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Das schlesische Dorf und schlesisches Dorfleben. - 2 Aufl.

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Academic year: 2022

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(1)

S d i k f i f c b t T o k s - a . j f ü q c n d '

io .

B re 9l.au

£

r a n z O o e rllc b

f i e U m i t b ,

D a s f c b lc f lf c b e D o r f

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P r s c e c r . ' : 1 1 $ & »

(6)

S c b l c f i f c b c

üolhs- unb JugottbbM icm .

6am m tung

unterfyaltenber unb belefyrenber Dolftsbüdper 3u r Pflege fyeimatlicfyer K ultur.

ß erausgegeben

unter JTtitroirhung nam h after fdjtefifd?er SdjriftfteHer von

B ru tto C lem en s.

10. Bänbcften:

3 ) a s fdjfeftfdje £>orf uttb fd)fefifd)e$ ^ o tfle ß e tt.

Don S 8 . .Äeffmtdi.

- v:.w

Breslau.

V e r l a g n o n S r a u j ß o e r l t ^ .

(7)

D a s fcblefifcfye D o r f unb fcf?Icfifcf?cs D orfleben.

Dort

nt.

ITtit 2 4 A b b ilb u n g en .

„6d?lefien, bic P erle in P reu ß en s Jśrone."

S r i e b r i d ? I I .

Anteile <Äuftage.

Instytut

Śląski

Breslau.

P e r t a g n o n S r a n j (B oe'rtid ).

(8)

/ 3 U 5 ^

I

§ t r £ a £ f .

( E i n l e i t u n g

Seite 5

® r |ltr S t i l : © efdjidfte be8 liin b lid jen f8efi£e8:

II. Stttefte S3efiebelung bon © dflefien bi8 gum S8e

IV . ® ie ffiefiebelung © d)leficn§ burd) beutfdfe 9tiid>

io a n b e r e r ... 32 V. © ie © n tto id e lu n g ber lön b tid jen 93erf)ältniffe bi8

gur 9 te u g e it... ...38 J m eiter @ ril: SSom fd^Iefift^en © orfe u n b feilten 23e=

lo o ljn ern :

I. © orf, ©efjbft un b § a u 8 ... 43 II. ß ä n b lid je © r a g t e n in © t i j l e f i e n ... 60 III. © a 8 ßeben im © o r f ę ... ...68

$ r it t e r ® £ it: ® ie S u tu n ft be8 fdflefifdfen © orfeS:

I. ® ie © rljaltun g bes fd)tefifd)en © o r fb ilb e S . . . 88 II. © ie © rljaltun g b e i fdjlcfifdjctt © o r fle b e n S . . . 94

® ie Slb b ilb u n gen 1, 2, 3, 4, 5 un b 9 tjat bie ß e itu n g beS ©djlefifdjen Äunftgetoerbe* un b 9lltertu m 8m ufeum 3 freunblidfft gum Slb brud überlaffen. ® ie ü b rig en 9Ib=

b itb u n gen finb nad) Seićtjn ungen u n b Slufnafjm en be§

S8erfaffer8 tjergeftcflt.

I. D u etten ber © nebelung8gefd)iti)te 6

g in n ber SBölfertoanberung III. © ie ftaloifdjc S e i t . . . .

9 22

(9)

g i t t C e i t u i t g .

(Sitte ber tjeroorfted^enbften (Sigenfdjaftett beg

© djtefierg, bie attberett $olf'ggen offen wof)! im Sßerfe^r p n ö d jft gum S ew u fjtfein fom m t, ift feine Siebe p t fpeünat. Q m © d je r j, w ie im (Srnft brängt ficfj ipm in bet Qrembe jener fo treffenbe unb rtiprenbe © a ß auf bie S ip p en , beit unfer erfter W unbartenbicßter g ö l t e t geform t tjat: „ © u fte nifdjt, o<$ heem." ® e n fäjönften 9tu§brucf hat aber biefeS © efütjt gcfunben in bcn p h lre id jen H e r fe n Jjertiorragenber fdjlefifdjer ®e*

lehrten, bie fid) auf ben berfc§iebenften H iffen ggeb ieten m it © cßlefien bcfc^äftigt haben. © djier unüberfehbar wächft bie S a h t btefer fpeim atfdjriftftetter non Qaljr*

hunbert 511 Q ahrfntnbert. (Sureits, .pelroig, © ten u g im 1 6 ., Q ed p er, f a n c ie , .p cu eliu ś, Sucae, © djw en ffelb im 1 7 ., 33iifcf)tng, (Sonrabug, D ew erb ed , (Shrharbt, v. Q elbiger, Q m tgutß, S h n b m a n n , © in a p iu g , © tejjeng,

© tieff, © treit, $ o lfm a n n , Q im nterm aun im 1 8 . Qafjt*

hunbert unb im leßtoergangeneit a u s ber großen W en g e nu r einige, w ie: ® a t(e, © riin fjagen , K nie, W a r f graf, W eiß en , ißartfdj, © chroüer, © te n je l, ^ fe ß o p p e , 33ogt, H a tten b a ch , H ein h o lb finb e g , bie ben © to ff p

(10)

einer ®efd)ict)te ber .peimcit tieffcfjürfeub ftubiert unb g e fis te t unb in lichtvollen (Sinjelbarftellungen ober über- Sichtlichen, um faffenben V eröffentlichungen zugänglich gemacht haben.

Stuf folchen V orarb eiten fufjenb, fom ic auf ben @r=

gebniffen ber noch ju n g en , aber ergebnisreichen V or»

gefchidjtsforfdjung, fo ll nachftehenb verfucht tverben, eine jufam m enhängenbe D a r ftellu n g beS fcf)Iefifc^eiT D o r fe s unb beS fidj barin abfpielenben SebenS burd) bie S>ahrhunberte p geben.

(Erfter C eil.

# efd )id )E e b e s fa n b fid jett ^ S eft^ cs.

I. (Quellen ber Siebelungsgcfdjidjte.

D ie ältefte ®efchid)te unferer .peiutat unb bie

© iebelungggefchichte vor altem ift m a n g e ls fd)riftlidher S eu g n iffe auf bie Srfchließu ng unb (Deutung anberer Q u e lle n angetviefeit. Sitte SBiffenSgebiete, bie V or«

gefchid)te, bie V o lfsfu n b e , bie © pradjforfdjung, bie V etrachtung ber heutigen h a r te n unb D o r fa n la g e n unb ihrer K äu fer fiitb berufen unb geeignet, Sicht über bie V ergangenheit 51t verbreiten.

D ie Vorgefchidjte bectt m it ihren (G rabungen Qahr»

taufenbe alte ÜJefte vo n J ü tte n unb ihrem (jynfjalt an G eräten unb SBaffett, © efäjfen unb Slbfälten auf, be»

lehrt u n s über ihr Sllter unb zieht bar a u s @djtüffe

(11)

auf bie LebenSgewohnheiten unb bie U m w elt ber ba«

m a lig en L anbeSbew otper. A uS bereit © feierten, w ie a u § ihrer .pintcrlaffcnfdjaft beftim m t fie i£)re S ta m m e s«

p g e h ö r ig fe it.

S i e B o lfsfu u b e bietet burd) B erg leid fu n g tion S itte n unb G ebräuchen, A b erglauben unb S a g e n wert«

tiolle A nhaltSp uufte für bie B eu rteilu n g ber A bftam m ung unb ber üßanberungen ber heutigen B ew o h n er.

S i e S p ra d h fo rfd p n g tierm ag in ber g u fa m m en « feßun g ber üDZmtbarten ben A n teil ber tierfdfiebenen B oIfSftäm m e an ihrer B ilb u ttg p erfenneit. S i e h ilft u n s bie oft uerftüm m elten unb unfenntlid) gew orbenen O rtsn a m e n unb bie Statuen uon O rtlidjfeiten, bie in s A u ge fa llen ober fonft ber U nterfdjeibung bebürfen, p beuten unb p oerftefjett unb w irft bahnte!) oft ein un erw artetes Sicf)t auf bie B erb reitu ngS w ege unb bie A nftebelungSgebiete einzelner S tä m m e .

S i e Art fdjließtkh, w ie eine größere B oIfS m en ge ein befeßteS Sattb unter fid) tierteilt, w ie e s fidj baranf anfiebclt, unb w ie es bation feinen L ebensunterhalt gew innt, ift jebem B o lf e eigentüm lich unb lä ß t es beutliä) erfennen. @in p ir ten tio lf w ä h lt feine SBoßn«

ftße anbers a ls ein Q ägertiolf, unb wieber anberS finb bie 0-orberungen ber A derbauer a n ihre .peim at. Unb unter biefen ift nach b?u B ü tte ln , bie ihnen p r Ber«

fü g u n g fteßen, bie B ew irtfchaftun g bes B obettS fehr tierfchiebcn. Aud) bie LebenSgew ohnheiten fpielcn babei eine große Stolle. S i e G elten grünbeten G in p lh ö fe, bie burch bie ungehörigen, runbherum Iiegenben Acfer«

unb Sßiefenflödjeu tioneinanber getrennt w aren, fo baß

(12)

eine O rtfd fa ft in beut © in n e, lnie w ir e s gew öhnt finb, ficf) nidjt bilben fonnte. D ie © la w e n fdjloffen iljre a u ffä llig Meinen .ßöfe eng aneinanber, fo baf; bereu U m rin g ein fRedftcd ober einen S te iß Bilbete. D ie jDeutfrfjen an ifjren llr f i|e n bagegen befehlen wof)I eine Heinere, a u s gew ählte gläc^ e itjrer ganzen ffelb tnarf, bie O r ts la g e , m it © efföften. D o d f legten fie biefelben innerhalb bes O r tsb e r in g e s nidft nac§ einfachem , über*

ftd)tlid)en © traffenß lan an, fonbcrn fo w a h llo s über bie

@Iäc§e oerftreut, baff fid) jw ifdjen ibnen ein oielfacf) oerfd jlu ngenes 9Zet) oon © a ffen unb © äßc^en bilbete, beffen © ew irr ber in ber yteugeit burd) Ś n la g e oon Gtjauffeen erfolgten ?(ttffc()(ieffimg für ben SSerfefjr oft erfjeblidje © d jw ierig feiten bereitete. D a jebocf», w o bie D eutfd jen in fpäteren f e it e n a ls Stnfieblcr auftreten, w ie gerabc fjier in © djlefien, befonberS in gebirgigeren

© egen ben, legten fie ifjre SBotjnungen p la n m ä ß ig au ber gew öpnlid) einen SEßaff erlauf begleitenben © traß e an, aber im m er nod) in w eiten Stbftänben ooneinanber, fo baff folcße „SReifjenbörfer" oon einer ©ren&e ber g e lb m a rf p r anberen reidjen unb oft eine fefjr erfjeb*

lidje S ä n g e fjaben.

© o ift alfo and) bie $ o r m nuferer (Dörfer, w enn w ir nu r n eup itlic^ e I n la g e n a n S p fR e ib e n w iffen, eben*

fa lls ein w ertootter F in g erzeig bei bem 33erfnrlje, über bie f e it e n ber gefdjriebenen © efdfidjte fjinaus baS D u n fe l ber SBorgeit ju erforfdjen.

M j u w c it p r iic f barf m an ftdj freilid) fjcute nod) nidft w agen, ffw a r ift es zw eifello s, baß oo r ben

© la w e n , bie m it ber SSölferw anberung nacf) © dflefien

(13)

getom m en fin b , 9(nget)ürige germ anifdjer S tä m m e ,

® o ten unb 93urgunber, fidE) ^ier im San b e auf geh alten haben. ütefte itjrer 9?ieberlaffungen w erben feit furger Z eit, jemehr ficß bie Sen n tn iffe unb H ilfsm ittel gu if»rer

@ rforfd)ung verfeinern, im m er gahlreidjer aufgebedt unb im m er fidlerer erfan nt. Z en n o d ) ift b a s E rg eb n is biefer ^orfdjitngen Ęieute nodj nicht fo fidler, a ls baff m an mefjr a ls einen allgem einen i ’lb erb lid über bie ältere Urgefdjidjte S d jtefie n s b is Ijerab auf ben b e g in n nuferer Z u r e c h n u n g geben tonnte.

II. 3 u tr|k jßrfteiiclmtg non Sd)lc|icn bis jitrn beginn ber öolltcttvanbm m g.

21uS anberen (Segenb'en Z eu tfch ta n b s unb feiner 9Zad)barlänbcr w iffen w ir, baß bie erften menfeßlidjen

© n w a n b erer, itadjbem baS S a n b am S d jlu ffe ber (Sis*

geit v o n © letfdjern befreit unb bew ohnbar gew orben w a r , in natürlichen H ö h ^ n ober unter überljängenben Reifen S d ju ß vor ben Eingriffen w ilber Z iere unb ben U nbilben ber äB itterung fudjten. S i e führten ein umtjerfdjweifenbeS Q ägerleben unb befaßen feine H an s«

tiere, au sgen om m en vielleicht ben H ^ vb a ls % efd|üßer unb G eh ilfen bei ber $ a g b . S t s SBaffen benüßten fie wahrfcheinlid; folcße Von H ^ 3 , w ie S eu leit unb S tö c fe, bie aber w egen ber $ e rg ä n g lid )fe it beS S t o f f e s nießt auf u n s gefom m en finb, unb vor allem gugefcßlagene, noch wicht aber gefdjliffene S te in e , bie a ls SBerfgeuge unb SBaffen gugleidh $ erw e n b u n g fanben. S i e befaßen, w ie m an a u s Z eichnungen unb flach in g e ls w ä n b e eingegrabenen S ilb w e r fe n ertennen ta n n , bie im m er

(14)

ßäu figer entbedt roerbett, einen geroiffen S in n für bar=

fteöenbe t u u f t . %u8 biefer 3eit finb gaßlreidje fdjöne Q nnbe in W ä h ren unb bei S r a fa u gem adjt w orben, in © djlefien freilidj nu r brei gu .pacfen bearbeitete

© ew eißftaitgen in a J io ttb fd jü ß bei SS oß lau . 2öaßr«

fdjeinlid) finb w anbernbe |> orben a u s ben fcßon b it t e r befiebelten iRacßbarlänbern bereits gu fener früßen 3£it au f ißren © treifgügen lä n g s ber Q lnffe b is nad)

© cßlefien eingebrungen. Q m (la n g e n fcßeinen aber bie ütRenfdjen ber ä l t e r e n © t e i n g e i t ein itn wefentlicßen auf 23efriebigung ißreS J ü n g e r s gerichtetes Seben in D ü r ftig fe it geführt gu ßabett.

S in e gang anbere $ o r fte tlu n g geben u n s bagegen bie Q unbe a u s ber j ü n g e r e n © t e i n g e i t , bie in größerer ß a ß l über @ d)fefien verbreitet finb. © cßon bie O rte, an betten fie fidj finben, g. S . D t t i ß bei 9iatib or unb iR o ß w iß b e i© lo g a u , beibe an beut iRanbe b eS D b e rta le S , foroie Q o r b a n s m i i ß l , Rr. 9tim f)tfd), unb ( S r ä b f d j e u bei S r e S la u , biefe auf Sinßößen, an bereu Qttß bie Soße vorbeiftießt, betoeifen, baß bie bam aligett 33eWoßner

© cßlefiens gu einer anberen S eb en sß a ltu n g übergegangett w aren , © ie befaßen H a u stiere, unb gwar gwei H rten 0 u n b e , ein giegettäßnfitßeS ^ a n sfcß a f, gwei Ä rten beS Üiinbes unb baS ©cßweitt. © cßon a u s biefer ßufam tnen*

ftettung goßt ßeruor, baß fie üicferbauer geroefen fein m üffen. D e n n in borfäßnlidjen © iebeluttgejt eng gu- fatnm enw oßnenb, ßätten fie anberS biefen 9ieid)tum an D iergattu n gen aucß bei geringer © tiid g a ß l nicht er«

näßren fönn en , fonbern ßntten a ls fpirten oßne fefte Söoßnfiße ßerutngießen m üffen. D a ß bieS aber nicßt

(15)

gefd)ah, lehren u n s bie jahtreidjen BSotingruben, bie fid) nad) Stbbeduug beS j e |t barübertiegenben, a is Stcfer gen ü gten SlhttterbobenS a ls bunttere fylede in betn gelten gew adjfenen B o b en beuttid) abjeidjnen. © ie enthalten in ber bitidlen F ü llu n g fRefte nnb Slbfätle non © peifett, w ie gatjtreidEje S n odjen, bie g e h a lte n nnb aufgefd)lagen finb ju r © ew in n u n g beS 2DtarfS, ferner

® efäßfdjerben, fom ie unbrnudjbar gew orbene ober oer=

lorene ® eräte, ju w eilen audj Stefie bes Seljm bewurfS ber £m ttenm änbe, bie fid) über ben ® ruben erhoben ober rotgebrannte Sehm pftafter, bie a ls ^erbftetten jtt beuten finb. Slbbrüde o o n S h iltu rp flan jen , fei es oon

® etreibetörnern in ben a u s weidjent Z o n geform ten nnb nachher gebrannten Z ö p fen ober oo n © trohbn lm en int fpüttenbew urf geben, w enn es noch n ö tig erfrfjeint, ben lebten B e w e is für baS B eftehen b es Ä derbaueS in jener g e tt.

Ü ber bie g o r n t ber J ü tte n lä ß t fid) eben nu r fagett, baß (Srblödjer oon 1 b is 2 m Z iefe oon ttn»

regelm äß igem ® ru n b riß über ber @rbe m it tappet»

ober jettartigen D ächern a u s m it Sehnt beftrichenen fpöljertt iiberbedt w aren. in n e r e n fittbeit fid) hin ttttb w ieber beim StuSgraben auSgefparte (Srbbänfe, bie oielteid)t, m it fe tte n überbedt, a ls S ä g er bienten.

© o unfäglidj einfaef) u n s and) baS Seben biefer U reinw ohner bü ntt, fo befaßen fie boeß feßon gew iffe höhere B orftellu n g en . © ie beftatteten ihre Z o ten in hodettber © tettu n g auf ber © e ite tiegenb in ber Stätje, oft bidjt am fperbe ber § ü tte , bie nach bent B o r g a u g e mancher noch heute in ähnlichen B erh ättn iffen lebenben

(16)

33ölfer ban n wahrfdfeinlich verfdjloffen unb nidjt mehr benutzt w ürbe, © ie gaben bcm Z o ten in s © ra b nid)t nu r feinen ©djtm tcf unb eine 3Baffe ober ein SBertgeug, fonbern auctj © cfäß e m it © R eifen m it, fiatten alfo eine freitid) jiem lid) m angelhafte S o rftettu n g von einem gort«

leben nad) bem Z obe, mafjrfdjeinltcb a ls eine gort«

feßm tg bes irbifdjen Sebent, m it allen S ü n fc h e n unb S eb ü rfn iffen beSfelben.

2tud) bie Zöaffen unb SB erfjeuge w eifen einen größeren gorm eu reid jtum unb beffere IperfteltungSw eife auf. S e ite unb J a d e it verfdjiebener g o r m , j e |t ge«

fdjtiffen, treten au f, fo w ie © d g n u d fa d jen a u s Su pfer unb a ls S e w e ife für bie Z ä tig feit ber g r a u e n © pinn«

Wirtel unb SBcbegewidfte. Z ie Z ou g efä ß e erhalten reichen © dpnncf burch cingeriffene S in ien unb ein»

geftocbjene f ü n f t e , bie 31t netten ÜDZuftern angeorbnet werben. 911s ein w a h res SBunberw erf to n n 3. S . bie S a f e v o n S f d ; o n3, S r . SB ohlau, gelten, bie von breiten, in ©chadfbrett« unb üDZäanberlinienmuftern angeorbneten, burd) berartige S c h e r u n g e n gefchm üdten S ä u b e r n voll«

ftäubig überfponnen ift.

911teS weift a u f ein fricblidjeS Beben in S ehaglidj«

feit unb ohne 91af)rungSforgen l)in , verfchönt burch g ie r unb © d jm u d , ben auch einfache © eräte nicht ent«

behren. Üluf lebhafte §>anbelsbe3ieh uu gen beuten baS S o r fo m m en von S ern ftein , ber 3U © d jm u d verw enbet w ürbe, unb vo n D b fib ia n , ben m an &u ißfeilfpit$en unb fchneibenbeu SB erfseugen verarbeitete, fń"- Srfterer w ürbe vo n ber D ftfce, letzterer a u s U n g a rn fjrrbei«

gefdm fft.

(17)

D iefer R a u b et ift w oh l auch bie U rfadfe ju ber m m allm ählich tjeranriidenben S B r o ttg e g e it gewefen.

D e n n bte älteften f o r m e n w eifen auf eine E ntlehn ung au§ beut © ü b en t)iu. Q nSbefonbere w irb bie S r o n je , eilt ©entifch a n s Rupfer unb ,8um , ootn D fte n itnb

© iib often her ihren E in zu g nad) © djlefien gehalten

9tbb. 1. @nfe timt Sfdjan?.

haben. D e r Ü b ergang ift junädjft unm erflich unb w irb n u r erfettnbar burd) bie häufigere ffierwenbm tg ber juerft nu r a ls © djntttd getragenen SBron&e auch &u äß erfjeu g en unb Jßaffett. Q m 33erlaufe ber Ent«

w id clu n g , unb gw ar üentlidj früh unb in burger S e it, finbet ein bebentfam er 3Bed)feI in ber 33eftattungsw eife

(18)

ftatt, ber uic()t otjnc E in flu ß au f utifere .ftcnntuis non ber V efiebcluugSw eife biefer ift. (sta tt ber Setdjeu«

beftattung lom m t näm lid) bie V erb renn un g auf. S i e V eifeß u itg ber Hnodfeurefte, bie tiout © cßeiterbaufen ge«

fam m elt unb itt einer Meinen U rne geborgen w ürben, gefcßab in einer niöEjt feßr tiefen ß rb g ru b e unter Vei*

gäbe m ehrerer, oft jicm lid) ßaijlrcidjcr Efemerer ® efiiße.

Söaffen unb G erate bagegen fegte m a n nießt m eßr m it in s ® ra b , ba m it bem V kcßfef ber VeftattungSW eife waßrfdjeintid) aud) aubere refigiöfe 9fnfcßauungen auf«

traten. 90'ian faß in ber V erb renn un g eine © eßeibung jw ifdjen ber © eefe unb bem Äörpcr, ber nernießtet würbe. S e r V erftorbene fonn te baßer aud) irbifeße V ebürfniffe nießt m eß t ßaben. S i e V eftattungen fanben burd) la n g e g e it auf bem fefben ^ßlaße ftatt, w ie m an a u s bem allm äßlicßen V kcßfet ber f o r m e n ber ® efäß e erlernten fa n n . © o ltß e ffriebßöfe ßaben eine erßeblicße 3fuSbeßnung, w o r a u s gefcßloffen w erben m uß, baß fie non einzelnen lu fie b e lu n g e it a u s benußt w orben finb.

S a nu n biefe U rnenfriebßüfe außerorbentlidj gaßlreitß finb unb fidj in alten nidjt gebirgigen © egenben non

© djlcfien norfinben, fo m uß eine febr enge V efiebelm tg angenom m en w erben; bie beide oorbanbeuett S ö r fe r werben größtenteils an ber © teile uralter SKnfiebe«

htugen ftcljen.

S e r $ortfd jritt, ben b a s Sebeu bes V o lle s ber V r o n ;e ;eit aufw eift, prä g t fteß aueß in bem V a u ber einzelnen K äu fer a u s. © olcße V a u ten biefes Seit«

abfdßnitteS finb jw a r bish er in © eßlefien uodß nidjt in notier S fa rß eit aufgebedt w orben. S a g e g e n ßnt m an

(19)

iit ber SDZarf tw llfom m en bentlidje © p u reu aufgefm tben, bie e s erm öglicht ßaben, fo g a r einen giemticf) fieberen

$ l a n ber gangen Sln lage git entw erfen nnb eine 9ZaĄ=

bilb u n g gufam m en gu bauen, b a n a c h bebedten fie einen balb H eineren, balb größeren © ru n b riß , ber in cingelnen S ä ften b is gu TO qm SKidje um faßte. D e r (E rforfßer biefer f)äitfer, 91. S ie le b u fß , tjat v o n einem berfelbeu, beffen 9tugbeßnung 6 ,6 : 3 m betrug, ein ucrfleiuerteS SIbbilb im SJlaßftab 1: 1 0 ßergefteüt. D ie

© eitenw änbe ßab en banaeß a u s w agereißt liegenben P luubßölgern beftanben, bie, an ben SreugungSfteften cin gcfß n itten , g iem liß b iß t nbereinanber la g en unb m it ben feitf'reßt eingefeßten außenfteßenben ißfoften b u rß S ä n b e r a u s SBeibenruten oerbm tben würben. D e r E in g a n g la g bei biefem .ßaufc auf ber © iebelfeite.

D e r Q nncnraum w a r b u r ß eine ^ w ifß e n w a n b m it D iir in einen H eineren tauberen nnb einen größeren inneren Pia um gerlegt; in leßterem befanb f iß bie .ßerbftefte. (Ein tief ß erab reiß en b es © a tte lb a ß , maßt«

f ß e in liß m it ftloßr ober © troß gebedt, fß lo ß ben iftanm beS .fpaufcs n a ß oben ab. U nter ben tiefen D rau fen w aren außen an ber ^ a n s w a n b b u rß ^ ä n n ß e n n o ß Heinere Ptebenräum e abgegrengt. D ie fe ßölgernen .pau§=

w än be w aren außen unb jebenfafts a u ß innen m it Seßtn b eftriß en . S B a ß rfß ein liß b u r ß eine offen gelaffene

© ie b e lflä ß e fattb ber P la u ß feinen ütbgug. Süft* m an n o ß ßingu, baß f iß um ein fo lß e S SBoßnßauS ßerum n o ß © p u ren non Heineren S a n liß f e it e n gefunben ßaben unb S ie d e n , bie b u rß tiefbuitfele S ü rb u n g f iß a ls iß lä ß e erwiefeit, au f benen anbauernb SSieß gefianben

(20)

fjabett m uß, fotoie baß fid) m anchm al «spuren einer U m zäun un g b es (Bangen nadjroeifett ließen, fo entftefjt oor unterem geiftigen Singe ein S a n er n ljo f, rote iß n alte tpolgfcßnitte a u s bem 9JiittelaIter u n s and; geigen, S o ld je r

<Bel)öfte ift eine überrafdjenb große g a ß l in unm ittel«

barem ^ n fam m en h an ge aufgefunben roorben, fo baß toir u n s feßr leicfjt ein blüßeubes ® o r f fetter ^ e it oor*

ftetlen tönueu.

Studj baS bäuerliche Beben m uß nicht w eniger blüßenb gcroefctt fein. § a b e n w ir b a s Beben ber älteren S tein g eit a ls bürftig unb baS ber jüngeren S te in g e it a ls ber S e h a g lid tfe it nidft entbeßrenb be«

geidjnet, fo m uß m an ben au f u n s gefonttnenen 9teften jener ^ e it nad) für biefett ^eitabfcßnitt, befonbers für bie fpäte S roitgegeit, fcßoit üon Ü p p ig leit unb oer«

fdjtoenberifdgem Beben fprecEjen. ® ie (Befäße w eifen außerorbentlidje S R an n ig fa ltig feit unb üppigen fo r m e n « reicßtum, w eit über ben (BebraudjSgwetS ßinausgetjenb, auf. S tin te S e m a lu n g a n «Stelle ber cinfadjett F ü llu n g ber O rn am en te m it w eißer $ a r b e , bie bereits früher ein m al geübt w ürbe, tritt a u f; bie SÖtetaltgerüte bei«

raten tjotje Su nftfertigfeit unb ein V erla n g en nad) iß ru n len tfaltu n g, baS, attm äßlid) bem S e r fü ll guneigenb, gern burd) außergew öhnliche (Bröße ber (Begeuftäube befriebigt w irb. Sind) in biefer g e it fom m t ber ^ a n b e l biefem SButtfd) nad) ^ ö ß erfü ß ru n g ber BebenSbaltung entgegen. ® r bringt a u s I t a lie n fcljütte Srongeeinter unb' anbere (Beföße, a u s U n g a rn Srongefdjw erter, unb bantit treten audj neue geiftige Slnfcßanungen auf.

SBenigftenS werben bie jeßt üblichen S e rg ien tn g en an

(21)

mi

S d jm u d uitb @ em t in g o r n t non G reifen, S p ir a le n unb .‘o n fen freu jen a is ^eic^en ber S o n n en gotiffett gebeutet.

9Jfit b ie ]em $ ev M )r bridjt j e |t burd} E in fü h ru n g bes E ifen S a ls S t o f f p n ä d jft für S c h m u d unb fetfv balb auch für dSertjeugc unb SBaffen eine neue ^ e it an, bie nad) einem großen © räberfelbe ber U p e n .palfftatt^eit ge»

n an n t w irb. ?(u§ ber Über»

einftim m nng nuferer tjeimi«

fdjen fyunbe m it ben bortigen m uß m an auch fdfließen, baß b a m a ls eine m it ben 23e»

rnoßnern ber 9IIpen= unb

© o n a u lä n b er gleichartige S e o ö lfer u n g S ch ieß en be=

fiebelte, ohne baß w ir über etw aige, w oß l faurn einfcßnei»

benbe ünterfcßiebe S ich eres erfahren. Diur ift a u s ben g u n b ftü d en erfichtüch, baß

&u biefer g e it ber SOZenfdj b a s ißferb g eläh m t unb ficß

bienftbar gemacht hat. Stocß in biefem |]eitab )d )n itt feßen w ir üiorbgerm aneu oon dtorben her b is nad) S d )Iefien

»erb ringen; bod) werben fie in bet n u n folgenben S e it, bie ihren 9Zatnen von bem ß u n b o rt S a S e tte im

6 e 11 m i d j , 50a3 S o t f . 2

(22)

Dteucnburger © ee in ber ©chweiz füh rt, faum er«

fd)ienen, toieber juriicfgebrangt. [fü r biefe K ultur fittb Zum erftenm al bie .teilen a l§ Z rä g er fiel)er bezeugt.

@ o plöfslid) unb tierheerenb biefeS SSolf über bie früheren S ew o h n er hergefallen ift, w ie fidj au» bem jätjen 93erfd)minben ber b ish erigen [fun be unb 33e=

ftattungSgebräuche ergibt, ebenso fdjnell unb gew altfam , w ie ein (Sew itterfturm , um g e§ von feinem Söanber«

trieb vorübergetragen w orben fein. SBenig zahlreiche (Gräber m it © feletten unb reichen © chm udbeigaben bezeichnen a ls einzige © p u ren feinen %Beg.

©cf)Xefien fcfjeint burd) biefe S te ig n iffe ftarf ent«

v ö lfert w orben ;n fein. D ie neue 33efiebeluitg erfolgte burd) ben germ anifdjen © ta m m ber © ilin g en , ber bem San b e auf bem U m w ege über ben g o b ten b erg , ©rfjlefien»

9BaI)rzeidjen, unb bie in ber 'Jaifje vorbeifließenbe S oh e, bie in alter g e it © len g a

tyefc,

feinen 9tam en gab. SBieber w eift un § bie Śinberung in ber Seftattnn gS«

w eife auf einen SBedffel ber S eü ö U ern n g . D ie Seiet)eit w ürben oerbrannt unb bie tnocfjeu m it ben Stfcfjen*

unb to ljlen reften beS ©c£)eiterhanfenS, fow ie ©djm ucf,

© erä t unb SBaffcn bc§ Z oten, bie burd) ^erfet) tagen, 3erbrech en unb SSerbiegen unbrauchbar gemacht w aren, in einem w irren R a u fen in eine einfache ßrbgrub e gefd)iittet. Sltänuergraber zeichnen fictj burch lange

© djw erter in @ifen= ober eifeubefd)Iagenen .fpolzfdjeiben,

©chilbbucEel, San zenfp iü en fow ie tle in g e r a te , unter benen © ürtelbefdftäge unb B ib eln fo w enig fehlen, w ie 9tafierm effer, gm arzangeit unb g e u erfta h le, grauen«

gröber burd) mehrere B ib eln , © djeren nach ® rt ber

(23)

6 7 8 9 9Ibb. 3. fim b r oom @nbt b tr öorröm ifrijtn

1. ©tfiere. 2. SujammmgebogencS Schwert. 3. Sugeljimge @d|etbe.

4. $erbogene SanjEnfoięe. 5. (Sdjilbbudet. 6. ©flrtetljalen. 7. ÜJieffer.

B. ^aotjange. 9. ©etoanbimbcl ®ibcl).

(24)

Schaffdjeren tmb S p in n w ir te l ittib $8ebgeräte, fow ie

© iirtelm cffer au s.

H ier fetten n u n bie Nadjrichten älterer römifcher Schriftfteller ein, bie u n s über SSerfaffung unb S ieb e*

lu n g biefeS SßoIfeS b e r ie ten . S a n a d ) lebten fie fippen*

w eife unter H äu p tlin gen , bie int K riege a ls SiUjrer bienten, im ^rieben aber b a s non ber S ip p e gem einfam befeffene San b ben einzelnen g a m itic n ju r $Seroirt=

fchaftmtg überw iefen, bie (Gerichtstage abtjielten unb überhaupt a ls bie ütngefehenften unb CSrfatjrenften ihre S ip p e leiteten unb neriraten. %agb unb S tie g w aren bie nornehm ften S3efdE)äftigungen bes SDtanneS, bie 58e»

forgung bes 9lcferS unb ber H äuSlM )feit la g ben g r a u e n ob. S p u r e n ihrer S ie b e lu n g e n finb bisher, in Schiefion w enigstens, nicht gef unb en w orben, (Gerabe biefe aber werben gegenüber ber o erh ältn ism äffig h uhcn @mt>

w id e lu n g in ber S r o n je je it w o h l nu r uttwefentliehe gortfehritte gemacht t)a6en. $>ie 33enut)ung bes ge»

urbarten S a n b es bürfte nicht non ber Späteren $ e it in mittelbeutfchen (Gebieten nerfc£)ieben gew efen fein, bie in bern b e g r iff „H ufe" gip felt unb ben A n teil einer HnnS»

gem einfehaft an bem S ip p e n la n b e bezeichnet. S i e ein»

beimifchen © rgengniffe w eifen eine ruhige unb la n g fa m e g o r ten tw id elu n g berjenigen ber o o ran gegan gen en beibett Seitabfeh ttitte auf, bie alfo troi) b es ftürm ifchen SBechfetS tiefgehenben S in flu ff auf bie N achfolger a u s geübt haben m üffen. ütuffättigerroeife finb aber bie bobenftänbigen Sßaren fpu unb w ieber m it entfd)iebcn eingeführten Softb arleiten an S ch m ttd unb (Gerät a u s N o m ober Später a u s ben röm ifdjen ißrooin&en nergefeUfchaftet.

(25)

© o ift 3. $ . ber g u n b o on © aerm t bei 93 rella n faft unerreicht an $ o ftb a rfeit ber gnnbftücfe unb ftettt wahr*

5 6 7

4.

ju n b r brr fpiitromifdjrn g e tt. (CBrnbrr non gnrrnu.)

1 . 39acĄ u5!oł)f bom 23ierfu§. 2 . (M bener Oljrloffel. 3 . ©olbener Fingerring.

4. (Silberne 3)rcirottenfibeT. 5. 9?ömifcbe ©olbmfinge. 6. (Silberne bergolbete

®ihtelfd)natte mit eingelegtem Äarneol. 7. ©otbene ^aarjange.

fctjeinlich brei fürstliche G räb er bar, burd) eine rom ifdje

® oIbm nnge a l l bem Ü tu lgan g b e l 3. nachcEjriftlicfjen

$af)rf)n n b ertl angehörig beftimmt.

(26)

D ie Suft an friegerifchen A benteuern unb baS An«

w adjfen ber S e ü ö lfe r n n g , b a s in fo lg e ber öorerw ähnten SSerfaffung ber .pufcnauteilc bie Q ngenb p r A u s- w an beru ng jw a n g , machte bie W a ffe beS $ o Ife S im m er w eitläu figer unb würbe bam it m ittelbar eine ber Ur«

fachen p ber nun einfcßeuben großen B e w e g u n g ber SSöIferwanberm tg.

III. Die flaroifdje 3 tit.

D ie U nraft, bie um baS (Enbe beS 4 . Q aßrßunbertS nuferer Z eitrechnung bie uerfctjicbcnen SBüIfergntppcrt (Europas p m SSerlaffen ihrer b ish erig en ä öoh n p läß e jw a n g , trieb and) ben banbalifcfjen S ta m m , bem bie S ilin g e it angehörten, p w eitauSgreifenbeu Unter«

nehntungen. Z h rc vorberfte S p iß e gelan gte b is nach 9iorb afrifa, nicht oßne tion bort her, a u s ihrer ererbten Sßirtfcl)aftsaufdjauung heraus, ihr Anrecht am heim ifdjen

© oben bei einer © efanbtfdjaft ber in ben S ta m m fiß e n Z nrüd geb liebenen geltenb p machen.

D er A b p g ber großen W affe beS S ta m m e s, ber gegenüber bie Z a h l ber feßhaft (gebliebenen nu r gering gcw efcn fein fa n n , lo d te aber bie bon O ften, a u s 9iuß»

la n b h^ angiehenben flam ifdfen S tä m m e p r lie b e r » laffung. D ie p w a n b e r n b e n ^ o r b e n teilten fid) in Heine A b teilu n g en , bie burd) nahe äkrW anbtfdjaft in abfteigenber S in ic bcrbunben W aren, un b fiebelten fid) unter ber Seitim g beS Ä lteften an, w o bie 3Ser£)äItniffc ihren Skbürfniffen cntfprad)en. S h r A d erbau ftanb auf feßr niebriger S t u f e ; ein einfacher hötgerner § a f e n War noch gegen @nbe ber ftaw ifchen Z e it baS einzige (gerät,

(27)

m it bem fie itjren Stcfcr freit^ unb quer rieten ; bentt pflügen, b. f). bie geloderte (ScEjoIte umtoenben, formte

4 5

9lbb. 5. f m t b t ttus iter Pnuitfdjen S e it.

1. tUteffer. 2. 5ßf(ugfcf|av. 3. © id je l. 4 . ffitiifjlftein. 5. S o n g efäfj.

ba§ @crät toegert be§ gef)fen§ eines <Streicf)brette§ nicfft.

ß ü r bie erfte ^ e it ifjrer Stnfiebefung toirb man toopt

(28)

nur |jaćEbau bcrm ittclft einer © tietßacfc anneßm en biirfcn. S ß re S eb ü rfn iffc toaren ebenfalls befeßeiben, toie bic g u n b e a u s biefer ^ e it betoeifen. -Sagb unb gifcß»

fa n g , fotoie S ienengu cß t lieferten ißnen einen großen Z e it ißrer 9 £ a |r u n g . 9111 biefe U m ftänbe toiefen bie ftatoifeßen © intoanberer barauf ß in , itjrc 9Zieber- laffungen u n toeit bon ß tü ffen unb © een unb auf ber- ß ä ttn ism ä ß ig teießtem 23oben gu grünben. S i e rnieben bie g tu ß tä ter , toeit bort ber S o b e n m eift feßtoer gu be­

arbeiten ift unb bic Sßätber, toeil bie 9 io b u n g größerer gtäcßcn gunäcßft über ißre K räfte g in g . S a n ft aber toaren bie O rte äußerft gefeßieft für ißren ^toect a u s- gefueßt. ,ßier erbauten fie ißre -Dörfer, bie gtoeifettoS ber getooßnten [form ißrer S ä g er auf ber Söanberfcßaft naeßgebitbet toaren. © o toie fie bort m it ißren SB agen, bic S o rrä te unb § a b e bargen, ben Sagerß taß um ftettten, um fidß gegen Singriffe bon auß en gu feßüßen, toäßrenb feßnett gufam m engebaute geltartige J ü t t e n a u s ^ftocigen bie furge Sagcrftraße ober einen runben ijßtaß hießt- gebrängt um fäum ten, fo geigen fidß autß ßeute noeß bie ftatoifeßen © traßenbörfer unb bie 9tu n b tin ge. SDic b is ßcrab auf bie neuefte ^ e it noeß berß ä ttn ism ä ß ig bürftigen

© ebäube beS © eßöfteS feßließen fidß eng aneinanber gu beiben © eiten einer furgen breiten © traß e im S tr a ß e n - borf ober r in g s um einen runbtießen ißtaß im ü iu n b tin g , toäßrenb naeß außenßin an ber ©renge beS eigenttießen O rtSberingS bie © eßeunen ben freien ©inbticE in b a s S n n ere auf © arten unb © eß ö ft ß in b em . Ütefte biefer älteften ftatoifeßen SInfiebelungen toirb m an la u m gu ßnben ßoffen bürfen, ba fie unter ben neueren S a u te n

(29)

fidler berfdjtounben finb. X a |icf) getoofjnlid) flicfśenbeS ober ftefyenbeS SSaffer a n ber Sorfftrafie ober bem 2>orf- pla% finbet, fo fdjcinen biefe g la d )e n and) gleichzeitig

9lbb. 6. glaroifd jer $tuniiting.

beftim m t getoefen ju fein , bei u n ru higen f e it e n b a s $ie£j

# beherbergen, b a s bort bei ber gebrängten ffiauart leicht p fa m m cn g eh a lten toerben fonnte.

(30)

•s0uij<tim$sjHijifliutiotj»©"i -ggjg

U n ru h ig unb friegerifcf) finb aber bie g e ite n fidjer getoefen. $ i e jaljlreicfjen SBurgtoäKe, aucfi toettrt fie

§um S e i l fcfjort früher betoo£)nt getoefert finb, toie neuere

© rabun gen jcfjt g toeifelloś feftgeftellt fjaben, finb aber

(31)

Slbb. 8. § ln m ir d )ts § tr flg tit6 o rf.

(32)

im m er auch in ftatoifchen f e it e n nic£)t nu r b ew oh nt, fonbern noch bcrftärft unb burd) .ßotg« unb ©rb bauten

befeftigt unb in t>ec=

teib igu ngS fähigen S u fta n b gefegt w orben. D a bie D ö rfer m eift nur

Mein w aren, fo fcheinen gum SBurgenbau ficfj oft mehrere Bereinigt gu haben, bie ban n in f e it e n ber 9tot i£)xt aud) gleic^=

berechtigt benutzen burften. $ i n unb w ieber beutet bie S a g e folcbjer SBurg«

w ä lle auf ber

© renge gweier ober breier Q etbm arten b arau f fjin.

Q m Q nnern finb bei ben Unterfu- (ju n g en © p u ren

recht einfacher J ü tte n gef unb en w orben, bie tiom Söalte nur burd) einen fcpm alen @ ang getrennt, biefen ringSpcrum begleitet haben unb nach bem frei gelaffenen

(33)

SDlittelraum ftcĘ) öffneten, gang ebenfo tnie in ben offenen

© ieb elu n gen . © on ft bab en bie Cikabungcn nur ger- fcf)Iagenc t£ierfnoćt)en unb © g e r b e n ber ©ebraucEjS- gefäße in üb eraus großen S te n g e n , fotoie Heinere ©ifen=

gerate, 9JZeffer, iß feil- un b © pecrfß iß cn unb anbere u m fdbeinbare © egenftänbe gutage gebracht.

® ie g elb m a rfen ber fiatoifcben S ö r fe r toaren rneift H ein, ba bei ber V cfißnahtne nu r eine H eine 3 a f)I bon

Abb. 10. glnn njitje f t l ie r t e i lu n g .

H a u sh a ltu n g e n gu berüdfidjtigen ioar. ® a S E ig en tu m toar gcm einfam unb tourbe bon bem A lteften, bern S u ß a n , unter bie A n geh örigen, m eift feine © üijne unb beren 9Zad)fommen, nach gleichem V e rh ä ltn is berteilt.

SJiit bem A ntoachfen ber SorfgemcinfcEjaft iourben an geeigneten, leicht gu bearbeüenben S te lle n neue R ied en in A rbeit genom m en, toobei eine neue U nterberteilung ftattfanb, ba jebem ein gleicher A n teil a u s jeber ber nadf unb nach ' n A n bau genom m enen g la d jc n guftanb.

(34)

S a ber © u p a u bie ßöcßfte unb leiste © ntfcßeibung ßatte unb ju glcid ) audj bie A rbeit aller leitete unb jebera feinen A n teil baran beftim m te, fo tonn ten felbft fo un=

erträglicße S erß ä ltn iffe, Wie fie fid) a u s ber tocitgeßen- ben ß erftü d elu n g unb bem M a n g e l orbentlicßer ß u g ä u g e ergeben m ußten, berßättniSm äß ig la n g e ertragen Werben.

S e i ftarfem $uW acßS an SDlenfdtjen tonn te aber aud) ber g a lt eintreten, baß eine A u fteilu n g nid jt meßr m öglicß w ar. S a aber and) bie D örfer bei ißrer engen S a u a r t eine S erm eß ru ng ber © eßöfte nur fcßWer ju ließ en , 9iunö=

lin g e fie fogar flip ß unb flar auSfcßloffen, fo w a r eine fo angeW adjfene Sorffcß aft gezw u ngen, ficß ju teilen unb eine neue © ieb clu n g an irgenbeiner ber Dielen nocß freien © teilen ;u grünben.

S ic fe ^ e it ber crften © in w an b eru n g unb Slcieber- laffung ber © la w e n i)t bezeugt burd) einen S e i l jener O rtsn a m en , bie tion einem ißerfonennam en ßergenom m en finb. S a n fa u unb ^ a n n o W iß , b. i. bie Beute beS S o ß a n n , S c lf a u ber O rt beS S ia le f unb un gäßlige äßn«

licße A b leitu n gen fprecßen bafür, w ob ei 31t bewerten ift, baß natürlicß bie nacß cßriftlicßen A a m en benan nten O rte fßäterc © rü n b u n gen a u s ber |f e it nacß ber Se=

teßrung finb.

© in anberer S e i t foldßer Warnen flam m t aber aucß a u s berßöltniSm äßig fpäter ^ e it. ä ftit ber © eßßaft- Werbung näm licß beginn t fieß allm äßlicß ein n atu r­

gem äßer S o r g a n g ju ö ollgieß en ; b a s ift bie £erau §=

ßebung einzelner, bureß © lü d ober S e g a b u n g befonberS auSgejeicßneter Beute unb g a m ilie n . S e r a u s ber alten H eim at m it ißren urfprunglicßeren S erß ä ltn iffen m it­

(35)

g eb ra u te (Srunbfaß ber @leid)E)ett aller ließ fiä) unter ben beränberten B erh ältn iffen n id jt meßr aufrecht g a lten .

@S bilbeten fict) beborgugte F a m ilie n , bie eS balb gu einer im m er bestimmter toerbenben betjerrfetjenben S te llu n g brachten. S i e f er neue Slbel gögerte nicht, bie B olfSgcnoffen gu bcbrüctcn unb gu entrechten. 2)aS E ig en tu m geriet in feine |)ä n b c unb bie gu p o r ig e n O e- toorbenen m ußten frei) fein , a ls rcdjtlofe S a fa n fcn bon S a ß t gu S afjr gegen feßtoere A b gaben an ben O runb- Ijcrrn ben ban ben BorfaEjreu a ls freies E ig e n befeffenen Sldcr gu bcftellcn. 3)ie herrfeßenbe -Safte feßte auef) neue O rte an , bie ban n bon ißnen bie ta r n e n trugen ober ficbelte U n tertanen, bie befonbere ® ienfte gu leiften hatten, in Stieberlaffungen an , bie ban n O rte ber .ßunbe- ßalter, ißferbe- ober O cßfenfnecßte, Stabm acßcr, ^ e ib ler , B iberjäger ober fonft nach gaßlreicßen anberen gu -6errett«

bienften gebrauchten U ntertanen gen an n t tourben.

BSäßrcnb n u n biefer neuentftanbene 21bel, ber burch Steifen unb bertoanbtfcßaftlicße B egieß u n gen gum toeft- liehen, beutfehen Slbel an eine üppigere SebenStoeife ftdE>

getoößnt hatte, gut B efrieb ig u n g feiner ftänbig fteigenben Slnfprücße gegtoungen toar, a u s feiner S te llu n g unb feinem B e fiß im m er m ehr ßerauSgupreffcn, geriet bie O ru n b lage beS gangen, bie ohnehin giemlicß rüdftänbige Sanbtoirtfcßaft in eine im m er unfießerere unb trübere S a g e , ©ebrüeft unb r e s t l o s auf ber bebauten S cljolle lebenb, buchte feiner ber geplagten unb gefnechteten K le in ­ bauern an Berbeffcrung un b SlttSbeßnung fein es B e ­ triebes unb ließ berfallen, toaS er aufgußalten nicht meßr im ftanbe toar.

(36)

@o trieb um bie Söenbe beS erften nadjdjriftfidjen Safgd aufenb S S d jfcfien unter ffam ifdfer $errfcf)aft bem Scrbcrb cn gu, unb tocber .fperr noci) Änecfjt im San b e fonn ten ficf) bem a u s eigener ß r a ft entgegenftem m en.

I V . D ie ßtftrbelitn g S d jlcltcn s burd) beutfdjc Ilü d im a n b m r .

SZebcn ber foeben gefdjifbcrten G n tm id efu n g ein es fjerrfdfenben Sfbels m ar aber in ber festen ß e it ber ffamifcfyen .öerrfdjaft über ©cfjfefien noef) eine anbere föZacfjt fjier gu nic£)t geringem Slnfefjn erm adffen. S i e ß ird )e unb bie Äföfter m ürben in furger ^ e it burd) bie O pferfreu bigfeit ifjrer Sfnljänger gu © rofigrunbbefi^em , bie ficf) fefjr mofjf an Sanbbefit) m it bem eingefeffenen Sfbef meffen fonn ten . S i e ß lofterfeutc a u s bem beutfdjen Söeften erfannten aber felfr bafb bie unmirtfcf)aftlicf)e Slrt ber S3obenbenutsung burd) bie ifjnen gefcf)enften p o r ig e n . S ie f e G infidjt ber SJZöndjc unb baS 93ebürfniS beS ein- fjeim ifdjcn SfbefS naef) (Srtjöfjrmg feiner G in fü n fte m aren ber Stntrieb gitr Sfnfiebefung beutfdjer S ä u e r n a u s bem Söeften ; ein gefdjidftliäjer SSorgang, ber gur Söieber- cinbeutfefjung S d jfefien S füfjrte, unb in ber furgen 3 e it - fpanne ein es fnapgert SafjrfjunbertS nufere ß e tm a t üoff- ftänbig berm anbefn foffte.

S o u ben ß ü rften , bem © runbabef ober ben S föftcrn mürben m it cingefnen Unternehm ern V erträge über bie Slnfegung neuer S u rfer gefdjfoffcn. S ie f e übernahm en bie S erp flid ftu n g , innerhalb einer gem iffen 3cit eine ber- einbarte 3 a f)f bon Sfnfiebfern a u s bem Söeften fjer- gufüfjren, unb erhielten für fic bie ßuficfjerung beftimmter

(37)

■ g t l t m l d j , ® a ä fcftfefifc^e ® o v f.

3lbb. 11.$tulfd)tsfjnufrttMf,

(38)

S tiftu n g en bon feiten bcś © runb hertn . M e n t boran em pfingen fie bie £u ficf)em n g, bon alten ben ungäljligen unb ungem effenen Saften, bie bie polnifctje S a n b - bebölferung brüeften unb auS fogen , befreit gu bleiben.

M bereit © teile trat eine beftim mte M g a b e a u s ben gelb frü ch ten , baS £>ergoggforn unb ein © elb gin S. Z e r Unternehm er tourbe S cß olge naci) ber in ber alten f e r m a t gettenben beutfĄ en Z orfb erfaffu n g; er tourbe in b ei Ver=

to a ltu n g ber © em einbe - M g eleg e n ß eite n burch (Schöffen unterftüßt. V e i b ei M S le g u n g b es Z orfeS tourben bie bom © runbljerrn berliehenen g lä ch en nach bern £>ufen*

bert)ältni§ gu m ehreren, einzelnen ober Z e ile n bon £>ufen an bie Stnfiebler gum E ig en tu m beigeben, toobei ber Scf)olgc für feine S tiftu n g en a ls U nternehm er unb a lö

© ntfd )äbigun g für ben Scßolgenbienft unb für bie bei Sehngütern übernom m ene V erpflichtung, bem -fpergog einen getoappneten Üieiter gum ßriegS b ien ft gu ftellen, gtoei ober mehr |m f e n erhielt. M d ) © d)an lgered )tigteit, fotoie ä lia h l- unb Schlachtrecht tourben befonbeiö ber- liehen. Z e n neuen M fie b le r n tourbe für bie erften 3 obre toährenb b ei Urbarm achung S teu erfreih eit getoährt.

Z ie M f tc ilu n g ber ben M fie b le r n gur V erfü g u n g geftellten g lä d )e n gefdmh rtach ^ u fe n , bie in SE ittel- fchlcfien nach fränfifchem 9%aß unb in © e b iig ö la g e n boppelt fo groß, a ls Sß alb h u fen , abgem effen tourben.

Z ie fränlifchen .ßufett tagen in toenigen © etoan n en bei bem a ls S tra ß en b o rf gebauten O rt. Z ie SB albßufen bagegen beftanben a u s nur je einem , bon ber Z orfftraße gur © em arfungSgrenge reidjenben S tr e ife n unb tagen nebeneinanber bon ©renge gu ©renge. Z a bie © eßöfte

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au f biefen -gmfenftreifen aufgebaut tourben, fo gab e§

nicf)t eigentlich eine O rtä la g e; fie bilbeten bietmetjr bie

unter beut ta r n e n „9ieit)enborf" befannte offene unb fet)r au§gebet)nte W a g e .

3tbb.12. Jtlnliiljufenteüung in einemiieutfdjen |leiljen6orft.

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S e r ßoßc <5tanb ber Sanbtoirtfcßaft t£)rer Jpeimat be*

fäß igte bie Slnfiebler, nucf) auf beru ißnen übereigneten Steutanbe balb einen ertragreichen S a n b b a u ju treiben.

93igJ)er ertraglofe Siegenfcßaften bracßten ben 0 r o ß * grunbbefißern n u n fidjere (Sintüufte, in O eftalt ber Slb- gaben biefer neuen S ö r fe r , unb bjofrereS Slnfeßen alg

@ runbßcrrcn tnotyf[;nbenbcr .ßöfe m it §a£)Ireicf)cn unb fortgefcßrittenen Sn fa ffen . S a ß bie 931iite bor altem ber größeren ^ r eiß e it ber d a u e r n bon allen brücfenben Saften unb itjrer © elb ftä n b ig feit, fu rtu m bem , toag m an unter bem Slugbrud „beutfcßeg Ütecßt'1' begriff, ju ber- banfcn toar, faßen feßr balb aucß biejen igen ein , bie ficß abtoartcnb berßalten ßatten. Sille bie bont „polnifcßen ütecßt" geforberten S eiftungen jufam m en m achten bie ißm U ntertoorfenen überhaupt leiftu n g g u n fä ß ig unb brachten ihrem berechtigten nicht fo biel, alg ber $ r u n b * ging nad) beutfcßem 9tecßt.

@g überrafdjt baßer aucß nicßt, baß ber polnifcße Slbel aug biefer Gsinficßt ßeraug b egann , feine U n ter­

tanen polnifcßeu 9tecßte§ nacß beutfcßem ütecßt an§u=

ficbcln. S ie f c U m feß u n g ju beutfcßem 9tecßt toar m ög- lid ), ba bie flatoifcßen S a fa n le n ju le ß t lein 93efißrecßt mcßr am © runb unb 93oben ßatten. S e r (Mrunbßerr fonntc alfo in ben polnifcßen S ö r fe rn bie Sceu au slegu n g nacß beutfcßem 9tccßt, toic auf Steubrucßlanb borneßm en.

Slnfiebler tourben aber n u n nicßt nur Seu tfcß e, fonbern aucß ^ o le n , enttoeber in gefonberten O rten ober §u- fam ntcn in bem feiben S o r fe .

S u rcß biefe U m feßu ngen ift bag 93ilb bielcr alter flatoifcßer O rte bertoifcßt unb u n fen n tliiß getoorben, ju-

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m al fie nod) la n g e ^ e it ßinburd) enttoeber rein ober m it SBerioenbung alten © u tsla u b c ä a ls Stntjängfet an fctjon befteßenbe O rte borgenom m en tonrben.

S e r E rfo lg biefer SDZaßnaßmen, burd) bie S d jtq ie n biele taufenbe fleißiger unb fortgefdjrittener E intooß ner in berß ältn igm äß ig turjer g e it getoann, äußerte fid) feljr

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balb auch auf anbcren (Sebieten. |> an b el unb (Setoerbe crftartten §ufet)enbg unb forberten, Wie audj bie S a n b - W irtfdjaft für iljre über ben © igenbebarf ()tnauśgel)cnbcn

© rjeugniffe, gebietcrifd) bie (Schaffung bon S am rn el- fm nfteu für ben SluStaufd). S n biefe $ e it fallen bie (Srünbungen zahlreicher ÜDEarftflecEen unb S ta b te , bie bie gü rftcn bornaijm en unb m it zahlreichen B ed jten be­

gabten. S i e beruhten &unüct)ft nuci) auf ber Slnfe^ung jaf)lreid)er Slderbürger. S m (Segenfatj §u ben D örfern aber ftanben bie B eg a b u n g en m it bem SliieberlaffungS- red)t an .Saufleute unb S a n b lo erfcr aller 91rt, bie fid) gu (Silben unb S n n u n g e n gufam m enfĄ loffen. 3)ie © in - tünfte a u s allen biefen, ben (Silben unb S n n u n g e n unb Wderbürgern berlieljenen ütcdjten ftanben bem (Srünber §u unb er£;ö£)ten fiel) nod), tocnn e s ber S tab tb erW altu n g ge­

la n g , äliarft- unb bürgerliche (Scridjtsbarfeit &u ertoerben.

S u r (Silbe gehörten bie S o u ftcu te unb bie angefeljenften (Srunbbefiijer. S i e [teilten bie (Sefd)W orenen unb Schöffen ber B e r w a ltu n g , bie bon einem fürftlidjen B o g t geleitet tourbc. Sind) biefe S tä b te füllten fid) bornehm«

lid; burd) © inW anberung a u s bem Söeften.

V . B ie (Entwickelung bei- Innbltdjett Berljältnilfe b is jn r tten icit.

9ieben unb teiltoeife aud) in ben bon B a u ern be­

w ohnten SDörfern hatten bie 0 runbl)erren auch nicht ber­

gebenen Befit) in lanbw irtfchaftlid)e B e n u ß u n g ge­

nom m en. 9ln länblichen A rbeitern fonnte es ihnen nicht fehlen, ba in ber älteren S e it fich im m er bie fdjon m ehr­

fach genannten S a fa n fen , Wenn fie fein e 2B irtfd)aften

(43)

- 39 * —

jur eigenen B ea rb eitu n g befom m en tonn ten , Woßt ober übet in ben 2)ienft ber (Srunbßerren begeben m ußten,

© ie genoffen ba fogar einen geWiffen © cßuß, gerieten auf ber anberen © eite im m er tiefer in ein an bie ©cßolte gebunbenes £>örigenverßältnis. Stber nießt bie © tarnen allein gerieten altmäßticß in Stbßängigfeit Oort ben bie S an bw irtfcß aft fetbft auSübenben (Sroßgrunbbefißern.

®urcß auf u n s getom m ene U rfunben Wirb ber B e w e is geführt, baß aueß bie beutfeßen Slnfiebter ber fpäteren

^ e it naeß unb naeß ju Seiftungen verpfließtet w ürben, bie fieß von ber ütbfußr ißrer betreib ea b g ä b e ju m

©peicßei; bes (M ruubßem t b is ju r Seiftitng von

© pam tb ienften in ber San bw irtfcßaft beS (Mutes fteigerteu.

3m S u fa m m en ß a n g m it ber größeren © ießerßeit im S a n b e, bie gegen 9tuS gang beS iö tittela lters bant bem Grrftarfen be§ ftaatlicßen StnfeßenS ßMaß griff, geftattete fieß aueß bie Sanbw irtfcß aft im (Großbetriebe im m er günftiger. @ 8 ift atfo natürtieß, baß bie B efiß er ber (Güter beftrebt Waren, fie ju Vergrößern. ® er einfaeßfte unb unanfeeßtbarfte 2S eg b a ju War ber Stnfauf Von B auernftetten. SnSbefonbere gern Würben bie © cßotti- feien Wegen ber m it ißnen oerbunbenen itteeßte auf­

getauft. Stucß gab es überall in ben SDörfern Vereinjette SSirtfcßaften, bie Wüft tagen, w eit ißre B cfiß er auS- geftorben ober verfeßotten Waren, Wie bereits früßer a ls g o tg e ber .'puffitenüberfätte ga n je D rtfcßaften ju SBüftungen gew orben W aren. ® ie (S in jieß u n g foteßer ßtäcßen tonnte bem (GutSßerrn, Von bem fie ein m al auS- getegt w orben W aren, nießt beftritten werben.

(44)

Stnt brüdcnbften bon bert B auernfdjflftcn em pfunden tourbe ber, m it bem gortfcßreiteu ber B etoirtfcß aftung ttjnen entzogene, b ish er freie (Genuß ber SBeibe unb be§

$ 3 a tb e3 , toenn ber (Gutgbefißer feine Stnteite augfcßieb unb in eigene B earb eitu n g naßm . B a u ern trieg e, toie anbertoärtS in D eutfcßtanb, finb bar au 3 in © cßtefien nicßt entftanben; ba§ (Gefüßt ein es ißnen angetanen U nrechtes tourbe aber bocß in ber Sanbbebötferung ge- toectt unb tjat la n g e Z e it angeßatten, eße e§ bergeffen tourbe.

© o la g en bie B erß ältn iffe in © cßtefien, a ls ber große

^ r ie g ausbracß, ber dreißig Satjre la n g gang 2)eutfer­

laub bureßtobte. D a 3 toaßnfinnige Söü rgen Dcutfcßer gegeneinanber auf beutfeßem B o b e n ßat aueß ©cßtefien nirfjt berfeßont unb an teibtießen W ütern unermeßtidßen

© cßaben angerießtet, ber fiel) im SBüfttoerben ganger D örfer offenbart. B ie l größer noeß toar aber ber

© cßaben, ber in ben (Gemütern angerießtet tourbe, unb ben gu übertoinben bie B eo ö lferu n g la n g e S a ß re ge- braueßt ßat. (Gang allm äß liiß unb gögernb füllten fieß bie Sücfen im B otfSbeftanbe, unb noeß bie! langfam er tarn ber Stuffcßtoung gu alter üiegfam feit unb D atfraft.

D er © ta a t ta t, toaS in feinen K räften ftanb, um an ber ^ e b u n g be3 San beS unb befonberS ber S an b toirt- ftßaft m itgutoirfen. 99?angel an Strbeitsträftcn, bie fieß be3 oertoüfteten unb Oertoitberten StcferS gu eigenem GZußen ober im D icnfte bon (Großbetrieben annaßm en, ' bitbete ben größten © cßaben. D ie Sanbbebötferung toar enttoeber in ißren D rtfcßaften auSgeftorben ober berjagt, ßatte fieß in ben bertoitberten Z eitlä u ften ber Strbcit ent-

(45)

» 41 * —

m ößnt unb licßtfcßeucn SSefcßöftigungen ergeben ober toar in bie S tä b te gegangen unb m oltte bon bort niefjt meßr Z urüd SDie S ta a tS g e to a it, bte im m efentlicßen feßon neuzeitliches (Gepräge angenom m en fjatte, befaß aber b a8

natürliche SBeftreben, m öglicßft b iel unb leiftun gSfäßige S teu erzah ler unb SDienfttauglicße in gefieberter SebenS- läge ju haben. SDaßer bie gefeßlicße g effelu n g ber ß a n b - betoohner an bie © (holle, anbererfeitS aber auch ber S c h u ß , ben fic genoffen gegenüber ben SBeftrebungen ber (Großbetriebe, fie ;u brüden ober ber S ch o lle ;u be­

rauben. ® a S S3eftreben g in g bielm eßr baßin, fotoohl P flichten toic üteeßte ber d a u e r n unb ber S an bb eoölfe- rung überhaupt gerecht gegeneinanber abzum ögen, SJfiß- ftänbe abzuftelten unb a lles gef erließ f eftzulegen.

5)er Ü bergang ScßlefienS unter baS ^ ep ter ßriebricßS be§ (Großen befeßteunigte nur baS $ e itm a ß ber S cß ritte, bie zur enbgü ttigen B efreiu n g ber Sanbbem oßner führten.

SBar er aueß gegm ungen, baS ßeiß begehrte S a n b ben U n b iib en beS K rieges m ieber unb im m er mieber auS- Zufeßen, fo tonnte er fieß anbererfeits nießt genug tun in tanbeSbäterlicßer g ü r fo r g e aueß um baS Ü teinfte unb (Geringfte, m ag Ipebung tion SSoßlftanb unb 23eßagen berfpraeß. S e in e A n fieb elu n gS tätigfeit feßuf neue SDörfer, mo früher S ö a lb ober Sörvtcß geringen (Ertrag gem äßrt ßatte. 5Der ißcrbcfferutig ber $ o r flu t, ber Steter- befteltung unb beS O bftbaueS m anbte er feine im m er rege A ufm crlfam feit zu unb feine SBerorbnungen über bie A u fteilu n g ber bisßer gem einfam befeffenen .'putungen unb bie mirtfeßafttieße ^ u fa m m en leg u n g biefer A n teile unb ber im (Gemenge liegenben fonftigen S3efißftücfe ber

(46)

^Berechtigten finb fein ureigenfteg 2Berf. S e r letzte .ßm ang, ber auf ber S an bb eb ölferu ng laftete, fiel e n b t if im Sln fan g b es 1 9 . gah rp u n b ertg . SBar auch tn ben testen beiben Sahrhunberten borher biel getan m orben, um baS Scben erträglich ju machen, fo unterbrüctten boef) bie beftehenben 93er£)ältniffe noch nach jlo ei S t if t u n g e n jebe felbftänbige U nternehm ung in toeiten (Gebieten nuferer Ipeim at. g u n ä f f t m ar e s ber g lu r jm a n g ber S r e ife lb e r to ir tff aft, ber jtoar baß O u te hatte, baß a u f fa u le unb fäu m ige SBirte ge^toungen toaren, m it ber übrigen O em cinbe bie e rfo r b e rlif en g elb a rb eiten bor- junehm en, ba fonft aug ÜDtangel an SBegen in bem an*

gebauten g e lb te il ber g u g a n g gefperrt m ar. S a § u tarn bie SBelaftung ber g e lb er m it bem S B e ib e re ft ber Oe*

m einbe ober be§ O u teg unb f f l i e ß l i f bie S ie n fte , bie ber |> e r r ff aft in O eftalt bon jpanb* unb g p a n n b ie n fte n unb O elb- ober g e lb fr u ftlie fe r u n g e n ;u leiften m aren.

S a n n aber mar bor allem bie p e r f ö n lif e U n freih eit, bie a lg U n tertän igfeitgb erh ältn ig b e j e if n e t , aber n i f t biel beffer m ie a ls S e ib e ig e n ff aft b etätigt m ürbe, ber freien O ntm ictelung, 31t ber jept alle# brängte, im h o ffte n O rabe h in b e r t if . S i e g o r t f f ritte ber S ö iffe n ff aft auf bem O ebiete be§ S a n b b a u eg , fom ie in bem 23au unb ber S B em fu n g befferer la n b m ir t f f a f tlif e r O eräte tonnte f i f ber e in z e ln e n i f t ju eigen m a f e n , ba er in ben ß retö ber S o r fg e m e in ffa ft gebannt un b bon bereu g u - ftim m ung unb lötitm irfu n g ab h än gig m ar. @ i f log*

reißen bon ber @ f olle unb anberm örtg ein freieg O igen ermerben tonnte er aber ebenfo m enig, ba ihn fein Unter*

tän igfeitgb erh ättn ig 311m O u te unb alle bie S ie n fte unb

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