVeibcnBln«

(lallen nämließ ift bie allgemeine Bilbung ber dpoupt.

groeef; bie Bludbilbung für ben Beruf, bort für bie fo«

genannten praftifeßen, ßier für bie geleßrten Berufdgroeige muß mit erreicht »erben, oßne jeboeß ben eigentließen

*) 3)1 im ßatte und ßier nießt bie 92atutroi|fenfißaftett entge«

gen; fie ßaben jteß niißt minder ifolirt entroidelt aid bie übrigen;

nur ißre ffiefultate finb in6 Beben übergegangen.

3»ecf gu gefäßrben. S a ra u f berußt bie D rganifation beiber Blnftalten. S o naße baßer bie SZüßließ»

f e i t ber Slcfultale ber Slatur»iffenfd)aften Vor Blagen liegen, finb ed bod) auf beiben Blnftalten bie S p r a « eßen, auf bem ©ßmnafium bie alten, auf ber Bürger»

fcßule bie mobernen, »eld)e aid badtoid)tigfteBilbungd«

mittel im llnterrid)tdplane bie erfte Stelle einneßmen.

68 ift ßier nießt ber O rt, bied »citer audgufüßren; und genügt ed, barauf ßingurocifen, baß aud) bie ©rünbung ber ßößeren Bürgerfeßulen audbcm@efüßle ßervorging, bie Scßranfen groifd)cn ber SBiffenfdjaft unb bem Beben gu befeitigen, bie erftern bem Bolfe gu näßern unb fo bie B ilbung gu einem 6igcntßum bed gefammten Bol»

fed gu mad)cn, roie fie ed im Blltertßume bei ben ©rie»

eßen » a r.

Sad »ießtigfte B iittel gur6rreießung biefcdSroeefed bleibt immer bie 3 t i t unb bad Beben felbft, mit an»

bernSBorten: b a d S le rftä n b n iß b e r@ e fc ß i(ß te b e r

© e g e n to a rt. ©roße ©reigniffe, toelcße bad fiebeu cineS Bolfcd umgugeftalten vermögen, »irfen ßierin Slußerorbentließed. SJtan ßat bem 3ußre 1848 fo viel Böfed nadigefagt, baß man und erlauben toirb, ed aueß einmal in Seßuß gu neßmen. 6 8 ift gar nießt gu leug»

neu, baß bie ©reegniffe biefed 3ußred bie B ilbung bed Bolted im ©roßen unb Blllgemtinen ungemein geför»

bert ßaben. SBenn Seßulen, 3ätfcßnften, B o rträ g t u. f. » . immer nur eingclnc Jtreifc berühren, fo ergreift eine derartige Umgeftaltung gange Böller. ©incBtcnge von Begriffen unb 3becn, bie Vorßer nur bad ©igen«

tßutn ©ingelner »aren, finb in bad Beben bed Bolted übergegangen; über gange Soctrinen ift bad Urtßcil gefproeßen, über anbere eine größere ülarßcit verbrei»

tet »orben. SJtan entgegne nießt: bad fei nur eine ein»

feitige politifeße B ilbung. 3unäcßft »äre fd)on bad ein großer gortfd)ritt, »enn neue Begriffe unb Blnfieß«

ten über Staatdberfaffung, ©efeßgebung, politifeße gfecßie u.f.ro. verbreitet unb bie alten geläutert »erben.

Biber cd ßanbclt fid) gar nießt um Sßolitit allein. Blueß bie 3nbufii'ie, ber hanbcl, bad ©eroerbe, bie Berßält«

niffc groifeßen ©apital unb Blrbeit, bie dtireße u nbS djulc

— furg faft alle S teige bed menfeßließen Bebend unb Sreibcnd finb in tleinen unb größeren Greifen in bie Scbatte gegogen unb von allen Seiten erörtert »orben.

SJtag in Bcrcinen, Bolfdvetfammlungen, Parlamenten, in ber preffe u. f. » . maneßcd Unftnnige gu Sage ge«

fördert »orben fein, fo toirb boeß jeder unparteiifd) Urtßeilcnbe einräumen , baß über Bielcd, »ad ben SJtenfeßcn überhaupt berüßrt, bureß Beßre unb ©egen«

leßre bie Begriffe geflärt unb erläutert »orben finb.

g ü r diejenigen jtla ffcn gerade, toelcße nicht bie ©eie«

genbeit ßaben, ßößere Beßranftaltcn gu befueßen, toor die Deffentlid)feit bed Bebend bie cingige unb »ießtigfte Scßule. S o » a r aueß bei ben ©rieeßen ber SJtarft, Die Blgora, bie Bilbungdfdßule für bad gcfammlc B o lt,

»äßrenb bie Pßilofopßcn in ben Säulcngängcn nur

©ingelne um fid) Verfammelten, bie ßier ©elegcnßeit fudften, fieß fü r bie Blgora, b. ß. für bad B o lt, aud«

gubilben.

© aulcß'6 Steife um’6 tobte SJteer unb in ben biblifeßen Bänbern,

eine Steife, toelcße Vom Secember 1850 bid Btpril 1851 audgefüßrt rourbe, ift Vor Burgern in groci Bänden gu p a rid erfdjiencn, unb Blllourß ßat darüber im 3ournal bed Sebald vom 11. October einen Vorläufigen Bericßt abgeftattet, bem roir einige Brud)flüefe entneß»

men. Sad hvuptergebniß bed Bueßed ift, baß er bie gerftörten Städte am lobten SJtcere aufgefunben, bie naeß ber alten Sage VoraSBaffer beffelbcn berfeßlungen fein follten; aber gerade gegen biefe Sage, [bie, man toeiß nießt reeßt roanit unb auf toeffen Blutorilät ßin Verbreitet rourbe, erßebt fieß S aulcß unb fueßt ißre galfcßßeit naeßgurocifen. Blllerbingd ßeißt cd im erften Bueß SJlofid, © ott ßabe geuer unb Scßroefel ßerab»

regnen taffen auf Sobom unb ©omorrßa, unb biefe Stable unb bie gange ©bene Von ©runb aud gerftört;

roeiter ift aber nießtd gefagt, unb faft alle ßeillgen » ie profanfcßriftftcüer, bie ber jtataftropße ©rroäßnung tßun, feßreiben aueß bie S c rft^ u n g ber Stabte bent geuer, nießt bem SBaffer gu. Stur ber arabifeßeSchrift*

(teilet 6 b ri[t »ieberßolt bie geroßßnließeSage, bie inbc|

(2)

(lud) fcßon bon © trąbo gefamtt getoefen ju fein fcfjeinł, bcnn Dicfer fagi (©ap. 764): „bon © o b om folten nod gtuinen borßanben fein, bereu Umfang 00 ©tabienßabe;

©rbbcbcn unb ber Audbrud bon ßeißcm, ped« unb fdmefelßaltigem © a ffe r fatten ben See über feine Ufer getrieben, unb bann feien bie © table, beten cd brcijeßn gerocfen, cntioebcr vctfdlungen ober bon benen, bie nocß fliehen tonnten, vcrlaffen morben.“ S ie S töglidfeit, baß bieileberrcjie n o d borßanben fitib, ift alfo gegeben,

©aulcß berocift nun bor Allem mit <§ilfe bon Sibel»

ftcllen unb ©itatienen aud ^ ro fa n fd n ftfte llc rn , baß

©obom an ber ©übmeftfpißc bed lobten Steered lag.

Sin biefer ©teüe ergebt fid) ein etroa 100 Stctrcd ßoßer Serg bon ©teinfalj, ber mit umfangreichen Stuinen bc*

beeft ift, bie beibenBanbcdeingeborenenÄßarbet ßdbom, gtuinen bon ©obom, ßeißen, unb a u d ruirflicf) aid bie UebcrrCfte biefer b ib lifd e iiS ta b t betrachtet roerben. Am anbern ©nbe bed ©eed, nämlich an ber Storbfpißc, lie*

gen Sfuincn, bie man im Banbc unter bem Stamm jtlja rb e t © uinran fetmt, unb bie auf einer ©treefe bon naßcju einer beutfden Steile ßir.laufen. A u f ber O ft*

feite enbiid) ftnben fid) Stuinen unter bem9tamen,ftßar«

bctScbaan, in Denen ©aulct) bie Stefie ber © la b t ©eboim finbet. ©rftüht fid), tnie man ließt, namentlich auf bie Ana­

logie ber alten Stamen mit ben neuen, unb auf bie Un»

möglid)fcit, anbete ©täbte nadjuroeifen, melde nach ber im erften S ud) Stofid erzählten ftataftropße an biefer ©teile geftanben hätten, ©aulct) ftreitct ßart gegen bie Anjußt, baß bad Steer fid) ploßlid) entlueber auf bem bon ben jerftörten ©täbten eingenommenen Sanb ober in ber näßen ©bette geöffnet habe; auf ben

© tre it über bie ©ntfteßung bed tobten Steered aber, ber feßon genug hin» unb ßergejerrt toorben, oßne baß man auf ctm adSi^ered hätte hinauofommen tonnen, roollen mir nid)t cingcßen; bie grage (ehrt immer mieber, ob bie ©ntbcctungcn ©aulcß’d ^)inff<t)tlicf) ber jerftorten

©täbte richtig ftnb.

S tan fann bied bielleid)t bejtoeifeln; toenn er aber aud) bicStuinen irgenb einer unbetanntenStabt für bie bon ©obom unb ©omorrßa genommen ßat, fo ift feine Steife bod) nießt berlorcn, unb man muß ißm D anf roiffen, baß er auf eine SJtcnge Stcbenfragen, bie fid) an bied geßeimnißvollcBanb fnüpfen, mand)ed%id)t geroor»

fen hat. ©d märe unmöglich, alle bie topograpßifdcn, ard)äologifchen, pßhfifd)cn unb geologifden Seobad«

tungen, bie ber unermüdliche gorfeßer fammeite, unb bereu ©cfammtßcit gcroiffermaßen einen ganj neuen

©ommentar ju r S ib e l bilbet, ßjer anjufüßren; mir ße»

ben nur aud, baß bie große Stenge bulcunifcßcr Stoffe unb Äratcr, bie er am Ufer bed tobten Steered bemerk, über bie A rt bergerftörung vonSdbom unb©omorrßa leinen gmeifel läßt.

Scfannt ift ed, baß man über ben trübfeligen An*

b litf bed tobten Steered bie traurigften Sericßte befannt gemacht ßat: ba foil alle © p u r von geben unb Sege*

tation verfeßmunben fein, fein Sogei, fein S aum , fein

©radßalm fieß finben. ©aulcß erfiärt alle ciefeScricßte fü r gabeln, unb äußert fid) barüber folgcnbermaßen:

„S o n bem Serge aud, ben mir fo eben ßerabgeftiegen, ßattc und bied tobte Steer, bem alle ©cßnftftcller bad trübfcligfte Auöfeßcn jufeßreiben, ein prächtiger, von gießt feßimmernber ©ec gcfd)icnen, beffen flare Stellen fid) auf bem äUcö bed flad)cn Uferä fanft breeßen S u rd ) bad burd)fid)tige SBaffer ßin jeigte fid) eine meiße gärbung, bie bad Ufer einfaßte, unb mir enictßen balb, baß ßier bad © a lj fid) nicberfd)lage unb unter bem SBaffer frßftaHifire. Bebt roirfließ nießtd am life r bed tobten Steered, mic man fo oft roieberßolt ßat? Dad

©cg'cnißeil eimied fieß und, fobalb mir bad Ufer erreid*

ten; ein g in g ©men fließt Vor und, läßt fieß außerßalb

©eßußmeile auf ben SBellen nicbcr, fpiclt unb taueßt lu ftig . Sei ben elften © d ritte n jeigen fieß und feßöne gnfecten auf bem ätied am U fer; äträßen fliegen unb feßreien auf ben jerriffenen Älrppen, bie ben ©ee über«

ragen. © o finb bie mcpßitifd)cn Stiaemen, mtleße allein, mad in ben Sercid) fommt, ben Hob geben?

SBo? in ben © d rifte n ber D id tc r, Die em pßatifd/r»

jäßten, mad fic nid)t gefeßen ßaben. ©d ift erjt fünf Stinuten, feit mir bad Ufer bed tobten Steered betreten, unb fd o ti gcßört faft allcd, mad man barüber gefagt ßat, für und ill bad Meid) ber gabel. © eilige © d ritte non mir liegt bad präd)tigfte © ä lD d e tt, bad man fid Deuten fann; ju u i crftcnmal bemunbere id eine Sege- tation, Von ber id) feinen S e g riff ßaitc. ©ummibäume, Adflepiad, Alißca.unb © d il f bilden eine prädtigcD afc, in ber eine Stenge keiner Sögel jreitfdern. ©ine Quelle liegt jvvei © d ritte Davon; fic ift etmad marm, aber ißr flared © a ffe r ßat einen föftlicßen @efd)mact.

Diefe Quellen fpeifen Sädje, Die fid in uncntmirrbarc Dicfidte verlieren, Denn bie teuflifden Dornen, mit De«

nen ßier allcd S u fd ro c rt bebeeft ift, maden bad ©in«

bringen unmöglich.“

©aulcß’d Seife mar nießt oßne mannigfad)cgrudt, aber aud n id t oßne große Sefcßmerbe unb felbft @e=

faßren, bie er, mie cd fdeint, mit jicm lider © elbftju*

friebenßeit erjäßlt, menigftend m ifd t fieß in bie Seur*

tßcilungAUourß’d nießt menigSpott, mie man aud bem

©tßluß feiner Scmerfungen über bad ganje © e r f ent*

neßmen fann: „ 3 d miß ,ßrn. b. ©aulcß boHfomnten

© e re d tig ttit miberfaßren laffen, unb id mürbe bied nidßt tßun, menn icß m id Darauf befdräntte, von feinen Scobadtungen unb ©ntbeefungen ju fpredßen. Stad) bem geugniß ju urtßeilen, bad er fid felbft audfteUt, mie ©äfar in feinen ©ommentarien, muß id anerfennen, baß er Die Äaltblütiateit, bie ©ntfdlvffenßeit, bie ©ei«

jtedgegemvart, ben Stutß unb bie geftigfeit ßat, melde mie ed fdeint, mcfentlicße ©igenfdaften für Denjenigen finb, ber um bad lobte Steer ßerum unb überhaupt in ben biblifden Sänbern reift, ©enn man j. S . fießt, baß 4?r. bon ©aulcß ,£>iße unb jfälte, ju n g e r unb D ü rft erlitten ßat, baß er in ber © üfte campirtc unb 2 0 9täd)tc nad cinanber unter bem gelte gefdlafcn jm ifden fdmarjen unb gelben ©corpionen, Daß er ©e*

faßr lief in bem bemcgliden ©anbe bed ©ebicld Von

©obom Vergraben ju merben, baß er von Drei ober vier Sebuinenftämmen meßr ober minber ßößid) in ©ontri*

bulion gefeßt unb audgeplünbert mürbe, baß er bei mand)cn ©elegenßeiten felbft ben ©abet jog unb faft

© d la d te n lieferte, fo muß man gefteßen, baß cd an S iü ß fa l unb ©efaßren n id t fcßlte; bie ©rinncrung an biefe mutßVoll beftanbenen ©efaßren unb erlittenen

©ntbeßrungen muß bad befonbere ßniereffe, Dad_ fid) an bie ©rgebniffe feiner ©jpebition fnüpft, erßößcn.

3 n boppcltcm S e tra d t, old Stcifenbcr unb aid ©eleßr»

ter, nimmt alfo <g>r. von ©aulcß einen ehrenvollen )|jlaß in ber ard)äologifden © e it neben Surctßarbt unb S o tla ein, unb man mitb fünftig bie Stuinen Von So*

bom unb ©omorrßa befuden, mie jeßt bie von )ßal*

mßra, S aalbcf unb Stinibeß.“

©d ift in neuerer geit außer Stittcrd Arbeit, bie inbeß nur bid 1850 reidt, nod eine anbetc © d r ift über bad lobte Steer erfdjienen, morin bie ©rgebniffe eigener Anfdauung unb ß ijto rifd cr Stubien verfdmoljen finb, n ä m lid von gaDmeraßer in ben Stündener gclcßrten Anjeigen.

S ö ü e ß crfd a u .

) ß ä b a g o g if d e d 3 a ß r b u d) f ü r 1 8 5 4 . Son A b. D ic fle riv e g. 4 . 3aßrgang. S titbcm S ilD * niß 3 a ß n ’d. S e rlin , im ©elbftberlage bed Serfaffcrd.

S ie lle id t erfdeint ed 3ßuen etmad geroagt, in3ßrcin

»Atßcnäum* von fjiä b a g o g if ju reben, je ß t, von Der je ß ig e n ^äbagogit, Die ißren eigentiiden So*

ben, bie Sienfd)ennatur, in oemfelben Siaße vcrlaffen, aid fie bie gärbung Der verfdicbenen bevorjug«

ten Äird)en unb ©ecten angenommen ßat. Stan faun fid , milb gefagt, eined roeßmütßigcn ©efüßled n id t ermeßren, menn man einen S licf auf bad roirft, mad jeßt Den armen Jtinbern unter bem Ditel fird)ticßer, menn n id t gtrabe religiöfer ©rjießung jugcmutßet ro irb ; menn man Stotij nimmt von Dem ©eifte, menn biefer

©upßemidmud erlaubt ift, ber in ben meiften Seßrer*

vereinen unb @eneral-©onfercnjcn lebt, von bem ©ßa«

rafter ber „Arbeiten“ , bie boit ju Sage gefördert merben, von ber ©gecutive, meld)e ßie unb ba bad pä«

bagogifd)c S lu t in Semegung bringen, bon Dem 3n*

ßalte Der päbagogifden Seitfdriften, meld)e Die geßrer um ißred guten St am end millen, menigftend mit ßal*

ten, menn a u d gcrabe nid)t le fe n ju muffen glauben, gürm aßr ber S licf auf bad jeßige beutfdegeßrerleben unb ©d)ulmefen ift fein crfrculid)er. Aber er ift für Den, ber bie ®cfdid)tc ber ©ntmicfclung|Der S ölfer einiger«

maßen fenni,fem unerflärlider unb völlig entmutßigcnber.

Stüturgcfcßlid fliegt bei ^ienbel, ber burd) eine Ä raft roeit nad) freier @ci:e getrieben roorben ift, eben fo roeit nad) Der entgegengefeßten jurücf. Unb menn ©ßri*

ftud im ©tanbe Der ©rnieorigung leben mußte, eßc er in ben ©taub Der ©rßößung eintrat, roarum foil nid)t bie ffläbagogit nicberfaßren, um am Dritten Sage fid) rnicbcr ju erßeben in’o Stcid) ber © a ß i’ßcit unb bed

%id)tco.

Unb biefe Hoffnung fann man mit Stedt ßegen in einem Banbc unb einer geit, mo nod © erfe, “ ) mie bad päbagogifdc 3aßrbud erfdeinen, bad, unbeirrt von ber beflagendivertßen ©rfcßlaffung, bie unter ben Beßrem ßerrfdt, unbeirrt von ber entgegengefeßten geitftrömung mie Viel meßr gcrabe Dcdßalb immer mie*

Der, jeßt jum vierten Stale, unb ßetd in jugenßlid)cr g n fd e erfdeint unb Dabei an bem ©inen croig maßren

©ebanfen feftßält, baß all unfer Streben nad) Serbef*

ferung erfolglod ift unb bleiben muß, menn mir ben Stenfdcn felbft n id t reformiren.

Died ift bie Anfgabe ber ©rjießung unb Silbung;

bie aber nur bann geiöft roerben fann, toenn man Den Stenfdcn rid tig erfennt unb feiner Statur gemäß be*

ßaubelt. Die Böfung biefer Aufgabe ßat bad 3aßr*

b ud ftetd im Auge, inbem ed einerfeitd auf bie falfd)cir

*) „2iS erfe repräfentiren ein rotrHicßeä ©lieb in ber ©nt- roidelung einet ge|cbid)tli(ßen Stage; 2B e tfe ßaben ein männtießeö Siefen in ©pratße, Haltung unb ©ebetbe, unb als männlid) beroeifen (re jtrß, inbem fte jeugen unb eine neue Grntroictelung ßttoorrufen. Sffietfe fönnen toibetiegt roerben, 5öücßer nießt, ba fte fein fßrtncip ßaben, bad bet tRebe roertß roäte. SEBetf e tegen tßre geit auf, Sücßer bleiben ißt jleicßgiltig unb roerben balb von ißr cergeffcn." (Ś. Sauer.)

Stidtungen aufmerffäm m adt, anberetfeild jeigt, road gefdeßeri müffe unb mie ed gefdeßen müffe.

Der vorliegende 3aßrgang entßält breiAbßanblun»

gen, alle aud ber anregenben gebet bed ßodberbienten

«€>errn Serfaffcrd jclbft. e o felbftftänbig jeber berfcl*

ben ift, fo fteßen ße boeß m it cinanber fo in innerem gu«

fammenßange, baß fie fid gegenfeitig ergänjen unb ein ßarmonifd)cd ©anjed bilben, mie biee in ber ©inleitung bed © eitern audeinanbergefeßt ift.

3m Allgemeinen ßat bad fßublifum eine große Ab*

neigung Vor päbagogifden © driften, unb cd mirb lit*

ber jebc anbete, fogar Die fd lc d k fte , aid eine p ä b a * g o g ifd e © d r ift lefen, mad aber eßer ein Bob aid ein S o tto u tf für baffclbe ift, inbem ed jeigt, baß im Solle ein gefunberer S in n ß cirfd t, aid unter Denen, melde bie » D e u i f d c S ä b a g o g i f “ Vertreten. Denn ed gcßört in ber $ßat eine feßr gute Statur baju, eine päbagogifdc © d r ift unb g e it f d r if l, mic fie ber S ü d c n n a rfi jä ß rlid ju ßunberten bringt, in Die ^>anb ju neßmen. © i r ßaben aber einmal nießt nölßig, erft ju berfidern, baß D .’e „^ä b a g o g ifd cd g a ß rb u d “ mit ber gcroößniidtn A rt Von päbagogifden ©cßrifieii nid*® gemein ßat ©d ift ein S u d , bad in jebe gcbil*

bete gamilie gcßört unb jebem Satcr, jeber Stutter, Die fid für bie ßödfte Angelcgcnßeit, Die ©rjießung, intereffiren, teide Auebcute für ©eift unb ^ e r j gemäß- ren mirb.

Die er ft e Abßanblung gibt und ein biogropßifded S ilb Von bem jüngft berftorbenen g ib . Bubm. 3 a ß n , bem Sater oer beutfden D urnfunjt; Die jm e ite be«

fp rid t bie »beutfeße S t a iio n a le r jic ß u n g unb bad ^ S rin c ip bed g e r m a n if d e n B e b e n d “ unb bie D r itte ßat ed mit bem „ © la u b e n d b c fc n n tn iß in ber S o lfd fd u le “ ju tßun.

Dad S u d ju lefen ift ein © e n u ß unb c in e S tä r- fu n g juglcicß; jeber ©aß ift ein anregenber, jeber @e*

baute erjeugt ©ebanfen in und unb cd ift n id t, menn mir Düftcrrocg lefen, aid e rß ie lle n mir Von iß m , fonbern aid müdfe cd aud unferm eigenen 3nncrn ßcr«

vor: © o foil cd fein. Dad ift bie edle tflabagogif.

Dad ßußrbud — mir fönnen cd ben Bcfetn berfidern

— riedt n id t nad S dulftuben* unb ©cneral*©onfe*

renjsAtmofpßäre; mo fie auffdlagcn, frifd c Storgen*

lu ft aud Den reinen flößen bed Bebend.

Dad S iibniß 3 a ß n ’ d ift tre fflid gelungen; unb ed ift fpredcnb d a ra fte riftifd ; bad Bcbcnöbilb, mad Dicftcrmeg Von 3 u ß tt, jcbenfalld, mie man a u d über feine leßtc politifde © irffa m fe it benfen mag, einer ber eßrcnßafteften Dcutfden, entmirft, mirb und um fo lie­

ber, aid cd em ftreng geredted ift. © i r finb ganj ber A n fid t S fa c a u ta ß ’ d, menn er in feiner © d ilb cru n g S t a c f in t o f ß ’ d fagt: ,© d ift ju arg, baß bie © o ß l- tßätcr ber Sienfdßeit, nadbem fie bon Den Dumm*

föpfen ißrer e ig e n e n ©eneration gefdmäßt toorben, meil fte j u roeit gegangen feien, von Den Dumntföpfen Der n ä d ft c n ©eneration gefdmäßt roerben, meil fie I n i d t ro e it g e n u g gegangen feien,“ S on biefetn

©tanbpunftc ßat Dieftermeg bad Bebendbilb v o n g u ß n enttoorfen, unb mir glauben, baß cd Der einjig rid tig e ift, meil ee ber g c re d te ift. Dad ©ar.jc ift unter bie I Llcberfdriften: 1) bie Segcgnung, 2) bad ©cf)idtfal,

3) bet © driftfteller, 4) Der äurnvater, 5) ber ©efan*

gene, 6) ber S icn fd , gebradt- S ta n fann bied Bebend*

bilb nießt lefen, oßne eine ber bcbcutcnbften Partien Der beutfden @ cfd id te un fieß Vorüber ju füßren.

© le id feßmierig unb in feiner DarftcUung — mad a u d bei fticnge© iffenfdafter gegen bicfcibe cinmenben möge — feffetnb, ift bie Abßanblung über bie bcu tfd t I S ta tio n a t*© rjie ß u n g unb bad Sfkäicip bed germani»

fden Bebeno von © . 9 8 — 152. Der übrige Sfaum (© . 2 l 7 — 302) ift ber D r i t t e n Abßanblung, bie mir Den B e ß r e m ju r beförderen Seadtung cinpfcßlcn, gemibmet. © ic viel von ben 100,000 beutfden Bcß*

r e m roerben aber bad 3 a ß t b u d laufen? © ie viel von Denen, bie ed laufen, merben cd lefen, unb rnicbcr lefen — Denn ed ift a u d tu bem unb vorjugdroeifc in bem Sinne ein g a ß r b u d , baß cd Staßrung bietet fü r bad g a n j e 3nßr — unb nod einmal lefen? Unb mie Viele tn b lid von benen, b ie cd lefen, merben feinen3n«

ßalt in g le ifd unb S lu t in © ir fiid f e it bermanbeln?

©d gab eine geit, in ber man ben Scrfoffcr m it Abref*

fen übcrfdüttetc; roo finb Die Beßrer, bie fie unterjeid«

nelen? S tan fagt, cd gäbe Deren, Die fid jener geit ber Scgcifterung f d ä m t e n ! 3ä) m ill ed n id t gtau«

ben. S tan mürbe fonft an bad © o r t A m b l ' d erinnert roerben: „3<ß ßaffe innig unb ßeiß; aber nid td baffe Id ßeißer unb inniger aid cud faule unb nidtige ©efellen, bie ißr cud nid)t feßämt, in beut « f d e r S p ra d e b c u t f d t ©cßanbe auojufpreden. “

© a n b e r ,

* ®ie politifde

2ügen«Äunßt.

9tad) 3 o n a tß a n © re ift.

Son 3 - BaSfet.

(©eßluß.)

©edfłed Äapitel.

Die potitifeße 8üge ßat ein eigene# gaä»: D a # SBunber«

bare. Da# äBjunbetßart jerfaüt in erfcßrectenbe unb in e;

(3)

m u tite r n b c ob crerm u tp ige nb e Sögen; betbe/ an fpren(

repten ©teilen, con außerorbentlipem Sßußen.

© p r e d b il b e t bfirfen n ip t gu c f t gejeigt rcetben, bamit ße n ip t alltäglip roerben.

©o pat g. B . ba6 © p r e d b il b ber frangößfpen gnoafion alle Kraft oerloren, «eil bie|er$cpan; gar gu oft aufgcbunben roirb.

©ie e rm u n te rn b e ober e rm u tb ig c n b e 8tige barf bit gewöpnlipen Srabe bet W aprfpcinlipfeit n ip t weit überfleigen.

($6 muß bannt mannigfaltig gewepfelt, unb niebt auf ein unb berfelben partnädig bejtanben «erben.

Sic oerpeiß enben (pro g n o ß ifp e n )8 ü g cn bütfen niebt auf gu f ü r ge ge i t geßellt fein, ba bie Stßnbcr fonft ieicbt ben

© p im p f unb ©pott erleben tiinnten, febr balb ßp «iberlegt gu (eben.

Wan bann eine folebe oerpeißenbe Büge am bequemßen aufben WomentßeOen, b a b ie W e n fp p e it r e if fe in «erbe.

SnbiefcrUncnblipfcitberStfüllungSftiß liegt jugleidb bietßept*

fcrtigung ber mangclnbcn Erfüllung.

Bei ber e rfia u n lic b e n Büge muß man proportionirlip octfabrcn. ©teSeejplange batf man niebt ju groß, baSSraoo- fpreien für einen SaUetfpringcr n ip t ju febr trommelfellger*

teipenb [pilDern. -fner muß man, mepr benn je, baran benfen, baß com Stpabenen jum Bäperlipen nur ein ©ebritt fei. — Wunberbare 9taturcrfpeinungen muffen in mbgliebfler Sntfer- nung oorgeben; unbcbingt in ©egenben, «obin feine Sifcnbap«

nen führen, ©aber Eann eine Berichtigung n ip t ju rafp erfolgen.

Siebentes Kapitel.

@6 giebt ©cnieS btt politifeben Büge, ©iefe jeigen ftcb nach j« e i ©eiten: in Stßnbung unb in ber ©arfteUungSwctfe bet

©laubpaftigfcit. 3ebe (Partei bat folpe ©enieS. Sie buben nur oft fcbleebten Stfolg, «eil ber politifcbe W arft mit Bügen überfüllt if t , unb «eil fie oon ihrer unechten Waate ju oiel auf einmal los «erben «ollen. (56 iß babureb febon fo «eit getont*

men, baß e6 fein btßcreS W ittel giebt, bie äiiabrbcit ju oetpeim*

licben, als fie laut au6jufpteeben. Wan bat fo oiel ©laubpaf*

tigfeit, baß bie Waprpeit nicht geglaubt «itb, roenn man ft cp niept f'cbcut, fte gu oerbffentlicben. Wenn e6 einer Partei barauf anfommt, einer gewaltigen Büge Stngang gu oetfpafien, foUte fte c6 oerfucpen, einmal btei Wonate hinter einanber nichts als äiiabrbcit 5« bebittren. ©ie8 mürbe ipr fobann (5rebit für feps Wonate nachher ju lü g e n oer|paßen.

Warum bat noch feine llnioerfttät einen Beprßupl in ber Kunß ju lügen — ber ^jeubologie — errichtet? (56 mürben ftcb übrigens mcpregacultäten barum fiteiten Um biefenStang*

ftreit gu fcpltcbten, tonnten oetjpiebene gacultäten ihren befon*

been Bebrjtubl bafüt haben.

©6 banbclt ftcb übrigens nur um ben Stamen. (56 ftnb Bepißüple für bie $feuDologte, unter anbetet Bezeichnung nur, in ©enüge vorbanben. UuD baS ift ja eben Die e p te tpieubo*

logte, bie ftcb nicht als folpe funb giebt.

E p to ö K apitel.

© ie Kunß, baS SBunberbare roabtfcbeinlicb gu machen,

© iefe ©orte btt Büge iß für bie (politit noch am »enigßcn auS*

gebeutet. Stur in Kriegsberichten jpielt fte mitunter eine gtopeDioUe.

Steunte» K a p ite l.

©ämmtlicbe tleincrc Bugen-(Silben «Uten ftp gu einer ein­

zigen ©efellfpaft ocrbinOen. Bus Den Häuptern ber einzelnen (gilben müßte ein ©enat gebübel «erben, Der über bie SeDürf*

nine ber Seit zu entfebeiben patte, «clepe ©orte oon Bügen zu ben octjcpieDcneiiSetten angebracht jet. ©pne Bewilligung biefeS Senats Dürfte (eine neue Büge in (ioutS gefepr «erben. 3 «

©enate müßten Wanner aus aUcn ©eroetben unb Berufsarten fthen unb pauptlapüp Darüber «aepen, Daß feDe Büge m it En*

« u n b u n D W a p t j p e i n I i p f e i t in bie Weit gcjptdc »ütDe.

EUe jene großen ©enie’S, Die inSonbitoreien unDBietßubcn baS W ort führen, wclpe Die Stielt oerbeffern, unD Die eigentlich Beamte fein foUtcn, «eil fie BUeS beffer zu oerßepen meinen, als bie mitfliep BngefteUteu, Dürften oortre|ßipeWttglieber jenes Bügen-Senates fein, ©ann oor BUcn Die Komöbiantcn, Die turenbprunfenDen erßen ©ängertnnen, Die Btrtuofen, Säger, alte Seeleute unD alte &aubcgcn; BUe bie,e prägen Die falfcbe Wütige Der lageSgefepicpte. Um fte raßp in Umlauf gu bringen, hrauept eS nur einige mit einer großen ©ofiS oonBeicptgläubig*

feit begabte Snbioibuen. ©iefe ßnbet man an feDer Bötfe;

einzelne Speculanten mären opne febe Begabung, patten fte niept bie Der Beicptgläubigfeit. Bin beßen oerbreitet aber ©er eine Büge, roelcpcr fte felbß glaubt.

^ a u p tg ru n b fä ß c bcS Bügen-@ enatc6 müßtet, fe in: Säglicp eilte, aup groci Bügen gu erßnben,

Bei Der BuSmapl Der Bügen große SHüdßpt auf Sßetter unb SabreSgeit gu nehmen. SrfPrecfenbe Bügen muten ocrtrefßicb im gtooem bet unD © ecem ber, aber fcpmäcper im W a l unb 3 u n i; eS’ müßte benn ©ftroinb «epen.

©6 iß mäntiiglip oerpönt, oon trgenb etroaS Bnberem gu reben als oon bet Büge beö SageS. ©ie ©efellfpaft unterhält eine hinlängliche Engapl Spione, bie fte mit Siiinfen unb ©e*

mcinoläben gur (Stßnbung oetfoigen.

(5s iß eine (5entrab(5orrefponbenz nach aUen^läßen errietet,

i n b e t t e n Seitungen perauSfomnien, um bie Bügen tn Umlauf

2 n ' i r g e n b 3 m a n b a u 6 b e r 0 # W " t p wirb, ober außer gaffung gerätp., ober um irgenb einen noipwenDtgen Um*

ßanb beim Bügen oerlegen »itb, fo » itb berfclbe auSgcßopen unb für untauglich erflärt.

¢6 müffen befonberc Ebtpeilungen 1) für b r ü ll enDe Bü*

en, 2) für Pli gen-© e flfiß e r euigetiptet werben. 3u festerem gepört befonbere ©ewatibtpeit.

SS gibt ^ ro b e -B ü g e n , bie ten 9 )to b e i8 a b u n g c n in

©efpüjjen gleichen, ©iefe fßrob t*B ü gen bienen bagu, baS Kaliber ber Beicptgläubigfeit gu fonbiren. Wan panbelt fepr

«eiSlicp, bie Beicptgläubigfeit bisweilen mit großen R ille n gu prüfen, um pierauS einen ©cplwß gu giepen, »te otel ße in gu*

funft oertragen fiinne.

©te Häupter ber Parteien müffen ßetS oor bet ©tfapr auf ber -fmt fein, ipte eigenen Bügen gu glauben. ©ieS entßept auS gu großem Sifer unb Kraftaufwanb bei EuSübung ber Bügen*

K u n ß , »ie auch btitep eine überßrömenbe-fiiße ingegenfeitlgen Sonferengen, »oburep ße einanber übetreben, baß, »aS ße »ün*

fepen unb für »apr auSgeben, eS auep roitflicp fei.

3cbct ©iplomat, jeber Sotrefponbent, jeber geitungS*9te*

bacteur foQte ßcp einen 8ü g e n -K a le n b e t entwerfen, für jeben la g im Sapre. ©iefer Kalenber fßnnte baS Wotto führen:

W öglip iß’S mopl, aber »aptfdycir.lip — nein.

ScpntcS Kapitef.

Bon ber © e fe p ro in b ig fe it unb ber © a u e t ber Bügen.

SSBaS iß eine telegrappif^e ©epefepe gegen bie © efepro in big * f e i t , womit eine p o litifc p c Büge burep bieSBclt fliegt?! — Bei einer S B ä p ip e it fneiftSebcr Die Sippen über einanber unb [cpiittelt mit Dem Kopfe. Bei einer Büge reißt Seber benWunb auf unb ftre it fte weiter.

© r f epreefeitbe Bügen paben © ie b c n m e ilc n *@ tie fc b SEBaS bie © a u c r ber Bügen anbelangt, fo giebt eS e i n ß ü n*

b ig e , e in tä g ig e , Sppemeriben, bie oft, »ie bie fogenannten gliegen, gmei Sapre alt «erben, eS giebt auep p u n b e r tja p r ig e Bügen; eS giebt Bügen, bie ft cp oon ©efcplecpt gu@efcplccpt fort*

pßangen, Bügen, bie mit Dem erßen Wenfcpen auf bie Welt füllten unb etß mit bent le p te n Wenfcpen ßerben «erben. SS giebt Bügen, bie ben Staupen gleichen, ße oerpuppen ßcp unb

«erben bann als ©cpmetterlinge ßügge, bie bann ipre Stau­

peneier pintcrlaßen, wclcpe ben B lä t t e r n an tieb en . Stiftes Kapitel.

Bon ben ebaratterißifepen Werfmalen bet Bügen, woran man fte etfenne, wann, »o unb oon Wem etfunben. Sine p o llä n b ifc p t Büge ßept oiel berber auS, als eine be lgifcp e.

g r a n gbfifepe Waate übertrifft an geinpeit ä lllc S ! Sine

‘ englifdje Büge peißt mit Siech t SJ) u f f ; ße tpeilt gleich SRippenßöße auS; Dagegen eine beutfepe Büge als S n te — fepnattert, aber niept beißt. Sine B ö rfe n * Büge unb eine S a fe -B üge fepen einanber gar niept äpnlicp. ©roße ©cplaufbpfe paben ipre eigenen $ p a n t af ießctnpel, Die ße auf ipre Bügen brürfen, Diefe ßnb aber fo fein, wie bie Waßergcicpen auf Dem papier- gelbe, man ßept fte nur burep, wenn man baS funbige Sluge Dafür pat.

Sine fepr gcmöpnlitpe Sorte bilben bie oe tpeiß e nb en Bügen. Wan erfennt ße an ber protector-Wiene, am ©änbe*

Drucf, an ber Umarmung, Dem Bäcpeln, ber Berbeugung, am Äuße. ©ie p lu m p ß e n unb bie fein ß e n Praftifanten in bet o erp eiß e nbe n Büge ßimmen batin überein, baß ße biefelbe no cp burep ßetS bereite W e in e ib e «irtfamer tnaepen.

Z w ö lfte s unb ItfcttS Kapitel,

g ra g e : W ir b eine r Büge beffer burep W a p rp e it ober burep eine gw eite Büge » ib e rfp ro e p e n ?

©a w ir eine Büge le icpte r g la u b e n alSeineW aprpeit, fepeint eS gwetf m äß ig er pomo opatpifß >8üge burcpfiüge gu peben.

Sprichwörtlich iß eS:

Wer e in m a l lügt, Dem glaubt man niept, Unb wenn er auep bie Waprpeit fpiicptl

©aS wirb irrtpümliep fo oerßanben, baß man niept Bügner fein foUe, bamit man niept bie © la u b m ü r b ig fe it ocrltcre.

©aS©prüeptoort befagt aber: wer e in m a l lügt, D. p. wer nur e in m a l lügt unb bann aufpört, ber pat feinen ©lauben. Wer aber baS Bügen fb gu eigen pat, baß et gar niept anberS (ann, als lügen, bei Dem wirb bie Waffe ß u p ig unb er ßnbet mepr

©lauben, als ber WaprpeitSliebenbe. Biele lieben bie W a p r ­ p e it fo eiferfücptig, baß fte bie Waprpeit, ipre ©eliebte, oor 'Unbent niept fepen laßen, ße für ßcp gang allein bepalten unb per Welt ße oetfcpleiern. Unb Docp iß bie W a p rp e it wie baS Biept; je mepr man Slnbern baoon giebt, beßo — p e lle t wirb eS!

91 acp a m e tifa n ife p e n g e itu n g e n . Bon

Veoßolb S c p c f t c * ) Kommt beS $ßangerS Bruber mit Dem Eopnc gu bem ©claoen, bet ba leife weinenb guefer fpüttet in bie langen Kißen.

S r, bet aöerteblicpße bet ©claoen Wagt eS gitternb, Xptänen fepn gu laßen, gragt beS $ßangerS Bruber ipn: „WaS weinß bu?

Sprtcp! oertrau' mir äße beine Wünfcpe! "

^lößlicp überfällt ipn ba wie Wapnßnn;

4lngßooU ßürgt er oor ipnt nieber, ßammelt:

,,^>ert beS BruberS! Brubetperr, bein Bruber

£ a t mein junges Weib mit uttfrem Knäbcpen W ir oetfauft. . . . hinüber in bie g n fe l. . . . Bl cp, boep wopl niept. . . baß tep f o il entrinnen ? Wenn bie (Bonne fommt, ba weiß icp ßeptbar,

*) BiS jept noep ungetrueft.

-fiat ße, eine 9?acpt nicht, ©dig gefepniolgen 3 n ben dingen! ^feßerßaup-geatpmet!

galtet ße gewiß bem Kittb bie -fiänbtpen, W it ip t ßumm ben großen ©etß gu bitten,

©aß er cnblitp ipm ben Batet fenbe!

3a, icp fep’ ße oft mit oßntn Slugen Sluf ber @ee neep mir perübetwanbeln, Huf bet ©otine langem ©ilberßege Silcn, mit bem Kinb auf ihrem Slrme,

©traplenb, wie 3Pr eure © ottin m alet. . . Unb icp »ate ipr in '6 Wetr entgegen — BiS bie fepmargen Stüber waep miep ladjen.

Bruberpetr, bu Batet, -ßerr beS BruberS,

©iep’, icp w ill miep in bie Kiße legen

© ta tt beS gucfermcpleS . . . . nagle gnäbig

©u ße gu! oerlabe miep hinüber 3n bem ©epiße mit ber geucreße!

©rüben pilft ße m it bie Kiß,e fprengen,

©enn ße weiß gepeim: ip fomme! . . . peute!

Unb ip ßepe auf auS blefem ©arge ficbenb, wie 3h r glaubt einß aufgußepen

$ o b t — wenn t ob t 3Pt bie %)ofaune portet —

© o p pier lieg’ ip in Bergweißung — fepo W ill auS gagpeit Keiner m ip oernageln!

E p ! © u la p ß ! o benf : i p fei geßot ben!

© e n n p i er ßetb' i p t r a u e r n b b o p bem f e t t e n

^ )u i! bein ©opn cvßcpt b ip mit ben Eugen 1 -ßui 1 bu w illß ! . . . . piet lieg’ ip in ber Kiße, 9htn oernagle m ip ! ba liegt bet Jammer!

9tägcl! . . . . fürpte nipt, baß ip etßicfe —

©iepß bu n ip t bie (leinen, deinen fiöpcr?

©iepß bu n ip t, baß ip m ip fatt gegeßen?

Unb wir fonnen lange pungern, weißt bu,

©urßen! — EQcS fänn ip für bie greipeit, Unb ber große ©eiß wirb m ip begleiten." —

— Wag „ S t " bip begleiten; fp rip t bet Bruber. — Wäprcnb feinem ©opn bie Eugen tröpfeln,

Unb beS Woprenfelaoen itacfte fpwarge Beipe, pimmlifp frop in feinem ©arge Bäpelnb, banfeSooH bie ^>änbe faltet Unb fpon pcßnungSootl bie Eugen fpließct:

W en er fepen werbe, wenn er wteber

©iepet!. . . W e r p n felig ba umfptingen, Wenn er aufßept! — beeft inbeß bet Bruber W it bem ©opn ben ©ecfel auf bie Kiße, Üfagelt feß ße gu mit lautem -flammet,

© preibt ipm No. XV rotp gu -fiäupten,

©enbet ße oom Orte weg gum © piffe W it ber geucreße, um pinüber Witgufapren in bie 92apbatinfel. —- Unb ipm brürft ber ©opn bewegt bie -fiänbe,

© p rip t, ipnt banfbar in bie Eugen fpauenb:

„Kein Bilbpauer fann bie atmen Wenfpen

„ 3 t fo perggerreißenb-elenb bilben,

„EIS bet Böfen ©plimmße, bie $prannen

„Bangfam ipren bürren Beib gebilbet,

„3Pre magern Erme! . . unb ipt Entliß

„Unb ben matten B litf auS ipren Eugen

„W a lt fein W a le r! -fiabe ©anf, mein B a te t!" —

© o p ber Batet fagt ipm pöpnifp läpelnb:

© u t! fpon gut, bu Kinb, Sprann aup,

©er bu felbß oom ©pweiß ber ©ürren — gepeß, Bon ben elenb-magern -fiänben — tafelß;

©er ber fpönen jungen ©ciaoin tegloS Stumme Unterwerfung weiß gu fpäßen!

Unb ber falfpe Batet gept gum Bruber, S p iip t: -fierr Bruber, fennß bu bop ben ©claoen,

©er am Sap getauft, oon bort bie Worte Witgebrapt in Deine reine jpßangiing:

„S n b tip muß bet $ag ber greipeit fommen

„Ellen Wenfpen, felbß ben Woprenfclaoen;

„@onß oergept bie Srb’ in B lu t unb geuer!"

. . . . Unb ein W o r t , eS fp le ip t ftp geißgleip weiter 3n bie -ßergen; ZageS, bei ber Erbeit,

9laptS oon D pr gu Dpr, unb wirb ein geuer —

©aS b ip balb oergeprte in bet Wopnung, EIS ße alle tarnen bip beßütmen . . . . Eber fclaotnbumm nur u m B e t f p r e p e n ,

©ie bu re tp lip gabß auS ooüen Baden:

Um aümäpltp aücS »eggutäufpen — gaprloS; benn Begeißrung hält n ip t wiber;

Unb ein Unßnn: ©claoen W ort gu palten!

© o p ber ©claoe, ber baS W ort gebrapt pat, 3eßt iß er in beine -ßanb gegeben,

©a er ftp als gudcrmepl oerlaben, Unb iP ipn oernagelt in bet Kiße,

©ie ip , ipm gu -fiäupten rotp begeipnet.

Euf! baß w ir ipn nun gu greipeit füpren:

Ketfer! Ketten! f p w e r e t a l s eorpero.

Elfo mapnt er. Unb ber parte $)ßanget Müßet fpneQ gut gaprt ßp in Dem ©ampfboot Wopl, mit fpärfßen ©eißeln, fpwerßen Ketten, Unb oerpält ßummftop ßp auf bem ©ede Wo bie lange Kiße mit bem ©claoen Wie ein © arg fo tupig liegt wie anbte,

(4)

Grft, befießlt et MS nur, tßm bte Ätfle No. X V ßoßauf, grab’ ju jłeOen — Unb fo fleßt ber © da»' auf feinem Äopfe Siele fettere ©tunben, bumpfe, lange;

©eufjenb: „MHe8 tbat id> um bie greißeit —

„M ß, bu großer (Seift, eergieb ben gufaQ!"

S o ß baß er niefet ftetbe, läßt bet 5)flanjer S iß t ißn an bie beiße Gffe ftetlen — Unb fo glübt ber ©ela»' in feinem ©arge.

Äaurn lebenbig mebr, e r f ß e i n t fein SZBeib ibm, (Reißt ißm SBajfer; unb er trinft im J r a u m e ,

©priebt betäubt faff laut oo r D a n t unb greube:

„Mcb, roa8 tbut ein SBeib bem 2Rann noß fterbenb^

„M ß , »aS tbut ein SD?ann für grau unb Äinber!"

SIber bennoß in ber Mngft ber Hölle SRanßtnal fraßt er nur mit leifen Dtägetn, Unb baS ©ßiffSoolf meint nur . . . . „eine Satte!"

Unb bet Herr laßt feitwärtS: „eine Satte!"

Unb er poßt, fte fdpreefenb, an bie Äifie, (Saß bet ©ciao’ ein 8 ä ß e l n ßcb oerbeißet) 8äßt ße mieber in bie Hbße fteHen — Unb fo fteßt ber ©ela»’ auf feinem Äopfe,

©ßwijjenb, bumpfbetäubt im H»W geängftet;

Unb bem geftsertrauenben nur fßwtrret Ser ©ebanfe noib in feiner ©eele:

„®uter ©eift, S u bift’S, ber micb begleitet!"

— Sa, toie auS Berfeßen, flößt bet giflanjet 9Zoß bie Äifte um, bie fraß t — unb fßrceigct.

Gnbltß, enbliß bei ber Mbenbfonnc 8egt baS Sampfboot an im ^anbelSßafen.

Unb bet Ääufet all’ ber ßueferfiften

©teßt am ©tranbe unb empfängt bie gabung.

— hinter ißm »erborgen mit bem Äinbe Harrt beS ©claeen liebeS SDBeib, inbtünflig gaufßenb auf bie Äifte, brin eS poßen . . . . 3ß t ein geißen geben »erbe. — Mb et Muß bet fPflanjer fteßt mit Ketten, ?)eitfße,

©tumm mit Hoßngeläßter an ber Äifte. . . . Unb eS poßt fo leife. . . . ftößnt fo leife, Saß ein ©ott, ein Jeufel fiß erbarmte — S o ß Gr laßt bie lange Äifte öffnen, Srinnen liegt in ißren roeißen Brettern

© ßroarj unb bleiß bet ©claoe tobtenäßnliß;

Unb er feßt fiß müßfam auf. G rft mü ß f a m

© i e ß t er; fennt er feinen Herrn . . . . ben Bruber, Unb entfeßt oor ©ßaam oor beffen ©ßanbtßat Ser ißn alfo ßat betrogen, ftnft er

SBieber rücfroärtS unb bebeeft fein Mntliß.

Unb fein SBeib ftürjt über ißren ©atten,

©eßt baS Äinb bem Batet in bie Mrme, Unb fte ßat 3ßn! Gr ßat ©ie, boß ei nen

© ü ß e n Mugenbl i cf i m geben mieber.

SBeinenb fßauen baS bie anbern ©claoen

©ßmeigenb an; ba müffen fte ben armen

© o Betrognen auS bet Äifte reißen, SSüffen ißn »on Äopf ju güßen geißeln, SRüffen ißn in fßroere Äetten legen, SZüffen ißn ßinab in’8 ginftre fßleppen;

Unb bte Btüber freun ber Uebetliftung . . . Süßmett be8 Betrugs ftß oor ben geuten.

S o ß ba8 atme SBeib mit ißrent Äleinen Bleibt am ©tranbe ßßen oßne SBorte, BiS ba8 Sam pffßiff in bie Snfel ßeimfeßrt.

S a nun, »ie ißm naßjufeßen, tritt fte Muf baS ßoße Ufer; aber plößliß

©inb fte beibe tief im SSeet »erfunfen.

©ie ju retten — mar fein SSenfß fo graufam.

S ta u f am BZorgen ßeimgefeßrt, erjaßlen Mfte ©claoen ben Betrug bc8 $ftanjerS;

Ser Betrogne felbft crjäßtt ißn ftetbenb.

Unb bie S a ß t etßeben fte ftß aUe, 3 » e i unb ßmei jufammen noß gefettet,

©roße geuerbränbe in ben Hänben,

Um baS HauS beS ipflanjerS fammt bc6 BrubetS.

©ßneU »errsmmen fte bie Jß ür’, bie genfter, Brennen’8 an »oft SButß an aüen Gcfen, Saß e8 ßoß im BrauS ber glammen lobert.

SußloS.fßreit eS brauS: „erbarmt Guß unfer!"

Unb ber ©oßn beS Bruber«, »on ber fßönen giebtingöfefaoin rafß naß Haufe ftürmenb, Äniet, in JobeSangft um feine Meltern, Sieber »or ben ©claoen: „ ^ e lft ben Gingang

©prengen, baß iß meine SSutter rette!

— Unb fte ßelfen ißm bie Jß ür’ etbreßen

Unb er bringt ßinein, er fßreit: „2Bo feib 3ß t?" — S o ß ba ftürjt baS HauS jufammen, praffelnb, Unb ein geuetmecr erfäuft ben ©oßn auß.

„© ß re tfltß !" rufen felbft bie alten ©claoen;

„Mbet unfrem Bruber fo in Sfßorten

„g a lfß bte greißeit fßenfen, mit bem Borfaß

„G rft reßt auSgefußt ißn ju betrügen,

„ © ß r it t »or © ß r itt ißn felbft jum Jobe füßten —

„ © bu großer ©eift — baS fteßft bu felber!

„3 a , bu bßigft ba ben Job in geuer,

,,S e n n bu l ä ß t e8 b r e nn en! © ß ltfft bieSBinbe!

„Grft Betrug, Betrug if) afl'cntpörcnb,

„© p riß t »on after Jreue lo8 unb lebig!

„ @ ß l i m m e r fann bie greißeit niemals brüefen

„M18 bie ©claoerei!. . . . ©eib feine Jßoren — : , ,,¾Ile n a ß M m e t i f a ß i n ü b e r ! "

@o erging eS Sem — »on feigen ©claoen — S et nur Ginen ©claoen fo betrogen.

£>rama unD SDtuftt

SaS Jßeätre granęais ßatte »on M. SumaS ein ©ttief, ,,Sie 3ugenb gubrcigS X IV ," aufgenommen unb einftubirt, unb bereits alle Mnftaltcn ju t etften Muffüßrung getroffen, als bie Jßcatercenfur, ober »ielmeßr ber ©taatSminifter goulb, baS

©ttief »erbot. Muf biefe S a ß riß t eilte SumaS auS Brüffel, roo er befanntliß feit bem 2 Sec. 1851 lebt, um mit feinen

©laubigem n iß t ju oft in Bcrüßrung ju tommen, ßerbei, unb obgleiß er eS ßätte münbliß abtßun tonnen, jog er eS »or, fol*

genben Brief an bie Sirection beS JßeaterS ju fßreiben:

„SSein lieber Sirector! 3 ß fomme »on Brüffel auf bie S a ß ­ r iß t baß „bie3ugenb8ub»igöXIV" »onber GenfurmitBe- fßlag belegt ift. ^teute iftSienftag, iß erfußc ©ie um eine GomitefißungnäßftenSSontag. Sßwerbe3ßnen 5Mufjüge lefen. 3 ß »eiS noß n iß t »aS iß 3ßnen lefen »erbe, benn bie Seuigfeit tarn mir jtt übetrafßenb, aber bie fünf Mete

»erben ßeißen: Sie 3ugenb gubtoigS XV. 3 ß »erbe eS fo einrißten, baß bie Secorationen bie ©ie maßen ließen unb bie fertig fein foften, lenüßt »erben fönnen. GS »er- fteßt fiß »on felbft, baß ftß in „berjSugenb ftubrotgS X V "

fein SBort unb feine ©ituation auS „ber 3ugenb gubrcigS X IV " befinbet, »elße leßtere 3ßuen unangetaftet bleibt, wenn eS fpäter einmal ber Genfur gefallen foftte, fte 3ßnen jurütfjugeben. Sollte iß »oriSontag fertig fein, »erbe iß bie Gßre ßaben ©ie baoon ju benaßrißtigen. 3ßr Mlepan«

ber SumaS. Sienftag, 11 Setober 3 Ußr. SBenn ©ie tßätig ftnb, fann baS ©tücf in brei SBoßen ju r Muffüß­

rung tommen."

G r »erlangte alfo für jeben Met einen Jag, nulla dies sine linea. Gr ßielt aber meßr als fein SBort; benn bereits ©onn- abenb laS er fein neufabricirtes ©tücf bem Gomite, baS feßt jufrieben bamit fßeint, baS publicum ift ab t um fo neugieriger alS SumaS in einem neuen ©ßreiben an bie „fPreffe" behaup­

tete, baß bis Sienftag 11 b. SZ. roeber auf bem Rapier noß in feinem Äopf etrcaS »on bem neuen ©tücf fertig »ar.

UcbrigenS ßat M. SumaS eine ©cfßißte gubrcigS XV. ge- fßtieben, feßt »iel gelernt unb gelefen, er ßatt eines bet nterf-

»ürbigften@ebäßtmffe bie eS gibt, fennt bie Büßne, befißt einen Samen, ßat baS ©tücf bereits feit längerer Seit im Äopfe fertig troß feiner Bcßauptung beS ©egentßeilS, unb fßeint burß bie Beröffentlißung beS obigen ©ßreibenS im »crauS um S a ß ftß t ju bitten, fo baß bie,@aße etrcaS begreiflißer » i b. Sie Soften

»ften bereits auSgetßeilt fein, Jelauncp, bergubrcig X IV fpielen foftte, »erb ben XV. fpielen, unb SRabeleine Btoßan bie erfte grauenroDe übetneßmen. Sebft biefein Sampf-Stücf ftnb noß anbete neue am Jßeätre granęais im Ginftubiten, unter anbern

„ber ©trief beS ©eßängten," »otin eine Gantate »on SÖZeper»

beet componirt gefungen »erben roirb; ein neues ©tücf »on Mugiet, beffen 2)ßiliberte im »origen Saßt jurüefgerciefen »urbc, foil ebenfalls angenommen fein, »aßrfßeinliß um ben geßler rciebet gut ju maßen, ben man bamit begangen „ l'a rg e n t et l ’hounenr“ inS Obeon unb fpßiliberte inS ©ßrnnafc »anbern ju laffen.

8iteratif4)t 9loti$cn.

[ Si e S e n f r o ü r b i g f e i t e n b e S Dr. B e t o n . ] Dr.Beton ift ein befannter bon v iv a n t auS brr SeftaurationSjeit. Sa- malS »ar er eifriger gegitimift, Sebacteur bet Quotibienne, unb

»erfßafftc ftß burß feine giften ein jiemlißeS Ginfommen, benn er »ar »on HauS auS ein Mpotßefcrgeßilfe. Jßeatcr unb Jßcatercouliffen, Mnefbötßen »on ©ßaufpielcrn unb © ßau- fpielerinnen »aren ftetS bic Hauptmaljeiten feincS ©eifteS, ber an ftß »iel »on ber Ginßeifßung einer Jrüffet, ober »on bem

©augftamm eines Gßampignon ßatte. G r » a r ein © ß u l- cametab beS 4>rn. ». 3Jiontali»et, unb als biefer SZiniftcr »arb unter gubrcig ^ßilipp, erßielt er burß beffen greunbfßaft bie Sirection bet fDper; tpifureifße ©aftmäßlcr unb allerlei ge- mifßte $offcu, bie ßalbe gitteratur ßalber Somane unb ßalöet Stamen, baS ^utabjießen »or ben SZataboren biefer gitteratur, baburß routbe er balb berüßmt ju gubrcig fPßilippS Seiten; er taufte einen Jßeil beS Gonftitutionnel an ftß, unb ba ißn bie Segierung n iß t unterftüßen »oftte ln feiner Ganbibatur ju t Seputirtcnfammcr, räßte er ftß inbem et bie Partei beS ^errn JßierS ergriff, ber bamalS in »öfter ßppofttion gegen baSSZini- fterium Siole ftanb. Sie gebruar-Seoolution braßte ißn auS bem ©leife, bis er bie Partei beS BonapartiSmuS ergriff, f t * aber fo aufbläßte, baß ißm enbliß, juMnfang beS neuen Äaifet- tßumS, eineMrt Ungnabe biefer fernerfZBißtigtßuerci unbßnbis- cretion »egen »iberfußr. G r »ollte £>:».». Siornß gegen ^ t n . ».

5)erfignß ftüßcn. Gnbliß braßte er ftß in ben gefeßgebenben Äöt- per, gelangte aber n iß t inben@enat,indeirae. Sie grü ß t feiner gurüßgejogenßeit ftnb feine SZemoiren, »elße foeben unter bem Jite l: ,,Memoire« d'an bourgeois de Pari«“ , bie |)reffe per.

ließen unb »on ^e rm SZalitoume, einem befannten SZemoiren.

fabrifanten, niebcrgefßrieben »orben fein foften. Sie fatßrifßen Blätter ßaben ftß immer mit SfButß auf bie ißnen burß bebeu«

tenben Ginftuß »erßaßte gierfönlißfeit geworfen, äßet erinnert ftß n iß t an bie biete ©eftalt beS SoftorS im „Gßarioari" ober im „Sournal pour tire" m it einem niß t ganj äftßetifßen me- bijinifßen Snftrumente bet. fränfclnben Sepublif ©taatSturen proponirenb? „28er iß bin" ift baS erfte Äapitel überfßrieben.

S ie Beantwortung biefer feßt unfßulbigcn SBorte wirb burß meßrete Briefe »on SumaS, GugcnSue, George @anb,Baljac, ftamartine, JßierS unb bem fPrinjcn goulS Sapoleon fßarf accentuirt. Stiir roiffen gleiß, baß wir eS mit einer „Stöße" ju tßun ßaben, benn Siännet toie bie genannten ßaben n iß t bie 3 eit, ftß mit Älcinigtciten abjugeben. Äomifß ift bet © turm

»on Mnforbetungen, ber ftß an baS neue SZinifterium unter gubwig X V III. brängte. Gin« alte Same fßreibt unter Mnbeim an ben Siinifter: 3 ß etfuße ©ie, fo fßneft als mögliß mein Betmögen »lebet ßerjufteften; iß gebeSßnen mein Gßrenwort, baß iß feßt nur 50,000 gr. (Renten ßabe. ^errn © uijot roib- met Beton ein ganjeS Äapitel, »clßeS er eine ©tubie über biefen »on ißm feßt ßoßgcftellten ©taatSmann nennt. Sie GßarafteriftiE ift oft meifterßaft unb mit einer Sienge neuer Mnefboten, fßlagenbet SBißwortc unb gtiftrtißer ©efpräße ge-

» firjt. S oß genauer, wenn auß weniger »on allgemeinem Sntereffe, ift bie Sarfteftung ber Äunftoerßältniffe jener Gpoße, bie © ta tiftif ber etften Jßeatcr »on fßariS unb bie Mufjäßlung bet Äünftlcr, bie tßeilroeife unter BeronSgeitung w irf ten. Muß ßierbei finben wir reijenbe ©ßilberungen, worunter befonberS bie ßurücfgejcgenßeit (Rofftm’S als ein Stuftet »on liebenSwür- bigem ^)umor ßerootjußeben ift. Bon ber Äunft fommt ber Berfaffer mit bijortem Sprung auf eine Gßarafteriftif ber 3)atifer ©pielßäufer, unb auß in biefem@cgenftanbe, in weißen er ftß tief einläßt, fßeint feilt Biiffcn unb feine Gtfaßrung auS- gcjeißnet. Sie pfpßologifßen Bewertungen über Spieler unb ißre SZanieren ftnb eben fo treffliß wie bie gebcnStoeiSßeitöleßre unb SZafrobiotif, mit weißer biefer erfte Banb fßließt. SZan fteßt, berSoftor leibet n iß t an Ginfeitigfeit; er ift bet toaßre SZann oonEM t, ber ftß mitMHem befdjäftigtc, nißts erreißte, waS er MttfangS wollte unb babei boß Siillionär »urbe.

* Ser erfte Banb ber „Memoires et C orresyondauce“ ic.

beS ÄönigS 3»fepß (Bonaparte) entßält eine Mutobiograpßie unb bie Gorrefponbenj bis juni Saßre 1806. gür baS größere

$ublifum bürftc biefelbe, m it MuSnaßme einiger Briefe SZapo- Ieon’6, tein befonbereS Sntereffe barbieten. 3m Saßre 1795 fßilbert biefer feinem Bruber Sofepß $ a r i S mit folgenbcnSBot- ten: „8upuS, Bergnügen unb bie Äüttftc »erben in einer wun- berbaren Mrt »ieber aufgenommen, ©eftern »urbc in ber Oper

„Sßäbra" jum Benefij einer alten ©ßaufpiclerin gegeben, unb baS ©ebrängc war »on 2 Ußr SRaßmittagS an ungeßeuei, ob­

gleiß bie greife um’S Steifaße erßößt waren. Gquipagen unb GlegantS erfßeinen »ieber, ober »ielmeßr fte erinnern ftß »ie eineS langen JraumeS, baß fte jemals aufgeßött ßaben ju fßettten.| Bibliotßeten, Borlefungen über ©e- fßißte, Gßcmie, Botanif, Mftronomie u. f. w. folgen auf einan- ber. 3n biefem ganbe ßäuft man MUeS jufammen, »aS ben

©eift jetftreuen unb baS geben angeneßm maßen fann. Sie Sienfßen reißen ftß loS »om ©ebanfen unb »ie feilten fte bie buntle ©eite mitten unter biefer Befßaftigung beS ©eifteS, in biefem beftänbigen SBirbel feßen? Sie SÜeiber ftnb überall, im Jßeatcr, auf bet $romenabe, in ben Bibliotßeten. 3m Äabi*

net beS ©cleßrten ftnb ßübfße SBeiber ju feßen. £ier allein unter allen $)läßen ber SZBelt ftnb fte geeignet baS ©teuer ju füßten; baßer ftnb bie SZännet auf fte »erfeffen, benten an nißtS MnbereS, unb leben nur burß fte unb für fte. Gin SBeib braußt feßS SZonatc »on $ariS um fte ju belcßrcn, WaS ißt jufommt unb »elßeS ißre fietrfß a ft ift."

* 3m Berlage »on J r e w e n b t unb © r a n i e t ftnb jtrei Bänbc „ O r i g i n a l e ©enrelilber auS bet B lirtliß fe it »on Mi«

nol b © ß l o e n b a ß " erfßienen, auf »elße Wir baS lefenbe

$)ublitum aufmerffam maßen Ser Berfaffer beforgt in feinem an Garl © u ß f o » gerißteten „SBibmungSblatt", baß Sampf, P olitit unb foßlenfaureS SBaffet in furjer Seit bie Originale im fDZenfßcngcfßlcßlc gänjliß »ertilgcn werben, unb ßat eS beS- ßalb unternommen, einige ber frappanteften auS biefer »ergeßen«

ben SBelt als ©tubien feftjußalten. Sicfc ©tubien ftnb nun aUerbingS mit ber^ßßologie ctroaS ftatf über ben gußgefpannt unb bie Originale bisweilen in Garricaturen utngcfßlagen; aber bie an bie SBeiSflog’fßeBeit erinnernben Grjäßlungcn lefen ftß mit folßer geißtigfeit, baß wir fte alS eine atifprußSlofe unb unter«

ßaltenbc geetüre empfehlen fönnen. GS gibt ©tunben, wo man ftß feßnt, mit ber B lirtliß fe it nißtS ju tßun ;u ßaben, unb

»oQfommen jufrieben ift, wenn ftß jemanb bie BZüßcjgibt, unSbie Seit mit yßantaftegebilben ju »ertreiben. ©olße Jlßantaftc«

^ebilbe ftnb bie Hauptfiguren in ben neun Grjäßlungcn, »on benen wir feinen Mugenblicf jwcifeln, baß fte ftß einen banf«

baten geferfrciS erwerben werben.

G o r r e f p o n b e n j .

Mnonpme Gtnfenbungen fönnen n iß t braßtet werben. St«

Berfaffer unb Ginfenbet »on Mrtifeln bitten wir baßer, bet (Re«

baction fowoßl ißren DZ amen als SBoßnort ju nennen unb ftß bagegen ftctS ber ftrengften SiScretion »crftßert ju ßaltcn.

Berantwortltßer SRebacteur G. Ä t a u f e in BteSlau.

Srucf unb Betlag »on H e i n r i ß SZ.ißter in BreSlau.

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