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Zeitschrift für Kirchengeschichte, 1901, Bd. 22, H. 3.

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(1)

Ausgegeben den 15. September 1901.

V

Z E I T S C H R I F T

FÜR

K I R C H E N G E S C H I C H T E .

I I I 0 K A U S G U G l i l U i N V O N

D, T H E O D O R B R I E G E R ,

OHUKNTI,. r n n F R S S O R P K B K T RCH EN ri KS CI I lC II T K AN IlF .li U N I V E R S I T Ä T I. KI PZ IO,

UNI)

P r o f. L ic. B E R N H A R D B E S S ,

H Ü U ' S B I H U O T H K K A R AN D E R KG L. BIHLIOTt yCK ZU UÜKL1N.

XXII. Band, 3. Heft.

G O TH A .

FRIEDRICH ANDREAS PEIiTIIES.

1901.

r

(2)
(3)

Bemerkungen zu einer Inschrift des Papstes Damasus1.

Von

Gerhard Ficker.

Die Ehreninschrift auf P etrus und P a u lu s 2, die P apst Dam asus (366 — 384) setzen liefs, ist hochberühm t und oft besprochen, aber in ihrer historischen Stellung, so viel sich sehen läfst, noch nicht erkannt 3. D er G rund dafür ist der, dafs man aus ihr historische Kenntnisse für die früheren J a h r­

hunderte hat herauslesen wollen, die sie nicht enthält, dafs man sie aber als ein Dokum ent für die Zeit ihrer Entstehung noch nicht gew ürdigt hat. Dies soll im folgenden versucht werden.

D er Originalstem ist nicht erhalten, oder noch nicht ge­

funden, weil m an vielleicht nicht an der richtigen Stelle gesucht h at; eine Kopie au f Stein ist im 13. Jah rhun dert begonnen worden, aber n ur bis in die dritte Zeile gekommen

1 1) V ortrag, gehalten im Kaiserlich - Deutschen archäologischen In ­ stitu t zu Rom am 8. F ebruar 1901.

2) Damasi epigramm ata, recensuit Max. Ihm (Leipzig, Teubner, 1895), Nr. 26, p. 31.

3) L itteratu r bei I h m a. a. 0 . Ferner C. E r b e s , Die Todestage der Apostel P aulus und P etrus und ihre römischen Denkmäler. Kritische Untersuchungen. Texte und U ntersuchungen zur Geschichte der altchrist­

lichen L itte ra tu r; Neue Folge, 4. Band (1899), 1. H eft, S. 71 f. 79 ff.

H. G r i s a r , Geschichte Roms und der Päpste im M ittelalter; 1. Band (Freiburg, Herder, 1901), S. 229 f., Nr. 188.

Z e its c h r. f. K .-G . X X II, 3. 2 2

(4)

3 3 4

und befindet sich noch in S. Sebastiano an der Appischen Strafse D er T ext ist in alten Inschriftensam m lungen, die zuletzt de Rossi im zweiten Bande seiner Inscriptiones christianae herausgegeben h at, erhalten geblieben. Dafs er auf keinen anderen als Damasus zurückgehen könne, b ed a rf keines Beweises.

D er T ex t lautet:

H ic habitasse prius sanctos cognoscere debes, Nomina quisque P etri pariter Paulique requiris.

Discipulos oriens misit, quod sponte fatem ur:

Sanguinis ob meritum — Christumque per astra secuti Aetherios petiere sinus regnaque piorum —

Roma suos potius m eruit defendere ciues.

Haec Damasus vestras referat noua sidera laudes.

E r läfst sich etwa folgendermafsen übersetzen:

Dafs hier früher die Heiligen gewohnt haben, mufst du erkennen,

W er du auch immer die Namen des P etrus und Paulus zusammen aufsuchst;

Als Schüler (Übersetzung von = Jü n g er,

t o v ' a v q l o v, des H errn) sandte sie der Orient (hier­

her), was w ir aus freien Stücken zugeben:

(Aber) wegen des Verdienstes ihres Blutes (d. h. wegen, ihres blutigen M ärtyrertodes) und Christum über die Sterne folgend

Erreichten sie den himmlischen Schofs (etw a: die himm­

lische Heimat) und das Reich der From m en;

(Und darum ) hat es Rom viel m ehr verdient, sie als- seine B ürger zu verteidigen (die Ü bersetzung: in A nspruch nehm en, schwächt a b , wie aus dem folgenden hervorgehen wird).

D as möge Damasus, ihr neuen Gestirne, als euer L ob verkündigen.

Die Inschrift ist verschieden erklärt worden. Allgemein geht m an von der Voraussetzung aus, dafs sie rede von den

1) Eine Abbildung der Kopie in Inscriptiones christianae urbis Romae septimo saeculo antiquiores. 2. Band, 1. Teil (Rom, 1888), p. 300.

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BEM ERKUNGEN ZUR INSCHRIFT DES P A PSTE S DAMASUS. 3 3 5

toten Leibern der beiden Apostel, die früher in S. Sebastiano ihre Ruhestätte gehabt hätten. D as steht aber eigentlich nicht in der Inschrift, und wenn Damasus von den Leibern hätte sprechen wollen, so ist nicht einzusehen, warum er nicht statt des „ n o m in a “ in der zweiten Zeile das metrisch gleichwertige corpora eingesetzt hätte. Mir will es w ahr­

scheinlicher V orkom m en, dafs Damasus an eine V orstellu n g seiner Zeit anknüpft, die wir sonst nicht kennen: nach der an der Stelle, wo er die Inschrift setzen liefs, nicht die toten Leiber der Apostel, sondern die lebenden Apostel gewohnt hätten. Vielleicht kann jem and, der in der Rechtsgeschichte des römischen Reiches erfahren ist, aus dem W orte habitasse in der ersten und dem W orte cives in der sechsten Zeile zur Begründung dieser V erm utung etwas beibringen. W ie dem auch sein möge, — ich bem erke ausdrücklich, dafs ich diese E rk läru n g n ur als eine Verm utung ausspreche, — für die D eutung der Inschrift ist es verhängnisvoll gew orden, dafs man von der Voraussetzung ausging, Dam asus rede von den toten Leibern der Apostel. Die älteste E rklärung, — denn als solche ist sie zu beurteilen, — hat greifbare Gestalt ge­

funden in dem Schreiben Gregors des Grofsen an die Kaiserin Konstantina vom Juni 594. Die Kaiserin hatte um Reliquien des heiligen Paulus gebeten; der P apst verweigert sie und erzählt zur B egründung seiner Absage w underbare Geschichten von der dämonischen K raft der Reliquien, die nicht berührt oder entfernt werden wollten. So erzählt er: Z ur Zeit des M ärtyrertodes der Apostel seien aus dem Oriente Gläubige gekommen, die ihre Leiber zurückbringen sollten (nach dem Oriente), weil sie ihre M itbürger wären. Die Leiber wurden bis an den zweiten Meilenstein der Stadt gebracht und dort an einem Orte, der Catacumbas heifst, deponiert. Als aber die ganze Menge (der orientalischen Gläubigen) zusammenkam und sie von da zu erheben sich anschickte, da erfüllte sie die M acht des Donners und Blitzes mit kolossaler F u rch t so und zerstreute sie so, dafs sie derartiges von neuem in keiner W eise zu versuchen sich herausnahmen. D a aber gingen die Römer, die dies nach Gottes Gnade (zu thun) verdienten, heraus und erhoben ihre Leiber und legten sie nieder an

2 2*

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3 3 6

den Orten, an denen sie jetzt beigesetzt sind (d. h. im V atikan und an der Ostiensischen Strafse) 1.

E s ist keine F ra g e , (und bedarf eines Beweises jetzt nicht mehr) 2, dafs diese ganze schöne Geschichte aus der Inschrift des Damasus herausgesponnen worden ist, als man sie in ihrem ursprünglichen Sinne nicht m ehr zu verstehen vermochte. Ob P apst Gregor selber die falsche E rkläru ng gefunden h a t, oder jem and anders für dießes Erzeugnis einer auf Abwege geratenen Phantasie und einer M ateriali­

sierung der Glaubensvorstellungen, denen die toten Leiber der Apostel m ehr w ert waren als ihr G eist, verantwortlich zu machen ist, ist ganz gleichgültig. Bedauerlich ist nur die ungeheure Menge von Fleifs und Scharfsinn, die angewendet worden ist, um diese (fingierte) Translation in Zusammenhang zu bringen m it anderen Notizen über Deposition und T rans­

lation der K örper der Apostel. Bedauerlich ist ferner die Aufstellung von Hypothesen, die die Annahme der geschicht­

lichen Glaubw ürdigkeit des ßaubversuches durch die O rien­

talen im Gefolge gehabt hat. Die interessanteste ist vielleicht die, welche „in dem Streite der Orientalen und der Römer um die Leiche P etri . . . einen Nachklang der Kämpfe er­

b lic k t, welche gerade in Rom die juden- und heidenchrist­

liche P artei in der K irche spaltete“, „ . . . den Versuch der Judenchristen, . .. sich in den Besitz der Gebeine P etri zu setzen, . .. und dam it ihrer P artei ein Palladium zu erhalten, au f das sie, angesichts des bereits sieghaft werdenden H eiden­

christentums, den höchsten W ert legen mufsten 3. u Die E r ­ 1) Monumenta Germaniae H istorica; Epistolae Gregorii I , p. 265, 266 (IV, 30): De corporibus vero beatorum apostolorum quid ego dicturus sum , dum constet, quia eo tempore quo passi sunt ex Oriente fideles venerunt, qui eorum corpora sicut civium suorum repeterent? Quae ducta usque ad secundum urbis m illiarium , in loco, qui dicitur C ata- cumbas, conlocata sunt. Sed duin ea exinde levare omnis eorum multi- tudo conveniens niteretur, ita eos vis tonitrui atque fulguris nimio metu terru it ac dispersit, ut talia denuo nullatenus tem ptare praesumerent.

Tune autem exeuntes Romani eorum corpora, qui lioc ex Domini pietate ineruerunt, levaverunt, et in locis quibus nunc sunt condita posuerunt.

2) Vgl. E r b e s a. a. 0.

3) F. X. K r a u f s , Roma sotterranea, 2. Aufl., p. 592. Ähnlich

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klärun g mag geistreich sein; leider giebt die Inschrift dafür keinen A nhalt, und es ist immerhin eine starke Zumutung, uns glauben zu m achen, P apst D am asus, der im 4. J a h r­

hundert lebte, habe über die Zustände in der apostolischen Zeit noch seine spezielle Kenntnis gehabt. Interessant ist die E rk läru n g deswegen, weil sie uns zeigt, wie die F ehler unserer grofsen H istoriker immer am nachhaltigsten wirken.

Doch lassen wir diese E rklärungsversuche, die, auch wenn sie historische Thatsachen brächten, von historischem Stand­

punkte aus so unwichtig wie möglich w ären, und wenden wir uns einer E rklärung zu, die die Geschichte des 4. J a h r­

hunderts zur G rundlage zu nehmen versucht.

Deutlich tritt in der Inschrift die A ntithese: Orient und Rom, hervor. W ir geben freimütig zu, sagt Damasus, dafs die Apostel P etrus und Paulus aus dem Oriente gekommen sind, also Orientalen sind; aber wir Römer haben wegen ihres M ärtyrertodes in Rom viel mehr das R echt, sie als unsere M itbürger zu verteidigen. D eutlich tritt auch die Ü ber­

ordnung Roms über den Orient hervor. W eswegen rekla­

miert der P ap st ein gröfseres Recht für Rom, als es der Orient in Anspruch nehmen könnte? Giebt uns die K irchen­

geschichte des 4. Jahrhunderts die H andhabe zum Verständnis dieses A nspruches? W ir müssen hier etwas weiter aus- holen

Als unter dem Einflüsse des Abendlandes, — der Kaiser K onstantinus w ar Abendländer, und die überragende Gestalt des Bischofs Hosius von Corduba in Spanien tritt deutlich hervor —, die Synode von Nicaea im Jah re 325 der Kirche des Reiches eine Lehreinheit gegeben hatte, dam it eine ein­

heitliche Kirche ein politisches W erkzeug in der H and des Kaisers sein könnte, stellte es sich bald heraus, dafs die Ent-

BEMERKUNGEN ZUR INSCHRIFT DES PAPSTES DAMASUS. 3 3 7

A. de W a a l , Die A postelgruft ad Catacum bas an der Via Appia (Rom, S. 51.

1) Die D arstellung des arianischen Streites ist zum grofsen Teile

■wörtlich gegeben nach F . L o o f s , A rtikel Arianismus in der Real- encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 3. A ufl. 2. B an d ; A. H a r n a c k , Lehrbuch der Dogmengeschichte, 2. B and; M. R a d e , Damasus, Bischof von Rom (Freiburg, Mohr, 1882).

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3 3 8

Scheidung eine voreilige gewesen w ar, und statt der Kirche den Frieden zu geben, stürzte sie sie in die ärgste V erw ir­

rung. Ich brauche diese Kämpfe hier nicht vorzuführen, die in m ancher Beziehung nur wie eine grobe Illustration mensch­

licher Leidenschaften und Rechthabereien erscheinen und ein Hohn waren au f den Sieg des Christentums über das H eidentum , der sich gleichzeitig zu verwirklichen begann.

Z w ar in Rom verstand * man den politischen Gedanken Kon­

stantins des Grofsen ausgezeichnet. A ber im Orient erhob sich, m an kann fast sagen eine einmütige Opposition gegen das Nicänum. Doch war die Opposition gegen das Nicänum zunächst noch keine Opposition gegen das Abendland. Da3 wurde sie erst, als nach dem Tode Konstantins des Grofsen 337 Rom und das A bendland in den theologischen Streit hineingezogen wurden, und die im Osten bedrängten Nicäner sich an den Bischof von Rom wendeten, als Athanasius (nach Ostern 339) und andere Bischöfe nach Rom flohen, als die Kirchweihsynode von Antiochien 341 Form ulierungen der fides gab, wie wenn das Nicänum nicht existierte. D a­

mals stand Orient und Occident in fast schismatischer Stel­

lung einander gegenüber. Und da haben denn auch die in einer sonst nicht bekannten antiochienischen Synode ver­

sammelten Bischöfe nach Rom geschrieben: vom Orient seien die gekom m en, die das Dogma nach Rom gebracht hätten;

und wenn sie auch nicht an Menge und Zahl mit der römi­

schen Kirche wetteifern könnten, so seien sie ihr doch an K raft und Geist überlegen. Eine einmal im Orient ent­

schiedene dogmatische F rag e dürfe Rom nicht entscheiden, wie denn auch die orientalischen Bischöfe Rom nicht wider­

sprochen hätten, als Novatian aus der römischen Kirche ausgeschlossen worden w ä r e 1 . . mi t anderen W o rten: der

1) Sozomenus, H istoria ecclesiastica III, 8 (ed. Valesius-Readiug), p. 103: ipiQUv fxtv yaQ ncioi (fikoTifxiav ttjv P ta fia io iv (xxXrjaiav lv rolg yQcijj.fj.aaiv (bjjoXoyovv, tbg'AnoGTÖlwv (f n o v T io r tf o io v , xai siiaeßetag/at]tq6- nokiv ££ txQ/fjg yeytvT)fxivi]v' t l xa l Ix rfjg ew iveö^urjaav avzrj ol t o v doy/uaro; tlgrjyrjTai' ov nc(Qa to v to Sk t u fitvreQEia qfQSiv r^ C o u v , o ti fxi] fj.tyid-£t lxxlr\a(ag nXsovtxrovoiv, wg aoftrj xai nnocuosoei vixü)PT6s etc.

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O rient ist Rom mindestens gleichgestellt, denn er hat die Glaubensboten geliefert, und braucht eine Entscheidung Roms nicht zu acceptieren. In seinem Antwortschreiben hat Bischof Julius von Rom schon auf die Apostel Petrus und Paulus hingewiesen, um die Orientalen zu widerlegen D erartige Stimmen sind in der Kirche des Orients nicht wieder v er­

klungen; sie sind gewifs öfter erschollen, als wir Kunde davon haben. Zunächst schien auch der Orient den SiesrO davon tragen zu sollen.

Neu loderte die Zw ietracht auf, als Konstans im F rü h ­ ja h r 350 unter der H and der Mörder gefallen w ar; als Ivonstantius Alleinherrscher im ganzen Reiche geworden war, genügten wenige J a h re , um der orientalischen Oppositions­

partei zum Siege auch im Occidente zu verhelfen. Im Jah re 356 waren alle Bischöfe, welche dem kaiserlichen W illen sich nicht fügen und unverrückt an der nicänischen Form el nach ihrem ursprünglichen Verständnis festhalten wollten, verbannt. Die Synoden von Rimini und Seleucia im Jah re 359 acceptierten eine F orm el, unter die die ganze Kirche gebeugt wurde, die aber doch nur der Denkweise des Arius entgegenkam. Neu gestalteten sich die Parteiverhältnisse, als mit dem Regierungsantritte Julians 361 die vertriebenen Bischöfe zurückkehren durften. D er Kaiser überliefs die kirchlichen P arteien sich selbst und ihrem Gezänk. So traten denn nun auch die alten kirchlichen P arteien wieder hervor und der K am pf begann aufs neue. E r wäre nicht zu Ende gekom m en, wenn die K aiser nicht eingegriffen hätten. U nd bald machte sich wieder bem erkbar, dafs der Orient und der Occident verschiedene W ege wandelten. W äh ­ rend im Orient eine grofse P artei sich bilden konnte, die wir als die jungnicänische Orthodoxie bezeichnen, hielt d e r Occident (zusammen m it der Kirche von Alexandrien) an der altnicänischen Orthodoxie fest. Nirgends zeigt sich diese Differenz deutlicher, als in dem meletianischen Schisma, das die Kirche von Antiochien spaltete. W ährend hier die Jung- nicäner des Orients (und mit ihnen der H of von K onstanti­

BEM ERKUNGEN ZUR INSCHRIFT DES PA PST E S DAMASUS. 3 3 9

1) A thanasius, apologia contra Arianos, c. 35.

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3 4 0

nopel) m it der P artei des Meletius, der zu ihnen gehörte, Kirchengemeinschaft hielten, hatte der Occident seinen alt- nicänischen Gegner Paulinus anerkannt. U nd wenn auch Theodosius in seinem berühm ten E dikte vom 27. F e b ru a r 380 verlangte, dafs alle U nterthanen den Glauben hätten, dem Damasus von Rom zugethan sei und P etrus von Ale­

x an d rien , so w ar er doch klug genug einzusehen, dafs e r m it einer strengen D urchführung dieses E dikts im Oriente n u r die ärgste V erw irrung angerichtet hätte. W enn er auch A bendländer w ar und persönlich dem Glauben des Abend­

landes zugethan sein mochte, hat er doch den Verhältnissen des Orients Rechnung getragen. D arum hat er auch nicht dem D rängen der Occidentalen nachgegeben, eine ökumenische Synode in dem auf abendländischer Seite stehenden Ale­

xandrien abzuhalten, sondern hat die Bischöfe seiner Reichs­

hälfte im Jah re 381 zu einer orientalischen Partikularsynode zusammenberufen, die später sehr mit U nrecht als ökumenisch gerechnet worden ist. So lückenhaft das Bild ist, das w ir uns von den Verhandlungen dieser Synode machen können, so tritt doch deutlich herv or, dafs eine gereizte Stim m ung gegen den Occident bei der M ehrzahl der Synodalm itglieder vorhanden war. U nter keinen Umständen wollten sie eine Entscheidung fallen, wie sie der Occident begehrte. G regor von Nazianz, der nach dem Tode des Meletius wohl den Vorsitz führte, redete zum Frieden. D a kam er schön an.

W ie er selbst in seinem Gedichte De vita sua erzählt, er­

hoben zuerst die jungen Bischöfe E inspruch, und ihnen schlossen sich die älteren an. Sie sagten: vom Osten gehe die Sonne auf, vom Osten her sei der ins Fleisch gekommene G ott aufgeleuchtet . . . *. Mit anderen W orten, der O rient

1) M i g n e , Patrologia Graeca, tom. 37, coll. 1146. 1147.

V . 1680 . . . ol JJt-XQ(ti£ov iiXXog üXXod-iv, Sfj/nog xoX oiw v eig t'v I ß x s v a o fifv o g ,

Iv Q ß r j veojv Tig, x a iv o v fo ya G T ^n io v, XaiXtcxl) x o v iv avQouGK, T ivtvuaT üJv GTiiaig, oig 01)3' u v rjljicooe t w v reg I v r t l S i v (f,6ß<jj ts x u i 9q6vm ö o v v ta X öyov ü tu x t u n a tfX u C o v a iv , fj G(prjxdv d(xr\v

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habe sich dem Occidente in keiner W eise unterzuordnen.

U nd wie hier im V erlauf der Verhandlungen der Gegensatz zwischen Orient und Occident zu Tage trat, so hat dann auch schliefslich der dritte K anon der Synode Konstantinopel, d. h. Neu-Rom an R ang und Ansehen dem alten Rom fast gleichgestellt, — eine E ntscheidung, die für Rom gänzlich unannehm bar w ar. Die Entfrem dung zwischen Orient und Occident w ar nur gröfser geworden. W ir verfolgen diese Geschichte nicht w eiter; auch der bisherige V erlauf sagt uns genug.

Wollte m an m ehr zu wissen versuchen, als wir wissen können, so könnte m an schliefsen, die W orte, die Dam asus in seiner Inschrift auf P etrus und Paulus geschrieben hat, wären ein Protest gegen die Verhandlungen und den Aus­

gang des Konzils von Konstantinopel. D er F orderung der Orientalen, ihrerseits die kirchlichen F rag en zu entscheiden ein Recht zu haben, weil das Christentum aus dem O rient gekommen sei, oder wenigstens nicht durch Rom und den Occident sich hineinreden lassen zu brauchen, — stellt er sein Recht entgegen, kirchliche F ragen zu entscheiden und für seine Entscheidungen G ültigkeit auch von seiten der Orientalen zu verlangen, — sein Recht ist gegründet au f die beiden Apostel, die zw ar aus dem Orient gekommen sind, aber in Rom ihre wahre H eim at haben. D a aber eine spezielle Bezugnahme auf das Konstantinopolitaner Konzil fehlt, ist es richtiger, nur im allgemeinen zu sagen, dafs die W orte des Damasus durch die Opposition der Orientalen gegen Rom hervorgerufen worden sind, und dadurch erhalten seine W orte, wie, denke ich, nach dem vorher Ausgeführten keinem Zweifel unterliegen kann, ihre wahre Bedeutung l.

BEMERKUNGEN ZUR INSCHRIFT DES P A PST E S DAMASUS. 3 4 1

r o t g (T t ] x o X o v d - o v v t j a t f i v i ] y e Q o v o i u ' T O G a v r ( C T I t l / O V G O H f Q O V lL tlV T O V g v l o l ' f f ' x a i t o v h o y i G ( j , 6 v , w g I n c u v ( T Ö g , a x o n e i ' ö t l v y a Q a w u l X t O x f TjXCu) t u n o d y / x a z u , I v T S v f r f v u q%t]v X a n ß u v o v d - ' o & t v & i ö g { k a f i i p t v r j u i v a a q x i x ü j n o o ß l r i f x a T L .

D azu R a d e a. a. 0 ., S. 121.

1) Noch au f ein anderes Problem sei hier kurz aufm erksam ge-

(12)

Fassen wir nun unsere Inschrift so, wie wir es gethan haben, so erhält sie Geist und Leben, während sie sonst nur Dinge bezeugen w ürde, von denen Damasus auch keine bessere K unde haben konnte, als w ir; sie reiht sich dann w ürdig den verhältnismäfsig wenigen altchristlichen Inschriften an, die, wenn sie auch keine neuen und überraschenden E r ­ kenntnisse bringen, doch das B ekannte auf das Glücklichste bestätigen und ergänzen» U nd so wird sie au f der einen Seite ein bedeutsames Denkm al für das Kraftbewufstsein der römischen Kirche, das, gestützt auf die beiden Apostel Petrus und Paulus, in kirchlichen Dingen auch den O rientalen seine bindende Entscheidung zu geben beansprucht; au f der anderen Seite, für das Auseinandergehen von Orient und Occident, das sich im Laufe der Zeit immer m ehr bem erkbar machen wird. Das griechische Elem ent löste sich los von dem latei­

nischen. Oftmals wurde noch eine Vereinigung versucht;

endlich wurde die Kluft unüberbrückbar. D er L au f der Kirchen- und Dogmengeschichte ist nur ein einzelner Zug in diesem allgemeinen welthistorischen Prozesse.

m acht: In dem Schreiben gegen den Apollinaristen Timotheus (Theodoret, Historia ecclesiastica 5, 10), das vielleicht in die Zeit 382—384 gehört ( R a d e , Damasus, S. 136; H a r n a c k , Lehrbuch der Dogmengeschichte, 2. Aufl., S. 101, Anm. 1), gründet Damasus die A utorität seines apostolischen Stuhles allein au f Petrus, nicht auch au f Paulus. W ie kommt es, dafs er in unserer In sch rift, wie es scheint, besonderen W ert darau f legt,

— das beweist das p ariter in der zweiten Zeile — , dafs Petrus u n d Paulus in Rom den M ärtyrertod erlitten haben? Vielleicht wechselt Damasus aber nur den Gesichtspunkt.

(13)

Joachim, der Abt von Moris.

Von Lic. E. Schott.

Ü berblickt m an die Reihe der Veröffentlichungen, welche sich mit den Ideeen des Abtes Joachim von Floris beschäf­

tigen, von R ichard Simon an bis zu H. H a u p t 1, so ergiebt sich die auffallende Thatsache, dafs die Forschung fast aus- schliefslich in der Geschichte des Joachimismus eingesetzt hat, und zw ar meist bei der F rage nach dem ewigen E van ­ gelium, bei der Veröffentlichung des Introductorius in evan- gelium aeternuni durch den F ranziskaner G erhard von Borgo San Donnino in P aris im Jah re 1254. Die Geschichte des Abtes selbst aufzuhellen ist fast noch nicht in Angriff ge­

nommen worden. Begreiflich genug; denn der Joachimis- 1) R i c h a r d S i m o n , Critique ou examendes prejuges de Msr.

Ju rie u contre l’eglise Romaine etc. 1690. M o s h e i m , In stitu t, hist.

eccles.2, p. 456 sqq. G i e s e l e r , L ehrbuch der Kirchengesch. I I , 24, S. 353ff. E n g e l h a r d t , Der A bt Joachim und das ewige Evangelium in: Kirchengeschichtliche Abhandlungen 1832 (I—X II u. 1— 150). R e ­ n a n , Joachim de Flore et l’Evangile eternel in : Revue des deux mondes 1866 Juillet, p. 94—142. P r e g e r , Das Evangelium aeternum und Joachim von Floris in : Abhandlungen der I I I . Klasse der Akad.

der W issensch., 12. B and, 3. A b tl., S. 1—41. N e a n d e r , Allgem.

Gesch. der christl. Religion und K irch e4, Bd. V II, S. 2 8 3 ff. H. R e u ­ t e r , Gesch. der relig. A ufklärung im M ittelalter, 7. B uch, I—XI.

D e n i f l e , Das Evangelium aeternum und die Kommission zu Anagni i n : Archiv für L itteratu r und Kirchengesch. des M ittelalters I, 49— 142.

H. H a u p t , Z ur Geschichte des Joachim ism us, in Zeitschr. für K.-G.

VII, 372—425.

(14)

mus ist in dem genannten J a h r ins geschichtliche Tageslicht getreten, Joachim s Leben selbst scheint nicht aus dem Nebel der Sage herausgestellt werden zu können. U nd sodann ist zweifellos der Joachim ism us, die Bewegung, die vom A bt von Floris ihren Ausgang nahm , die bedeutendere Erschei­

nung gegenüber seiner Persönlichkeit. Die letztere hat wohl den Anstofs gegeben, ihr E rb e ist aber bald in grofse V er­

w irrung geraten, Joachim hat das Los aller Propheten er­

litten , dafs ihre Schriften gefälscht w erden, ihre A utorität zum Deckmantel für andere Gedanken dienen mufs. E in e andere, mächtigere Bewegung hat den Joachimismus auf­

genommen, das F ranziskan ertu m ; er hat so sein Teil be­

kommen an bedeutenden M ännern und spannenden Episoden, aber seine Geschichte ist nichts anderes gew orden, als die Geschichte seiner E ntartu n g , seines Untergangs. Die Vor­

aussetzung für das richtige Verständnis ist aber, dafs Meister und Jünger, der Schöpfer des Gedankens und die V erkün­

diger desselben auseinandergehalten und für sich genommen werden. Als ein kleiner B eitrag dazu möge die folgende Skizze des Lebens Joachim s angesehen werden.

H. Reuter scheint recht zu haben, wenn er meint *, dafs es kaum möglich sei, die historische Gestalt des A btes Joachim scharf zu zeichnen. D er Quellen sind wenige und die wenigen sind meist getrübt. Die urkundlichen D oku­

mente, die sich a u f ihn beziehen, beschäftigen sich nicht m it seiner P erson, sondern entweder mit seinen litterarischen P rodukten oder mit seiner Klostergründung. D ie Aufzeich­

nungen über sein Leben a b e r, deren eine sich als au f per­

sönlicher E rinnerung beruhend einführt, sind einesteils zu schablonenhaft gehalten und tragen anderseits so ausgesprochen legendarischen C harakter an sich, dafs eine V erw ertung der­

selben für die Kenntnis des Lebens und W irkens des M annes fast ganz ausgeschlossen ist. Die Gestalt Joachim s hat sich der Geschichte nicht eingeprägt; als m an anfing, seine

1) a. a. 0 . II, 191.

(15)

JOACHIM, D ER A BT VON FLORIS. 3 4 5

Schriften interessant zu finden und nach ihm zu fragen, fand m an n u r eine ungenaue E rinnerung an ihn. Als Propheten wiesen ihn seine Schriften a u s ; anders denn als Heiligen und W underthäter konnte sich ihn die Zeit nicht denken; das A ndenken des Abtes und Ordensstifters blieb auf den kleinen K reis seiner Genossen beschränkt. Die joachim itische Be­

w egung hat ihm eine Menge Schriften zugeschrieben, die er sicher nicht geschrieben h a t, die überlieferte joachirnische A utorschaft derselben ist m ehr nur ein Beweis für das jener apokalyptischen Richtung eigene Streben nach starker A u­

to rität für ihre Gedanken und für den Mangel des geschicht­

lichen Sinnes, der die ganze Zeit auszeichnet. Das Legenden­

wesen beherrscht die verfallende kirchliche Geschichtschrei­

bung, bis eine neuen Im pulsen folgende weltliche auf kam.

I.

W enden w ir uns zu d e n Q u e l l e n der Geschichte Joachims.

1. E s ist vielleicht nicht überflüssig, die Dokumente, deren Kenntnis auf uns gekommen ist, kurz zu registrieren;

ein V ersuch, der allerdings auf Vollständigkeit keinen A n­

spruch machen kann.

1

Guilielmus rex Siciliae Gualterio de Moac

praecipit, ut de divisis 1 terra- rum monasterio de Curatio olim concessis, seda camerariis fractis et terminatis, secundum concessionem regiam ex sua parte faciat privilegium fieri;

supplicante abbate Joachim, gedruckt in Acta Sanctor. Maii

T. V II, p. 100.

1) Divisa dicuntur sententiae breves quas scutariis tessoris sub- scribendas nobiles familiae eligebant. Papebroch. A cta Sanct. Maii, T. VII, p. 101.

pridie Idus Decembr.

1178 Panorm i

(16)

a. d .V I.Id us 1188 Junii

Pridie Nonas 1195 Martii

a. d. V III. 1196 Cal. Sept.

2

L aterani Clemens episcopus s. s. D. di-

| lecto filio Joachim abbati de

j Curatio.

Monet ut laboribus suis v. Apo- calypsis expositioni et Con- cordiae inchoatis hortantibus praedecessoribus Lucio et U r- bano optatum et debitum finem imponat et discussioni apo- stolicae sedis et judicio se praesentet.

Jaffe, Reg. Pont. 10085, gedruckt in der Ausgabe der j Concordia Joachim s 1519.

3

apud S. Henricus V I Romanorum im- Maurum perator.

Monasterio S. Joannis de Flore.

L aureos Byzantinos de red- ditibus salinae de Netho annis singulis persolvendos consti- tuit.

gedruckt in A cta Sanct. 1. c.

p. 108.

Romae Coelestinus episcopus s. s. D.

Joachimo abbati et conventui de Flore.

Constitutiones ab abbate factas auctoritate apostolica confir- mat.

Jaffe, Reg. Pont. 10608, gedruckt in A cta Sanct. 1. c.

p. 125.

(17)

JOACHIM, D ER ABT VON FLORIS. 3 4 7

Mense J a ­ nuar.

CaL Jun.

Mense Mart.

1198 M essanae Constantia Romanorum impera- trix.

confirmat in perpetuum abbati Joachimo et successoribus at- que monasterio S. Joannis de Flore omnes possessiones et libertates a Henrico Imp. factas, monasterium de Flore et alia ab abbate fundata sub speciali protectione suscipit.

gedruckt in Acta Sanct. 1. c.

p. 126 sq.

Monast. j Joachim abbas Constantiae im- Florens. j peratrici.

! m ittit Cherubinum contuberna-

| lem, ut Majestas ei tradat re-

j liquias quas spopondit.

| gedruckt in A cta Sanct. 1. c.

| p. 126.

1200 Centius S. Laurentii in L ucina presbyter cardinalis Joachim abbati de Flore,

liberam dat potestatem aedi- ficandi abbatiam in loco qui dicitur Albanetum aut vicino Caputalbum dicto.

gedruckt in A cta Sanct. 1. c.

p. 128.

1 2 0 0 Universis quibus litterae istae

ostensae fuerint Joachim ab­

bas.

rogat ut scripta pro testamento

(18)

habeant et si quid de novo scriptitet, sedis apost. examini praesentent.

9

Mense Sept. 1201 ? Symeon de M amistra et Cayte- grina uxor Joachim abbati Florensi.

rogant ut ordinationem mona- sterii quod aedificaverunt et monasterium ipsum in manus suas accipiat.

gedruckt in Acta Sanct. 1. c.

p. 92.

Ü berblickt man das Vorstehende, so wenig es auch ist, so ist dam it doch die Persönlichkeit des Abtes historisch gesichert, sowie die Thatsache, dafs er in engen Beziehungen wie zum Papste, so zu den Königen von Sicilien und Kaiser Heinrichs H aus gestanden hat. D adurch fällt ein Licht auf die Bedeutung des Mannes. W enn die Sage Joachim als V ertrauten des Kaiserhauses hinstellt, so hat sie dam it nicht falsch gesehen, für die Auffassung jedoch, als hätte er sich an der politischen Geschichte Süditaliens ak tiv beteiligt, fehlt der gesicherte Nachweis. Keines der aufgeführten A kten­

stücke läfst erkennen, dafs er eine wesentlich andere Stel­

lung einnahm , als sie jed er Klosterabt oder Vorsteher einer Kongregation einnehmen konnte.

2. Papebroche, dem wir die obigen A kten meist ver­

danken, hat auch die übrigen Quellen über Joachims Leben au f b e w a h rtx. Seinen Studien über die Scriptores Vitae et m iraculorum B. Joachim i ist zu entnehmen, dafs im Stamm­

kloster des Florenser Ordens bald das Leben des G ründers dargestellt und im Sinne jen er Zeit bearbeitet worden ist.

So erw ähnt er die A rbeit eines J o a n n e s d e B o n a t i o , der über die Prophetieen seiner Zeit schrieb und von Joachim dabei die W endung gebrauchte: mitto vos ad volumen

1) S. A cta Sanct. 1. c. p. 89—143.

(19)

JOACHIM, D ER A BT VON FLORIS. 3 4 9

nostrum in quo Beati hujus vita longe lateque enarratur 1;

fraglich bleibt, ob er an ein W erk aus seiner F ed er oder n u r aus der Bibliothek von Floris denk t; erhalten ist die Schrift nicht.

E s bleiben zwei W erke, ungleich an U m fang, noch un­

gleicher an W ert. D as eine ist die V i r t u t u m B. J o a c h i m i s y n o p s i s p e r L u c a m A r c h i e p i s c o p u m C o n s e n t i - n u m 2, Dieselbe ist nach den Schlufsworten von einem Anonymus nach Angaben des L ukas niedergeschrieben; der dabei gebrauchte A usdruck: haec retulit vir bonae memoriae D. L u c a s 3 läfst n ur mündliche Mitteilung vermuten und setzt dam it den W ert der Schrift bedeutend herunter.

Im m erhin scheint sie den Stempel persönlicher E rin ne­

rung zu tragen. L u k as, der ums J a h r 1206 apostolischer Visitator aller Klöster florensischer Observanz w a r, befand sich um 1183 als Mönch im Kloster Casa Marii. D ort, giebt er a n , habe er den A bt Joachim von Curatium gesehen;

derselbe habe eben begonnen, den Sinn der heiligen Schriften zu enthüllen und die Konkordie beider Testam ente zu schreiben. Sein A bt Gerald habe ihn Joachim als Schreiber beigegeben, so habe er lange mit zwei Mönchen von C ura­

tium für ihn geschrieben, T ag und N ach t, in Casa Marii wie im Nachbarkloster S. Angeli de Corneto. Geht nun auch L ukas nicht näher auf die literarische Thätigkeit Joachim s ein, so um so m ehr au f sein Verhalten als P riester und Mönch. E r weifs sein vergilbtes Gesicht zu schildern, aber n u r um anzufdgen, wie es bei der Messe gleich dem eines Engels zu werden pflegte. D er A bt predigt häufig im Kapitel, anfangs m it leiser Stimme, dann mit immer steigen­

der Lebendigkeit. Ausführlich werden seine mönchischen Tugenden gepriesen: alte abgetragene Kleider, an den F ransen verb ran n t; ungemeine Mäfsigkeit, Reinheit und Keuschheit, D em ut und W ohlthätigkeit, Fleifs in körperlicher Arbeit.

D er P riester tritt uns entgegen in der bekannten Geschichte,

1) Acta Sanct. 1. c. p. 91.

2) Acta Sanct. 1. c. p. 93 — 94.

3) Acta Sanct. 1. c. p. 91.

Zeitschr. f. K.-G. XXU, 3. 23

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da er die Kaiserin, die ihm beichten will, zu seinen Füfsen knieen läfst. Vom Abte wird gesagt, dafs er genauen Ge­

horsam verlangte, seine V erwandten nicht m ehr kannte, den Gästen sich milde erzeigte. D as Ansehen Joachims bei den Säkularen wird damit illustriert, dafs es heifst, seine A n­

wesenheit habe in einer Stadt mehr beruhigt als bewaffnete Scharen. Eine nicht w underbare, aber doch rasche H eilung hat L ukas selbst erlebt, als er einmal k ra n k nach Floris ge­

kommen war.

Die F rage, ob die gegebenen Ausführungen L u k as’ w irk­

lich au f persönliche Erinnerungen zurückgehen, läfst sich wohl auf kritischem W ege nicht lösen, auch die pragm atische Reflexion führt nicht zum Ziele. Erinnerungen scheinen allerdings zu Grunde zu liegen und man k ann aus ihnen das Bild eines geistesmächtigen Mannes gewinnen. A ber einmal läfst sich an dem Umstand nicht Vorbeigehen, dafs die Synopsis nur Aufzeichnung eines Anonymus nach A n­

gaben des L ukas ist, und dazu kommt die vielleicht dam it zusammenhängende E rscheinung, dafs bestimmte Angaben, welche das Skelett der D arstellung bilden könnten, durchaus fehlen. E s mangelt allerdings nicht ganz an chronologischen A ngaben; die Zuverlässigkeit derselben unterliegt aber be­

rechtigten Bedenken. E in 1 ^jähriger Aufenthalt Joachim s in fremden Klöstern, wie ihn L ukas angiebt, läfst sich nicht leicht denken. Im m erhin sind jedoch die Anfangsabschnitte der „E rin n e ru n g en “ wertvoller als ihre Hauptmasse. D afs L u kas Joachim Schreiberdienste gethan hat, kann nicht ganz n ur erfunden sein; aber auch hier bleibt das Fehlen jedes Hinweises auf den Inhalt der joachimischen Schriftstellerei ein kritisches Bedenken. Oder sollten darin vielleicht die Einflüsse späterer Zeit zu erkennen sein, in der es unan­

gebracht w a r, von demselben etwas verlauten zu lassen?

D urch spätere Ü berarbeitung und Umformung ist jedenfalls die Hauptmasse des Aufgezeichneten gegangen, das den A bt und Mönch zu verherrlichen hat. H ier haben wir die Schablone der Heiligenlegenden, die kein C harakterbild giebt, sondern alles in kirchlicher Übermalung. — Ob sich aus der Synopsis ein K ern echter Ü berlieferung herausschälen

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JOACHIM, DER A BT VON FLORIS. 3 5 1

liefse, kann dahingestellt bleiben; denn selbst wenn es ge­

länge, fehlten die Mittel das Resultat zu erproben. Das D unkel über Joachim verm ag die genannte Schrift nicht zu lichten.

3. Noch weniger, so umfangreich es auch ist, das W erk des J a c o b u s G r a e c u s S y l l e n a e u s eines FlorenserM ön­

ches im 16. Jahrhundert, 1612 von ihm herausgegeben, Leben und W underthaten des Abtes umfassend. E s ist die E rinnerung des Ordens an den Stifter, aber schon die Jahreszahl zeigt, was von der Treue zu halten. Papebroche selbst unterzieht das W e rk einer vernichtenden K r i t i k 2. A n Bestimmtheit der Angaben mangelt es nicht; V ater, M utter, Heimat, Jugendunterricht, Hofdienst, W allfahrt und E in tritt ins Kloster wird mit behaglicher Breite vorgeführt. D er V ater w ar aus gutem Geschlecht, a M aurus mit Nam en, seine M utter Gemma; Geburtsort ist Caelicum, ein Flecken vier Meilen von Cosenza. Bis zum 14. Jah re wird der begabte K nabe in der G ram m atik unterrichtet, dann verschafft ihm der V ater eine gute Stelle am Hofe des Königs — wer der­

selbe gewesen, weifs Jakobus nicht. D er Sohn verläfst aber die dam it gewiesene L aufbahn, wallt zum heiligen Lande, wo er schon den Plan zu seinen drei Schriften entw irft; zurück­

gekehrt w ird er Einsiedler im G rattithale, weist die Ver­

suche der Seinen, ihn dem weltlichen Leben zurückzuge­

w innen, energisch a b , ein Z ug, der fast in jedes Heiligen Leben vorkom m t; dann tritt er als Mönch in Sambucina ein, dem Stam mkloster von Curatium. Seine H auptw erke verfafst Joachim noch als A bt von Curatium, nicht weniger als 22 bezw. 28 weifs Jakobus aufzuzählen. Die Sehnsucht nach gröfserer W eltabgeschiedenheit bestimmt ihn zur G rün­

dung von F loris, die ihm von den Genossen als secessio verübelt wird. Das Kloster erblüht jedoch, K aiser Heinrich besucht selbst dort den A bt, der ihm Erfolg vorhergesagt hat. — Die W underthaten Joachims erheben auf Beachtung keinen Anspruch.

1) A cta Sanct. 1. c. p. 94— 124 ex M. S. Ferd. Ughelli ed.

2) 1. c. p. 91.

23*

(22)

Die Aufzeichnungen des Jakobus sind als Erinnerungen der Ordensgenossen Joachim s zu denken, und es begegnet keinem A nstand, ihnen hinsichtlich persönlicher Notizen bis zu gewissem G rade Glaubw ürdigkeit einzuräumen. Auch was sich au f die G ründung von Floris bezieht, mag gute Überlieferung sein. Aber schon das Schriftenverzeichnis 1 zeigt, wie weit man von kritischer Auffassung entfernt, die fehlerhafte D atierung von Geburts- und Todesjahr (1145 und 1214), wie die E rinnerung an die geschichtliche W irk ­ lichkeit verfallen war. In die Reihe beachtenswerter Quellen tritt die Schrift des Jakobus aber insofern, als sie indirekt ein Zeugnis für die Bedeutung des Mannes abgiebt; dafs die spätere Zeit dieselbe vor allem auf das Gebiet des W under­

haften und Mönchischen verlegt h a t, k ann nicht wunder nehm en, dafs sie aber eine solche Verlegung n u r mit einer älteren Überlieferung vornehmen konnte, leidet keinen Zweifel.

E s d arf noch angefügt w erden, dafs die S c h r i f t e n J o a c h i m s selbst auch als Quellen für die D arstellung seines Lebens zu gelten haben; so sehr darin in allem die Persönlichkeit des Verfassers zurücktritt, so findet sich doch wenigstens eine Bemerkung, welche biographische V erw ertung zu lä fst2.

II.

Hinsichtlich des G e b u r t s j a h r s Joachim s wird man sich für 1130 entscheiden dürfen; die D atierung Jak o b u s’

au f 1145 ist schon von Papebroche 3 mit G rund abgewiesen worden. Das Todesjahr ist 1201 oder 1202; im September 1201 w ar Joachim noch am L eben, wie aus der neunten oben registrierten U rkunde hervorgeht; in einer ,vom Ju n i 1202 datierten U rkunde des Bischofs Richard von Tro- paeum 4 wird als A bt von Floris schon M atthaeus erw äh n t:

so fällt Joachims Tod zwischen Septem ber 1201 und Ju n i 1202.

1) A cta Sanct. 1. c. p. 103. 105.

2) Conc. lib. I, cap. 2, Bl. 3a.

3) 1. c. p. 92.

4) A cta Sanct. 1. c. p. 92.

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JOACHIM, DER A BT VON FLORIS. 3 5 3

Dafs er schon in der Jugend eine gute Bildung genossen haben mufs, erweisen die Schriften des Mannes; ihr Latein gehört zu den besseren des Mittelalters. Spuren besonderer Belesenheit treten allerdings nicht zu Tage, die naturwissen­

schaftlichen Kenntnisse gehen über das Mafs des Gewöhn­

lichen nicht hinaus l. Dafs Joachim in jüngeren Jahren im heiligen Lande war, beweist Conc. Bl. 3a: videtis loca ista, o filii, in stagnum sulphureum nunc redacta; ego illa quon- dam florida et instar paradisi irrigari p e rsp e x i2.

Dafs Joachim A bt von Curatium w ar, ist urkundlich sattsam belegt; dafs er A bt von Floris w ar, bedarf keines Beweises. Dafs letzteres nicht vor 1188 gegründet worden ist, ergiebt das Schreiben des Papstes Clemens aus diesem Jahr.

W ichtiger als die einfachen D aten des Lebens sind einige F rag en , die sich von selbst dabei aufdrängen. E s ist die F rage nach dem Verhältnis Joachims zu Kaiser und Welt, zu P apst und Kirche und die F rage nach dem Zweck seiner O rdensgründung.

1. Vielseitig genug hat sich die Sage zum ersten P u n k t geäufsert, d e m V e r h ä l t n i s z u K a i s e r u n d W e l t . Schon die Synopsis des L ukas von Cosenza enthält die Ge­

schichte, wie er die beichtende Kaiserin zu seinen Füfsen knieen läfst: aliter enim non debeo te audire 3. In Palermo im Kloster des heiligen Geistes um Pfingsten soll sich das zugetragen haben; die Jahreszahl weifs auch Jacobus Graecus nicht zu g e b e n 4. D afür einiges andere hierher Gehörige.

Schon zur Zeit Wilhelms des Guten, im tiefen Frieden, habe der A bt Unheil und Heimsuchung proph ezeit5; es habe sich erfüllt, als Clemens III. beide Sicilien mit K rieg überzog.

Die zweite Erzählung fällt ins J a h r 1191, als Heinrich VI.

Neapel einnahm. Joachim geht den König an und straft ihn wegen der grausigen Ungerechtigkeit gegen die Völker

1) Apocal. Bl. 54b.

2) T ext wohl verdorben.

3) A cta Sanct. 1. c. p. 94.

4) 1. c. p. 108.

5) 1. c. p. 106.

(24)

Gottes; weil er andere vernichtet, habe sich nun die V er­

nichtung gegen ihn selbst gewendet (Seuchen im H eere);

wenn sie nicht ablassen, werden sie bald alle also umkommen.

Heinrich habe den A bt trotzdem sicher bis Palermo geleiten lassen, obgleich man unter seinen Kriegern hier und da den B uf gehört: quanta mala latent sub cuculla illa l. Von jener anderen W eissagung Joachims, zu welcher er durch den Kaiser selbst aufgefordert wurde, als die G eburt des E rben in A us­

sicht stand, brauchen ■ wir weiter nicht Notiz zu nehmen, da Papebroche selbst den Zusam m enhang mit den in den letzten Jahren des Kaisers nach dem sicilischen Strafgericht auf­

gekommenen Verlästerungen der Kaiserin als der von der Sache ihres Volkes Abgefallenen nachgewiesen h a t 2.

A ber auch die übrigen Prophezeiungen verfallen der K ritik, so gläubig sie z. B. auch von Toeche 3 angenommen worden sind. Historisch ist allerdings der Zug des Kaisers gegen Neapel 1191, sowie die unglückliche W endung der unter den günstigsten Um ständen unternommenen F a h rt ins Normannenreich. A ber wenn au f Grausamkeiten des Kaisers hingewiesen w ird, welche den verdienten Lohn gefunden haben, so liegt darin ein starker Anachronismus; denn erst von der Niederwerfung des sicilischen Aufstandes datieren die Klagen über H ärte des K aisers, welche einen Tadel des­

selben durch Joachim motivieren könnten.

W as sich an den Zug des Papstes gegen Sicilien an- schliefsen soll, ist so unbestim m t gehalten, dafs von irgend­

welcher geschichtlichen E rinnerung dabei nicht die Rede sein kann.

Noch m ehr ins Gewicht fallen dürfte jedoch folgende Erw ägung. Die genannten Erzählungen, die sich aus an­

deren Stellen leicht noch vermehren liefsen, ruhen alle au f der Annahme der Echtheit gewisser Schriften Joachims, welche allerdings die politische Tendenz seiner Prophetie er­

härten, wie z. B. des Jeremias- und Jesaiaskom m entars; aber

1) A cta Sanct. 1. c. p. 108.

2) 1. c. p. 93.

3) T o e c h e , K aiser Heinrich VI. (1867), S. 197. 346. 467. 506 etc.

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JOACHIM, D ER ABT VON FLORIS. 3 5 5

wie sie mit derselben stehen, so fallen sie auch mit ihr. Die Unechtheit genannter Schriften steht über jedem Zweifel.

Sie weisen allerdings Joachim dem Kaisertum gegenüber eine oft feindliche Stellung zu; so sehr der Joachimismus nach 1200 dieselbe eingenommen h a t, so wenig ist das für Joachim selbst nachzuweisen. Dafs Heinrich VI. sein Gönner w a r, beweisen seine und seiner Gemahlin U rkunden (s. o.);

d er Gedanke ab e r, als hätte er seine Zuneigung einem M anne geschenkt, der sich ihm an irgend einem P unk te seiner Staatsaktionen entgegenstellte, ist bei dem C harakter dieses Kaisers unbedingt ausgeschlossen. So fallen also jene Erzählungen, weil sie nicht den Zusammenhang mit dem historisch bezeugten freundlichen Verhältnis von Kaiser und A bt festhalten, vielmehr mit der späteren Auffassung V er­

bindung zeigen, welche davon nichts m ehr gewufst hat.

D azu tritt eine E rw ägung noch allgemeinerer Natur. W ir haben zu fragen, ob die Prophetie Joachim s überhaupt eine derartige gewesen ist, dafs sie in die B erührung der Politik treten konnte. Nach den unechten Schriften ist die F rage bejaht, nach den echten jedoch zu verneinen. Man mag die Schriften des Abtes noch so sorgfältig durchgehen, Be­

ziehungen auf reale Politik findet man darin so gut wie nicht. W o er von der Zukunft red et, giebt er nicht A n­

schauungsbilder, die von der Gegenwart genommen in jene projiziert w erden, sondern es geschieht immer mit W orten d er biblischen Propheten, und nicht nur die F orm , sondern auch der Inh alt der Zukunftsbilder ist von ihnen entnommen.

Diese A rt ist dabei nicht etwa Joachim im Unterschiede von anderen A pokalyptikern eigen, sie findet sich vielmehr auch sonst. W o sie sich aber zeigt, ist sie ein Beweis dafür, dafs die apokalyptischen Gedanken letztlich in etwas anderem wurzeln als in der B etrachtung ungewöhnlicher Zeitereig­

nisse; wie sie für die Person des betr. Autors auch zugleich den Beweis ergiebt, dafs er ohne besondere Anteilnahme den Zeitereignissen gegenüberstand.

D erartiges scheint in der T hat bei Joachim der F all ge­

wesen zu sein. E r w ar wohl ein Mönch vom alten Schlage, der es m it der W eltflucht ernst genommen h a t, dem nichts

(26)

ferner lag , als eine politische Rolle spielen zu wollen. In diese Richtung weist uns die Erzählung L uk as’ von der Beichte der Kaiserin. Eine spätere Zeit konnte aber eine solche H altung nicht mehr verstehen, um so w eniger, je m ehr die Joachim isten sich der E rku ndung der Zeichen der Zeit zuw andten; so sah sie auch keine Fälschung, wenn man den „ P ro p h e te n “ Joachim wie die israelitischen Propheten gegen Könige und T yrannen seinen Spruch sagen liefs.

2. W esentlich einfacher gestaltet sich die U ntersuchung des V e r h ä l t n i s s e s z w i s c h e n A b t u n d P a p s t . W ohl hat sich die Sage derselben auch bemächtigt und Joachim zum Richter und Gewissen einer entarteten Hierarchie ge­

macht. Doch h at sie dabei eine gewisse Z urückhaltung nicht abzulegen vermocht. Begreiflich genug. Denn ganz abge­

sehen von den späteren Verwickelungen der Hierarchie m it den Joachim iten ist in das Bewufstsein der Tradition einge­

drungen, dafs Joachim selbst schon hinsichtlich seiner L ehre Anlafs zum Anstofs gegeben h a t ; so sagt sie n ur wenig über das Verhältnis von A bt und Papst. Bezeichnend ist es aber immerhin, dafs eine Erscheinung wie der calabresische A bt mit K aiser und F ürsten näher zusamm engerückt werden konnte, als m it dem kirchlichen O berhaupt; darin liegt nicht nur ein U rteil über Joachim , sondern auch über die Päpste selbst. U nd zw ar ein scharfes; läfst m an sie doch einer bedeutenden Erscheinung der Kirche gleichgültig gegenüber­

stehen, weil sie nichts an sich h a t, das sie für die Zwecke der Hierarchie verw endbar machte. Ohne es zu wollen, ist die Uberliefernng zum Zeugen dafür geworden, wie einseitig das P apsttum im 12. Jahrhundert in der W ahrung der welt­

lichen Interessen, im K am pf gegen die rivalisierende K aiser­

m acht aufgegangen ist.

Es sind zwei U rkunden von hohem W e rt, welche das Verhältnis Joachims zum P apste klarstellen. Die erste das Schreiben Clemens’ III. vom 6. Ju n i 1188; die zweite das Schreiben Joachim s an seine Leser von 1200; beide zeitlich so weit auseinander, dafs sie einen nicht unbedeutenden Zeit­

raum erleuchten.

Clemens weist darauf h in , wie Joachim auf Befehl und

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tuschen sind. — Dem ist aber entgegenzuhalten: wäre die Schrift Falkenbergs damals in der deutschen Nation zu Konstanz bekannt gewesen, dann hätte sie auch für

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