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Die Bautechnik, Jg. 10, Heft 39

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10. Jahrgang

487

DIE BAUTECHNIK

B E R L IN , 9. September 1932 Heft 39

Alle Rechte vorbehalten.

Stahlbauten fiir Ubersee.1)

Von SDr.=2>ug. L. C a e m m e r e r , D ortm und.

Einen beachtenswerten Teil der deutschen Ausfuhr machen die Stahl­

bauten aus, die fiir Uberseelander geliefert werden. Hier sollen unter .S tahlbauten fiir Obersee" solche Bauten verstanden werden, dereń Teile in deutschen Werkstatten hergestellt und etwa durch V e rm ittlung von Exporthausem oder auch unm ittelbar an Oberseebesteiler geliefert und durch diese aufgestellt werden. Im Gegensatzc zu den Bauten, die deutsche Werke durch ihre FachkrSfte und m it eigenen Geraten und W erkzeugen irgendwo im Auslande aufstellen lassen, ist das wesentliche jener Bauten, dafi sie zwar in deutschen Werkstatten hergestellt, aber Im iibrigen so vorbearbeitet werden, dafi sie ohne weiteres durch die Besteller aufgestellt werden konnen. Das Lieferwerk hat die Bauteile so herzurichten, dafi sie selbst von ungeschulten Kraften a n H a n d d e r m itzugebenden Zeichnungen und Beschrelbungen zum ganzen Bau zusam m engefiigt werden kónnen.

Es mufi also beispielsweise m óglich sein, die Stahlteile einer Strafien- briicke fiir irgend eine weltabgelegene F lufikreuzung so zu bearbeiten, dafi die Briickenteile m it den vorhandenen Verkehrsmitteln an O rt und Stelle gebracht und dort an H and der Beschrelbungen usw. von eln- geborenen Arbeitern zusam m engefiigt werden kónnen, ohne dafi besondere Vorarbeiten — abgesehen von etwa erforderlichen Rustungen — hierzu nótig sind. Natiirllch miissen auch die rechnerischen und konstruktiven Voraussetzungen erfiillt sein, denen die Briicke geniigen mufi.

Im folgenden soli den Besonderhelten, die sich bei der Buro- und W erkstattbearbeitung der „Stahlbauten fiirO b e rse e " ergeben, im einzelnen nachgegangen werden.

D ie Biirobearbeltung hangt im wesentlichen davon ab, w eiche Unter- lagen zur H erstellung des Bauwerks gegeben werden kónnen. O ft werden nur ganz knappe A ngaben zur Verfiigung gestellt, die etwa die Haupt- abmessungen des Baues und Nutz- oder Verkehrslast umfassen. Ander- seits wieder sind oft Lieferungen an H an d eingehend durchgearbeiteter Berechnungen und Zeichnungen sowie Vorschriften auszufiihren, die alle Einzelheiten des Fabrlkationsganges regeln. In diesem Falle veriauft die Biirobearbeitung in A n leh n un g an diese Vorschriften, wahrend im ersten Falle eine Reihe von O berlegungen angestcllt werden miissen.

D abei ist zunachst die Kenntnis des Bestlm m ungslandes w ichtlg, dam it etwalge Besonderheiten beim Einfiihren der auftretenden Krafte (Schneebelastung, W indlasten, Erdbebengefahr) in derFestigkeitsberechnung beachtet werden. V on grófiter W ichtigkeit ist die Kenntnis des Transport- weges vom Lieferwerk bis zur Baustelle, da durch ihn die Form gebung wesentlich beeinflufit werden kann. D ie Transportverhaltnisse vom Liefer­

werk bis zum Seeschiff kónnen im allgem einen ais bekannt angenom m en werden, aber schon die U m ladeverhaltnisse lm Hafen des Bestlm m ungs­

landes miissen angegeben werden, da sie die Grófie der Bauteile beein- flussen kónnen. Noch m ehr ist dies der Fali, w enn sich an den See- transport ein solcher durch kleinere Wasser- oder Landfahrzeuge, Schmal- spurbahnen, Tragtiere oder gar Trager anschliefit. Hóchstgewicht und Abmessungen der einzelnen Bauteile sind hiervon abhangig. D azu kom m t, dafi die Transportkosten oft sehr hoch im Verhaitnis zu den Kosten der Bauteile selber sind. In diesen Fallen kónnen Gewichtsersparnisse etwaige M ehrkosten fiir hochwertige Baustahle oder infolge der kleineren Gew ichte verteuerte W erkbearbeitung iibertreffen. Es ist Sache des Entwurfs- bearbeiters, unter richtiger W iirdig ung der Transportkosten die P lan u ng durchzufiihren sow ohl im H inblick auf die Baustoffwahl ais auch besonders auf die Form gebung. Ist also z. B. eine Fachwerkbriicke mittlerer Stiitz- weite, etwa von 40 m, bei Z ugrundelegung deutscher Verhaitnisse in hochwertigem Baustahl nicht mehr wlrtschaftllch, so kann dieselbe Briicke unter Beachtung der bis zum Bestim mungsort aufzuw endenden Frachtkostcn durchaus m it der in norm alem Baustahl ausgefiihrten Briicke In wirtschaft- lichen W ettbew erb treten. Natiirllch spielen auch noch andere Geslchts- punkte bei der A usw ahl der Stahlart eine Rolle, wie z. B. die Frage der Baustellennietung, die in einigen Fallen dazu fiihrte, dafi zwar hochwertlger Baustahl zur V erw endung kam , fiir die Niete jedoch normales Nietelsen verw endet wurde, um Schwierigkeiten auf den Baustellen zu verm eiden.

Selbstverstandllch w urden die N ietverbindungen nun auch fur den Normal- stahl berechnet, aber die gróBeren Knotenbleche und die M ehrm enge an

') D ie im folgenden dargestellten Stahlbauten sind von der Firm a C. H. Jucho, D ortm und, geliefert worden.

Nieten konnten den Vorteil des hochwertigcn Baustahls nicht wesentlich becintrachtigen.

Bei der Querschnittbem essung wird oft an Stelle eines Vollwand- tragers der Fachwerktrager treten, w enn die G ew ichtsverm lnderung in V e rb in d un g m it den niedrigen Transportkosten die billigen Herstellungs- kosten eines V ollw andtragers ubersteigen. M eist geht m it der A uflósung vollw andiger Bauteile in solche aus Fachwerk auch eine V e rb illigun g der Seefrachten H an d in H and, da die Frachtenberechnung bei Oberschreitung gewisser Hóchstgewichte (i.a .2 1) und H óchstlangen (10 bzw . 12 m) besondere Zuschiage vorsieht. Abgesehen davon ist der Z w ang zur A nw endung aufgelóster Bauteile gegeben, w enn etwa eins der oben aufgefiihrten Transportmittel benótigt wird, das keine grofien G ew ichte und Langen zulafit. S ind z. B. die Bauteile durch Tragtiere zu befórdern, so hangt es von dereń Leistungsfahigkeit ab, wie schwer die einzelnen Biindcl sein diirfen, und in G ebirgsgegenden kann der W eg, den diese Tragtiere zu nehm en haben, auf die Lange der Stiicke sehr einschrankend w irken, da sonst an scharfen W cg biegung en Schwierigkeiten entstehen kónnen.

A uch die Einfuhr- und Zollvorschrlften des Bestim m ungslandes kónnen die W ah l des Baustoffes und die F o rm gebung bceinflussen. Da allgem ein aus praktischen G runden die Zollsatze fiir die yerschiedenen Baustahle gleich sind, ist in diesem P unkte der hochwertigere Stahl dem normalen im m er uberlegen. W eiter sind in einigen L an d em die Zollsatze fiir yernietete, gelochte und abgelangte Bauteile verschieden hoch, und zwar haben die vernieteten Konstruktionen die hóchsten, die nur abgelangten W alzprofile die niedrigsten Satze. H ierdurch werden die Verhaitnisse fiir vollw andige unvernietete Bauteile, z. B. fiir Trager aus N orm alprofllen gegeniiber Blechtragern, giinstiger, un d von der H ó h e und Staffelung der betr. Zollsatze sow ie ihrem Verhaitnis zu den sonstigen Kostenelem enten, in der Hauptsache Lieferpreis und Transport, hangt es ab, ob sie die Querschnittsw ahl beeinflussen.

Beim Entw urf ist auch die bereits oben gestreifte Frage der Ver- bindungsm ittel fiir die Bauteile auf der Baustelle zu lósen. Fiir die W erkstattverbindungen sind lm allgem einen keine anderen ais die sonst fiir Stahlbauten giiltigen G rundsatze m afigebend, und es steht nichts im W ege, aufier der N ietung auch die Schw eifiung anzuw enden. Fiir dic Baustelle jedoch mufi im m e r von Fali zu Fali beurtellt werden, welchem V erbindungsm lttel der V orzug zu geben ist. D abei werden die Schweifi- verbindungen aus leicht erklarllchen G runden nur in besonders gelagerten Fallen benutzt werden kónnen, vorherrschend ist die Verschraubung und Vernietung. Die Verschraubung k o m m t in erster Linie fiir alle Hoch­

bauten, Maste un d auch Briicken In Frage, w ahrend die V ernietung meist dem Behaiterbau, aber auch besonders bel gróBeren Stiitzw eiten dem Briickenbau vorbehalten bleibt, w enn nicht gedrehte Bolzen yorgesehen werden. Meist geht schon aus den von Obersee gegebenen U nterlagcn hervor, ob N ietung oder Verschraubung gew iinscht w ird; wo das nicht angegeben ist, muB nach der Art des Baues und den sonstigen órtllchen Verhaitnissen die Entscheidung vom Entwurfsbearbeiter getroffen werden.

W e n n die yerschiedenen aufgefiihrten P unkte schon bei der P lanung u n d A ngebotabgabe beachtet und richtig gegeneinander abgew ogen werden, so ist die erste V orbedingung zur H e re inh olu ng dieses Auftrages erftillt, und jede leistungsfahige Stahlbaufirm a, die auf einen grofien Erfahrungs- schatz im Exportgeschaft zuruckblickt, wird gern die gewiinschten Planungen yornehm en, besonders w enn sic sieht, dafi ihre Entwiirfe auch crnstlich ver- folgt werden. H ierm it beginnen die A rbeit und die Schwierigkeiten fiir den O berseehandcl, erschwert durch den K am pf m it der auslandischen, meist kreditkraftigeren Konkurrenz und auch m it der nationalen Industrie, die slch viele Lander geschaffen haben und trotz oft grofier Verluste zu schtitzen wissen.

Im Herstellungsyorgang des Lieferwerkes sind nach der Berechnung und F o rm gebung der Teile n unm e hr die W erkstattzeichnungen anzufertigen, die sich, abgesehen von etwa elnzuhaltenden B edingungen und der Auf- m achung in einer bestim m ten Sprache und einem besonderen Mafisystem, nicht weiter von den auch fiir Inlandlieferungen iiblichen unterscheiden.

Anschliefiend miissen jcdoch n unm ehr bestlm m te Vorkehrungen getroffen werden, die den Transport un d die richtige M ontage der zur V erw endung kom m enden Teile sicherstellen. Beim Zusam m enlegen der einzelnen Bauteile zu den Transportstucken miissen die bereits bel der F o rm gebung beachteten GróBtwerte fiir Lange und G ew icht erneut beruckslchtigt

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488 C a e m m e r e r , Stahlbauten fiir Obersee DIE BAUTECHNIK Fachschrift f. d. ges. BaulnRcnleurwcscn

w erden. Besonders ist auch darauf zu achten, daB die Teile móglichst raumsparend zusam m engestellt werden und w o m ógllch das Verhaitnis des Raum inhaltes der Stiicke zum G ew icht die Z ahl 1 nicht uberschreltet, da sonst an Stelle der Berechnung nach G ew icht fiir die Seefracht eine solche nach Raum tritt. Das Ergebnis dieser Oberlegungen w ird in der Versand- oder Verpackungs-, auch K olliliste genannt, festgelegt. Diese enthalt die B enennung fiir jedes Versandstiick, das seiner Verpackungs- art nach ais B iindel, Stiick, Kiste, FaB (Niete) usw. bezeichnet wird.

AuBerdem ist die fortlaufende N um erierung, die auch auf den Versand- stiicken zusam m en m it der Versandadresse aufgetragen wird, in dieser Listę enthalten, sowie die Raum- und Gew ichtsangaben.

Besondere Sorgfalt ist auch der M ontageanw elsung fiir die Baustelle zuzuw enden. Es kann vorkom m en, daB die A ufstellung in unzuganglichen G egenden durch Eingeborene geschieht, die viellelcht nie vorher einen S tahlbau gesehen haben. Es muB daher so w enlg wie m óglich sowohl an Fachkenntnissen ais auch an B ild un g (Lesen und Schreiben) voraus- gesetzt werden, w enn die A nw eisungen aufgestellt werden. Diese miissen in erster Linie dariiber Aufschlufi geben, w o die einzelnen Bauteile an- zubringen sind. A m besten hat sich hlerfiir eine sorgfaltig iiberlegte S ignierung m it Buchstaben und Zahlen in einer oder mehreren Farben bewahrt. Diese Kennzeichnung w ird planm afiig festgelegt u n d sow ohl in eine Obersichtszeichnung, den sogenannten Signierungsplan, eingetragen, ais auch auf die einzelnen Bauteile an der rlchtigen Stelle in der richtigen Lage un d Farbę aufgem alt. AuBerdem werden auch trotz der Mehrkosten diese Bezeichnungen oft in die Bauteile eingeschlagen, um bei langeren Transporten, m onatelangem L agem der Teile im Tropenregen o. a., dem Verwischen der Farben zu begegnen. W eiter w ird es oft nótlg sein, falls Riistungen zur A ufstellung der Bauteile erforderlich sind, auch hlerfiir A ngaben z u machen oder wenlgstens die Krafte naher zu bezeichnen, die in der A ufstellungszeit die Riistungen belasten. S ind schwierigere Auf- stellungen erforderlich, z. B. Freivorbau von Briicken, so kónnen die mit- zugebenden Aufstellungsvorschriften gar nicht ausfiihrllch genug sein, um Schaden auf der Baustelle zu verhiiten. Schon im eigenen Interesse der Lieferfirmen liegt es, dem Besteller die Aufstellungsarbeiten zu erleichtern, d a m it die von ihnen gelieferten Bauteile richtig und o h n e U n fa ll zusam m en­

gebaut werden.

D ie W erkstattbearbeitung der O berseelleferungen erfordert besondere M aB nahm en, um ein gutes Zusam m enpassen der Teile auf der Baustelle ohne besondere Anpafiarbeiten, w ie z. B. A ufrelben der Niet- und Schrauben- lócher, zu errelchen.

Eins der bekanntesten Verfahren hlerfiir ist die S c h a b lo n e n - v e r w e n d u n g . Sie k o m m t vor allen D ingen dort in Frage, wo es sich um die H erstellung einer grofien A nzahl gleicher Stiicke, um Serlen- fabrikatlon, handelt. Ist also z. B. eine Fabrikhaile m it vielen gleichen Bindern z u liefern, so werden sich die fiir die Herstellung der Binderstab- und K notenpunkt-Schablonen aufgew endeten Kosten bezahlt machen.

Das Gleiche ist der Fali, w enn etwa eine Reihe gleicher Briicken zu liefern ist. Auch wird es sich z. B. bei einem einzigen grofien Oberbau schon lohnen, etwa die vielen gleichen Anschliisse der Fahrbahniangs- trager an die Quertr3ger unter Z u hilfen a hm e von Schablonen zu bearbeiten.

D ie Kosten fiir ihre H erstellung sind yerhaltnism afiig hohe, da sie, im G egensatze zu den iiblichen, fiir die norm ale W erkstattbearbeitung ver- w endeten Papier-, Holz- oder Flacheisenschablonen, aus dickerem Blech, m eist 10 m m , sein miissen, um bei dem wiederholten Gebrauch witler- standsfahiger zu sein. AuBerdem sind in die Bohrlócher gehartete Bohr- buchsen einzusetzen, um das Verlaufen der Bohrer, und dam it eine Ver- setzung der Lócher, zu verm eiden. W eiter sind die Bohrschablonen meist m it besonderen Anschlagen zu yersehen, die zur E inhaltung gleicher Randabstande zw ingen.

Die richtige A n w e n d u n g der Schablonen erfordert eingehende Ober- legung, d am it auch w irkllch der erstrebte Zweck erreicht w ird un d alle Teile eines Bauwerks ohne Nacharbeit zusam m enpassen. Dariiber hinaus kónnen zur V erm eldung unniitzer Bearbeitungskosten AbmaBe dort zu- gelassen werden, w o sie ohne Einflufi auf den Zusam m enbau oder sonstige an die Konstruktion zu stellende Anforderungen bleiben. Da die Niet- oder Schraubenlócher soglelch m it dem rlchtigen, endgiiltigen D urch­

messer gebohrt werden kónnen, wird ihr Aufreiben erspart, G run d genug, diese Schablonen nicht n u r bei fiir Obersee bestim m ten Bauten zu ver- wenden, sondern ganz allgem ein auch dort, w o ihre Herstellungskosten durch W egfall von Lóhnen fiir Aufreibearbeiten, sei es in der W erkstatt oder auf der Baustelle, aufgewogen werden.

Besonderer Bellebtheit erfreut sich der durch die V erw endung der Bohrschablonen gegebene Austauschbau in E ngland und Am erika, w ahrend in D eutschland vielfach dem p r o b e w e is e n Z u s a m m e n b a u der Stahl­

bauten in der W erkstatt m it gleichzeitigem A ufreiben der Niet- oder Schraubenlócher der V orzug gegeben w ird. H ierzu sei vorweg bem erkt, dafi das probeweise Aufstellen von S tahlbauten in der W erkstatt ein Vorgang ist, der ebenso w ie die Schablonenverw endung nicht nur fiir zur Lleferung nach Obersee bestim m te Bauten in Betracht zu kom m en braucht. A uch fiir In lan d ba u te n, bzw . Bauten, die durch die S tahlbauanstalt selbst

aufgestellt w erden, kann eine wenigstens teilweise

W erkstattaufstellung zweckmafiig und er- w iinscht sein. So wird z. B. kaum ein Brucken- haupttrager die W erkstatt verlassen, der dort nicht zusam m engelegt und m eist auch aufgerieben wurde. Bei kleineren und insbesondere vollwandi- gen O berbauten gehen viele Briickenbaufirmen dazu iiber, sie grund- satzlich in ihrer W erkstatt vollstandig zusammen- zu b a u e n , um die Auf- reibearbeit von der Bau- stelle in die W erkstatt zu verlegen. DaB die ge- lieferte A rbeit dadurch nur verbessert wird, mufi

angenom m en werden, A bb. 1.

denn zum al eine m it den

entsprechenden Aufreibem aschinen ausgestattete W erkstatt w ird genauer arbeiten kónnen ais jede noch so gut eingerichtete Baustelle. Es w3re daher erwagenswert, ob nicht grundsatzlich in den Lieferbedingungen gefórdert werden sollte, dafi vor allem Briicken bis zu gewissen Grófien in der W erkstatt aufzustellen un d aufzureiben sind.

Das probeweise A ufstellen in der W erkstatt erfordert vor allem eine Zulage, die einm al das formgerechte Aufstellen eines Stahlbaues gestattet un d weiter auch die M óglichkeit gibt, w ahrend der A ufstellung das A uf­

reiben der Lócher und sonstige Nacharbeiten durchzufiihren. A n und fiir sich ware also je de Z ulage einer S tahlbauanstalt dazu geelgnet. An weiteren Erfordernissen ko m m t jedoch dazu, dafi meist die Haupttragteile eines Bauwerkes nach dem Zusam m enlegen aufgerichtet werden miissen, w ie z. B. die Haupttrager einer Briicke, was tragfahige Hebezeuge vor- aussetzt. Auch sind die Kranbahnen bzw. Hallendacher hoch genug an- zuordnen, um m óglichst hohe Bauwerke aufstellen z u kónnen. Dies kann zwar auch im Freien vor sich gehen, dabei ist aber die Abhangig- keit von W itterungseinfliissen In Kauf zu nehmen.

D ie werkstattmaflige H erstellung der zelchnungsm afiigen Form spielt besonders bei den Briickenhaupttragern eine Rolle, da dereń U berhóhung genau einzuhalten ist. Es kann sich daher sogar ais zweckm afiig erweisen, regelrechte B etonfundam ente unter die A uflagerpunkte zu setzen, um die E inh a ltun g der O berhóhungskurve auch bei Eigenlast der Briicke durch Einnivellieren der K notenpunkte nachpriifen zu kónnen. A b b . 1 zeigt eine probeweise aufgestellte eingleisige Fachwerkbriicke von rd. 40 m Stutzw eite, die fiir eine Eisenbahngesellschaft in Indien bestim m t ist.

An den Knotenpunkten sind die Schrauben un d Dornę sichtbar, die das G anze w ahrend des Aufstellens und Aufrelbens unverriickbar zusammen- halten. Auch fallen nam entlich an den Quertr3gern die bereits auf- gebrachten Bezeichnungen fiir die Baustellenaufstellung auf. AuBerdem sind unter den A uflagerknotenpunkten die Betonklótze zur sicheren Lagerung zu sehen. Bemerkenswert ist an diesem von englischen Ingenieuren entworfenen Bauw erk die V orliebe fiir die V ergitterung in Streben und S tandem der Haupttrager und Yerbande. In A b b. 2 ist die-

Abb. 2.

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Jahrgang 10 Heft 39

9. Septembcr 1932 C a e m m e r e t , Stahlbauten fiir Obersee 489

A bb. 5.

A m einfachsten gestaltet sich naturllch im m er die A ufstellung von Briicken m it geraden oder nahezu geraden U ntergurten, da schon durch kleine A uflagen auf der Z ulage die gewiinschte H óhenlage der einzelnen K notenpunkte zu erreichen ist. Bei gekriim m ten Haupttrageruntergurtcn (z. B. bei Flschbauch- un d Bogentragern) sind die Unterlagen zu schaffen, die die A uflagerung der K notenpunkte ermOglichen. Sind die G ew ichte nicht zu hoch, so werden die Knotenlasten durch Stapel aufgenom m en werden konnen, bei grofieren G ew ichten und Hóhen der Tragwerke werden Bócke unter den Knotenpunkten aufgesteilt oder sogar Pfahle zur Lastiibertragung

geram m t. Ist wenigstens der Obergurt einer der­

artigen Brucke gerade oder nahezu gerade, so ergibt sich die M Oglichkeit, die Brucke in um gekehrterLage auf diesen Obergurt zu legen, wie das bei der in A bb. 5 dargestellten Fach- werkbogenbriicke m it ge- krum m tem Unter- und ge- radem O bergurt wahrend der W erkstattaufstellung ge­

schehen ist- Der vorge- sehenen O berhohung der Brucke entsprechend ist bei dieser umgekehrten Lage eine U nterhOhung zu geben, d. h. die E ndknotenpunkte sind hOher ais die mittleren K notenpunkte des Ober- gurts z u legen. O b bei dieser Aufstellungsart die Fahrbahntrager zugleich m it den H aupttragern eingebaut w erden, hangt von der

A bb.

6

. A nordnung ab. Yielfach

A b b. 9.

gebaut, so dafi n un m e hr der zweite Haupttrager aufgelegt w erden konnte.

Da fur die A ufstellung der Brucke im Bogenscheltel ein G elenk vorgesehen ist, das erst nach A ufbringung aller standlgen Lasten geschlossen wird, konnten die beiden Briickenhalften getrennt aufgesteilt werden.

selbe Brucke, die aus 13 gleichen Oberbauten besteht, w ahrend der A uf­

stellung und Ausw echslung gegen eine veraltete Brucke gezeigt. Offenbar liegt der zu iiberbruckende F lufilauf langere Zeit trocken, so dafi die neuen Oberbauten auf der Flufisohle nachelnander zusam m engebaut, ge- hoben und seitlich eingefahren werden konnten. Andere Beispiele probe- weise aufgestellter Briicken zelgen die A bb. 3 u. 4. D ie erste zeigt eine Strafienbriicke von 50 rn Stutzw eite fiir Niederlandisch-Indien, wahrend auf der zw eiten eine Eisenbahnbriicke fur Peru dargestellt ist. A uf ihr ist auch noch die Rustung ersichtlich, die ais Arbeitsbuhne zum Auf- reiben der O bergurtknotenpunkte sowie der Anschliisse fiir die oben- liegende Fahrbahn diente.

wird es sich em pfehlen, die Fahrbahn m it dem zugehOrigen V erband und den Obergurten in richtiger Lage nochmals besonders auszulegen. Z um Vergleich der in A bb. 5 gezeigten Brucke w ahrend der Probeaufstellung bringt A bb.

6

dieselbe Brucke wahrend der A ufstellung auf ihrer Ver- wendungsstelle in M ittelam erika, wo sie eine Schlucht uberspannt. Be- merkenswert ist hierbei noch die beheifmafiige A u s b ild u n g der Rustung.

M it der Grofie der Bauw erke wachsen naturgem afi die Schwierig­

keiten der Probeaufstellung, zum al wenn die H allenabm essungen nicht m ehr ausreichen. Es mussen daher besondere M afinahm en getroffen werden, um m it dem vorhandenen Raum auszukom m en, w enn der V orteil der U nterdacharbeit belbehalten werden soli. Ebenso ist dies z. B. der Fali bei grOfieren Briicken m it zw ei g ekriim m ten Gurten, bei denen auch die MOglichkeit in Frage ko m m t, die Brucke auf der Seite liegend auf- zustellen, um auch den Aufbau besonderer U nterstiitzungskonstruktionen zu sparen. In diesen Failen mufi jew eils iiberlegt werden, welche Art der W erkstattaufstellung z u wahlen ist im H inblick sow ohl auf Wlrtschaft- lichkeit ais auch auf gutes Zusam m enpassen. S in d G elenktrager auf- zustellen, so ist die U nterteilung meist durch die G elenklage gegeben.

An zw ei weiteren Beispielen sei gezeigt, wie in bestim m ten Failen vorgegangen ist. A b b. 7 zeigt das System einer fiir M ittelam erika be­

stim m ten Strafienbrucke, eines Auslegerbogentragers von 19,5 + 78,0 + 19,5 m Lange. D ie den M ittellagern benachbarten Untergurtstabe der SeitenOffnungen sind fiir den endgiiltigen Bauzustand ais Blindstabe ge- dacht. W ahrend der A ufstellung, die im Freivorbau von beiden Seiten

stattflndet, sind diese Stabe jedoch fest angeschlossen.

O ber den M ittellagern be­

tragt die SystemhOhe der Haupttrager 13,875 m, dazu sind sie der Standsicher- heit(Erdbebengebiet) wegen

• m it einem A n z u g von

8

. 1 :11,8 gespreizt. Die A u f­

stellung der Brucke in senkrechter Lage hatte um fangreiche Stiitzkonstruktlonen erfordert, ebenso hatten bei Riickenlage der Schragstellung wegen die Haupttrager bis zum E inb au der Querverb3nde seitlich besonders abgestiitzt werden miissen.

Daher wurde die Briicke auf der Seite liegend aufgesteilt. A bb.

8

zeigt

die sich daraus ergebende A nordnung der Briicke bei der Probeaufstellung.

Ein Haupttrager wurde ausgelegt und die senkrechten Q uerverbande ein-

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n n . , , DIE BAUTECHNIK

4yU C a e m m e r e r , Stahlbauten fur Ubersee Fadisciirin i. a. ges. Bauingenieurwescn

K notenpunktcn angeordnet sind, jedoch auch erst nach dem Freivorbau der M ittelOffnung wirksam gem acht werden. Fiir die W erkstatt geniigt es daher, den M ittelbogen von 84 — 2 • 3,5 = 77 m Stiitzw eite aufzustellen,

was wegen der grofien B ogenhóhe ebenfalls in Seitenlage geschah. Ab- bild.

10

zeigt einen

Haupttrager m it den senk- rechtcn Querverbanden vor Auflegen des zweiten HaupttrSgers. Die Fahr­

bahn der M ittelOffnung w urde zusam m en m it dem Z ugb an d fiir sich ausge- lcgt (Abb. 11), dagegen w urden die seitlichen U berbauten im ganzen in senkrechter Lage vor- montiert.

D ic Hochbauten cr- fordern im allgem einen nicht dieselben vollstan- digen Probeaufstellungen wie die Briicken. Es wer­

den aber doch grófiere A bb. 13.

zusam m enhangende Teile

(Binder, S au len , Fachwerkunterziige) zusam m engelegt und ihr Zu- sammenpassen gepriift, w obei auch diejenige Lage gew ahlt w ird , die fiir die Probeaufstellung am giinstigsten ist, wie z. B. in A bb. 12 die auf der Seite liegenden Teile einer Schaltstation fiir M ittelam erika.

K o m m e n schwierigere Konstruktionen v o r, so werden sie durch Auf- stellen auf Zusam m enpassen gepriift und gegebenenfalls nachbearbeitet.

A b b. 13 zeigt die Probeaufstellung einer Kuppelecke fiir das Dach eines Regierungsgebaudes in Siidam erika. Da die Hochbauten im allgem einen nicht w ie die Briickentrager nur auf vier Punkten, sondern auf einer ganzen Reihe von Punkten auf die F u nd am cn te aufgesetzt sind, wodurch sich die Ausglelchm Oglichkeit beim Ausrichten der Konstruktionen ergibt, liegen die Verhaltnisse giinstiger. In wichtigen Fallen bei grOBercn Konstruktionen, Zusam m enstoB mehrerer H allen usw. ist aber auch eine Teilaufstellung angebracht, wie sie A bb. 14 zeigt. Es handelt sich hier um ein W erkstattengebaude fiir V orderindien. Der groBen H ohe wegen mufite das E ndfeld einer H alle m it davor quer verlaufender Kranbahn einer rcchtw inklig dazu gelegenen H alle im Freien „wie im Ernstfalle"

mittels Schw enkm ast aufgestellt werden.

W eitere M ittel zur Sicherstellung eines guten Zusam m enpasscns von Stahlbauteilen auf der Baustelle sind dle n a c h s t e i l b a r e n V o r r ic h - t u n g e n , wic sie z. B. die Spannstangen in V e rbindung m it den Spann- schlOssern darstellen. Dort, w o diese angew endet werden kOnnen, wie z. B.

bei Schragen oder Dreleckverbanden, eriibrigt sich die Schablonenherstellung und Probeaufstellung, da durch jene die zeichnungsm afiige Form ohne weitercs g ebildet werden kann. A llerdings erfordert die Anfertigung der Spatinschlosser besondere Kosten, und noch schwerwiegender ist der Nachteil, dafi nur bis zu gewissen Abm essungen eine praktische Verwend- barkeit auf der Baustelle gegeben ist. W eiter sind die Spannstangen nur zur A ufnahm e von Zugkraften geeignet, so dafi bei wechselnden Quer- A bb. 10.

Ein anderes Beispicl einer fiir O stindien bestim m ten Strafienbriicke, eines Auslegerbogentragers m it Z ugband in der M ittelOffnung von 24,5 4- 84,0 + 24,5 m Lange, ist im System in A b b. 9 dargestellt. Auch hier sind G elenke vorgesehen, dic ln den den M ittellagern benachbarten

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A bb. 1.

Linienfiihrung der Strafie von W ashington zum M o unt Yernon Jahrgang 10 Heft 39

9. Scptember 1932

kraften Gegenstreben angeordnet werden miissen. D azu besteht die Gefahr, dafi bei ungeschickter E instellung auf der Baustelle der ganze Bau krum m gezogen werden kann.

Es ist nun Sache der Erfahrung, aus den zur Verfiigung stehenden M itteln dasjenige oder eine V erb!ndung derjenigen auszuw ahlen, die bei einem Kleinstw erte an Kosten die gróBte G ew ahr far gutes Zusammen- passen der Bauteile auf der Baustelle ergeben. Sind weiter alle die auf- gefiihrten P unkte bel der rechnerischen un d zeichncrischen B ehandlung beachtet und insbesondere die richtigen Yoraussetzungen fiir den Transport

C a e m m e r e r , Stahlbauten fiir Ubersee

und die A ufstellung erfiillt, dann treten die Vorteile der Stahlbauten beim G ebrauch fiir Obersee besonders in Erschcinung. Sie geben eine viel grófiere U nabhangigkeit von den Arbeitsverhaitnissen und bleten dadurch eine bedeutend grófiere Sicherheit ais Bauweisen, die von der Geschicklich- keit und Zuverlassigkeit der Baustellenarbeiter abhanglg sind. U nd nicht zuletzt bedeutet es einen grófieren V orteii fiir die deutsche Volks\virtschaft, wenn nicht nur Baustoffe, sondern auch fertig bearbeitete Bauteile aus- gefiihrt werden, dereń Aufstellungskosten nur noch einen geringen Teil der G esam tbaukosten ausmachen.

Alle Rechte vorbehalten.

Die Strafie zum Mount Vernon in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

V on Prof. ®r.=3ttg. E. N e u m a n n und Regierungsbaum eister A. H e e b , Technische Hochschule Stuttgart.

Bei m einem ersten Bcsuch in den V. St. A. im Jahre 1912 konnte man das Landgut des ersten Prasidenten, George W a s h i n g t o n , zweck- mafiig nur m it dem D am pfer errelchen, der die Besucher durch die land- schaftlich reizvolle G egend des Potomacflusses nach M ount V ernon fiihrte.

Spater wurde eine elektrische Strafienbahn g eb a ut, die den Verkehr zwischen der Bundeshauptstadt W ashington un d M o unt Vernon verm ittelte.

A b er.auch diese Bahn entsprach nicht m ehr dem amerikanischen Verkehrs- bediirfnis. Sie wurde vom Bundesstaat angekauft, abgerissen, und an ihre Stelle wurde eine Autostrafie gebaut, dereń D urchfuhrung uns Teilnehmern am Internationalen Strafienkongrefi im Herbst 1930 vorgefuhrt wurde.

Die A usfuhrung wurde in eine A nzahl von Bauabschnltten unterteilt.

Der 1. Abschnitt bestand in dem A ufbringen einer Steinschilttung zum Schutze der flufiseitigen Bóschung zwischen C o lum b ia Island und der Pennsylvania-Eisenbahnbriicke (Abb. 1), sowie in dem Einspiilen der D am m schuttungen fiir die kiinftige Strafie in den Flufibuchten.

D ie H erstellung des Strafienplanums auf den Landstrecken, sowie die A usfuhrung von Entwasserungsanlagen, waren die Bauarbeiten des II. Ab- schnitts. Der III. A bschnitt erstreckt sich auf die H erstellung von zw ólf Brucken. A is IV . und letzter A bschnitt war die Herstellung der Strafien- befestigung vorgesehen.

D ie neue I<raftverkehrstrafie, innerhalb eines dicht besiedelten Ge- bietes, bietet eine A nzahl bemerkenswerter Bauanordnungen und soli daher im foigenden kurz beschrieben werden.

Im Jahre der 200jahrlgen W iederkehr des Geburtstages von George W ashington, dessen auch aufierhalb der V. St. A. gedacht worden ist, hat man die Autostrafie von der Stadt W ashington nach dem M o u n t Vernon, wo der Prasident nach seiner A b da n ku ng seine letzten Lebensjahre ais Farmer zugebracht hat und wo sich seine Grabstatte befindet, dem Ver- kehr iibergeben.

Das Bediirfnis fiir diese StraBe ist daran zu erkennen, daB 1928 rd. 400 000 Personen die Grabstatte des Griinders der Nation besucht haben, und daB vor Jahren schon auf der bisherigen Zufahrtstrafie taglich bis zu 1300 Personenkraftwagen und rd. 30 O m nibusse gezahlt worden sind.

Der G edanke, die H auptstadt der V . St. A. m it dem M o un t Vernon durch eine Strafie zu verbinden, entstand schon im Jahre 1886. Seine A usfuhrung, lange Zeit gefórdert von einer zu diesem Zw eck gegriindeten Vereinigung, wurde endgiiltig vom KongreB am 23. M ai 1928 beschlossen.

Bei der W a h l der Linienfiihrung standen zw ei Trassen zur W a h l:

Die eine landeinwarts am Rande der Stadt AIexandria vorbeifiihrend, die andere folgt der Kiiste des Potomac-Flusses und durchquert Alexandria.

Die letztere w urde gew ahlt, da sie eine Reihe historischer Statten bcriihrt und durch eine schóne Landschaft fiihrt (Abb. I).

D ie StraBe b eg innt in W ashington an der Memorial-Briicke und fiihrt entlang dem Ufer des Potomac-Flusses vorbel am Flugplatz. H ierauf wird die Stadt A lexandria durchąuert, die zur Zeit W ashingtons eine lebhafte H andelsstadt war und wo nahezu jedes Bauwerk an George W ashington erinnert. D ie Strafie iiberschreitet dann in einem D am m die Bucht (H unting Creek), steigt auf zur Hochebene und endet am Eingangstor zu dem Park von M o u n t Vernon, w o sich W ashingtons ehem aliger W ohnsitz und sein G ra b m a l befindet.

A bschnitt I wurde im A ugust 1929 ausgeschrieben; m it der Ausfuhrung der Steinschiittung wurde alsbald begonnen. D ie D am nic in den Buchten von 4 km Lange sind im Elgenbetriebe durch das Krlcgsdepartem ent mit U nterstiitzung des Ingenieurkorps ausgefiihrt worden. Durch V erw endung von schwerem Gesteinsmaterial wurden die D am m e in kurzer Zeit stand-

Potomac

fest. Abschnitt II wurde im M arz 1930, Abschnitt III im A pril desselben Jahres begonnen und ohne U nterbrechung Im Friihjahr 1931 fertig­

gestellt, hierauf folgte Bauabschnitt IV , so daB Ende des vergangenen Jahres die gesam te, etwa 25 km lange StraBe, dem Verkehr iibergeben werden konnte.

A b b. 2.

U nterfiihrung der StraBe unter der StraBenbriicke.

(6)

492 N e u m a n n u. H e e b , Die StraBe zum Mount Yernon usw. DIE BAUTECHNIK Fachschrift f. d. rcs. Baulngenlcurwesei.

A bb. 3. Parkplatz fiir kurzeń A ufenthalt

an hervorragenden

Aussichtspunkten. fntagen

Paralldstr.

%wSten^tiręjtjrung_

flflch Mt. Yemon-

zum ~BaagebTet ' ' N /•£"

urni mshmofiń-

Parallelslr.

A bb.

6

.

Platzanlage m it Kreisverkehr bel der Einfahrt in die Stadt Alexandria, A bb. 4.

E in m iin d u n g von SeitenstraBen in die HauptstraBe.

Erbreifert

wtitmiżejr ?■* - A b b. 7. ł vy v» | y

;j ^ r ^ :^ = ^ =r=r==r=^ ^ Ni f Planfreie K re uzung von Scitenwegen. ^ t.so f

A bb. 5.

1

M ittelbankette zum Schutze fiir w endende Kraftfahrzeuge. Die Briicken sind gróBtentcils gew ólbte Briicken in Beton m it Stein- verkleidung; bei einigen Eisenbahnunterfiihrungen w urden m it Riicksicht StraBe wird dort unter der bestehenden Straflenbriicke unterfiihrt, wrobei auf die anschlieBenden Bauglieder Bogenbriicken in Stahl ausgefiihrt.

durch A nschuttung von Ram pen fur kreuzungsfreien Verkehr Sorge ge- D ie S teinverkleidung der Betonbriicken wurde m it N atursteinen in un-

tragen ist (Abb. 2). regelm afiigem V erbande hergestellt, wodurch eine in die Landschaft

K urz nach der Stadt A lexandria w ird die Bucht H unting Creek m it passende architektonische W irk u n g erzielt w urde.

etwa 900 m D am m schiittung in offenem GewSsser und einer Briicke m it D ie Breite der Fahrbahn betragt rd. 12 m. A uf der Strecke

s W ashington— A lexandria w urden die Erdarbeiten fiir die Strafie

____— so ausgefiihrt, dafi eine spatere Verbreiterung auf 18 m m5g-

GdćindefurPorkpiótie Ais Strafienbefestigung ist auf einer 20 cm dicken Kies-

rwet erung V ----^ ^ 7 * bahn ais U nterlage der In den V. St. A. ais Strafienbefestigung

f / se*lr beliebte Asphalttrankm akadam in Dicke von 7 cm aufge- _______________ _____________ ) g Y v \pSs. \ / bracht worden. D ie Fahrbahn ist durch Bordsteine eingefafit.

mn Washington t>| ^ ^ P ar'<P*a^ze Kraftw agen sind 3,5 bis 4,5 m , fiir

5 S— =51 O m nibusse

6

bis 7 m tief angelegt, haben einseitlges Quer-

f d f \ J y l / ł f / gefaile und sind m it einer 15 bis 20 cm dicken Kiesbahn be- festigt-

n . / ) M v / A nlage der Strafie hinsichtlich der K reuzung m it anderen

\\ / Ver kehr s wegen ist von allgem einem Interesse fiir den Bau von --- O A ^ V\ J U J M Ę / Fernverkehrsstrafien un d Kraftw agenbahnen. In A bb.

2

ist z. B.

ŚmÓś ) V f / f K reuzun& des Siidcndes der Strafienbriicke m it der M ount

^ L_^> / Vernon-StraBe dargestellt. D ie M o un t Vernon-Strafie wird hier unterfiihrt, un d der Verkehr w ird durch Ram pen so geleitet, daB jede K reuzung yerm ieden wird.

A b b. 3 zeigt einen Parkplatz an hervorragenden Aussichts­

pu nkten der StraBe fiir kurzeń A ufenthalt der Fahrzeuge. Um fiir spatere Zeiten die M óg lichke it einer bequem en V erbindung von der StraBe zum FIuBufer bzw . in seitlich gelegenes Bau- gebiet vorzusehen, sind Unterfiihrungen nach A b b. 4 an mehreren Stellen ausgefiihrt worden. U m den Kraft- fahrzeugen auch auf offener Strecke die M Oglichkeit des

^ U m w endens zu geben, ohne dafi dabei der iibrige Ver-

||| kehr aufgehalten wird, sind an yerschiedenen Stellen in l H etwas engeren Kurven die beiden Fahrtrichtungen durch unterbrochene M ittelbankette unterteilt worden (Abb. 5).

H ierdurch wird erreicht, dafi das Fahrzeug in drei Etappen um kehren kann. U m die hohe Fahrgeschwindig- keit, die auf offener Strecke yorhanden ist, bei der ajt1' Durchfahrt durch die Stadt Alexandrla herabzum indern,

® wurde bei der Einfahrt in die Stadt eine Platzanlage S g m it Kreisverkehr geschaffen (Abb.

6

), die den Fahrer zw in g t, seine G eschw indigkeit zu ermafiigen. E ine ein- fachere Art der A usfiihrung einer planfreien Kreuzung

|Śii zweier StraBen zeigt A bb. 7; hier ist die Hauptverkehrs- C .i strafie unterfiihrt und fiir Zu- und A usgang an zwei

P unkten Sorge getragen.

A bb.

8

zeigt das Ende der StraBe am Zugange zum Park von M o u n t V ernon m it getrennten Parkpiatzen Abb. 9. S chaubild der Strafie m it Parkpiatzen am E ingang zum Park von M o un t Yernon. fur 350 Personenkraftwagen und 60 O m nibussen und

Umfahrt Parkplatz Sichfrhritsmi/td pfjas//r_

... r —" Kiestahn ,kanid W cm Kesiahti^ 7cm Asphalttmnkmakadam

\af2tcmst./(ics6o/in S c h n itt a - b

Abb.

8

. Parkplatze am Eingang zum Park von M o un t Yernon

Die K rum m ungshalbm esser der neuen StraBe sind im allgem einen drei O ffnungen durchąucrt. Von hier ab folgt die Strafie wieder dem gr

5

fier ais 1000 m, an einigen Stellen sind aber Halbmesser von 400 m FIuBufer. Da in der N ahe von W e llin g to n Y illa m it spaterer stadte- m it Riicksicht auf das G elande notw endig geworden. baulicher E ntw icklung gerechnet wird, sind hier seitlich Parallelstrafien A llein auf der Strecke zwischen C o lum b ia Island und der Pennsyl- geplant, um zu verhuten, dafi durch viele Kreuzungen der Verkehr auf yania-Eisenbriicke waren etwa 570 000 m

3

Fullm aterial aufzuspulen. D ie der HauptstraBe g ehem m t wird.

(7)

Jahrgang 10 H e ft39 i n o 9 . septcmbcr 1932 N e u m a n n u. H e e b , Die StraBe zum Mount Yernon in den Yereinigten Staaten von Nordamerika 4 y o

Abb. 5. Bohr- und Spiilkopf in der Seitenansicht. Abb. 2. Hochfiihren des Pfeilers.

einer spateren Erw eiterungsm ógllchkeit fiir 1500 Fahrzeuge. Die Ab- bild un g gibt auch einen Querschnitt durch die Parkplatze fur Kraftwagen.

Das Schaubild (Abb. 9) zeigt, dafi es auch ln landschaftlich hervorragend gelegenen Orten durch geschickte A nordnung von Baum gruppen und G riinfiachen m óglich ist, die beim Massenverkehr nicht zu um gehende

Schaffung von Parkpiatzen so zu gestalten, daB das Landschaftsbild kaum beeintrachtigt wird.

M it der M ount Vernon-StraBe haben die A m erikaner eine vorbildllche AutostraBe geschaffen, dereń A usgestaltung auch fiir ahnliche in Deutsch- land bestehende Piane Beachtung verdient.

Alle Rechte vo rbehalten.

Vom Bau der Eisenbahn- und Strafienbrucke iiber den Kleinen Belt.

(Fortsetzung der M ittcilunge n in der Bautechn. 1931, Heft 47, S. 683 bis 685.) V on S ch a pe r.

Die schwierigen Bauarbeiten sind in der Zwischenzeit trotz mancher unerwarteter Hindernisse sehr gefórdert worden.

Der Senkkasten des dritten Pfeilers im Belt ist am

8

. Marz d. J. und der des vierten Pfeilers am

19. J u li d. J. gliicklich vom Stapel gelaufen. Die Stapel- laufe vollzogen sich in gleicher W eise, wie sie friiher geschildert ist. Die Senkkasten waren aber beim Stapellauf an schweren

Abb-^l. ' Hochfiihren, des Pfeilers

an noch nicht endgiiitiger Stelle.

Betonbfócken im Belt m it langen Seilen verankert. Es wurde hierdurch verhlndert, dafi sie, wie es beim ersten Senkkasten vorgekom m en war,

durch die S tróm ung ab- getrieben wurden. A uch das Drehen der schwlm- menden Senkkasten ging in gleicher Weise wie friiher vor sich. A uf den beiden Senkkasten werden gegen- w artig in der gleichen Art w ie bei ihren beiden Vor- gangern die Pfeiler hoch- gefiihrt (vgl. A bb. 11 auf S. 685 der Bautechn. 1931).

ErgSnzend sei hierzu noch bem erkt, dafi der Senk­

kasten zunachst in der Nahe des Ufers m it Wasser- ballast auf den G run d ab- gesetzt wird (Abb. 1), d a ­ m it er nicht von der Stró­

m u n g abgetrieben wird. Ist der Pfeiler auf dem Senk­

kasten ein Stiick hoch- gefiibrt, so w ird der S enk­

kasten durch A uspum pen des Wasserballastes wieder zum S chw lm m cn gebracht, an eine tiefere Stelle ge- schafft, w ieder durch Was- serballast auf den G rund gesetzt und weiter aufge- mauert (A bb. 2). H at der Pfeiler eine geniigende H óhe erreicht, so wird er an seine endgiiltlge Stelle gebracht und m it Wasser- ballast auf den G run d ver- senkt. Es beglnnen dann in den H ohlpfahlen, die den Senkkasten um- schliefien, die Bohr- und Spiilarbeiten, um den Pfeiler auf die nótlge Griindungstiefe in den Meeresgrund abzusenken. Z w ei auf dem Pfeiler errlchtete Turmdrehkrane (Abb. 3 u. 4), die die stahlernen Aufsatz- pfahle auf die Eisenbetonpfahle aufgesetzt und die beiden Bohrtiirme aufgestellt haben, dienen zum Einbringen der Bohr- und Spiilgestange in die Pfahle. Z w ei Bohrtiirm e betatigen die Bohr- und Spdlgerate. In der A bb. 4 sleht man das eine Bohr- und Spiilgerat in Tatigkeit.

Das Bohrgut wird in einem dicken Strahl herausgespiilt. A bb. 5 zeigt Meeresgrund.

(8)

494 DIE BAUTECHNIK

S c h a p e r , Vom Bau der Eisenbahn- und Strafienbrucke iiber den Klelnen Belt Fachschrift t. a. ges. Bauingcnicunvcscn

A bb.

6

. Bohr- und Sptilkopf von unten gesehen.

Kasten zum Unterwasser-Betonieren.

den Kopf des Bohr- und Spiilgerats in der Seitenansicht und A bb.

6

den

Kopf von unten.

D ie W a h l des geschllderten G riindungsverfahrcns durch das Preis- gerlcht stiitzte sich auf das von danlschen G eologen abgegebene ein- deutige G utachten, dafi im Beltton unter keinen U m standen Kiesel oder gar grófiere Stelne vorhanden seien. Entgegen diesem G utachten wurden bei den Bohrarbeiten doch ln den oberen Schichten des Tones Steine in betrachtlicher A n za h l und GróBe angetroffen. Diese Steine sind vermut- lich nach der Ablage-

rung des Tones auf dem Meeresgrunde auf Eisschollen aus dem Norden in den Belt gelangt und dann in die oberen Tonschichten abgesunken. Die Steine muBten unter grofien Schwierigkeiten m it Tauchern (Abb. 7), die in den engen Rohren und in der grofien Tiefe nur miihsam arbeiten ko n nte n , und durch Steinzangen (Abb.

8

)

oder Polypgreifer (Ab- bild. 9), teilweise nach Zertriim m erung m it Fall-

m e ifie ln , entfernt wer- A bb. 7. Ein

den. TrotzdiesergroBen H ohlpfahl hinuntergelassen.

Abb. 8.

Steinzange.

A bb. 9.

Polypgreifer.

A bb. 12. Ausschachtungsarbeiten im Arbeltsraum des Senkkastens.

(9)

Jahrgnng 10 Heft 39

9. September 1932 S c h a p e r , Vom Bau der Eisenbahn- und Strafienbriicke iiber den Kleinen Belt 495

A bb. 14. G ew ólb e der Yorlandbriicke auf dem Ufer von Jutla n d . Schwierigkeiten, die den Fortschrift der Arbeiten erheb-

lich verzógertcn, ist der erste Pfeiler schon vor liingerer Zeit auf die vorgeschriebene Tiefe abgesenkt worden.

Die E isenbeto nho hlpfahle, die den Senkkasten um- schliefien, sind dann durch dic stahlernen Aufsatzpfahle hlndurch m it Hilfe der Turmdrehkrane durch kasten- fórmlge Trichter (Abb. 10) unter Wasser ausbetoniert worden. Nach dem ErhSrten des Betons in den Pfahlen ging man daran, den Senkkastcnarbeitsraum, der durch Treppcn von oben zuganglich ist (Abb. 11), auszu- schachten. Z u m G l i i c k z e i g t e s ic h d e r B a u g r u n d t r o t z d e r S t ó r u n g e n d u r c h d a s E n t f e r n e n d e r v i e l e n S t e i n e v o l l k o m m e n w a s s e r d i c h t . D ie Ar­

beiten im Senkkastenarbeitsraum — Ausschachten und A usbetonieren — konnten daher entsprechend den Vor- aussetzungen ohne D ruckluft durchgefiihrt werden

A bb. 11.

A usbetonieren des Arbeits- raumes des Senkkastens,

(Abb. 12). N un boten die weiteren A r­

beiten am Pfeiler keine Schwierigkeiten m ehr. D er erste Pfeiler geht je tzt seiner V olIe n du ng entgegen (Abb. 13). Der zweite Pfeiler ist gegenwartlg auf die ursprungllch vorgcsehene Tiefe abgesenkt worden. Da an dem Standorte dieses Pfeilers die Beltsohle stark genelgt Ist, hat man sich nachtraglich entschlossen, die Rohre, die den Senkkasten um- schllefien, zur Erhóhung der Standsichcr- heit des Pfeilers um einige M etcr zu veriangern; der Pfeiler selbst kann nicht tlefer abgesenkt werden, w eil die Decke des Arbeitsraumes auf dem Meeresboden aufruht. D ie Rohre werden dadurch veriangert, dafi in ihnen Stahlrohre m it etwas gerlngerem D urch­

messer ais dem der ersteren einige Meter in den Meeresboden eingeram m t werden.

Die Arbeiten fiir die G ew ólb e der V orlandbriicken sind ebenfalls schon weit vorgeschritten. A bb. 14 zeigt den Zustand dieser A rbeiten vor einigen W ochen auf dem Ufer von Jutland.

Beobachtungen iiber die Grundwasserbewegung hinter einer dichten Uferwand im Tidegebiet.

aiic Rechte yorbchaiten. Von Regierungsbaum eister W a lth e r , Norderney.

Eiserne S pundw ande bei der H erstellung von Ufermauern und Bohl- werken im Hafen- und Schleusenbau haben in neuerer Zeit durch die V e rvo llkom m n un g der W alztechnik eine grofie B edeutung erlangt. Die schweren S pundbohlenprofile gestatten die V erw endung eiserner S pund­

wande auch bei grofien W an d hóhe n und G riindungstiefen. Die zutreffende Berucksichtlgung der auftretcnden Belastungen ist fiir die wlrtschaftliche A usb ild un g solcher Bauw erke von W ichtigkeit.

H ierbei kann der fur die Berechnung des Wasseriiberdruckes mafi- gebende Grundwasserstand haufig nur durch órtliche Beobachtungen in jedem E inzclfalle genauer erm ittelt werden. Es ist bekannt, dafi der Grundwasserstand in der Nahe der Ufer dem freien Wasserstand folgt, jedoch treten je nach Art des Bodens mehr oder weniger grofie zeitllche Verschiebungen der Hóchst- und Tiefstwerte auf, auch pflegt der G ru n d ­ wasserstand dem W echscl des freien Wasserstandes nicht in vol!er H óhe nachzukom m en.

V on der D ichtigkeit des Bodens und bei Bohlwerken usw. auch von der D ichtigkeit der W an d hangt es ab, in welcher Weise diese Anderungen vor sich gehen. Infolge seiner K apillaritat kann der Boden Wasser an- saugen; Tonboden und feiner Sandboden haben einen grofien „Benetzungs- w iderstand” und halten das Wasser in sich fest. Fur die Berechnung des Wasserdruckes auf Bauwerke ko m m t die durch die Kapillaritat gehaltene

»Benetzungshóhe“ jedoch nicht in Frage, da das so gehaltene Wasser keinen Druck nach unten oder seitwarts ausiibt. V ielm ehr ist hierfiir der wirkliche Grundw asserspiegel hinter dem zu untersuchenden Bauwerk mafigebend.

Besonders starkem W echsel sind die Grundwasserstande im Tidegebiet unterworfen. H leriiber sind u. a. Beobachtungen vor dem Bau des neuen Hafens In Cuxhaven a n ge ste llt1), ferner vor dem Bau der Enider See- schleuse2). In beiden Fallen sind die Beobachtungen in gewisser E n t­

fernung vom freien Flufiufer angestellt. D ie S chw ankungcn des Grund- wasserspiegels hangen also in diesen Fallen w esentlich von der Be­

schaffenheit des B o d e n s ab. Sie folgen der G ezeitenbew egung. Die Scheltel der G rundw asserbew egung bleiben gegeniiber denen der Tide- w elle zuriick, un d die W asserspiegelunterschicde betragen in U fernahe in beiden Fallen etwa 6 0 % des Tidenhubes.

Diese an f r e i e n U f e r n angestellten B eobachtungen kónnen jedoch keine elnw andfreien A nhaltspunkte fiir die G rundwasserschwankungen hinter S p u n d w S n d e n im' Tidegebiet geben, da durch die S pundw and die A ng leichung der Grundw asserschw ankungen an die T idebew egung noch wesentlich m ehr verzógert und gedam pft werden kann. Fiir die Standsicherheltsberechnung von S pundw anden wird man aus Sichcrheits- griinden im m er m it vollstandig dicht schliefienden W anden rechnen miissen; es wird anzunehm en sein, dafi die Wasserspiegel nicht un ­ m ittelbar durch die S pundw and hlndurch, sondern unter der S pundw and h in w e g durch den Boden sich ausgleichen. Dieser Ausgleich wird um so langsam er vor sich gehen und die Schw ankungen des Grundwasserspiegels werden um so kleiner werden, je tlefer die S pundw and in den Boden

x) V gl. S c h u l t z e , Seehafenbau, Bd. I, S. 214.

2) Vgl. B r e n n e c k e - L o h m e y e r , Der G run d b a u, 4. A ufl., Bd. I, S. 15.

(10)

496 W a lt h e r , Beobachtungen iiber die Grundwasserbewegung usw. DIE BAUTECHNIK Factischrllt f. d. ges. Baulngcnleurwescn

Irunnen 1

Grunflache Aerkstatt■

Druckluftpegel Brunnen 2^"

Wartehalte

Leuchtfeuer obere HafenstraBe

mo-Peoelnull'' aufgefullter l^ & Ś & .jS a ń d

atle_Wa]ljidhe_ _ $

.M.flM-2,17 [JseńSefohśpunS- -mnd 22cmsI

Sohttiefe-l.SO Schlick ____

sond. Schlick

Beobochtungsz- | /A

Brunnen g ,.. [A

r Hś feiner //ni

» « §j ! i gwuer alte holz.-n - T j i " ^ r Sand Spundwand.

fitfertresse Nr 12 / / !/

Wasserstande am M.W.Brunnen2:-0,S0 f ^ - r » --- —

Y M. W. Brunnen 1: -0,53' Mitte!wasser -1,00am Petjel reicht un d je star-

ker m ith in die hem- mende Filterschicht des Bodens ist, durch die das Wasser sei­

nen W eg nehm en mufi.

D e rg e p lan te Bau einer neuen Ufer- w a n d aus Eisen-

spundbohlen im Hafen Norderney gab V eranlassung, diese Verh3ltnisse an einer bestehenden massi- ven K aim auer zu untersuchen. Diese Ufermauer ist in den Jahren 1912 bis 1914 ais Ersatz fiir die friiher vorhandene PfląsterbOschung, die m it'e in e r 3,5 m la n ­ gen holzernen S p u n d ­

w and am Fufi gestutzt war, erbaut worden. Sie hat den in A bb. 1 dargestellten Querschnitt. Der Mauerkorper aus Beton ruht auf einem Pfahlrost, der aus drei Zug- und drei Druckpfahlen in jedem Joch besteht. Der Pfahlrost ist vorn durch eine Eisenbetonspundw and von 22 cm Dicke abgeschlossen, die den in A bb. 2 dargestellten Querschnitt hat. D ie Eisenbetonspund­

w and ist offenbar recht dicht, da sich Sackungen der hinter der K aim auer liegenden Hafenstrafle nur in geringem U m fange gezeigt haben. D ie Unterkante der S pundw and liegt auf — 8,25 a .P ., die Solltiefe der Hafcn- sohle auf — 4,50 a. P., die O berkante des MauerkOrpers auf + 1,45 a .P .

A b b. 1. Querschnitt der Kaim auer im Hafen Norderney.

Wasserstande am 12M.1331

-M.W. Brunnen 2: -OM Brunnen2 M.W. Brunnen t-.-Ofi

Mittelwasser-0.35 am Peget

-3,0

A bb. 4. A uftragung der W asserstandschwankungen am Pegel N orderney-Hafen und in den Grund-

wasser-Beobachtungsbrunnen.

A bb. 2. Querschnitt der E isenbetonspundw and.

Die alte H olzspundw and ist beim N eubau grofitenteils stehengeblieben, sie befindet sich unter dem massiven M auerkorper (s. A bb. 1).

Das Pflaster der alten Bóschung wurde entfernt; Klinkerschotter und Buschreste sind jedoch grofitenteils liegengeblieben.

Der Hafen ist in den 8 0 er Jahren im freien W att ais offener Tide- hafen erbaut worden. O berhalb der O rdinate — 1,00 ist das G eiande m it Baggersand aus den W attrinnen aufgehoht worden. V o n Ordinate

— 1,00 bis etwa — 7,00 steht ebenfalls Sand an, von — 7,00 bis etwa

— 8,00 liegt eine Darg(Moor-)schlcht. Darunter steht wieder Sand m it teilw eise etwas tonigen B eim engungen an.

Sow ohl der aufgefullte wie der gewachsene Sand ist aufierordentlich fein. Die KorngroBe liegt zwischen 0,05 un d 0,5 m m . Teilweise ist der Sand m it M uscheln durchsetzt.

Besondere Entwasserungseinrichtungen sind hinter der masslven K ai­

m auer nicht angelegt worden.

Die fiir die B erechnung m afigebenden Tidewasserstande sind folgende:

M H W = + 0,15 a. P. H H W = + 3,10 a .P . M N W = — 2,17 a .P . M . T idehub = 2,32 m.

Abb. 3. Lageplan des Hafens Norderney.

Das nledrigste N ie­

drigwasser (NN W ) ist zu — 3,50 a.P. anzu- nehm en.

Zur Beobachtung der G rundwasser­

b ew egung wurden im Abstande von 7,70 m hinter der Vorderkante der K ai­

m auer zw ei Filter- brunnen gesetzt, und zwar B runnen 1 am N ordende der Ka- jung, Brunnen 2 etwa

120

m weiter sudllch, ungefahr in der M itte der M auer (Abb. 3).

D ie Brunnen be- stehen aus einem Filterrohr von 78 mm D urchm . und 1 m Lange u n d einem 4 bzw . 5 m langen Auf- satzrohr von eben­

falls 78 m m D urchm . In dem Filterrohr be- finden sich LOcher von

8

m m Durchm ., dariiber ist Kupfer- tresse Nr. 12 m it rd.

zw o lf Maschen auf 26 m m (

1

") gespannt.

D ie U nterkante der Filter liegt bel Brun­

nen 1 auf — 4,13 und bei Brunnen 2 auf — 5,29, d. h. etwa in H ohe der Hafensohle. Beide B runnen liegen noch hinter der alten holzernen S pundw and. Diese diirfte den Ausgleich des Grundwassersplegels durch die U ferw and hindurch weiter erschweren. Bei Brunnen 1 (am N ordende der Kaimauer) kann der Grundwasserstand sich m it dem AuBenwasser leichter ausgleichen, da der Querabschlufi der massiven K a ju n g nicht ganz dicht ist un d daher auch ein seitlicher Zu- un d A bflufi stattfinden kann.

Der Wasserspiegel in den Brunnen w urde w ahrend

8

bis 10 Stunden am Tage alle Stunde un d aufierdem ungefahr zur Hoch- und Niedrig- wasserzeit gemessen und gleichzeitig der jew eilige Wasserstand am Druckluftpegel Norderney-Hafen abgelesen.

Es wurde beobachtet: Brunnen 1 vom 2. M arz bis 30. A pril 1931 und Brunnen 1 und 2 vom 20. J u li bis 29. A ugust 1931. W ahrend der Sonn- und Feiertage wurde nicht abgelesen.

D ie Beobachtungen ergaben, dafi der Grundwasserspiegel trotz der ziem lich dichten S pundw and der G ezeitenbew egung folgt. In A b b. 4 sind die Beobachtungen vom 3. und 12. A ugust 1931 aufgetragen, die das normale B ild der W asserstandschw ankungen fur eine Fiut und eine Ebbe zeigen. D ie HOchst- und Tiefstwerte des Grundwasserspiegels bleiben hlnter denen der Tidenkurven zeitlich um etwa 15 bis 20 m in zuriick.

Die W asserstandschw ankungen in den Brunnen sind verschieden. Es hat sich gezeigt, dafi w ahrend der T idenbew egung in gewisser Abhangig- kelt von der GrOfie des Tidenhubes die Schw ankungen im Brunnen 1 etwa 0,60 bis 1,10 m un d im B runnen 2 etwa 0,25 bis 0,50 m betragen bei entsprechenden Tidenhiiben von etwa 1,50 bis 3,30 m. W e n n man an n im m t, dafi die Schwingungsachsen der T idenkurve und der Grund- wasserstandkurven m it dem jew eillgen M ittelwasser ( = arithmetisches M itte l zwischen hOchstem un d niedrlgstem Wasserstand) zusam m enfallen, so ergibt sich ferner, dafi dieses M ittelw asser in beiden Grundwasser- brunnen um 0,50 bis 0,60 m hOher liegt ais das M ittelwasser der Tiden- kurve (s. A bb. 4). Diese Erscheinung lafit erkennen, in welchem Mafie bel den gegebenen Verhaitnissen die R eibung im Boden dauernd w irksam ist.

In A bb. 5 u.

6

sind die Beobachtungen fiir den M onat M arz 1931 und die Z eit vom 20, J u li bis 24. A ugust 1931 dąr- gestellt. Es sind samtliche Hoch-, Niedrig- un d Mittelwasser- stande am Druckluftpegel u n d die gleichzeitigen HOchst- und Tiefstwerte der Grundwasserstande laufend aufgetragen. Im M arz 1931 ist nur Brunnen 1, im A ugust 1931 sind beide Brunnen beobachtet.

D ie W asserstandschw ankungen in den beiden Brunnen sind erkennbar. D ie n i e d r i g s t e n Grundwasserstande folgen, auf langere Zeitraum e betrachtet, im allgem einen dem Tidenmittel- wasser, liegen aber hOher ais dieses. Die h O c h s t e n Grund-

(11)

Hochwasserstdnde'am Pegel

\ Norderney - hafen _ |/v f hochsten Orund-

wasserstond bei h.W/

niedriasier Grundwasserstand , r ___bei N.W.^

hdchsler iwasserstand

niedrigster Grundwasserstand Z\/beiN.W.

Pf^Miifelwasser -1,01 a. f.

Mittetwasserstande am Peget __ MiHeiwassersiande am_Pęge[_

M.NW. Worderney-hafen

Niedrigwasserstande a Norderney-hafen

J9hrsgeptcmber 1932 W a lt h e r , Beobachtungen uber die Grundwasserbewegung hinter einer dichten Uferwand im Tidegebiet 497

wasserstande folgen jedoch mehr dem Tidenhochwasser, liegen aber niedriger ais dieses. D er G ru n d ­ wasserstand folgt allerdings plOtz- lichen und starken V eranderungen der T idebew egung bei Sturm fluten nicht in gleichem MaBe [vgl. die Tage vom

8

. bis 14. M arz 1931 (Abb. 5) un d vom

6

. bis 10. A u ­ gust 1931 (Abb.

6

)].

D ie W asserstandschwankungen im Brunnen 1 sind aus den oben- erwahnten G riinden grofier ais die in Brunnen 2. Sie betragen in Brunnen 1 etwa 34 bis 36 %> da­

gegen in Brunnen 2 nur 12 bis i

6

°/o des jew eiligen Tidenhubes.

Fiir die Standsicherheitsberech- nung von dichten Uferwanden liefern die Yerhaltnisse im Brun-

-1,0

-2,0 -z,n

-3,0

1.3. 2.3. 3.3. U 5.3. 6.3 7.3. 8.3. 3.3. 10.3. 11.3.' 12.3.13. 11.3. 15.3. 16.3. 17.3. 18.3. 13.3. 7.0.3. 21.3. 22.3. 23.3. 21.3. 25.3. 26.3. 213. 2S. 23.3. 30.3. 31.3.

Tag der Beobachtung

A b b. 5. Auftragung der Hoch-, Mittel- und Niedrigwasserstande am Druckluftpegel u n d der HOchst- und Tiefstwerte der Grundwasserstande fiir M arz 1931.

20,7.21.7. ZU 23.7. 21.7. 25.7. 26.7. 27.7. 28.7. 23.30.7 31.7 1.8. 2.8. 18. 1.8. 5.8. 0.8 7.8. 88. 3.8. 10.8. 11.8. 12.8. 13.8. 11.15.8. 16.8. 17.8. 18.8. 13.8. 20.8.21.8.22.8 23.8.21.8.25.8.

Tag der Beobachtung

A b b.

6

. A uftragung der Hoch-, Mittel- un d Niedrigwasserstande am Druckluftpegel und der HOchst- und Tiefstwerte der Grundwasserstande vom 20. J u li bis 25. A ugust 1931.

nen

2

die ungiinstlgeren W erte fiir die HOhe des Wasseriiberdruckes. Es zeigt sich hier, dafi die Grundwasserstande bei dichten W anden auch im Tidegebiet in sehr geringen G renzen schwanken.

Fiir die Standsicherheitsuntersuchung der neuen, im nOrdlichen Teil des Hafens herzustellenden eisernen S pundw and kom m en zw ei Falle in Frage: 1. AuBenwasser = M N W = — 2.17,

2. AuBenwasser = N N W = — 3,50.

^-0,30 M-0,10

!T-

0,30

%-O.SO

§-47o

$-0.80 0,30

§ -1,00

b 10

!

-1,20

Ę-1,30

Brunnen 1:y.~Beob.Marz 1331

• - ” Juli-August 1331

+ # y ' Brunnen i: +- n " " 1331

i

|+ .

i

X

^ * *

CsjH *

X s - .,

Si 1

-1,50 -2,00 -3,50

Bezeichnung

W a s s e r s t a n d e auBen Brunnen 2

m ! m

Fur die Berechnung angenommener Grundwasserstand

m

Wasserflberdtuck (Sp. 2 u. 4)

m

l 2 3 4 5

Fali 1 (M NW ) — 2,17 — 0,49 — 0,40 1,77

Fali 2 (NNW ) — 3,50 — 0,91 — 0,85 2,65

t1,VS t1,K

WWWWWą

r 6rM-0,S5 'j,

^

Fati 2

Abb.

8

. 8

j?Ł Belastungsfaile

±0,0

w fm

-8.25

-2,50 -3,00

Niedrigwasserstande a.Pegei

A bb. 7. D ie niedrigsten Grundwasserstande in A bhangigkeit von den gleichzeitigen Niedrigwasserstanden am Pegel.

Um die ungiinstigste Lage des Grundwassers fiir diese Falle zu erm itteln, sind in A b b . 7 die niedrigsten Grundwasserstande in A bhangig­

keit von den gleichzeitigen Niedrigwasserstanden am Pegel aus der ganzen Beobachtungszelt aufgetragen. Der Wasseriiberdruck zwischen Grundwasser und AuBenwasser ist am ungunstigsten bei hohem G ru n d ­ wasserstand. Es ergeben sich fiir beide Brunnen die ln der A b b ild u n g elngezeichneten Linien fiir die ungunstigsten Grundwasserstande bei dem zugehorigen Niedrigwasserstand am Pegel. D ie Linien sind so gelegt, daB sie die obere Begrenzung fiir alle beobachteten Werte des betreffenden Brunnens b ild en . Da fur Brunnen 1 zahlreichere Beobachtungen vor- liegen, konnte die Linie fiir Brunnen 1 genauer festgelegt und nach ihr die Linie fur Brunnen 2 trotz der kleineren A nzahl der Werte gezeichnet werden.

Die H ohe des Wasseriiberdruckes ergibt sich aus A bb. 4 wie folgt:

fiir die Standsicherheitsberechnung.

D ie Belastungsfaile

1

un d 2 sind in A bb.

8

dar­

gestellt.

D ie Beobachtungen zeigen einen guten Ober- blick iiber die Schw an­

kungen des Grundwasser- standes hinter einer dich­

ten U ferwand im Tide- geblet. Sie haben fiir den vorliegenden Fali fol­

gendes Ergebnis:

1. D ie von der T idebew egung abhangigen periodischen W asserstand­

schwankungen des Grundwassers betragen nur 12 bis 16°/0 des jew eiligen Tidenhubes.

2. D ie HOchst- un d Tiefstwerte des Grundwasserspiegels bleiben hinter denen der Tidenkurve bei den gegebenen Verhaltnissen zeitllch um ein geringes MaB (15 bis 20 m in) zuriick.

3. Das M ittelwasser aus den G rundw asserschw ankungen liegt um 0,50 bis 0,60 m hoher ais das Mittelwasser der Tidenkurven.

4. D ie niedrigsten Grundwasserstande folgen, auf langere Zeitraum e betrachtet, ungefahr dem Tide-Mittelwasser, liegen aber hoher ais dieses.

5. D ie hochsten Grundwasserstande folgen m ehr dem Tide-Hochwasser, liegen aber niedriger ais dieses.

Diese Ergebnisse kOnnen A nhaltspunkte fiir die Beurtcilung ahnllcher Verhaltnisse an anderer Stelle geben.

Nach Fertigstellung der neuen eisernen Uferwand ist beabsichtigt, hinter dieser W and ebenfalls einen Beobachtungsbrunnen zu setzen.

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