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Thorner Presse 1887, Jg. V, Nro. 272

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Thornrr pr e s s e

>a, ^

Ii>i y H E : viertesiährlich 2 M a rk , monatlich 67

^ 6 r t 8 slxj per Post : bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2 Mark

6>/, Uhr Abends mit Ausschluß der S onn- und Feiertage.

Abonnementspreis

Redaktion und Expedition:

Katharmenstraße 204.

S7Z.

Znsertionspreis

für die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharmenstraße 204.' Annoncen-Expedition „Jnvalidendant"

in B erlin, Haasenstein u . Vogler in Berlin und Koni sberg, M Dukes in W ien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes Annahme der Inserate für die nächstfolgende Num mer bis 1 Uhr M ittags.

Sonntag den 20. November 1887. V. Zahrg.

i»i>s,^7 Kaiser

Der A a r in M e rlin .

i, 2 1v>! 11? Kaiserin von Rußland sind gestern V o r-

^ ^liUer 57 F a m ilie und Gefolge von Kopenhagen auf

«, ?'N> u ^uhnhofe in B e rlin eingetroffen. P rin z W ilh e lm

^ Aul LandiSgrenze bei Wittenveige «ntgegen- l!e P'Sriib, b"' geschmückten Bahnhof« hatten sich ferner

> ? ! H 'i n r ^ ''^ '. '''^ ''N d - n : D ie Frau Prinzessin W ilh e lm , Piin7'-K Alirecht von Preußen, Regent von B ra u n -

1 Friedrich Leopold, fe rn e rd e rE rb p rin zvo n S a ch se n - s.'w Albrecht von Mecklenburg, E rbprinz

^ liua Prinzen Heinrich, Albrecht und Friedrich tz,^"der II , U niform ihrer russischen Regimenter. Z a r

U niform seine» Kaiser Alexander Garde, b, U n ik ^ '" ^ - D ie russischen Großfürsten hatten ebenfalls ji i"n> angelegt. Nach Begrüßung und Vorstellung l>, .!?^r hj, befohlen,« Damen und Herren schritt Kaiser

^« re lli^. Mannschaften d,s ersten B a ta illo n » de« zwei- i,-e,i" ^ ^ 8»ß bestehende Ehrenkvmpagnie ab. Kaiser

Ȋh/em, bem Prinzen W ilh e lm eine offene

°fg di

Un . ... ^ _____ _______ _ aufgestellt, namentlich am B randen-

^ib> u„-> Linden, » o sich da» Publikum zu k>«t/ ^ r n , , r ^ " '^ " s 'u b e n drüngte. D o rt war auch da« P u -

>ii>ii ^'d. begrüßte die H-rrschaftiN m it brausenden l,i r ^>r . '"'p o n irte , daß der Z a r in offenem Wagen

^k>, ^°a u,,k freundlich. I m Botschaftsgebäude wurde

"»s«r Kaiser bewillkommnet. Nach der Begrüßung b>, i i , » ! ' ? ' " " " stürmischem Jubel nach seinem P a la is

^ ' r , 'lstn m ? H '!« ^ h r Kaiser Alexander I I I . einen nahezu 8>it » abstattet». S päter machte der Z a r noch den u. ^>» M itgliedern der königliche» F a m ilie

>», n ^ a d ,^ ^ >, Uhr erschien die Kaiserin »on Rußland m it suche bei unserem Kaiser. Nachmittag« fand

in. «in g '

sh, >'s<hlvss,n Kaiserin m it der Prinzessin W ilh e lm in W- H°söalakutsche Platz »ahmen. A u f dem ganzen W - > Ämk? - °> ^ Thiergarten nach dem P alai» der ste,' * ^en Linden war zu beiden S eiten eine

f t n » E ' Abend ju Augstcht genommene Galaoper ist Rd.pd» " Abreise der russischen Gäste »»«gefallen. Um

^ a, ^don, 8°dachtr Kaiser Alexander m it seiner Fam ilie

^dihk^hni s.j ^u h n h o f die Reise nach P tte rS tu rg fortzusetzen.

A d e « "2^ ' ^ Reichskanzler Fürst B ism aick zum ä«k,. ^«k»»,, HUren aus dem Bahnhöfe nicht anwesend war.

Nachmittags 3 '/. U hr zum

<8-, , und empfing im Laufe d«s Nach-

"»d,„ - A« 'datadjatanten d,s Kaiser» von Rußland General ''U »,,/' Nabu>." " Galadiner bei unserem Kaiser, etwa 100

^ ^ u»d <!».". '"den dem Reichskanzler auch die F ürstin

^ ^ H H - r b « r t BiSmarck T deil.

Aolittsche Tagesschau.

die w ird dem „ B e r l. Tagebl." telegraphirt:

^ll>e,/s Wir im ersten Augenblick« jenen grünlichen u hu»ballten e n „ r ..nicht ^ bedenklich erklärten oder nicht

' ll'U t sich gestern nach genauerer Untersuchung

!^>kt ? 'U " "u<d asten sonstigen Erscheinungen in D i, § > ^sb heraus, daß die Sachlage materiell ver-

^ lndk„, . °ünos« verschlimmerte sich nämlich dadurch l hl zwris.lloS KredSerweichung vorliegt. D ie

D i e S i r e n e . an von Ernst v T r e u e n f e l s

(Nachdruck verboten )

^ Itstertt'hi —'m",«öhnisch?'

nur. ° ^ kaum hörbar, und er sah düster

^ e d a n u ^ , . ^ sEgen kann. Ich weiß nur, baß

1, — vielleicht ist er nicht der t z i ^ ' M warnen, M arianne, Dich zu be-

wild an.

!,)">. Paul s°^e D ir , ich werde in vier 'd, jg. v>rhei,alh«t sein — ich w ill die Folgen

^ s'stst u, » Seine, s« w ird er m ir zur Seile

^ " k« zum Aergsten kommen sollte!"

DreiunddreißigsteS Kapitel.

>tXd??'n R»ls» Z u k u n f t , P l ä n e .

Nt>>». Stuhle «,.k Z im m e r verlassen, sprang M arianne s." .!. s t r i t t hin und her, bi« sie in etwa«

ö ^t6^"H<he ^>7,? " " " und her, bi» sie in etwa«

V ''» , , ih r,, U . " " S wieder gefunden hatte. Dann las si- stilsan,' » einmal, jedes W o rt seine« An«

^ " k i? !l endtta, " Ä ' 'i>r Herz m it neuem

^e .'ii,l,^*d rn ck „ „ , " . ^ ° ^ '" " S f f e sich verzogen hatte und der K > , > N « '"e ^ " «ugen verschwunden w ar

ih. l> u^^Wvh« ? ^ mich denn eigentlich in Doktor

§8» E r weiß nicht«, und nach dieser langen d,^id,j'd>« dg? . ?! beweisen. M eine Pläne waren so fein

v ' ^ 'r n ,l» " ü e" sie zu enlhüll-n vermöchte, und ''h stiner sonnte, außer meinem B ru d e r, '!>,. in ^ ^ s ^ b s t^ w ill'N nicht« thun kann, ist sein Leben

l'dt«

in ">un rann, ist >«IN üeden

^ i, , DanningS Anstalt, wo er so gut wie st» auf« Neue an ihr Pult. um die Antwort

au-gtworsknen Theile sind nämlich Krebszellen schlimmer N a tu r und lassen auf den Charakter der anderen sichere Schlüsse ziehen.

Heute steht also auch schon die spezielle Gattung der vorliegenden KrebSnalur fest, e« handelt sich nämlich um den sogenannten weichen Kret«. Alle unteren Gewebe, welche in der vorigen Woche entzündet oder angeschwollen erschienen, sind angegriffen und voll Krebszellen. M öglich ist freilich, daß durch sehr bedeutenden A u s w u rf, durch starke E lim in iru n g von zahlreichen Krebszellen dem Ausbreiten des Krebse» einigermaßen E inhalt gethan w ird . Allein andererseits muß die Erscheinung selbst pathologisch als ungünstig erklärt werden, da solche E lim in iru n g von Krebszellen häufig noch ganz andere schlimme, oft nicht adw.ndbare Folgen m it sich bringt, eine vollständige E lim in iru n g aller Krebszellen da­

gegen bisher in der P ra xis nicht vorkam. Geradezu wunderbar erscheint den Aerzten unter solchen Umständen da« vorzügliche sonstige Allgemeinbefinden de« Kronprinzen; derselbe besitzt eine nur selten vorkommende, merkwürdig gute C onstitution." — D e r

„N a tio n a l - Z e itu n g " w ird au« S ä n Remo vom 17. November geschrieben: Heute besuchte ih r Korrespondent die V illa Z ir io und wurde vom Kronprinzen bemerkt und angesprochen. Da«

Aussehe» des Kronprinzen ist vortrefflich, der B lick klar und freundlich, die Gesichtsfarbe gesund, der Ausdruck der reinen herz­

gewinnenden Heiterkeit, die S tim m e verschleiert, doch durchaus verständlich. D e r Kronprinz erwähnte m it humoristischer Betonung seinen leidenden Zustand und dann sprach er m it inniger Bewegung:

„S agen S ie de» B erlinern, wie sehr gerührt und dankbar ich über die unzähligen Beweise der Liebe und Theilnahme bin, die ich von dort und au« ganz Deutschland erhalte." A u f die Bemerkung des Korrespondenten, daß Deutschland« ganze» Herz jetzt in Sän Remo weile und daß das Gefühl hingebender Liebe in der N ation nie so beiß gewesen, wie in diesen Tagen, antwortet« der K rv n p rin z :

„Diese Empfindungen sind gegenseitig." A u f de« Korrespondenten Ausdruck de« Vertrauen» auf die Herstellung der Gesundheit und glücklichen Heimkehr in '« Vaterland erwiderte der K ro n p rin z :

„ D a - hoffe ich auch " D er K ronprinz erinnerte nochmals: „ V e r ­ gessen S ie meine Grüße an die lieben B e rlin e r n ich t!" und entfernte sich dann m it einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und leichten Schritte«.

DaS „M ilitä r-W o c h e n b la tt" fü h rt in einem längeren Aufsatz au«, daß man nicht n u r nicht vor längerer Z e it schon da«

8 M i l l i m e t e r - G e w e h r hätte einführen können, sondern daß man auch h ute noch nicht dazu übergehen dürfe, da heute noch da« 11 M illim e te r-G e w e h r von ollen vorhandenen da« best« sei.

W ohl aber w ird ernsthaft m it der Möglichkeit gerechnet werden müssen, daß am 8 M illim e te r-G e w e h r über kurz oder lang solche Verbesserungen möglich werden, daß r« dem jetzigen deutschen M i l i t ä r . Gewehr, zur Z eit dem besten der W elt, überlegen wäre.

D ann müßte freilich an die E inführung de» 8 M illim e te r - G«.

wehre« gedacht «erden, die heute noch durchaus nicht angezeigt sei.

D er Aufsatz schließt m it folgenden Sätzen: „D a » allerzeit offene Auge und die stille, aber nimmer rastende Thätigkeit der deutschen Heeresverwaltung bürgen un» dafür, daß der richtige Zeitpunkt nicht verpaßt und daß anderseits die großen Ausgaben fü r ein«

Neubewaffnung und die zugehörige M u n itio n nur dann werden gefordert werden, wenn hierdurch auf erprobter und einwandfreier Grundlage eine wesentliche Verstärkung der W ehrkraft gewonnen werden kann."

Noch den m it der letzten westafrikanischen Post eingegangenen Nachrichten sind die M i t g l i e d e r der deutschen wissenschaftlichen

j P aul» B r ie f zu schreiben, legte jedoch die Feder ungeduldig w ie.

der an« der Hand.

„Ic h kann die langsame Bewegung der Post nicht abwarte»;

ich muß telegraphiren, oder — selber zu ihm eilen."

S ie stand einen Augenblick unentschlossen, e rg riff dann die Feder und setzte rasch ein Telegramm a u f:

„W a rte n S ir , wo S ie find, auf meine A n tw o rt.

M a ria n n e ."

welche« sie sogleich durch einen D iener abschickte.

D ann räumte sie ihre Schreibmaterialien weg und ging zum D in e r hinab, « 0 sie m it Ralph ganz allein war, da M a tw in e nicht dabei erschien.

Nach dem D in e r verweilte sie noch «in wenig im Speise- zimmer und spazierte auf der kühlen Terrasse, di« M a lw in e in ihrer hübschen, kleinen Ponny-Equipage vorfuhr.

Sie verbeugte sich kalt gegen M a ria n n e , al« fie bei ih r vo r.

übergehen wollte, doch diese hielt fie auf, indem sie in gleich­

gültigem, freundlichem Tone, der de« Mädchen« fiolze«, wunde«

Herz aufs Tiefste verletzte, zu ih r sagte:

„W aS sür ein köstlicher Abend da« ist, M a lw in e ! Ic h

> kann mich gar nicht entschließen, hineinzugehen. — Hast D u be­

obachtet, daß heute zwischen Sonnenuntergang und MondeSaufgang fast gar kein Zwischenraum w a r? "

„ D e r Abend ist sehr schön, erwiderte diese zurückhaltend, doch höflich und wollte m it noch einer Verbeugung weiter gehen, allein M arianne fuhr fo r t:

„W a rte nur einen Augenblick, meine Liebe. Ic h glaube, daß e« kaum passend fü r Dich ist. um diese Zeit allein auSzufahren, i« ist fast halb neun, und die Straßen sind sehr einsam. W o warst D u M a lw in e ? "

M a lw in e erhob in stolzer Ueberraschung ihre blitzenden Augen.

„W o ich w ar, M r « . N o lliS ? Is t e« vielleicht Ih r e Absicht, wegen meiner Abwesenheit mich zur Rechenschaft zu ziehen?"

F a r s c h u n g S s t a t i o n i m K a m r r u n g e b i e t am 5. v. M . in Groß-Vatanga gelandet.

Bezüglich der K a i s e r d e g r g n u n g i n B e r l i n w ird in W i e n der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß au- derselben eine M ild e ru n g der Beziehungen beider Staaten sich ergeben «erde, doch meint man, daß wenn der Zwerkaisertaz von B e rlin vor­

übergeht ohne diese Hoffnung zu erfüllen, dann umsomehr fü r de»

Frieden zu fürchten sei. Dem „Pester Lloyd" w ird zu dieser Angelegenheit gemeldet, daß um da- frühere Verhältniß Deutsch­

land« zu Rußland wieder herzustellen vor Allem der Finanz- minister WyschnegradSki beseitigt werden und auch jene Z w e i- deutigkeiten verschwinden müßten, welche gewisse russische M in is te r und Diplom aten sich zu Schulde» kommen lassen, indem fie die kriegerischen Gelüst« der Franzosen in jeder A rt ermuntern.

I n der Donnerstag Abend stattgehabten Konferenz m it den M in iste rn gab ber Präsident der französischen Republik, G r e v y , keineswegs die Absicht kund, vsn seine« Posten lurückjUtreten. — D e r „N a t Z tg ." meldet m an: „ D ie Autorisation zur Verfolgung WilsonS wurde ohne jede Debatte bew illigt. D e r frühere Kon- seilprästdent Goblet erklärte, baß er sich der Abstimmung enthalte,

« e il er in der W ilson zur Last gelegten Thatsache wohl einen Mißbrauch (adu8) aber kein strafbare- vergehen erkennen könne— . I n der Kammer herrschte große Aufregung, vor der Kammer w ar eine große Menschenmenge, fand ober keinerlei M a n i- festation statt. D ie Verfolgung W ilsvn« w ird als Genugthuung fü r die öffentliche M ein u n g , jedoch nicht al« Lösung der S itu a tio n betrachtet. Alle« drängt auf den Rücktritt Grevy« hin. D ie R a ­ dikalen spielen die führende Rolle bei dieser Campagne. Der Bericht de« S ta a t-a n w a lt« lautet fü r W ilson wenig gravirend.

D ir äußerste Linke faßte wie bereit« m itg e th fttl den Beschluß, jedenfalls am Sonnabend eine In te rp e lla tio n einzubringen, um da» Kadinet zu stürzen. — Inzwischen hat, wie in parlam entari­

schen Kreisen verlautet, M inisterpräsident Rouvier zu verstehen gegeben, daß er anf keine Diskussion über die am Sonnabend bevorstehend« In te rp e lla tio n eingehen werde. — Nach neueren Pariser Meldungen hätte S adi-C arnot die meisten Aussichten auf die Präsidentschaft, da auch die Radikale» fü r ihn eintreten.

Nach einem Telegramm de« , B . T g b l." au« London be­

haupten briefliche Meldungen vom Kongo, T ippo T ip habe sein Versprechen, der Nachhut S t a n l e y ' « Verstärkungen zuzuführen, entweder au« Verrälhcrei o d e r ^ l« Unvermögen nicht gehalten.

D ie Nachhut wäre angeblich dusch kämpfende Eingeborene von G ta n l,y abgeschnitten.

I n der b e l g i s c h e n Repräsentantenkammer erklärt der M i ­ nister de« Auswärtigen in Beantwortung einer In te rp e lla tio n wegen de« Vorgehen« gegen die Fischer in Ostrnde im August d. I . , er könn« nicht annehmen, daß die Lage der Fischer in Ostende bei dem gegenwärtigen Gedeihen und Wachse» der F i ­ scherei-Industrie eine so mißliche sei; e« sei kein G rund vorhan- den, die Haag'er Fischerriksnvention fü r den kommenden M a i zu kündigen, vorausgesetzt, daß England die vorliegenden Reklama-

! lionen berücksichtige. Belgien sei »on den versöhnlichsten Absichten ' beseelt. D ie Erhebungen sollen von beiden Seiten erfolgen, erst j nach Abschluß derselben werde man zu erwägen haben, ob die

Konvention der Verbesserung bedürfe.

D ie r u s s i s c h e „ S t . Petersburger Z e itu n g " hebt bezüglich der K a i s e r b e g e g n u n g in B e r l i n hervor: D ie öffentliche M einung in zweien der mächtigsten Reiche der W elt, welche durch ' die Interessen der Nachbarschaft und der historischen Ukd,rlicfe-

! rungen verbunden sind, werde sich heute ohne Zweifel in dem ge-

! . „1^ ! , — --- > ...

ES klang etwa» wie ein unterdrückter A u fru h r au« ihre«

^ leise» und s« sorgfältigen W arten.

„D a « ist vollständig meine Absicht, M a lw in e . ve rg iß nicht, daß D n m ir, als Deiner H üterin, der W ittw e Deine« Vater«, verantwsrtlich bist, und da ich überrascht und erschreckt bin von diesen langen, »»zeitigen Ausfahrten, halte ich es fü r meine P flicht, Dich darauf aufmerksam zu machen, und — ich hoffe aufrichtig, da- die- »«nöthig ist, doch — ich würde genöthigt sein, D i r dieselbe verbieten zu müssen."

M a lw in e blickte fie in stummem Erstaunen an W as sollte da« nun wieder heiße»? — Diese neue, plötzliche, beleidigende Anmaßung einer Herrschaft über sie?

„Ic h vcrst-he S ie nicht, M adam e," sagte sie stolz. „ S ie wissen doch sicherlich, daß S ie nicht da« mindeste Recht haben, meinen Handlungen zu gebieten, und auf Ih r e Frage, « , ich ge­

wesen b in, verweigere ich entschieden jede A ntw ort. Ic h w ill hineingehen, Madam e, wenn S ie erlauben."

M arianne stand so, daß M a lw in e nicht durch die T h ü r gehen konnt-, bevor sie ih r nicht Platz machte, wozu fie durchaus keine Neigung zeigte, und M alwineS blaue Augen blitzten empört.

„Ic h habe absichtlich hier gewartet, um m it D i r zu sprechen,"

sagte M arianne ruhig und m it Entschlossenheit, in jedem W orte sowohl, al« in ihren Augen und in ihrem Gesichte, „ D u erwiesest m ir gestern die Ehre. mich ,u benachrichtigen, daß Deine V e r­

lobung aufgelöst s-i, und ich mache m ir das Vergnügen, D ir jetzt zu sagen, daß ich mich m it M r . P ra n t verlobt habe und ihn in einigen Wochen heirathe» werde. Ic h bin sehr verletzt durch Deine Aufführung bet dieser Angelegenheit, doch ich w ill eS D einer verzeihlichen Aufregung und Deinem eifersüchtigen Kummer zuschreiben. Während der kurzen Z eit, wo ich noch H e rrin auf Schönburg bin, »erlange ich die schuldige Achtung und de» Ge­

horsam, der der W ittw e Dein»« Vater« gebührt, sonst — "

S ie unterbrach sich, «nd ih r Schweigen brückte m»hr aus, al« W orte auSbrück«« konnten.

(2)

miinsamei, Wunsche vereinen, daß die freundschaftliche Begegnung ihrer erhabenen Monarchen auch ihre S p u r auf den politischen Wegen der beiden Völker hinterlassen möge.

D ie russischen Rüstungen an der deutsch-österreichischen Grenze haken die sanguinischen P o l e n in so hohem Grade erregt, daß sie sich wieder berufen glauben, «ine politische Rolle zu spielen.

D a in ihren Augen die russischen Rüstungen nur gegen Deutschland gerichtet sein können, so hat dos in P a r i- erscheinende B la tt

„G la s PolSki" den Vorschlag gemacht, daß m it Rücksicht aus den dkvorstehenden Zusammenstoß zwischen Deutschland und Rußland demnächst in der Schweiz ein Polentag zusammentrete, damit sich Delegirte der in Rußlemd, Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Ita lie n , England und Amerika lebenden Polen über die gemein«

same H altung aller Polen verständigen können. D ie Versammlung soll eine Repräsentanz Polen« wählen und ein Centralburean fü r diplomatische Angelegenheiten einsetzen.

Nach offiziellen M eldung,n w ird der S c h a h v o n P e r s i c n bei Beginn des nächsten Jahres sich nach PeterSdnrg, von da nach B e rlin , London und PanS begeben und auf der Rückreise auch Rom , W ien und Konstantinopel besuchen. D ie D auer dieser Reise ist auf vier Monate veranschlagt.

D e r A n a r c h i s t J o h a n n M o s t ist, wie „ W . T . B . " aus N ew-Aork vom Donnerstag meldet, in Folge einer am letzten Sonnabend gehaltenen Rede unter der Anklage verhaftet worden, sich einer aufrührerischen Sprache bedient zu haben. M ost be«

zeichnete den über seine Red« erstatteten Bericht als falsch. D ie Behörden handelteo jedoch aus G rund des Berichts zweier Polizeibeamten, welche der Versammlung beigewohnt und Notizen gemacht hattin._______________________________________________

Deutsches Meich.

B e rlin , 17. November 1887.

— Se. M a j. der Kaiser hat der Ostpreußischen P rovinzial- Synode auf deren Adresse folgende A n tw o rt zugeh » lassen: „Ic h habe au« der Adresse der Provinzial-S ynode, welche dieselbe bei der ersten Versammlung nach der Abtrennung der P rovinz West­

preußen unter dem 12. d. M . an M ich gerichtet hat, ersehen, m it welchem tiefen Ernste und Pflichtbewußtsein sie ihre Sonder- thäligkcit fü r die Aufgaben in der P rovinz Ostpreußen in A n ­ g riff nim m t. Ic h kann nicht umhin, der Synode M eine Befric«

digung auSzusprrchen. Unter GotteS Segen werden die gedeihlichen Ergebnisse des Wirken« nicht ausbleiben. D ie warme F ürbitte, welche die Synode fü r M ich, M eine Gemahlin und insonderheit fü r Meinen schwer leidenden Sohn zum Thron d«S Allmächtigen erhvben, hat M ich wohlthuend erquickt. Möchte der himmlische V ater sie gnädig erhören. Au« vollem Herzen danke Ic h der Synode fü r ihren Zuspruch. B e rlin , den 16. November W ilh e lm ."

— S . K. H. der P rin z Heinrich w ird sich dem Vernehmen nach in den allernächsten Tagen, wahrscheinlich sogar schon morgen, von hier zu seinen erlauchten E ltern nach S ä n Remo begeben.

— Dem Vernehmen nach ist S K. H. der Großherzog von Mecklenburg ° Schwerin zum General-Lieutenant ä, Irr suito der Armee befördert worden.

— Wie die „N ationalzcitung" erfährt, hat Professor Virchow den vor einigen Tagen erfolgten A uS w uif de« Kronprinzen heute zur mikroskopischen Untersuchung erhalten.

— W ie ouS dem jetzt bekannt gewordenen E tat de« A u s­

wärtigen hervorgeht, dauern die auf die Erforschung M itt-Ia frik a S gerichteten wissenschaftlichen Bestrebungen fo rt und haben in der Errichtung einer wissenschaftlichen S ta tio n eine feste Grundlage gewonnen; deshalb werden zur weiteren Förderung dieser B e ­ strebungen wieder 150 000 M k . .eingestellt.

— D e r Asrikaforscher P rM e r-L ie u le n a n t W ißmann ist aus Rücksicht auf sein« Gesundheit dem nordischen W in te r aus dem Wege gegangen und befindet sich bereit« auf dem Wege nach M a ­ deira, wo er schon einmal Heilung von einem Nervenleiden ge­

funden hat. Nach sg »jeljährigrm Aufenthalt in tropische» Zonen erwies sich ein so unvermittelter Klimawechsel fü r sein W o h l­

befinden unzuträglich.

— Um weitesten Kreisen Gelegenheit zu verschaffen, sich m it der Frage der A lte rs- und Invalidenversicherung der Arbeiter gründlich und baldigst vertraut zu machen, ist, wie w ir hören, die Reichsdruckerei in den S tand gesetzt, die Grundzügc der de- triff-nLen Vorlage nebst beigefügter Denkschrift zu billigem Preise an da« Publikum abzugeben.

Beuthcn, 18. November. D er B ra n d der Karsten-Cenlrum- Grude wurde gestern Abend 9 Uhr gelöscht. D er Schaden ist nicht zu bedeutend. D e r Betrieb w ird Montag wahrscheinlich wieder ausgenommen. Menschenleben sind nicht zu beklagen.

S lraßburg i E ., 17. November. D er Bischof Andreas Rüß ist heule im 94. Lebensjahre gestorben.

M alw ineS Augen erglühten in leidenschaftlichem Zorne und verzehrendem Schmerze.

„ M r S . N o lliS ," sagte sie, und M arianne erbebte u n w illk ü r­

lich vor ihrem Blicke — „da S ie es fü r g-'ignet hielte», die Dinge di« auf diesen Standpunkt zu bringen, w ill ich Ih n e n sagen, was ich Ihnen noch zu sagen habe. Unglücklicherweise sind S ie bis zu Ih re '- Wiederverheirathung H e rrin in dem Hause meines Vaters, und es ist I h r unbestrittenes Recht, dasselbe zu führen, wie es Ih n e n g e fä llt; doch, — so weit ich persönlich da­

bei beth-iligt b in " — und sie richtete ih r stolzes Köpfchen auf,

— „m uß Ih r e eigene V ernunft e« Ih n e n sagen, daß S ie keine G ew ali über mich haben; und selbst wenn S ie dieselbe hätten, Madame, würde ich mich ihr widersetzen, da ich eS jetzt weiß, was ich freilich im m er vermuthet habe, daß I h r Cyarakier und Ih r e Grundsätze sehr viel zu wünschen übrig lassen. Doch, da mein Vater Ih n e n Vertrauen schenkte und S ie liebte, w ill ich e Nachsicht haben, selbst m it Ih re m Benehme» m ir gegenüber. ! W eiter haben w ir jedoch nichts Gemeinsames miteinander."

Diese ruhig ausgesprochene Erklärung brachte M arianne zum A-ußersten.

„Ic h beginne jetzt zu begreifen, weshalb M r . P ra n t sich D einer zu entledigen wünschte," erwiderte sie hitzig.

„W aS S ie denken, ist von gar keiner Bedeutung fü r mich,"

sagte M a lw in r ermüdet, und drehte sich weg, als ob über diesen Gegenstand nicht« mehr zu sagen wäre.

„A ber was ich thun werde, kann möglichenfalls von Bedeu­

tung sein: Ic h werde morgen M r . P ra n t sprechen und m it ihm unsere sofort zu erfolgende Hochzeit verabreden. Nach dieser werde ich m it meinem M anne auf Schönburg bleiben, bis Liliengrund zu unserem Empfange eingerichtet sein w ird . Während dieser Tage oder Wochen, wa» eS im m er sein w ird, erwarte ich und ^ bestehe ich darauf, daß D u gegen mich und meinen Gatten die i gehörige Höflichkeit beobachtest, wie eS die Rücksicht auf Deine >

S tie fm u tte r, die auch D ein B vrm und ist, verlangt.

(Fortsetzung fo lg t.)

A usland.

W ien, 18 November. D ie Königin von Dänemark ist zum Besuche bei der Herzogin T h yra von Cumderland h«ute in Penzing eingetroffen.

P a ris , 17. November. D ie Kammer der D eputirte» hat fast ohne Debatte dem Antrage auf gerichtliche Verfolgung W ilson'S m it 527 gegen 3 S tim m en dir Genehmigung ertheilt und sich darauf bis nächsten Sonnabend vertagt.

P a ri» , 18. November. Nach Schluß der gestrigen Kammer- sitzung traten dir M in is te r zur Berathung der Lage zusammen und begaben sich darauf zu Grövy. D e r Justizminister macht« die Anzeige, er wünsche von seinem Posten definitiv zurückzutreten;

FalliöreS wurde interimistisch m it dem Justizm inisterium beauf­

tragt. D ie äußerste Linke berieth während einer Pause der Sitzung über die In te rp e lla tio n an die Regierung, vertagte die­

selbe aber bis Sonnabend, um den sofortigeo AuSbruch einer Präfidentenkrisi« zu vermeiden.

P ari», 18. November. D ie „Agence HavaS" meldet, Ita lie n habe seinen B e itr itt zur Suezkanal-Konvention offiziell erklärt.

P a ris , 18. November. FlouienS empfing die Zustimmung Ita lie n s zur Konvention betreffend die N eulralisirung »eS Suez- kanal».

Rom, 18. November. I n Zsfferana am Aetna wurden innerhalb einer M in u te zwei heftige Erdstöße m it wellenförmiger Bewegung verspürt. E in Schaden ist nicht angerichtet.

Moskau, 18. November. D ie MoSkamr deutsche Kolonie w ird eine Adresse an den Kronprinzen nach S a u Remo über­

senden.

Belgrad, 17. November. D e r M e tro p o lit Michael und drei Bischöfe sind durch E rlaß de« König« in Ruhestand »ersetzt worden.

Bukarest, 18. November. D e r Kriegsm inister demissionirte.

B ra tia n « übernimmt interimistisch das K riegsm inisterium . N e w -Iv rk , 18. November. Nachrichten aus MemphiS zu- folge wurden durch eine große Feuersbrunst 13 200 B allen B a u m ­ wolle ein Raub der Flammen. D »r Verlust w ird auf 7 5 0 0 0 0 D o lla r geschätzt. E in beträchtlicher Theil Baum w olle war zur

A u sfuhr bestim m t . _______________________

Arovinzial-Wachrichten.

L ö b a u , 1 7 . November. (E rtru n k e n .) D e r Besitzer B ro d o w s k i aus S w iu a r z schickte am vergangenen Sonnabend seinen Knecht m it einem Fuhrwerke nach R u m ia n . A u f dem Rückwege und bei bereit- angebrochener D unkelheit gerieth d a - G e fü h rt bei Eichw ald in einen T orfb ru ch und eS ertranken Knecht und Pferde. D ie Leiche de- Knechte- ist am andern M o rg e n aufgefunden worden.

E lb in g , 1 6. November. (U n e rfa h re n .) D e r Postbote W o lS ki von hier, welcher die Postsachen von hier nach Neuktrch-Niederung und von d o rt nach hier befördert, ist am vorigen M on ta g e Abend- zwischen Löwenslust und der S ch illin g-b rü cke von mehreren F u h r ­ werken, welche in tollem T ra b e auS der S ta d t zurückkehrten, über­

gefahren worden, und ist derselbe bereit- am gestrigen Tage an den inneren Verletzungen, welche er hierbei e rlitte n , gestorben.

D a n z ig , 1 8 . November. (Elektrische Beleuchtung d l- S t a d t - theaterö.) Angeregt durch die in den letzten J a h re n vorgekommenen B rände großer Theater, hat die Commission fü r die V e rw a ltu n g deS hiesigen T h e a te r- die Anlage einer elektrischen Beleuchtung in dem­

selben in AuSsicht genommen und einen Kostenanschlag dazu von der Allgemeinen Elektricitälögesellschaft in B e r lin ausarbeiten lassen. D ie Herstellung der elektrischen Beleuchtung erfordert die Aufstellung einer Gaökraftmaschine von circa 4 0 Pferdekräften in einem möglich feuer­

sicheren R a u m . D a ein solcher im Theater oder dessen nächster U m ­ gebung nicht zu Gebote steht, so sind V erhandlungen angeknüpft worden, die Maschine, wenn angängig, in dem der hiesigen S ta d t- gemeinde gehörigen, neben dem Zeughause stehenden sogenannten S tr o h -

thurm e unterzudringen. (D . Z . )

D t K ro n e , 18. November. (V e rg iftu n g .) B e i zwei K in d e rn deS Schneidermeisters Rohde stellten sich kürzlich nach dem Genusse einer S u p p e Vergiftung-erscheinungen ein. D e r sofort herbeigerufenen ärztlichen H ilfe gelang eS, die K in d e r am Leben zu erhalten. M a n verm uthet, daß in dem kupferne« Gesäß, in welchem die S u p p e ge­

kocht und längere Z e it aufbew ahrt wurde, sich G rün sp a n gebildet hat.

( D t. K r . Z .) Bromberg. 16. Novem ber. (K undgebung.) I n der B ü rg e r- V ersam m lung, welche aus E in la d u n g des in einer früheren Versam m ­ lu n g gewählten BügerauSschusseS zur Feststellung der Kandidatenliste fü r die nächste Stadtverordnetenw ahlen im H o te l Rotzal gestern Abend zusammengekommen w a r, wurde auf A n tra g deS Vorsitzenden deS ge­

nannten AuSschusseS, R e g ie ru n g -ra th s Braesicke, vo r E in t r it t in die T agesordnung folgende Kundgebung als Ausdruck VlS Schmerzes und T ra u e r über den schweren S chlag, den daS deutsche V o lk durch die Krankheit unsere- geliebten K ro n p rin ze n getroffen, einstim m ig ange­

nom m en: „die versammelten B ü rg e r Brom bergS sind tief ergriffen von der G e fa hr, in der Seine kaiserliche und königliche H o h e it, der K ro n p rin z , gegenwärtig schwebt, und fühlen sich gedrungen, ihren Schmerz und zugleich ihre unbegrenzte Liebe zu dem hcldenmüthigeu Sohne ih re - großen Kaisers h ie rm it auszudrücken."

B r o m b e r g , 1 7 . Novem ber. ( Z u r Rückreise v e -Z a re n .) Heute M it t a g ist H e rr Präsident Pape von der E is e n b a h n -D ire ktio n B r o m - berg nach B e r lin gereist, um von dort den russische» Kaiscrzug über Schneidem ähl-K onitz-D irschau nach Eydtkuhnen zu geleiten.

Brom berg, 17. November. (Besserung der J a g d v e rh ä ltn iffk .) W ie sich in den letzten J a h re n in hiesiger Umgegend die Ja g d v e rh ä lt- nisse gebessert haben, beweist« folgende Angaben: V o r 10 J a h re n brachte die Gemeindejagd in W ie ln o 1 M a r k 5 0 P f . P a c h t; im ver­

gangenen J a h re wurden fü r dasselbe T e rra in 3 3 M a r k und bet der diesjährigen Verpachtung 110 M a r k bezahlt.

S to lp , 1 5 . Novem ber. (K la vie rste u e r.) B e i der diesm aligen PersonenstaudSausriabme sind die Beam ten auch beauftragt worden, Nachfrage über die in den H aushaltungen vorhandenen K la vie re zu hallen. M a n verm uthet, schreibt die Z tg . f. H in te rp ., daß diese E rm ittelu n g e n als G run d la g e fü r eine etwa einzuführende K la v ie r­

steuer dienen sollen. ________________________

Lokales.

T h o r u den 1 9 . November 1 8 8 7 .

— K ( T o d t e n s o n n t a g . ) M o rg e n ist jener ernste T a g , der dem Gedächtniß entschlafener Lieben geweiht ist und der wie kaum ein anderer zur Einkehr und S elb stp rüfu n g m ahnt. E r kommt im Kampfe deS Lebe»- wie ein Bote de- stillen F rie d e n -. „ D a unten ist F rie d e ", aber in Angedenken an jene, die da unten schlafen, ziehe auch in unsere B ru s t ein G e fü h l der Ruhe, aus daß der Schmerz um die Heimgegangenen einen T h e il seiner B itte rk e it verliere. S ie haben, die da schlafen, ihre L a u fb a h n vollendet; kein Hoffen kann sie mehr betrügen, kein Weh ihnen T hrä n e n erpressen. A lle - , waS entsteht, geht wieder zu G ru n d e , und auch unser Leib ist der irdischen Vergänglichkeit u n terw o rfen , aber daß w ir „z u schönerem LooS" Sü­

den G rä b e r« entstehen werden, d a - ist unsere sichere H o ffn u n g und

unser Trost. B is auch w ir einberufen werden, ^ gelebt, bis dahin u n - da- Leben bringen « ird k Der "

daß «S in „M ü h - und A rbeit" köstlich g-w-s«-, y i . B Mühe und Arbeit für un- allein, sondern Keiln*

Menschheit, der Nächstenliebe. Keiner ist obrrmäch S, Äk gering, der Allgemeinheit zu nützen. Aber

und Stunde, denn der letzte Augenblick kommt oft pi b /,...

ihn am allerwenigsten erwarten. S te t- bereit sei«, vas^

zu scheiden, da- ist die größte Leben-weisheit. Die ^ le . Verblichenen dringe» sie in lebendiger Sprache »»r u«!

«uf Gr«»v ^ pats

— ( E r n t e i n W e s t p r e u ß e n . ) ...

ca. 1 6 0 Einzelberichte vorgenommenen Erm ittelungen

Verw altung deS C e n tra l-V e re iv - westpreußischer Landw ^lche ^ Tabellen der diesjährigen E rn te in Westpreußen gest* d ^ in vto Landw irthschaftSm inister übersandt worden sind u n d « »eröffn O rg a n ve- C e n tra l-V e re in -, den „W e s tp r. L a n d « - ^ ' fünf licht werde«. W ie bisher, ist auch diesmal die

schiedene Produktion-gebiete m it möglichst g le ic h a rtig e s ^ getheill und dann der D urchschnitt gezogen worden. die ' D urchschnitt-zahlen nachstehend m it dem -1, ^ ' Parenthese beigefügten Z iffe r n den E r tr a g einer M " e ^ ES sind gecrutet worden im D urchschnitt fü r die ^ " ^ 4 8 s,l zwar in K ilo g ra m m pro H e c ta r: W in terw eizt« ^ 4 ) , W in te rro g g e n 1 3 4 1 ( 1 3 0 3 ) , Sommergerste * ^ 0 ^ 2g) A"

1 4 6 7 ( 1 3 4 8 ) , Erbsen 1 1 1 8 ( 1 0 6 4 ) , WickcU 1072 t ( A b ­ wetzen 4 2 0 ( 5 3 2 ) , Lupinen 975 ( 1 0 9 4 ) , S -rto ffe ln ^ u ^ R a p s und Rübsen 1 0 9 7 ( 1 0 9 4 ) , Hopsen 3 6 4 ( ö00), ^rchsäp'' ( 3 1 1 4 ) , W i.se n h ru 2 5 0 0 ( 3 0 6 1 ) ; auf der Höhe ^

W tlirerw eizen 1 5 3 4 ( 1 3 1 3 ) , W interroggen ^ 7 0 (1 0 ( S ^ gerste 1 2 8 0 ( 1 3 3 1 ) , H a fe r 1 1 3 6 (101b ) , E / b ' " B

;° 5 9 ! l 0 Ä ' ( 5 3 2 ) . e u P . « - A > ^ K a r lk f f - i„ 8 1 3 3 ( 9 6 0 0 ) . R ap« und R ü v j-n 962 1 /zZ S Ä i 3 6 8 ( 5 0 0 ) . K l-k h -u 1 6 1 3 ( 2 5 9 3 ) , W i-s -n h -u ^ S der N iederung im D u rc h s c h n itt: W talerw etzen 1763 1 ^ , r r»gge« 1 4 1 2 ( 1 5 3 8 ) . S ow w erge.ste 3 l 2 0 ( ^ ^ l ö ) ,

4 0 0 ( 1 6 8 1 ) . Erdsen 1 2 2 6 ( 1 2 0 5 ) , Wicken

1 0 1 7 ( — ) , K a rto ffe ln 8 3 7 7 ( 9 9 7 0 ) , Hopsen 2 4 5 3 ( 3 6 3 5 ) , Wteseuheu 3 0 6 8 ( 3 7 6 9 ) .

— ( O - s f - n t l i c h e B e l o b i g u n g . ) ^ E m il Wenvk zu G urczno hat am 1 9 . J u l i v. 3 - ^

jährigen S o h n F ra n z deS Elusasse» KwaS au« 2" .gl eigene Lebensgefahr vom sicheren Tode deS Ertrinken ^jAkliv ^ der H e rr Regierungspräsident m it dem Bemerken

öffentlichen K e n n tn iß d rin g t, daß er dem W endl e ^ 3 0 M k . fü r seine edle T h a l b k w tllig l hat. g.

— ( L o t t e r i e . ) D ie E rn euerung der ^ königlich preußischen 1 7 7 . Klass-nlotlerie muß bet v

recht- a uf dieselben bis zum 8. Dezember d. 3 . * ^ H

— ( B a z a r - L o t t e r i e . ) D e r H e rr io vinz Westpreußen hat genehmigt, daß die Loose

M o n a ts F eb ru a r k. I . zum Besten deS D ikoniss^^ »t D a n z ig abzuhaltenden B a z a r-L o lle rte in sämmtliche" . gterungs-BezirkS M a rie n w e rd e r vertrieben werden v ^ sie'

— ( G e g e n d e n H e i l m i t t e l - U n s u - ) ^ » ir t « P o liz e i-P rä s id iu m in B e r lin eine vom 1 4 . d. M ls . , ^

„ U u te r dem Nam en „ ^ V a r n o r 's Lake 6u i's " *> " bOO ^ M eine braune Flüssigkert in flachen Flaschen von e ^ ^ I n h a l t gegen Nierenleiden angepriesen und sür zil^ ^ ^ verkauft. D ie am tlich veranlaßte chkwische Untersuch ^ gäbe eine- hiesigen Apotheker-, welcher da- M t " e jschen geben, daß d a - M i t t e l im Wesentlichen a u - ^ g rü n hergestellt w ird , und daß die Flasche höchste* ^ ^ Pti»

2 M k . h at. S o lch e - w ird hierdurch zur W a rn u "§

tzirv ffe u tltc h t.*

— ( D i e S i t t e u n s e r e r D a m e n ,

, ti'lt

....

l a n g e n N a d e l n , ) deren Spitzen weit h"auSkagkN^ § zu befestigen, hat in König-berg zu eine« bedauert ^

-In - unterh iMtilld

Zwei Damen, eine ältere und eine jüngere, un die ältere schwerhörig ist, so mußte die jüngere ihre da- O h r derselben legen. A ls nun die altere Hut mit einer der erwähutea Nadeln besestigt y'' eine schnelle Wendung machte, bohrte sich die Auge der jüngeren D am e. Zum Glück ist

verletzte lu g e zu rette». . u . , t r u b g)keVrt«

— ( Z u m C o n c e r t F r a u z § r id be r g, , L Z ir l^

B e r t ha W i c h m a n n . ) D e r ungarische A ^

vaß . ___________ , ___^ ___ _____ ^ „ fl!t 5 J a h re n iu B e g liilu n g s-iner E ite r» v it

ü b rra ll m it seinem „ E a r m o a l" u»d andern W r , i „ a>

P a g a n in i- S p itle r F ra n z K rid b e rg geboren ( U n g a rn ) zeigte in seiner frühesten Jugend

lagen zum L irtu o s e n th ttm ä. Ia Pagantni, lL"-'

tnem „ U a r u r v a t" und anvern . ^ t c ^ erregte. D e r V a te r, selbst ein tüchtiger Getgel,

U nterricht und konnte um so eher dessen technische ^ ' er selbst, ein kolossaler S ch w ä rm e r sür P a g a n ln , ^ g „ c e li j ^ 7 J a h re auf seinen R isen begleitete uud so ^ , heimniffe de- großen K ü n s tle r- zu erlauschen ju § j-tlö, , bekanntlich seine Werke selbst nie verö ffe n tlich t; ^ jhS erschienen dieselben a ls P 0 3 tlm m 6 Werke. M a n > » un d ie- a u - F urch t, es könnten ih » R iv a le n e" l ^ gi- ^ ^ m ateriell schade« könnten, geschehen, andererseits u" ^ nini'sche Kom positionen nicht nach Noten i p i " ^ soksie T h a t ist -S ganz tm m v z li» , den dämonische» S « "' A r t seines S p ie l- in Noten wiederzugeben, v hrrtb das Unglück hatte, bei einer der Reisen ^ . e», nun alle rdigs a u - den erlauschten GehkimnisseU Soh"e ^ d afür aber suchte er m it aller M a ch t seine« ^ ^ ,^rs waS er von P a g a n in i in der Rcihe von ve- t ihm dies gelungen ist, beweist schon der A " S s p r " ^ 3^ ' s t^ t ersten V io iin -P ro fk s s s r» am W ie n e r K o n s 'rv a t .

berger bei Gelegenheit einer K o n s e r v a t o r iu m s W jährigen K n a b e n " sagt er, .k a n n ich heute^ dere t ^

der geigt dem Teusci die O h re n weg. ^ ^ . F rid b e rg d a -K o n s e rv a to riu m , ausgezeichnet l-e i-O erhielt als erste» P re is eine prachtvolle, Italien I ^ später finden w ir ih n a ls ersten Koazertme.si t ^ r , M e is te r B ilse in B e r lin , wo er a l- P a - a " "

Aufsehen erregte. D e n jungen Künstler li t t ^

nicht lange und er verließ B e r lin bald «sie , reisenden Virtuosen aufzunehmen. F rid v e rg ^ ^ eu 1 0 Ja h re n m it den größten E rfolgen ^ A T ü rke i, Egypten und I t a lie n und t r it t in l>lej 5 M a le vor da- große deutsche P u b lik u m . ^ ^ b a n t

— ( T h o r u e r K r e v i t b a n k . ) ^ ^ ^ Kalkstein, L y -k o w -k i u. C o. t» T h o rn t r it t « a ^ d c " ' in L iq u id a tio n ; eine zum 5 . Dezember elv ^ ^ G eneralversam m lung w ird die Liquidatore» zu *

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