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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Bd. 3, Nr. 26

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Chemisches Zentralblatt.

1921 Band I II. Nr. 26. 28. Dezem ber.

(Wiss. Teil.)

A. Allgemeine und physikalische Chemie.

D er D ichter

der

Joibsiade“ und die Alchemie.

Der Leiter der

letzten alche- mistischen Gesellschaft

, der „Hermetischen Gesellschaft“ , war der Arzt K a r l A r k o l d K o r t u m , der Vf. der „Jobsiade“ . (Chem.-Ztg. 45. 1001. 18/10) J u n g .

K risch e,

Professor Br. Max Hoff mann.

Nachruf auf den früheren Leiter der Düngerstelle der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft; am bekanntesten wurde er durch se’ne Flugschriften, Düngerfibel, Futterfibel, Jauchen-ABC etc. (Er­

nährung d. Pflanze 17 . 97—98. 1 .—15. Sept. Berlin.) VOLHARD.

B . Lepsin s,

Wilhelm Will.

Nekrolog. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 54. Abt. A.

205—68. 15/10.) P f l ü c k e .

P. Stautz,

Wie kann die Industrie der Schulchemie helfend

Vf. weist darauf hin, daß die

Industrie

den

chemischen Schulunterricht

fördern kann durch Ge­

währung von Zutritt zu den industriellen Werken, durch Zurverfügungstellen von Filmen, Lichtbildern, Wandtafeln, Katalogen und Werbeschriften und von gegen­

ständlichem Anschauungsmaterial. Durch Aushilfe mit Bildstöcken könnten die Abbildungen der Schulchemiebücner verbessert werden. (Ztschr. f. augew. Ch. 34.

5 0 1 - 2 . 11/10. [14/7.] Mainz.) Ju ng.

M. Bodenstein, O. H ahn, O. H önigschm id, R . 3 . M eyer und W. Ostwald,

Atomgewichtstabellen für das Jahr 1921.

(Bericht der Deutschen Atomgewichts­

kommission.) Die von der Deutschen Chemischen Gesellschaft unter Zustimmung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft und des Vereins Deutscher Chemiker gewählte

„Deutsche Atomgewichtskommission“ erstattet ihren ersten Bericht, der sich auf die Atomgewichtsforschung innerhalb der Jahre 1916 bis 19 2 1 bezieht. Der Haupt­

unterschied der neuen Tabelle gegen früher besteht in ihrer Zweiteilung. T a b e lle I, überschrieben:

„PraktischeAtomgewichte,'1

ist für den täglichen Gebrauch des Che­

mikers bestimmt. Sie weist gegenüber der vom Jahre 19 16 , die zum letzten Male auch von dem deutschen Mitgliede der internationalen Kommission, W. O s t w a l d , mit unterzeichnet war, eine Keihe von Veränderungen auf. Zunächst wurden ent­

sprechend den neuen Forschungsergebnissen, einige Atomgewichtswerte abgeändert, nämlich:

A r B B i C Em F He N S Sc Th Tu

19 16 : 39,88 11,0 208,0 12,005 222,4 19,0 4,00 14,01 32,06 44,1 232,4 168,5 19 2 1: 39,9 10,90 209,0 12,00 222 19,00 4,0 14,008 32,07 45,10 232,1 169,4 Ferner wurde eine Reihe von Atomgewichtszahlen, die 1916 mit 2 Dezimalen angegeben waren, auf eine Dezimale abgerundet, nämlich die Werte für Ba, Cd, Cs, Pb, Rb und Sr. Diese Maßnahme entsprang der Erwägung, daß das At-Gew.

des Ag, bezogen auf 0 = 16,000 mit einer Unsicherheit von Vioooo seines Wertes behaftet ist, daß demnach die At.-Geww. der genannten Elemente, die durch Ana­

lyse ihrer Halogenverbb. unter Beziehung auf die Silberbasis bestimmt wurden, keineswegs mit einer größeren Genauigkeit notiert werden sollten als dem At.-Gew.

des A g selbst zukommt. Dieser Grundsatz wird so lange in Geltung bleiben müssen, bis das Verhältnis Ag : O noch schärfer als bisher bestimmt sein wird.

T a b e lle II., überschrieben:

„Tabelle der chemischen Elemente und Atomarten in der Reihenfolge der Ordnungszahlen

“ , ist für den Gebrauch der Wissenschaft bestimmt; sie gibt den gegenwärtigen Stand der Isotopenfrage übersichtlich wieder.

H I. 3. 103

(2)

1490

A . A l l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e C h e m ie .

1921. III.

Es wird hier also unterschieden zwischen „Elementen“ und „Atomarten“ , deren Gemisch in vielen Fällen das Element bildet. Entsprechend wird unterschieden zwischen „praktischen Atomgewichten“ und „Einzel-Atomgewichten“ . K o lo n n e I enthält die Reihe der Ordnungszahlen, K o lo n n e II die üblichen Symbole, K o lo n n e III die Namen der Elemente, K o lo n n e IV die praktischen At.-Geww., die mit denen der Tabelle I übereinstimmen, K o lo n n e V die Bezeichnung der Ätomarten. So­

weit es sich um Isotope radioaktiver Stoffe bandelt, sind allgemein gültige Namen bereits vorhanden, z. B. Uran II, Radium G, Thorium D, Mesothorium 1 usw.; bei den gewöhnlichen Elementen ist dies noch nicht der Fall. Zur Unterscheidung ist daher in der Tabelle der Name des Elementes unter Beifügung der At. Geww.

der Atomarten als Iudiees aufgeführt, z. B. Chlo>-S6, Cblorä7, Cblor80. K o lo n n e V I enthält die „Atomzeichen“ , d. h. die Symbole für die Ätomarten. Diese fallen bei den nur aus einer Atomart bestehenden Elementen, wie H, C, N, 0 usw. mit den gewöhn­

lichen Symbolen zusammen, während für die Atomaiten der radioaktiven Elemente besondere Atomzeichen bereits allgemein angenommen sind. (Ra G , R h D , U I I MsTh usw.) Für die Ätomarten der gewöhnlichen Elemente fehlen dagegen solche Zeichen noch. K o lo n n e V II enthält schließlich die „Einzel-Atomgewichte“ , also die ganzzahligen At.-Geww. der Atomarten, soweit sie bisher entweder experimen­

tell bestimmt, oder aus der Beziehung zwischen radioaktiver Strahlung und Atom­

masse berechnet oder schließlich nach den Methoden der „Kanalstrahlenanalyse“

abgeleitet werden konnten.

Ein ausführlicher Bericht der Kommission, der auf alle im Zeiträume 19 16 bis 19 2 1 erschienenen Atomgewichtsabhandlungen wesentlich gründlicher eiDgehen soll als dies bisher von seiten der internationalen Kommision geschehen ist, wird in Aussicht gestellt. (Ber. Dtsch. Cbem. Ges. 54. A. 18 1—88. 17/9. [4/8.]; Ztschr. f.

angew. Ch. 34. 4 9 2-94 . 4/10. [27/9.].) R. J . M e y e r .

E . M adelung u. S . Fuchs,

Kompressibilitätsmessungen an festen Körpern.

Die Vff. maßen mittels einer für Drucke von 200 kg/qcm konstruierten Apparatur die Kompressibilität von 57 meist einfachen Mineralien und einigen Elementen nach der Piezometermethode. Dabei ergaben sich gleichzeitig genaue Best.

der DD. dieser Stoffe. Die Kompressibilitäten wurden auf Hg bezogen. Werte in tabellarischer Zusammenstellung im Original. (Ann. der Physik [4] 65. 289 bis

309. 28/6 [4/3].) K y r o p o u l o s .

W ild er D. B ancroft,

Probleme für TcolloidchemiscJie Untersuchungen.

(Vgl.

Journ. Ind. and Engin Chem. 1 3 83; C. 19 2 1. III. 9ü2.) Fortsetzung der Aufzäh­

lung der Probleme. Sie betreffen die Adsorption fester Körper durch feste und fll., die Adsorption gel. Stoffe durch feste Körper, die Oberflächenspannung, die B R O W N sch e Bewegung, die Koalescenz fester Körper, die Plastiziiät, die typischen Arten der Ndd., die Peptisierung, die Darst. der Kolloide, die Ultrafiltration, die W rkg. der Zentrifugalkraft auf die Kolloide, das spezifische Volumen, die Viscosiiät, die Farbe und die Beständigkeit der Kolloide. (Journ. Ind. and EDgln. Chem. 13 . 15 3 —58 Februar. 260—64. März 19 21. [5/11,1920.] Ithaca N. Y ., C o r n e l l Univ.) Bö.

A. Tian,

Eine Theorie der langsamen Hydrolyse der Salze.

Obwohl die Hydro­

lyse als lonenrk. mit sthr großer Geschwindigkeit verlaufen sollte, sind doch zahl­

reiche Fälle bekanut, in denen die Hydrolyse von Salzlsgg. nur langsam erfolgt.

In allen diesen Fällen sind die Lsgg. nicht optisch leer, sondern enthalten die Säure oder die Base als Kolloide suspendiert, so daß es nahe liegt, diesen kolloidalen Zustand als Ursache des anormalen Verh. anzusehen, wie dies zuerst C a r l L . W a g n e r (Monatshefte f. Chemie 36. 95. 9 31; C. 19 13 . I. 1164. IL 1098) gefan bat. Indes ist dessen Theorie nicht in Übereinstimmung mit der Erfahrung. Vf.

schlägt deshalb die folgende Theorie vor: Das zunächst in äußeret feiner Verteilung vorhandene Kolloid bildet durch Vereinigung der Teilchen Körnchen von zuueh-

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1921. I I I . A . A l l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e C h e m ie . 1 4 9 1

mender Größe, deren Oberfläche für eine gegebene M. mitbin kleiner und kleiner wird. Die Hydrolyse eines Salzes wird durch zwei Rkk. begrenzt, die beide auf Kosten der durch die Hydrolyse entstandenen Säure und Base wieder Salz u. W.

erzeugen. Die erste dieser Rkk. vollzieht sieh nur in der wss. Phase als Rb.

zwischen Ionen, verläuft somit der Hydrolyse genau entgegengesetzt. Die zweite besteht in der Einw. der nnl. Phase auf den zweiten in der wss. F l. enthaltenen 1. Teil des Salzes, also auch in einer Neutralisation der Säure durch die Base, die aber zwischen zwei Phasen erfolgt. Diese findet mit umso geringerer Geschwindig­

keit statt, je kleiner die Berührungsfläche ist, und nimmt in dem Maße ab, wie die kolloidalen Teilchen aneinander haften, und da die Hydrolyse immer weniger be­

schränkt wird, so sehreitet die Zers, des Salzes weiter fort. Indes erfolgt die Hydrolyse und infolgedessen auch die weitere Umwandlung des Kolloids langsam.

Den experimentellen Nachweis dafür, daß die langsame Hydrolyse an die „P oly­

merisation“ des Kolloids gebunden ist, hat Vf. dadurch erbracht, daß er die Teil­

chen der kolloidalen Lsg. durch Zusatz eines gallertartigen Stoffs (Gelase, tierische Gelatine, Kieselgallerte) unbeweglich machte, wodurch die Hydrolyse zum Still­

stand gebracht wurde. Ferner zeigte er, daß eine Wiederbildung des Salzes durch eine Rk., an welcher das Kolloid teilnimmt, statifindet dadurch, daß er einen Über­

schuß des Kolloids hinzufügte oder einen Teil des vorhandenen entfernte: im ersten F all wird die langsame Hydrolyse schwächer, im letzteren stärker. (C. r. d. l’Acad.

des seiences 17 2 . 117 9 —81. 9/6.*) B ö t t g e r . A. Tian,

Über eine Ursache der kolloidalen Dispersion in einer wichtigen Klasse von Hydrosolen.

Infolge der Hydrolyse ißt jede Salzlsg. mit wl. Base ein Hydrosol.

Die Lsg. darf jedoch weder zu verd., noch zu sauer sein, damit das Löslichkeits- prod. der Base erreicht wird. Diese Klasse von Hydrosolen, zu der die Lsgg. aller Schwermetallsalze gehören, ist besonders wichtig. Infolge der freiwilligen Disper­

sion des kolloidalen Metallhydroxyds, die selbst von einer chemischen W ikg. herrührt, sind diese Hydrosole durch eine besondere Art der Beständigkeit ausgezeichnet, die innerhalb sehr weiter Grenzen die Umkehrbarkeit ihrer Umwandlungen ermöglicht.

Wie Vf. gezeigt hat (C. r. d. l’Acad. des seiences 172. 117 9 ; vorst. Ref.), erfolgt in einer derartigen Lsg. infolge der Oberflächenwrkg. die Neutralisation der uni. Base durch die gel. Säure unter Rückbildung- des Salzes, welches sich dann durch Diffusion von der Schicht, in der e3 entstanden ist, und an der die Hydrolyse zurückgedrängt wurde, entfernt, um alsdann in normaler Weise hydrolytisch ge­

spalten zu werden und vorübergehend eine Lsg. der Base zu liefern. Neue Teilchen, die kleiner siud als dasjenige, aus dem sie entstanden sind, bilden sich zunächst in dessen Nähe, werden dann aber zerteilt und. weiter transportieit, so daß eine Dispersion des Kolloids eintritt. An einer mit einer Schicht Ölsäure bedeckten Lsg. von ölsaurem Natrium, bei dem umgekehrt wie bei den Sehwernnetallsalzen die Säure wl. ist, lassen sich die Verhältnisse demonstrieren. (G. r. d. l’ Acad. des

seiences 17 2 . 12 9 1—93. 23/5.*) B ö t t g e r .

A. T ian ,

über die Stabilität und die Umkehrbarkeit der Umwandlungen der durch die Hydrolyse der Salze erhaltenen Hydrosole.

Im Anschluß an seine früheren Ausführungen (vgl. C. r. d. l’Acad. des Sciences 172. 12 9 1; vorBt. Ref.) weist Vf. nochmals auf die besonders im Hinblick auf dieHydrosole der Metallhydioxyde sehr große Besiändigkeit der kolloidalen Lsgg. hin, die sich beim Auflösen der Salze der Schwermetalle trotz der Ggw. mehrwertiger Anionen (z. B . SO*") bilden. E r sieht den Grund für diese Erscheinung darin, daß in den normalen Hydrosolen der Metallhydroxyde die Teilchen sich infolge ihrer mehr oder weniger langsam erfolgenden, irreversibeln gegenseitigen Lagenänderung unter dein Einfluß der Capillarkräfte zu immer größer werdenden Teilchen vereinigen, während bei den Salzen der Schwermetalle eine im entgegengesetzten Sinne wirkende Dispersions-

103*

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1 4 9 2 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . TIT.

Ursache vorhanden ist. V ielleicht erfolgt auch in anderen sich durch Stabilität auszeichnenden kolloiden Lsgg. durch einen ähnlichen Mechanismus eine Dispersion des Kolloids.

E ine Salzlsg., die eine langsam e H ydrolyse erfährt, befindet sich in jedem A ugenblick im Zustand des G leichgew ichts, und dieses tatsächlich bestehende G ltichgew icht kann durch Gelbildung in ein definitives um gewandelt werden, weil dadurch die Polym erisation des K olloids v erhindeit wird. Im nichtgelatinierten Medium kann dagegen daB definitive Gleichgewicht n ur dann erreicht w erden, w enn das Hydrosol selbst seinen definitiven Zustand erreicht hat, und an die S tabilität dieser Lsg. ist auch diejenige des chemischen Gleichgewichtes geknüpft.

D a nun aus den zuvor angegebenen G ründen das H ydrosol im Fall der Lsg. eines Sehwerm etallsalzes sehr beständig ist, so muß das auch für das chemische Gleich­

gewicht zutreffen, und um gekehrt ist die U m kehrbarkeit der chemiBcheu Umwand­

lung ein Beweis für die U m kehrbarkeit der U m w andlung des H ydrosols. Auch sind um kehrbare kolloidale U m w andlungen schon seit langer Zeit bekannt. Die kolloidalen Teilchen vermögen nieb t nu r sich m iteinander zu verbinden, sondern auch sich voneinander zu trennen, wie das die T heorie des Vfs. erklärt u. voraus­

sieht. (C. r. d. l’Acad. des seiences 172. 1402—4. 6/6.*) B ö t t g e b .

St. Procopin, Über die elektrische Doppelbrechung gemischter Flüssigkeiten und die kryslallinische Struktur. Nach den Unterss. von M e s l i n , C h a u d i e b , C o t t o n u . M o u t o n w erden gem ischte Fll., d. h. FU., die K rystallpulver einscbließen, im elektrischen F eld doppelbrechend, und zw ar am stärksten, w enn die Brechungs­

quotienten von F l. und K rystall nahezu gleich groß sind. E s w urde untersucht, ob eine Beziehung zw ischen der krystallinischen S truktur und d er elektrischen D oppelbrechung der F l. besteht. Positive D oppelbrechung zeigen im Toluol (n. a 1,49) und im Bzl. (d. == 1,5) F lußspat, Quarz, NaNOs, KsS 0 4, (NH4)sMg(S04)j, N a-C itrat, Ca-Benzoat, C10H8, zerstoßines Glas: negative Doppelbrechung (in den­

selben Fll.) Zirkon, NH4-Benzoat, p-Toluidin, Seignettesalz. N ach der elektro­

magnetischen L icbttheorie entspricht den optisch einachsigen K rystallen die DE. in der R ichtung der Achse dem außerordentlichen, die zur Achse senkrechte DE. dem ordentlichen Brechung-quotiehten. Im elektrischen Feld stellt sich die Richtung der größeren DE. den Kraftlinien parallel. Somit ist die Achse eines positiv einachsigen R ry stalls den Kraftlinien parallel, diejenige eines negativ einachsigen senkrecht zu den K raftlinien orientiert. Um das Vorzeichen der D oppelbrechung der Fll. anzugeben, sieht man der Ü bereinkunft gemäß die R ichtung der K raftlinien als A chse au. In diesem F alle geben positive oder negative K rystalle, falls man ausschließlich ihre D oppelbrechung mißt, beispielsweise m it Toluol, positive Fll. Entsprechen d a­

gegen, wie beim Zirkon, die R ichtungen der optischen und der elektrischen Un­

symmetrie einander nicht, so ist die F l. negativ einachsig. Man kann die negativ elektrische Doppelbrechung gew isser reiner F ll. in derselben W eise, d. h. durch die Annahme erklären, daß die optische UDd die elektrische Unsymmetrie nicht zusammenfallen. Aus Verss. mit C,0H 8, C8H8- C 0 0 H UDd p-Toluidiu, von denen die beiden ersten mit Toluol positive FU., das letztere eine negative Fl. gibt, und die säm tlich in Bzl. 1. sind, g eh t hervor, daß die Molekeln der K rystalle ihre Orientierung in den Lsgg. in Bzl. beibehalten und die KEBBsche K onstante des Lösungsm ittels vergrößern oder verkleinern. D as Vorzeichen der elektrischen D oppelbrechung sollte, da die O rientierung der K rystallteilehen von dem Medium, in dem sie sich btfindeD, unabhängig lBt, bei derselben krystallinischen Substanz für alle Fll. das gleiche sein. T atsächlich nimmt aber die elektrische Doppel­

brechung mit dem B reehungsquotient der Fl. ab. D ies läß t sich vielleicht durch die Annahme einer netzförm igen Orientierung der Teilchen im elektrischen Feld erklären, die, wie Lord R a y l e i g h (Philos. Magazine 34. 481. [1892]) gezeigt hat,

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1 9 2 1 . II I . A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 4 9 3

ein doppelbrechendes Medium ergibt. D ie elektrische D oppelbrechung einer der­

artigen gem ischten Fl. rü h rt dann von der positiven D oppelbrechung der K rystalle und der negativen Doppelbrechung her, die durch die netzförmige Anordnung der Teilchen hervorgebracht wird. Bei K rystallen, bei denen optische und elektrische U nsymmetrie nich t zusammenfallen, kehrt sieh beide Male das Vorzeichen der Doppelbrechung um. (C. r. d. l’Acad. des seiences 172. 1172—75. 9/5.*) Bö.

H ild e g a r d S tü c k le ii, Über den Einfluß von Wasserdampf a u f das Funken­

potential. E. M e y e r h at einen größeren Einfluß von W asserdam pfspuren auf das FunkeDpoteDtial nachgewieBen, derart, daß sowohl bei trockener, als auch bei feuchter L uft das FunkeDpotential höher liegt, als bei einem m ittleren F euchtig­

keitsgehalt (vgl. Ann. der P hysik [4] 65. 335). Im allgem einen zeigte sieb, daß in der abgeschlossenen App. das F unkenpotential mit der Zeit abnabm , was M e y e k der W asserdam pfaufuahm e des Meßgases aus der W .-H aut der G lasteile der App.

zuschreibt. — Die Verss. der V fin zeigen, daß durch Auskochen der Glasteile m it W . infolge der Verringerung der H ygroskopizität des Glases d er zeitliche A bfall des F unkenpotentials bedeutend verlangsam t wird. E s zeigt sieh weiter, daß in so vorbehandelten Gefäßen bei A nw esenheit von P a0 5 als T rockenm ittel nach mehrtägigem Evakuieren reproduzierbare W e rte des F unkenpotentials erhalten werden. Schneller noch erhält mau reproduzierbare W erte, wenn man in die aus­

gekochten Gefäße CaCl3 bringt, welches durch Stehenlassen an der L u ft Spuren von W .-Dam pf aufgenommen h a t und so für einen k o n s t a n t e n W .-G ehalt sorgt.

(Ann. der Physik [4] 65. 3 6 9 -7 7 . 28/6. [18/4.] Zürich, Physik. Inst. d. Univ.) Ky b. Em m anuel D n b o is, Über das Minimumpotential der elektrischen Entladung in Wasserstoff bei niedrigen Drucken. Als Elektroden dienten ein D raht aus ver­

schiedenen Metallen (0,3 mm) und ein N ickelzylinder von 20 mm innerem D urch­

messer. D ie P otentiale w urden bei D rucken von etw a 1,8 mm gemessen und waren verschieden, w enn der D ra h t positiv oder negativ war. F ü r P t-D rah t betrugen die W erte V (—) — 260 V olt; V (-{-) = 365 Volt. N ach 10 Mio. langem D urchgang von 1 Milli?, mp ¿re stiegen die Potentiale au f 354, resp. 372 Volt, welche W erte sie auch nach E infüllen friBehen Gases beibehielten. D ie U rsache hiervon liegt im wesentlichen in einer Gasaufnahme der Elektroden, und die Beeinflussung des Potentials ist größer bei negativem D ra h t als bei positivem. D urch E rhitzen des D rahtes a u f B otglut im Vakuum stellte sich das A nfangspotential w ieder ein.

(C. r. d. l ’Acad. des seiences 173. 224—25. 25/7.) KyropöüLO S.

Ä Grimm, Ioneneigenschaften und krystallochemische Verwandtschaft I . Die Eigenschaften der in Krystallen auftretenden Ionen. Vf. versucht, die verschiedenen Eigenschaften krystallehem ischer V erw andtschaft m it den Eigenschaften der Io n en , aus denen der K rystall aufgebaut ist, in Beziehung zu setzen. Die A rbeiten von K o s s e l (Ann. der P hysik [4] 49. 229; C. 1916. I. 819), L e w i s (Journ. Americ. Chem. Soc. 38. 762; C. 1916. IL 535) und L a n g m u i r , Journ.

F ra n k lin Inst. 187. 359; C. 1919. I II . 360) erm öglichen es, sieh bestimmte einfache V orstellungen über chemische Vorgänge, an denen Ionen beteiligt sind, zu machen. E s w ird insbesondere m it K o s s e l angenommen, daß in allen behan­

delten Verbb. und auch in den B estandteilen von Komplexionen Atomionen vor- liegCD, und zw ar Anionen, die durch Aufnahm e von Elektronen zu einer Edelgas- schale aufgebaut haben, und Kationen, die durch Abgabe von Elektronen zu irgend­

einer stabilen Elektronenanordnung abgebaut haben. D ie Feldw irkung eines Ions im K rystall lä ß t sich auf die L adung des Ions, seine Größe und seine Struktur zurückführen. D ie verschiedenen Ionen w erden vom Vf. nach der S truktur der A ußenschale unterschieden, wobei der Einfluß der im Atominueren vorhandenen Elektronen au f die Feldwrkg. des Ions nach außen vernachlässigt wird. Die gleiche Struktur der Außenschalen wird angenommen, wenn die Zahl der Elektronen in

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1 4 9 4 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . I I I . ihnen gleich ist. Ü ber die A nordnung der Elektronen w ird nichts w eiter gesagt, als daß sie räum lich sein soll. D ie A chterschale der Edelgase scheint der G rund dafür zu sein, daß alle um die Edelgase gruppierten, in den V ertikalreihen des periodischen Systems steheuden Elem ente (z. B. die A lkalien, die Halogene) einen so hohen G rad von chemischer Analogie zeigen, die besonders auch als krystall- chemische V erw andtschaft hervortritt. E s w ird eine Beihe von G ründen dafür angeführt, daß die Ionen der N ebenreihen der großen Perioden eine von derjenigen der H auptreihen verschiedener Struktur der Iononoberflächeu besitzen. Doch können sich auch Ionen mit verschiedener A ußenechale isomorph v ertreten, wenn sie im K rystall ähnliche Feldw irkungen ausüben. D iese kommt zustande, wenn die U nter­

schiede der S truktur d er Oberfläche durch die U nterschiede der Ionenradien aus­

geglichen w erden. Es w erden verschiedene Möglichkeiten fü r die Zahl der A ußen­

elektronen bei den Ionen der N ebenreihen erörtert. Neben den Ionen, die ihre Maximalvalenz betätigen, tritt in der K rystallchem ie, nam entlich in den N eben­

reihen, eine Anzahl positiver Ionen auf, die zwei von den überhaupt ablösbaren E lektronen zuriiekhalten. Ü ber die Beschaffenheit ihrer Oberfläche läßt eich nu r sagen, daß sie der Oberfläche der Ionen vom Cm-Typus ähnlich zu sein scheint.

Es gehört dahin das T l. Eine besondere Stellung kommt den Ionen zu , die eine gleiche L adung tragen, obwohl sie im periodischen System aufeinanderfolgen. D a sie sich isomorph vertreten, z .B . Mn"**, F e + + , Co+ + , N i+ + , C u+ + , muß ihre Feldw rkgg. ähnlich sein. Eine A nzahl von Ionen wie I n + + ließen sich vorläufig nicht einordnen.

E s ergibt sich aus den Beobachtungen eine charakteristische A bstufung der G itterabstände in den V ertikalreihen des periodischen Systems, die sich auch auf andere Eigenschaften, F F ., Kpp., Atomvolumina und IonisierungsspanntiDgen, aus­

dehnen läßt. D er Ionenradius gelangt in K rystallen nich t unm ittelbar, sondern m öglicherweise nach einer Deform ation durch die K rystallstrnktur zur Messung.

D ie charakteristische A bstufung der G itterbestände ist durch die entsprechende A bstufung der lonenradien bedingt. Theoretisch erm ittelte Ionenradien werden angeführt und für die noch nich t berechenbaren w enigstens die Reihenfolge a n ­ gegeben. Bei gleichgebauten Ionen w ächst der Ionenradius in den H orizontalreihen des periodischen Systems von rechts nach links. D ie Reihenfolge der Molekular­

volumina g leichstrukturierter Verbb. gibt die Reihenfolge der Ionenradien n ur dann wieder, -wenn diese bei gleicher L adung die gleiche Zahl von Außenelektronen haben. D ie G röße der Ionen m it gleicher A ußenschale steigt in den V ertikal­

reihen des periodischen Systems von oben nach unten. Doch lä ß t sieh dies nur bis zum 58. Elem ent Ce sicherstellen. Vf. behandelt einige Komplexionen, und zwar mehrere Ionen d er 7. G ruppe w ie (SiF„) , der 6. G rnppe wie MnO- , w eiter­

hin Ionen des T ypus (NH4)+ . E s lassen sich A ngaben über die Reihenfolge der G rößen der Komplexionen machen. Bzgl. der Ionen m it verschiedener S truktur der Außenscbale, aber ähnlicher F eldw rkg. ergibt sich, daß die Reihenfolge der Molekularvolumintr gleichstrukturierter Substanzen nur die Reihenfolge der ab ­ stoßenden W rkg. der A ußenschalen der Ionen liefert. W ährend diu absteigenden Ä ste der Atomvolumkurve von L o t h a e M e y e e dem A bfalle der Atomdurehm esser entsprechen, lä ß t sich aus den aufsteigenden Ästen der kleinen Perioden kein Schluß auf den G ang der Atom durchm esser ziehen. Die Ionenradien ergehen bei der A uftragung gegen die O rdnungszahl m ehrere K urvenstücke, die Extrapolationen auf unbekannte Ionenradien ermöglichen. (Ztscbr. f. physik. Gh. 98. 353—94.

25/8 [Juni.] München, Chem. L ab. d. Akadem ie d. W issenschaften, Physikal.-che-

mische Abteilung.) B y k .

E r i c h M arx, Z u r lichtelektrischen Theorie der Flam m enleitung. (Vgl. Ann. der P hysik [4] 50. 520; C. 1916. H . 540). Vf. bebt hervor, daß nach seiner früher auf-

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1 9 2 1 . IIL A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 4 9 5

gestellten T heorie in dem intensiven Strahlungsfeld einer Bunsenflamme jedes A lkali­

atom Elektronen abgeben m uß, so daß das nicht geladene Alkaliatom in solchen Flamm en nu r eineu Ausnahm ezustand darstellt. Es tr itt so eine Sättiguugsabgabe von E lektronen ein. Man d a rf d ah e r aus dem A usbleiben eines beobachtbaren liehtelektrischen Effektes bei äußerer B elichtung der Alkaliflamme nicht au f deren N iehtvorhandensein schließen; vielmehr ist daraus zu folgern, daß die liehtelektrische W rkg. bereits ohne äußere Belichtung so intensiv ist, daß sie praktisch nicht weiter verstärkt werden kann. D a dieser G esichtspunkt in seiner früheren Veröffentlichung nicht genügend deutlich hervorgetreten ist, so stellt Vf. den dam aligen Ansatz m it eingehender B egründung nochmals genauer dar. W ährend früher die Differential­

gleichung für das Volumen als A usgangspunkt diente, w ird h ier von d er Bilanz für das Gleichgewicht in einem unendlichen Volumen der vom Strom durchflossenen Flamm en ausgegangen. D ie aufgestellten Gleichungen suchen nich t die F eld ­ verteilung theoretisch zu ermitteln, da wegen der zahlreichen hier zusamm enwirken­

den komplizierten Effekte an eine auch nu r annähernd quantitative, die experimen­

tellen Erscheinungen beherrschende m athem atische A bleitung des Feldverlaufs nicht zu denken ist. Vom experim entellen S tandpunkt aus muß rein phänomenologisch verfahren werden und aus der U m kehrung des Problems, nämlich der Zugrunde­

legung des beobachteten Feldverlaufs an der K athode und im M ittelgebiet und der beobachteten L änge des linearen Gebietes, versucht werden, quantitative Schlüsse a u f den Mechanismus, die Entstehung, das Verb. und die N atur von E lektrizitäts­

träg ern und ihre Erzeugung zu ziehen. Bei dem Ansatz wird speziell au f die W rkg.

der Diffusion der Elektronen eingegangen. D as G leichungssystem berücksichtigt, wenn auch nu r in roher A nnäherung, sowohl Oberfläebenionisation w ie Diffusion im G ebiet zwischen den Elektroden. Aus der Bilanz ergibt sich die LENABDsche W echselzabl. (Ann. der P hysik [4] 65. 6 5 7 — 7 4 . 1 3 /1 0 . [2 8 /7 .] Leipzig, A bteilung

f. Radiophysik, d. Physika!. Inst.) B y k .

W . A rk a d ie w , D ie Theorie des elektromagnetischen Feldes in ferromagnetischen M etallen und die Berechnungen von B . Gans. (Vgl. A b k a d i e w , P hysikal. Ztsehr.

14. 9 2 8 ; C. 1913. II. 16 4 4 ). Vf. rekapituliert nochmals eine T heorie von 1 9 1 3 , nach der die Elem entenm agnete zwei Eigenperioden besitzen müssen. Inzwischen haben G a n s und L ö y a e t e (Ann. der P hysik [4 ] 64. 2 0 9 ; C. 1921. III. 2 78) die Theorie des Vfs. zur Berechnung der Perm eabilität eines N i-Drahtes bei schnellen elek tri­

schen Schw ingungtn verw andt. Vf. m eint, daß die D arst. seiner T heorie bei diesen A utoren zu M ißverständnissen A nlaß geben könnte, und gibt daher dazu einige E r­

klärungen. Bzgl. der Elem entarm agnete darf man n u r m it Vorsicht aus der Theorie Schlüsse ziehen. D ie experimentellen Ergebnisse des Vfs. und von G a n s und L o y a b t e fallen zwar qualitativ zusammen, sind aber quantitativ infolge V erschieden­

heit des D rahtm aterials w esentlich verschieden. (Ann. der Physik [4] 65. 6 4 3 bis

6 5 6 . 2 7 /9 . [1 9 /5 .] Moskau, Physikal. Inst. d. Univ.) B y k .

F . W . A sto n , D ie-Intensitätsverteilung längs der Parabeln der Sanalstrahlen von Wasserstoffatomen oder -molekeln u n d ihre mögliche E rklärung. D ie Ungleich­

mäßigkeiten der H elligkeitsintensität der A blenkungsparabeln in Punkten, die einer größeren Energie als der normalen entsprechen, finden ihre befriedigende E rklärung in der A nnahm e m ehrfacher L adungen. Eine E rklärung derselben Erscheinung in P unkten, entsprechend kleinerer Energie, findet der Vf. in Superposition zweier Effekte in diesen P u n k ten , der Ü bercinanderlagerung zw eier Liehtflecke, die zwei verschiedenen E ntladungstypen entsprechen. Neben den Lichtflecken, die durch die abgelenkten Atomionen entstehen, können schwächere „Satelliten“ a u f der M olekülpsrahel auftreten, durch positive Strahlen hervorgerufen, welche aus dem unelastischen Zusammenstoß eines positiven Teilchens m it einem neutralen Atom hervorgehen, also gleiche kinetische Energie, aber doppelte Masse besitzen. Anderer-

(8)

1 4 9 6 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . I I I .

seits k ann eine positiv geladene Molekel beim Zusammenstoß m it einem Elektron in zwei Atome zerfallen, ein negativ und ein positiv geladenes. D. h. Atomstrahlen können Molekelflecke und M olekelstrahlen Atomflecke geringerer Inten sität ergeben.

D ie Superposition dieser mit den normalen ergibt den beobachteten Effekt, den Vf. m ittels verschiedener Kathodenformen (plan, konkav und konvex), sowie durch A nw endung verschiedener G asdrucke im Rohr in seine beiden Komponenten auf­

spalten konnte. D ie Befunde sprechen auch für das A uftreten von Satelliten beim Zusammenstoß der Atomstrahlen und Molekelbildung m it den Atomen schwererer Elemente. (Proc. Cambridge Pbilos. Soc. 19. 317—23. Febr. 1920. [19/5.1919.].) Ky. E . G e h rc k e und L. C. G la se r, Über die ¡Feinstruktur von Bandenspektren.

(Vgl. G e h e c k e , P hysikal. Zischr. 22. 150; C. 1921. III. 903.) D ie F einstruktur der Bandenspektren ist im Gegensatz zu derjenigen der Linienspektren wegen ihrer verhältnism äßigen Lichtschw äche bisher noch nich t untersucht worden. D och läßt sieh die-e Schw ierigkeit durch A nw endung von Interferenzpunkten überwinden.

Als L ichtquellen dienten ein Lichtbogen zwischen Elektroden aus M g, bezw. H g bezw. Fohle im Vakuum. Die Bandenlinien bei Mg sind scharf und durch sehr regelmäßige Linienfolgen gekennzeichnet. Die Bandenköpfe enthalten noch nicht aufgelöste Komponenten. Bei H g folgen die B andenlinien einander symmetrisch.

Bei C zeigt sieb, daß die Köpfe der B anden zu M ehrfachserien gehören. (Ann. d.

Physik. [4] 65. 605—8. 27/9. [7/7.]. Charlottenburg, Physikalisch-Techn. Reichs-

anstalt.) B y k .

E d m . van A nbei, Über die Atomioärme einfacher Stoffe. N ach M i c h a u d (C.

r. d. l ’Acad. des Sciences 171. 241; C. 1920. I II . 614) h a t der Quotient aus spezi­

fischer W ärm e und absol. Temp. bei festen Stoffen ein Maximum bei einer Temp.

T n , bei w elcher das Prod. aus spezifischer W ärm e und At.-Gew. — G y . A für die Metalle A l, A g, C u, P b und Zn den W ert 3, 5 oder 3, 6 hat. N ach Berech­

nungen des Vfs. ist bei den Elementen Si, B, rhom bischer S, TI, Mg und Cr diese Ü bereinstim m ung n i c h t zu finden. (Bull. A cad. roy. Belgique, Classe des seiences

[5] 7. 155—59.) B k e h m e k .

W. H. Keesom, Die van der Waalsschen Kohäsionskräfte. (Vgl. D e b y e , Physikal.

Ztschr. 21. 178; C. 1920. III. 29; sowie K e e s o m , KoDinkl. A kad. van W eiensch.

Am sterdam , W isk. en N atk. Afd. 29. 722; C. 1921. III. H08.) Vf. beschäftigt sich m it der A bleitung und P rü fu n g von Zustandsgleiehungen für nich t zu stark komprimierte GaBe. D abei w erden für den Bau und die K raftw rkg. der Moleküle ganz präzise vereinfachende Annahmen gem acht, um die Rechnung w irklich dureh- führen zu können. D ie Moleküle sollen wie h arte glatte K ugeln gegeneinander stoßen mit bestimmtem D urchm esser, m it dessen M ittelpunkt der S chw erpunkt zn- sammenfällt. Besonders werden zweiatomige Moleküle in Betracht gezogen, wobei angenommen wird, daß sowohl die M.-Verteilung im Molekül wie das K raftfeld des Moleküls symmetrisch ist, u. zwar um eine u, dieselbe bestim m te Achse im Mole­

kül. F ü r dieses K raftfeld w eiden nacheinander zwei verschiedene Voraussetzungen gem acht, und zw ar, daß die Kraftwrkg. des Moleküls äquivalent ist der eines elektrischen Dipols, oder daß sie mit der eines elektrischen achsensymmetrisehem Quadrupols äquivalent ist. D ie erste Voraussetzung ist für assoziierende Stoffe, die letztere für nichtassoziierende geeignet. W eil die erhaltene ZustandsgleichuDg in erster L inie an nichtassoziierenden Stoffen geprüft wird, so wird die H auptaufm erk­

samkeit den Qadrupolmolekülen zugew andt. Vf. entw ickelt einen allgemeinen A us­

druck für den zweiten Virialkoeffizienten für kugelförm ige achsensymmetrische Moleküle. D er A usdruck w ird für Dipole und Quadrupole spezialisiert. D er V er­

gleich m it der Erfahrung w ird zunächst für H ä durchgeführt, da nur h ie r W erte des zweiten Virialkoeffizienten in dem in B etracht kommenden Tem peraturgebiet empirisch bekannt sind. Sie können sowohl m it den für kugelförmige Dipol- wie

(9)

1 9 2 1 . I I L B. An o b g a n i s c h e Ch e m i e. 1 4 9 7

für kugelförm ige Quadrupolmolekeln gefundenen Form eln in Übereinstimmung g e­

bracht werden. Doch w ird die D arst. durch Quadrupole vorgezogon, weil nach

D e b y e die Moleküle der zweiatomigen G ase kein Dipolmoment besitzen. Als

Moment des Quadrupole berechnet sich für H , 2,03* 10“ 26 elektrostatische E in­

heiten-qcm , ein W e rt, der nach dem Molekülmoment als durchaus möglich er­

scheint. Die weitere Bechnung für H2 w urde vom Vf. gem einschaftlich mit vaa Leeirwen ausgeführt, u. zw ar für den J o u l e -K E L V iN sch en Effekt u. den B o y l e - schen P unkt. D ie in dem in B etracht kommenden Tem peraturgehiet vorliegenden D aten fü r Ot und JVa erlauben nicht, zu kontrollieren, ob der V erlauf des zweiten Virialkoeffizienten m it dem für kugelförmige Quadrupolmoleküle berechneten über­

einstimmt. Nimmt man aber a n , daß das genügend genau der F a ll is t, so kann man das Quadrupolmoment und den D urchm esser der Moleküle bestimmen. F ü r 0 3 erhält man als M olekulardurchmesser 2,65-IO- 8 , als Quadrupolmoment 3,55* 10—

elektrostatische Einheiten «qcm, für N , als D urchm esser 2,98* 10—20 qcm, als Q uadru polmoment 3,86*10—26 elektrostatische E inheiten-qcm . D as param agnetische Moment des 0 2 liefert keinen in B etracht kommenden Beitrag zur m olekularen Attraktion.

H ängt der M olekulardurchmesser von der Temp. ab , so ändern sich die R esultate wesentlich. (Physikal. Ztschr. 22. 1 2 9 -4 1 .1 /3 .1 9 2 1 . [30/11. 1920.] Utrecht.) B y k .

A. L e d u c , Neue a u f der Kenntnis der inneren Drucke beruhende Zustands­

gleichung der Gase. (Vgl. Ann. de Physique [9] 9. 5; C. 1918. II. 503.) Vf. führt au s, daß m an der reduzierten Zustandsgleichung a u f G rund der Ergebnisse seiner Messungen der K om pressibilität die F orm :

[ ? + •§■ - 1)] (35S - 1) = 8 £

geben muß, in der iß, £ und SS den reduzierten Druck, das reduzierte Volumen u.

die reduzierte Temp. bedeuten. Sowohl der (reduzierte) innere D ru c k , als der B innendruck streben dann bei unendlich großer Steigerung d er Temp. demselben G renzw ert log nat 4/SS2 zu. (C. r. d. l’Acad. des sciences 172. 1167—70. 9/5.*) Bö.

K . S c h re b e r, Die Temperatur des Dampfes über einer Lösung. D er aus einer Lsg, entstehende Dampf, mag deren Tem p. noch so h. sein, ist niem als überhitzt, sondern stets gesättigter D am pf von der Temp., wie sie dem gesättigten D am pf zukommt; er h a t außerdem dieselbe T e m p , wie der aus reinem W , u n te r gleichen Bedingungen entstehende D am pf; Vf. beweist diese T atsachen durch die dabei ge­

setzmäßig sich abspiclenden osmotischen Erscheinungen. (Kali 16. 307—10. 15/9.

Aachen.) Vo lh a b d.

B. A n o rg a n isch e C hem ie.

A xel-E . L in d h , Über die Absorptionsspektren des Chlors für die X-StroM en.

Vf. untersuchte die A bsorption der X -Strahlen durch gasförmiges Clj und durch die folgenden C hlorverbb.: L iC l, N aC l, K C l, KCIO,, KCIO,, T hC l4(H4N3), SnCI6, [Cr(H2O jC l,]C l. Bei dem gasförmigen Chlor und dem jenigen, welches als ein­

w ertiges Elem ent B estandteil von Verbb. ist, konnte kein U nterschied zwischen der W ellenlänge der Absorptionsgrenze u. derjenigen gefunden werden, die von F aiC K E beim N aC l beobachtet w urden (4,384 Ä.-E.) Dagegen verschiebt sieh die A b­

sorptionsgrenze bei den Salzen KClO, und KC104, die 5-, bezw. 7-wertiges Chlor e n th alten , nach der Seite der kürzeren W ellenlängen hin um 0,006 ¿ .-E . beim 5- und um 0,012 Ä.-E. beim 7-wertigen Chlor. B erechnet man mittels d er Beziehung h v = e V den W e rt A V für die verschiedenen Absorptionsgrenzen, so ergibt sich beim 5 w ertigen Chlor d as P otential 3,8 Volt, beim 7-wertigen das Potential 7,7 Volt, wenn man den W ert von V für die Absorptionsgrenze des Chlors im NaCl als den

n. ansieht. (C. r. d. l’Acad. des sciences 172. 1175—76. 9/5.*) B ö t tg e b .

(10)

1 4 9 8 B . An o r g a n i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . I I I .

Julius Gmachl-Pammer, Notizen über das Erweichen des Kohlenstoffes. (Sit- aungsber. A kad. W iss. W ien 129. Abt. I l b . 465—74. 8/7*. 1920. — C. 1921 III.

207.) P f l ü c k e .

K. Fajans, Sublimationswärme und Valenskräfte der Köhlenstoffmodifikationon.

K ürzere Darat. einer früheren A rbeit des Vfs. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 53. 643;

C. 1920. I. 812) und einer A rbeit von V. L. v. S t e i g e r (Ber. D tsch. Chem. Ges.

53. 666; C. 1920. I. 856). (Ztschr. f. P h y sik 1. 101—18.) M a d e l u n g * .

J. A. M. van Liempt, Z u r Kenntnis des Zustandsdiagrammes des Kohlenstoffs.

N ach den Angaben von L u m m e r („Verflüssigung der Kohle“, B raunsehw eig 1914, 125, „G rundlagen, Ziele und Grenzen der L euchtteehnik“ , Berlin 1918, 203) müßte ein Stoff, der bei 7700° und 22 A tm osphären fest ist, bei 4200° zwischen 0,2 und 2 Atm osphären fl. sein, eine Möglichkeit, die bereils von verschiedenen A utoren in A brede gestellt worden ist. Vf. m acht a u f einige w eitere U nstim m igkeiten in der A rbeit von F a j a n s (Ztscbr. f. Physik 1. 101; vorsteh. Bef.), sowie von L u m m e b und K o h n (Jahrb. d. Schl. Ges. f. Vaterl. K u ltur 1915; vgl. auch L u m m e b , G rund­

lagen, 133) aufmerksam. Vorläufig h ä lt Vf. cs für das b e s te , noch an der von v a n L a a r (Rec. trav. chim. Pays-B as 39. 648; C. 1921. III. 1313) aus dem ther­

m ischen Ausdehnungskoeffizienten und dem spezifischen Molareolumen bei 4000°

für die Sublim ationslinie un d D am pflinie von C abgeleiteten Beziehung:

log10 p = - 4 7 1 2 0 / 2 ’ + 9,4

festzuhalteu und diese als die K urve de3 Gleichgewichts fest-Dampf von C zu be­

trac h ten und das A uftreten von fl. Kohlenstoff als P liantasiegebilde zu betrachten.

(Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 115. 21S—24. 3/2. 1921. r2 2 /ll. 1920.] Eindhoven,

H olland, Privatlab.) G e o s c h u f f .

K. W. M eißner, D ie Bergmannserie von Caesium. (Vgl. Ami. der P h y sik [4]

50. 720; C. 1916. II. 634.) D ie W ellenlängen wurden nach der Methode von F a b r y u. Peb o t erm ittelt (vgl. auch Ann. der P hysik [4] 58. 333; C. 1919. I. 803.) und sind im O riginal nebBt den Intensitäten tabelliert. Die Serienglieder sind nicht P aare konstanter Schwingungsdifferenz, diese Btrebt vielm ehr einem G renzw ert zu.

D as Verb. der Serie erinnert au eine I. N ebenserie, unterscheidet sieh aber von dieser durch Abnabmo der Schwingungsdifferenz und L age der Satelliten. Die SerieDgrenzen w urden nach d er BiTZ-SOMMEEFELDschen Form el berechnet, deren SchwingungBahstand m it dem direkt gemessenen gut Ubereinstimmt. D ie N um e­

rierung der Term e wird diskutiert und m it den Ergebnissen der B eobachtung ver­

glichen. (Ann. der Physik [4] 65. 378—92. 28/6. [18/4.] Z ürich, P hysik. Inst. d.

Univ.) K y e o p o u l o s .

E. Gehrcke, Symmetrische, miteinander gekoppelte Liniengruppen im E isen ­ spektrum. Eine P hotographie, die L. G l a s e b von den violetten T eilen des Fe- Spektrum s veröffentlicht h at (Annalen für Gewerbe und Bauwesen 88. 32) läßt interessante G ruppierungen von Fe-L inien erkennen. Es bandelt sich besonders um eine G ruppe von 14 Linien m it der Mitte bei 4215 Ä., die die Symmetrie deut­

lich erkennen läßt. D ie Bilder d er einzelnen G ruppen erinnern an den Z e e m a n - oder S t a r k -Effekt. Möglicherweise liegen hier m agnetische, b e z w . elektrische Linienaufapaltungen vor, die durch magnetische, bezw. elektrische F elder im Atom selbst bedingt sind. (Ann. d. P h y sik [4] 65. 640—42. 27/9. [20/7.] Charlottenburg,

P h y sik -T e eh n . Beichsanstalt.) B y k .

John L. H aughton, Die Konstitution der Kupfer-Zinnlegierungen. (Vgl.

E ngineering 111. 789; C. 1921. III. 857.) Von den hergestellten und entsprechend vorbehandelten Legierungen w urden die Erhitzungs- und AbkübluDgskurveD, sowie die elektrischen W iderstandstem peraturkurven erm ittelt, die M ikrostruktur u nter­

sucht und das Gleichgewichtsdiagram m der L egierungen erörtert. An der an-

(11)

1 9 2 1 . I I I . C- Mi n e r a l o g i s c h e u n d g e o l o g i s c h e Ch e m i e.

1499

schließenden D iskussion beteiligten sich C. H . D e s c h , 0 . F . H u d s o n , T . T u r n e r , T . E . B o o n e y und der V f . (Metal lu d . [London] 18. 2 4 14 7 . 1 /4 .) D i t z .

G. T a m m a n n , Über die E inwirkungsgrenzen chemischer Agenzien a u f die C u-A u- Legierungen und ihre galvanischen Spannungen. (Vgl. Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch.

107. 100; C. 1919. I II . 4 5 3 ; Ztschr. f. M etallkunde 13. 406; C. 1921. III. 1399.) Die Einw. chemischer Agenzien auf die Cu-Au-M isehkrystalle h a t 3 Einw irkungsgrenzen:

’/s' 2/e UQfi *is Mol Au. Man kann annehmen, daß das chemische A gens aktiv auf die Cu-Atome de3 M ischkrystalls einw irkt, sie also gew isserm aßen aus dem G ü ter­

verbände herau sreiß t, oder aber, daß sich die Cu-Atome infolge ihrer Lösungs- tension aus ihrem G üterverbände Ioalöscu, und die Agenzien erst auf die in Lsg.

gegangenen Cu-Atome wirken. Zwischen diesen Auffassungen soll die A rb eit eine E ntscheidung fällen. Zu diesem Zwecke w erden die SpaDnungskonzentratiouslinien der C u-A u-M iscbkrystalle festgelegt, es soll dadurch bestim m t w eiden, bis zu w elcher Au-Konz. die Cu-Atome ih rer Lösungstension zu folgen vermögen. D ie Spannung einer Beihe galvanischer K etten w urde m it dem Q uadrantelektrom eter gem essen, die Resultate werden in einer T abelle wiedergegeben. Es zeigt sich, daß die elektrom etrische Methode nicht sehr genau ist, es w ü d eine Momcntan- spauuuug gemessen, die von Zufälligkeiten der O berfläche abhängig ist. A is R esultat w ird gefunden, daß Cu-Au-Miecbkrystalle bis etw a !/e M olCu-Ionen in Lsg. senden.

D ie chemische Methode ergibt diese Grenze m it größerer D eutlichkeit. Besonders auffällig ist die SpaunuugskonzentrationBlinie der K ette Agj Ag2SO, gesättigt | Cu Au.

Bis zu 1 ,4 5 A u fällen die M iscbkrystalle Ag aus der L3g. und laden sich Degativ.

Bei 1/g Mol ist näm lich von den 1 4 P unkten des Elem entarw ürfels in zahlreichen F ällen n u r einer mit Au besetzt. Sinkt die Konz, des A u also u n te r */s Mol, so treten Eleim ntarw ürfel auf, die n u r aus Cu-Atomen bestehen, so daß bei der Einw.

des A g W ürfel entstehen können, die nu r aus Ag besteheD. In B eantw ortung der anfänglich gestellten F rage kommt Vf. zu dem R esultat, daß bei s/s Mol A u an­

fänglich Cu-Atome in Lsg. gehen, sehr bald hört da3 auf, da d er osmotische D ruck der Lsg. der Lösangstension der Cu-Atome gleich wird, dann ist das Agens aktiv gegenüber dem Cu-Au, die Konz- der Cu-Ionen w ächst rasch ü ber die der vom M ischkrystali ausgesandten Cu-Atome. D araus erk lä rt sich die Grenze */8, denn unteilialb dieser Grenze treten a u f den Netzebenen parallel den W ürfelebenen zwei Cu-Atome m it dem kleinsten G itterabstande auf, können also d u rch die Agenzien, die 2 Cu-Atome zu ihrer B etätigung brauchen, angegriffen werden. F ü r AgeDzieD, die n u r ein Cu Atom brauchen, g ilt die G renze */8, es sind das GoldchloTidlBgg.

und die starken Oxydationsmittel. (Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 118. 48—54. 8/8.

[ I S /4 .] GöttiDgen, Inst. f. physikal. Chemie.) Z a p p n e b .

C. M in era lo g isch e u n d g e o lo g isch e C hem ie.

W y a n t D. H u b b a rd , D a s Asbestgebiei der B lack Lake. Besprechung der Geologie u n d der E ntstehung der A sbestlager dieses D istriktes (in Canada), sowie der A rt d er G ew innung des Asbestes. D er vorkommende Chrysotilasbest findet sich im Serpentin vor. Da3 als reich zu bezeichnende V. spielt derzeit fü r den A sbestm arkt keine w esentliche Bolle. (Engin. Mining Journ. 112. 3 6 5 — 6 8 . 3 /9 .)

Ditz.

D w ig h t E . W o o d b rid g e , E isenerzlager a u f den B dcherinsün. Besprechung der geographischen u n d geologischen V erhältnisse dieser E rzlager, sowie der T ranspottverhältnisse und sonstiger w irtschaftlicher Faktoren, die fü r die Aus­

nutzung dieser L ag er von B edeutung sind. (EDgin. Mining Jonrn. 112. 2 5 15 4 .

1 3 /8 .) D i t z .

K . L ie b s c h e r, D a s Kohle- u n d Erzvorkom m en im B ezirk Oberwarth (Burgen- Janäp D ie A nzahl d e r jungtertiären, n ic h t zusamm enhängenden, m eist mulden- oda- linsenförm igen K ohlenablagerangen im Burgenland ist noch nicht genau bekannt.

(12)

1 5 0 0 D . Or g a n i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . H I .

doch steht schon heute fest, daß h ier nicht unbedeutende K ohlenm engen der N utz­

barm achung harren. D er durchschnittliche H eizw ert der Kohle von U ng-Tauchen k ann m it 3245 W .-E. angenommen werden. Von Erzvorkommen sind zu nennen die -4«£i'»iotierzgruben von Schaining und der Schwefelkiesberghtm Glashütten.

(Montan. Rundecb. 13. 373—75 1/10.) R o s e n t h a l .

A. F. von S ta h l, Geologie der Erdölfelder des Kaukasus. N ach einleitenden W orten über dio B. und die LngerungsVerhältnisse des Erdöls behandelt Vf. das K ubangebiet, und zw ar den D istrikt der Tam anhalbinsel, den D istrikt Ekaterinolar, den K reis Maikop (das Gas einer Bohrung bei Stawropol h atte nachstehende Zus.:

CH , 37,5°/,, C2H 6 12,25%, CsH t 1,2%, H 2 27,25%, C 0 2 0,7% 0 2 0,8% , Na 20,3%), das T erekgebiet mit den Amtsbezirken Pjatigorsk, Sundscha, K isljar und den K reisen W ladikaw kas und Grosnyi, das D aghestangebiet m it den K reisen Temir- Chan-Schura und Kaitngo T abasaran, das Gouvernem ent B aku m it den Kreisen K uba, Baku (Apscheron-Halbinsel), Schetnacfea und Dschewat, die Gouvernements Elisabetbpol und Tiflis m it den K reisen Telaw , Signaeh, Tioneti, Duschet-Tiflis u.

Gori, das Gouvernem ent K etais (Kreise Osurgety, K utais, Scharopan u. Radseben) und Gouvernem ent E rivan (Kreis Nachitschewan). (Petroleum 17. 653—57. 1/7.

6 8 9 - 9 4 . 10/7. 725—28. 20/7. 777—81. L8. 813—17. 10/8. 921—25. 10,9. 1034—42.

10/10. 1081—85. 20/10. U nsikirkko [Finnland].) R o s e n t h a l .

H Platz, Argentiniens Erdölindustrie. (Vgl. Petroleum 17. 207 ff.; C. 1921.1.

726.) Vf. behandelt w eiterhin die berggesetzlichen V erhältnisse und gibt eine Ü bersicht über die bisher ausgeführten S chürfarbeiten, deren R esultate und A us­

sichten. F erner bespricht er die Entw. und den heutigen S tand d er fiskalischen Erdölgrube in Comodoro Rivadavia. (Petroleum 17. 258—60. 10/3. 545—48. 1/6.

581—86. 10/6. 9 9 6 -1 0 0 1 . 1/10.) R o s e n t h a l . W . B a rte ls , D as Erdölvorkommen im Flußgebiet der Petschora. Im Gebiet der U cbta (Nebenfluß der in die P etschora fließenden Ischma) führen die zutage tretenden bitum inösen Schiefer kein Erdöl. Ih r BitumeDgebalt ist auch zu gering, als daß sie verschw elt w erden könnten. Die blauen kalkigen Tonschiefer zeigen zwaT überall Spuren von Erdöl, sind jedoch von geringer Ergiebigkeit. A ls die eigentlichen T räg er des E rdöls erweisen sich oberdevonische Sande; die sog. Tenta- kulitensande, deren M ächtigkeit bis zu 100 m beträgt. A llerdings beschränken sich die ölführenden Schichten auf die oberen H orizonte m it einer M ächtigkeit von 2—8 m. Das V. ähnelt dem pennsylvanischen. E ine P robe aus einem Bohrloch in der N ähe von T schut enthielt 11,6% Benzin, 21,8% Kerosin n. 1,25% Paraffin.

H insichtlich der Leuchtöle ist es dem B akuerdöl ähnlicher, als dem pennsylvanischen.

(Petroleum 17. 993—95. 1/10. Berlin.) R o s e n t h a l .

D . O rganische C hem ie.

Edm. van A nbei, Über die Dichte und den Brechungsindex der Gemische von Aldehyd mit Wasser oder Äthylalkohol. PrioritätB erklärung gegen H o m f r a y (vgl. Proceedings Chem. Soc. 21. 225; C. 1805. II. 1577) bzgl. F eststellung eines Maximums der D .D . von W asser-A ldebydgem ischen bei K onzentrations änderungen. Schon in einer früheren A rbeit h a t Vf. gezeigt, daß nicht n u r die D .D ., sondern auch der BrechuDgsindex ein deutliches Maximum auf weisen, und diese Erscheinung durch B. von Ä thylidenglykol erklärt. A uch bei Berech­

nu n g des Koeffizienten der therm ischen A usdehnung m it H ilfe der von P a s c a l u . Du pu y (vgl Bull. Soc. Chim. de F ran ce [4] 27. 353; C. 1920. I I I . 230) gefundenen W erte für die Ä nderung der D D. m it der Konz, hei Tempp. zwischen 4 nnd 20°

nach der F orm el: <?, = - — — - findet man für eine bestimm te Mischung ein

^ 1 - j—cc t

M a x im u m . (Bull. A cad. r o y . Belgique, Classe des sciences [5] 7 . 1 6 062 .) B r e h .

(13)

1 9 2 1 . I I I . D . 0 B G A N 1 8 C H E C H E M IE . 1 5 0 1

Gustav Knöpfer, Über die E in w irkung von H yd ra zin a u f C hloralhydrat.

(Sitzungsber. A kad. W iss. W ien 129. A bt. H b . 453—64. 8/7*. 1920. — C. 1921.

■III. 612.) P f l ü c k e .

M. S o m m e le t, D ie Eetene. E s w erden zusammenfassend die von S t a u d i n g e ü entdeckten Eetene, die bereits dargestellt sind, nach Eigenschaften, Konst., D arst und Rkk. erörtert u. anschließend die zahlreichen verschiedenen Umsetzungen der K etene m it anderen K örpern besprochen. (Rev. gen. des Sciences pures e t appl. 32

4 6 5 — 7 6. 1 5 — 3 0 /8 . Paris.) R ü h l e .

Anton Skrabal und Otto R inger, Über die H ydrolysegeschwindigkeit des Ortho ameisensäureäthyläthers. (Sitzungsber. A kad. W iss. W ien 130. A bt. I I b. 11—48

13/1*. — C. 1921. III. 1072.) P f l ü c k e .

Anton Skrabal un d Grete Muhry, Über die Verseifung der Oxamidsäure ester. (Sitzungsber. A kad. W iss. W ien 130. Abt. I I b. 49—64. 10/3*. — C. 1921

III. 1073.) P f l ü c k e .

J . Gillis, Löslichkeit des Milchzudkers. Bei einer N achprüfung d er früher (Rec. trav. chim. Pays-B as [4] 39 88; C. 1921.1. 890) erhaltenen Ergebnisse mittels eines ändern Verf. w urde das Bestehen eines K nickpunktes bei 93,5° b e stätig t (Rec. trav. chim. Pays-Bas [4] 39. 677—78. 15/11. [7/10.] 1920. Gent, Lab. de

Chimie generale.) R ü h l e .

A. R eychler, Bemerkungen über die Stärke. (Vgl. Bull. Soc. Chim. Belgique 29. 309; C. 1921. U I. 1000.) Bei ca. 100a bereiteter Stärkekleister ist keine Lsg., sondern eine Suspension stark h y d ratisierter und gequollener Stärkekörner, welche bei 150° in eine kolloidale Lsg. übergeht. Beide zeigen die Erscheinung der Rück­

bildung (retrogradatiou). Diese fü h rt bei den Stärkelsgg. zu „künstlicher S tärke“ , d. h. reiner Amylose, bei altem S tärkekleister dagegen zur A usscheidung der um ­ hüllenden Schichten, d. h. des Auiylopektins. Dieses zurüekgebildete Amylopektin w idersteht der Einw. der Diastase, während frisch bereiteter S tärkekleister dadurch sofort in Lsg. gebracht wird. Ob zwischen Amylose und Amylopektin chemische U nterschiede betteben, ist n ich t mit S icherheit zu beantw orten. (Bull. Soc. Chim.

de F rance [4] 29. 311—16. 20/5. [15/3.].) R i c h t e r ,

A. R eychler, Untersuchungen über die Stärke. (Vgl. Bull. Soc. Chim. de France [4] 29. 311; vorst. Ref.) B ehandelt man das zurückgebildete Amylopektin, das sich aus altem Stärkekleister ausacheidet und durch B ehandlung mit Diastase isoliert w erden kann, m it W . bei 150°, so entsteht eine gelbliche Leg., aus der beim Ab- küblen ein Nd. mit allen Eigenschaften der künstlichen Stärke ausfällt. H ieraus ergibt sich eine nahe Beziehung zwischen der H ülle des Stärkekorns un d der Amylose von M a q u e n n e . Anschließend wird das Verh. des S tärkekorns im pola­

risierten L icht (vgl. G i l l i s , Bull. Soc. Chim. Belgique 30. 114; C. 1921. 111. 550) besprochen. (Bull. Soc. Chim. Belgique 30. 223—25. A ug -Sept. [29/6.].) R i c h t e r .

A s tr id Cleve v. Euler, Über die K o n stitu tio n d tr Cellulose und der Cello- biose. Vf. stellt die T atsachen zusammen, denen eine Konstitutionsform el der Cellu-

CH ,—(CHOH),—CHO lose m uß> UDd

¿

unterw irft die bisher veroftent-

t , lichten Formeln einer K ritik. E r

C H j—CH — C H ¿ H --- ÖH— -CH—OH leitet eine Formel für Cellulose und Cdlubiose ausgehend vom p -D io x a n r in g ab entsprechend nebenstehender Konstitution f ü r Cellobiose. (Cbem.-Ztg. 45. 9 7 77 8 . 1 1 /1 0 . 9 9 8 .

1 5 /1 0 . Skogball, S c h w e d e n .) J u n g .

Julius Stieglitz, Norris Kharasch und Martin Hanke, D arstellung von 5,5 '- Quecksilber-bis-3-nitro-4-phenylarsinsäure. (Vgl. R o b e r t s o n und S t i e g l i t z , Journ.

Americ. Chem. Soc. 43. 179; C. 1921. I. 665.) Die Verff. gehen aus von der von

(14)

1 5 0 2 D . Or g a n i s c h e Ch e m i e. 1 9 2 1 . n i .

R a i z i s s , K o l m e b u . G a v k o n (Joum . Biol. Chem. 4 0 . 533; C. 1 9 2 0 . I I I . 725) d ar­

gestellten 3- N itro-4-hydroxy-5-acetoxym crcuriphenylarbin$äure, deren D arst. sie v er­

bessern. D ie K upplung der beiden Arsinsäurem ol. wurde zunächst mit H ilfe von Na«SaOs erprobt, doch zeigte sich, daß dabei teilw eise A s abgespalten w ird; als Zers.-Prod. tr a t näm lich 6,6 M ercuribis-2nitropbenol auf; ferner läß t der zu hohe S-G ebalt des H auptprod. der Rk. d arauf schließen, daß ein T eil des S in den Benzolkern eingetreten ist. Bessere Ergebnisse erzielten die Vff., w enn sie an Stelle von Na3S30 3 N a,S anw endeten. D ie Rk verläuft nach dem Schem a:

(C6H3M N 0 3)M 0H )J(H gC 03CHs)5iA60 3H3)1 (I) + NssS = [(Ci H3XN03A O H A A s03H.,)’(H(;i]3S ( I I ) + 2C H sCO,Na =

H gS + [(C6H s)(NÖ2)\0 H )'ijA t0 3H3)tlsH g (Hl.)

doch g eh t sie nicht vollständig zu Ende. Zum qualitativen N achweis unveränderten A usgangsm aterials bew ährte sieh ausgezeichnet N atrium stannit. N och bei Anw esen­

heit von 0,1 mg der Verb. im com tr itt eine deutliche T rübung ein. Verb. III.

w ird von dem Reagens Dicht angegriffen. A uch N atrium hyposulfit w irkt ähnlich wie das S 'annit, doch ist die Rk. nicht so empfindlich. Außerdem eignete sieh das Stannic gut zur Reindarst. der Verb. III ., die ausgezeichnete A nalysenwerte ergab, wenn man vor ihrer Isolierung m it H ilfe von N atrium stannat das unveränrte Aus­

gangsm aterial zerstört hatte.

F ü r letzteres nahm en R a i z i s s , K o l m e r u . G a v r o n die Form el einer 3-N itro- 4-hydroxy-6-m ercuriphcnylarsinsäure an. Vff. weisen dagegen nach, daß das H g die Steilung 5 einnimmt, indem sie die Säure in die entsprechende Jodverb, überführen.

E x p e r i m e n t e l l e r T e i l . 3 -N ttro-4-h ydroxy- 5-acetoxymcrcuriphenylarsinsäure.

(I.). Äquimol. Mengen von o-N itro-4-hydroxyphenylursinsäure u. M ercuriacetat werden in 4 Mol. NaOH g e l., der au f je 10 g der angew andten A rsinsäure 1 ccm Eg. zu­

gefügt wird. In 3‘/3 Stdn. ist die Rk. beendet. — 3 -N itro -4 hydroxy-5-jodphenyb arsinsäure. D urch Schütteln der Verb. I. m it einer Jodjodkalium lsg., bis die Jo d ­ farbe vollständig verschw unden ist. Die Jodverb, w ird durch verd. H 3S 0 4 gefällt und über das N a - Salz gereinigt. L eich tes, gelbes, sehr hygroskopisches Pulver, uni. in W ., A ., Ä ., 1 in Aceton. In A lkalien löet es sieh m it tiefroter Farbe. — 2 N ttro -4 6-dijodphenol. D urch 4 - stdg. Erw ärm en der Jodarsinsäure m it K J und H ,S O , im W asserbade. Das D ijodnitrophenol w ird von unveränderter As-Verb.

m itt ls Ä. g etre n n t, F. 97°. — 6 6 M ercurinitrophenol, [C6H3'OH)(NO.,)]3Hg. 12 g 3 N itro -4 -h yd ro x y-5 acetoxym ercuriphenylaisinsäure werden in 150 ccm W. suspen­

diert u. m it einer Lsg. von 18 g N a ^ O ., (3 Äquivalente) versetzt. D ie Säure löst sich sofort auf. Zur Beendigung der Rk. wird 15 Minuten gekocht. Beim Stehen ü b er N acht scheidet sich 6,6-M 'rcurinitrophenol in einer Menge von 0,6 g aus. Uni.

in W . uud den meisten gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln. D ie Stellung des Quecksilbers w urde durch Ü beiführung in das bekannte 6 J o d o-nitrophenol bewiesen. — 5-M ercuri 3-nitro-4-hydroxyphenylarsinsäure (III.). 4 g 3-N itro-4-hydr- oxy-5-acetoxym ercuriphenylarsinsäure werden in 30 ccm W . suspendiert und 6 ccm 15°/0ig. NaOH (3 Äquivalente) hinzugefügt. N ach Zusatz von 2 ccm von n. K3S- Lsg. w urde Vs Stde. im W asserbade eiw ärm t, wobei sich der anfänglich entstan­

dene orangegeibo Nd. u nter Abscheidung von H gS in die gekuppelie Verb. um ­ lagert. Man setzt dann iu Portionen von je 5 ccm w eitere Mengen der NaaS-Lsg.

hinzu, bis die N atrium stannitprobe negativ bleibt. D ie Säure w ird als Ammonium­

salz aus der Lsg. ausgesalzen und durch Behandeln m it einem großen Überschuß verd. H 3S 0 4 aus seiner wss. Lsg. ausgefällt. A usbeute 78°/o- Die Verb. stellt ein gelbes P ulver dar, ist sehr hygroskopisch u. uni. in allen organischen Lösungsm itteln.

(Journ. Americ. Chem. Soe, 4 3 1185—93. Mai. [7/2] Chicago, Univ.) O h l e . R o b e r t K re m a n n und G th m a r Z a w o d sk y , Über den E in flu ß von Substitution in den Komponenten binärer Lösungsgleichgewichte. X X V I I I . D a s binäre System

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