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Shakespeares Sonette im Lichte der neueren Forschungen

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Academic year: 2021

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Shcifefpeares Sonette

im Lichte der neueren Forschungen

□ t=¡ □ von Paul Rödder, Profeitor. □ □ □

I I I I I II I lllll!ll!ll: I 1 I I I I Illi Illi I I I I I I i I 1 I I p lllllllll I lililí i III l i li lí

w Toruniu

Wiííenfchaffl. Beilage zum Wahres- bericht des Realprogymnaiiums zu ßollnow. ч Ottern 1913.

Որ. 221.

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Ston Paul Rödder, (țfrofeffor.

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Troß beg cmfigften gleißeg ber Sßafefpeare=gor)djcr biežfeitg unb jenfeitg beg Canals iff eg uodj nidjt gelungen, bie Unterfudjungcn über bie Sßqfefpearefcßen Sonette aitcß nur annäßernb gum Slbfcßluß git bringen. 9lodj immer ßaben luir in biefer gra ge leinen feften Stoben unter ben güßen ; vielmehr bewegen fid) bie Srgcbniffe ber bigßerigen Unter)itdjuugen in meßt ober minber waßrfdjcin»

lid)en ^ljpotßcfen. Й'еіп SBitnber, baf;, bei ber SSidjtígfeit beg ©egenftanbeg, immer neue Storfucße gemalt Werben, in bag SĎ lintel, ivcídjeg bie Sonette umgibt, Sicßt gu bringen. Sie Sonettfrage gehört gu ben problemen ber Sßafcfpeare^gorfdjung, Weld)e benjentgen, ber fid) einmal mit ifjúén bcfcßäftigt íjat, nidjt wieber loglaffeu. 3mmer aitfg neue laben biefe mertwürbigen ©cbidjte bon Sßafefpcarc=gorfd)cr ein, itjre ocrfdjlungenen Scbaidenpfabe gu verfolgen nnb ben Verftedten 9to=

gießungcit gu beg Sicßterg Seben nadjgitfpürcii.

Ser befonbere Steig biefer (Scbidjte liegt in bem Umftanbe, baß ber Sicßtcr, ber fid) էյ inter feinen übrigen Schöpfungen Verbirgt, tjier Von fid) fclbft in eigener fßerfott fprießt. 28ir feljön ißn bcglüdt burd) bie grcunbfdjaft mit einem burd) Sdjönijcit nnb fjolje Seburt auggegcid)neten jungen SJlanuc, bem er in feinen Stor fen Unftcrblidjtcit verßeißt. 9lidjt wenige grciinbfcßaftgfoiiette finb ber Slugbritd einer mclandjolifdjcn Stimmung, bie fidj bigweilen big gitm (ßeffimigniug fteigert. Sie enthalten weltfdjmerglidje Klagen, bie an fpaniletg 9Jtoi։olog (III, 1) erinnern, nnb ^Betrachtungen über bie 3torgänglid)tcit a lieg Srbifdjcn, wie fic in ber berühmten Siebe (țtoofpcrog im 4. Sitt beg „Sturm"

Wiebcrfcßreii. SRandjmal überhäuft fid) ber Sicßter mit Slorwürfen, ja er forbert boit greunb auf, ißn nad) feinem lobe gu vergeffen. 3u feiner niebrigen fogtálén Stellung alg Sdjaufpieler fommt er fid) alg ein Sluggeftoßener vor. (Sr ilagt, baß fein (Beruf einen 9Jlafcl an feinem Slawen gitrüd»

gelaffen habe, wie bie ffjanb beg gärberg bie Spuren feiner Tätigfeit an fid) trage. ®r ift beg Sebcng überbrüffig unb fehnt fich nach bem Stöbe.

Sn ben Siebegfonctten geigt fid) ung ber Sicßter in ben geffeln einer heftigen Scibcnfd)aft für eine weniger mit Sdjönßeit alg mit ®cift unb SInmut anggeftattete grau, Von ber er fidj nicht log»

gureißen Vermag, obgleich er fie alg trculog erfannt ljat. SBir fehen iijn von Sifcrfudjt gequält wegen ißreg allgufrcicn (Bcneljmcng ben SRännerit gegenüber, ja er macht ihr fogar ben Storwurf, baß fic аиф ben greunb in ißre 9leße gclodt habe.

ßurg, bie Sonette erf eß einen ung auf ben erften (Blid alg Selbftbetcnntniffe, in welken ber Sichter bie innerften galten feincg Ipcrgeng bloglcgt. Unb fo finb benn viele Slugleger ber Slnficßt, baß iljn eigene (Srfaßrungen unb (Srlebniffe mit innerer 9lötigung gu bi cf en U)rifd)cn Srgüffen gebrängt haben unb baß bie Sonette alg Quelle für feine (Biographie gu verwerten feien. Sowie man aber barangetjt, ben biograpßifdjen @el)alt biefer ©ebießfe auggufdjöpfen, wirb man halb bie Schwierig»

feiten gewatjr, bie fieß einem földjén Slcrfucßc entgcgcnftcllcn. 9)1 a u erfennt halb, baß nießt a lieg, Wag ber Sidjter von fidj fagt, ben Tatfadjcn entfprießt, baß vielmehr maneßeg auf (Rechnung ber frcigcftaltcnben bießterifeßen (ßßantafie gu feßen ift. Um nur ein (Beifpiel angufüßren. Sn meß reren Sonetten fpridjt ber Sicßter von feinem vorgerüdten Sliter. So ßeißt eg g. SB. in Son. 138 :

Thus vainly thinking that she thinks me young, Although she knows my days are past the best

And wherefore say not J that J am old ?

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SB er nun au§ biefen Verfett ßerauèlefen toollte, baß her Sichter bereits bie Wittaggßöße beS SebenS überfdjrittcn l)atte, aïs er bicS ©cbicßt fdjrieb, mürbe gu einem faífčEjen (Ergebnis gelangen. Xic§

Sonett fommt nämlid) and) in einer ©ebicßtfammlung vor, tveldjc ein Verleger namenS ^aggarb unter bem Xitel „ The Passionate Pilgrim by W. Shakespeare“ im Saßre 1599 IjerauSgab.

Saggarb benußte SßakcfpearcS Stamen als SluSßängeftßilb, um feiner Sammlung, bie nur tvenige Sßafefpearefdje ©ebidjte enthält, möglidjft große Verbreitung gu verfdjaffen. eingenommen, baß baS ermähnte Sonett erft fitrge ^eit ețiftierte, als Saggarb cS in feine Sammlung aufnaßm, fo mitre ber Xicßter ßöcßftenS 35 Saßrc alt getvefen. ©§ läßt fid) aber, tote toir fpäter feßen toerben, nadjtoeifen, baß bie SicbcSfonette, gu benen eS geßört, am früßeften entftanben finb, 1592, fpäteftcnS 1593. Xa=

naeß ßätte Sß. fid) im Sliter von 28 ober 29 Saßrcn als alternbcn Wann bargcftcllt. Stun ßat Sibnel) See *) ben Slaeßtoeis gefüßrt, baß ber Xid)tcr in bief cm ißunftc nur bem Veifpicte feiner Vor»

ganger in ber Sonettbidßtung folgte. Sin folcßeS kokettieren mit bem Silier geßörte gtt ben főnben«

tionellen ©epflogenßeitctt ber Xid)tcr ber Venaiffance, von ißetraca an. See ßebt noeß anbere ^üge ßervor, toelcße bie Sonette Sß'S mit benjenigen feiner Vorgänger gemeinfam ßaben. Xer ßäiifig ouS«

gefproeßene ©ebanke, baß bie Vcrfe beS Xidjterè ein Wittel feien, bem gefeierten ©egenftaube Unfterb«

lid)fcit gu verlcißen, finbet fid) bei vielen Xicßtern jener ^eit unb toar getoiffermaßen bicßtcrifcßeS

©emeingut, von üvib unb §orag ftammenb. Xie Sonette 127 unb 132, in tvekßcn von ber bitnflen

©cficßtSfarbc, bem fdjrvargen §aar unb ben fditvargeit Singen ber ©eltebben bie 9tcbc ift unb von benen baS erftcre im 4. Sitt beS SuftfpielS „Verlorene SiebeSmüß" toieberßolt ift, cntßalteu Slnflänge an Sibnel)» „Slftropßel unb Stella". SBenn Sß. in einigen Sonetten ber ©eliebten bie fdjiverften Vortoürfe to egen ißrer Unbeftänbigfcit unb Untreue mad)t, fo ift baS nadj See ebenfalls ein Wotiv, baS er feinen Vorgängern entleßnte. Vei vielen Souettbid)teru beS 16. SaßrßiiubertS toar cS Wöbe, nadjbem fie fid) in ber Sd)i(berung ber Vorzüge ißrer Xanten genuggetan ßatten, nun aud) bereu ßeßler mit ben fcßtoärgeften färben gu malen. Xiefe Wöbe toirb von ©abriel §arvcl) in einem Sonett verfpottet.

gtaeßbem er feine ©eliebte in Slnfeßung ißrer Scßönßeit unb Xugcnb über SlretinoS Slngelifa, ißetrarcaS Saura unb ©alulls SeSbia gcftellt ßat, breßt er plößlitß ben Spieß um unb nennt fic eine Sd)langc, eine giftige kröte, ein ßerg Von Warmer, eine Xeufelin. ©ine äßnlidje ißarobie flammt Von Sobellc, toelcßer auf bie „Amours“ bie „Contr’ Amours“, eine Sammlung Vou ЗОО Sonetten folgen läßt.

Xie englifeßen Sonette ber fRenaiffanceperiobe von SBpatt unb Surret) an, toelcße bie Sonette ißetracaS nad) ©nglanb verpflanzten, toaren meift künftlidjc V^obuttc ber bießterifeßen Ißßautafie, giacßaßmnngen frangöfifeßer unb italicnifcßer Wufter mit einem ©infeßlag ißiatoitifißer 9bcen. Xraßton, beffen ©cbicßtfammlung „Idea“ von Sß. bcnitßt tvorben ift, toaritt feine Sefer, in feinen ©ebidjtcn toirflid)c Seibcnfcßaft gu fueßen. Unb ©ilcS glctdjcr leitet feine 1593 erfeßienene Soncttfammluug

„Licia or Poems of Love“ mit ben SBorten ein: „Now in that J have written love sonnets, if any man measure my affection by my style, let him say J am in love . . . Here take this by the way .... a man may write of love and not be in love, as well as of husbandry and not go to the plough, or of witches and be none, or of holiness and be profane.“ **

*) A Life of W. Shakespeare. 2 n<^ ed. London 1808.

**) Citiert nach Lee, a. a. 0.

XaS konventionelle Singen von ben greubeit erßörter unb ben Sdjntergcn verfeßmäßter Siebe forberte ben Spott vieler Sdjriftftelíer jener Seit ßerauS. 9lad) allem kommt See gu bent ©rgebniS baß Sß. in feinen SiebeSfoitetten gang in ben Vaßnen feiner Vorgänger toanbele nnb baß bie feßtoarge Xame toaßrfcßeinlicß ein ©efeßöpf ber ißßantafic fei.

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2öärcn b ic ш elften Siebcšfonette etwa im Stile ber beiben testen (153 unb 154) gefdjriebcn, fo müßte man ¿ce uubcbingt rccpt geben ; biefe fenitgeidjiten fid) auf ben elften Slid Wegen iprcS unpcrfönlidjen (EparaftcrS alg bloße poetifcpe (Stilübungen int ©efdjmad jener Beit. ՋՏ. Jperßberg *) pat nad)gctoiefen, baß fie Vad)abmungctt eines gricdjifdjen (Epigramms fiub, beffen $ er faff er ber Sd)olaftifuè WarianuS toar, ein Vpgantiner, ber im 5. Saprpunbert nad) Gpr. gelebt pabcn foli. ЗУарг=

fcpeintidj ljat nuferem Sinter eine latcinifdjc Ueberfefcung bcS griedjifdjen Տգ-teS borgelegcn. **)

*) (Sine gtitdiijdie СиеПе gu gb’§ Sonetten. Qaljrbud) ber beutfdien Sí,afe(peare-®efeQ¡cfiaft. S3anb 13, S. 158 ff.

**) Selecta Epigrammata. Basel 1529

AeuetoinqS hat 'Dc. В. 53olff aud) eine ttaíi’nifdie Ueberfeßnng beg qnedafdien Criqinaíã nadjgeroiefen in ben

„Versi et Rególe della Nuova Poesia Toscana von Claudio Tolomei. Roma 1539. g. Satjrbud),

¿ano 47, Ճ. 191.

***i g. gorett 128.

Ť) Sh’s Sonnets, never before interpreted. London 1866.

Ť*) „®ie fdnnarge Schöne ber gí).=gonette.„ Qaíjrb. SJanb 16. g. 144 ff.

Ť**) Sh’s Sonnets edited with notes and introduction. London 1890.

■ öS ift ferner gugugeben, baß and) bie anbereu äiebeSfonette biel ÄonocntionelleS enthalten.

Allein wenn wir audj alles, worin ber Siebter bem ©cfdjmad feiner ^eit Vcdptmtg trägt, in Abgug bringen, fo bleibt ttod) genug übrig, toaS auf SetbftcmpfunbeneS unb SclbfterlebtcS pingubeuten fdjeint. ЗУеші man bebenft, baß bie beliebte mit plaftifdjcr Anfdjaulid)tcit gefdjilbert ift, ferner baß unter ber íonocntioncílen §ülle immer toicber cd)tc Seibenfcpaft pervorbrid)t, enblid) baß and) einige grauctigeftalten in <Si)’S Sram en, eine Vofaline, cinc Sicopatía, eine Greffiba Büge ber fdjtoarjen Same ber «Sonette aufrocifcn, fo biirftc man tool)l gu ber Annapme beredjtigt fein, baß ben SiebcS=

fonetteu ein (Erlebnis bcS SidjterS gtt ©rímbe liege, baß er tatfâcȘIicf) einmal wapretib feines Sonboner Aufenthalts eilte tieibcnfdjaft für eine »erheiratete grau gefaßt habe, eine Seibenfcpaft, bie ftarf genug gctocfcii fein muß, um noep lange in feiner (Erinnerung nad)gugittern. 3ßaS ihn gtt ber grau hin»

gezogen haben mag, toar, nad) bem gcugniS ber Sonette, ber Slang ihrer fdjwargen Augen, ihre bcgaitbcrnbc Anmut, welche felbft über ihre Verfehlungen einen üerföhueitbcn Sdjimmcr breitete, unb nicht jum roenigften ihre mufifalifdje (Begabung, ***) wie ja Sp’S Siebe jur Wufif burd) gaplreidje Stellen in feinen Srantcn bezeugt ift. Aber bamit biirftc and) bie biographische Ausbeute ber SicbcSfonette erfd)öpft fein. 88er bie Same getoefen fei, baS wirb fid) wohl niemals mit VeftimmL heit feftftcllcn taffen, eS fei beim, baß in ben Ardjiven neue Seflimente entbedt werben, welche gc=

eignet Wären, auf baS Verhältnis Sidjt git werfen.

Wan hat auS ihrer gertigfeit int Spinettfpiel, »oh ber in Soit. 128 bie Vcbc ift, gefdjloffen, baß fie in bett ariftofratifdjen .Streifen gefacht werben ntiiffe, ba baut als jene ffiunft nur in bett höd)ftcit Sefellfd)aftSflaffeii gepflegt tourbe. Waffel), f) ber attS beit Sonetten einen gangen Vontait herauSgclcfen unb barüber ein Vitd) »on 600 Seiten gefdjriebcn hat, erfennt in ber Same ber Sonette bie oon Sir Vhitip Sibnel) befangene Sabl) fßenclope Vid), eine Scptoeftcr bcS Srafen (Effej,՜, unb gwar folien bie Sonette nid)t bie Seibenfcpaft bcS SidjterS, fonbern baS Verhältnis bcS (Grafen bon (ßeiitbrofc gtt ber genannten Same wteberfpiegeln. Ärauß f*) läßt eS bal)ingeftellt, ob eS fid) in biefett Sonetten um eine jugenblid)c Seibenfdjaft ißembrofcS für Sabl) Vieh ober um eine Sßarobie auf SibnepS Verherrlichung berfeiben hańbcie. ShomaS Spier f**) glaubt beit VacptoeiS geführt gu haben, baß Warp gitton, eine fpofbamc ber Königin (Elifabctp, baS Urbilb ber feptoargen Same fei.

Allein abgefepen bánon, baß eine birefte Vegiepung Sp'Sgtt biefer Same niept itadjgttweifen ift,— ber cingigc lofe gaben, ber gtt ipr pinüberleitet, ift ber Umftanb, baß Söilliam Ä'cmble, ber Glowit ber Scpaufpielcrtruppc, welcper Sp. angepörte, ipr fein Vttcp „Nine dales wonder“ wibmetc — paßt attd) ipr AeußcrcS niept auf bie Same ber Sonette. Vad) ben Vilbniffeti gu urteilen, bie fiep von ipr erhalten paben, bereit (Ecptpeit allcrbingS von gurnivaH angegweifelt wirb, muß fic buitfelblottbeS

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фааг iiitb ßellblaue Singen gehabt ßaben, mäí)rettb bie Same ber Sonette als eine Vrünette im maßrften Sinne beS SßortcS angefprodjett tocrben muß. ferner mar 9Jiarp ßittoii gu ber 3^it, als- bie Sonette gefdjrieben mürben, ttocß unöerßeiratet ; fie Retrátete er ft im Saßrc 1607. $n Son. 152 ift aber tion einer tierljeiratetcn Șrau bie Siebe. *)

*, ®. barüber ben SHrtifel von ?l. V. 9Jíauny im ^aínb. Sanb 34, S. 378 ff.

**) yitterarbiftorifcbe gorfcbungen, IjerauSgegeben von Sdjict unb g-reiberrn v. 5®albberg.

***) „?lu8 Տէ)’ճ 9)ieifterroetfftatt." SReríin 1906.

t> Augustin Filon : Les sonnets de Sh. Revue des deux mondes. Avril 1901.

փ*) $er 3)li)tbu8 vcn 53itlinm ®b. Sonn 1851.

■f**) S. 3Q6tb. SBanb 1,.S. 18 fj.

Sarragin *փ) tiermutet, baß bie fdjmarge Same eine Italienerin gemefen fei unb baß baS 33er»

ßältni» fid) ntöglidjcrmcife mäßrenb eines Aufenthalts Sß'S in Italien abgefpiclt habe. Sn einer fpätercn Sdjrift ** ***)՝:) tjiilt er c§ für möglich, baß bie ßrangöfin Saquetine Vautrouillier, bic mit Sß'S Verleger Stidjarb §ielb »erheiratet mar, baS Urbiib ber Same ber Sonette fei.

©in frangöfifd)cr ßorfcßcr f) meint, baß man bei ber „dark lady“ cßer an eine fíurtifane als an eine üorneßmc Same gu beiden habe, meii ber Sidjter feine (beliebte in \ben Sonetten mit einer Ungeniertheit bcßanble, meldje in fdjroffem ©egeufa^ fteije gu ber refpeittiotten Gattung, bie er, bei aller Vertraulidjfeit, bem jungen greunbe gegenüber einnehme.

Seboch baS finb alles bloße Vermutungen. ®iS jeßt ift eS nicht gelungen, über bie jßerfönlidj»

feit ber „dark lady“ ctiuaS VeftimmtcS nacßgumeifeit.

üSenbcn mir uns nun gtt ben fjrcunbfehaftsfouetten, bie tion jeher im Vorbergrimbe beS 3nter=

effcS geftanben hüben, ba in ihnen bie Vegicl)nngeit gu bem Seben beS SidjtcrS mannigfaltiger gutage treten. 3mar hat öS nid)t an Stimmen gefehlt, meldje and) bief en ©cbidjten ¡eben realen Stern ab»

fprechen. SclinS f) g. V. hält fämtlidje Sonette für freie Spiele ber Vßantafie, ohne ¡eben realen Șiutcrgrunb. „Siefelbe gaßigfeit", fagt er, „fid) tief in alle ©efüßte unb Situationen mie in felbft»

empfunbene ßineingutierfe^en, bie mir in Sß'S Sram en bemunbern, bicfelbe gäßigfeit bemeift ber Sidjter in feilten Sonetten, unb in biefer Vegießung fann man fie, obgleich lljrifd) ber gorm nach, als mefentlich bramatifd) begeidjnen. Sie fdjilbern unS bie Siebe, bie ©iferfndjt, bie gmtnbfdjaft,.

bic Stene, alle bie Stegungen bcS menfcßltdjcti $crgenS in ihrer unmittelbaren SBaßrßeit, aber nicht fpegied ՋՑ. Sß’S Siebe, ©ifer fließt, greunbfcßaft, nicht bie Stegiiugcn in SS. Sß’S eigenem pergett".

Siefe Anfidjt ßat SeliuS burd) eine eittgeßciibc Analßfc ber Sonette gu begrünben gefudjt.f**)՛

Siliciu fdjon bic SBibnuutg, rnelcße ber erfte Herausgeber ber Sonette feiner ՉԽՑ gäbe im Saßre 1609 uoranfdjidt, bürftc genügen, um unS gu übergeugen, baß ber junge tiorneßme greitnb, an bett bic m ei ft en Sonette geridjtct finb, ni eßt ein ©cfdjöpf ber ©inbilbungSfraft, fonbern ein foldjcS tion gicifd) nnb Vint ift. Sie tiiel edierte gefcEjranbte SBibmung, über bereit Interpretation man fid) immer nod) nidjt einig ift, lautet :

W V, S. 149 ff.

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To. The. Onlie. Begetter. Of.

These. Insving. Sonnets.

Mr. W. H. All Hąppjnesse.

And. That. Eternitie.

Promised.

By.

Our. Ever-Living. Poet.

Wisheth.

The. Well-Wishing.

Adventurer. In.

Setting.

Forth.

T. T.

S)aß Tl)oma§ î^orpe ber Verleger war, geŕ)t auâ bem iSudfhänblerregifter ^ertior, tit Welkem fid) unter bem 20. 9Jíai 1609 bie 9lotig finbet : Thomas Thorpe — A booke called Sir's sonnets.

®ie einfadjfte Heb erf emuiig biefer SBibmung ift folgeubc : „SĎent einzigen Srgeuger biefer Sonette 9Jtr. SB. wünfdjt ^orpe alteé ®lüd unb bie tion nuferem unfterbíidjen ®idjter üerfprodjene ewige ®auer."

SBeint î^orpe ben Wir. SB. П- ben (Erzeuger ber Sonette nennt, fo will er offenbar hantit fügen, baß er berjenige fei, ber fie infpiriert t)at. 5)er Wir. SB. $. wäre banad) ibentifd) mit bem tior՛

nehmen Säugling, an bett fie gerichtet finb. Shelleicßt haben einige Stellen in bett Sonetten felbft ben Herausgeber auf bett Gebauten gebracht, bett ©egenftanb her Sonette ihren Srgeuger gu nennen.

3՛ S3- in Son. 38 fagt her % id) ter 51t bem ßreunbe :

„O give thyself the thanks, if aught in me Worthy perusal stand against thy sight.“

ferner ßeißt eâ in Son. 78 :

„Yet be most proud of that which J compile, Whose influence is thine, and born of the e.“

Unb in Son. 100 rebet her Sicțjter bie Wiufe an mit ben SBorten : Sing to the ear that doth thy lays esteem, And gives thy pen both skill and argument.

SBeint ferner St), in her SBibntung gu feinem epifdfen ®ebidjt „Lucrece“ ben ®rafcn Don Southampton mit ben SBorten anrebet : „What J have done is yours, what J have to do is yours“, fo ift bag nidjtS anbereS, alé Wenn er fagen Würbe : „You are the begetter of what J have done and have to do.“ SBilliam Wiinto *) mad)t barauf aufmerïfam, baß Daniel, Welcher feine Sonette an SĎelia ber Gräfin tion ^embrofe, ber Sdjwefter beg Sir %ilip Sibnel), wibmete, in bem SBibmungéfonett biefelbe SBenbuitg gebraucht ; eé beißt bafelbft in %egug auf bie (Gräfin, bie Sonette wären „her own, begotten by her hand“. Sanadj ßat eé ben Slnfdfein, baß eg fid) bei ber betreffenben Stelle in ber $í)orpe)"d)en SBÍbmung um eine 51t St)’ê ^eit lanbläitfíge prejwfe SluébiudéWeife ßanbele.

*) Characteristics of English poets form Chaucer to Shirley. Edinburgh and London 1885.

9Iad) allem hätten wir alfo unter bem Wir. SB. H- ben fungen ßrennb gu tierftehen, welcher ber ©egenftanb bet Sonette ift, unb bamit wäre fdjoit ein realer Hintergrunb für bie leiteten ge՛

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geben. ®aß 5ľí)or))e ben Wir. ЗВ. $. ben einzigen (Brgeuger ber Sonette nennt, fann nidjt Wetter auf֊

faden, ba ja bet weitem bie weiften, 126 an 3af)b ben jungen greuitb feiern nnb bie foigenben 28 SiebeSfonette glcidjfam nur einen Slnfjang bitben * **)). Stuß erb ent fatttt „only“ fjier aud) bie git Stj’S 3eit ttictjt feltette Wcbciitung „ vortrefflid), itnvcrgícidjíidj" fjaben, wie 3. 33. gteidj int erften Sonett, wo ber grciinb „only herald to the gandy spring“ genannt wirb.

*) lieber bie gcaqe, ob ble elften 126 Sonette fänitiid) aß ÿreunbfdjaftêfonette anfjufaffen feien, toirb fpäter qebanbeit werben.

**) $ie elfte Wotij über bie Sb'fcben Sonette fin bet fid) in Meres’ Palladis Tamia or Wit’s Treasury [lö98], too ев in Уеяид auf bie Sonette iietfit : „As the soûle of Euphorbus was thought to live in Pythagoras, so the sweete worthie soule of Ovid lives in mellifluous and honytongued Shakesneare : witness- his Venus and Adonis, his Lucrece, his sugred sonnets among his private friends “

Wun behaupten aber ntaudje Slugleger, vor a heilt biejenigen, wetdje bas gange in ben Sonetten gefdjiibertc greunbfdjaftSverfjältiiiS für bloße giftion, für freies Spiet ber bidtterifdjen iß^antafie erftären, baß baS SBort „begetter“ in ber SBibnntng bie feitenere Webcutung „Wefdjaffer" ßabe.

Wad) bief er Slitffaffung wäre bann ber Wir. ՃՃ. П- berjenige, welcher bie eingelneu ttadj bent SeugniS Von graneis WiercS vont gaíjrc 1598* “) fjanbfdjriftfidj unter bett Vertrauten greiinben beS îidjterS verbreiteten Sonette gefammett unb bem îljontaS îfjorpe ginn írod übergeben fjat, Wofür it) in bief er feine SluSgabe wibntet, ißiit biefetbe Unfterblidjfeit Wünfdjeub, bie ber îidjter feinem greitnbe in beit Sonetten verbeißen t)at. See, ber fid) bief er Slnfidjt anfdjließt, ibentifigiert bett Wir. П- mit einem S3ud)E)änbier namens SBilliam ^all, ber öfters unter ben Initialen ՋՑ. $. Wîanuffripte für bie î>ritd=

legiing beforgte.

(Begen biefc Stilllegung beS SBortcS „begetter“ wäre an fid) nidjtS einguwenben, ba git Sfj'S Seit baS Werbum „to beget" im Sinne beS heutigen „to get“ gebraucht würbe, wic nad) 81 uSweis beS Sl)afefpeare=SejifonS Von SUejraitber Sďjmibt auS gwei Steilen bei St). fjcrvorgefjt. Slber ber gange 3ufnmnicnt)aug fprid)t gegen biefc Stuffaffung. 5)enn bei bief er Webeittiuig voit „begetter“

würbe bie Ucberfeßuitg lauten : „®cnt eingigen Wcfdjaffcr bief er Sonette wünfdjt îfj. îtjorpe bie Von unferem iinftcrblicßen ®id)ter Verfprodjeitc ewige îaitcr." $)aS würbe ja ben Sinn fjaben, baß ber

®id)tcr nidjt bem in ben Sonetten gefeierten greitnbe, fonbern bemjenigen, ber einmal für ifjre Wer»

öffentlichung Sorge tragen würbe, Unfterblidjfeit verfjeißen fjabc. SBäreit ber Wir. 3B. П- ber SBib»

mung uitb ber Slbreffat ber Sonette gwei verfdpebene Werfoneu, fo ijätte ¡ebenfalls ber Herausgeber auf ber Wüttigip „promised“ eine ©rgängitng folgen laffen, etwa „to his friend“. Sfjne einen ber»

artigen Sllini3 faun fid) „promised“ nur auf Wir. ЗВ. H- fclbft als ben (Srgciiger, b. i. Segen»

ftanb ber Sonette begietjen.

Sprid)t feljön bie 3Bibmung für einen realen Híntergrunb ber grcunbfdjaftsfonette, fo fdjilbern biefc fclbft Situationen, Weldje mit ber Slnnatjmc, baß alles nur poetifefje giftioit fei, iinvercin»

bar fiub. ®ieS gilt glcid) voit ben erften 17 Sonetten, in benen ber íidjter ben jungen grennb gum Heiraten ermatjnt, barnít feine Sdjönßcit ber Sßclt nidjt verloren geße, fonbern fid) in feinen

^inherit forterbe. Յքէ eS woljt benfbar, baß ber íidjter über biefeS Ífjema 17 Sonette gefeßrieben fjaben würbe, wenn er nidjt eine wirflidjc Werfen im Sluge geßabt Ijätte ?

3n ben Sonetten 49—42 iff von ber Untreue beS grcunbeS bie Webe. îer îidjter maeßt ißrn ben Worwurf, baß er itjn um feine (Beliebte betrogen ljabe, entfdjulbigt aber biefen geßltritt beS greuitbeS mit beffen gugcitb unb Sdjönßeit. îiefe Sonette begießen fid) auf biefelbe Situation, bie in ben SiebeSfonetteu (Son. 133 ff.) gefd)ilbert ift, nur baß ßier ber Sidjter umgefeßrt ber (Beliebten vorwirft, baß fie ben greunb in ifjre Wcßc gelocft fjabc. Sß. fjat ein äßnlidjeS WcrfjältniS in feinem Kuftfpiel „The Two Gentlemen of Verona“ bargeftelít, wo ber ebelmütige Walentin, in bem and) bie greunbfdjaft ftärfer ift als bie Siebe, feinem treulofen greunbe WrotcuS großmütig Vergeißt. ®S

(9)

ift nidjt waíjrfdjeinlicfj, baß ber $)idjter eine fo unerqitidlidje Situation erfonncu i)abe, vielmehr Werben luir műtermen műffen, baß biefer ein ©rlebnig gu ©rímbe liege.

©egen bie giftiongtfjeorie fpreefjen ferner einige ncbenfädjlidje Uinftänbe, Wie ber Sliigtaufd) non

©cfdjeitfeit, wovon in einigen Sonetten bie Siebe ift. So tjat nad) Son. 23, bag gang ben ®in=

brud eines ©cícitgcbidjtcg maeßt, ber ®idjter feinem greunbe Sucher überfanbt, Weldje, wie eg ba»

felbft ßeißt, „fülle äiebe gcfdjriebcn ßat" uub Weldje ber Solmctfd) feiner ©efiißle fein folien.

Sütberg freilidj läge ber gall, wenn biejenigen redjt ß ätten, bie nad) ScWellg Vorgang in ben Werfen

„O! let my books ' be then the eloqence And dumb presagers of my speaking breast“

„looks“ ftatt „books“ lefen, woburdj bag gange ©ebidjt einen meßr itiipcrfoiilidjen Sßarafter crljaltcn Würbe. 816er bie ScSart „books“ wirb burd) bie beiben Sdjlitßocrfe beg Sonettg gcftüßt, uub cg liegt fein ©runb vor, an bem überlieferten Siegt git äubern.

81ÍS ein äßnlidjeg ©eleitgcbießt erWeift fid) Son. 77, wo ein Stotigbitdj erWäßnt wirb, bag ber

®idjter, ber Sitte feiner Beit gemäß, bem ^remibe gur Eintragung Von SDcnffprüdjen aller 8lrt bebigiert, ein Sîotigbitd), wie eg g. ՃԼ fandet nad) ber Begegnung mit bem ©cifte fließt, um barin eingutragen, baß man lädjeln uub lädjeln uub bod) ein Sdjurfe fein tonne, llmgcfeljrt ift in Son.

122 von einem Siotigbud) bie Síébe, bag ber SDidjtcr Von bem greunbe als ©efeßenf crljaltcn ßat.

81 lg Beugni8 für bicSícalität beg in ben Sonetten bargeftellten grciiiibfdjaftgverßältniffeg tonnen and) biejenigen Sonette Ijcrangcgogcn werben, in benen auf ajibcre ben greuttb feiernbe ®idjter an»

gefpiclt wirb (Son. 78 ff.) ®c fon berg beutlidj ift ber §iitweig auf einen Stiüaten, ber „а better spirit“ genannt wirb uub ber ben 3)idjtcr gcitwcilig aitS ber ©unft beS fyrcnnbeS verbrängt git fjaben fdjeint. *)

j Фіе Berfönlidjteit beg ÍRinalen íjat fid) big jegt nidjt ermitteln taffen. 3Ran fiat an ®farloioe, èpenfer, ФапіеІ, Sgapman, Barnabe Barneg gebadjt.

£>aß St), fidj alle biefe Situationen auggeflügett unb bann wie ctWag Sclbfterlebteg gum

©egenftanbe lljrifdjer ©ebidjte gemadjt t) a beit füllte, ift eine Slnnaßme, Weldje bem Eßarafter ber an»

gegogenen Sonette, bie bitrcßattg bett Stempel beg ißcrfönlidjen tragen, guwiberläuft. ^cutgntage biirftc Woßl faunt itocß jemanb an bem realen ^intergrunb ber greunbfdjaftgfonctte gWeifeln. ՋՋՏօէյէ aber befteljcn ttod) SKeiniinggVcrfcßiebenßeiten in SBcgttg auffolgenbe brei fragen 1) Sinb alle 126 Sonette an einen greunb geriditct ? 2) Sinb fie djronologifd) georbnet ? 3) SSer ift ißr Slbreffat?

Sdjon in ber gWeitcn Slitggabe vom fsaßre 1640 finb mehrere Sonette auggelaffen, bie Sin»

orbnung ift eine mtbere, bie eingelnen Sonette itttb Souettgriippen finb mit Ucberfdjriften Verfeßeit unb mandje, Weldje in ber erften Sfttggabe git ber Slbteilung ber grennbfdjaftgfoitette gehören, alg Siebegfonctte begcidjnet. Später würben fogar alle 154 Sonette für äiebeggcbidjte gcljaltcn, wie bie Sluggabe Von 1710 leßrt, auf bereit Xitel attgbfüdlidj ßcrüorgeßobeii ift, baß fämtlidje Sonette gum greife ber ©cliebten beg Sidjterg gefdjriebcn feien. Թրքէ feit SJialone (1780) ift eg ßerfömmlicß, bie erften 126 Sonette auf einen gretinb, bie letzten 28 auf eine ©eliebte git begießen. Unter ben elfteren fittben fid) itidjt Wenige, weldje bag ©efdjícdjt ber aiigercbctcn ißerfon gWcifclßaft erfdjcincn laffcn, ba bie Slugbrüde „love“, „lover“, felbft „friend“ nad) bem bantaligett Spradjgcbrattdj fowoljl

(10)

einen greiinb als nud) eine (Beliebte begcidjncn föitneit. Ginigc gorfdjer, luie Waffel) *), Sireljßig **), Gonrab ■***), finb bet s2lnfid)t, baß cine IRciße bon Sonetten ber erften Abteilung als ^icbcSgebicßte angnfeßeit feien. AIS földje begeidjuet Gonrab g. В. bie Sonette 21, 23, 24, 46, 47, 56, 69, 70, 75, 94—96, außcrbeiit bie fogeuanuten 9ïcifefoncttc, naeß feiner Anorbnuitg bie ÜRnmmern 50, 51, 113, 114, 27, 28, 43, 61, 48, 44, 45. Gonrab meint, baß bie leßtereu gufamnten mit bett tiicbc8=

faenen von „9îomco unb Sulin", mit bettelt fie fidj in (Bebauten nttb AitSbritd bietfad) berußten, auf einer italicuifcßeti 9ïeife beS lidjterS entftanben feien, an ber er ebenfo toenig gtoeifelt toic Glge unb Sarrazin. Angenommen, baß eS mit Sß’S italienifcßer Steife feine Stießtigkit ßabe, fo liegt eS bod) viel näßer, bei bett in ber Sammlung Verftreutcn Sonetten, mclcßc von einer Irenu un g ßattbeln, an bie ßäufigen Heineren Steifen gn beiden, bie Sß. teils gum Befitdje feiner gamilie, teils mit feiner Iritppe ju (Baflfpielen nad) ber proving lintcrnaßm.

*) 91. a. ö.

**i iyrifdie ©ebidjte unb ifiie neueften beutjdjen Bearbeiter." SßreuBiidje Qatjibüdier. Sanb 13 unb 14.

***) „®ie Soneitperiobe in Sb’â lief-en." 3at)rb. Sb. 19. Sgl. oudj von bemfelben Betfaffer: „Sonettniibten" in ýerrigš 9lrd)iv, Sb. 59 hi8 62; unb „(hne neue tMeitjobe ber djronoiogifcben ®h =Sorid)uną." ©erinaniîcb roinaniídje ®íonat§fd)rift. 3at)rg. 1909.

Ť) 81) y Sonette überlebt mit Einleitung unb ?lnmertungen. Seipgij 1871.

laß nun bie Steifclieber unb bie anberen vorßer ertoäßiiten Sonette an eine (Beliebte gerießtet feien, ift eine Beßaiiptung, für bie Gonrab feilte Bciveifc erb meßt ßat. SSeiin g. B. in beit Sonetten 95 unb 96 von einer (Beliebten bie Stcbe tväre, fo müßte baSfelbe and) von Son. 94 gelten, tocldjcS mit beibett im engften 3ufammeußange fteßt. Stun ßat feßon (Bilbemciftcr f) in einer Anmertuug gn Son. 94 ben BerS

„They are the lords and owners of their faces'՛

als %eivciS bafiir angefüßrt, baß von einem Wanne bie Siebe fei. Aiicß baS Bilb von beut SSolf unb bett Sümmern (Son. 96) läßt tu. G. nur biefe Anffaffuiig gu. Die Berfe in Sou. 96

„How many gazers mightst thou lead away, If thou wouldst use the strength of all thy state“

bürfen baßer nidjt auf eine grau, bie bie Blicfe ber Wanner auf fid) gu lcitfcit fucßt, bcgogcit werben, fonbern fie finb fo gu Verfteßcit ivie bie Stelle in Sß'S „Bonus unb AboniS", .too bie SiebcSgottin Von bent (Befidjte beS fpröben gägcrS fagt :

„That face of thine

To which Love’s eyes pay tributary gazes“.

Unb baß bie Seßönßeit beS greunbcS and) bie Bctonnbcrintg ber Wanner erregt, fprießt ber üdjtcr in Son. 20 auS, too cS ßeißt :

„А man in hue, all hues in his controlling,

Which steals men’s eyes, and women’s souls amazeth“.

2)aS leßte Sonett mit feiner begeießnenben SĎoppelonrcbe „master — mistress of my passion"

bietet ut. (S. beit befielt Waßftab für bie Beurteilung ber in gragc főm ménben Sonette. Dtefcr An­

rebe entfprießt eS, baß ber lidjter in mandjen Sonetten bie mäbeßeußafte Seßönßeit bcS günglitigS in AnSbrüden preift, bie fonft nur auf eine (Beliebte angewenbetgu to erb en pflegen, tvie g. 93. in @ou. 53, too cS ßeißt :

„On Helen ’s cheek all art of beauty set, And you in Grecian tires are painted new“.

(Beßcn toir au ber #aub ber Sonette 20 unb 53 bie von Gonrab bcanftanbeteii greunbfcßaftsfonette burd), fo toerben toir fittben, baß bie festeren alles Auffällige verlieren. 9Sir müffeu uns eben bavor ßiiteii, biefe (Bebidjte burd) bie moberne Brille gu betraeßten. SBcmt für nufer (Befüßl bie

(11)

greunbfdjaft, roie fie in imiten auSgcbrüdt ift, übertrieben, too nicȘt unnatürlidj erfcȘeint, fo bürfen toir nidjt bergeffett, baß 51t jener geit eine földje greitnbfcßaftSfcßtoärmerei garnicßt feiten toar unb über bie SiebeSfcßroärmerei nocß ßinauSging. *) Sß. ertoeift fid) ßierin, tote biele Sidjter bcr 9Խ naiffance, al» Scßüler flatos, beffen Einfluß auf ben Siebter Eonrab felbft übergeugenb naeßgeroiefett ßat. Wit iRedjt neigt man jeßt toicber itteßr ber Slnficßt ¿u, baß bie crfteii 126 Sonette of)ne'?Ii։§=

ttaßiuc an einen ßrcuub gerichtet feien.

*) ®. Dowden, the sonnets of Sh. London 1881, S. 8 ff.

**i 6nglifd)e @՛ übten. 4. Sont. 1881.

***; æentfdje iRunbfdjau. Ttärj 1877.

Ť) S. Dowden, а. а. О.

Ť*1 S- ®агпціп, „Sluă Sí)’ž tDîeifteuDeifftntt". Sertin 1906.

Ebctifo ift audj bie grage, ob biefe Ecbidjte cßronologifcß georbnet feien, չս befaßen, grüßer glaubten mandjc illuSlcger, baß bie Sonette in ber Ausgabe von 1609 aitfè (Seratetooßl jufantmen»

geftellt feien. Sie bon Waffeß, Eonrab unb Stengel **) unternommenen Werfucße, eine beffere £)rb=

nun g ßerguftcflcu, mußten jebod) fdjeitern, ba bei földjén Werfudjen ber inbioibitelíen bluffa ff un g Sor unb löt geöffnet ift. SebenfallS (affen bie greunbfdjoftsfoiiettc, fo roic fie uns überliefert finb, eine natürliche jeitlidje gotge erlernten. Safür fpridjt gunäcßft bie gange Sarftellung be» grennbfdjaftS=

berßältniffcS. SUS ber Sicßtcr Son. 33 fdjrieb, too er glint erften Wale anbeutet, baß ein Sdjatten auf bie greimbfdjaft gefallen fei, toar biefe erft bon larger Satter, toie au§ bent Werfe

„But out, alack ! he was but one hour mine“

fjcrboľgcljt. 9îadj Sott. 102 bagegen befanb fid) ba§ greunbfdjaftSberßältuiS fdjott int borgerüdten Stabilim, unb in Son. 104 Jagt ber Sicßtcr, baß brei Saßre berfloffett feien, feitbem er bett grettub giicrft in feiner Sugcnb)d)önßeit gefeßen ßabc. Sn ben erften Sonetten (1—26) wirb ber grettub in giemlid) fonbentionellcr SSeifc gefeiert, allmäßlig feßlägt bcr Sicßtcr innigere Säue an — erft in Sou. 30 font litt bie Vlnrebe „dear friend“ bor —, bi» bann in ber leßtcn Eruppe (100—126) bie greunbfdjaft ttaeß längerer Srübnng, bie ißrcit Eruitb in ber fritßer ertoäßnten litt«

treue beS grctinbcS geßabt ßaben mag, fid) al» feft begrünbet ertoeift, roie bie 3ltt»brüde „sweet boy“ (108), „my rose“ (109), „dear friend“ (111), „you are my all-the-world (112) lcßrcn.

Sem Werlaufe ber greunbfdjaft entfpricßt atteß bcr üBcdjfcl bon „thou“ unb „you“ in bcr Slnrcbe, auf bett guerft Eöbcfe ***) ßingetoiefen ßat, oßne jeboeß bie ridjtige Erllärung bafür git geben. Sn bett erften 50 Sonetten überwiegt bei Weitem „thou“, in bett nädjftcn 50 toecßfeln „thou“ unb „you“

mit einanber ab, boeß fo, baß „thou“ nocí) einen Heinen Worfprttng ßat, in bett leßten 26 Sonetten ift „you“ bie Siegel, „thou“ bie SlttSnaßme. f)

Saß bie beiben borßer genannten Sonettgruppcn, (1—26 unb 100 —126) bitreß mcßrere'Snßre bon einanber getrennt finb, läßt fid) audj burd) ftiliftifcße unb metrifdje ©riiiibe crßärtcn. f*) Sort bewegt fid) bcr Sicßter ttoeß gang in bett ausgetretenen iĘfabctt beS ßcrtömmlidjen SonettenftilS, toäßrcnb er fidj ßier bon bett Einflüffen feiner Vorgänger frei geigt. Ser Saßbatt ift in ben erften Sonetten giemlid) cinfacß, bem Wait beS Sonetts fid) anpaffenb. Ser Sinn fcßließt mcift mit bem

%erfe ab toie in bett Sugenbbramen Sß’S. Slllmäßlig Wirb bie Saßbilbung bcrfcßhtngener, Enjambements unb bamit gttfammenßättgctibe toecßfclnbc Eäjuren im Werfe werben ßäußger, bcr StptßmuS be§ WerfeS wirb freier, bie Struftiir beS Sonetts ertoeift fid) mitunter git enge für bett bollen Strom ber bicß=

terifdjen ЭісЬе. Se öfter toir bie Sonette unter befonberer Weadjtiiitg ber ftiliftifeßen Eigentümlich«

leiten lefen, befto meßr brängt fid) un» bie Uebergeitguttg auf, baß fie im großen unb gangen in ber jReißenfolge ißrer Eiitfteßuug überliefert finb. Unb wenn baS bcr gall ift, fo liegt ber Ecbanle naße, baß bie Vlttorbnung bont Sidjter felbft ßerrüßre.

(12)

12 —

SB ir fo minen nun ju ber Hauptfrage : SBer ift ber junge vornehme Șreuiib, au ben bie er [ten 126 Sonette gerietet finb ? ©iefe gragc läßt fid) iiidjt trennen öoit ber ßrage nacß ber 3lbfaffuitgg=

gelt ber Sonette. 3ullöd)ft ift fotiicl flar, baß bie ßiebegfoiiette am früßeften cutftanbcn finb. Ջ ciut fotooßl aiig ftiliftifdjcn (grünben al§ and) auS bent Umftanbc, baf; gètoiffe in ben ^rcitnbfdjaftgfonettcn gejcßilberte Situationen baS in ben SiebcSgebidjtcn bargcftellte Berßältnig boraugfeßen, geßt ßerbor, baß biefe früfjer cntftaubcu finb als jene.

Sn Son. 94 finbet fid) ber Berg

„Lilies that fester smell far worse than weeds.“

©erfclbe Berg fommt and) in einem ©rama „Edward III“ vor, baS guerft 1596 gebriidt tvurbe, nacßbem cS fd)on mehrere DDialc aitfgcfiil)rt toorben toar. SBcnii man nid)t aniießmen luid, baß ber Berg mit feinem pointierten (fßaraftcr ein geflügeltes SB ort roar, baS Sß. unb ber unbeiannte Ber=

faff er bcS SlramaS unabhängig o ou eina uber aiiroanbten, jo bleibt nichts aiibereS übrig, als baß ber festere beit Berg bon SI), entlehnt habe, ©cmi in beut ©rama fteßt ber Berg nur in lofent $u=

fammenhauge mit feiner Umgebung, roäl)renb er als Sd)htßverS bcS Sonetts eine cpigrammatifd)e fpißung bcS gangen (gebanfengangeg barftellt *). ©a nun Son. 94 gu ber gtoeiten Hälfte ber greiiiib՛

fd)aftSfonette gehört, fo müßten im Qaßrc 1596 bereits ga()lreid)c Sonette von Sß. borhanben geroefen feilt.

I Ճ. (Somai, Qnijib. 53b. 19.

Diuf eine fräße (Sntftcßiing ber Sonette fdjlicßt ßourab auS gtoci Stellen in ißampßleteu bou

©ßomaS Diafß. Sn ber Satire „Pierce Penniless“ (1592) finbet fid) folgenbc Stelle : „Sometimes hee will be an Jnamorato Poeta and sonnet a whole quire of paper in praise of Ladie Manibetter, his yelow-faced mistress“. (Sonrab ift ber Dlnficßt, baß unter ber „yelow-faced mistress“ bie fdjlvarge Sdjöitc ber Sß’fd)cit Sonette gu berfteßen fei, Ivie and) ber Díame „Manibetter“

(viele finb b effet) auf fie paffe. ©ieS gugegeben, fo müßten bie SiebcSfonette fpäteftcnS 1592 befannt getoefen fein. 3n feiner „Anatomie of Absurdi tie“ vom tyaßre 1590 fprießt Día jl) von „new found songs and sonnets which every nose fiddler hath at his fingers’ end“. Dl ließ in biefer Stelle freßt (íonrab eine fatirifeße Dlnfpiclung auf Sß. unb feßließt baraug, baß fdjon 1590 gaßlreicße Sonette Sß’g epi fiiért ßaben. Stuf (griinb biefer ©aten fommt (Sotirab gu bem Grgcbnig, baß ber greunb ber Sonette ber (graf Diobert ®ffej fei. Stuf ißit paffe bie er fie (gruppe ber Sonette, ba er im Saßre 1590 heiratete ; auf ißit paffe ferner ber Umftanb, baß in Soit. 13 beg Baterg beg greunbeê als cinég Beworbenen Srtväßnung getan toerbe ; auf ißit paffe cnblicß bie niäbcßciißafte Sd)öiißcit beg greunbeg, folvic bie ©atfaeße, baß er an feßöuen grauen (gefallen faub unb maneßeg Siebegabeutcuer ßattc.

Sie Dlrgumentc, mit toclcßen ßonrab feine ©ßcoric gu ftüßcii fueßt, finb jebodj gu iiubcftimmt, alg baß er bie ^uftimmuug weiterer Greife ßätte finbcii fönneii. Dlbgefeßen bátron, baß bet Díame beg (Grafen gu bem Dlír. DB. H- bet DBíbmiiitg ni d) t ft num t, taffen fid) and) Begießungen beg ©idjtcrg gu (Sffcp uießt naeßroeifen. Selbft Wenn eg ©atfaeße roate, baß Sß. beit „Sommernacßtgtrainn" gut Hocßgcitgfeicr beg (grafen gefdjricbeii ßabc, fo würbe man baraiig nod) nid)t auf intimere Begießungen beg letzteren gu bem ©ießter fcßließcii fönneu. Dint einmal, näinlicß im 5. 31 ft von „Hcinrid) V“

crtoäßnt Sß. ben jungen (Sffep alg fiegreießen gelbßettn. Bor allem muß biefe Hhpotßcfe abgetoiefen Werben, weil bie erften 17 Sonette, in beiten ber ©ießter ben $rcunb gum Hciwten ermahnt, vor 1590 gefeßrieben fein müßten, Wenn (Sffep ißt Dlbrcffat toare ; benn in biefein Saßrc ßcirotete er bie SBittoc feiiteg greuubcg Sir ißßilip Sibneß. So friiß főimen aber biefe Sonette nidjt cntftanbcit fein.

SBcnii man audj gugeben muß, baß fie Wegen ißrer gaßlreidßeit 3lnflänge an bag epifeße (gebidjt

„Bemig unb Dlbonig", welcßeg 1593 erfdßien, unb an bie erften ßuftfpicle gu beit früßeften geredjnct werben müffeti, fo ftellen fie bod), wag Beßaitbluug beg Berfeg unb bicßtcrifcßeii Slugbritcf anbetrifft.

(13)

bent crgäßlcnben ©ebidjt gegenüber einen cnt)d)iebcnen Q-ortfcíjritt bar. Slußerbcm burcíjtücfjt baS leftere поф bie frife^e Ջոքէ ber länbíidjen feintât be8 ®id)tcr§, mäfjreitb in ben genannten Sonetten iiidjtS шс[)г bánon 31t fpiiren ift.

3Bcit meßt Dlnflattg fanb bie ^jțjpotfjefe, baß 5BiHiam Șerbert (Sari of ¡ßembrofe ber 9Rr. ЗВ. §.

ber SBibnuing unb Slbreffat ber Sonette fei. ЗіафЬеш ¡фон Same» 33oaben in einem Sírtiťet beê

„Gentleman’s Magazine“ (1832) biefe 3hifid)t auSgefprodjiit ¡jatte, íjat TtjoinaS Sítjler *) aitâ ben im

„Record Office“ 51t Sonbon aufbemaßrten Sofumenten ein геіфІ)айідс§ raterial ЬеідсЬгафІ, unt biefe ^tjpotfjcfe gu ftiißcn. Sa bie leftere поф Ijeittgutage, паіпспіііф in (Sngíanb, niele Sliifjänger фаі, fo ntüffen mir auf fie ctroaS niiijer cingcßcn.

I Sh'a Sonnets. London 1890.

Um bic (SutfteljimgSgcit bet Sonette feftguftelien, gefjt Sljter non Son. 55 au», ba§ eine auf«

falicnbc 31сІ)пІіфІсіі mit ber <£joragifd)cn übe „Exegi monumentum aere perennius“ geigt. Sn 9Jferc§’ „Palladis Tamia“ ( 1598), mo giterft Sij'S Sonette crroäßnt merbeit, fommt folgenbe Stelle nor :

֊„As Ovid sai th of his w orkę, —

Jamque opus exegi, quod пес Jovis ira, пес ignis, Nec poterit ferrum, nec edax abolere vetustas ; And as Horace sai th of his -

Exegi monumentum aere perennius, Regalique situ pyramidum altius,

etc.

■So say J severally of Sir Philip Sidneys, Spensers, Daniels, Draytons, Shakespeares and Warners workes —

Non Jovis ira, imbres, Mars, ferrum, flamma, senectus Hoc opus unda, lues, turbo, venena ruent

Et quamquam ad pulcherrimum hoc opus ever tend um tres illi Dii conspirabunt, Cronus, Vulcanus et pater ipse gentis : —

Non tarnen annorum ser is, non flamma, nec en sis Aeternum potuit hoc abolere decus.“

$ljlcr meint tutit, baß SI). bie .^oragifefje Obe erft aus bief er Stelle bei DJlereâ fennen gelernt nub nadjgcaßint fjabc, nttb attS bem Umftanbe, baß bie 3Borte in bem oott 9Jíere§ felbft Verfaßten Biifab (Mars, ferrum, flamma, ensis) itt bent 33crfe bc§ Soit. 55

„Nor Mars his sword nor war’s quick fire shall burn“

miebcrfcljrctt, fdjließt er bann tvciter, baß bic gauge Stelle bei ältere» bie Anregung git Soit. 55 gegeben ßabc, baß alfo letzteres früßeftenâ 1598 etitftanbeit fei. Diel) me matt bett 33erS

„But out, alack ! lie was but one hour mine“

in Sou. 33 tjingu, fo fei cS flar, baß bie Qreunbfdjaft поф im SlnfaugSftabittm mar, aí» Son. 55

■ gefdjricbcn mttrbe.

33on 33cbeittung für bie ^citbcftinimuitg ber Sonette ift Son. 107, bag Volt Sliifpieluttgctt auf тіфііде (Sreigniffe ift. 2)arin ftttb mofjl alle Grflärer einig, baß unter „the mortal moon“ bie Königin (Slifabetl) gu verfiel)en fei, bie tjäufig von Sûidjtcrit al» Sijatljia, als SRonbgöttin gefeiert mürbe. So mirb апф in „Verlorne EiebeSmül)" bie fßringeffin von Зіаѵагга гоа()г)феіпІіф int §inblicf auf bic Königin „a gracious moon“ genannt. ЗВіс ift nun ber 33erâ

„The mortal moon has her eclipse endured“

git erflären ? ßußt man bag Sßerb „to endure“ itt ber 33ebeutung „ériéiben", fo ift Von einer enb«

(14)

֊ 14

gültigen SBerfinfterung, b. f). Dom $obe ber Königin bie (Rebe, ítitb baS ©cbicßt müßte in baS Saljr 1603 gefeßt toerbcn. §at bagegen, waS waßrfdjeinlicßer ift, „to endure՝1 fjicr bie (Bebcutung „über«

fteßen", fo muß man an eine vorübergcßenbe Sßerfinfterung, b. ß. an eine (Sefafjr benfen, ber bie Königin glüdlicß entgangen mar. SScldje gefahrvolle Situation fann hier gemeint fein ? Süßer fießt in bem SBerfe eine Sllnfpielung auf bie (Bcrfcßwörung beS Grafen (Effeg, wcldje woßl mit einer $Ber=

fin ft er un g verglichen werben tonnte, aus ber bie Königin mit neuem ©lange ßervorging. ®er SBerS-

„The sad augurs mock their own presage“

Würbe bann bie (Enttäitfcßiuig berjenigen auSbrüdcn, welcße fid) einen (Erfolg von ber Unternehmung beS (Effej verbrochen hatten. Sie SBerfe

„ Uncertainties now crown themselves assured, And peace proclaims olives of endless age“

beziehen fid) nach Süßer auf bie ©efanbtfdjaft, Welche Völlig Safob von Sdjottlanb, ber anfangs biefem (Ereignis gegenüber eine gwcibcutige faltung eingenommen l)atte (bafjer ber SllitSbrud

„incertainties“), an (Elifabetß fdßdtc, um fie gur Untcrbrüdiing ber SBcrfcßwöritng gu beglüdwünfcßen.

Subern Süßer ferner in beit (¡Sorten „the drops of this most balmy time“ bie SaßreSgeit ange«

beutet finbet, in ber baS Sonett geschrieben würbe, fommt er auf bett grütßing beS SaßreS 1601 als SübfaffuiigSgeit bicfcS ©cbidßeS. Sllitdj in Sou. 124 erblidt Süßer eine Sllnfpielung auf bie $er=

fdjwörung beS (Ejfcj, gunäcßft in bett Werfen

,.Jt (my love!) suffers not in smiling pomp, nor falls Under the blow of thralled discontent,

Whereto th ’ inviting time our fashion calls.“

$5aS ՅՑօրէ „thralled“ belelje fid) auf bie ftrengen Maßnahmen, burd) Welche bie SBerfdßvörung unter«

briidt würbe. (Rod) beutlidjcr werbe bie Slufpiclung in bett beiben Sdßußverfen : , To this J witness call the fools of Time,

Which die for goodness, who have lived for crime“.

SRarrcit ber 3l'it feien biejenigen, welche, wie (Effcj, burd) bie 61 u ոքէ ber .geitiunftänbe gu ben hödjften Stufen beS ®lüdS emporgehoben Werben, um bann um fo tiefer gu ftürgen. Tañad) fei aud) biefcS

®ebid)t im Frühling ober Sommer 1601 gefcßriebcn worben. Sinb bie elften Sonette 1598 ent«

ftanben, fo muß Son. 104, in bem bcutlid; gefügt ift, baß bic SBetanntfdjaft brei Saßre währe, eben«

falls in baS Saßr 1601 fallen. illuS allen biefen ©rünben feßt Sü)ler bie grcunbfcßaftSfonette in bie Saßre 1598— 1601.

SBärc biefe Datierung richtig, bann würbe bic ^ßpotßcfc, baß SSilliam Herbert (Earl of Sßcin«

brote ber sJRr. ՃՕ. fp. ber SBibmung unb ©egenftaub ber Sonette fei, viel für fid) haben. S1IÍS ՋՋ. Herbert im Sllprii 1598 nach Äonbon fant, war er ad)tgel)n Saßre alt. Sn bief er ^eit müßte alfo baS grennbfcßaftSVerßältniS begonnen haben. (Run tonnte eS feltfam erfeßeinen, baß ber SDicßter einen achtgehnjährigen Säugling fo einbringlid) gunt heiraten ermahnt. Silber biefe (Ermahnungen bürften ihre (Erklärung finben in ber Tatfacßc, baß fdjon im Saßre 1597 bie (Eltern beS ՋՏ. Herbert tßn mit ber bamalS erft breigeßn Saßre alten Sribget %erc, einer Swdßer beS (Earl of Շչ-forb unb (Entelin beS berühmten Äorb Söiirlcigt). gu verheiraten wünfdjten. S)er ^eiratsplan feßeiterte einmal an bem jitgenblicßcit Sillier ber (Braut unb and) an bon Scßwierigfciten, bie aus ber ßrage entftanben, Wo bie junge ßrau fieß aufßaltcn fotíte, wenn Herbert, wie befcßloffen war, auf (Reifen ginge. *) ¿crbertS gjZuttcr, bie Gräfin Sßembrote, von ber ber Sßlau auSgcgaugcn War, wie aus ber im „Record Office“

aufbewaßrtcn ßorrefponbeng erßellt, ßatte als feingebilbete grau unb als Scßwefter beS ritterlichen Sängers Sir Sßßilip Sibnelj (Begießungen gu beu litcrarifdjcn Streifen ber §auptftabt, unb cS wäre

*j S. $łe Sinlciiuiuj ju îijfeiS ítušgabe ber Sonette.

(15)

ttwfjí benfbar, baß fie bie Anregung gu ben erfteii 17 Sonetten gegeben ßabe, baß fie fidj her ßeber beSDicßterS bebient ßabe, um ißrett ^ergenStounfcß in Erfüllung geßen gu feßen. Dßler nimmt gleid) einen (Sintvanb vorweg, bett man gegen feine Dßeorie crßeben fönnte. Mían tonnte nämlicß

■einroenben, baß nad) bett Werfen in Son. 13

.,Dear my love, you know You had a father; let your son say so“

her Safer bcS angerebeten ßreunbeS feßott geftorben fein müßte, toäßrenb Herberts Safer gu ber .¿¡eit, in toeldjcr bie erften Sonette gefeßrieben tviirbcn, nod) am Sebeit ivar. Dßlcr meint, man braudje aus ber angeführten ©tette nidjt itohvenbig gu fließen, baß ber Safer bcS Angerebeten fdjoit tot toar. SBenn man bie Steile im Zusammenhänge mit bent ®ebanfcttgaiige ber gangen ©nippe (1—17) betrachte, fo tootle ber dichter feiner Aufforbcrung an bett grettttb gu heiraten nur einen befonberen Macßbrucf geben. ®r tootle fagott : „golge betu Seifpicíe Deines SaterS, ergeuge einen Sohn, bam it auch er fagott főnné, baß er einen Safer hatte toie Du". Xpíer gießt gttr ©rflärung eine Stelle ans „Merry Wives“ (111,4) heran, too bie Anrebe: „O boy, thou hadst a father“

cine Ermutigung gum mäiinlidjcn Auftreten enthält.

Յո bas 3ahr 1598 müßte bann and) baS SiebeSabeitteiicr fatten, von bent in Son. 40 ff. bie Siebe iff. Daß Sßembrofe für tociblicße Meige feßr empfänglich ivar, iff burd) geugniffc feiner Reit»

genoffen ertoiefen. Dßler führt eine Stelle aus Sorb ElarcnbonSHistory of the Rebellion“ au, too cS heißt : „Не (Sembróte) was immoderately given up to women.“

3nt 3aßrc 1599 toar Sßembrofe burd) ©efcßäfte unb geftlicßfeitcit bei £>ofc viet in Anfprucß genommen unb biirftc fetten ©clcgcußcit geßabt ßaben, mit Sß. gitfammcngntrcffen. 3n biefer Zeit, meint Dßlcr, fönn teu bie Sonette 90-96 entftanben fein, in toeteßen ber Dicßtcr über Seriiacßfäffignng ton Seiten bcS ßrcunbcS ftagt unb ber Sefürd)tinig, baß bie greunbfcßaft gang aufhören fönne, AuSbrucf gibt. Յա 3uni 1600 naßnt Herbert an ber ^ocßgeitSfeicr beS Sorb Herbert, eines SoßncS beS Earl of SBorcefter teii. % Königin fctbft tooßitte bem @efte bei, unb unter bett Damen ißrcS

©efoIgcS befanb fiel) and) MirS. Sitton, bicfelbe, toekße Dßler für bie fdjivarge Dame ber SiebeSfonctte ßätt. Յա Sanuar 1601 ftarb Herberts Safer, unb er fiißrte bon nun an bett Xitel „ßarl of ißent brote". Die näcßftc Motig über ben jungen ©rafen fiubet fid) in einem Sriefc (gebr. 1601) beS Sir Mobert Secii an Sir ®corgc Santo unb betrifft baS SicbcSuerßältniS Sembróles gu Mirs, gitton.

Die Sefürdjtung, toclcße Sir Mohert am Scßluffe biefcS SricfeS auSfpricßt, baß nämlich bie Königin beibe inS Gefängnis fettben werbe, benvirflicßtc fid), tocnigftcnS für Sembróle. Seine £jaft War aber nur von larger Dauer. Dßlcr fiubet cS gang erflärlicß, baß bie Sonette feine Anfpielitug auf bie

^aft enthalten ; benn in biefer Zeit fei eine ßntfrcmbuug gtoifdjen Sßembrofc unb beut Didjter eiti=

getreten. Erft ttaeß ber ^aft (1601) fei baS ScrhältniS toieber beffer geworben. 3n bie Zeit naeß ber ^aft müßte bann bie lcßte Gruppe ber Sonette (100—126) fallen. Mach feiner Entlaffung aus bem ®efängntS ßat Sembróte bie ©liuft ber Königin nid)t toicbcrerlangt. Sitte tiefe Miclandjolie fdßeint, nad) feinen Sriefcn gu urteilen, fid) feiner bemäeßtigt gu ßaben. 3mmer tvieber fprießt er in biefeti bie Abfi eßt aus, ins AiiSlanb gu geßen. Da alfo Sß. mit einer langen Drenninig von bem fjrettnbe rechnen mußte, fo iff baS nad) Dtjler ber ©rtinb getoefen, tveSßalb er feinen SonettencßclnS abfdßloß.

Dßlcr erregte mit feinen feßarffinnigen auf urfuiiblicßem Miaterial fiißcnben llnterfitcßitugen großes Au ff eß eit in ber Sßafefpearc^cmeiube unb fatib bie Znftimmnng tocitefter Greife. (Sine ßeit=

laug feßien eS, als ob bie fcßroicrige fjragc, an bereit ßöfuitg bie heften Äöpfe biSßer vergebens gc^

arbeitet ßattcii, nun ein für allemal entfeßieben fei. Aber halb begannen Zweifel au ber Midjtigfeit ber Dplcrfcßcn SctociSfüßrinig aufgutaueßeu. Die Zweifel tondßfett auS Anlaß ber gortfeßritte, toéldjc bie Untcrfudjungen über bett Stil bcS DicßtcrS in ben verfcßicbcnctt perlőben feines SdjaffcnS

(16)

16 —

macßten. gwar ber (Sintoaiib, ber nod) ßie unb ba erßoben toirb, baß näiuíid) gitr՜ geit, als bie erfte Sluggabe ber Sonette crfcßien, SB. Herbert fdjon längft feinen ©rafentitel fnf)rte, baß baßer ber Herauggeber eS meßt gewagt ßaben würbe, ißu in ber SBibinung mit ben initialen feine» bürgerlidfen Bant eng angureben, ift nid)t fticßßaltig. Dßorpe knute feßon auS bem ©tinibe biefe SInrebc toäßlen, tocit Sembróte gu bor Seit, in tocidie bie meifien Sonette fatten, nod) feinen bürgerlichen Barnen füßrte. Sliißerbem ftanb Dßorpc ßierin nidjt atlein. Sir ißßilip Sibnet) toirb in W ebbe’s Discourse of English poetry cinfad) «Waftcr Sßßit. Sibnet) unb Sorb Budßitrft in „England s Parnassus 9Jir. Saduitlc genannt. *) Weßr Bcrcdjtigung aber tjat ber (Siiitoanb, baß Begießungen «ßembrofeg gu Sß. für bie Seit, in toelcßc bie Sonette falten müßten, to спи jener ißr 9lbreffat toäre, nießt nadp guroeifen finb. 3Bir fittb über bie ScbenSnmftänbe ^cmbrofcS iu ben faßten 1598-1601 giemlicß genau unterrießtet, aber nirgenbS flößen mir auf eine Slnbcutinig, baß er ben Dicßter, ber bamalS feßon auf ber $öße feines Bußmcg ftanb, aitcß nur gelaunt ßabe. Dag cingige Beiigniè tton Be=

gießungen iß^mbroleS gu Sß. fiiibct fid), fichen 3aßre na eß bc» Didjterg Zobe, in ber 3Bibmung, toelcßc bie beiben Kollegen Sß'S, Heminge unb Œonbell, ißrer Ausgabe ber Dramen bcS Dicßtcrg üoranfdjicfcn. Die Herausgeber to ¡binen ißr SBerf ben beiben Brübern «ßembrofe, bon benen fie gang allgemein fagen : „They have prosequuted both them (the works of Sh.) and their Author living with so much favour“. H"de gtoifeßen Sembróte unb Sß. toirfließe fjreunbfcßaft bcftanbcn, bann toürbcn bie Herausgeber ¡ebenfalls nießt bcrfcßtt ßaben, bieS in ißrer SBibinung uod) bcfonberS gu betonen.

*) ®. Sitnto, o. n. D

**) S. Sarmin, gttr Chronologie non St)’5 $id)tungen. 3|ai)rb. 32.

***) H R. D. Anders, Sh’s Books. Berlin 1904.

է; S. Sie Stiejpicd)i|iig eineä ílufftipe? von Sibnel) Sue (Quarterly Review No. 419, OCX) im 3af)rb. 4G, ®. 214.

SBie fd)on frfißer gefügt tourbe, müßten bie erften ftreunbfcßaftgfoiiette, toenn ^cmbrofe ber ßreunb toäre, im ßrüßting 1598 gefeßrieben fein. Ziefer Datierung fteßeit aber in ftitiftifeßer Begießung bie fdjtocrftcn Bebenfen entgegen. Die erften greuubfd)aftSfoncttc unb bie SicbeSfonctte geßören ißrem Stile nad) mit ben beiben ergäßtenben ©ebidpcii („Venus and Adonis“ unb .,Lucrece“) unb ben J3ugenbbrameu „Love’s Labour’s Lost“, „Romei and Juliet“, „The two Gentlemen of Verona“

gufammeu, niclcßc Dicßtungen in bie gaßre 1592—94 fallen. Sliaraftcriftifcß für ben Sßafcfpcorefcßcn Stil biefer ißeriobe ift bie Borlicbe für bie 9lntitßefe, ferner baS Spielen mit totebcrßoltcn SBortcn (g. В. And age in love loves not to have years told. Son. 138) unb bie Steigung, SBorttter* binbungen in umgeleßrter g-olge gu toieberßolen (g. В. But day by night and night by day oppress’ d. Son. 28) **). Da, tote Sarragin ßcruorßebt, biefe Stileigentiimlidjfeitcn fid), außer in ben genannten Dramen, nur in ben Siebegfonettcn unb erften greunbfcßaftgfonettcn finben, fo ift bag mit cin Botorig, baß biefe ber Siigciibperiobe angeßören. Dafür fpredjen aud) bie Sntleßnungen aug Warlotoe» H"0 unb Scanbcr. Diefclbeit Argumente, mit benen Scanber bie HeT0 3U Überreben fueßt, bem juugfräuließen Seben gu entfagen, feßrcit in ben Sßrofrcationgfonetten toicber. fâinc Stelle in Son. 29 erinnert an Silßg »lejanber unb SampaSpe (V, 1 )***). 'dncß aug ben gaßlreicßcn 91 ո՛

Hängen an Doibg «Betamorpßofcn ßat man auf eine früßc (Sntftcßung ber Sonette gefeßloffen t)-

«Rad) allem faun man für bie Sicbcg» unb «ßrofreationgfonette alg obere ©rengo bag Saßr 1592, alg untere bag Saßr 1594 anfeßen Bon Sembróle fann unter biefen Umftänben feine Bebe fein, ba er in biefer geil erft 12—14 %aßre alt toar.

Bun toäre eg immer nod) mögtid), baß troß ißrer gaßtreießen Slnftänge an bie Sugcnbwerfe bie Sonette boeß einer fpäteren geil angeßören. Die Uebereinftimmungcn fönnten fid) aud) burd) bie 9leßn=

ließfeit bog Stoffg erflären. Siebe unb greunbfcßaft bitben ben ©egcnßanb aller biefer Dicßtungen.

(17)

(SS wäre immerhin bentbar, baß Sț). aud) поф iu ¡páteren Saßren, too er ben Sugcnbftit läiigft abgeftreift ßatte, in Sonetten, in beiten er Ieibenfd)aftlici)e Siebe unb gärtlidje fyreimbfdjaft befang, fief) ber SluSbrücte unb SSenbmtgen ber Sugenbbramen bebient ßabe, gumat biefe immer toieber auf»

geführt unb gum Síéit, toie „Verlorene Siebe§müf)", Knbe ber neungiger Saßre bon ißitt neu bearbeitet tourbcn. SIbcr её ift nid)t roaßrfdjeinlid), baß Sß. angefangen ßabe, Sonette gu bitten gu einer ^cit, too biefe ВіфШпдёфгш fdjon auS ber 9Jtobc getommen toar*). Bie ^odjftut ber Sonettbidjtung in (Snglanb fällt in bic Saßre 1592—94. 9JZan muß anneßmcn, baß Sț). biefe Віфіппдёфгт halb, пафЬет fie in 9J?obe getommen toar, aufgegriffen ßabe, toie er ja aud) in feinen Bramen ben jetoeitig tjerrfdfenben 9ііфйтдеп feilten Tribut golite. BeSßalb geigt ber Biester, toie Sarragin betont, gcrabe in ben Sugenbbramen eine Vorliebe für bie Sonettform, toäßrenb in bett Brauten um 1598, mit SliiSnaßnte bei (SpilogS gu „^еіпгіф V", teilte Sonette met)r borfommen. Bag Sonett in „(Snbe gut, alteë gut" bitbet nur fd)einbar eine SluSnaßme. Benn bieS Stiicf wirb allgemein für bic Um»

arbeitung eines SugenbluftfpielS gehalten.

*) ®. бапауп, հա Son. 104. 3a6rb. 34. ferner „SIu§ Sí)'8 ®leifterroertftatt."

**) unb 66 ". 3Q6tb. 39.

***) „Sb. and his times“. London 1810. Vol. II, p 62 etc.

t) ,66afeípeare". Seipjig 1849, 53b. II, 6. 357 ff.

t*) „SSorlefungen über ®6-, feine Beit unb feine 58erfe." 2. ülufí. 53eriin 1874, 53b. I, 6. 114gff.

91 tut bleibt aber immer nodj baS Son. 55, boit beut Bplcr nacȘgetoiefcn git I)abcn glaubt, baß eS int Saßre 1598 entftanben fei. Biefe Batierung fteljt jeboeȘ aitf ¡фгоафеп gitßen. Bie IBcßaup»

lang, baß Sß. bie ^oragifcße übe erft aitS ber oben ertoäßnten Stelle bei 99?ereS fennen gelernt ßabe, entbeßrt jeber Segrünbuitg. Sn „Love’s Labour’s Lost“ (IV, 2) toirb £)orag ertoäßnt.

Sn „ Titus Andronicus“ (IV, 2) citicrt BemetriuS bett Anfang einer £>oragi)tfjen übe, worauf Kßiron fortfäßrt :

„O ! ť is а verse of Horace ; J know it well ; J read it in the grammar long ago.“

Siu» bief er Stelle fdjeiiit ßcrtiorgttgeßcn, baß Sß. itt ber Satcinfdjulc git Stratforb ^oragifeße Oben gclefcn ßabc. æranbl **) maeßt barattf aufmertfam, baß bie Stelle in „SutiuS (Safar" (I, 1), roo ber Sub cl ber Síörncr beim (Singuge beS '¡ßoinpcjity gefeßilbert toirb, eine auffalleitbe Sleßnlicßfeit mit ^orag, Carm. I, 20 ßabe. Sßcttn ferner int „SommcrnadjtStraiim" (V, 1) BßefeuS tion bent fdjönen Sßaßii»

finit bcê BidjterS fprießt, fо erinnert biefer ShiSbruct an bie 5>oragifcßc „amabilis insania“ (Carm.Ill, 4).

Stllcë in allem (Srunb genug gtt ber Slunaßmc, baß Sß. §orag rooßl gefannt babe. Slitßerbem ßanbelt cS fid) bei Son. 55 um eine ^oragifcße übe, bie fdjon »or Sß. tion ben Bicßtcrn ber Stenaiffance tiielfaeß naeßgeaßmt toorben toar. Bie tion 9JiereS fetbft «erfaßten S3erfe jeboeß finb gtt unbebeutenb, als baß fie Sß. gtt feinem Sonett angeregt ßabett tonnten ; eßer tonnte man umgeteßrt attneßmen, baß 9JicrcS Sß. nadjgeaßmt ßabe.

Somit errocift ¡іф bic ^ppotßefe BßlerS, toie befteeßenb fic аиф auf ben erften Slict ег)феіпеп mag, bei näßerer Prüfung als Wenig іиаі^фсіпііф.

Sitin fommt поф ein britter (Sbelmann als ©egenftanb ber Sonette in ßrage, nämiid) ber

@raf tion Soutßampton. Biefe «ßppotßefe, bie guerft tion Slatßan Brate ***) aufgeftcllt tourbe, bem

¡іф tion älteren ЬепІ)фспSßafefpcare»5oi^ern ®crtiinitSf) unbmitSorbeßalt ßrepßigf*) օոքՓ1օքք6ո, ßat in neitefter ^cit att £ec unb Sarragitt SBerteibiger gefnnben.

^cnrp SBriotßeSlp, (Sari of Soutßampton, tourbe am 6. üftober 1573 geboren. ՏՓօո im Saßre 1581 tierlor er feinen Später. Seine erfte SluSbilbitng erßielt er feit 1585 in Kambribge.

1589 erlangte er in St. Soßn’S Kollege ben Stang eines SSIafter of SlrtS, worauf er feine Stubien

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