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Die Bautechnik, Jg. 11, Heft 39

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DIE BAUTECHNIK

11. Jahrgang BERLIN, 15. September 1933 Heft 39

Bucherschau.

Schaper, Cr.: G rundlagen des Stablbaues. 6. A uflage. U nter M itw irkung von W. G e h l e r , G. K a p s c h und G. S c h e l l e w a l d . I. Teil des W erkes „Das B auen in S tahl". XII, 287 S. mit 421 Textabb. Berlin 1933, W ilh. Ernst & Sohn. Preis geh. 22 RM, Leinen 23,50 RM.

D er .S ch ap er", das Buch iiber eiserne Brucken, das jedem Brucken- b au er so g u t bekannt ist, w ar fur m ehrere Jahre aus dem B uchhandel verschw unden u nd erscheint plćitzllch in verjiingtem , vollkom m en neuem G ew ande.

Der V erlag W ilhelm Ernst & Sohn hat eine b e d e u te n d '' A ufgabe in die H and genom m en. „Das Bauen in Stahl" erscheint in einem groBen S am m elw erke, das alle G ebiete um fassen w ird, die den m odernen Stahl- konstrukteur interessieren. Es w ar ein glucklicher G edanke, das auf der ganzen W eit v erb reltete W erk Schapers „Eiserne Briicken" an die Spitze zu stellen und die H erausgabe in die bew ahrten H ande Schapers zu legen.

1922 war die letzte, fiinfte A uflage erschienen. W as hat sich in diesen zehn Jahren im S tablbau geandert! Es muBte volle A rbeit geschaffen w erden, und daran haben es w eder A utoren noch V erleger fehlen lassen.

Der e r s t e vor uns liegende Teil des W erkes umfafit die „G rundlagen des S tahlbaues". In fiinf w eiteren Banden, die den z w e i t e n Teil bilden, w erden die stahlernen Briicken behandelt w erden, Zur M itarbeit beim ersten B andę w urden drei Fachleute fiir drei Sondergebiete h eran g ezo g en : W. G e h l e r fiir die B earbeitung des K apitels iiber den Baustoff und seine B eanspruchungen sow ie iiber die „ V e rb in d u n g s m itte r, G. K a p s c h schreibt iiber die Form en des gew alzten FluBstahls, und E. S c h e l l e w a l d hat seine groBen B etriebserfahrungen in den letzten drei K apiteln nieder- g elegt, w elche die W erkbearbeitung, die A ufstellung und die H erstellungs- kosten der Stahlbauten b ehandeln. Die K apitel V bis IX stam m en aus der F eder G. S c h a p e r s . Sie b ehandeln die „V ollw andigen T rager". die

„Ebenen F achw erktrager", die „Trageranschliisse", „Die Wahl d er Stab- q uerschnitte und die A usbildung d er Stabe, der Stefie und der K noten- punkte bei Fachw erken" und schlieBIich „Die Lager und G elenke".

Die Einfuhrung der hochw ertigen B austahle neben dem friiher filr Brfickenbauten in D eutschland fast ausschlieBlich v erw en d eten St 37, die groBe S teigerung der zulassigen B eanspruchungen, die K iarung der fiir den Stahlbau w ichtigen K nickproblem e, die sorgfaltige B eruckslchtlgung der w echselnden B eanspruchungen, ferner die g erade ins letzte Jahrzehnt fallenden A rbeiten auf dem G ebiete der dynam ischen Problem e m achen es verstandllch, dafi dem z w e i t e n Kapitel, das den Baustoff und seine B eanspruchungen b eh an d elt, ein b reiterer Raum ais b isher elngeraum t w urde. Je d e r S tah lb au er w ird es begriifien, daB hier die Ergebnisse der Forschung und der Praxis in abgeklarter, g ed ran g ter Form gebracht sind, so daB die reichliche Literatur, die m anchem nicht zuganglich ist, fiir den Praktiker en tb e h rt w erden kann. Zu begruBen ist ferner, daB auch fiir das so mannigfach b eh an d elte K nickproblem der m ehrteiligen Druck- stabe die V erfahren von Engefier und Krohn ln gleicher vereinfachter W eise em pfohlen w erden, wie es neuerdings die D eutsche Reichsbahn auch tut.

Das d r i t t e K apitel bringt nach einer sehr anschaulichen D arstellung des W erdeganges der W alzerzeugnisse eine g u te O bersicht iiber die er- haitlichen W alzprofile und berucksichtigt dabei besonders die durch den Norm enausschuB der D eutschen Industrie geschaffene Normung.

Im v i e r t e n K apitel w erden die V erbindungsm ittel beh an d elt. Nach einer allgem einen U ntersuchung der in den Lochw anden entsteh en d en S pannungen w erden die N iet- und Schraubenverbindungen b eh an d elt und die G rundlagen fiir Stabanschliisse entw ickelt. Die in Abb. 30 gebrachte Spannungsverteilung im gelochten Stabe gilt natiirllch nur solange, ais max a unter der Elastizitatsgrenze liegt. Bei U berschreiten dieser G renze findet ein AbflieBen dieser Spannung nach Zonen kleinerer B eanspruchung statt, so daB ein A usgleich der Beanspruchungen eintritt. D en G rund­

lagen der Schw eifiverbindungen ist zum ersten M ałe in dieser Auflage ein Raum gew idm et.

Das f i i n f t e K apitel, das die volhvandigen Trager bringt, Ist besonders charakterlstisch fiir die Entw icklung des S tahlbaues in den letzten zehn Jahren. Man hat die groBen technischen und teilw eise auch w lrtschaft- lichen V orteile der V oilw andtrager erkannt und sie ais Trager auf zw ei oder m ehreren S tutzen bei Stiitzw eiten in A nw endung gebracht, die man vor zehn Jahren noch ais phantastisch bezeichnet hatte. (Vgl. die Fliigel- w egbriicke in D resden mit 115 m S tiitzw eite und bis 7,40 m H óhe.) A ller­

dings trug zur E infuhrung so grofier B lechtrager sehr die W andlung bei, die sich in der B eurteilung der asthetischen G esichtspunkte vollzogen hat.

Die fiir so hohe B lechtrager w ichtige Frage d er K nickslcherheit des Steh- bleches und der G urtungen ist in diesem K apitel eingehender b eh an d elt ais in d er alten Auflage. V óllig neu ist dic A ufnahm e der geschweiBten V ollw andtrager.

Das s e c h s t e K apitel bringt eine S ystem atik der w ichtigsten Fach- w erkarten, die h e u te im Stahlbau v erw endet w erden, und kennzeichnet die einzelnen T ragerarten nach ihren statischen, asthetischen und wirt-

chaftlichen G csichtspunkten.

Im folgenden s i e b e n t e n K apitel w erden die T rageranschliisse b e ­ h andelt. Es geschieht dies aus allgem einen konstruktiven G esichtspunkten, also ohne Betonung des besonderen V erw endungszw eckes. Die ent- w ickelten G rundsatze hab en d aher B edeutung sow ohl fiir den B ruckenbau ais auch fur den Hochbau. Die geschw eiBten Trageranschliisse sind besonders beriicksichtlgt.

Auch die A bhandlung iiber die S tab ąu ersch n ltte, Stefie und Knoten- punkte der F achw erke bindet sich nicht an den V erw endungszw eck im Briickenbau oder H ochbau, sondern entw ickelt die K onstruktionsgrundsatze, die bei jedem gut konstruierten Stahlbau befolgt w erden m iissen. Wohl w erden diese Richtlinien im B ruckenbau bzw . Hochbau der Elgenart des V erw endungszw eckes angepafit w erden. Es mufi aber an dem G rundsatze festgehalten w erden, der leider in d er H ochbaupraxis nicht im m er ver- treten w ird, dafi ein gu ter Stahlhochbau auch nicht an gew issen Kon- struktionsregeln vorbeikom m t, die in diesem a c h t e n K apitel klar heraus- geschait sind.

D asselbe gilt von der B ehandlung der Lager und G elenke, die auf allen G ebieten des S tahlbaues V erw endung finden (Kapitel 9).

Die von S c h e l l e w a l d geschriebenen letzten drei K apitel 10 bis 12, die der H erstellung in der W erkstatt, der A ufstellung auf der B austelle und schlieBIich den H erstellungskosten g ew idm et sind, w erden besonders den nicht in der Industrie tatigen K reisen sehr w illkom m en sein. H ier b eh an d elt ein erfahrener, lange im Fache tatlg er Ingenieur Fragen, die an sich w egen ihrer M annlgfaltlgkeit schw er system atisch zu fassen sind, fiir die Praxis aber der Kern des technischen und w irtschaftlichen Gc- deihens eines S tahlbauw erkes bleiben.

Die G rundlagen des S tahlbaues, dereń Inhalt h ier kurz skizziert ist, zeichnen sich durch die stark kritische E instellung zu dem b ehandelten G ebiete aus. K eine W iedergabe ausgefuhrter Bauwerke und A neinander- reihen von Tatsachen Ist hier gebracht. Das W esentliche des W erkes ist das B estreben, aus der unendlichen Fiille der Praxis an H and der grofien E rfahrung der V erfasser die G esetze zu finden, die bei dem S tan d e der Theorie, b ei g egebenem M ateriał und einer gew issen W erkstatteinrichtung A llgem einregeln sind.

So erfiillt das W erk die Aufgabe, die h eu te ein fiir die Praxls be- stim m tes technisches W erk sich stellen mufi, durch A llgem elnheit dem Sonderfalle das feste F undam ent zu geb en . Nur in diesem Sinne ist g u te technlsche L iteratur mCglich.

Die bek an n te V erlagsflrm a W ilhelm Ernst & Sohn, die die grofie A ufgabe des V erlages iibernom m en hat, liefi es an Sorgfalt nicht fehlen, um den neuen „Schaper" seinen Vorg3ngern ebenbiirtig in die W eit zu schicken. — W ir w iinschen dem W erke den b esten Erfolg und hoffen, dafi es in keiner technischen Biicherel und bei keinem B riickenbauer

fehlen wird. K u lk a .

K urzm ann, Sr.=3>n9’ : K iaranlage und Fischteiche fiir die M iinchener A bw asser. 43 S. mit 85 Abb. M iinchen und Berlin 1933, V erlag von R. O ldenbourg. Preis brosch. 4 RM.

Die Schrift ist ais H eft 6 der V eróffentllchungen der M ittlere Isar AG, M unchen, erschienen und gib t einen erw unschten zusam m enfassenden O berblick flber Bau und B etrieb der A nlagen, die die M ittlere Isar AG, zum Tell gem elnsam m it d er Stadt M unchen, in den Jah ren 1921 bis 1930 zur B eseitigung und Relnlgung der M iinchener A bw asser ausgefflhrt hat.

Sow eit diese A rbeiten u n ter Leitung der Stadt M iinchen ausgefiihrt w urden, sind sie bereits in der Bautechn. naher b e sc h rie b e n ').

Nach einem interessanten geschichtlichen Riickblick w erden nach­

elnander die K iaranlage bei G rofilappen, das H auptpum pw erk m it Zu- leitungen und D ruckrohren, die Fischteiche, H ochbauten und N ebenanlagen b ehandelt. M lttellungen iiber Baukosten und O rganisation beschlieBen die Arbeit.

Im Jahre 1931 w aren von den 730 000 Einw ohnern 585 000 an das K analnetz angeschlossen. D ie K iaranlage, die ais Frischw asserkiaranlage in zw eistóckiger Bauart ausgefuhrt ist, w urde fiir eine K larw irkung von 6 9 °/0 ausgebaut, bel einem durchschnittlichen Trockenw etterabflufi von 3,6 m3/sek. Nach den b esonderen órtlichen V erhaitnissen kom m en etwa 400 l/Tag auf den Kopf der angeschlossenen B ev0lkerung. D er Faul- schlam m w ird vollstandlg der Landw irtschaft zugefiihrt, einen w esentlięhen A nteil nim m t die G archinger Ó dlandgenossenschaft ab, dereń Siloanlage und D ruckrohrleltung gegen ein bed in g tes jahrliches E ntgelt in das Eigen- tum der Stadt M unchen iibergegangen sind. Die L andw lrte d er Um ­ gebung des K iarw erks zahlen 0,7 RM fiir 1 m 3 des von ihnen abgeholten Schiam m es. Das Faulgas n ehm en die stadtischen G asw erke ab; sie z a h lte n im Jahre 1931 rd. 4,2 Rpf./m3. Die jahrlichen B etriebskosten der Kiar- anlage m it N eb en b etrieb ohne F inanzdlenst w erden fiir 1931 zu rd.

*) B o s c h , S t e c h e r , K e p p n e r , Die Abwrasserb e se itig u n g in M iinchen.

Bautechn. 1926, H. 53.

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524 Bflcherschau DIB BAUTECHNIK F a c h s c h rlft f. d . g e s . B a u ln g e n le u rw e s e n

94 000 RM angegeben, d ie E innahm en in dem gleichen Jahr fiir G aś und Schlamm zu 107 000 RM. Im Jahre 1930 h at d ie Stadt M iinchen den B etrieb des K iarw erks ubernom m en.

Die W eiterleitung und biologische N achreinigung. des A bw assers h a t nach den Vertr3geii mit der S tad t M iinchen die M ittlere Isar AG. Be­

sondere bauliche Schw ierigkeiten b e re ite te der Isardiiker. Die D ruckrohr- leitung, die das A bw asser zur biologischen R einigung den JFischteichen zufiihrt, b esteh t zu einem Teil aus fluBeisernen Rohren von b is zu 2 m 0 , zum anderen Teil aus geschleuderten Eisenbetonrohren gleicher GróBe. Interessante bauliche E inzelheiten, w ie die M uffendichtungen w erden eingehend beschrieben.

Die Fischteichanlage muB in ihrer gew altigen A usdehnung ais ganz einzigartlg angesprochen w erden. Sie ist mit Karpfen, Schleien und R egenbogenforellen besetzt. Das fiir die V erdiinnung des A bw assers benótlgte R einw asser w ird dem benachbarten W erkkanal der Isar e n t­

nom m en. Das A bw asser wird auf diese W eise bei der Einleitung in die Fischteiche drei- bis fiinffach verdunnt. Das V erdunnungsw asser w ird in einem V orkiartelch vorgew 3rm t und m echanisch vorgereinigt. Die Fische w erden an Ort und S telle vom Ei bis zum verkaufsfahigen Tier aufgezogen.

Da im W inter ein Teil d er Fischteiche trockengelegt w erden muB, so gelangt dann ein Teil des A bw assers u n m ittelb ar in den benachbarten Speichersee. Es hat sich g ezeig t, dafi das W achstum d er Fische stark von den W ltterungsverhaltnissen abhangt, indem die T em peratur des W assers von gróBter B edeutung ist. Der urspriinglich angenom m ene Zu- wachs von 9 bis 10 Z tr/ha konnte d ah er nicht im m er erreicht w erden.

Die zunachst g ep lan te groBziiglge E ntenzucht h a t sich elnm al ais unnótig erw iesen, da die eine geniigende D urchsonnung der Teiche verhindernde W asserlinse w ider Erw arten nur in gerlngem Um fange aufgetretcn ist.

Sow elt versuchsw eise die E ntenzucht aufgenom m en w urde, erw ies sie sich auBerdem ais unw lrtschaftlich.

Die A nlagekosten der Fischteichanlage w erden m it 6 Mili. RM genannt, wozu noch w eitere 3 Mili. RM anteilige A nlagekosten d er M ittlere isar AG.

fiir die W asserzuleltung und -vorbehandlung kom m en. Das ergibt offen- bar w enigstens 10 RM/Kopf der angeschlossenen B evólkerung an A nlage­

kosten fiir die biologische N achreinigung des A bw assers bei einer Hóchst- leistung fiir rd. 800 000 Einw ohner und bei rd. 8 Mili. RM G esam tkosten fiir die biologische N achreinigung. Die Selbstkosten d er von den Kraft- w erken erzeugten kW h w erden durch die K osten der A bw asserreinigungs- anlagen um etw a 0,2 Rpf erhóht.

L elder fehlen A ngaben iiber die jahrlichen B etriebskosten und E in­

nahm en des F ischteichbetriebes. Auch w aren Z ahlenw erte hinsichtllch Z usam m ensetzung von Rohw aśser und vor- bzw . endgiiltig gereinigtem A bw asser im Rahm en des g eb o ten e n Stoffes von Interesse gew esen.

Die m it vortrefflichen A bbildungen ausg estattete Schrift wird besonders fiir den entw erfenden Ingenieur und fflr die bauausfflhrenden Firm en von N utzen sein . Eine Z usam m enstellung d er sonstigen A bhandlungen iiber die M iinchener A bw asseranlagen, die mit abgedruckt ist, erm oglicht ein leichteres E indringen in Einzelheiten des hochinteressanten Stoffes.

2>r.=3ng. E. W e is e . Bretinecke, L . f , S r.s jn g . cf;r.: Der G rundbau, 4. Auflage. B earbeitet von

©r.=2>ngf. E . Lohmeyer, O berbaudlrektor des H am burger Hafens.

III. B a n d 1). Die einzelnen G riindungsarten mit A usnahm e der Pfahlrost- grflndung. Lieferung 3. (Bogen 11 bis 13, Selten 161 bis 208, 27 Abb.) Berlin 1933. Wilh. E rnst & Sohn. Preis 3,40 RM.

V erfasser fiihrt den L eser h ier in die B runnengriindungen ein, ais den ersten Teil der Schachtgriindungen, dereń letzten Teil die PreBluft- griindungen bilden sollen, die erst in der vierten Lieferung zur E rórterung gelangen w erden. Die allgem einen G eslchtspunkte, auf d ie b ereits am E nde d er dritten Lieferung eingegangen w urde, berichtetcn, daB in der V erw endung der Prefiluftgriindungen ein gew lsser Rflckgang zu beobachten war, der zum Teil von dem W unsche der V erm etdung von G esundheits- stórungen bel den A rbeitern getragen gew esen sein mag. In dieser Richtung trat fórdernd der E isenbetonbau hinzu, der in stan d ig zu- nehm endem MaBe die V crw endung von iiber W asser g anz oder fast fertlggestellten Brunnen gestattete, die Im m er m ehr die gem au erten Brunnen verdr3ngten. Brunnenkranz, GrundriB und B runnenw andung ais die technisch w lchtigsten E lem ente unterzieht V erfasser einer kurzeń Be­

sprechung, um dann zu dem Aufbau und d er A bsenkung d er vielfach fertigen K órper iiberzugehen, w obei auch dem E lnspiilverfahren Rechnung getragen wird. H inw else auf die M aBnahmen bel V orhandensein von angriffsfahigen W assern gegen B eton w erden bel d er Wahl d er Ausfiillung der Brunnen mit eingeflochten. Bezuglich der Standsicherheitsberechnung Ist man in vieler H insicht auf unslchere A nnahm en angew iesen.

Die nun folgenden A usfuhrungsbeispiele w erden zergliedert in w ahrend des A bsenkens hochgem auerte B runnen, in v o rh er fertlggestellte und in Róhrenbrunnen. Es w erden B runnen ais eigentliche S am m elbrunnen, w ie ais Briickenpfeiler und fur G ebaudegrflndungen aufgezeigt, w orunter der Brunnen des D rehpfeilers der R ustringer Briicke bei W ilhelm shaven m it seinem nur voriibergehenden Zwecken dienenden Sohlengew ólbc aus Tarinenholzklótzen besonderes Interesse erregt. Ais einer der wohl gróBten B ruckenpfeilerbrunnen erschelnt d e r : fiir die K abelendlager der Hange- briicke iiber den D elaw are zw ischen Philadelphla und Cam den mit Ab- m essungen von 4 3 ,6 6 -1 2 ,2 m. Fiir die G riindung von K aim auern hat der Brunnen zunehm end A nw endung gefunden. B em erkensw ert ist die T atsache, daB in den V. St. A. die V erw endung von hólzernen Brunnen in letzter Zeit abnim m t mit Riicksicht .auf die Schw indung des Holz-

reichtum s in diesem Lande. In n eu ester Zeit gew innen die Brunnen mit vielfach gegliederten Z w ischenkam m ern aus E isenbeton im m er m ehr V er- breitung, w oruber V erfasser m it einer gróBeren Zahl gut g ew ah lter Bei­

spiele aufw artet. Die in freier See abgesenkten Brunnen zelgen hinsichtllch d er Sicherheit V orteile, indem man sie belieb ig tief absenken kann, um so eine festere G rundlage gegeniiber den auf S chuttungen abgelassenen Schw im m kasten oder Blócken zu bilden. S elbst fflr Leitungsm aste fanden Brunnen A nw endung. U nter dem D eutschen M useum in M iinchen w urden 520 B etonpfeiler ais Einzelbrunnen eingebaut. D en SchluB der Lieferung b ild et die epochem achende G riindung der Beltbrficke m it ihren nach dem Einschw im m en um 180° g ew en d eten B runnenpfeilern. Auch die Lieferung 3 schliefit sich ebenbiirtig den vorherigen L ieferungcn an und wird eine w ertvolle B ereicherung des Fachschrifttum s bilden.

C o l b e r g . K ann, F., Si\=!3itg.: D er M om entenausgleich durchlaufender Traggebilde

im Stahlbau. 81 S. mit 5 8 T e x ta b b . Berlin 1932. W alter de G ruyter

& Co. Preis geh. 7,80 RM.

Der V erfasser b e h an d elt die Frage des S pannungsausglelchs in durch- laufenden Tragern und in biegungsfesten Rahmen aus Stahl, sow ie die allgem einen G rundlagen fflr die B erechnung solcher K onstruktlonen unter Berflcksichtigung der sogenannten S elbsthilfe des M aterials.

Er g e h t aus von dem Begriff des „natiirlichen M om entenausglelchs", der z. B. g egeben ist, w enn bei einem durchiaufenden Trager fiir eine bestim m te B elastung Stiitzen m om ent gleich F eld m o m en t ist.

J e naher m an nun bei irgendeinem System - oder B elastungsfalle diesem natiirlichen M om entenausgleich kom m t, je geringer also der durch die Plastizitat auszugleichende M om entenunterschicd ist, desto m ehr wird m an sich auf die W irkung d er plastischen V erform ung und auf einen S pannungsausgleich verlassen kónnen.

Es Ist d ah er zweckmaBig, solche System e zu w ahlen, bei d enen in­

folge en tsprechender Spannw eitenverhaltnisse bzw. Steifigkeitsziffern beso n d erer Laststellungen durch A nordnung von Q uertragern an b e ­ stim m ten P un k ten usw. der Ausgleich der M om ente fiir einen be­

stim m ten , vorherrschenden B elastungsfall schon nach der Elastizitats- th eo rie erfiillt Ist.

D er V erfasser zeigt an H and von theoretischen E rórterungen und von B eispielen die B ehandlung solcher S ystem e, die im Stahlbau den VorteiI erh ó h ter W irtschaftlichkeit b le te n 2). Dr. K i r c h h o f f . LOser, Prof.: B ehalter (H andbuch fflr E isenbetonbau, 4. Aufl., IX. Band).

Lieferungen 1 u. 2. 160 S. m it 117 A bb. im Text. Berlin 1933, V erlag W ilh. E rnst & Sohn. Preis je Lieferung 5,50 RM.

Die beid en ersten L ieferungcn des H andbuches fflr E isenbetonbau 4. Aufl., IX. Band „B ehaiterbauten, M aste, Schornsteine, R ohrleitungen*

liegen nun m eh r vor. Sie um fassen das von H errn Prof. Lóser, D resden, b earb eltete K apitel „ B e h a lte r'.

Da es beim Bau von E isenbetonbehaltern ganz besonders darauf ankom m t, einen festen und dichten Beton zu erzeugen, w ird im e r s t e n Teil des K apitels zunachst das Erforderllche flber d ie Baustoffe des Be- haiterbaues, undurchlassigen B eton und undurchlassigen M órtel, A nstriche, D ichtungsm ittel, F luate und A uskleidungen g esagt. D ie m aterialtech- nischen G rundlagen (M lschungsverhaitnis und B austoflbedarf, Korn- zusam m ensetzung, S iebversuch, Sleblinien, K órnungsziffer, M órtelfiillungs- grad, M órtelfflllungsziffer) sind nach den neu esten E rkenntnissen in flber- slchtlicher Form zusam m engestellt u n d sodann Richtlinien zur E rzielung undurchlassigen Betons m it dazugehóriger B egrundung g egeben. D iese Richtlinien w erden dem Praktiker, der w asserdichten Beton fflr B ehalter herzustellen hat, von b esonderem W ert sein. Bei der A ufzahlung der fiir den B ehaiterbau ln Frage kom m enden A nstrichm ittel, M órtel- und Beton- zusatze u. dgl. sind nach einigen allgem einen A ngaben des V erfassers dic hauptsachllch auf dem M arkt befindlichen Erzeugnisse nach den Mit­

teilungen der H ersteller ohne b eso n d ere Kritik des V erfassers angegeben.

D ieses V erfahren erscheint nicht ganz unbedenklich, da die Einzelangaben der H ersteller den m it derartigen Dingen w eniger V ertrauten leicht dazu v erleiten kónnen anzunehm en, daB diese E rzeugnisse gegen alle m óglichen A rten von Sauren und Salzlósungen u n b ed in g t w iderstandsfahig seien.

Es w ird sich im E inzelfalle im m er em pfehlen, etw a in Frage kom m ende S chutzm ittel auf Ihre B ew ahrung ln ahnlichen Failen und auf ihre Brauch- b arkeit zu prflfen und dem Lleferer des Schutzm ittels u n ter D arstellung des betreffenden Falles die F rage vorzulegen, ob und w ie lange er fflr die H altbarkeit und W lderstandsfahigkelt seines Schutzm ittels G ew ahr ubern eh m en kann.

Im z w e i t e n Teil des K apitels bringt der V erfasser nach den er­

forderlichen allgem einen B etrachtungen iiber K onstruktion und Ausfiihrung von B ehaiterbauten eine grofle Anzahl von B eispielen ausgeffihrter Bau- w erke, und zw ar offene B ehalter, B ehalter m it Erdflberschflttung, Wasser- tflrm e, B ehalter an Schornsteinen, offene Schw im m becken, H allenbader, K iaranlagen, K am inkiihler, Standrohre, G asb ehaiterbecken, K ohlenw aschen und B ehalter fflr industrlclle Sonderzw ecke. D iese m it guten A bbildungen und klaren Zelchnungen v ersehenen B eispiele aus aiterer und n euerer Zeit kónnen dem K onstrukteur im Bedarfsfalle w ertv o lle A nregungen g eben und w erd en ihn in die Lage versetzen, beim Bau n eu er B ehalter- bauten aus g u ten K onstruktionen zu lernen, die sich bew ah rt hab en .

Das K apitel .B eh aiterb au " kann daher je d e m , der sich m it dem Entw urf und d er K onstruktion von E isenbetonbehaltern zu beschaftigen hat, seh r em pfohlen w erden. 2)r.=3ng. cf;r. Franz S c h l i i t e r . l) Besprechung der Lieferung i s. Bautechn. 1933, Heft 14, S. 191,

dgl. der Lieferung 2 s. Bautechn. 1933, Heft 26, S. 350. 2) Vgl. Sta hlbau 1931, Heft 4 u. f.

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Sieberg, A., U niversitatsprofessor, Dr.: Erdbebenforschung und ihre Ver- w ertung fur Technik, Bergbau und G eologie. 144 S. m it 52 Abb.

Jena 1933, V erlag G ustav Fischer. Preis kart. 3,20 RM.

Prof. Dr. S i e b e r g , L eiter der R eichsanstalt fur Erdbebenforschung in Jena, dessen A rbeiten d er Erdbebenforschung im Inlande w ie im A us­

lande n eue W ege gew iesen haben, gib t im vorliegenden Buchlein eine knappe ubersichtliche D arstellung seines gesam ten Fachgebletes. Das Buch soli die bislang abgesondert, m eist rein theoretlsch b eh an d elte E rd­

bebenforschung den Kreisen zuganglich m achen, die sie praktlsch nutzbar m achen kónnen: der Bautechnik zur Beriicksichtigung der E rdbebengefahr bel Planung und K onstruktion; dem Bergbau zur B eurteilung und Ver- hiitung von Unfailen durch Rilckschlfisse aus den natiirlichen V erschiebungs- vorg3ngen in der E rdrinde; der G eologie gew isserm afien ais experim entelle G rundlage des A ufbaues der E rdrinde und der T heorie der G ebirgsbildung;

auch der A rchaologie ais A nhaltspunkt iiber die M itw irkung von E rdbeben bei Zerstorung alter Bauwerke.

F esselnd sind die anschaullchen D arlegungen und bildlichen Dar- stellungen uber U rsachen und Erscheinungsform en, G eschlchte und Geo- graphle der E rdbeben. D er unm ittelbar ln E rdbebengebieten tatige Bau- fachm ann, fur den die G rundlagen der E rdbebenkunde eine unentbehrliche Erganzung d er geologischen Schulung b edeuten, findet in dem Buche, was er fiir die Praxis benOtigt.

B esonders w ertvoll sind fiir die B autatigkeit in E rd bebengebieten die D arlegungen flber den Z usam m enhang zwischen U ntergrund und Beben- w irkung. A nstatt der „w ahren B ebenstarke", die d er T heorie entsprechend slch ais Funktion der Starkę und der E ntfernung des E rdbebenherdes ergeben mflBte, w ird an der Erdoberflache nur die „schelnbare B eben­

s ta rk e 0 w ahrgenom m en, die durch die jew eillgen U ntergrundverhaitnlsse b ed in g t ist. Die Isoseistenkarten, die die Linien gleicher E rdbebenw irkung darstellen, zeigen, dafi festes, gew achsenes G estein die gerlngsten Beben- w irkungen zeigt, die der w ahren B ebenstarke entsprechen dflrften. Selbst im Epizentralgebiet, d. h. dem unm ittelbar flber einem B ebenherd gelegenen G eblet, ist bei festem , gew achsenem G estein kaum mit G ebaudeschaden zu rechnen. Je nach der N achgiebigkeit des Baugrundes gegeniiber Er- schfltterungen kann die scheinbare B ebenstarke ein Vielfaches der w ahren

B ebenstarke betragen.

Mit gróBeren G ebaudeschaden Ist d aher bel verw ittertem G estein und in noch hOherem MaBe bei LockerbOden aus Sand und Ton zu rechnen. Bel Schlam m boden, bei kiinstlichem oder natflrllchem Schutt ais U ntergrund, sow ie in der Nahe labiler V erw erfungsspalten gib t es keine M ógllchkeit erdbebensicheren Bauens. Es ist also, um die Er­

fahrungen der Erdbebenforschung auszuw erten, schon bei der A uswahl des Bauplatzes von G ebauden, bei der A nordnung von Siedlungen und Ingenieurbauten die Z usam m enarbelt des B auingenieurs nicht nur mit dem G eo lo g en , sondern auch m it dem Erdbebenforscher dringend

anzuraten.

D ie konstruktive A ufgabe, die Bauw eise eines G ebaudes der jew eillgen E rd bebengefahr anzupassen, w ird, dem Rahmen des Buches entsprechend, nur kurz beh an d elt, u n ter H inw eis auf die ln der Baupraxis in E rd b eb en ­ g eb ieten anerkannten M afinahmen, beso n d ers zur W iderstandsfahlgkeit g egen w aagerechte Erschiitterungen. Den sogenannten erdbebensicheren Bauweisen steh t S ieberg skeptlsch gegeniiber, da die beim E rdbeben auftretenden Zusatzkrafte nicht einw andfrei bestlm m bar sind, dem zufolge eine E rdbebensicherheit bestenfalls fflr G ebaude auf gew achsenem , gesundem G estein gew ah rleistet w erden kann.

Diese Auffassung, die Ieicht dazu verffihren kOnnte, gegeniiber Erd­

beben ais hOherer G ew alt auf konstruktlve Schutzm afinahm en flberhaupt zu verzichten, deckt sich freilich nicht mit der ln Baufachkreisen der von E rdbeben heim gesuchten L ander v ertretenen Auffassung.

Von einer unbedingten Sicherheit eines B auw erkes gegen N aturgew alt kann man zw ar beim E rdbeben g en au so w enig sprechen w ie etw a bei einem W irbelsturm ; jedoch lassen sich fflr E rdbebenerschutterungen ebenso w ie fflr W inddruck A nnahm en fflr die statische B erechnung aufstellen, die das P roblem , wenn auch nicht theoretlsch einw andfrei, so doch fflr dic Praxis hinreichend erfassen, dam it eine elnheitliche K onstruktion des ganzen G ebaudes gew ahrleisten und eine hohe W ahrscheinlichkeit bieten, dafi das entsprechend konstrulerte G ebaude beim E rdbeben unversehrt davonkom m t. Den Bew eis hierfflr, w ie den G egenbew eis der Unzuiang- lichkeit der iiblichen W ohnhausbauten in m lnderw ertigem M auerw erk ohne organischen Zusam m enhang m it D ecke und W anden, hat erst kflrzllch w ieder das E rdbeben von Long Beach in C alifornien gebracht.

In w irtschaftlicher H insicht ist der Auffassung von Sieberg unbedingt beizupflichten, dafi die A uswahl zweckm afiigen B augrundes das ausschlag- g eb en d e M om ent der Sicherung gegen Erdbebengefahr b ild et; dann erst tritt die Bauw eise in ihre Rechte. Im allgem einen ist, w ie Sieberg zu recht hervorhebt, eine hlnreichende W iderstandsfahlgkeit gegen E rdbeben m it verhaitnism afiig einfachen und nicht allzu kostspieligen M itteln erzielbar.

Die B em erkung von Sieberg, daB erhebliche M ehrausgaben fflr eine allgem eine Durchfflhrung angeblich erdbebensicherer Bauten nicht lohnen w flrden, zielt w ohl auf die oft gehOrte, ebenso geschaftstuchtige w ie unw ahre B eh auptung, daB E isenbeton- oder E isenbauten schlechthln erdbebensicher seien und dam it die sonstigen Bauw eisen in E rdbeben­

g eb ieten verdr3ngen miiBten.

Im Hinblick auf die E rdbebensicherheit kostspiellge K onstruktionen zu w ahlen, w ird man, w ie Sieberg h erv o rh eb t, nur lebensw ichtigen Zweck- bauten vorbehalten diirfen. Man darf diesen Satz w ohl dahin erw eltern, daB grundsatzlich in E rdbebengebieten fflr mehrstOckige G ebaude Ziegel- bau ten verm ieden und nur Stahl- und E isenbetonkonstruktionen mit

entsprechender S eitensteifigkeit g egeniiber w aagerechten Erschiitterungen gew ahlt w erden sollten.

U nter anderem g eh t Sieberg auch kurz auf die Frage der V erkehrs- erschfltterungen ein, ferner auf die viel u m strittene F rage der isolierenden G raben zum Abfangen der V erkehrserschfltterungen, w obei eine W irkung n ur dann zu erreichen ist, w enn alle g u ten L eitschlchten durchteuft sind.

Eingehend w erden auch die E rdbebeninstrum ente und ihre V erw endung besprochen. Insgesam t: Ein Buch, lesen sw ert fflr jed en Bauingenieur, der an den verw an d ten G ebieten der Ingenieur-G eologie und d er Boden- m echanik etw as m ehr, ais es die rein praktische Berufsausflbung erfordert,

Interesse nim m t. B r i s k e .

Kersten, C: Der Stahlhochbau. 4. A uflage. 292 S. mit 867 Textabb.

Berlin 1932, Wilh. E rnst & Sohn. Preis geh. 18 RM, Leinen 19,50 RM.

Der V erfasser gib t in elem en tarer Form einen guten O berblick flber die w ichtigsten G ebiete des S tahlhochbaues und dessen G rundlagen. Mit b em erkensw ertem didaktischem G eschick, durch das fflr den Studierenden und Ju n g konstrukteur das Buch besonders w ertvoll ist, w erden b eh an d elt:

E igenschaften des Stahls und seine W erkstattbearbeitung, W erkstatt- zeichnungen, V erbindungsniittel u nd StOfie, B alkentr3ger, Decken, Stiitzen, F achw erkw ande, F enster, Tflren, Tore, Treppen, K ragbauten, D achbinder, H allenbauten, O berlichter und D achelndeckungen. G egeniiber der letzten A uflage sind 238 neue sauber gezeichncte und aus der Ffllle des Stoffes klug ausgew ahlte A bblldungen hlnzugekom m en. O hne Zweifel wird das Buch in seiner n euen Form nicht nur von den Sonderfachleuten des Stahl- baues, sondern auch von den A rchitekten, die in Stahl zu b auen haben, g em bel ihrer E ntw urfsarbeit zur H and genom m en w erden.

M a łe r - L e i b n l t z . H onnef, H erm ann: W indkraftwerke. 111 S. mit 28 Abb. B raunschw eig

1932, V erlag Friedr. V iew eg & Sohn AG. Preis kart. 4,80 RM.

In dem vorliegenden Buche w eist der V erfasser W ege, um neben der schw arzen und weifien K ohle der Dampf- und W asserkraftanlagen auch die LuftstrOmungen der A tm osphare der E lektrizitatsversorgung dienstbar zu m achen. Nach seinen Berechnungen w erden Windgrofi- turbinen, die ln H óhenw indschichten von 200 bis 500 m flber E rdober­

flache arbeiten, w irtschaftliche A nlagen, die eine w ertvoIle Erganzung der W asserkraftw erke b e d eu te n , indem In w asserarm en M onaten die am starksten auftretenden glelchm afilgen W indstrOmungcn durch die Wind- grofiturbinen ausgenutzt w erden kOnnen.

In den ersten K apiteln wird mit reichen Q uellenangaben der G ang d er W indę Im taglichen Lauf w ie im W echsel der Jahreszeiten dargelegt und in A usw ertung der bisherlgen Forschungsergebnisse gefolgert, daB die W indgeschw indigkeit m it der H óhe flber die Erdoberflache w3chst, m eist unabhangig von der M eereshóhe und frei von der E rdw hbelzone in HOhen von 200 bis 250 m eine G leichtnafligkeit erreicht, die in der W indturblne a u sg en u tzt w erden soli. Das Bauwerk elner solchen Grofi- anlage b e ste h t aus einem hohen Turm, d er einen schw ingenden Trag- rahm en aufnim m t, der nach aerodynam ischen G rundsatzen g eb au te R ader grófiter A bm essungen tragt. Eine K raftanlage b e ste h t aus zwei gleich- achsig ineinander laufenden Radern, die slch ln entgegengesetzter Richtung drehen. Auf diesen Radern sind Ringe aufgesetzt, von d enen der eine ais Polrad und d er an d ere ais A nker eines D rehstrom generators w lrken.

Auf diese W eise soli ohne G etriebe die m echanische Energie u nm ittelbar in E lektrizitat um gew andelt w erden, die flber Schleifkontakte durch L eitungen zur D rehstfitze und von dieser zum Schaltraum gefflhrt wird. Schw ankungen in Spannung und F reąu en z sollen in der H auptsache b ereits m echanisch ausgeglichen w erden, indem die W irkung der Schw ungm assen der W ind- turblnen derart bed eu ten d und nachhaltig ist, dafi WindstOfie sich nicht m ehr bem erkbar m achen. Zudem kónnen in der schw ebenden Lagerung d er Tragrahm en der Rader sich diese in ihrer Lage zu starken Ein- w irkungen der sturm artigen W indkrafte anpassen.

Die w eiteren K apitel sind der eingehenden B erechnung der Leistungen und des W lrkungsgrades solcher A nlagen gew ldm et. Besonders w erden die B erechnungsverfahren fflr die T urbinenrader, dereń Flflgel, die Rad- kranze m it den S trom erzeugern, den schw ingenden Tragrahm en, die Dreh- stfitze und den den gesam ten bew eglichen A ufbau tragenden Turm sowie die E ntlastung der bis zu 160 m D urchm . aufw eisenden Rader bei Sturm - w lnden verfolgt. Im V ereln mit den B erechnungen w erden die konstruk- tiven B augesetze sow ie die M ontage der A nlage entw ickelt. M it Riicksicht auf kleinste W indangriffe w erden die T ragelem ente w eitgehend ln Kabeln und geschw eiflten Blechrohren vorgesehen. Die GrOfienordnung der B au­

w erke lafit slch aus den Angrlffskraften erkennen, wonach der Turm von 250 m H óhe bei 120 m achtecklger G rundrifibreite den Druck aus der D rehstutze m it 2100 t, den w aagerechten Druck im Ring mit 860 t, den Schub am Fufi der D rehstfltze mit 250 t, die D rehkraft im Ring mit 88 t, das G ew icht des Ringes mit 100 t, den W inddruck auf D rehstutze, Ring und Eigenfiache sow ie das E igengew icht von rd. 3000 t aufzunehm en hat.

Fiir die M ontage einer solchen A nlage rechnet der V erfasser m it acht M onaten.

In den Schlufikaplteln stellt der Verfasser W lrtschaftlichkeitsberech- nungen an, w onach fiir die v o rsteh en d skizzierte Einheltsanlage mit etw a 4,5 Mili. RM H erstellungskosten b ei rd. 100 Mili. kWh L eistung gerechnet w erden mufi. Die Kosten der erzeugten Energie b erechnet der V erfasser auf 0,32 RPf/kW h. D iese geringen K osten, die einen Bruchteil der einer W asserkraftanlage sind, sow ie die UnerschOpflichkeit des B etriebstoffes b ilden die G rundlagen der Erw artungen des V erfassers, dafi in kom m ender Zeit derartige Luftturbinenanlagen entstehen m óchten. Auf alle Faile b ie te t das Studium des Buches eine Reihe von ingenleurtechnischen Problem en, vor allem der Statik und M echanik. S t u r z e n e g g e r .

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Biicherschau DIB BAUTECHNIK F a c h s c h rlft f. d. g e s. B a u ln g e n ie u rw e s e n

D eutscher Ausschufi fii r Eisenbeton, H eft 73: V ersuche iiber die W ider­

standsfahigkeit von E isenbetonplatten u n ter konzentrierter Last nahe einem A uflager und V ersuche iiber die W iderstandsfahigkeit des Betons an den A bbiegesteilen der schief abgebogenen Eisen in E isenbeton- balk en . Von O. Graf. 28 S. mit 39 T extabb. u. 4 Z usam m enstellungen.

B erlin 1933, W ilh. Ernst & Sohn. Preis g eh . 3,40 RM.

Die ersten V ersuche betreffen „ d ie W i d e r s t a n d s f a h i g k e i t v o n E i s e n b e t o n p l a t t e n u n t e r k o n z e n t r i e r t e r L a s t n a h e e i n e m A u f l a g e r " . D rei P latten m it den Stiifzw eiten 200, 140 und 140 cm, auf der einen S eite frei gelagert, auf der an d eren m it einem E isenbetonbalken verbunden und iiberkragend, w erden E inzellasten ausgesetzt, ein Be- lastungsfall, d er in d er Praxis des B ruckenbaues und H ochbaues einige B edeutung hat. Die V ersuche zeigen, dafi d ie Z erstorung d er P latten d urch U berw indung d er Scherfestigkeit bei D urchdriickung der P latten eintrat. Bruchlinien verlaufen m ehr oder w eniger schrag, je nach Nahe des A uflagers. V erteilung der S chubanstrengung (w irksam e P lattenbrelte) erscheint grćSBer ais fiinffache P lattendicke.

Im zw eiten A bschnitt w erden „ V e r s u c h e i i b e r d i e W i d e r s t a n d s ­ f a h i g k e i t d e s B e t o n s a n d e n A b b i e g e s t e i l e n d e r s c h i e f a b ­ g e b o g e n e n E i s e n in E i s e n b e t o n b a l k e n " beschrieben. E rgebnisse:

M it zunehm endem H albm esser der A usrundung der A ufbiegung w achst die W iderstandsfahigkeit der E isenbetonkórper. D er H albm esser der A usrundung sollte m indestens das Fiinffache des E isendurchm essers betragen. Bei sehr fiachen A ufbiegungen kom m t es auf die S telle am Endhaken an.

Das sind kiare zahlenm afiige E rgebnisse; die nah ere B eschreibung und B egriindung iiber 28 Seiten diirftc jed en Eisenbetonfachm ann

interessieren. L e w e .

Sułer, E.: M ethode d e r F cstpunkte. 2. A uflage. B earbeltct von O. B a u m a n n und F. H a u s l e r . 759 S. mit 656 Abb. und 19 Tafeln.

Berlin 1932, Ju liu s Springer. Preis in Leinen 69 RM.

In dem sehr eingehenden und klar geschrlebenen W erk w ird die B erechnung sam tlicher statisch unbestim m ten vo!lw andlgen K onstruktionen nach d er M ethode der F estp u n k te b e h an d elt, die bisher hauptsachlich bei d er B erechnung von Balken auf vielen Stiitzen flblich w ar.

Das V erfahren b ringt es mit sich, dafi sich der Ing en ieu r selb st bel d er B erechnung hochgradig statisch u n b estim m ter S ystem e nie ganz von d er A nschauung zu tren n en braucht, was m ancher w ohl ais einen grófien V orteil em pfinden wird.

Das W erk ist seh r ausfiihrlich und verlangt keine besonderen Vor- k en n tn isse, so dafi auch der w enig in Statik G eilbte sich m it ihm vertraut m achen kann.

Einen besonderen V orteil seh e ich in den vielen durchgerechneten B eispielen, die erfahrungsgem afi eine grofie Hilfe beim Studium be-

deuten. Dr. K ir c h h o f f .

M iłteilungen des hydraulischen In stitu ts der Technischen Hochschule M unchen. H erausgegeben vom InstitutsvorstandProf. S r.sgng. D. Thoma.

M iinchen u. Berlin, R. O ldenbourg. H eft 4, 104 S. m it 128 Abb. 1931.

G eh. 7,20 RM. — H eft 5, 72 S. mit 76 Abb. 1932. G eh. 4,60 RM. — H eft 6, 64 S. mit 40 Abb. 1933. G eh. 4,20 RM.

H e f t 4 b ringt eine U n tersuchung der StrOmung In einer Zentrifugal- pum pe von K. F i s c h e r mit schOnen, m ittels einer geschickt ausgebildeten V ersuchseinrlchtung g ew onnenen StrO m ungsbildern. G. G a n g a d h a r a n b erich tet iiber ein neues Instrum ent fiir G eschw lndigkeitsm essungen in tu rb u len tem W asser (H itzdrahthydrom eter). A. H o f m a n n bringt ais Beitrag die E nergleum setzung in saugrohrahnlich erw eiterten Diisen, eine Arbeit, die sow ohl fiir den T urbinenbauer ais auch fur den praktischen H ydrauliker z. B. im W asserversorgungsw esen) w ertvoll ist. E. K I n n e llefert Beitrage zur K enntnls d er hydraulischen V erluste in A bzw eigstiicken, dereń E rgebnisse besonders auch fur den B auingenieur w ertvoll sind.

R. V o i t l 3 n d e r berich tet iiber den v erb esserten A pparat zur B eurteilung d er Schm ierfahlgkeit von O len. F. A n l a u f t untersuchte hydrom etrische Fliigel bei schrager A nstróm ung, w ah ren d D. T h o m a b em erkensw erte M ltteilungen iiber V org3nge beim A usfallen des A ntriebs von K reisel- pum pen macht.

In H e f t 5 berichtet F. A n l a u f t ein g eh en d er iiber die Eichergebnlsse h ydrom etrischer Fliigel m it Schutzring (O tt-K em pten) bel schrager An- strOmung. F. R i e m e r s c h m i d u n tersu ch te den EinfluB der Z ahigkeit des W assers auf die hydraulischen Eigenschaften ein er kleinen Francism odell- turblne (I. M. V oith-H eidenhelm ). Die V ersuchseinrichtung g estattete eine beliebige E insteilung der T em peraturen des B etriebsw assers zw ischen 1° und 7 0 °, w odurch dic Z ahigkeit des B etriebsw assers ungefahr im V erhaltnis 4 : 1 ver3ndert w erden konnte. Der HOchstwlrkungsgrad mit dem dOnnfliissigen w arm en W asser w ar 3 ,3 % h o h er ais m it kaltem W asser. R. V o i t l 3 n d e r untersuchte die S chm ierfshigkeit von A uto- und CompoundOlen, w ahrend R. W a s i e l e w s k i die V erluste ln g latten Rohr- kriim m ern m it kreisrundem Q u ersch n itt bei w eniger ais 9 0 ° A blenkung erm ittelte. F u r ganz kleine A blenkungsw inkel <? = 2 2 ,5 ° ist der W ider- stan d sb eiw ert proportional S, w ahrend bei gróBeren A blenkungsw inkeln das K rum m ungsverhaitnls R /d von entscheidendem EinfluB auf die W ider- standsbeiw erte wird.

H e f t 6 en th alt aufier einem Bericht von P. R a ju iiber V ersuche iiber den StrO m ungsw iderstand gekriim m ter offener KanSle drei A bhandlungen, d ie das in E uropa noch w enig angew andte G ibsonsche W asserm efiverfahren betreffen. P. V o l k h a r d t b erichtet flber einen n euen photographischen D ruckschreiber B auart Thom a-D eckel, der in m ancher H insicht andere E igenschaften hat ais die von G ibson v erw endeten Q uecksilberm anom eter.

H. D e c k e l schildert den D ruckschreiber und V ersuche zur B estim m ung von W asserm engen nach dem G ibsonverfahren (M efigenauigkeit db 1 %), w 3hrend D. T h o m a iiber die A usw ertung der D ruckdiagram m e von G lbsonw asserm essungen beim A uftreten von N achschw ingungen in der R ohrleitung berichtet.

A lle in d en drei H eften b e h a n d e lte n V ersuchsarbeiten sind von der N otgem einschaft der deutschen W issenschaft w irksam unterstiitzt w orden.

Dies ist besonders anzuerkennen, da auf diese W eise das vorbildIich g e le ite te Institut w ertvolle n utzbringende A rbeit leisten konnte. D ie Aus- stattung der H efte ist m ustergfiltig. 3)f.=3ng. M a r ą u a r d t , M unchen.

GeiPler, W.. O berbaurat a. D., o. Prof. der Technischen H ochschule D resden : K analisation u nd A bw asserreinigung (H andbibliothek fiir B auingenieure, UL T eil, Bd. 6). VIII, 378 S. m it 302 Textabb. Berlin 1933. Julius Springer. Preis in L einen geb. 31,50 RM.

M ag auch fiir die nachsten G eschlechter aufierste EinschrSnkung das w irtschaftliche K ennzeichen unseres V aterlandes sein, so m iissen trotzdem unsere StSdte und O rtschaften ihren g esundheitstechnischen A ufgaben in vollem U m fange gerech t b leib en : Sie m iissen nicht nur das V ers3um te nachholen, so n d ern auch dariiber hinaus fiir eine g esu n d e W eiterentw ick- lung N eues schaffen. Dies ist ab er nur mOglich, w enn sie m ehr ais bisher zw ischen notw endigen und verm eidbaren A usgaben unterscheiden.

E inzelne StSdte h aben b isher viel zu iippig gebaut. W ir diirfen uns nicht m ehr, w ie friiher m anchm al, eine teu erere Q u ellw asserversorgung leisten, weil es L eute gibt, die das „Q u ellw asser“ fiir das cdelste halten, oder eine O rtschaft nach dem M ischverfahren entw 3ssern, weil dies ais die vollkom m enste A rt d er B eseitigung der A bwSsser ang eseh en wird. Im grófien w ie im kleinen liegen auf vlelen G ebieten des stadtlschen Tief- baues w ichtige Fortschrittsm óglichkeiten, aber sie erfordern vorurteiIslose Priifung aller, auch d er unscheinbarsten technisch-w irtschaftlichen Fragen, K onstruktionen und A nlagen. Den m it B erliner V erhaitnissen vertrauten F achgenossen braucht m an in dieser H insicht nur an das im vergangenen Ja h r auf A ntrag d er S tad tverordnetenversam m lung erstattete G utachten der W irtschaftsberatung d er deutschen S tadte iiber die S tadtentw asserung von Berlin zu erlnnern. V iele Z eh n tau sen d e kOnnten beim Bau der K analnetze jahrlich g espart w erden, w enn die erforderlichen Rechnungs- und E ntw urfsunterlagen rechtzeitig u nd sachgemaB beschafft, die N etze sorgfaltiger b erechnet und m ehr auf die w irtschaftliche und elnheitliche D urchbildung der K onstruktionen geachtet w iirde. W ieviele W iinsche die der A bw asserreinigung dien en d en A nlagen nach A nordnung und Betrieb noch offen lassen, weifi je d e r Fachm ann. Auch hier g eben vlele kleine F ortschritte den grófien Schritt nach vorne.

D ie F orderung, auf solche F ortschrittsm óglichkeiten unseren N achwuchs und die in der Praxis steh en d en Ingenieure hinzuw elsen, die gesam ten F ragen der O rtsen tw asseru n g und A bw asserreinigung nach einheitlichen G esichtspunkten zu b eh an d eln und die P ro b lcm e, die sich aus der jiingsten Entw icklung in d er S iedlung e rg e b e n , nach dem n euesten S tande von W issenschaft und Praxls zu lOsen, ist im europaischen Schrift- tu m 1) niem als so vollkom m en erfullt w orden, w ie in G e l f i l e r s Buch, das nicht nur eine groBe M eisterschaft und einen selten en Reichtum an E r­

fahrungen offenbart, sondern auch iiberall das B estreben erkennen lafit, beim B auingenieur V erst3ndnis fiir die ku ltu relle S eite seines Berufes zu w ecken. H ier wird nicht nur klar g eo rd n ete Fachw issenschaft, sondern

„organisches W issen" im besten Sinne des W ortes v erm ittelt. Insofern ist also das Buch von G elfiler nicht n u r einem tiefen G ebot entsprungen, sondern es wird auch ln jedem einen W iderhall finden, der im stSdtischen Tiefbau tStig ist.

Der e r s t e T e i l (S. 1 bis 203) befafit sich m it dem in gesundheit- licher und w irtschaftlicher B eziehung so iiberaus w ichtigen G ebiete der K a n a l i s a t i o n und erórtert alle G esichtspunkte, die fiir eine w ohliiber- legte G esam tplanung in F rage kom m en. D ie einzelnen A bschnitte la u te n : G eschichtlicher U berblick, Aufgabe der O rtsentw assserung, verschiedene E ntw asserungsverfahren u nd ihre A usgestaltung, M enge des Abwassers, die A bleitung des A bw assers, A usgestaltung der E ntw asserungsanlagen, all- gem elne A nordnung des E ntw asserungsnetzes, B earbeitung des Entw urfes, Bauausfiihrung, A nlagen zum H eben des A bw assers, Liiftung u nd betrieb- liche Instandhaltung des E ntw asserungsnetzes, H aus- und G rundstiicks- entw asserung, B aukosten. D adurch, dafi der V erfasser auch die W irt- schaftlichkelt des Baues und B etriebes der E ntw asserungsanlagen weit- g ehend beriicksichtigt, lafit sich die w irtschaftliche A usw irkung sachgem afi d u rchgearbeiteter O rtsentw asserungsentw iirfe in jedem E inzelfalle ver- folgen, w odurch sich hSufig die fiir viele G em einden iiberraschende F est­

stellu n g ergibt, dafi eine neuzeitliche einheitliche O rtsentw Ssserung keine groBeren A usgaben erfordert, ais die leider noch viel zu haufige und auch in g esu n d h eitlich er B eziehung abzu leh n en d e E lnzclbehandlung der Ab- w asser auf den H ausgrundstiicken selbst. Ein w eiterer V orzug des W crkes ist, dafi es auf den innigen und leider noch viel zu w enig beachteten Z usam m enhang zw ischen B ebauungsplan und K analisation gebiihrend hin- w eist und d ie gegenseitigen W echselbeziehungen anschaulich eriautert.

Der z w e i t e T e i l (S. 203 bis 348) Ist dem b eso n d ers in der Nach- kriegszeit sich stiirm isch entw lckelnden G ebiete der A b w a s s e r r e i n i g u n g gew ldm et und stellt in seiner vom S tan d p u n k te des B aulngenieurs ge- gebenen B ehandlung eine erstm alige zusam m enhSngende A rbeit dieser A rt dar, die iiber die w ichtigsten G rundgedanken der A bw asserreinigung und die technische Entw icklung d er R einigungsverfahren unterrichtet.

*) Fiir nordam erikanische V erh3ltnisse sei insbesondere das drei- bSndige S tandardw erk von L. M e t c a l f und H. P. E d d y „American Sew erage Practlce”, 2. Aufl., sow ie das gekurzte einbandige W erk „Sew erage and Sew age D isposal", 2. Aufl., erw ahnt.

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D abei sind R einigungsverfahren, die nach dem d erzeitigen S tan d e ais u berw unden gelten m iissen, nur insow eit aufgenom m en, ais sie grund- legend fur die ganze Entw icklung der A bw assertechnik sind. Ebenso ist von der B ehandlung der gew erblichen A bw asser A bstand genom m en w orden. Die w ichtigsten A b sch n itteb eh an d eln : Beschaffenheit des Abwassers und U ntersuchungsm ethoden, A bw asser und V orfluter, V orreinigung, Ab- siebanlagen, Reinigung durch A bsetzenlassen, B ehandlung des Schlam m es, chem ische B ehandlung des Abwassers, biologische Reinigung, Haus-, Klein- und G ruppenldaranlagen, E ntw asserung von S iedlungeu, E ntw asserungs- verb3nde und A bw assergenossenschaften, Kosten der K iaranlagen. Da das A bw asserschrifttum der beiden letzten Jah rzeh n te haufig A nschauungen enthalt, die sich ais technisch-w irtschaftlich irrig erw lesen haben, so ist dieser Teil des W erkes ein besonders g eelg n etes H llfsm ittei zur ersten Einfuhrung fiir die S tudierenden, fiir den von der H ochschule kom m enden Ingenieur und auch fur C hem iker und M edizinalbeam te, zum al d er Ver- fasser bei allen V erfahren die zur O berw achung des B etriebes und ais U nterlage fur n eue Entw iirfe so iiberaus w ichtigen B etriebszahlen n ebst den jew eils einschiagigen órtlichen V erhaitnissen m itgeteilt hat. Die Entscheidung dariiber, w elches V erfahren das abw assertechnisch und wirt- schaftllch g u n stig ste ist, kann natiirlich nur auf G rund g enauer K enntnis des neuesten Standes getroffen w erden, so daB in dieser H insicht dem Buch eine w ichtige Aufgabe zukom m t.

Ais A nhange sind DIN 1203 iiber Steinzeugrohre, DIN 1201 iiber B etonrohre und DIN 1986 „Technische Vorschriften fur den Bau und B etrieb von G rundstiicksentw asserungsanlagen” m itgeteilt. Ein aus 454 N um m ern besteh en d es Schrifttum verzeichnis enthalt alle n eueren Ver- óffentlichungen bis zum E nde Ju li 1932.

Geifilers D enksprache ist klar und geistlg; sie kom m t den sachlichen B estanden ebenso nahe w ic den nur anzudeutenden oder zu ahnenden Z usam m enhangen. Sie weiB das W esentliche vom U nw esentlichen mit geniigender Scharfe zu unterscheiden, was dem L ehrw ert des Buches sehr zu g u te kom m t. Die Fiille der G edanken — die sich zum eist an die B etrachtung g u t gew ahlter kennzeichnender A usfiihrungsbeispiele an- schllefien — ist in diesem Buche ebenso grofi w ie die Ftille der G esichts- punkte. Wie eine Partitur sich aus h u n d ert Stim m en zusam m ensetzt und doch ein geschlossenes Tonbild ergibt, so ist GeiBlers Buch, ungeachtet seiner em sigen und w issenschaftlichen Z usam m ensetzung zahlloser fachtechnischer E inzelheiten und Tatsachen, ganz aus einem GuB. Man weiB nicht, was man am m eisten bew undern soli: die w ohliiberlegte Stoffanordnung, das hohe MaB von G ew issenhaftigkeit, die klare und tiefe Erfassung und A usschópfung der Fragen.

Alle, die sich beruflich oder auf G rund ihrer óffentllchen Stellung m it d en F ragen d er K analisation und A bw asserreinlgung zu beschaftigen haben, w erden beg lerig nach diesem Buch greifen, dessen vorziigliches A bbildungsm aterial und A usstattung alles Lob verdienen.

Sr.=3ng. M a r q u a r d t , M unchen.

Scharrer, G., und B riitz, D .: G ebaudeschw lngungen. Forschungsheft 359 des V d l. 24 S. mit 45 Abb. und 6 Zahlentaf. Berlin 1933, V dl-V erlag.

Preis 5 RM.

E igenschw ingungszahlen und Erschiitterungen bei verschiedenartigen G eb au d eteilen w erden theoretisch und durch V ersuche erm ittelt. Die B erechnungen w erden durch E infuhrung von erfahrungsm aBIgen Zahlen- w eiten den V ersuchsergebnlssen angepafit. W eitere U ntersuchungen

w erden ln A ussicht g estellt. W. H o r t.

V etłer, // ., und R issel, E., D r.: M aterialausw ahl fiir B etonbauten unter b esonderer Beriicksichtigung der W asserdurchiassigkelt. 94 Seiten mit 40 T extabb. und 16 Z ahlentafeln. Berlin 1933, Julius Springer.

Preis 4,50 RM.

D ie handliche, knapp geh aiten e Schrift brin g t die E rgebnisse um- fangreicher B etonuntersuchungen, die aniafilich d er N eckar-K anallsietung zur K larung der am unteren Neckar vorliegenden betonw irtschaftlichen und betontechnischen V erhaitnisse 1928 bis 1931 durchgefiihrt w urden.

Es h an d elte sich um eine Reihe von Staustufen des N eckarbauam tes H eidelberg, die in verhaltnism afiig aggressivem W asser zu errichten waren, und dereń B etonbauw erke besonderen A nforderungen hinsichtlich W asserdurchiassigkeit und W iderstand gegen chem ische Einfliisse bei aus- reichender D ruckfestigkeit gew achsen sein m ufiten.

Die angestellten V ersuche gliedern sich in solche d er K iesausw ahl und der Z em entausw ahl. W enn auch die hOchste B etongiite — w as zu erw arten stand — bei plastischer V erarbeitung erzielt w urde, so w urde doch ein gieBfahiger B auw erkbeton vorgezogen, der, in m óglichst hohen A rbeitsabschnitten eingebracht, die geringste Zahl von A rbeitsfugen auf- w eist. D erartiger Beton mit 225 kg Z em ent je m 3, Zuschlag von S : Gr.

= 1 : 1,3 und etw a 4 0 % F einsandgehalt des Sandes, w ar nach 28 Tagen in 20 cm dicken Scheiben praktisch w asserundurchiassig und hatte Festig- keiten von im M ittel 162 kg/cm 2.

Die V erfasser sehen ais charakteristischen W ert fiir die W asser- durchlassigkeit bei gleichbleibendem Druck das M axim um der W asser- durchiassigkeit-Z eit-K urven an. D ie B etonproben w urden 8 bis 10 Tage lang einem gleichbleibenden W asserdruck von 1,3 at ausgesetzt. Laufende Priifungen auf W asserdurchiassigkeit sind im iibrigen seit einer Reihe von Jahren auch auf Berliner G roBbaustellen ublich. Dem V orschlage auf N orm ung d er W asserdurchlassigkeitspriifung zw ecks Erzielung allgem ein vergleichbarer U ntersuchungsergebnisse w ird auch an dieser S telle mit Nachdruck zugestlm m t. M it G r a f und W a lz kom m en auch d ie V erfasser zur A blehnung des „F iillungsgrades” ais formelm aBigen A usdruckes zur Erzielung w asserundurchiassigen Betons.

H insichtlich d er Z em entausw ahl entsprachen TraB - Portland - Z em ent und P ortland-Juram ent am besten den gestellten B edingungen. An der Spitze aller untersuchten Z em ente steh t TraB-Portland-Zem ent, der unter gem einsam en V erm ahlen von TraB und Portlandklinkern h erg estellt ist.

Von entscheidendem EinfluB auf die B etongiite ist nicht die A ufbereitung un d M ahlung, sondern der chem ische Aufbau der Z em ente. Die U nter­

suchungen iiber den W iderstand gegen chem ische Angriffe sind noch nicht abgeschlossen, ihre spatere V eróffentlichung w ird in A ussicht g estellt;

leider sind die B indem itteluntersuchungen nicht auch auf T huram ent aus- g e d e h n t w orden; es w are w iinschensw ert, w enn sich das noch nachholen lieBe.

Das Buch ist iibersichtlich g eg lied ert, alle w esentlichen Ergebnisse sind in besonderen A ufstellungen kurz zusam m engefaBt, reichliche Literatur- hinw eise erleichtern ein w eiteres E indringen in den b eh an d elten Stoff.

Die Schrift w ird dem verantw ortlichen B etonpraktiker w ertvolle D ienste Ieisten, sie bereichert dariiber hinaus unsere betonw issenschaftliche Literatur, w obei den W asserdurchiassigkeitsuntersuchungen beso n d ere B edeutung beizum essen sein durfte. $r.=3ing. E. W e i s e .

W eese: E isenbeton-Zahlentafeln, Teil I, B iegem om ente und Q uerkrafte.

5. Aufl. 76 S. Preis 24 RM.; Teil V, Q uerschnitte mit auBerm ittiger Last. 4. Aufl. 37 S. Preis 16 RM. Berlin 1933, S elb stv erlag des V erfassers.

Die N euauflagen der Teile I und V w urden notig, um das W erk den D eutschen E isenbetonbestim m ungen 1932 anzupassen. Zu diesem Zw ecke w urden D eckblatter in die vorhergehende A uflage eingeklebt.

Am grundsatzlichen A ufbau w urde dabei naturgem afi nichts geandert.

Im Teil I w urde die allgem elne B em essungstafel fiir einfach bew ehrte R echteckąuerschnitte durch A ufnahm e hoher Eisenspannungen (bis de

= 2600 kg/cm 2) erw eitert. P latten b alk en m it d = 7 cm w urden neu auf­

genom m en; sonst blieben die P lattenbalkentafeln unver3ndert. Die Tafeln fiir doppelt b ew eh rte R echteckąuerschnitte w urden verbessert.

Tell V en th alt fiir sym m etrisch b ew eh rte Q uadratquerschnitte mit hOchstens 3 % L angsbew ehrung b ei 40 kg/cm 2 R andspannung die zulassige Langskraft bei zunehm endem A usschlag e (Zustand I). Fiir andere Rand- spannungen db m iissen die Langskrafte P mit dem Faktor <tb : 40 m ulti- pliziert w erden. E ine entsprechende Tafel ist fiir regelm afiige Achteck- querschnitte und fur R echteckąuerschnitte mit b = 1 0 0 c m vorhanden.

Die Tafeln 9 bis 12 beziehen sich auf R echteckąuerschnitte m it B iegung und Druck b ei grofien A usschiagen (Z ustand II). D iese Tafeln erfuhren keine V er3nderung.

Bel der grofien V erbreitung und B eliebtheit der W eese-Tafeln eriibrigt

sich besonderes Lob. B. L ó s e r , D resden.

F ischer, K-, Prof.: N iederschlag, Abflufi und V erdunstung im W e se r-u n d A llergebiet. Mit einer Entw icklung d er w ichtigsten Begriffe und Form eln in der linearen Einfach- und M ehrfachkorrelation. Jahrbuch fiir dic G ew 3sserkunde N orddeutschlands, bes. M itteilungen Bd. 7, 2. H eraus­

g egeben von der preufiischen L andesanstalt fiir G ew Ssserkunde und H au p t-N iv . Berlin 1932, E. S. M ittler & Sohn. Preis 18 RM.

D iese A rbeit entw ickelt m it einer vorbildlichen G rundlichkeit den W asserhaushalt des W eserąu ellg eb ietes, A llergebletes und des Zwischen- geb ietes zw ischen D iem el und A llerm iindung, so dafi sie jedem W asserbau- ingenieur, der sich m it diesen Fragen beruflich zu beschaftigen hat, aufs w arm ste zum Studium em pfohlen w erden kann.

Die A bhandlung zerfallt in ftinf T elle:

1. B erechnungsverfahren und M ittelw erte,

2. Schw ankungen von W inter zu W inter, Som m er zu Som m er, Jahr zu Jahr,

3. G rundbegriffe und H auptform eln der linearen Einfach- und M ehrfachkorrelation,

4. K orrelation zw ischen N iederschlag, Abflufi und V erdunstung im W eser- und A llergebiet,

5. N iederschlagsverhaitnlsse des W esergebietes von der D iem el bis zur A ller und des A llergebletes.

O berslchtskarte, Tabellen und Tafeln mit graphischen D arstellungen sind belgeheftet.

Im e r s t e n Teile w erden nach E rlauterungen iiber die B estim m ung der N lederschlagshO hen (N) A ufstellung und B erichtigung der Abflufi- hOhen (A) gemaB der A nderung der Schliisselkurve bzw. Infolge Eisstaues die H albjahres- und Jahresm ittel des N iederschlages und des A bflusses und ihre U nterschiede in den einzelnen G ebieten erm ittelt. Es ergibt sich, daB die m ittlere Ja h resv erd u n stu n g (V — N — A) vom geologischen Bau d er untersuchten G eb iete u nabhangig b leib t und sich um die GrOfie 450 mm bew egt.

Bei V erteilung der V erdunsthohe auf W inter- und Som m erhalbjahr veriafit d er V erfasser seine fruhere A nnahm e der V erteilung von 3 0 % fiir W interhalbjahr u nd 7 0 % fiir Som m erhalbjahr und schliefit sich den B eobachtungen von O berregierungsrat M a y r , M unchen, und Prof.

S e e l h o r s t , GOttingen, an, das ist im M ittel 1 7% fiir W interhalbjahr und 8 3 % im Som m erhalbjahr. Es treffen sonach, w enn das Jah resm ittel der V erdunstung nur rd. 450 mm betragt, auf die V erdunstung 375 mm im Som m er und 75 mm im W inter. H ierbei kom m t der V erfasser, da die V erdunstungshohe in den Som m erm onaten oft die N iederschlagshohe tiberstelgt, auf die P e n k s c h e Bilanzgleichung

N = A + V + ( R — B)

zu sprechen, wo R ucklage R und Aufbrauch B den Ausgleich schaffen.

D er Somm erabfluB vergr0fiert sich auf K osten des W interabflusses.

Cytaty

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