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Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde, 1845

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κ ο Ε η sr ε · s

Z E I T S C H R I F T

F Ü R

MÜNZ-, SIEGEL·

UND

WAPPENKUNDE.

F Ü N F T E R J A H R G A N G .

M IT XI K Ü P F E R T A F E IN .

BERLIN, POSEN und BROMBERG.

D R U C K B JT D V E R L A G VOJV E R N S T S I E G F R I E D M I T T L E R .

1 8 4 5.

(8)
(9)

Sr. Excellenz

H errn Florent von Gilles,

K a ise rl. R u ssisch em w irk lich em S ta a ts r a th , D ire c to r d es K aiser!. M useum s d e r E re m ita g e zu S t. P e te r s b u r g u n d d es K a ise rl. A rse n a ls zu Z a r s k o j e - S e lo , R itte r d e r K aise rl. R u s s. O rd en des I I . W la d im ir , d e r II. A n n a u n d d es I I . S tan islaw , G ro ssk reu z des K ö n ig l. S ch w ed isch en W a s a - O rd en s u n d d e s G ro ssh erz o g lic h

H essisch en O rd en s P h ilip p ’s d es G ro ssm iith ig en , d es K ö n ig !. P rc u s s. ro th e n A d le r - O r d e n s d r itte r K lasse u . s. w . u. s. w .

u n d

Sr. Excellenz

H errn Jfacob von Meichel,

K a iserl. R u s s. w irk lich em S ta a ts ra th u n d R itte r d e r K a ise rl. R u s s. O rd e n d es H . W la d im ir , d e r H . A n n a u n d d es II. S ta n isla w u . s. w . u . s . w .

den

Gönnern und Beförderern d er Münz- und Alterthumskunde

i n V erehrung und Frcandschaflt

der Herausgeber.

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(11)

V o r r e d. e.

D i e Uebersicdelung des Herausgebers nach St. Petersburg hat den Druck des letzten Heftes dieses Jahrgangs etwas verzögert: das erste Heft des nächsten Bandes soll aber dafür desto schneller naclifolgen. Den gesetzlichen Bestim­

m ungen „zufolge wird im künftigen Jahre die verantwortliche Redaction dieser Zeitschrift auf einen später zu nennenden Freund übergehen, jedoch wird der bisherige H erausgeber, wie bis jetzt, fü r dieselbe wirken, zumal er durch seine nunm ehrige amtliche Stellung dazu auf nicht geringe W eise unterstützt wird. Die alten Mitarbeiter der Zeitschrift in Deutschland haben auch fü r die Folge Beiträge verheissen: fortan sollen aber auch die bedeutenden Hülfsmittel, welche R u s s l a n d der Münzkunde zu gewährerf im Stande ist, nicht unbenutzt bleiben und na­

mentlich die Erscheinungen auf dem Gebiete

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der numismatischen Literatur in Russland, ange- zeigt werden. Besondere Vortheile versprechen wir uns namentlich von einer numismatischen Gesellschaft, fü r deren Bildung in St. Peters­

b urg, wie es heisst, schon die geeigneten Schritte geschehen und welche durch C orrespondenten im ganzen Russland alle wichtigen numismati­

schen und archäologischen Erscheinungen in diesem Lande zur Sprache bringen wird. Ueber- haupt muss man eingestehen, dass fü r die Ver­

breitung des m ünzkundlichen Studiums nichts von grösserem Nutzen ist, als V e r e i n e , welche sich auch bereits in England, Belgien und Deutsch­

land gebildet h a b e n , und w ürde gewiss ein grösserer V erkehr dieser Vereine u n t e r e i n ­ a n d e r von erspriesslichen Folgen sein.

Beiträge und Mittheilungen bitten wir fortan durch Buchhändler - Gelegenheit oder frankirt an die Verlags-Handlung gelangen lassen zu wollen.

D er Herausgeber.

(13)

IVeandrfa Troadis.

H. S. NE · Granum hordei.

R.S. Smitheus venalor cum venabulo, ad dexte­

ram. M. 3.

D i e Münze, deren Aechtheit dem mindesten Zweifel nicht unterw orfen ist, hat für die W issenschaft wohl nur den W erth, dass sie die Zahl der seltenen N e a n d r i a - Münzen vermehrt, und seither noch unbekannt war. F ür die Richtigkeit der Attribution bürgt das NE d er Legende, das Gerstenkorn und d er Smintheus, hier genau der nämliche als Aelians fervens currens, bei Cuper. (Har­

pocrates p. 213.)

W ichtiger mögte die Münze erscheinen aus dem Ge­

sichtspunkte d er Ansichten über jen e Gegend und aus jen er Zeit. Sichtbar giebt sie überall den Belag für den orientalischen Ursprung des den ganzen W esten erfüllen­

den, in allen Heldensagen W esteuropas, wie Italiens und Griechenlands, wiederklingenden Glaubens an Weltthüm- lichkeit und W eltwichtigkeit des Troischen Feldes. Das Gerstenkorn, das näm liche, als das von C u m a e (Kvupos, faba, Kvftx, foetus, fluctus, unda, magna lues) Symbol d er Erzeugung und Fortpflanzung — Smintheus, (ς^ι&λ, mus domesticus), Seitenslück und Nachbild d er heiligen Maus, d er Hundewiesel, d er vom Nil, und der Pentapolis, Sym ­ bol der hergestellten W ohnbarkeit und Fruchtbarkeit. —

V. R an d . 1. H eft. 1

(14)

N e a n d r i a selbst, aus Nto« und α»^«γ, nichts anderes als Stelle eines von dort ausgegangejien neuen Menschen­

geschlechts — so die Münze selbst unverwerflicher Zeuge des dort in Vorder-Asien, und zur Zeit vor Neandrias Gründung bestandenen Glaubens an die Fluth, und einen C a u c a s i s c h -Armenischen zw eiten V ölkerheerd, schon in Ptolemäus Troischera K y m ä u s , nun in N e a n d r i a s Grün­

dung und den Typen seiner Münzen beurkundet — und so vielleicht eben in jenem Kymäus mons in Troas der Schlüssel zur Gründung von Cumae, die in die Zeit d er dunkelsten Tage Italiens fällt.

Uebrigens mögten wohl die sämmllichen Pallas- Münzen von Nea bei Eck h e i ebenfalls Neandria — Se- stini’s Neandria mit Pan und Bock hingegen je n e r Insel der Thrakischen Küste gehören.,

Meiningen. v. D o n o p .

Darstellung des» Standbildes der Athene Clialkioekos zu Lacedaemon* durch

zw e i Münzen erläutert.

G elesen in d e r X I. V ersam m lung d e r num ism atischen G esellsc h aft am 7. O ctb r. 1844.

Z u den Stellen aus den Schriften des Alterthums, wel­

che durch Ungenauigkeit d er Ausdrucksweise eine m ehr­

fache Erklärung zulassen, können wir sonder Zweifel auch diejenige rechnen, in d er P a u s a n i a s (III. 17, 3.) üb er den Tempel, das Standbild d er A t h e n e C h a l k i o e k o s zu L a c e d a e m o n und die dabei angebrachten Reliefs spricht. Nachdem P a u s a n i a s in wenigen W orten eine Geschichte des Tem pelbaues gegeben, fährt e r fort:

ActXiliUtftOIMi ΤΓΟλλοΤί ίτίΟΊν νίττίξον Τβ* TS VCCOV OftOtMi *** XyuXftee

tirc n ir etiro χοίλκοϋν. 81 u^ye trciT * ι π ι χ α ξ ί ο ς

(15)

Ινοίησί St χ χ ι ctvftXTX Α α ξ ί χ ό r<T<eeSaec, χ λ λ χ τ ί κ χ ) ν/χνο* i f Ttjt

&eav. ί ΐ τ ί ΐ ζ γ χ β τ τ χ ί S t τ £ χ , χ λ κ Ζ π ο λ λ ά f t t v τ ω* χ ^ τ λ ω ν

Ή ςα,ίλί'βϋί etc. Die Schwierigkeit sowohl als die mehrfache Erklärungsweise liegt in der verschiedenen Beziehung, in w elcher das ivt^avrai (ü b er den Ge­

brauch dieses W ortes bei P a u s a n i a s vergl. H e y n e , antiquarische Aufsätze 1. St. p. 13. Anmerk. <r.) zu den vorhergehenden W orten gebracht werden kann, denn indem durch den nach P a u s a n i a s W eise eingescho­

benen Satz iirmo*tifi d er Erzkünstler G i t i a d a s auch als Sänger gepriesen wird, wird auch zugleich d er unm ittelbare Zusammmenhang der Beschreibung auf einen Augenblick gestört und d er Leser bleibt somit im Unge­

wissen, ob die von P a u s a n i a s angeführten Reliefs an den W änden des ehernen Naos o der vielleicht an d er Statue d er Gottheit selbst angebracht gew esen seien.

W ährend H i r t (Gesch.d. bild.K.), M a n s o (Sparta, II, 24) und W e l k e r (Zeitalterdes Gitiadas in den H yperbor.-R om . Studien für Archaeol. v. G e r h a r d p .269), das ίτηίξγχο-τχί auf die Tem pelw ände beziehen, eine Ansicht, welche wohl nach Analogie ähnlicher Darstellungen die richtige sein könnte, versetzt H e y n e (Antiq. Aufs. I. St. p. 82) die angeführten Bildwerke auf das Fussgestell des Göt­

terbildes. ,Wir gehen noch einen Schritt w eiter und schm ücken den unteren Theil d er Statue d er Göttin selbst mit den Reliefs und wollen zur Unterstützung unsrer Mei- mung einen Blick auf die bildliche Darstellung der Göttin, wie G i t i a d a s dieselbe fertigte, werfen. Die Darstellung d er Götter in Hermenform, w ar eine in d er ersten Zeit Griechischer Kunst gewöhnliche; sie bildet die Ueber- gangsstufe von den ersten Anfängen des Kultus und der Kunst, in d er man unter d er Gestalt eines rohen Steines oder einer Spitzsäule mit daran geheftetem Phallus die Gottheit verehrte, zu d er ausgebildelen und vollkom­

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menen Form , wie sie die Hand d er grossen Griechischen Künstler schuf. Stellten zu r Zeit d er höchsten Blüthe d er Kunst die Künstler Götterstatuen in Hermenform dar, so w ar dieses meistentheils der Fall d a, wo die Statue d er Gottheit von Alters h er eine Darstellung dieser Art erheischte, wo also nicht von den alt hergebrachten For­

men abgew ichen w erden durfte, sondern d er Künstler sich den durch den Kultus geheiligten Formen unter­

werfen musste. Von der Verehrung dergleichen Götter­

bilder in Hermengestalt, sei es, dass d er Kopf d er Gott­

heit nur einem viereckigen Pfeiler o d er Würfel aufge­

setzt war, oder dass dem Kopf noch Rumpf und Arme zugefügt w aren, haben wir in allen Theilen Griechen­

lands bis in die späten Zeilen noch vielfache Spuren, und es scheint, als ob in einigen Landschaften Darstel­

lungen dieser Art, besonders beliebt gew esen und sich länger als in anderen Gegenden erhalten haben. So sagt P a u s a n i a s (VIII, 48, 4.) bei d er Erwähnung eines Zeus T e l e i o s zu T e g e a in Hermenform , πίξκτσως γβίζ τι τα) σχ^ματι τονται φαίνονται μοι χαίξΐιν οι Αζχαδεί. EbenSO erfahren w ir, dass die Lacedaem onier vielleicht die grösste Menge uralter Schnitzbilder verehrt haben, deren Verfertiger einer mythischen Zeit angehörten, und welche wohl, ähnlich dem Standbilde des Amyklaeischen Apollo, sämmtlich in Hermenform dargeslellt w aren, eine Form, welche sich bei d er Abgeschlossenheit d er Lacedaem o­

nier gegen Veränderungen und fremde Kunst wohl lange unter ihnen erhallen konnte. Dass auch A t h e n e C h al- k i o e k o s , wenn auch nicht unter diesem Beinamen, doch wohl unter dem d er Poliouchos, d er Sladtbeschir- m erin, sich einer uralten Verehrung zu Lacedaem on er­

freute, geht aus den W orten des P a u s a n i a s hervor, worin es heisst, dass T y n d a r e o s den Tempel der Göttin zu bauen begonnen habe. Unstreitig gab es also vor

(17)

G i t i a d a s schon ein altes Schnitzbild dieser Gottheit, obgleich nichts davon erw ähnt wird, und G i t i a d a s fer­

tigte wohl seine Statue nach dem Muster eines solchen alten herm engestalteten Bildes. Noch m ehr W ahrschein­

lichkeit gewinnt diese Ansicht, wenn wir eine Mü n z e Lacedaem ons (Cadalvene rec. d. med. PI. II. No. 35.) zu Rathe ziehen, welche uns einerseits den Kopf des Kai­

sers G a l l i e n u s , andererseits das herm engestaltete Bild d er Athene, mit geschw ungener Lanze und beschützend vorgehaltenem Schilde, als P o l i o u c h o s zeigt, und in w elcher man wohl mit ziem licher Bestimmtheit eine Nachbildung d er Athene Chalkioekos verm uthen darf.

Betrachten wir ab e r den Hermenschaft der Statue auf u n serer Münze näher, so zeigt sich derselbe gleichsam durch parallel ü ber einander gelegte Reifen in eine An­

zahl Streifen getheilt. Wie auf dem Hermenschaft des Standbildes der Ephesischefi Diana, konnten auch auf dem d er Athene Chalkioekos die von Pausanias aufge­

zählten Darstellungen aus den Sagenkreisen des H e ­ r a k l e s , T y n d a r e o s , P e r s e u s etc. in Streifen über­

einander gebracht sein, und der Stem pelschneider wollte vielleicht durch die über einander angebrachten Reifen und Streifen die an dem Schafte der Tem pelstatue ge­

arbeiteten Bildwerkstreifen andeuten, ähnlich wie auf Ephesischen Münzen durch Reihen von Kreisen und Punkten die auf dem Hermenschaft d er Artemis gebil­

deten Reliefs veranschaulicht sind. Es w ürde also diese Münze sowohl für die Ansicht sprechen, dass die Athene Chalkioekos in Hermenform dargestellt worden sei, als auch dafür, dass die oben besprochenen Reliefs w eder an den Tempelwänden, noch am Fussgestell d er Statue, sondern auf dem Hermenschaft derselben angebracht ge­

w esen seien. Diese den Schaft um gebenden Reifen für Taenien zu halten, mit welchen Götterstatuen umwunden

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w urden, möchte aus dem Grunde nicht angehen, weil wohl alsdann die Parallelstreifen nicht horizontal, sondern in einer schrägen Linie um den Hermenschaft laufen würden.

Schliesslich bringen wir hiermit noch eine Münze des von Lakonien kolonisirten Me l o s in Verbindung (Pel- lerin. T. C1V. No. 4.), welche auf d er H.S. den für diese Insel charakteristischen Q u i t t e n a p f e l , auf d er R.S. das Bild d er A t h e n e , in Stellung und Form ein getreues Nachbild des oben beschriebenen auf den Münzen von Lacedaem on, zeigt, nur mit dem Unterschiede, dass, wäh­

rend auf dieser d er Hermenschaft gereift, auf je n e r d er­

selbe zierlich gearbeitet und von drei Schlangenpaaren um wunden erscheint. Vielleicht, dass die Kolonisten zu­

gleich mit dem Kultus d er Athene Poliouchos auch die bildliche Darstellung derselben aus d er vor Gitiadai’schen Zeit aus ihrer alten Heimalh in die neue übertrugen, und durch Umwindung d er Hermenschafte d er den Staat b e­

schirm enden Göttin, mit Schlangen, in derselben zugleich d er vielen Heilquellen w egen, an welchen Melos einst so reich war, die Heilgöttin verehrten.

Dr. W. K o n e r .

D e r V i t t o r i n o .

(Taf. I. No. 3.)

l i a n g e Zeit hatte P a r m a zu den treuesten Städten Kaiser F r i e d r i e h ’s II. gehört. Da starb Papst G r e ­

g o r IX., F r i e d r i c h ’s eifriger G egner: d er Kaiser hoffte nun, endlich in Ruhe seine Italienischen Staaten regieren zu können, als ihm in G r e g o r ’s Nachfolger, I n n o -

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c e n z IV., aus der Familie der F i e s c h i , Grafen von Lavagna, gebürtig, ein noch unversönlicherer Gegner er­

wuchs. Der neue Pabst war früher Canonicus in Parm a gew esen, w oselbst auch seine drei Schw estern an vor­

nehme Einwohner d er Stadt vermählt waren. Durch diese versuchte l n n o c e n z schon im Jahre 1245 Parm a für die Parthei der Guelfen zu gewinnen, hoffend, dass die Kräfte d er Ghibellinen durch den über den Kaiser ausgesprochenen Bann gelähmt sein würden. Allein noch war die Parthei des Kaisers in Parm a stark genug: die Verwandten des Pabstes w urden aus d er Stadt gejagt, ihre Häuser niedergerissen, und jed em , d er den Päbst- lichen Bannspruch verkündete, Verlust d er Hände an­

gedroht.

Nach und nach gewannen ab er die Päbstlich Gesinn­

ten in Parm a w ieder die Ueberhand: die Vertriebenen unter der Führung des H u g o S a n v i t a l e überfielen die S tadt, die eifrigsten Anhänger des Kaisers blieben im Gefecht und Parm a war für die Guelfen gewonnen (15. Juni 1247).

Der Kaiser, über den Verlust seiner Stadt aufge­

bracht, eilte, sich derselben sogleich von Neuem zu be­

mächtigen und erschien bereits am 2. August vor ihren Thoren. Aber muthig wurde Parma vertheidigt, obgleich seine Noth so stieg, dass man sogar aus Leinsamen Brot buk. Endlich brachte Cardinal Octavian U b a l d i n i , nach Erstürmung des Pfahlwerks bei Bresello, am Po, neue Lebensmittel den Belagerten, was nicht wenig zur Stählung ihrer Kräfte beitrug. Allein hartnäckig blieb auch der Kaiser, und zum Beweise seines festen Vor­

satzes, seinen Adler wiederum auf Parm a’s Mauern zu pflanzen, liess er d er Stadt gegenüber, im Süden, auf der Strasse nach Borgo S. Donnino hin, wenige Pfeilschuss von ihr entfernt, eine neue Stadt bauen, in deren

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Namen er ihre Bestimmung, Parm a zu besiegen, aus­

drückte. Y i t t o r i a w urde die neue S tadt, welche sich schnell prächtig erhob, genannt; d er Kaiser selbst schlug hier sein Hoflager auf, und liess hier Münzen prägen, welche man V i t t o r i n i * ) hiess.

Indessen w ar d er W inter herangekommen. Der Kaiser sowohl, wie die Parm enser, entliessen einen Theil ih rer Bundesgenossen in ihre Heimath: fast stets pflegten ja in jenen Zeiten während des Winters die Waffen zu ruhen. Einige W ochen w ar F r i e d r i c h krank gew esen;

seine Genesung wollte e r am 18. F ebruar 1248 durch eine Falkenjagd feiern, w elche ihn in die etw a drei Mi- glien von Vittoria entfernten Ebenen des Taro führte.

Auch die Kaiserlichen Mannen in Y i t t o r i a thaten sich gütlich an diesem Tage. Dies w urde den G u e l f e n in Parm a hinterbracht, und von letzteren ein allgem einer Ausfall angeordnet. Yittoria w urde gestürm t und in Brand gesteckt, d er Kaiserliche Befehlshaber, T h a d d a e u s von S u e s s a , fiel tapfer kämpfend von W unden bedeckt, und d e r schnell von d er Jagd zurückkehrende Kaiser — fand die Stadt in Asche und sein Heer vernichtet.

Die Beute d er Parm enser w ar bedeutend, sogar der Carroccio d er Cremoneeer, die Diademe des Kaisers, seine Krone, sein S cepter und das Reichssiegel w aren in ihre Hände gefallen. Parm a w ar gerettet, V i t t o r i a nach kurzem Bestehen untergegangen. Des letzteren einzige Denk­

m äler sind seine Vi t t o r i n i .

Schon oben haben wir erwähnt, dass dies d er Name der Pfennige w ar, w elche F r i e d r i c h in Vittoria schla­

gen liess. S a l i m b e n i sagt: denarii vero Monete Victo- rini dicebantur. Aber kein Stück dieser Münzart war

*) F. Salim beni, Chronicon, 371. G iustiniani, annali di Ge­

nova etc. V crgl. auch v. Raum er, Gcschichte der Hohen- s taufen, IV, 228.

(21)

bekannt, selbst J r e n e o Affö in seiner trefflichen Münz­

geschichte Parm a’s *) sagt; dass e r kein Exemplar zu Gesicht bekommen habe, und bem erkt mit R echt, dass die bei Muratori erw ähnte Silbermünze nicht in Vittoria, sondern in Sicilien geschlagen sei.

Dem Verfasser gelang es, vor einigen Monaten in Mailand mit m ehreren Münzen dieser Stadt, einen Pfennig von ganz Mailändischer Fabrik zu kaufen, w elcher ohne Zweifel einer d er erw ähnten Vitlorini ist. D erselbe zeigt auf d er concaven H auptseite, innerhalb eines geperlten Kreises die Inschrift: · υ · — + FED — ROM2X— RVM»r»·

(Federicus Romanorum).

R.S. + · C · VICTORI · Innerhalb eines geperlten Kreises die in ein Kreuz gestellten Buchstaben · Ι · Ρ ^ · Ί >

(Imperator): in ihrer Mitte ein Stern. Gewicht Loth.

Bis jetzt wenigstens hat sich noch kein zweites Exemplar dieser Münze gezeigt, deren auch gewiss nicht viele in dem so bald untergegangenen Vittoria geschlagen sind.

B. K.

B eiträge zur Geschichte des Uliinzwe- sens in der M ark Brandenburg.

I. U e b e r d a s M ü n z w e s e n i n d e r N e u m a r k u n t e r d e r R e g i e r u n g d e r B a i e r s c h e n M a r k g r a f e n . D i e Nachrichten, welche wir ü ber das Münzwesen in d er Mark während des H te n Jahrhunderts haben, v er­

vollständigen sich in Bezug auf die Neumark durch eine Anzahl ungedruckter Urkunden, deren Ergebniss mit dem

*) Z anetti: nnova raccolta dellc m onete e zecche d’Italia, V, 40.

(22)

bereits bekannten zusam m engestellt, die M ü n z s t ä t t e n d e r N e u m a r k , d e n W e r t h d e r d o r t ü b l i c h e n M ü n z s o r t e n , und einige b e s o n d e r e B e n e n n u n g e n d e r s e l b e n betrifft.

Von den M ü n z s t ä t t e n in d er Neumark m acht uns zuerst eine Urkunde von 1319*) S c h i e f e l b e i n namhaft, insofern darin „Haus und Stadt mit den Münzepfennigen”

verliehen werden. W eiter aber finden sich keine Nach­

richten darüber.

Demnächst erw ähnt eine Urkunde von 1335**) zu­

erst d e r Münze zu K ö n i g s b e r g , indem Hebungen aus derselben verschrieben werden. Desgleichen Urkunden von 1338 und 1340***).

ln d e r letzten Urkunde wird des v o r m a l i g e n Münzmeisters zu S o l d i n gedacht, ohne dass man daraus mit Bestimmtheit auf eine Münzstätte zu Soldin schliessen könne. Von jetzt ab e r wenigstens wird Soldin in dieser Beziehung nicht m ehr genannt.

Im Jahre 1344 w ar die Münze zu K ö n i g s b e r g auf 6 Jahre an Heinrich B o l l o verpachtet, und w urde im Voraus auf w eitere 13 Jahre an die G ebrüder U n g e l - d e r gegeben f). Die Erben dieser G ebrüder U n g e l d e r hatten noch später (1356) gewisse Ansprüche an die Münze zu Königsberg f f f ) , allein schon 1350 erhielt J a ­ c o b S c h w e t vom Markgrafen die Erlaubniss, 400 Mark ßrandenburgischen Silbers zu Königsberg in Branden- burgischen Pfennigen auszumünzen f f f ) .

J a c o b S c h w e t ab er w urde noch in diesem, oder

*) v. Raum er, cod. dipl. Br. cont. I, 30.

**) Gercken, cod. dipl. Br. III, 175.

* * * ) 1. c . 2 1 0 , 2 1 6 . f ) 1. c. 238.

f f ) s. unten,

f f f ) K cbrbergcr, 43, und U rk. No. I.

(23)

im folgenden Jah re, wegen falscher Münze verurtheilt, auf Fürbitte und gegen Bürgschaft jedoch nur aus dem Lande verwiesen und musste Urphede schwören. Dahin m ilderte d er Markgraf das, von dem Stadtgerichte zu Königsberg ergangene Urlheil, in einer Urkunde, welche eine Menge Personen aus seinem Gefolge, und die Rath­

mannen m ehrerer Neumärkischen Städte bezeugten *).

Im Jahre 1351 erhielten die v. M ö r n e r die Münze ü b e r O d e r (m onetam nostram B randenburgensem in terra noslra transoderam sitam) zu K ö n i g s b e r g o d er an einem anderen Orte (koningesberg vel alibi). Sie hatten das ausschliessliche Privilegium d er Münze in d er N eumark, und das einem H e n n i n g F r i e s e vorher er­

lheilte Privilegium w urde zurückgenommen **).

Dies Privilegium d er JVlörner dauerte noch im fol­

genden Jahre (1352, um Oculi). Sie durften in je d e r Stadl ihrer Vogtei, wo es ihnen beliebte, Brandenburgi- sche Pfennige und Finkenaugen durch ihre eigenen Be­

amten (Diener) echlagen lassen***).

Einige Monate später (1352 um Petri und Pauli) ver­

sprach d er Markgraf d er Stadt Mo r i n , dass die Münz- m eisler ü b e r O d e r ihren persönlichen Aufenthalt zu Morin haben sollten, wenn nicht in einer ändern Stadt eine Münze angelegt w ürde, ohne Nachtheil jedoch für die Münze zu Morin. — Hier stand die Münze unter Auf­

sicht des Magistrats und des Vogtes. Für den Fall, dass eine Fälschung vorkäm e, sollte das Privilegium zurück­

genommen w erden f). Die v. M ö r n e r besassen jetzt die Münze nicht m ehr nach dem früheren Vertrage, denn sie erhielten zur Entschädigung für gewisse Auslagen

*) U ogedr. U rkunde No. II.

**) desgl. No. III.

***) desgl. No. IV.

•J-) desgl. No. V.

(24)

„die halbe frucht vnd nutz vnser muntze an disser sith d e r Oder, to Moryn edd er w or wie sie anders leggen” *).

Ein gew isser Tile ß r u k e , d er in der Urkunde genannt wird, scheint einer d er Münzmeister zu M o r i n gew esen zu sein.

1353 erhielt Bruno G o l t s m e l h , Bürger zu Frank­

furt, auf 12 Jahre die Münze d i e s s e i t d e r O d e r „de etzw enne was zu koninsperg vnd w ir nu gelecht haben zu B e r w o l d e ” **). Von Morin wird in d er Urkunde nichts gesagt. Zu Bärwalde ab e r blieb, wie» es scheint, eine Münze bis zum Jahre 1356, wo noch des Münz­

m eisters zu B ä r w a l d e Erwähnung geschieht***).

In dem letzteren Jahre (13Ö6) w urde dieM ünze ü b er O der den G ebrüdern V r i s s e n , Bürgern zu Eberswalde, und dem Bruno G o l t s m i d (Goltsmeth) und Nicol. L y s t , Bürgern zu Frankfurt, auf 30 Jahre verpachtet, die sie, w ie es heisst, von den Söhnen d er G ebrüder U n g e l d e r zu Prenzlau erkauft hatten f). Die Münzstätte befand sich jetzt zu K ö n i g s b e r g , w elches im Jahre 1356 unter den sämmtlichen Münzstätten d er Mark in d er N e u m a r k a l l e i n genannt wird -J-J·). Es scheint hiernach eine Ver­

einigung d er seit 1351 öfter verlegten, und vielleicht gleichzeitig bestandenen Münzstätten zu Königsberg und Morin, und zu Morin und Bärw alde, stattgefunden zu haben. Zu K ö n i g s b e r g verblieb auch in der Folgezeit, so viel bekannt ist, die alleinige Münzstätte d er Neumark.

Abgesehen von den einzelnen Münzstätten sprechen

*) U ngcdr. Urkunde No. VI.

**) desgl. No. VII.

***) G erckcn, cod. dipl. Br. VI, 540.

■J·) U ngedr. TTrknnde No. V III.

f f ) G e r c k e n , cod. dipl. Br. VI, 52S. — K ö l m c , das M ünz- wesen von Berlin, 15. — V ergl. v. L e d e b u r , Allgeui.

Archiv II, 353, und M ö h s c n , Gesch. d. M. S. 235.

(25)

die oben angeführten Urkunden von d er M ü n z e ü b e r O d e r ; wir ersehen auch aus d er Urkunde von 1352 (No. IV.), dass die von den M ö r n e r geschlagenen Mün­

zen im Lande ü b e r O d e r überall Geltung hatten und genommen w erden m ussten; woraus folgt, dass das Land üb er O der e i n e n M u n z y s e r bildete. Der südlich d er W arthe belegene Theil, namentlich die Städte Frank­

furt und Drossen, gehörten später (1369) zum Berlini­

schen Münzyfer*); es ist möglich, dass derselbe auch schon vorher nicht in dem Neumärkischen Münzyser mit­

begriffen w ar, denn wenigstens bis um die Mitte des 14ten Jahrhunderts verstand man unter terra transoderam nur den, nördlich d er Netze und W arthe belegenen Land­

strich, mit Ausschluss des östlichen Theils des alten Lan­

des Lebus. —

Der W e r t h der in d er Neumark geschlagenen Mün­

zen ergiebt sich zunächst aus den allgemeinen V e r o r d ­ n u n g e n der Markgrafen.

1350 w urde dem Münzmeister zu Königsberg er­

laubt, B r a n d e n b u r g i s c h e Pfennige, die Mark Silbers zu 35 Schillingen, zu schlagen **).

1351 erhielten die v. M ö r n e r das Privilegium, B r a n ­ d e n b u r g i s c h e Pfennige, Kelpfennige genannt, und S t e t t i n i s c h e Pfennige, Finkenaugen genannt, (denarios Brandenburgenses, qui vulg. dicuntur kelpfennige, et d e­

narios Stettinenses, qui vinkinogen vulg. nuncupantur) zu schlagen, und zw ar so, wie sie die ändern Münzmeister in der Mark und in Pommern schlügen (in omni modo,

*) G e r c k c n , cod. dipl. br. II, 645.— K ö h n e a . a .O . 12.

**) U rk. No. I. Es ist zw eifelhaft, ob 35 nicht ein Schreib­

fehler sci^ und ob es nicht 25 heissen soll. D enn nach 1347 wurde die M ark zu 24 Schill. 4 Pf. — früher (1322) in B erlin und B randenburg zu 29 Schill, ausgebracht.

Mölisen, 252.

(26)

u

— sicDt moris est, et sicut alii monetarii in terra nostra et ducum Stettinensium faciunt)*).

1352, als ebenfalls die v. M ö r n e r die Münze hatten, w urde ausdrücklich festgesetzt, dass die ßrandenburgi- schen Pfennige (K elpennige) so wie zu A lt-B erlin, die Finkenaugen, wie zu Stettin geschlagen w erden sollten **).

1352, in d er Münze zu Morin, sollten ebenfalls B r a n ­ d e n b u r g i s c h e Pfennige, sowohl Kelpennige als andere von altem und neuem Silber (den. Brandenb. — sive sint denarii qui voc. kelpennige, sive alii veteris vel novi argenti) desgleichen F i n k e n a u g e n , und jegliche neue Art Pfennige geschlagen w erden ***).

1353 w urde dem Münzmeister zu Bärwalde befohlen, die Münze zu schlagen gleich den ändern Münzmeistern in d er „Nigenmark” , w orunter damals die jetzige Mittel­

m ark verstanden w urde f ) .

Es geht hieraus hervor, dass in d er Neumark nicht blos nach märkischem, sondern auch nach Pom m erschem Münzfusse geprägt w u r d e ; für das Brandenburgische Geld ab e r die Münzstätten d er Mittelmark, besonders Berlin zum Muster dienten.

Die gebräuchlichen Münzsorten in d e r Neumark w ährend des 14ten Jahrhunderts w aren ab e r die B r a n - d e n b u r g i s c h e n P f e n n i g e und die F i n k e n a u g e n : nach diesen rechnet das Landbuch von 1337 f f ) und

* ) U rk. No. III.

**) Urk. No. IV.

***) Urk. No. V. Unrichtig· ist also, wenn g e sa g t w ird , dass zu M orin n u r F inkenaugen geschlagen w ären. K ü h n e , a. a. O. 26.

t ) U rk. Νσ, VII. Zu B ärw aldc w urden also keine Finkcn- ae g e n geschlagen,

f f ) D ie tal. u. marc. lenin. im Abdrucke desselben sind niim- nach einer alten H andschrift überall tal. u. marc. levium (denariorum ).

(27)

eine grosse Menge von Urkunden *). Die Rechnung nach Finkenaugen w ar, besonders auf dein Lande, die ge­

wöhnlichere. Sie erhielt sich bis in das 16te Jahr­

hundert.

Die F i n k e n a u g e n (vinkinogen, auch vinkenogen pennige) kommen in Lateinischen Urkunden unter dem allgemeinen Namen: denarii leves, und den besonderen Bezeichnungen: den. vinkonenses, (oder blos vincones), denarii Slavicales. und denarii Stettinenses vor.

Denarii l e v e s hat das Landbuch von 1337 sehr häufig im Gegensatz zu den seltenem den. B randenbur- genses. Es w erden ab e r Finkenaugen darunter verstan­

den: denarii leves, qui vulgo dicuntur vinkenowen (Ger- cken c. d. Br. IH, 243); eben so in vielen ungedruckten Urkunden **).

Denarii Slavicales hiessen die Finkenaugen, weil sie ursprünglich eine Pom m ersche und Meklenburgische Münze w aren; und Stettinenses w erden sie in d er Neu­

mark genannt, weil sie hier, wie zu S t e t t i n , geprägt wurden***). Es kommt auch in Urkunden f ) den Aus­

druck: „sletlinische M ark” vor.

Unrichtig ist es ab e r, wenn man den Finkenaugen den Namen O k e l p f e n n i g e beilegt. Denn unter diesen sogenannten Ockelpfennigen w erden B r a n d e n b u r g i - s c h e Pfennige und nicht Finkenaugen verstanden -J-f-).

In den H erzbergschen Anmerkungen zum Landbuch Karls IV. ( S .6, Anmerk. 1) und bei M ö h s e n , Geschichte

*) Auch das Landb. K arl I V ., so w eit es die Neumark be­

trifft.

· * ) U ngcdr. U rk. v. 1353, 1354 etc.

***) S. oben U rk. U I. — U ngcdr. Urk. v. 1355. — S tctin g er P en n ig e , ungcdr. Urk. v. 1367.

f ) Z. B. ungedr. Urk. v. 1352.

f f ) S. U rk. No. IV , No. I I I , No. V etc.

(28)

d e r W issenschaften S. 239, 240 findet sich jene irrthüm- liche Bezeichnung, und hat sich zum Theil bis jetzt e r­

halten * ); obgleich schon L e n z (s. M ö h s e n a. a. 0 . S. 239) die Okelpfennige von den l e i c h t e n Pfennigen unterschied, und bei S e i l (Geschichte des Herzogthums Pom m ern I, 297) d er Unterschied b eid er richtig ange­

geben istj auch die Identität d er Ockelpfennige mit den Brandenburgischen neuerdings bem erkt ist**). Die so­

genannten Ockelpfennige (oder Kelpennige) w urden wur­

den schon 1314 zu Salzwedel geprägt ( L e n z Urk. 119.

M ö h s e n a. a. 0 . S .239), desgleichen um die Mitte des 14ten Jahrhunderts zu B e r l i n (Urk. No.IV, von 1352) und nach dem Muster d er Berliner Münze in d er Neu­

mark. (Urk. IV u. V.)

Die Verwechslung derselben mit den Finkenaugen ist ab e r um so uiehr zu verm eiden als d er W e r t h bei­

d er bedeutend verschieden war.

Im Ja h ie 1335 w aren 2 M e k l e n b u r g i s c h e Finken­

augen = 1 Brandenb. Pfennig***). Die Neumärkische Urkunde von 1352 (No. VI.) giebt das Verhältniss d er

*) K ö h n e , a. a. O. 25.

**) G. W . v. R a u m e r , die Ncumark etc. S. 65. — Ob ü b ri­

gens d er Name O c k e lp fe n n ig e ., der sprachlich noch nicht e rk lä rt ist, ric h tig sei, w äre fast zu bezweifeln. Das C opialbuch, w oraus die o bigen U rkunden entnommen sind, liest K elpennige, bisw eilen De K elpennige, welches le tztere beinahe w ie O ckelpfennige aussieht. — K elpen­

n ig e w ürden H o h l p f e n n i g e se in , da K e h l e in der V olkssprache noch je tz t H öhlung, V ertiefung — „ g e ­ k e h lt” als technischer Ausdruck „ a u s g e h ö h lt” bedeutet.

— K elpennige w ären dann die den. Brandenb. im Gegen­

satz zu den den. grossi. — Zw ar haben auch Pommer- sche Schriftsteller (s . S e i l a. a. O.) der Ausdruck Ockcl- pfennige und dafür den L ateinischen Namen denarii au- gm cntalcs. — O ken heissc „v e rm e h re n ” . ( S e i l a. a. O.) H ierüber können nur O riginalurkunden entscheiden.

* "*) M ö h s e n ., a. a. O. S. 240.

(29)

Finkenaugen zu den Brandenburgischen Pfennigen wie

\ : 3 an (dry vinkenogen vor j brandenb. pennink); and damit stimmt die Angabe bei S e i l (a a. O.), dass 4 0 c k e l- pfennige auf 1 Schilling Finkenaugen gingen, überein.

Nach diesem Yerhältniss lässt sich, mit Hülfe d e r Angaben im Landbuche KarlsIV., b erech n en ,d ass 1 Bran­

denb. Pfennig (O kel- o d er Kelpennink) = 1± Pfennig, solcher Pfennige, deren 8 auf I P rager Groschen gingen, und 6 Brandenburgische (K e l·) Pfennige = s I P rager Groschen waren. Dies letztere bestätigt sich dadurch, dass 1350 die Mark fein zu 64 P rager Groschen ausgebracht w u rd e * ); in d e r Mark im Jahre 1347 auf die feine Mark 31 Schillinge 3 | Pfennige gingen**). Nimmt man statt des letzteren Tür das Jahr 1350 32 Schillinge, d. i 384 Pfennige an: so kommen 6 Pfennige au f 1 P rag e r G roschen; dasselbe Verhältnis», welches sich, bei gleich­

zeitiger Verschlechterung d e r P rager Groschen und Mär­

kischen P fennige, noch aus dem Landbuche K arls IV.

ergiebt ***)·

Es folgt hieraus, dass die Brandenburgischen Pfen­

nige (O k e l- od er K elpennige) eben diejenigen wa­

re n , die sich nach dem Landbuche Karls IV. (S. 5) zu den Berliner Pfennigen wie 4 : 3 verhielten; d a schon im Jahre 1360 eine bedeutende V erschlechterung d e r Pfennige stattfand (39 Schillinge 1] Pfennig auf die Mark f e in ) f ) ; 1369 zu Berlin Pfennige nach Slendalischer Art (7 = 1 Gr.) geprägt wurden f f ) ; und zur Zeit des Land-

• \ M ö h s e n , a. a. O. S. 244, iiaeii P e l i e l ,

**) K 6 h n e , a. a. O. S. 16. T abelle.

**·< L a n d l) . S. 6 : 18 F ink, s s 1 P ra g . Groschen, ' 3 F ink. = 1 Brandh. (K el) P f .,

f o l g l i c h : 6 B rand. Pf. = 1 P r. Groschen, f ) K ö h n e , a. a . Q.

f f ) F i d i c i n , h isto r. diplom. B e i t r ä g e , I , 62 ü.

(30)

böchs bereits 8 Berliner Pfennige auf 1 P rager Groschen gingen *).

Man kann annehmen, dass auch in d er N e u m ä r k i ­ s c h e n Münze« w elche sich in Betreff d er Brandenbur- gischcn Pfennige nach d er Berliner und d er Mittelmärki- schen richtete (s. oben), dieselbe Verschlechterung d er Pfennige eintrat. Vielleicht sind auch hier, wie in Berlin nach dem Jahre 1369 die Brandenb. Pfennige (O k el­

o d er Kelpennige) nicht m ehr geschlagen w orden; ob­

gleich auch ferner darnach gerechnet wurde.

Beide Arten von Pfennigen, die Brandenb. O kel­

o d er Kelpennige, und die F inkenaugen**) w urden, wie bekannt, nach T a l e n t e n , Ma r ke n. , und S c h i l l i n g e n b erech n e t

In Betreff d er letzteren ergiebt sich bei Benutzung d er Landbücher von 1337 und 1374 eine besondere Schwierigkeit. In dem ersteren fehlt durchw eg die An­

gabe, w a s f ü r P f e n n i g e die Schillinge (solidi) enthal­

ten ; im Landbuche Karl IV. fehlt sie häufig.

Ausser dem Unterschiede zwischen den Solidis de­

nariis Brandenburg, und den Solidis denariis levium , vin- conensium etc., deren je d e r 12 Pf. enthält, ab er nach d e r Art d er Pfennige von verschiedenem W erthe ist, sind auch noch die S c h i l l i n g - G r o s c h e n (solidi gros­

sorum) zu beachten, w elche in Documenten des löten Jahrhunderts in d er N eum ark, in Barnim ***) u. s. w.

häufig Vorkommen und auch im 14ten Jahrhundert schon

*) Landbuch S. 3 u. 5.

**) U ebcr die F inkenaugen in der Neuniark und deren all.

m ähliche V erschlechterung bis in’s I6te Jahrhundert, verg l. K ö h n e a. a. O. 27 etc. JM öhsen S. 569. — Landbuch, K arl IV ., S. 360 etc.

***) S. u. a. Zollrolle von S trau sb erg v. J. 1 5 1 5 bei v. R a u ­ m e r Cod. dipl. Br. c. —

(31)

nach dem Zeugnisse des Landbuchs K arls IV, vorhanden waren. N a m e n und W e r t h derselben halte eine Ta­

belle im Carolinischen Landbuche angegeben; d er Her­

ausgeber fand ab e r diese. Stelle im Original defecl, und es fehlt daher im Ausdrucke (S. 6.) d er W erth, d er in Stendalischen Pfennigen angegeben war. Im Abdrucke lautet die Stelle: Quando VII denarii solvuntur I gross ---(die L ü c k e ) ---denarii faciunt I sol. gross.

Es ist anzunehm en, und auch zu b e w e ise n 1"), dass d er solidus grossorum 42 Groschen enthielt, wie d er solidus denariorum 12 Pfennige und da 12 Groschen, zu 7 Stendaler Pfennige gerechnet, 84 Pfennige sind, so hat die Stelle im Original gelautet:

Quando VII denarii solvuntur I grossum , LXXXIVde­

narii faciunt I solidum grossorum, od er auch, was dasselbe ist:

Quando VII denarii solvuntur I grossum, VII solidi d e­

nariorum faciunt I solidum grossorum.

13enn die nächste Angabe derselben ist:

XXXV solid, denarior. — faciunt I sexagenam gros­

sorum.

Der Schilling-G roschen ist d e r 5te Theil eines Schocks;

deshalb stand die Angabe seines W erths in Pfennigen obenan in d er Tabelle, die den W erth d e r Schocke in Pfennigen angiebL Die Tabelle selb er rechtfertigt daher die obige Ergänzung.

Die Aufführung des Schilling-Groschen in d er Tabelle bew eist übrigens, dass dergleichen im Landbuche selbst

* ) Z. B. aus einem nngedruckten H ebungsregister der v. U c h t e n h a g e n in der N eum ark:

vj sch. gr. vnd x g r.

t j sch. gr. vnd x g r.

Summa iij schock ij gr.

e rg ie b t: 1 Schilling. Gr. = 12 Gr.

(32)

Vorkommen; im Text desselben ab e r habe ich die a u s ­ drückliche Bezeichnung davon nicht auffinden können.

Aus dem Verhältnisse d er nach solidi ohne weitere Be­

zeichnung*) berechneten Abgaben geht hervor, dass dar­

unter h ä u f i g solidi grossorum zu verstehen sind, indes­

sen auch nicht immer. Vielleicht hat d e r H erausgeber des Landbuchs, d er jene Notiz ü b er den sol. grossorum gar nicht beachtet hat, das Zeichen dafür in d er Urschrift übersehen und nicht mit abdrucken lassen. In diesem Falle könnte das Original die Zweifel lösen.

Im Neumärkischen Landbuche von 1337, welches solidi ohne alle w eitere Bezeichnung hat, betrifft d er Zweifel wohl nur den Unterschied zw ischen sol. denar.

brandenb. und sol. denar. levium (vinconensium). Die Handschrift giebt d arüber keinen Aufschluss. Solidi gros­

sorum ab e r sind hier wohl nirgends gem eint, da die G roschen, so viel bisher bqkannt, vor dem Jahre 1343 in d er Mark nicht Vorkommen **). Ein Beweis ist frei­

lich nicht dadurch geliefert.

ln Urkunden aus d er Zeit d er Baierschen Markgrafen findet sich d e r solid, grossorum nicht. Man scheint über­

haupt zu dieser Zeit in d er N e u m a r k fast nur nach Brandenb. Pfennigen und Finkenaugen gerechnet zu ha­

ben. ln nahe an Eintausend Spezial-U rkunden (g e­

druckte und ungedruckte) finde ich P r a g e r G r o s c h e n n ur zweimal; im Jahre 1352 gingen 48 Pr. Groschen auf die Polnische Mark; 1372 w erden Schock P rager Gro­

schen genannt. Ausserdem im Jahre 1349: Pfund Ha l -

*) Das Landbuch nen n t: solidi denar. Brandcnbiirgcnsium , Salzw cdeleusium , S lcndalicnsiuui, levium und viucouuui.

Oft auch blos solidi.

**) M ö h s e n a. a. O . S. 252.

(33)

lisc h * ), und 1346: Vi e r d ü n g e **). — Dies ab er sind die einzigen Ausnahmen. —

0. v. H a c k e iv itz .

I I . U r k u n d e n , i.

Item missiua consulibus in k oningesberg, qood dominus dederit facultatem m onetario ibidem CCCC° m areas ad cuden­

dum ct fabricandum, sic quod quelibet m arca persistere debeat in X X X V solidis denariorum brandenburgensinm , vnde dom i·

nue re q u irit consules ne ipsum im pediant in eodem.

Item consimilis missa est Hcn. vchtcnhagcn, Jo . de vchtcn­

hagcn wcdel ct O ttoni M orncr. Actum in N o ra lan d csb erg A° 1° dic circumcisionis.

ir.

(D e m onetario in konin g esb erg .)

W ir Lludow ig vnd L ludow ig etc. Bekennen, das vnse rath- mannc vnscr S tadt zu konin g esb erg vnse Schulte Tnd schepen vnd gülden und ivcrke vnd g an tze gem eynen hebben vpgehol- den Jacob S w cth t, iren b o rg e r, dy vnscr m untem ester w as, nict valsclicn S ilb er, vnd valsche ***) habe w ir unsen schulten heyten richtcn nach vnsem beheyte des rades ober den apen- baru reise h e r, den hcbbcn voru o lg et m it allem rechte beth an vnss. Nu hebbe w ir angesen vnd gnad f ) durch eyndrech- tighen w illen unser vorg n an ten stadt des hebbo w ir gebeten vor den v o rgnanten Jacob das sie cm vns g egeben hebben, das habe w ir g etan nach ra te vnser m anne vnd stete, die dar oucr zinth gew esen, alzodanne wiss dass d er ro rg n a n te Jacob zoldc teyn vss der marckc vff disset d er oder, alzo das he nummer mer in de m arckc kam en ssal, das sie denne von den gn ad e n ; des heflt her orfride getan vor em vnd al zine kin- der g eborn vnd vngeborn, v o r my, vnd vor alle zine frundt, de dorch zinen w illen don vnd la th en w illen. D at d it gantz

*) V ergl. Landb. K arl’s IV . S, 5 (2).

**) V erg l. K ö h n o a. a. O ., 11. — Nach ungcdr. U rk. —

* ·* ) Sic!

t ) Sic!

(34)

vnd siede geholden w erde, sso hebbe w ir des vorgelabet, koppc van sweit, Jacobs zone van sweith. Andreas vau S w eith, Llu- dolff van sw eth, H inrik Boytz, Rolcke vp den k itz , alzo dat disse zake vnd alle zaken nnm m cr gedacht scholen w erden, noch von uns noch van vnsen erben vnd fru n d e n , noch van vnsen nakom cliiigcn, edder m it radc noch m it d ad e, noch m it keyncrley a rg e lis t: alle de stucken, de he vor helft gehath m it der stadt vnd m it den b o rg e rn , de scholen nuinmcr ge- riclitz w erden m it keyncrlcy richtickeyt. Y ortm er vmnie dat ßngefcl, d at he lieflt v an E rn H inrik B oytz zines onies, wy d at so cm quam, zo scholde d a t zin leddich vnd Ioss, alzo bo- schcyden dat m an zin dochlcr scholc geben by twen ja re n des ja rc s vj punth. V orthm cr w il man icht d ar an thun dat schal slan an der stad t gnad. Disse v o rgenanten b o rg e n , de liir in stap schreben, hebben vnse h errn den M arckgreuen g e ­ beten , das eie e r in g ezcg el in diesen *) leg g en . Tho tuge desser dinck, E r frederick von C ochenn, H er Bencdictus von A ncfelt, O st, m ilites, M orncr dccanns S oldincnsis, Jo . de W e­

del, O tto M prner, Kone Hockman, J a n W al, consiliarii dom ini, Nie. Sack, Ni. W ille, H iurick de Lippen, consules de Schowen- flit, consulcs de B crow olde, consules de JMorin SCc. (1350.)

III.

(C om issio m onete transoderam dictis M orncr.)

N ouerint Sfc. quod nos Lludovlcus 8Cc.f nostro et illustrium principum , Lludovici Rom ani et O tto n is, M archionum Branden- b urgensium , fratrum noslrornm karissim orum nom ine, strenuo v iro, O ltoni M o r n c r , aduocato noslro in koningesbergh, Hin- rico et Rcynokino, fratribus ipsius, e t Theodorico, ipsorum pa­

truo, corumquc veris et legillim is heredibus, deputauim us, as·

signauim us et presentibus deputamus et assignam us monetam nostram B randcnburgensem in te rra nostra transoderam silam , k o n i n g e s b c r g uel a l i b i regendam , tenendam et habendam et pacifice possidendam , cudendo et fabricando denarios B randcn- b n rg en ses, qui v u lg a riter dicuntur k e l p e n n i n g e , et denarios Stettincnscs, qui v i n k i n o g c n v u lg a rite r nuncupantur, in omni m odo, m ateria et form a, sicut nunc moris e st, et sieut alii m onetarii in te rra n ostra et ducum Stettinensium fa c iu n t, fa­

bricant, ct cudunt denarios supradictos, et si non denarii Bran- ßenburgenscs debeant fabricari. Huic m onete eciam preesse dpbent e t reg e re libere sine omni solucione pecunie ct frui fructibns ipsorum super denarios kelpennige^ dc quibus quidem,

*) Sic.

(35)

dum fab rica n d u m * ), nobis ncc fratribus nostris prodictis vel aliis quibuscunque, qui redditus et proventus hab en t in dicta m onela, non debent aliquid dare vel persoluere* sed dicta mo^

neta uti et frui debent pacifice, libere, et quiete, nih il om nino nobis, fratribus nostris, ac aliis quibuscunque dando ac aliq u a·

liter persoluendo, tam diu d e n a rii, qui dicuntur kelpenningc fabricentur et cudentur, et d enarii vinkonenses, quod libere u t prcniiltitur facere p o te ru n t, usque quod denarii novi ibidem fubriccnlur et fiant sicut prius. E x tunc censum , redditus e t proventus, ad uos ex dicta m oneta et novis denariis proue- niciilcs, nostro nom ine percipiant et pacifico to llen t, nobis hos de nostris debitis dcfalcando, donec de ea rcceperunt e t perce­

perunt^ expensis et sumptibus monete exclusis, se x ag in ta m ar- ens arg en ti B randcnburgcnsis, pro quibus n ostra p ig n o ra in B erlin quilaverunl. Quas quidem Ix marcas a rg e n ti percipere et recipere p oterunt et debebunt de prccaria et collecta, quam de (oria nostra nunc transoderam recipimus et recipiem us, ex · stendente se ad mille marcas arg e n ti B randcnburgcnsis, et 1' marcas dc sumptibus m onete, pro quibus fidciussernnt pro n o ­ bis cuidam p o lo n o , dicto iro lk o , et pccunias, H inczclino de itald o w m iliti, pro redem peione Episcopi lebuccnsis, videlicet 1° marcas minus vj m a rc is, d atas, et om nia et singula debita cum dampnis et interesse, eciani si que m agis pro redem peione dicti episcopi exposuerint, in quibus ipsis adhuc o b lig a n tu r **) per presentem . Cum assignacionc dicte m onete non intendi­

mus ncc volumus literis prioribus, datis p er nos O ttoni et fra ­ tribus suis super aduocacia terre nostre transoderam et mo­

nela predicta, in aliquo derogare. Volumus eeiam ymmo dicto O ttoni, et fratribus suis prcdictis, et eorum heredibus, prom it­

timus seriöse, quod nullus debeat facere e t cudere denarios Brandenburgcnses kelpennige ct nouos denarios, denarios Stet- I incuses seu vinkonenses iu tra te rra n o stra transoderam , p rete r quam O tto et fratres sui ipsorumque heredes, superius n o tati, per modum quo superius est expressum. ftenunciantes ex­

presse licenciam , quam nuper H cuningo F frisoni dedimus iu cudendo denarios supradiclos, sic quod idem friso post datam prcscncium nullos in Eucrswold ncc alibi ipsos facere seu cu­

dere debeat, per se uei per alium audeat uel presum at. E t si ausu tem erario eosdem denarios fc c crit, extunc m em orati O tto et sui fratres id ipsum p oterunt prohibere, et eum sociosquc suos ad id cooperantes co rrigere secundum ju ris examen sine

*) Sic! fabricantur.

**) Sic! obligam ur.

(36)

cxigcnciam pro cxcesen, in gtio ipsis damus potestatem plenam sp e cia lite r* ). In cujus — Prescntibus L lochcn, H uscncr, Sa- czenhouon, Bredovr, lle d e r , Roclioiv. Knysdeck **) c t J o . d e W ed el, cum celeris. Datum Bprlin Α β Me CCC° lj° , feria sexta ante Tliom a.

IV.

(C em issio m onetc transoderam O ttoni M orner.) N onerint vniiicrsi, qnod nps, Mndoviciis Romanus ifc., de­

dimus prescntibus et donam us autoritalpni c t potestatem meram e t liberam e t mandatum speciale strenuo viro O ttoni M orner, aduocato nostro in koniugcsperg, e t suis fra trib u s, cudendi et fabricandi denarios B randenburgenscs, qui v u lg a rite r de k.cl- p ennighe * ·* ) dicuntur, sccundum modum et formam, sub quem et quam fiunt in ciuitate u ostra au tiq u a B e rlin ; c t eeiam de- narips vinkonenscs f ) talis valoris, sicut fabricantur in ciuilate S tettin , per fam iliares e t m in istro s, quos ad hoc duxerit depu­

tandos, ia qjfacunqae ciuitate sue aduocacie id p lacuerit fabri­

candi, tam donec opdinabinus ficri de nono denarios Bran- dcnbnrgenscs, sicut soliti ennt ficri ab antiquo. E t quirquid de dicli? Renari is Brandcubiirgcq$llii^s ct viiikoncn.sihus f j ) dcuencrit c t p roucnerit u tilita tis ct prouputus, id debebunt idem O tto et sui fratres pacifice percipere et recip ere, in ipsorum vsiim cpnuerlendo, de lioc nobis faciendo debitam raciouem , sie quod ifl <Jp debitis, in quibus eis obligam ur, debeant dcfal- care. Y nde omnibus m ilitibus ct m ilitarib u s, consulibu« civ i­

tatum nostrapuni transoderapn ct vniucrsitalibus, nee non omui- bus villpnis, ftp v u lg a rite r omnibus et singulis ecclesiasticis per­

sonis et scholaribus, ip te rra nostra transoderam residentibus, discrete prepipimus pt m andam us, quatenus de prcdicto dena­

rios B randenlinrgenses et vinkonigenscs f ^ ) rec ip ian t, ct cis v ta n tu r , contradiccionc qualibet quicscente. P resentibus am ­ bobus S w arlzburg, flussone dc Y alkenburg, cum ceteris, Uatifiu k o n in g e sb erg A» J|1p CCC® lij°, Sabbato ante p cu lj.

*) Unleserlich.

**) Sic!

***) Sic!

f ) Siehe A nm erkung 3 und 4,

f f ) In d er U rschrift: vinkeno“, vinkenogen.

+ t t ) ßic!

(37)

v.

(G rac ia ciuilatis M orin.)

N ouerint — Quod nos, Lludovicus Rom anus Sfe., prudcnti- l)us v iris consulibus ct v n iucrsitati in M orin, fidelibus nostris d ilectis, talem graciam specialem fecimus p er presentes, quod m onetarii n o stri in te rr a n o stra transoderam rcsidcnciam p e r·

sonalcm facere debebunt in antea in M orin, ibidem et n o n a lib i, nisi cciam monetam forte esse vellemus in aliqua eiuitate nostrarum pro p rie m erita, p er quam tam en nullum prcindicium fieri volumus dicte m onete in M orin, sed cciam ibidem m anere debebit, denarios B randenburgcnscs fabricando ct cudendo, siue sint denarii qui vocantur O k c l p e n n i g e , siue alii veteris nel noui a rg e n ti, cciam viticomum ac nouc speciei denarii cuius·

cunque. V olentes quod advocatus noster, qui pro tempore fue­

r i t , vna cum consulibus predictis ta lite r preesse debent dicte m onete, quod m onetarii denarios bonos, racionalcs ct datiuos, legittim e currentes, et in nostra p arlc s u s ... * ), facere et cudcre d eb e an t, nullam falsitatis spccicm immiscendo. Si quod fieret, quod absit, rescruam us nobis liberam facultatcm prcdictam g ra- ciam reuocandi, prescncium testim onio litterarum . P rcscntibus S w artzburg ju n io re , Hassonc de Vclilcnliagen, Hassonc de Val- k c n b u rg , Jo de W edel m agistro cam erc, Hcn. Brcdcrlow , G.

de tiuntcrsberg, O ltonc M orncr, cum ceteris. D atnm M orin Ao Afo C C O lij°, feria ij infra octauas sancti p e tri ct pauli apostolorum.

V I.

(D e com putacionc O ttonis M orner.)

"Wir, L ludow ig der Röm er SCc. Bekennen vor vns vnd vn- sen lieben bruder MarckgralTcn O tte n , vnd v o r vnsen erben, das wie den duchtighcn luten, T hyderik, probst zu dem Soldin, Ileyncn, O tten, R cynken, b ro d e rn , vnd D idcrich iren v ettern , vnd iren rechten erben, schuldich zin w orden vnd gcldcn sollen von rechter Schult V« m arck vnd achczick m arck vnd viij m arck, brandenb. sulbers, die sic vor unsem rade an pferden, schaden, an kosten vnd an gew inne rcdclichen vns liorcclicnt vnd l»o- w iset haben. V or das selbe g elt habe w ie gesattet, vnd selten in dessem vnsen brieue, in und iren erben unsc jerlichc plege zu m orin, vnd zu bernw olt, vnd die halbe frncht vnd nutz vnd rente vnser m untze an disscr syth der oder to M oryn, edder w or wie sie anders lcg g eu , w clcherlcye pennighe man slq.

*) ί suspectos.

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