• Nie Znaleziono Wyników

Theologisches Literaturblatt, 15. Mai 1896, Nr 20.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Theologisches Literaturblatt, 15. Mai 1896, Nr 20."

Copied!
4
0
0

Pełen tekst

(1)

XVII, Jahrgang, Nr. 20, L e i p z i g , 15. Mai 1896,

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben

von

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 ^Ho. 50 /$ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$ .

D ie letzten m ittelalter]. Päpste nach L . Pastor.

K aftan, D. T h eodor, D er ch ristliche Glaube im geistigen L eb e n der Gegenwart.

Jaeobl, F ran z, Das lieb reich e K elig ion sg esp räch zu T h orn 1646.

Bard, P., H alte, was du h as tl -

Dannemann, Dr. A ., G eisteskrankheit und Irren - Beelsorge.

Zeitschriften .

Antiqu arisch e K atalog e.

Verschiedenes.

Personalien.

Eingeaandte L itera tu r.

Die letzten mittelalterlichen Päpste nach L. Pastor.

Als ergänzendes Seitenstück zur Janssen’schen „Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters“ ist seit 1886 des Innsbrucker Historikers Dr. L udw . P a s t o r „Ge­

schichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters“ im Erscheinen begriffen. Die einzelnen Abtheilungen folgen ver- hältnissmässig rasch aufeinander. Dafür, dass zwischen Band II (1889) und dem vor Kurzem erschienenen III. Bande eine etwas längere Zwischenzeit verstrich, fehlt es nicht an erklärenden Momenten. Es galt, die beiden ersten Bände in 2. Auflage neu zu bearbeiten und gegen die Angriffe anti-ultramontaner Geschichtsforscher zu vertheidigen; auch nahm das seit 1891 seines Urhebers beraubte Janssen’sche Werk den Verf. (der als Fortsetzer den sechs Janssen’schen Bänden bisher schon zwei weitere hinzugefügt hat) in Anspruch. Man wird in Anbetracht dieser Zwischenarbeiten nicht umhin können, der Produktionskraft des Historikers, der schon nach sechs Jahren den 700 Seiten von Band II 900 weitere folgen lässt, volle Anerkennung zu zollen haben.

Der neue Band behandelt die Päpste von 1484— 1513, führt also den Spezialtitel: „ G e sc h ic h te d er P ä p s t e im Z e i t a l t e r der R e n a is s a n c e von der W a h l In n o cen z’ VJII.

b is zum T ode J u liu s II.“ Erste und zweite Auflage.

(Freiburg 1895, Herder [LXVII, 888 S. gr. 8], Pr. 11 Mk.) Dass es dem Verf. nicht gelingen werde, die fünf letzten Ponti­

fikate des MA.’s mittels eines Bandes zu bewältigen, sahen und sagten wir bei Besprechung von Band II (Th. L.B1. 1890, Nr. 22) voraus. Und so ist es gekommen. Leo X. musste ausgeschlossen bleiben, nur die nicht ganz drei Jahrzehnte ausfüllenden Regierungen seiner vier Vorgänger konnten be­

handelt werden.

Man ist, wenigstens auf protestantischer Seite, gewohnt, diese Epoche — unter Hinzunahme auch noch der acht Jahre Leo’s — als eins der „dunkelsten Blätter“ in der Geschichte des Papstthums und als die Zeit „äusserster Verweltlichung“

desselben zu bezeichnen. Der ersteren Bezeichnung widerspricht Pastor, der zweiten nicht. Er sucht nicht zu retten, wo jeder Rettungsversuch nutzlos sein würde, gibt also zu, dass mit alleiniger Ausnahme des kurz regierenden Piccolomini (Pius III, 1503) hier wenig würdige Inhaber der höchsten Würde der Kirche, ja Gipfelpunkte ungeistlichen Wesens den Gegen­

stand seiner Darstellung bilden. Seine Auffassung Innocenz’VIII.

und Alexander’s VI. entfernt sich im ganzen nicht sehr weit von derjenigen eines Ranke, Gregorovius, Brosch etc.;

ja er geht in der Zurückweisung unmotivirter Rettungsversuche in Bezug auf den letzteren und auf die Familie Borja über­

haupt hier und da noch weiter, als manche protestantische Historiker. So wird denn, was den VIII. Innocenz betrifft, weder dessen wenig erbauliches Vorleben verschwiegen (s. das S. 174 f. über seine mindestens zw ei, möglicherweise auch mehr unehelichen Kinder Bemerkte), noch unerzählt gelassen, dass derselbe seines Sohnes Franceschetto Cibö Hochzeit mit einer Medicäerin im päpstlichen Palast zu Rom mit üppiger

Pracht feierte (195 f.), dass ebendieser Sohn ein äusserst sittenloses Leben führte und u. a. in einer einzigen Nacht beim Spiel 14,000 Dukaten an den Kardinal Riario verlor (255), dass in Bezug auf Kardinalsbegünstigung und Nepotis­

mus mehrfach fast Unglaubliches geleistet, u. a. im März 1492 ein erst 14jähriger Knabe (Giovanni Medici, der spätere Leo X.) zum Kardinaldiakon ernannt wurde etc. (257 f.). — Ebenso rückhaltslos wird Alexander’s VI. und seines Hauses Charakter preisgegeben. Das bekannte Möhler’sche Diktum: „Das Un­

glück dieses Papstes war seine Familie“ wird wiederholt (288).

Als ein Macchiavellist ersten Ranges wird der Papst neben den beiden Sforza, Lorenzo de’ Medici, seinem Sohne Cesare Borja und dem neapolitanischen Tyrannen Ferrante schon gleich in der Einleitung aufgeführt (S. 4). Ueber sein Verhalten in vorpäpstlicher Zeit erfährt man, dass er schon unter Sixtus IV .' als „der reichste aller Kardinäle“, aber auch als berüch­

tigt wegen „sittenlosen Lebenswandels“ galt, und dass er auch nach Empfang der Priesterweihe „sein lasterhaftes Leben nicht aufgab“ (261). Vgl. weiterhin die Berichte über die von ihm im Vatikan, nicht ohne Tanz und Komödienaufführung, gefeierte Hochzeit seiner Tochter Lucrezia (296 f.), über die Schamlosigkeit seines Nepotismus, insbesondere des zu Gunsten Cesare’s geübten, sowie über das greuelvolle Leben dieses Sohnes (424 ff.), über das skandalöse Tanzfest in Cesare’s Gemächern, dem der Papst gelegentlich Lucrezia’s abermaliger Hochzeitsfeier 1501 beiwohnte (451 f.)*, etc. Schliesslich wird, übereinstimmend mit A. de Reumont, die elfjährige Re­

gierung A.’s als „ein Unglück“ bezeichnet, wodurch das Papstthum zu einer Zeit, da seine Autorität noch ungeschwächt erschien, in Misskredit gebracht wurde. Zugleich werden „die modernen Rettungsversuche als eine unwürdige Verdrehung der Wahrheit entschieden zurückgewiesen“ (473 f.).

Auch in Bezug auf Julius’ II. kriegerisch-weltliches Treiben und nepotistische Geldgier wird keines der durch die histo­

rische Kritik geforderten Zugeständnisse verweigert, dem- gemäss also sein Verkaufen nicht blos von Kirchenämtern, sondern auch von vielen Pfründen, seine öftere Verletzung des klerikalen Decorum (z. B. beim Sturm auf Mirandola und bei seinem Theilnehmen an Jagdpartien (S. 686), sein wilder Jähzorn etc. nach Gebühr gerügt. Andererseits fehlt es selbst­

verständlich nicht an Zustimmung zu dem, was von Michel­

angelo an bis herab zu Burckardt zur bewundernden Verherr­

lichung dieses Kolossalpapstes geschehen. Und nicht nur die herkulische Kraft und der Heldenmuth, wodurch derselbe zum

„Retter des Papstthums“ in einer Zeit schwerster Bedräng­

nisse geworden (S. 676 f.), erfahren Anerkennung: auch an den Regierungen jener Vorgänger wird immerhin gerühmt und geschont, was irgend vom katholischen Standpunkte aus Ruhm und Schonung zu verdienen scheint. Bei Innocenz wird über die Hexenbulle von 1484 in entschuldigendem Tone gehandelt

* D as hierüber Bem erkte b ild et einen der F ä lle , wo der V erf. m it unerbittlicherer Strenge, als sogar manche protestantische Darsteller, z B . Gregorovius, vorgeht. E r stim m t der Annahm e, wonach der A b ­ schnitt „D e convivio 50 m eretricum “ im Burchard’sehen Diarium un- ächt sei, keineswegs zu.

(2)

243 244

und, neben dem Zugeständnisse, dass allerdings die Verfolgung der Hexen durch diesen Erlass befördert worden sei, zugleich betont, derselbe enthalte „keineswegs eine dogmatische Ent*

acheidung über das Hexenwesen“ (251 f.). Und bei Alexander wird es als „merkwürdig“ und als ein gnadenvoller Erweis der über ihrer Kirche wachenden göttlichen Vorsehung ge­

rühmt, dass dieser bis an sein Ende in sittenlosem Wandel beharrende unwürdige Statthalter Christi doch streng recht­

gläubig regiert habe. ,,Alexander’s VI. Behandlung der rein kirchlichen Angelegenheiten hat zu keinem begründeten Tadel Anlass gegeben; . . . . die Reinheit der kirchlichen Lehre blieb unversehrt“ (S. 474 f.). — Der hier zum Ausdruck gelangende prinzipielle Unterschied zwischen des Verf.s katholischem Be- nrtheilungsstandpunkt und unserer protestantischen Auffassung macht sich selbstverständlich auch in dem allgemein orientiren- den Eingangsabschnitt: „Sittlich-religiöse Zustände und Wand­

lungen Italiens im Zeitalter der Renaissance“ (S. 3— 164) mehrfach bemerklich. Vieles, was nach unserem Urtheil mit zu den Symptomen heidnischer Entartung und Reformbedürftig­

keit des Kirchenwesens des ausgehenden Mittelalters gehört, wird hier rühmend hervorgehoben. In dem Kultus der zahl­

reichen Schutzheiligen seitens der städtischen 'Innungen und Zünfte wird nichts heidnisch Abergläubiges erblickt, sondern nur „tiefe Religiosität“, ,,wahrhaft innerliche Frömmigkeit“

(27). Dass in der Stiftung unzähliger Bruderschaften zu reli­

giösen und sozialen Zwecken neben einem wohlthätigen doch auch ein bedenklicher Zug des Zeitalters und eine schädliche Ueberproduktion zu Tage tritt, bleibt unbemerkt (32 f.). Die allgemeine Verbreitung des Glaubens „an die Fürbitte der Heiligen und die Gnaden Wirkung ihrer Reliquien“ wird gleicher­

weise unter den Symptomen eines günstigen Standes der Ge- sammtkirchlichkeit Italiens namhaft gemacht, wie die eifrige Verehrung der allerseligsten Jungfrau, der Pomp der Fest§

und Festprozessionen, die steigende Verehrung des allerheiligsten Altarsakraments etc. (S. 69 ff.). — Auch die Schroffheit und der bittere Spott, womit Aeusserungen eines zwar verkehrte Wege einschlagenden, aber immerhin doch symptomatisch be­

deutsamen kirchlichen Reformtriebs wie jener bei Carjavals Pisanischer Synode 1511 hervortretende beurtheilt worden (S. 649 „pisaner Conciliabulum“ ; S. 653 „französische Winkel­

synode“ etc.), gehören mit zu diesen Kennzeichen des spezifisch ultramontanen Standpunkts des Verfassers.

Von beträchtlichem Interesse ist der in den Schluss­

abschnitten (III, 8— 10: „Julius II. als Mäcen der Kunst“ etc.

S. 698— 805) gegebene Ueberblick über Roms Kunstleben wäh­

rend der ersten zwei Jahrzehnte des Cinquecento, namentlich über die bewundernswerthen Schöpfungen der grossen Künstler­

trias Bramante, Michelangelo, Raffael. Man begegnet hier auch manchem Neuen, u. a. bei Raffael beachtenswerthen Beiträgen zur Deutung und Deutungsgeschichte der grossen Stanzenbilder „Schule von Athen“ und „Disputä“ (S. 765 ff.).

— Gleich diesen und anderen Beweisen für das Vielseitige der Bestrebungen und Interessen des Verf. bringt der Band, ähn­

lich wie die früheren, glänzende Belege für die beträchtliche Ausdehnung seiner archivalischen Studien und seiner Literatur- kenntniss. Dass die letztere keine ganz unbeschränkte ist, gibt sich allerdings gelegentlich zu erkennen, besonders an Stellen, wo er die Grenzen seines spätmittelalterlichen For­

schungsberichts in etwas zu überschreiten sich veranlasst sieht.

So zeigt die Art, wie er (S. 41) über die Entstehung der Franziskanertertiarier und ihrer Regel handelt, dass die neueste kritische Forschung über diesen Punkt (K. Müller, Anfänge des Minoritenordens etc. 1885, S. 115 ff.) ihm un­

bekannt geblieben ist. f

Kaftan, D. Theodor (Gen.-Sup. für Schleswig), Der c h rist­

lich e G laube im g e istig e n L eben der G egenw art.

Schleswig 1896, Jul. Berger (110 S. 8).

Wir geben zuerst die Inhaltsübersicht: Das Thema (S. 1), Modernes Geistesleben und moderne Weltanschauung (S. 5), Die Nichtbeweisbarkeit des christlichen Glaubens (S. 34), Der geschichtliche Christus (S. 42), Der christliche Glaube (S. 7 6), Das Bekenntniss, der Glaube an Gott, der Glaube an Jesum Christum, der Glaube an den heiligen Geist, der Dreieinige —

Schluss 108. Schon diese Uebersicht gemahnt uns an die apologetische Zeit vor etlichen Jahrzehnten, und das Motto 1 Petr. 3, 15: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung jeder­

mann etc.“ bestätigt diese Erinnerung an jene Zeiten und ihr Thema der „modernen Weltanschauungen“, nur mehr in das Licht der Gegenwart gestellt. Worin besteht das Charakte­

ristische derselben? „Es lässt sich die Eigenart des m od ern en G e is t e s le b e n s kurz charakterisiren, durch den dreifachen Hinweis auf die Werthung der Erfahrung als einzige Er­

kenntniss quelle; — auf die Beschränkung des gemeinen Er- kennens auf die sichtbare natürliche W elt; — auf den Vollzug dieses Erkennens in dem Betrieb der exakten Wissenschaften“

(S. 8). Worin besteht nun aber die m o d ern e W e l t a n ­ sc h a u u n g ? Sie ist nicht blos materialistisch, auch nicht blos pantheistisch, auch nicht blos positivistisch — „eine moderne Weltanschauung im Sinne e in e r e in h e it lic h e n W e lt e r k lä r u n g gibt es n ic h t “ (S. 10). Die W elt als solche, dieses G a n ze, entzieht sich völlig der Erfahrung.

„Die Welt ist ein G la u b e n s b e g r if f , nicht ein Wissens­

begriff“ (S. 11). Nur Ausschnitte des Seins erkennen wir;

unser W is s e n ist Stückwerk. „Je mehr wir die Dinge begreifen, desto weniger verstehen wir sie“. Wenn wir trotzdem von einer modernen Weltanschauung reden, so verstehen wir sie von dem Grundgedanken aus: „D ie W e lt i s t ein in s ic h s e lb s t b e s te h e n d e s , du rch ü b e r e in stim m e n d e im m a n en te G e­

s e t z e g e o r d n e t e s S e in , a u s s e r dem es n ic h ts g i b t “ (S. 14). Diese sogenannte moderne Weltanschauung prüft nun der Verf. nach ihrem Werth, um zu finden, dass sie keine W e lt e r k lä r u n g gibt und dass wir, da wir alle „Meta­

physik“ überwunden zu haben glauben, von dieser doch nirgends los- und aus den Problemen nicht herauskommen.

Vor allem die Weltanschauung des n a t u r a lis t is c h e n Mo­

n ism u s „erweist sich bei näherem Zusehen als eine Mischung von Naturerkenntnissen, Hypothesen und Phantasterei“ (S. 22).

Im Zusammenhang hiermit bahnt sich der Verf. den W eg zur Frage des W u n d ers. Und allerdings darin — im surnaturel, wie es die Franzosen nennen — d. h. in der Gottesfrage liegt die Entscheidung. „In das Vorhandene tritt ein Neues ein“

(S. 20). Das ist die Frage des Christenthums, Jesu Christi etc., kurz die alte Frage der richtig verstandenen Apologetik.

Und darin kennt der Verf. keine Konzessionen. — Wenn er im zweiten Abschnitt „die N ic h t b e w e is b a r k e it des c h r is t ­ lic h e n G la u b e n s “ (S. 34) vertritt, so versteht er das im Sinne eines zwingenden Beweises. Und so ist es stets richtig gemeint gewesen. Damit aber wird nicht gemeint sein, dass der christliche Glaube nicht sich rechtfertige und bestätige aus dem Zusammenhang und Einklang mit dem übrigen Denken.

Denn er ist nicht wie eine einsame Insel im weiten Ozean, die in keiner Verbindung mit allen übrigen — wenn auch andersartigen — Gewissheiten, vor allem der geschichtlichen und der sittlichen Welt — stände. So werden wir wol den Verf. zu verstehen haben, und haben wir stets alle apologe­

tische Aufgabe verstanden. — Wenn diese Frage sich kurz erledigt, so nimmt der folgende Abschnitt „der g e s c h i c h t ­ lic h e C h r is tu s “ um so mehr die Erörterung in Anspruch (S. 4 2 — 76). Mit vollem Nachdruck und aller wünschens- werthen Rückhaltlosigkeit führt der Verf. dieses Thema vom ganzen Umfang des Lebens Jesu, von Geburt bis Aufer­

stehung etc., aus. Hier liegt die Entscheidung. „An diesem geschichtlichen Christus haben wir den entscheidenden Grund unseres Glaubens“ (S. 73). Mit gleicher Freude wird man im folgenden „der christliche Glaube“ (S. 76) die Feststellung und die Inhaltsdarlegung des Apostolikums lesen in seiner Bedeutung für den Glauben auch in der Gegenwart. Und je weiter dem Schlüsse zu, um so wärmer und direkter wird die Rede, und man hat wol den Eindruck, dass der Verf.

hier ganz bestimmte Gegner oder gegnerische Freunde vor Augen habe, an die er sich wendet und auf die er zu wirken sucht. Wenn in den ersten Partien der Schrift die Rede zuweilen etwas schwerfälliger und weniger ansprechend ist — hier gewinnt sie immer mehr Eindringlichkeit und überwindende Kraft. Wir können ihr daher nur die ent­

sprechende Wirkung bei allen die „guten Willens“ sind und.

vor allem zahlreiche Leser wünschen. E. L.

(3)

245 246

J a c o b i, Franz (ev. Pfarrer in Thorn), D as lieb reich e B elig io n sg esp rä ch zu Thorn 1645. Erweiterter Sonder­

abdruck aus der Zeitschrift für Kirchengeschichte. Bd. XV, Heft 3 u. 4. Gotha 1895, Fr. Andr. Perthes (VI, 99 S.

gr. 8). 1. 2 0 .

Zuletzt hatte Ikier auf Grund handschriftlicher Quellen über das Colloquium Charitativum in einer Inauguraldisserta­

tion (1889) gehandelt, aber er hatte nur die Vorbereitungen untersucht. Jacobi ist es gelungen, neue Quellen aufzufinden.

Zwar der Ertrag aus dem Thorner Eathsarchiv ist kurz bei­

sammen und besteht nur in Abschriften, um so beachtens­

w e r te r sind Jacobi’s Funde in der Danziger Stadtbibliothek.

Unter den dortigen Handschriften befindet sich ein Tagebuch eines Theilnehmers am Gespräch, das bisher dem Senior Botsak zugeschrieben wurde. Aber Jacobi hat jedenfalls Eecht, wenn er es diesem abspricht, sehr wahrscheinlich hat er auch mit der Vermuthung der Autorschaft des Danziger Stadt­

sekretärs H. Beer mann das Eichtige getroffen. Dieses Tage­

buch ist eine Quelle ersten Eanges, gibt es doch noch weitere Aktenstücke und die Korrespondenz des Danziger Eathes in Sachen des Gesprächs. Auch sonst fand sich in der ge­

nannten Bibliothek Material von Belang. Im Anhang gibt Jakobi auch eine willkommene Zusammenstellung der gedruckten Quellen, die er benutzte, womit er der künftigen Forschung einen grossen Dienst gethan hat. Scharf lässt Jacobi die Charaktere der hervorragendsten Persönlichkeiten heraustreten.

Da zeichnet er den Charakter des Königs Wladislav IV., dessen Brief an Urban VIII. vom 7. Oktober 1643 beim Ein­

tritt seines Bruders Johann Casimir in den Jesuitenorden alle Beachtung verdient (S. 3 Anm. 1). Ein Königsspross müsse seinem Volk öffentlich voranleuchten und dürfe sich nicht in Klostermauern verstecken, schreibt der König. Es sei die höchste Pflicht der Fürsten, für das Wohl der Völker zu .sorgen, die Ehre Gottes zu mehren, die heiligen Gebräuche, Angelegenheiten, Personen selbst mit Gefahr seines Lebens zu schützen. Nicht weniger scharf tritt die Gestalt des eigent­

lichen Anstifters des Gesprächs heraus. Es ist dies Barthol.

Nigrinus, erst Lutheraner, dann reformirter Prediger in Danzig, zuletzt 1643 katholisch und mit dem Amt eines Geheimsekretärs beim König in Warschau abgefunden. Dass Nigrinus den ersten Anstoss zum Gespräch gab, hat Jacobi gegen Henke festgestellt. Auf katholischer Seite zeigt sich besonders der Jesuit Schönhof als gewandter Streiter, auf lutherischer Seite Hülsemann; auf reformirter gewinnt neben dem Königsberger Hofprediger Berg besonders der L aie:

Kastellan Gorayski, unsere Achtung. Ganz klar ist, dass von römischer Seite mit dem „liebreichen“ Gespräch nichts anderes als ein Fechter Stückchen im Dienst der Gegenreformation be­

absichtigt war. An irgend welches Zugeständniss dachte man auf jener Seite nicht. Die Ideale eines Calixt erwiesen sich als völlig unreife und unpraktische Luftgebilde, welche nur den Appetit Eoms reizen konnten. Der Jesuit Schönhof deckte die Karten auf, als er sprach: „Wir vertrauten auf die katholische Wahrheit, dass sie auch Euch gefallen werde, wenn sie Euch in ihrer natürlichen Gestalt ohne Schminke, ohne fremde Farbe erschiene“ (S. 64). Der neuaufgeputzte Katholizismus war so siegesgewiss, dass er hoffte, die Anders­

gläubigen würden ihm von selbst zufallen, wenn er sich nur in einem öffentlichen Gespräch von gewandten Bednern vor den Augen der Lutheraner und Beformirten vorführen liesse.

Aber er fand Leute, die prüften, die Eom kannten, Leute, die in erster Linie auf das principium probandi drangen.

Aengstlich suchte man alle begründeten Einwendungen abzu­

schneiden und entzog zuletzt den Lutheranern das Wort.

Alsbald spielte man den Beleidigten, sobald die Gegner un­

bequem wurden, versteckte sich hinter die königliche In­

struktion und beanspruchte für sich Ehrentitel, die man dem Gegner versagte. Der steifnackige Hülsemann, der Eom auch in diesem Punkt in die Parade fuhr, gewinnt bei näherer Betrachtung. Man mag die unthätige E olle, zu welcher sich ein Mann von dem Wissen und dem Wohlmeinen Calixt’s als Zuhörer und stiller Berather der Eeformirten veru rteilt sah, beklagen, man mag die Uneinigkeit der Lutheraner und Beformirten gegenüber dem gemeinsamen schlauen Gegner be­

dauern, mag das Gewicht, das von lutherischer Seite auf den Nominalelenchus gelegt wurde, unverständlich finden, aber man darf nicht vergessen, dass die Theologen jener Zeit doch wol auch wussten, was den wirklichen Bedürfnissen ihrer Zeit entsprach, was praktisch und durchführbar war. Es ist reiner Anachronismus, jene Zeit vom Standpunkt der preussischen Union zu beurteilen. Es ist bezeichnend, dass die Eömischen die Lutheraner so schroff fanden, dass sie mit ihnen brachen, während die Eeformirten sich öfters schmiegsam erwiesen, was der Lutheraner Güldenstern damit entschuldigte, sie wohnten auf der Ukraine und müssten deshalb allen Anstoss bei den Katholiken vermeiden. Man lernt Eom und den Jesuitismus in der frisch geschriebenen Studie trefflich er­

kennen, auch im Mantel der Liebe. Ein kleiner Lapsus ist es, wenn S. 14 gesägt ist: „Am wenigsten zahlreich waren die lutherischen Theologen vertreten“. Denn ihrer waren es mit den drei nachgekommenen Königsberger 28, Katholiken 26, Eeformirte 24.

N a b e r n . Gr. Bossert.

Bard, P. (Oberkirchenrath in Schwerin i. Mcckl. ), Halte, was du hast!

P red igten im Dom zu Schwerin gehalten. Schwerin i. M eckl. 1894, F r. Bahn (IV , 260 S. gr. 8). 3. 20.

W enn man B a rd ’s P red igten lie s t, so m ag man w ol an die scharf- geschliffenen W affen der ersten C h ristenheit erinnert w erden; h ier is t viel S alz und Lich t. A llerd in gs viele Beziehungen sind moderne. Am reichen Gedankengehalt in ed ler Form erkennt man die gegen w ärtige R ich tu n g der P red igtw eise w ieder. Zeitgem äss is t auch die bei aller E ntschiedenheit u n streitig vorhandene Gabe der Anknüpfung. D azu kom m t viel E ig e n tü m lic h e s , P ersönlich es, nam entlich eine lebh afte H erzen sw ärm e, eine hinreissende Begeisterung. M an kann sa gen , dass diese P red igten den G leich giltigen wecken, den Schwankenden zur G e­

w issheit führen , vo r die Entscheidung stellen wollen. D afü r müssen S ch rift, G eschichte, E rfahrung Zusammenwirken. — D ie Sätze sind m eistens kurz, der in der M ission sfestpredigt betonte H auptsatz dagegen für die m eisten Ohren und Augen zu lang. Apologetisch bedeutend is t nam entlich die 17. P re d ig t über Lukas 14, 1 — 11: W aru m glau best du n ich t? Sehr k rä ftig is t die Zusammenfassung des In h alts S. 214. — H a r t erscheint uns die W endu ng S. 224: W as soll m ir ein H eilan d, der meine Schuld nicht b ezah lt! T h a t E r (las nicht — was im m er sonst E r leisten m ag! — keine Stunde bleibe ich bei Ih m . Denn trotz Seiner bin ich dann ein verlorener Mensch. — Sachlich is t das ja rich tig.

A b e r wie kann ein Jü n ger Jesu sich so ausdrücken! Und kann dieses W o r t: „kein e Stunde bleibe ich bei Ih m “ auf den Angefochtenen, der Jesum noch nicht als den Versöhner kennt, in einer schlim m en Stim m ung nicht den Eindruck machen, als brauche er dem von ihm anfänglich er­

kannten H eilande nicht m ehr treu zu sein? — D ie S. 51 berührte F rage, ob der Auferstehungsglaube zur S eligk eit erforderlich sei, konnte bün­

d ig er und erschöpfender dahin beantw ortet werden, dass die persönliche G ew issheit der heilsnothwendigen Sündenvergebung unbedingt auf einen lebendigen und darum auferstandenen H eilan d zurückweisen muss. — So sehr man den U nw illen B ard ’s gegen die U rheber des Apostolikum - streites theilen w ir d , so werden ihm doch nicht alle beistim m en, wenn er auf der K an zel Schwerins gegen den Dozenten der R eichshauptstadt angriffsw eise vorgeht, noch dazu m it scharfen W orten . Dass H arnack sich habe von falschen Freiheitsgedanken blenden und bothören lassen, w ird manchen Zuhörer in schwere Bedenken gefü h rt haben; B ard rechnet ihn zu den falschen Propheten und vergleich t ihn m it Judas. W ir gehören keineswegs zu seinen Freunden, aber w ir wissen aus seinem Privatleben Z ü ge , aus denen deutlich h ervorgeh t, w ie letzteres U rth eil bei ihm nicht zu trifft; und was soll das auf der K a n zel? — W as übrigens den Judas Belbst und seine anfängliche E ntw ickelung b etrifft, so erinnern w ir hier nur an die ebenfalls ungeläuterten Messias­

erw artungen seiner M itjü n ger. F ü r die späteren Entwickelungskrisen sehr zutreffend bem erkt B ard m it der ihm eigenen sittlichen Schärfe:

Es geh t auf die Dauer n ich t, bei dem H errn sein und u ngew andelt bleiben. W ir s t du der Sünde nicht gram , so w irst du ihm gram , und dann — b ist du ve rlo re n ! — Uebrigens überzeugt, dass der auf hoher W a rte stehende V erf. unsere Bem erkungen aufnehmen w ird w ie sie gem eint sind, schliessen w ir diese Besprechung m it dem A nfangsw orte des durch seine frühere P redigtsam m lu n g („ In keinem Ä ndern H e il!“ ) seinerzeit in dieser Z eitsch rift hervorgerufenen U rth eils: D as sind g e ­ w a ltig e P red igten , ge w a ltig nicht nur wegen ih rer glänzend rhetorischen Form , sondern vor allem w egen ih rer einschlagenden W irk u n g.

________ E. Bendixen.

Bannemann, D r. A . (Assistenzarzt des st. Jürgen-Asyls zu Brem en), Geistes­

krankheit und Irrensealsorge. Ein W o rt zur A u fk läru n g und W arnung. B erlin 1895, C. Schönemann (39 S gr. 8). 60 P f.

N achdem der A achener Prozess die allgem eine A ufm erksam keit au f

(4)

247 248

d ie F ra ge der Irrenhäuser gelen k t h a t, m acht der V erf. den Versuch, b ei dieser G elegenheit die öffentliche M einung noch einm al gegen v o n B o d e l s c h w i n g h und H a f n e r m obil zu machen, dam it die bei diesen vorhandenen oder vorausgesetzten Absichten n ich t etw a bei der K eorgani- sation des Irrenpflegew esens verw irk lich t werden. D iese G efahr scheint uns nicht eben gross. D ie Kom bination der E pilepsie und der Geistes­

krankheiten m it den Däm onischen des Neuen Testam ents is t für kon­

fessionelle und gläu bige K reise in keiner W eise charakteristisch (vgl.

S ch äfer, L e itfa d e n ; W u rste r, D ie Leh re von der Inneren M ission); w ol aber die U eberzeugung, dass vor allem bei den Epileptischen neben d er ärztlichen die e r z i e h l i c h e E inw irku ng überaus w ich tig iß t, und dass diese erziehliche Einw irkung eine r e l i g i ö s e sein muss. Schriften, die w ie die vorliegende im Tone der „B rie fe m oderner Dunkelm änner“

geschrieben sind, können nur dazu dienen, den vorhandenen Gegensatz

z a verschärfen und zu vergiften . W i.

Zeitschriften.

Beweis, Der, des Glaubens. M onatsschrift zu r B egrü n d u ng und V e r ­ t e id ig u n g der christlichen W a h rh e it fü r G ebildete. N . F . X V I I . Bd., d er ganzen R e ih e X X X I I . Bd., M a i 1896: S t e u d e , D ie apologetische B ed eu tu n g der allgem ein en R eligionsgeschich te (F orts.). D ö r w a l d , Sokrates als A p olo get. O. Z ö c k l e r , A pologetisch es in n ich t­

apologetischen O rganen I I . D e r s ., S eit wann leben M enschen auf der E rd e.

Missionen, Die Evangelischen. I I . Jahrg. 1896, 5. H e ft, M a i: Julius R i c h t e r , D e r S ie g des Christenthum s auf Madagaskar. (M it 9 B ild e rn .) P . v. B . , A u s der A rb e it ein er deutschen M ission sleh rerin in K a p ­ stadt. (M it 3 B ild ern .) C 1 e m e n , D ie internationale M issionskonferenz fü r Studenten zu L iv e rp o o l. (M it 2 B ild ern .)

Monatsblätter für Innere Mission. X I I I . J a h rg ., H e ft 3 u. 4, M ä rz u. A p r il 1896: M . W e n c k , D ie L e h re von der In n eren M ission.

S ,ta m m , D ie M ita rb eit der Schule bei der L ö s u n g der sozialen A u fgab e.

Monatsschrift, Allgemeine Konservative, für das christliche Deutsch­

land. B egrün det 1843 als V o lk sb latt fü r Stadt und Lan d . 53. Jahrg., M a i 1896: A n n ie S w a n , John M aitlan d. E in e Fam ilien gesch ichte.

U ebersetzt von E lis e E ckert. H e in ric h v o n S t r u v e , A u s m einem L eb en . Nachtrag. D . v. O ., F e u e r und S ch w ert im Sudan. D ie ägyptische A rm e e und ih r H errsch er. N a ch den R eiseb riefen eines russischen O ffiziers. S c h i l l e r - T i e t z , D as w iederen tdeckte G o ld ­ land „ O p h ir “ . H . W i l h e l m i , T h . C a rlyle’ s sozialpolitische Schriften, v . H ., V en ezu ela und die M o n roe-D octrin . W . B., D ie B e rlin e r G e ­ w erbeausstellung 1896. A . F r e y b e , Deutsche Sprüche.

Pastoralblätter für Homiletik, Katechetik und Seelsorge. N e u e F o lg e der praktisch-theologischen Z eitsch rift: „G e s etz und Zeu gniss“ . X X X V I I I . Jahrg., 8. H e ft , M a i 1896: M ä c k l e n b u r g , D ie b ib li­

sche L e h re vom irdischen G u t und das Verhältniss der K irc h e zu derselben. E . Q u a n d t , K om m , h eilig e r Geist, H e rr e G o tt! P re d ig t am 1. P fin gstfeierta g über 2 T im . 1, 7. M e i e r , Christus muss wachsen, ich aber muss abnehm en. T rau red e über Joh. 3, 30 g e ­ halten. G . S a m t le b e n , D ie E v a n ge lie n des K irch en ja h res in ih rer V e rw e n d u n g zu kurzen Ansprachen bei T au fen . M e d i t a t i o n e n ü ber d ie E pisteltex te der I V . sächsischen R eih e, der I I . bayerischen E p istelreih e nach Thom asius und der I I . rheinischen E pistelreih e nach N itzs c h : R og a te über Jak. 5, 7— 10 (Sächs.) von B e n d i x e n . H im m elfa h rtsta g über Psalm 110 (Sachsen I V , R h ein isch A , B ayerisch A , H a n n o v e r und Nassau V I I = H im m elfa h rt). A u s v . L a n g s d o rff, A lttestam en tlich e P erik op en . E x a u d i über H eb r. 6, 17— 20 von Joh. J e r e m i a s . I. P fin gstfeierta g über 1 K o r. 12, 3— 7 ( = B ayern T rin ita tis ) von P ü s c h m a n n . I I . P fin gstfeierta g über 2 T im . 1, 7 (Sächs.) von H e i s e . T rin ita tis über 1 Joh. 4, 12— 16 ( = R h ein isch Ju bilate) von F r i t z s c h e . H im m elfah rtsfest über E ph . 1, 15— 23 von H e r r m a n n . I. P fin gstfeierta g über E ph . 2, 19— 2 2 von H . H ü t t e n r a u c h . D isposition en. P red igten über den B r ie f St. P a u li an d ie E ph eser (in E n tw ü rfen ) von G . Chr. D i e f - f e n b a c h .

Eevue de l’histoire et de litterature religieuses. N o . 2, M a rs -A v r il:

L . D u c h e s n e , L e s prem iers tem ps de l'ötat p on tifical. F rancois T h u r e a u - D a n g i n , N otes d ’ archdologie orientale. 1. L e g la iv e tournant. 2. L e serpent d ’airain. H e n r i M a r g i v a l , R ich a rd Sim on.

I I . L e s travaux preparatoires ä l ’ H is to ire critiqu e du V ie u x Testa­

m en t; R . Sim on et les .Juifs. A lfr . L o i s y , B ib lio grap h ie scripturaire.

P a u l L e j a v , C h roniqu e de litteratu re chretienne.

Eevue thomiste. N o . 1, M a rs: M .-T h . C o c o n n i e r , Ce qu ’ il m e sem ble qu ’ on d oit penser de l’ h ypnotism e (suite). P . M a n d o n n e t , P old m iqu e a verroiste de S ig er de Brabant et de Saint T hom as d ’ A q u in . M .-B . S c h w a l m , L ’ acte de fo i e s t- il raisonnable? A . G a r d e i l , L ’ 6vo- lu tion ism e et les p rincipes de Saint-Thom as. D r. S u r b l e d , L ’ oeil et le cerveau ; etude de p h ysio logie nerveuse. U .-V in c e n t M a u m u s , L ’idee de l ’ E tat. J. F r a n c k , R e v u e des sciences physicochim iques.

Saat auf Hoffnung. Z eitsch rift fü r d ie M ission der K irc h e an Israel.

X X X I I I . Jah rg., 2. H e ft : L . A n a c k e r , D ie E m an zip ation der Juden. A . W i e g a n d , R abbin ow itsch in der B eleu ch tu n g der H ard ela n d ’ schen G eschichte der Lu th erisch en M ission und d ie B e ­ denken des M ecklenburgischen K irc h e n - und Zeitblattes. W u t z - d o r f f , Israel w ird in d ie W ü ste gefü h rt werden. G ., Z w e i E isen ­ bahnfahrten.

Siona. M on atsschrift fü r L itu r g ie und K irch en m u sik . X X I . Jahrg.,

5. H e ft, M a i 1896: H . G e b i e r , Z u r G eschichte der E n tw ick elu n g des K irchen gesanges in der F re ie n und Hansestadt Lü beck. P fin g s t- hym nus: Beata nobis gau dia, lateinisch und deutsch. A n tip h on . Z u r R u brikensprache fü r Pfin gsten . L itu r g ie des H auptgottesdienstes in der S tiftskirch e S. G e o rg in H a m b u rg 1894. M u sikbeigaben.

Zeitschrift, Neue kirchliche. V I I . Jahrg., 5. H e ft: Julius M u e t h e l , Z u r K on sekration slitu rgie im Abendm ahlsakte. W ilh e lm V o 11 e r t , D ie B edeu tu ng der H im m elfa h rt fü r Christum .

A ntiquarische Kataloge.

H e in ric h K e r l e r in U lm . N r. 224: H istorisch e T h e o lo g ie (2 6 0 4 N rn . 8). N r. 225: System atische T h e o lo g ie (1768 N rn . 8).

Verschiedenes. E ine neue t h e o l o g i s c h e K l a s s i k e r b i b l i o t h e k erscheinen zu lassen hat eine ju n ge, strebsam e Verlagsfirm a, G erhard R eu ter, Braunschw eig und L eip zig, unternommen. V orläu fig sollen nicht neue, sondern bewährte ältere W erk e geboten werden, der Band zum P reis von 1 M k. V o r uns lie g t der erste, enthaltend zw ei Abhandlungen U llm ann’s, die w ol beide zuerst in seinen Studien und K ritik en erschienen sind und zw ar b ei G elegenheit der Strauss’schen E van gelien k ritik : 1. Z u r Charakteristik des Kanonischen und Apokryphischen in Beziehung auf die evangelische G eschichte; 2. W a s setzt die S tiftu n g der christlichen K irch e durch einen G ekreuzigten voraus. D er H erausgeber h a t gew iss R ech t dam it, dass beiden Aufsätzen m it ih rer gediegenen, feinsinnigen A p olo getik dauernder W e rth zukom m t; insbesondere sind die W a h r­

heiten des ersten bei V erw erthu n g des vor einigen Jahren entdeckten Fragm ents des Petrusevangelium s von vielen K ritik ern vergessen worden.

Ebenso dankenswerth is t es, dass Band 2 und 3 U llm ann's Sündlosig- keit Jesu, Band 3 und 4 V in et's Pastoraltheologie uns w ieder zugänglich machen. N äch st der W a h l der Autoren kom m t bei einem solchen Unternehm en besonders die äussere A u sstattu n g in B etracht. A lle A n ­ erkennung verdien t es, dass uns hier ein sauber kartonnirtes Bändchen von V II, 125 Seiten m it gutem Druck zum Preise von 1 M k. geboten w ird. H offentlich werden recht viele Theologen , besonders auch S tu ­ denten, G eistliche, Leh rer diese G elegenheit ergreifen, sich w erth volle theologische Bücher zu bleibendem B esitze zu erwerben. E in Bedauern aber können w ir nicht unterdrücken. D er U m fang der einzelnen Bändchen is t so klein genom m en worden, dass sie nicht einzubinden sind. D as vorliegende is t zw ar fest geh eftet und in einen freundlich ausgestatteten K arton ein gek lebt; aber nach unserer E rfahrung geh ört zur „B ib lio th ek “ nur, was gebunden ist. A ehnliche theologische und nichttheologisch&

Unternehm ungen w ie die seine hätten dies dem H erausgeber nabelegen können. W ie soll es erst werden, wenn er ein grösseres W e rk in seine Sam m lung aufnim m t? V ielleich t lässt sich darin noch W a n d el schaffen.

Jedenfalls aber wünschen w ir der Sache einen guten F ortgan g.

Personalien.

D ie theologische F ak u ltät in Tübingen hat den Professor der Theo­

log ie zu L e ip zig Dr. O tto K i r n zum Ehrendoktor honoris causa ernannt.

D em Lic. theol. A rn old M e y e r , P rivatdozen ten an der U n iversität Bonn, is t das P räd ik at „P rofesso r“ verliehen worden.

Eingesandte Literatur.

N achstehend bringen w ir das Verzeichniss der uns seit le tz te r N um m er zugegangenen L ite ra tu r, w om it w ir zugleich den H erren V e r­

legern über den E m pfang quittiren. Fü r die Besprechung werden w ir nach M öglich k eit Sorge tra gen , können jedoch eine solche fü r m inder w ich tige und u n v e r l a n g t zugeBandte Bücher n ich t garantiren.

Die Redaktion.

D r. W ilh e lm B o d e , K u rze G eschichte der T rinksitten und M ässig- keitsbestrebungen in Deutschland. München, J. F. Lehm ann. — L ic . A lfre d B e r t h o l e t , D ie Stellu n g der Israeliten und der Juden zu den Frem den. F reib u rg i. B r ., J. C. B. M ohr (P a u l Siebeck). — D r. A . L o e w e n t h a l , Sefer Musre Haphilosophim („S in n sprü ch e der P h ilo­

sophen“ ). Au s dem Arabischen deB Honein ibn Ish äk ins H ebräische übersetzt von Jehuda ben Salomo A lcharisi. N a ch H andschriften heraus­

gegeben. Frankfurt a. M ., J. Kauffm ann. — A . S a b a t i e r , L ’apotre P a u l esquisse d ’une histoire de sa pensee. Troisiem e edition revue e t augm ehtee avec une carte des missions de Pau l. Paris, 33 rue de Seine, Fischbacher.

Verlag von Dörffling & Franke in Leipzig.

" T B

b

Kar1, D'e 8l^*'c*ie Trieb-

® kraft des Glaubens.

Eine Untersuchung zu Luthers Theologie. Preis 5 Mark.

Q i ■■■ F. W ., Kurzgefasstes Wörterbuch M e i i n o r n , zum Griech. Neuen Testament.

Preis 3 Mk., eleg. geb. 4 Mk.

Verantwortl. Redakteur: Dr. C. E. Luthardt, — Verlag von Dörffling & Franke, — Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzig..

Cytaty

Powiązane dokumenty

burg. Schomerus, Hilko Wiardo, Ist die Bibel von Indien abhängig? München, Kaiser Verl. Zahn, Theodor, Grundriss der neutesta- mentlichen Theologie. Heiodel, Max,

Hinsichtlich des zweiten Punktes vertritt Budde wieder die Meinung, der „Knecht Jahvehs“ sei überall nichts weiter als das Volk Israel. Auch hier liegt unseres

°hue ngrundsätzliche Gleichstellung mit dem Neuen“ , nicht anders „als durch Vermittelung des christlichen Bewusstseins, wie der Urgemeinde, so der nachfolgenden

Zeugniss als das ältere den Vorrang vor den Abschriften späterer Jahrzehnte hat. In praxi schaut sich die Sache jedoch ganz anders an. Wir besitzen nämlich

In dem kurzen Vorworte „Zur Methode“ bemerkt der Verf., dass sich sein Werk durch diese system atisch e „Anordnung des Stoffes nach seiner inneren

"Wucht seines Schicksals kaum merke, dass hier von ihm die Rede ist, und es will daher auch nicht als Vermessenheit, sondern als schüchterner Versuch und

Er dringt aber nicht zu der Erkenntniss durch, dass, wenn’ßaadsia theils das Herrschen, theils das Herrschaftsgebiet heisst, diese zweite Bedeutung gar nicht

fügen, dass der Moralphilosoph, wenn ihm die Offenbarung mit Erfolg zum Wegweiser dient, schlechterdings aus einer von der Offenbarung rektificirten, also nicht