1934 Nr. 3. 25. Januar 1934. Als Manuskript gedruckt.
—Ostland-Berichte
Reihe B:
Wirtschafts-Nachrichten
Herausgegeben
Inhalt-
Detpolitische Kohlenbergbau imJahre1933i
DieStellungderpolitischenWittschasislrreisezudendeutsch-polnischen Ver- bandlungen
Polenundderdeutsch-französischeWirtschaftskonflikt.
DieAussichtendespolnischen Exportsnach Frankreich.
ReueForderungenfürdenAusbau derSchiffsoetbindungen desGdingener Hafens.
Diepolitischen Staats-schaben-
DerpolnischeKohlenbergbau imJahre 1933.
NachdenbisherverfügbarenDaten betrugdieFörderungder in der »Polinischen KoihlenlisosnventioMzluisaimimengefchslossenen Gruben 19136insgesiath2701159714 to= l«915,1i8Z dervorijäshsrsis genFörderung(2«83s855281to)s. DadieFörderungimersten Halb- jashrnur 819,410 ZsdservorjiährigenFörderung(11«9Iö"1«1«415gegen 13 3i6s7 6610to),iimzwei-ten Haildjaihr dagegen 1i0l0,31,-Z(115064 928 gsesgien 151017 6511to) betragen halbe, sei also neuerdings eine — zwarlangsam-eund noch gering-e,jedoch stetige— Bes se rung
-der Lage des spolnifchen Kohlen-bergbaus zu
verzeichnen Und zwar sgselte sdiesfe Feststelle auchfürden Ab- satzderKohle.
Der anlandssasbsatzhalb-e1496i164216 to= 1i0-1i,1·7B desvor-
jährigen Absatzes(1-47i5(9 515to) betragen. Auch hier sei der Rück- gang im erstenHaldjsahr atusfs94,!048Z -(ti»5i3i2547 gegenüber 6 943 HGBto) durchdie Steigerung imzweiten Hialdjiashr auf 1i07,—«16Z (8399 07s9gegenüber781159882to)mehrals ausge- glichen worden«).
Am deutlichstensei»dieBesserung nusf den Lizenzimärkten Ost-erreich, TsschsechsoslowakehUngarn,Süds.laxvien),wo dieAus- fuhrimerstenHalb-sahtnur 56-,«89 Z der vorjäihrigenAusfuhr (61i46612gegen l«’1Elj16518to),ism«2.Hailibijiashrdagegen1s172—·,.8-1Z (11-1lli7«1i2gegenüberlist-i935to) betragenhabe.Zwar habe durch dieseSteigerung derRückgangdes ersten Hiadbsjahres nicht mehr ausgeglichenwerden lisönnen wohl aber seien dadurch11966noch -8-1,2i2 ZdervorjäihirigenAsuisfuhr(1-7Z-1«Zs74 gegen’2 181i5193to) erreichtworden.
Besonders zulhleigksüszenfei,»daß1I9s3l3aUlch Ell-fden freien Märkten — trotzder rsüclzisichstslosenKonkurrenz Englands in Skandinavien — der Absatznoch 96,818 ZdesVsOtjsähkiigenEx- iports(79W1i85 gegen 82I2s798t3to)erreichthsasbse.Das seinur dadurcherzielt worden,daißderpolnische Kohlenbergbau immer
neue Abssiaizsmärkte— besondersürbers See —- asUifsgsesiIschkhabe Polens sesewärtigersExport sei daher 1s98s3nusrwenighinterdem Vorjathrezur-üclisg-eb·l-iesben(Export über Danzig und Gdinigen 7 8673645gegen 80468314t0)..
Die Lage despolitischen Kohlenbergbaushiasbesichalso1933 Nicht verschlechtert Vor allem hätten dieGruben ihre Finanz- X—
*»)PsolenssKsoihilenaiuisfuihrhasbe 11968denBetragvdn 1913i2nichsk erreichesei vier-mehrmir 97103 oootogegen-übermag (1-086s2M W)Um tozurück-gebliebenAber iauschhier seifestzustellen- daßderYIUCkgsaswgausschließlichindieersten Monat-e desJah- res lAIIVQIndenletztenMonaten sichindas Gegenteilverkehrt habe-—»DaderNächsan1(96i2weitihölhergewesen seii (1i)362list gegen-über1-4327000 tojsmJahre1gz1.), sei euch hierzweifellos eine gewisse Stabilisierungerreicht worden. (,,-GazetaPolska«
Nr.ö, 6.1.11934.)
vom OstlandsInstitut in Danzig
verhältnisseordnen könnenunddurch die—- zwar mitvielMlühe undOpfernvollzogen-e—- Ainpiassungan dieweiter verschlechter- ten KonjunkturibsedingungendieKrisse einigermaßen überstanden Eins derwichtigsten Ereignisse seidieVe ror dnun gdes Handeslsministersiums vsom Zis. Z-. 1-«933 über die Sienliung der Kohlenprseisse (u·m 1«4,3·———»20Z) gewesenGleich-zeitig habedatmals dieRegierung — als Gegen- wert fürweitere Nasdatte asndieStaatsbaihnen uindsdieExpor-
teure — dem Kohlenbergbau fürein Jahr eine neu-e Fracht-
ermiäszigusngvon 3stotyprotogewährt, wodurchdieVerluste aus derPsfiundentwertiucngteilweise ausgeglichenworden seien.
DsasnlidieserMaßnahme hasbesichder Kohlenexpsort trotz-der scharfenGegenaktion Englands und derungünstigen Lageasuf denAusslnndsimärskten ungefährasufdem Niveau von 1932er- halten, wodurchTausende»von Bergardeitiern weiter beschäftigt wurden.
»Aber diese relativ günstige Sachlage erfährt erheb-
liche Erschwserungen durch die Unmöglich-
keit, Transaktionen zu längeren Terminen
ab zuschlieB en, dadieKohlenjndustrie bisher nicht dar- über silnformiert wurde, obdie Regierung gewillt ist,die er- wähnten Tarifermiälzigusngen auch nach dem l.Aprild.Js.Zu gewähren. Daes aber keinem Zweifel unterliegt, sdalzbeiEin- stellung dieser ErmäBigungenman eine bedeuten-de Verrjnge- rung .. .des U-bersee-Exports erwarten mühte,wäre es
sehr erwünscht, dalZ die Industrie schon
heute gebührend über die weitere Dauer
der Tarifermälzigungen jnformiert würde-.
denn infolge sderUnmöglichkeit, langfristige Verträge abzu- schlieBen, werden verschiedene Möglichkeiten nic ht au sgenützt werden können. Das kann der In- dustrie wie derNationalertschaft — besonders bezüglich der Handels- und Zahlusngsbjlanz sowie der Frage der Senkung der Arbeitslosigkeit — die Gefahr hoher Verluste bereiten.
Der heutige Zustand dser Unsicherheit ist
also eine höchst unerwünschie Erscheinung und kasn n
eventuell sogar den Verlust einiger, mit
soviel Mühe und Opfern eroberter Uber-
seemärkte bewirken«
Von denweiteren Maß-nahmenzurFörderungdesKohlen- exIPOVkHles nocherwähnenswert dieGewährungvon Sonder- rabsatten beiindirektem Esxport,z.B.dieZubsillisguingermiäßigter KOIhVeUPreirsefürdieProduktion von Exportspiritus
Wenn esso deinKohlenbergibsasn10963gelungen fei, trotzder unvermindert anhaltenden Kriseim Jn- und Auslande seine Stellungzubehaupten, so sei dies vor allem ein Verdienst sein-er Organisation, der ,,Polni-schien Kohlen- ho nventiv n-.««Dieseforderezwar von denangeschlossen-en Unternehmeneinen teilweisen Verzichtauf die Freiheitoon Pro- duktion undAbsatz, sichereasbersämtlichen Gruben gleichmäßige Beschäftigung Die festen Jnliansdsskvntingente ermöglichtendie Fortführungdes Erposrtssogar mik gewissen Opfern Essei sailso nich-iverwunderlich, dasz die E rhaltung der bis.
hserigen Organisation sowohl den Gruben- als
auchs der Regierung sehr erwünscht sei, da
ihsr Ende ainf demBinnsen—m(arsktwildeKonkurrenz und völliges Ehasos bei-wirkenwürde.
,,Dabei würden die Gruben, die ingeologischer Hinsicht besonders günstig liegenoder aus anderen Gründen besonders
12zlkv
niedrige Kosten aufweisen, anderen Gruben den Absatz rau- benund sich,besonders ...durch Exportvernrinderung oder gar -einstellung, bemühen,vor alle-m denBinnenniairkst zube- herrschen. Denn,wenn heute ein-eKohlenfistma für ihrbestes Sortiment einen Durchschnittspreis von Zi) Zloty pro toer- zielt —- dieein-eHälfte derProduktion aufExport, dieander-e aufI«n«land-sabsa«tz gerechnet, sowie nach Abzug von Deputat-
kohle undEigenverbrauch — sowird sie natü tlich vor —
ziehen, die ganz-e Produktion zum Preise
von 21—22 Zloty pro to auf den Markt zu
werfen, statt, wie es heute -ist, sich mit
dem unrentabeln und sorgenvollen Export
abz umühe n... Der Konikurrenz.karnpf würde also vitel- leichst vorübergehend eine gewisse Absatzstseigerung aufdem Binnenmarxkt bewirken, was aber aufKosten des Exports ge- schehenwürde ...Welch ungünstige Folgen das fürunsere Hansdelsbilanz ...,fürsdieInteressen der arbeitenden Schich- ten hätte,braucht nicht erläutert zuwerden. Daher erstreben sowohl dieIndustrie wie ...dieRegierungsfasktoren die wei- tere Erhaltung derKonvention; angesichts dessen scheint die
weitere Erhaltung dieser Organisation der
Koshlenindustrie, die sich auf langjährige-
Erfahrung stützt und dsen natürlichen Ar-
beitsbedingungen der Kohlenindustrie Po-
lens ent spricht — eventuell nach Vornsahme gewisser Korrekturen inihrem Statut —- gsesichert.« (»Csodzienna Gaszetia Landbau-M Nr. 11,15.1.1)9-34.)
Ziemlich gleich-zeitig lberichtet»diegleich-e Quelle, daßdieVer- handlungen usm dieVersiänsgersusngder- Kohslenlkonvention ko n- krete Ergebnisse bisher nsichstgezeitigt hätten, Es seiu.a-.erwogen worden, ldurchein besonderesRechtsidosmitee eine neue Orgianiisastionsforimausarbeiten zulassen,sbzm der Ge- sdiainskelasussgetauschh»der-neuen Organisation-sdieForm-dsesSyndi- kais zu-geben.Dsaesaber noch völligunbestimmtsei, obeine neue Organisation »durchunmittelbare Verhandlungen derinter- essierten Firmen werde geschaffenwerden können, seies durch- asus möglich, daszsdserRegierungsvertreter C.Peche(Depiartse- mentsdirektor imHandelssminiisteriuWeinen Schiedssornchfällen werde bzm— falls dieVerhandlungen ibiszum1.Aprilergeb- nislos sbleisbensollten— dieKonvention von Monat zsuMonat verlängert wer-den würde.
l,,cod-zienna Gazeta Handlowia« Nr.9,mi.1.19341 DieStellung der politischen Wirtschastskreise zu den
deutfclyspolniwen Verhandlungen.
.Ineinem ausdrücklich als»An-fichtpolnischer Wirtschaftskreise zuden gegenwärtig-end-eutsch--poslnischenWirtschastsveohsandsluiw gen« bezeichnetenAussatziwirsdausgeführt:
,,In letzter Zeit sind inderHaltung der öffentlichen Mei- nung Deutschlands bezüglich der Handeilsbeziehungen zu Po- lenriecht erhebliche Wandlungen eingetreten. Lang-e Zeithin- durch galt der Zollkrieg als gewisser Erfolgder deutschen Politik, genauer gesagt, alsWeg zum Erfolge. Erwartete man doch,daBPolen ohne dendeutschen Markt alsHauptabnehmer
»und -lieferan«t nicht auskomrnen undkapitulieren würde.
.
Diese Rechnungen sind fehlgeschlagen Selbstverständlich war der Verlust des deutschen Marsktes ...einüber-ausemp- findlicher Schlag fürunsern IExoo-rt. Erwar aber nicht —
wie einTeil der deutschen Meinung erwartet hatte —- ein
tödlicher Schlag, sondern regte imGegen-teil unsern Export an-, neue Märkte und neue Absatzmiögslichskeiten zu suchen.
Die hier unternommenen Bemühungen lieferten, wenngleich
unter bedeutenden Opfern ...,beachtliche Erfolge. Den Ex-—
Portbsemühungen folg-ten die Versuche, die Ausiuhr aus Deutschland durch dieeigene Produktion oder dieEinfuhr aus anderen Ländern zuersetzen.
DieEntstehung und Entfaltung verschieden-er neuer Pro- duktionszwseige, die trotz der Krise steigenden Umssätze un-
serer Häfen,sind Ausdruck dieser Erfolge, deren Erzielung
uns der Zollkrieg mit Deutschland erleichtert hat.
Wieindiesem Kriege dieZeitzuunsern Gunsten arbeitete-, erwies sie sich auch nichtalsVerbündeter Deutschlands Die
rücksichtslose Handels- und Finanzpolitik brachte Deutschland inschwer-e Konflikte mitverschiedenen Länder-n; dieFolgen dieser Konflikte wirkten empfindliioh auf dendeutschen Ex- nort. Unter diesen Bedingungen wird Pole-n ein. Part-
-ner, mit dem Deutschland immer stärker
rechnenmuB,zumal diejetzt von uns geschlossenen Ver- träge bei vertragliosem Verhältnis zu Polen dieAussichten des deutschen Exporsts nach Polen zugunsten dessExports aus anderen Ländern vermindern.
Zusammenfassen-d kann man sagen, daB b ei den
polnisch-de«utschen Gesprächen unsere Po-
sition heute stärker denn je ist« Selbstver-
ständlich kann diese Lageng dserVerhältnisse nicht ohne EinfluB aufden Verlauf der Verhandlungen bleiben, denn es sindviele Voraussetzungen dafür gegeben, daB wirdabei die grölieren Vorteile erlangen.
Es scheint zweifelhaft, dalz wir dieses Ziel beiVerhand- lungen,dieaufbreiterer Grundlage geführtwerden, erreichen könnten, z. B. würde ein auf die Meistbegünsi
stigungsklausel gestützter tarifloser Ver-
trag zweifellos Deutschland gröBere Vor-
teile bringen als Polen. Denn Deutschland würde
aufunserem Markt alledieZollermäBigungen, die wir inden
jetzt geschlossenen Handelsverträgen anderen Ländern ge- währen, erlangen; dagegen wären die Vorteile,d ie
die Meistbegünstigungsklausel unserem Ex-
port nach Deutschland bieten würde, über-
aus begrenzt. sDenn beider Mehrzahl der Artikel, die
unseren Export interessieren, hat sich Deutschland von den
meisten gebundenen Vertragssätzen befreit und dabei seine
autonomien Zolle erhöht.
lEbenso würde die Aufhebung der gegen-
seitigens Kampfmalznahmen Deutschland grö-
lzere Vorteile bringen als Polen. Die Auf-
hebung derantideutschcn (Verbots-) Listen hättefürdiedeut- sche Ausfuhr gröBere Bedeutung als füruns dieAufhebung
dies deutschen Obertarifs Deutschland würde dann nämlich
aufunseren Exoort denNormaltarif anwenden, der fast auf
alleArtikel, dieGegenstand des polnischen Exporsts sind,hohe Zölleenthält-.
. . . Die überwiegenden Vorteile, die
Deutschland bei dem AbschluBs eines tarif-
losen Vertrages oder auch der Beendigung
des -Zollkrieges zufallen würden, müBten
dadurch ausgeglichen werden, dalz Polen
auf dem deutschen Markt zusätzliche Kon-
zessionen bei Kontingenten und Zöllen ge-
wä hrtwürden. Andernfalls hätte ein-eVerständigung mit Deutschland aufbreiterer Grundlage keinen Zweck.
Diese Bemerkungen sind umso mehr angebracht, alsnach
deutschen Pressestimmen ...Deutschland gern denZollkrsieg mitPolen beendet sähe.Einige Zeitungen erwähnen dabei zu- sätzliche Konzessi()nen, aber — Zugunsten Deutschlands.
Deutschland möchte nämlich dieVernachlässigung seiner Hä- fenbeseitigen durch Erlangung von Konzes sionen auf
dem Gebiet unserer Hafenoolitik, also auf
dem Gebiet, das Symbol undHauptfaktsor der Befreiung Po- lens von Deutschland ist. Man braucht wohl nicht hinzuzu- fügen,daBsolche Konzeptiosnen nur als frommeWünsche derdeutschen Pressebehandelt werden, keineswegs aber die Grundlage ernster Gespräch-e sein können«.« (»Co·
dzsienna Gozseta Hiamdl»oiwia«Nr. 111«.,15.1i.11964.) Ebenswllssgiesgendie3susdilligsungderMieistlbegünstigungskiaussel an Deutschlandswendet sichIein-eandere Zsesistunsgsstimkmedie dar- ausf hin-weist, idsasßschsosndieGeruch-tesüiber dieZulbsjllsigiungvier- schsiedenerZollermäsßigmmgenian Deutschlandbeiderpsolinischen IndustriegroßeUnruheausgelösthabe, undschließlichfeststellt:
»Mankann sagen, daBdassSchwergewicht »der Vorteile, die beieiner Verständigung mitPolen Deutschland zufallen wür-
den,uimso grölzer wäre,jebreiter dieGrundlage dieser Ver-
ständigung sein würde.Sowürde z.B. derAbschlulz eines auf die Meistbegünstigungsklausel gestützten tariflosen Vertrages
fürDeutschland weit vorteilhafter sei-nals für Polen. Denn mitdem AbschluB neu-er Handels-verträge durch uns wächst dieZahl derErmälzigungem dieDeutschland ausnutzen könnte.
Die Meistbegünstigungsklausel würde also
Deutschland auf unserem Markt wachsende
Vorteile verschaffen.
Umgekehrt stellt sich dieLage füruns dar.Diedeutsche Handelspolitik gehtdarauf hin,sich von den gebundenen Sät-- zen zubefreien-. Infolgedessen würden dieVorteile,d ie
die Meistbegünstigungsklausel Polen ge-
währen würde, recht problematischen cha-
rakter besitzen-«
l,,J.K.c.«Nr.14, 14·1..1934-.1
poteu undderdeutsaisfcauzsstscheWirtschastskousiikb Zu dem vernichten-zösischenHassi»d«elis-ksonfi1ikst,derin Pollen Mk größte-m Interesse verfolgtwird —- daPolen gegenwärtig mit beidenStaaten überdenAbschlußneuer Handelsvertrkäge svethsansdelt— erklärtdieverbreitetstepolniischseWirtschasfstszeitung UAllesiährfolgend-es:
Diejukeknakjokmle Hsangdelssposlistiikderletzten Zeit sei gekenn- zeichnetdurcheine unaufhörlich-eSteigerung protektisosnistischer Maßnahmenundden—- damitverbundenen —- Ausbkuschiimmer neuer WirtschsaftsskonsflikteMan klöinsne ohnellbertreiibusngsagen, naß wohkkeineinzig-es LandansolchenKonflikten— aktiv oder passiv—- Upnheketlslgtgebliebensei-;denNesksord aberhalt-eDeutsch- land,dassmit den verschiedenstenLändern Wirtschasftskämpfe führeBesonderslbeiachtlischsei idserdeutsch—-sr"an.zösisscheKonflikt-:
sownhiiwieger desUmfangsdesdeutsch-französischenHandels als asusch»wegen sdesscharfen Verlaufs diesesKampfes,dessen End-e so sbald nichtzuerwarten sei.
»Bei-deSeiten haben noch eine ganze Reihe von Kampf- mitteln zu ihrer Verfügung. insbesondere kann Frankreich imRahmen seines neuen Kontingentsystems dieZuteilung von Kiontingenten fürdieEinfuhir aus Deutschland ...um 75Z vermindern ...Möglich istauch dieKündigung desVertrages von 19s27.
Sollte sich der Konflikt weiter verstärken, so würde die
Handelsisolation Deutschlands, die es letz-
tens durch dieVerträge mit Holland undder Schweiz etwas zu mlildern vermocht hat,mitganzer Schärfe inErscheinung
treten. Polen könnte daraus gewisse Vor-
teile ziehens. Gegenüber Deutschland hät-
ten wir bei den begonnenen Verhandlun-
gen über die Milderung des Zollkrieges
stärkeren Grund, ähnlich gegenüber Frank-
reich, mit dem wir bisher nur diie Zoll-
fragen erledigt haben, während die Kon-
tjngentfragen weiter offen geblieben sind.«
l,,CodziennaGazeta Handlowa« Nr.7,1-0.l.19-34.]
DieAussichtendespolnischen Exports nochFrankreich.
Wiebereit-smehrfach erwähnt, stoßendiepolnischs-f"k«a·nzösissch«en Handels-vertri:gsiverhsansdilungenasussimmer neue Schwierigkeiten- und zwar nichtnur, weilFva.n«kreischdiealten ZoillsersmäszszigUMgen für seinen Jmposrt nach-Psolsenaufrechterihailrtenwill,sein-demMich- weilesdurch-aus nicht sgewiillt ist-, dieweitgehendenKontingent sorderusngenPolens fiiirdenAbsatzseinerlaindwirtschsastliichenEr- zeugnissezuerfüllenWie esum dieAussichtendes politischen AgsrarexportsnachFrankreich bestelltist, erhelltaus folgender
lag-e,inderungefährausgeführtwird:
Mkanzösische Psrotektisonismusderursprünglichnur zum DerfmnzösischenProduktion ein-geführtwenden sei,werde LetztImmer stärker aus-gebaut zsupmasler sich asuchals vorzüglich-e Emnaksmlequelsleerwiesen habe. Daherwürden
.
«le Aussichten des polnischen ExpOktS
lmme»ktra»UI«jger.Was bedeutet es,dalznach sechs- m9«nat1-19hen,uberausmühsseligen Verhandlungen mit Frank- kelch dleDolmsche Delegation gewiss-e ...Kontingente er- langthat,wenn gleich darauf diefranzösischen Behörden die Wareneinfuhr miteiner neuen Abgabe belegen, diejedeHan-
13zlk
delskalkulation unmöglich macht? Was bedeutet es,dalzman suns Ksontsingente,,gewährt«,wenn dieEinführskontingente fran- zösische Importeure erhalten«die uns ihre Bedingungen dik—
tieren werden?
Frankreichs neue ,,W«isrtschaftspolitiiik«liefert uns schon
einen Vorgeschmack dessen, was uns künftig bevorsteht:
a)der indiesen Tagen mit denSowjets unterzeichnete Ver- trag schädigt den Export von polnischem Holz, Gesm·iise,Ge- flügel,Eiern usw. erheblich, b)dieLizenzgebühren fürKohle wsurden verdoppelt, c)ab l-.Januar wurden verschiedene neue Kontingentbeschränkungen und hohe Lizenzgebühren, u. a-. für Bohnen, Erbsen und Gtrütze, eingeführt, — fürGrütze,dieFrankreich nicht erzeugt, dievorwiegend die 700000 ...polnischen Auswanderer inFrankreich verzehren, d)...man zwang diepolnsischen Exporteure zu einer radi- kalen Wandlung des Verjkaufssystem«s, das selbst im besten Falle ihnen nsichtdieMindestgewinne, diedas bisherige System bot, garantiert. Und so geht es weiter — dieLsitanei kann recht langwerden.
Polens Export nach Frankreich wsisrdbedroht nicht nur durch dieFolgen derWirtschaftspolitik dieses Lan-des,sondern imgleichen MaBedurch dsiegewaltige Offensive der Konkur-
renz anderer Länder, dieim Kampf um den französischen
Markt alle Kräfte msobilsi«sieren,über diePolitik, Wirtschaft, Handels- und Wirtschaftsorgansisationen oder Privatpersonen verfügen können.
DieSchlulzfolgerung isthöchst einfach: um auf demfran- zösischen Markt vorteilhaft kämpfen zu können, smulzPolen
eine gleiche Mobilisierung aller Kräfte vor-
nehmen«
l,,co«dziennaGsazeta Handloiw1a«Nr.11,1’5. l.1934t1 Neue Forderungen fürdenAusbau der Schiffs-
verbindungen des Gdingenee Hafens.
Dieoffiziösse ,,G-a:zeta Pol-s—ka«brachte kürzlich »Raindbemer- kusnsgenzurSschsiffahrtspsolitiskdesGdingenerHafens,«indenen u.a.ausgeführtwurde:
Gdisnigensei heute bereits nichtnur derführend-eOstseehasfem sonder-n erlangeaiuchimmer größere Bedeutungals,,Bertiesilsu«n.gs-
»h-afen«sürOst-undMittelesuropsm so daßPolenbeiderInter- nastiosnsaslenSich-iffsahrtskonserenzdenAntrag gestellthalbe,Gdin- gensails,,basis harbour« asnszireukennenFall-s dies-er Antrag—- hsöchstwsathrsscheinlichscheninallernächst-erZukunft—- durchginsge, wsürdie dasGsdinsgenbeiverschiedenenSchiffohrtsfernverbin-dankten erheblicheFriaschtsenkusnigen(sbiszu20Z)eintragen
Ein-eBetrachtungderSchisfsfahrtssoersbi,ndsu:n«gsenGdingenszeig-e, daß heute bereits GdingenDanszig nicht smseihrunter-legen sei, viel- mehresverschiedentlich schon überholthabe,nachdemannähernd 40regusläre Verbindungen mitHäfeninvierWeltteilen geschaf-
fenworden seien. Doch weise das System der Schisff-
fahrtsverkbindungen Gdingenss, das sim allgemei- nenden Richtungen des polnischenAußenhandelsentspreche,
immer noch- einige Lücken auf, z. B. bersühre
derVer-kehr SlkandinaoiensMitteL undOsteuropaoderEngland
——-N-ordsrsasnkreich—SiisdiossteusropaGsdinsgenüberhaupt nicht, son- der-nwer-debistheutevon dendeutschenHäsenundBahn-en ide- WalsktgstGisnse auchnur teilweise Ablewkiungdieser- Tronsporte nachGdingsenshasbefür sein-eZulkunsfterstraingigeBedeutung
,,Sofern es sich um ldieerste dieser Richtungen handelt, d.,.h-. um den —Verkehr zwischen Schweden-
Norwegen und dem Kontinent, so umgeht
dieser bei hochwertigen Gütern Gdingen voll-
st ändig. Gelingenbesitzt allein dieMassenladungen schwe- disscher Erze· DieMehrzahl der übrigenGüter indiesem Ver- kehr sammelt sichaufdenVerskehrslinien zwischen denschwe- idisohen und deutschen Häfen. Eine besonders wichtige Rolle indiesen Beziehungen spielt der Traiekt Trä l leborg— SaBnitz ..., der bewirkt, daB nicht nur der Warenver—
kehr, sondern auch dergesamte Passagier- undTouristenver—
kehr zwischen denskandinavischen Ländern und demKonti-
nent unter Umgebung Polens geschieht. VordreiJahren wurde unter demEinfluB schwedischer Wirtschaftskreise, diean der