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Elbląska Biblioteka Cyfrowa

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(1)

Verzeichnis

der

Vorlesungen

an der

Staatl. AkademiezuBraunsberg

imWinter 1927X28.

si-

Mit einer Abhandlungvon

Prof.Dr.med. etphil. J. Baron, Braunsberg:

Begabtenverteilunq und Vererbungsforfchung.

eamtsbers 1927

«

«nZeitung-I-undBerlagsdruckerei ietlagsgesellschasim.b. H.) Er«-

(2)

CzqHe

»

Nektar:

"«ProfessorDr.Jedzink

EhrenmitgliedderAkademik:

DomdechantDr. Wichert

(3)

«

Vorlesungenim Winter 1927X28.

TheologischeFakultät.

Dr. Bernhard Poschmann, o.Professor. (Tel. 195).

1.Dogmatikl(DvgmatischeErkenntnislehre. Die Lehrevon Gott.), DienstagbisFreitagvon 8—9Uhr.

2.Dogmatische Ubungen:Freitagvon 9——10-·«"U.hr.

3.Apologetikl:DienstagundMittwoch von-9—10Uhr.

AlphonsSteinmann, o.13rofessor. (Tel. 188).

1.Enteitung in das Neue Testament:Montag von 11—12 Uhr, Donnerstag, FreitagundSonnabend von 10—11 Uhr.

2.GeschichtederLiebestätigkeitinderAntike undimUrchristentum:

Montagvon 5—6 Uhr.

3.NeutestamentlicheUbungen: Freitagvon 5—6Uhr.

Dr. PaulIedzink, o.Professor.

1.Moraltheologielll: Dienstag, Mittwoch-DonnerstagundSonn- abendvon 9—10 Uhr.

2.Caritaskunde l:Freitagvon 11—12 Uhr.

Z.UbungenzurMoral deshL Thomas VOUAquin-

von 8—9Uhr.

Dr.JohannesB.Kiszling,o.Professor.

1.Kirchengeschichte,Mittelalter ll: Montag, DienstagundMittwoch

von 10—11 Uhr.

2.Kirchenrechtl: Montagvon 9—10 undDienstagvon 5—6Uhr.

D. Dr.LorenzDürr, o.Professor.

1.Biblische«und altorientalischeAltertumskunde (mitLichtbildern):

Montag von 2—3 Uhr, Dienstag, Mittwochund Donnerstag von 11—12Uhr.

2.ErklärungaltsemitischerJnschriften (nachdenOriginalen): Montag

von 3-4 Uhr.

Dr.

Sonnabend

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3.AssyrischlV (Leltüredes CodexHammurapi): Donnerstag von 4—5 Uhr.

4.AlttestamentlichesSeminar: Donnerstag von 5—7 Uhr.

Domherr Dr.Julius Marquardt, o.Honorarprofessor.

Wird nicht lesen.

Dr. Bernhard Gigalski, a. o.Professor.

1. LebenJesul:Montag undFreitagvon 9—10 Uhr.

2.Patrologie (Apologeten):Sonnabend von 11—12 Uhr.

PhilosophischeFakultät

Dr. FranzNiedenzu, o. Professor,Geh. Sieg-Rat (vonden amtlichen Verpflichtungenentbunden).

Wird nichtlesen.

D. Dr.Wladislaus Switalski, o.Professor. (Tel. 102).

1.Psychologiel: Montag, MittwochundFreitagvon 10—11 Uhr.

2.Logiklls(Methoden-undErtenntnislehre):DienstagundDonners- tagvon 10—11 Uhr.

3.PhilosophischeUbungen(im AnschlußanDescartes, »Methodedes richtigenVernunstgebrauchs"):Sonnabend von 10—11 Uhr.

4.Die Philosophiedeshl.Augustinus:ineinernochzubestimmenden Stunde.

5.Pädagogikll(für Fortgeschrittene)mitUbungemin drei nochzu bestimmendenStunden.

Dr.Bernhard Laum, o.Professor. (Tel. 232).

1. AntikeStaatslehren: Montagvon 5—7Uhr.

2.,Interpretationvon Cicero,derepublica: Donnerstagvon 5 —7Uhr.

3.Ubungenan griechischenInschriftemineiner nochzubestimmenden Stunde.

Dr.Philipp Funk, o.Professor. (Tel.34).

1.DeutscheGeschichteim19.Jahrhundert(in geistesgeschichtlicherMe- thode):Dienstag, Mittwochund Donnerstag von 11—12 Uhr.

2.Geschichtedes Ermlandes ll(vom16.Jahrhundert bis zurGegen- wart): Freitagvon 4—5 Uhr.

3.HistorischeUbungemineiner nochzubestimmendenStunde.

Dr. med. etphil. JohannesBaron, o. Professor.(Tel.360Nebenanschl.) 1.Konstitutionund Bererbungunter besondererBerücksichtigungder

seelischenEntwicklung:Dienstag undDonnerstag von 8——9Uhr ll

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2.OffentlicheVorlesung:AusgewöihlteKapitelaus derEntwicklungs- mechanikunter besondererBerücksichtigungphilosophischerProbleme- Freitagvon 6—7 Uhr.

ProfessorMartin Switalski, Geh. Stud.-Rat, Lektor derpolitischenSprache.

1.PolnischeGrammatik (St)ntaxund Sprechübungen):inzweinoch zubestimmendenStunden.

2.Ubungenim GebrauchderUmgangs-,Schrift-UndKanzelspkachez ineiner nochzubestimmendenStunde.

Dr.Candidus B arzel, Studienrat, beauftragtmitderPflegederLeibesübungen.

1,PraktischeLeibesübungemDienstagundDonnerstagvon 4—5Uhr.

2.Cellequium über neuere Literatur aus- dem Gebiet derLeibes- üblmgemVierzehnkägkwin einer nochzubestimmendenStunde.

Preisaufgaben

FürdasJahr 1927 werden folgendeAufgabenzur·Preisbewerbung gestellt.

1. Von derTheologischen Fakultät:

Die Stelle Mi. 11,12isthistorisch-kritischzuuntersuchen.

2.Von derPhilosophischen Fakultät:

Carl von Hohenzollernund dieKirchenpolitik Friedrichsdes Großenund seinerNachfolger« (ZUUnter-suchenzunächstnach denPublikationenaus den PreufzischenStaatsarchiven.) DieBearbeitungensindinüblicherWeisebiszum1.Dezember1927 demRektoreinzureichen.

Verwaltungskörper.

WissenschaftlicheAnstalten.

Kurator.

Der OberpräsidentderProvinz OftpreuszenDr. Siehr.

Rektor und Senat.

Nekton ProfessorDr.Iedzink.

SprechstundenimRektorzimmerderAkademie werktäglichvon 10bis 11Uhr. Tec.360.

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Senat: Nektor,Prorektor ProfessorD· Dr. Switalski unddiebeiden Dekane.

Weiter-er Senat: Die ordentlichenProfessoren.

Dekan der Theologischeu Fakultät.

ProfessorDr Poschmann, Am Stadtpark 6.

Dekan derPhilosophisehen Fakultät.

ProfessorDr. Funk, Auestr.17.

Akademiekasse.

KassenkuratoriuwDer Nektor.

ProfessorD. Dr.Dürr.

ProfessorDr. Laum.

KassenführenProfessorDr.Gigalski.

Gebähreuausschuß.

1.Der Rektor.

2.Der Dekan derTheologischenFakultät 3. Der Dekan derPhilosophischenFakultät.

.-4. Als Vertrauensmann desAstaxProfessorDr. Iedzink.

5. Als Vertreter desAsta:stud. theol. Thamm.

TheologischesSeminar.

MitAbteilungenfüralttestamentlicheExegese, neutestamentlicheExegese, Kirchengeschichte,DogmatikundMoral.

Direktor: ProfessorD.Dr. Dürr.

Seminar derHPhilosophischen Fakultät: HistorifcheAbteicung.

Leiter: ProfessorDr. Funk.

Institut für Leibesübungem

Leiter: Der akadem.Turn- undSportlehrer, Studienrat Dr.Barzel.

Verwaltungsaufsicht: ProfessorDr.med. etphil. Baron, Zugleichmit derärztlichenUberwachungderStudierenden beauftragt.

StudentischeVertretung: stud. theol. Anton Kahn, stud. theol.

GregorBraun.

Naturwissenschaftliches Kabinett.

Vorsteher: ProfessorDr.med. etphil.Baron.

lV

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ArchciologischeSammlung.

Vorsteher: ProfessorDr. Laum.

ChristcicheKunstsammlung.

Vorsteher: ProfessorDr. Kißling.

Botanischer Garten.

Leiter: ProfessorDr.med. etphil.Baron.

Münzsammlung.

Vorsteher:ProfessorDr. Laum undProfessorDr.Funk.

BibliothekderWaden-in Bibliotheksrat:Der Nektor.

ProfessorDr. Poschmann.

ProfessorDr. Lautn.

Der Direktor derStaats- UndUniversitätsbibliothek zuKönigsbergDr.Wendel.

Verwaltung: Dr. phil.Edmund Will. »

Geschäftszimmer:ErsterStock. Tel.360 Nebenanschl.

Ausleihe: Werktäglichvon 11—1 Uhr. Die Ausleihestellebefindet sichimzweitenStock. Bestellungen,die bis 9Uhraufgegebensind, werden bis11Uhr erledigt.

Lesezimmer:Die Leseräumesindfür MitgliederdesAkademischenLese- vereins Zu densatzungsmäszigfestgelegtenZeitengeöffnet.

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(9)

Begabtenverteilung

und

Vererbungs- forschung

X

Von

ProfessorDr.med. etphil.J.Baron, Braunsberg

-.-..-·-——

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(11)

se

Einleitung

EinTeil dervorliegendenAbhandlungwar ursprünglichdurcheinen Vortragveranlaßt- WelchenderbekannteMünchenerRassenhygienikerFritz Lenz im Januar 1925 »andervom sächsischenMinisteriumfiirVolks- bildung veranstaltetenpädagogischenFortbildungswoche" hauptsächlich

vor Studienräten ,,überdiebiologischenGrundlagen derErziehung"

gehalten hat1)« Diese Ausführungendeckensichmit denAnschauungen, welcheder Verfasserinseinem bekanntenundverdienstvollenHauptwerk2) ausführlichdargelegt hat.

Dieu.a. durchLenz vertretene RichtungderheutigenRassenhpgiene istvor allemdurch ihredarwinistischeGrundeinstellung charakterisiert.Sie übersieht,daszdie genetische Forschung gegenwärtigineiner bedeutsamen, überDarwin unddenAltmendelismus fortschreitendenRichtung steht.Das zeigt auchnur ein Blickz.B.in dieDarstellungderallgemeinenVer- erbungslehre,welcheW. L.Johannsen,3) auchvon Lenz4)als führender Genetiker «unsererZeit-« anerkannt,im vorigenJahrefür Medizinerver-

öffentlichthat.

Auchdie inderheutigenRassenhygienefastzumDogmagewordene Behauptung, daszdieverschiedenenBegabungenüberdiesozialen Schichten unseres Volkeswesentlichganz ungleichverteilt sind- erweistsichbeinäherer PrüfungalseinProblem,zudessenLösung bishernur vortastende Versuche unternommen worden sind, In unseren sozialhöherenKreisensolleineso starke Häufung,in den sozialtieferen GruppeneinsolchesMinus wert- voller geistiger AnlagenimDurchschnittvorliegen,daszz.B.von dem Dresdner StadtschulratWilhelm Hartnaciee5)nochjüngstineinerPolemik gegen JosefMutters)dieNotwendigkeiteinerweitüber diebisherigenMaß- nahmengehenden Begabtenförderungderunteren Volksschichtenscharfge- leugnetworden ist. Ferner spielt bekanntlichdieBegabtenfrageauchin der heutigenNassenbewegungeine bedeutende Rolle. Auch,,überdie verschiedenengeographischenGebiete" sollenbei uns u. a. nachLenzdie Begabten wesentlichverschiedenverteilt sein. Danach wäre dieDurch- schnittsbegabungin Nordwesteuropa am größten,dessen Bevölkerungden stärkstenAnteil an »der sogenannten nordischen Rasse« stelle. Wir könntendemnachdieBegabteninunseremVolke nach zweiGesichtspunkten ermitteln: einem sozialenundeinem geographischen.

1f (-

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Die folgenden Ausführungenbezweckeneine kurzeDarlegungdes Tatsächlichenund Grundsätzlichen,von demdieErforschungderBegabten- verteilungunseres Bolksganzennachmeiner Ueberzeugung auszugehen hat.

Sie sollendieGrundlagezueigenengrößerenEinzeluntersuchungenbilden.

Nacheiner Uebersichtüber dieArtdes bisher benutzten Materials wird an einigenBeispielendieBrauchbarkeit vorliegenderStatistikenfürgene- tischeSchlußfolgerungengeprüft. Endlich sollen VorschlägezurMethodik derErmittlung derBegabtenverteilungkurzskizziertwerden,wiesiesichaus demGesichtskreisderheutigenKonstitutionsforschungherauszwangsläufig ergeben.

Nachmeiner Ueberzeugungistnur dann nach Ueberwindungeines nochvor uns liegendenlangen, steilenundsteinigenWegeseineLösungdes ProblemsderBegabtenverteilungzuerwarten, wenn diebisherigen Ansätze seinerInangriffnahme sich bewuszt einstellenaufdeneinenZielpunkt: die

«BiologiederPerson".

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l. Das Problem.

Zwecks Abgrenzung und SpezifizierungUnsererFragestellungseien zunächstdie als gegebenvorgUsZUsetzendenTatsachenund diehierinBe- tracht kommenden Theoriengekennzeichnet.AusderDarlegungderSchluß- folgerungen,zuwelchenman bisherdurchdieBerknüpfungwirklicheroder angeblicher TatsachenundTheorien gelangt ist,wird sich unsere eigene Fragestellung bezgl.der Begabtenverteilungin unserem Volke zwangs- löufig ergeben.

. Tatsachenund Material.

Dasz zunächstdie sozialtieferstehenden Volksschichtenheuteeinen weitgeringeren Anteil an unseren höherenSchulen, Universitätenund überhauptan unserenakademischenBerufen als diesozialgehobenenund höchstenKreise haben,kannernstlichnicht bestrittenwerden. Ich unterstelle ferner, daszdieLeistungen derKinder wirtschaftlichgutgestellterEltern im korrekt durchgeführtenMassenvergleichsichals bessererweisenkönnen als dieSchulerfolgederKinder wirtschaftlichschwacheroderarmer Eltern.

Ebensowenigsoll hierdieoft wiederholte,aberinihrerVerallgemeinerung auch ebensohäufigangezweifelte Behauptung bestrittenwerden, dafz sichin einer Schulemitetwa vorwiegendarmen Kindern nicht so guteLeistungs- durchschnitteerzielenlassenwie ineiner imübrigen gleichen Schule, welche vorzugsweisevon Kindern sog.gehobenerStände besuchtwird.

Wir wollen von einer Definition dessen,was man unter einer sozial höherUndtiefer stehenden,unter einerwirtschaftlichgutundschlechtgestell- ten Volksschichtzuverstehenhat,ganzabsehen, ebensovon einer Analyse, inwieweit sichsozialundwirtschaftlichbewerteteVolkskreisetatsächlichdecken.

Ein höhererVerwaltungsbeamter gehört zweifelsohnezudensozialhöher stehenden Volkskreisen.Erkann aber z.B. durch Kinderreichtumwirt- schaftlichsotiefstehen trotzderberühmtenKinderzulagen dasz sein Einkommen nicht einmaldiealleröufzerstenLebensbedürfnissedeckt,geschweige denn eineLebensführunggestattet,wiesiesich mancherArbeiter oderHand- werksmeisterschaffenkann.

Die großenMassendermittleren undunteren sozialen Volksschichten,

u.a. dieMillionen derBauern, Arbeiter undUngelernten,sollen durch- 5

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schnittlichinfolge ihrerErbkonstitutionweit weniger begabtund leistungs- fähig seinals diesozial höherstehendenKreise. Man hat dieserBehaup- tungihreSchärfedadurch nehmen wollen,daßman siealsdenAusdruck einer unbestreitbaren naturwissenschaftlichen Tatsache hinstellte,über diedochdievon ihr Betroffenen unmöglichgekränktsein könnten. Wenn einArzt seinemKranken eröffnet, daß sein Zustand absoluthoffnungslos sei, sowird der einsichtige Kranke gewißseinem Arzt daraus keinen Vorwurf machen. Falls sichjedoch nachher diesesärztlicheUrteil als irrig ergibt, sowird zuprüfensein,obdieserIrrtum des Arztesverschuldet war odernicht,obderArztgewissermaßenimRechtwar, zuirren, oder nicht. Zeigtsichnun, daßderArzt leichtferiiggehandelt hatoder daßer sogarfürdiewichtigstenAufgabenseinesBerufes hoffnungslosunfähigist, so trifft ihnfürdie etwa beiseinemPatienten angerichteten seelischenBer- wüstungendievolleVerantwortung.

Man solltenun von vornhereinannehmen,daßeine Behauptung, welcheüber die weitaus größere Hälfteunseres Volkes das Anathema erbbiologischerMittel- undUnterwertigkeitverhängt, sichauf so weitgehende und absolut sichereTatsachen stützt,daßaus diesen zunächstganz ab- gesehenvon genetischerFragestellung.— ein Schlußauf dieBegabung dieser Volksmassenmöglichund bindend ist. Das vorliegendeTatsachen- material ist jedochfast ausschließlichwirklichenodervermeintlichen Befunden beiKindern undIugendlichenentnommen. Es wird darum zuprüfen sein, obund inwieweit diese Befunde zutreffen,welcheSchlüsseaus ihnen auf dieBegabungderKinder undJugendlichen selbsterlaubt sind,und ob es überhauptangängigist,aus derPrüfungdeserstinderkörperlich-seelischen Entfaltung stehendenTeiles der mittleren und unteren Volksschichtenein Urteil über dieBegabungdieserMassen überhauptabzuleiten.

Bekanntlichwerden dieSchulleistungen durchZensuren (Noten) gekennzeichnet,deren Gesamtergebnis bei Bersetzungen und Abschluß- prüfungen sichauch fürdieAngehörigenderSchüler nichtimmer ohne Uberraschungenaugenfälligauswirkt. Esistnun vonvornhereinfestzuhalten, daß unsere üblichenZensuren ob inFormbekannter variabler Ausdrücke oderalsZahlen, ist hier belanglos einBild dertatsächlichenLeistungen desSchülers sein s ollen, keineswegs jedochinjedemFalleeinUrteilüber seineLeistungsfähigkeit oderBegabung sindodersein können. Diese hatman bekanntlich durchdieimLaufederZeitverbessertenexperimental- psychologischenJntelligenzprüfungen meßbarzuerfassenversucht.Ihre Methodik gilt heutealssogesichert,daßman ihnenimmermehr auchpraktische Bedeutungzuzumessen beginnt, wenngleichman geradeinPädagogenkreisen ihnen vielfach noch rechtskeptischgegenübersteht

6

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Zensuren sowieErgebnissevon BersetzungenundBegabungsprüfungeu sindnun geradezur Lösungdes Problems der Begabtenverteilungzu Statistiken verarbeitet worden, welcheals angeblichmehroderweniger exakterAusdruck von TatsachenauchzurGrundlageerbbiologischerSpeku- lationen gemachtworden sind. Man hat auchversucht, Beziehungender Schulleistungen statistischzuerfassen, sovor allemzurHerkunftdesKindes.

FürihreKennzeichnungwurde derBerufdes Vaters vielfachalsgenügend erachtet.

Die diesenStatistiken beigemesseneBedeutung zwingt uns, hierZu- nächsteinige Tatsachenaus demGebiete derZensurendarzulegen.Jene sindzwar jedem erfahrenenPädagogenbekannt, aber imvorliegenden Zu- sammenhanggeradevon Nichtpädagogenunbeachtetgeblieben.

1. Zensuren

s)Schulleistungen.

Nur jahrelangeErfahrungimUnterrichtund BeobachtungimKreise großerLehrerkollegienvermageineVorstellungvondertatsächlichenSchwierig- keit derBewertung von SchülerleistungendurchZensurenzuvermitteln.

Kaum eine Arbeit des Lehrers erscheintdem Laien einfacher, jaselbst- verständlicherals diese,keine unterliegt darum mehreiner unsachlichen, leichtfertigen, selbst böswilligenDeutung.

Jedes Werturteil setztzunächsteinen Maßstabvoraus. WelcherMasz- stabwird denüblichenZensuren zugrundegelegt7

EinBeispielaus demtäglichenSchUllelIM Nach gründlicherDurch- nahmeeines bestimmten algebraischen Stoffes werden einer Klasse4Auf- gabenals ,,Klassenarbeit«(»Probearbeit«)gestellt.Die inhaltlichund formellkorrekteLäsungaller vierAufgabensoll, soverkündet derLehrer schonvor derArbeit,als »sehrgut« (1),VOU3 als »gut«(2),von 2als ,,genügend«(3)bewertet werden« Wer nur eine Aufgabe läst,erhält ,,mangelhaft" (4),- völliges Bei-sagenist,,nichtgenügend«(5). Unter den Ergebnissen findensich jedoch nichtnur solchenach diesem Schema. So rechnetein Schülerzwar alleAufgaben richtig,aberdas Äußereseiner Arbeit,etwa inSchriftundSauberkeit, ist sehrzubeanstanden,ein anderer lästbeivölliger,vielleicht überdurchschnittlicheräußererKorrektheitnur zwei Aufgaben,die eineganz, dieandere nur dem»Gange"nach richtig, während sein Resultat falsch ist. Kurzum,eskannsein, daßderLehrerein wahres Chaosvon Ergebnissen erhält.Das Berhängnisvollstetritt jedoch ein, wenn etwa nur dieHälftederKlassewenigstens zwei Aufgabenrichtig erledigt,währenddieandere Hälftemehroder wenigerversagthat«Nach 7

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demLehrplanmüßtedieKlassedenStoffderArbeit durchausbeherrschen.

Das wäre anzunehmen,wenn nur einViertel, höchstensein Drittel der Schüler versagthätte.Im vorliegendenFalle dürftedarum dieArbeit nicht,,angerechnet«werden. DerLehrer sollgrundsätzlichvon seiner Klasse nur solche Leistungen verlangen, welchedieweitaus größere Mehrzahlder Schüler aufzubringenvermag.

Hiersindnun zwei Auswege möglich.Der Lehrerberuft sich auf denbehärdlichfestgesetztenLehrplan, nach welchemerdievon ihmin der Arbeit geforderte Mindestleistung (2 Aufgaben)verlangenmuß.Erlehnt darum eine NichtanrechnungderArbeit abunderklärt, daßdieKlassedem ZielseinesFachesnichtgewachsenist. Sind nun etwa dieanderen Lehrer in ihrenFächernmit dieserKlasse ,,zufrieden«',dann ergibt sich sofortdie Frage, ob dennderLehrer seinerUnterrichtsaufgabezugenügenvermag.

Der andere Auswegist einfacher. Der Lehrer»korrigiert«zunächst dieArbeit ohneFestsetzungeiner Zensur. Die gleichartigenErgebnissewie 3, 2,11X2Läsungenusw.ordnet erzuGruppenunddiese nachVollendung derVerbesserunginderReihenfolge ihrerWerte von den bestenbiszu den letztenetwa 5 Arbeiten mitkeinerLösung.ZwecksFestsetzungderVersager zählterdie11letzten,relativ schlechtestenArbeiten alsoeinViertel der Gesamtzahl—- ab,zunächstdie5,,nichtgenügenden-«Arbeiten. Folglich könnennur noch6 Arbeiten «mangelhaft" genannt werden. Nun liegen zwischendenArbeiten mit2Läsungenundderletzten Gruppe imganzen 18Arbeiten. Von diesenmüßtendierelativ schlechtestensechsals,,mangel- haft",die anderen als«genügend"bewertetwerden. Das machtabermancher- leiSchwierigkeiten Die GesamtzahlderVersagerwird aufdas nochzu- lässigeDrittel, also 15,erhöht.Demnachwerden von den gen. 18 Arbeiten die weiteren 4 relativ schlechtestenausgelesen. UntergenauesterDiagnose etwaigersonst weniger beachteter äußererVersehenwerden nun dieZensuren abgestuftwie ,,Genügendschwach-O»Genügendteils mangelhaft",»Mangel- haftteils besser", «Mangelhaftteils genügend"usw.FürdieEntscheidung, ob die Arbeit »angerechnet"wird oder nicht, ist lediglichdie»Grundzensur"

maßgebend.

Das eWesentlichedes vorliegendenFalles,soweiteshierinBetracht kommt, ist dahinzusammenzufassen,daß einerseitsdieKlasseals Ganzes das ihrgesteckteZiel tatsächlichnicht erreicht hat, andererseits nachdem Ergebnis der Zensuren ihr Stand als durchausnormal erscheint.

Denken wir nun weiter an dieMöglichkeit,daßan einer großen Schule in derParallelklasseein anderer Lehrerdes gleichenFachesbei einerähnlichenArbeitdasgleicheLehrzieltatsächlicherreicht.Von43Schülern haben30wenigstens2Aufgaben auchin äußerlichkorrekter Formglatt 8

.

d

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gelöst.Unter ihren Versagern befinden sich nichtnur solchemit keineroder nur einerAufgabe,sondern auchmit11,-2Aufgaben usw. Außerlich,d.h.

mit dem fast gleichen durchdieZensurengegebenenProzentsatzvon Bek- sagernstehenbeide Klassen vällignormal. Dergleichenwir jedochdie einzelnenArbeiten miteinander, so isteine ,,gute"Arbeit dererstenKlasse

nur ,,genügend"inder anderen Klasse,ein ,,schwachesGenügend"injener einglattes »Mangelhaft"in dieser. Warum? Beide Lehrer haben nach bestemWissenund Gewissenzensiert,nur dieMaßstäbe ihrerBeurteilung

Von anderen möglichenUmständenganz abgesehen warm völligver- schieden.Der Maßstabdes ersten Lehrers ist variabel. Er paßt sich jedesmal,konsequentdurchgeführt,der tatsächlichenLeistungderKlassean.

Dann kann es niemals eine zugroßeZahlvon Versagerngeben. Der Maßstabdes zweiten Lehrersistkonstant. Fürihn giltals Norm der Beurteilung lediglichdas in denLehrplänengesteckteZiel. Eine Leistung, welchedemsichaus diesem ergebendenMindestmaßnichtentspricht,istund bleibtfürihnunter -,Genügend".

In der neueren Pädagogiksuchtman bekanntlichbeiderFestsetzung

der Unterrichtszieledem einzelnenLehrereinen gewissenSpielraum zu lassen.Die LagedereinzelnenSchulengleicherArt und damit auch ihre absoluteLeistungsfähigkeitz.B. innerhalbeines Landes ist außerordentlich verschieden.Die Eigenartder Schüler, ihres Elternhausesund ihrer engeren Heimat,dieVielgestaltigkeitderLehrerpersönlichkeiten,fernerArt undUmfangder dereinzelnen SchulezurVerfügungstehenden Unterrichts- mittel usw. sind so unendlichmannigfaltig, daßschematischfestgesetzteganz engumschriebeneLeistungsforderungen zumehroder wenigerschweren HemmungenindeneinzelnenSchulen führen müßten«

Schon inParallelklassenkann der demLehrer gestattete Spielraum soweitsein,daßimgleichenFachbeigleicher KlassenstufedieLeistungs- forderungen verschiedener Lehrerstarkabweichen. So kann z.B. im biologischenUnterrichtderLehrerdereinen KlassedenHauptnachdruckauf GedächtnisarbeitderSchüler legen, währendderLehrerderanderen Klasse beiäußersterStoffbeschränkungin ersterLinie gedankliche Durchdringung des beobachtetenMaterials erstrebt. Ihm istesvölliggleichgültig,obseine Schülereinige DutzendNamen mehroderwenigerhersagenkönnen.Wägen wir die guteLeistungeines Schülersder ersten Klassegegen eine gleich zensiertederzweitenKlasseab, so handeltessichim ersten Falle vielleicht

um rein mechanischauswendiggelernteStoffe,währendderandere Schüler biologifchdenken gelernt-»hat.

Bekanntlichwird fernerdieVerschiedenheitvon Leistungsforderungen geradeimDeutschenimmer wieder offenbar. MancherSchülerwird in 9

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