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Hegels Religionsphilosophie in ihren Grundzügen dargestellt und beurteilt

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Academic year: 2021

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(1)

in iljrtn törmiimigen imrgejlrllt սոծ beurteilt

urnit

roi|Tíitfd)(tftlidjen îjilfskljrn 1 Sund Jîtityert

íkoutbírg 1900.

®iiuitanrr|tf¡r Sutfjbrudiťľíi dit՝ ®$iutlvalï>.

yrogr.-llr. 182.

(2)
(3)

Seite

Slorioort... 5

Regels Weltigiongpljtlofírpljif. ©Ölleitung : 1. Slllgeineincr ¡Begriff bet WigionBpíjilofopIjie ... 7

2. Die ©inteiluitg ... 9

@rfter Teil : ‘ Begriff ber iNcíigion. r. ¡Bon (Sott... 11

IL Die Steligion alg földje a) in ber ^ornt bes (Sefufjk... 12

b) in ber gornt ber SSorftelluitg... 13

c) auf ber Stufe bcB DenfettB ... 13

III. Der Síŕultuž ... 17

3Inciter Detí : Die beftimmte JNcíigion. I. Die Statiirreligion 1. Die Staturreligion int allgemeinen... 19

2. Die Wigion ber gauberei a) bie Sleltgion ber jauberifdjen SJtadjt... 21

b) bie ¡Religion beB 3nfidjfeing ... 22

3. Die ¡Religion ber ¡Bpantafie...23

4. Die Staturreligion int Übergänge auf eine Ijbijere Stufe a) bie Staturreligion beB (Sutéit ober bie Sidjtreligion .. . 26

b) bie Staturreligion bog ¡RätfelB... 27

II. Die ¡Religion ber geiftigen Snbibibualität 1. SlIlgenieineB über biefe Stufe ... 28

2. Die ¡Religion ber ©rljabenljeit. Die iübifdje ¡Religion . . 32

3. Die Religion ber Sdjönpcit. Die grtedjifdje ¡Religion . . 34

4. Die ¡Religion ber äußeren 3luectntäßigleit. Die röntifdjc ¡Religion ... 38

Dritter Dcii : Die nbfoiutc íNcligioit. 1. SlllgentcitteB über biefett Staitbpuiilt ... 40

2. ©ott in feiner einigen 3bee an ltttb für fidj. Daß Steidj beg JBatcrg... 41

3. Die einige 3bee ©ottc® int ©¡entente beB IBeiuitfjtfeiitB unb ŽBorftelíenB. Dag Sleidj beg Soljiteg ...43

4. Die 3'bee int ©lenienie ber (Seineinbe. Dag Stcidj bog ©eifteg...46

tëpilmfe. 1. Der ©cfainteiitbrud ... 48

2. Die religiofc ©runbfthnmung... 49

3. ¡ReligionBgefdjidjte unter bent (SefidjlBpititlt ber ©ntiuid:clung 50 4. ßegelg (Sottegbegriff... 51

5. tpegelg ©Ijriftologie...54

6. (Slattbeit uno Sßiffeit... 56

(4)

' -.-V . : ՀՀՀ

... .... - .

...

(5)

heute nod) ein tieferes aíS ein rein hiftorifdjeS ^ntereffc finben werben ? (Ss fdjcint nid)t fo. Ser Äorwbantenlärm ber 3aratbiiftra=

jünger, bie ben Übermcnfdien fneben, աո ibn bann nur 511 'fdjiiell in ftdj gu entbeefen, fdjcint bas plnlofophifdje SageS= imb N?obe=

intereffe vollauf 511 befriebigen. ©rafter benfenbe ©elfter, bie nidjt ganj refignieren Wollen, hoffen mit ben Mitteln ber Naturwiffenfdjaft, mit ©rperiment unb phöfiologifcbcr fyorfdjung bie Welträtfel 31t löfen. 30er ficb aber ber Scbranfeii biefer gorfdjung bewußt ift, Wem baS ignorabimus ber e()rlid)ften unb größten unter ben naturwiffcnfdjaftlidjen Seufern überall ba entgegentönt, wo bie philofopbifdje grageftellung erft beginnt, ber Wenbct fid) nieift bem Wanne 31t, ber vor anberen bie ©renjen beS tßeoretifcben WiffenS aufseigt, aber auf ben Srümmern ber alten bogmatifeben 3Meta=

pbvfif ein Nernuiiftfpftem errietet bat, bas ben praftifd)=fittlid)en Sebürfniffen beS Wenfdjen genügt: 311 Sânt. Bludj in ber S()eo=

logic bat man ficb von ben fpefulatiüen Qntereffeit meßt unb mein՝

abgewanbt. Sa$ gefcßicbtlidj Nachweisbare foil bie leßte Snftanj fein, bie biblifdje Sfjeologie will bie Sogmatif ablöfen, unb and) in ihr füllen bie SehraitSfagcn ber biblifcßen Sdwiftftelfer, bie über bie gefdjicbtlicbe ober vfVcßologifcß erflärbare ©rfaßrung binaiis=

geben, nur relativ unb inbivibuell ober jeitgefdjidjtlicb SRebeutimg haben.

Sille biefe Strömungen, welche empirifdj unb fritifcb ¿uglcicb unb 3. S. eine bewußte Neaftion gegen ^egel finb, fteHen fidj bar als bie nüchterne Nachrechnung einer bas Ni aß überfdjreitenben Sporulation unb haben bamit ihr gutes Necht. Senn überall hat bie mobeme f\orfd)ung imponierenbe Ncfiiltatc gegeitigt. Überall hat fie neue probleme gefdjaffeii unb bie alten vertieft. Biber hat fie bie probleme and) gelöft? Ober bat fie and) nur fichero Niethoben 311г Söfitng gefiinben ? Würbe fyauft, wenn er heute bie WiffenSgebiete burchmuftert, nicht mehr 311 fagen brauchen :

©eheimnisvoll am litten Sag,

Väßt fid) Natur beS Schleiers nicht berauben, Unb WaS fie beinern ©cift nidjt offenbaren mag,

SaS gwingft bu il)t nicht ab mit ¿ebein unb mit Schrauben ? Nie finb wir, wie mir fdjeinen will, weiter von einer bem 3eit=

bewiißtfein genügenben Antwort auf bie fyrage nach ben lebten Urfachen unb 3'veden beS Seins entfernt geWefen, als gerabc heute. Seim bie beftruftiven Senbenjen gewiffer moberner pljilo=

fopbifdjer Nichtungen finb fvmptomatifd) für bie Sbatfache, baß

(6)

baS moberne Senicu unter bem ívűd) tigen Ginbrud ber auf a (len SBiffenSgebieten fid; bcrvorbrängenbcn neuen фгоЫешс unb Shah fachen auf abf olute SBaȘrȘeit refignierenb Verzicht leiftet unb nur nod» relative Sßabrbeiten erwartet, ©о läuft bas moberne Senfen in -Jíiebfcbe fonfequent dúl in bie fteptifcbe ßeugnung ewiger SBaȘrȘeiten. GS gicbt nur nod) Überzeugung b. b. ber Wleiifd) wirb fid) felbft 311m Wlaßftab aller Singe. So lebt bic alte Soplnftit wieber auf, nur baß fie bic -Relativität ber f i 111 i dj e н Sßafyrbeiten beraubtet unb erft jenfeitS von Ghit unb Vöfe, Wb ber äßtlle. jur 9Jlaebt ungebrochen l)crrfcbt, ein neues jarabieš Ver heißt. Soll bieS ber SluSgang bes p()i(i՝fopl)ifd)en SenfenS fein?

Schon beginnt man hier unb ba von ber vornehmen (Seringa fch&ing jener Spftcme, bic bic SSelt aus einem фгіпсір erflärèn wollten, junidjutommen. 9Jlan lernt wieber nach bem ՋԽրսա unb ՉՑօյս fragen. 9Ran fiel)!, baß bie GrfcbeinungSWelt unb bic (Sefdjichtc fich nicht felbft erflären, fonbern baß fíe nur ßeidten finb, bie Vom bent'enben unb jufammenfaffenben (Seifte erft ju einer finnvollen Siebe georbnet werben muffen. Slber wo ift ber (SeniuS, ber bic $ßahrheitSftra()len, bic uns überall ba entgegculeudjtcu, Wo ber 9Jicnfdjengeift crnftl)aft forfdjt, jufammenfaßt, baß bic Strahlen ein Vilb ber ewigen Sichtquelle werben ? Șn ^egcl er fannte baS Vewußtfein einer Vergangenen geil fold) einen Genius.

SB ar baS wirtlich nur bic Selbfttäufd)ung eines Zeitalters? 3Sar Regels (pfuMophic Wirtlich nur ein prächtiges fyeuerwerf, baS gaiifclnb jene Gentralfonue vorfteHte, um bann mit (Sefracb ju jer platten unb uns erft recht in ober ginfternis ju laßen ?

SBer an eine Gntwidelung in ber ãRenicÇhdtSgefdjidjte, and) in ber (Sefcfddjtc ihres geiftigen Sentens glaubt, wirb ernftlidj fragen, ob nicht boci) SßabrheitSniomeutc in bem ^egelfcbcn Spftem vorbanben finb. Vielleicht finbet er in ihm Vaufteinc, bic er beim SliiSbau feiner äßeltanfdjauung verwenben tarnt ; vielleicht entbeeft er, baß unb Wo bic SBeiterentwicfelung an Regel' anfnüpfen muß.

Sicher aber wirb bann gerabe ber Seil bcS SpftemS burebforfefü werben muffen, ber bett abfoluten (Seift, ber (Sott in feiner ewigen (Scfd)id)te barftellt. Senn bie g-rage nad) (Sott Wirb f of ort wieber bie (Srunbfrage, wenn bic äUenfdjhcit, überfättigt von bem VicU heutigen Vilbe ber Grfdjcinungswctt, wieber nach bem CS rímbe bcS Seins ju fragen lernt.

SarjufteKen, was igegel uns über (Sott unb Religion ju fagen bat, unb ju zeigen, worin für beS VerfafjcrS SInfchauung unb VerftänbniS ber SBert ber öegelfcbcn (Scbantcn liegt unb wo ißre Sobrante, baS foil bie Aufgabe ber folgenben Slbbanblung fein.

Gittert finb Regels SBcrfc nach ber (SefamtauSgabc : Vertin 1832.

Bromberg, im februar 1900.

(7)

ginfeiíung.

Slllgemeiner begriff bcr IReíigionspíjilofopíjic.

„Set՝ ©egenftanb ber ¡ReligivnSpbilofoplnc ift bcr bodjfte abfolute, biejenige ¡Region, worin alle ¡Rätfel bcr ¡Seit gclbft, alle SBiberfpriidie bes tiefer finnenben ©ebankenś enthüllt finb, alle Scbmerțcit bež ©efübls verftummeii, bie ¡Region bcr ewigen Sßalnbeit, ber ewigen ¡Ruhe/' „Sitte ¡Berfcítlingungen ber tncnfdjlidjeit 5Ber=

bältniffe, Sbätigkeiteii, ©eniiffe, alles, was ¡ffiert, Sichtung fűi­

ben SRenfcbcit bat, worin er fein ©Ittel, feinen ¡Rubin, feinen Stolj fudjt, finbet feinen lebten SRittcIpunkt in bér ¡Religion, in bem (gebauten, SeWufjtfein, ©efültl ©otteS. (Sic ift fo bcr Slnfaitg unb baS feitbe von Sittern; wie alles aus bief em funíte hervorgebt, fo gclit auch alles in ibn jurüd ; ebenfo ift er bie SRitte, bie Stiles belebt, befreit, begeiftet." (Regels Sßerke, ¡Bb. 11, S. 3.)

Sind, bie ¡Religion ift eine ¡Befdjäftigung mit biefent ©egein ftanbe. Siefe ¡Befcbäftigiing ift bas Sewußtfein bcr abfoluten SSabrlieit, als ©mpfinbung ift fie Seligkeit, als %(;ätigteit will fie bie febre (SotteS offenbaren. Sie in bcr ¡Religion wirkfame ix raft ift bcr ©laube, ber bann auch bas ¡Sollen beS fjiibiVibuiimS regiert.

¡Religion unb ¡ReligioiiSpljilofophie babéit fomit benfelben

©egenftanb, beibe finb ©otteSbienft, aber beibe auf eigentümliclie SBeife. 3nbem aber ¡Religion unb fpbilofopbic bie ewige SBaȘrȘcit in ihrer Objektivität b. b. ©ott junt ©egenftanbe babén, treten fíe in Äonkurrenj, in Spannung. 3m ¡Verlauf bcr ©efdjidtte ift biefe Spannung ftets fühlbar gewefen. Siebt man von Vorühergèßenben unb Vorübergegangenen ©egenfäben jWifdten ¡Religion unb ipbilo=

f opitie ab, fo leugnet bie Sbcologie bie unmittelbare (SrienntniS

©otteS, fie will nur bie ¡Beziehungen ©ottcS jum ^nbivibuum feft=

ftetten unb will nicht fortfefweiten jum göttlichen SBefeu, wie biefeS an fid; fclbft wefentlid wäre. Sie ¡Religion kennt bemnacb nur ein burdą göttliche Offenbarung vermitteltes SBiffeii von ¡Bejiebungeit

©otteS jum SRenfdten unb bat bann weiter ju geigen, Weiche folgen biefe ¡Beziehungen für baS Sebeit unb bie Sittlichkeit Șaben.

Sie ipltilofopbic fragt aber juerft unb vor allem, was ift ©ott an fid), als ©egenftanb beS Senkens.

¡ffiic bat fid) nun bie ißbilof opitie gegen bie offenbarte ¡Re=

lißion ju verhalten? Sluf keinen gall barf man fagott, baft bie

¡Refultate beiber nebeneinanber beftețten konnten. Ser ©lauhe an

ben Subáit ber pofitiven ¡Religion kann nicht befteben, wenn bie

üSernnnft fich vom ©egenteil überjeugt itat, „benn bcr menfcblidje

(8)

(Seift ift im iynnerften nid)t ein fo (SeteilteS, in bem Zweierlei be=

fielen tonnte, was fid) wiberfpridft" (33b. 11 Հ ՛Ջ. 26). ©cm=

gegenüber wirb ju er Weifen fein, baß bic Vernunft ein Siecitt trat, hier Cdebőr ju forbern.

Biber ift es nid)t gerabe ein Siefuitat beS vernünftigen

©enfenS, bafs bie Vernunft nidjt bie 3Ba()i"heit ber Statur (SotteS ernennen fann? SJiuß nicht unfere Vernunft, wenn fie bas Hin cnblidje fid) jum (Segenftanb macht, notwenbig irren ? Stur eine llnterfudfung ber Vernunft felbft auf ihre gäbigfeit, (Sott ju er=

fennen, fbnnte bann bie SRöglichfeit einer SîeligionSpȘiimopijie bariban. 3)tan Șat gefagt, -Religion fei überhaupt nur ©adíe bei՝

(SefüblS, nicht (Segenftanb beS ©enfenS, weil baS Verhältnis beS SStenfdien ju (Sott nur in ber Sphäre beS (SefühlS liege unb nicht ins Renten Șinuberge&ogen werben főnné. ©amit aber wäre (Sott jebe Dbjettivität geraubt, benn was in meinem (Sefli bl ift, ift nur für mid), nid)t fclbftänbig an unb für fid). 6S muff bann erft beWiefen werben, baß (Sott nicht nur m e i n (Sott, baß er nitfit nur ein Sßrobuft meiner Sdjwädfe, meiner Hoffnung, meiner yiird't ift. Stid)t ein (Sefültl toon (Sott, fonbern baS ©afein (SotteS bat fold)en ©inwänben gegenüber bic fß()ilofopl)ie ju beweifen. ©tefe Slufgaben ber fpfjilofopțjie werben noch baburcb erfd)Wert, baß nid)t wie bei anbern SBiffenfdtaften ihren (Segern ftänben fd)on toon Vornherein ein ©ein jugeftanben Wirb, ©ic f3()ilofof)bie hätte fid) alfo erft il)ren (Segenftanb ju beweifen unb, ehe fie etfftiert, ju beweifen, baß fie eriftiert, fie müßte vor ihrer

©riftenj ihre ©giften* beweifen.

©elite bie fpßilofopßie biefe Vorfragen erft Wirtlid) bc=

antworten, fo wäre fie überhaupt unmöglich- Biber fie fann junäd)ft an bief en ’ ginberniffen vorübergeßen. ©clbft bie Von Rant geforderte Unter fueling beS (SrfenntniStoermögenS erübrigt fid՝, well fie unmoglid) ift. ©enn biefe gorberung Șebt fid) felbft auf.

„SBenn Wir nic()t anS fpßilofofibierett gehen folien, o()ne bie Vernunft vernünftig erfannt gtt haben, fo ift gar nid't anjufangen, benn inbem Wir erfennen, begreifen wir vernünftig, bies folien wir aber laßen, ba Wir eben bie Vernunft erfennen folien." (33b. 11,

©. 29.) ©arum fann biefe Unterftidfung nicht vor bem fpf)ilofopl)ieren angeftellt werben, fonbern fie finbet ihre Stellung irn ißfnloföfteren, benn baS Verhältnis ber enblichcn Vernunft jur göttlichen faun nur in bem (Sebanfenftoftem felbft, nicht vorher bebanbclt werben. SHd)t minber fallen jene anbern Vorfragen naeß bem Verhältnis jur pofititoen Veligion, nad) bent Siecht beS (SefühlS als ©rägerS ber Religion unb fchließlid) bie ^rage nací՝

bem ©afein (SotteS in bie Slbbanblung unb nicht vor fie. ,,©aś

macht ben llnterfchieb einer 2Biffenfd)aft von (Unfällen über biefe

SBiffenfchaft ; biefe finb jufäHig, infofern fie aber (Sebanfen finb,

bie fich auf bie ©ache beziehen, müßen fie in bic Slbhanblung felbft

fallen." (Vb. 11, ©. 29).

(9)

©ie Einteilung.

Sßie in ber ©nttoideluiig ber ípflanje ju Slnfang bas Samen korn'gefcßt ift, biefeS fid) in mannigfachen Stufen unb germen bie alle fdfon in nuce im Samenforn enthalten toaren, entfaltet um fcbließlicb ein neue? Samenforn hervorjubringen unb bantit bie öeftimmung ber ißflanje ju erfüllen, fo muß an bie Spiije feber p()ilofopl)ifœen ©nttoid'eliing ber begriff treten, in bem feimartig bie »erfeßiebenften Seftimmungen enthalten finb. tiefer ^Begriff faltet fid) auSeinanber in feine mannigfachen ErfcbeinungSformcit, bie alle ©eil am begriffe hrtben, aber alle ibn nicht in feiner SBahrbeit barftellen. Sille biefe ErfcheinungSformen treffen fiel) bann tote Strahlen in einem Sfrennbunft; ber begriff fommt von feiner enblicbcn Seftimmtbeit jur llncnblicbfeit, toir erhalten als neu- gebilbeteS Samenforn ben toabrbaften begriff, bie a b f o I u t e 3bee. So but benn and) bie ŔclígionShbitofopbíe bom einfachen begriff ber Religion auSjugel)cn. Sils SlnfangSbunft feßen toir ben

© e i ft, baS rein ©eiftige in abfoluter Einheit mit fid). ©ritt biefe Einheit auSeinanbcr in ein Objeft unb ein fubjeftioeS 33etoußt=

fein, baS ficb auf bieS Slllgemeine, ©eiftige als fein Qbjeft be=

jiebt im (Befühl, in ber Rorftellung, im ©enken, fo beginnt Síeligion. Sieligion ift hiernach ein SBiffen beS enblicbcn ©elftes bont unenblichcn, bie Erhebung bcS SKenfdien ju ©ott. Slber biefe Erhebung erregt jugleicl) ein ©efübl beS SlbftanbeS, ber ©rennung non ©ott. ©iefe ©rennung fud)t baS Subfeft aufjubeben, inbem es ficb innig mit ©ott vereint, fid) in feinem ©bun unb Saffen mit il)m eini'crftanben ju totff en flicht, um bei ihm in ©naben an=

genommen ju fein. ©icfeS Streben i՝olljiel)t fid) int Kultus, ber in ber allgemeinftcn gorm Slnbad)t, unio mystica ift.

SIÏS böcbfteS Sein fanben toir bett ©eift für fich, ibn als baS boit fidi felbft ©efebte. Sßill er aber ju fid) felbft, jum Vollkommenen Setoußtfein von fid) gelangen, fo vermag er bieS nicht unmittelbar.

Sonbern ivie baS Äittb trog feiner Slulage baju erft burd) S3i(bung unb Enttoidelung ©eift toirb, fo faun bas Slbf ointe erft burci) Entfaltung ber in feinem begriff liegenben RÎ órnente unb vor allem nur baburd) ju fid) felbft fommen, baß es für ein anbereS ift, an bem cS feine 3)1 órnente unterfd)eiben faun. ©aS giel biefer Ent=

toidelung, biefer ©bätigleit beS ©elftes ift, in voller Erkenntnis ju

fid) ju kommen. Slber ein SSeg mit Verfcbiebenen Richtungen unb

mannigfadien Stationen führt ju blefem gielc. ©iefe Stationen finb

bie beftimmten Religionen. Stuf keiner biefer Stationen ift

ber ©eift febon am g iele, fein Sfetoußtfein von fid) ift überall noch

iiid)t bas toahrßafte ; aber auf einjelnen Stationen ift er bem gicle

naber. ©aS, toaS ber ©eift auf einer neuen Station über ficb ins

QJctoußtfein bekommt, ift toalfr ; unb fo enthält jebe Religion

Riomentc ber 2Bal)rbcit, unb bie ßiftorifdi getoorbenen Religionen

ertoeifen fiel) fontit als bie aus ber Ratur beS ©elftes, ber in bie

(10)

SBelt trat, mit Rotwenbigïeit fid) ergcbcnben gormen für feinen Sweet, fičí) fiel) fcïbft in ba§ SÖewujjtfcin յո bringen. Unb ber menfebíidje (Seift, ber in ben mannigfachen Religionen tbätig ift, ift bemnad) baS -¡Raterial be§ ab) о inten (ŚeifteS für biefen Sweet.

(Selben mir mit biefen Rorftellungen an bie einjelnen Religionen Iteran, fo babén Wir յո erwarten 1) baß feine fdfon bem begriff abäqnat ift, 2) baß jebe neue -momente beS (Begriffes enthalt.

Siefe neuen Riomente wirb man ßerauSfinben, wenn man fragt : Wie Wirb (Sott gewußt unb wie wirft biefeS SBiffen von (Sott im

@ubjett. Senn je mehr biefeS fiel) mit (Sott oerbunben weiß, wirb eS and) eine Rorftellung von ber aus bief er Rerbinbitng folgenben Unfterblicßfeit feiner Seele [iahen. Sie SSorftelhingen von (Sott unb llnfterblicbfeit werben alfo für nufer Urteil maßgebenb fein bei (Beantwortung ber grage, ob in einer Religion ber abfolute (Seift auf feinem SBege jur Selbftbarftettung erft im Anfänge ober fchon im weiteren gortgang feiner Shätigfeit gewefen ift.

(Snblidj Etat ber (Seift baS abfolute Stiffen von fleh erreicht.

Sn ber abfoluten, be r cf)rift lidien Religion wirb e&

offenbar, Wa§ ber (Seift, wa§ (Sott an fieß feibft ift : felbftbeWiißter (Seift ohne (Qeftimmung unb (Qefcßränfitiig.

„Śief er (Sang ber Religion ift bie wahrhafte Zßeobicee ; er jeigt alle (Srjeiigniffe beS (SeifteS, jebe (Seftalt feiner (SelbftcrfenntniS als notwenbig auf, weil ber (Seift lebenbig, Wirfenb unb ber Srieb ift, burcii bie Reiße feiner (Srf ebeim ingen jum (öe=

ivußtfein feiner felbft, als alle Wahrheit, btnbiirdjjubringcn."

(39b. 11 e. 44.)

(11)

tëtrffer ^eif.

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cțțvtff brr

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i.

ՉՅօո Տրէէ.

дііі՝ bie ^cgclfdtc ^biíofo^bie i|'t baž elfte baž Șogifdțe, baS reine ©etilen, baž bann als Statur „fid) entfdiließt, äußerlich 31t fein". ©aS dritte ift ber (Seift, ber in %e)ießung 311г ՅԽէսր tritt unb baS Sețte, baS fftefultat ber ganzen ipßiiofo^ßiè, ift Gott: „Gott ift baS abfolut Söaítre." ©ie DieiigionSb^ilofopßie ift biernadt ber Scblußftein beS ^bentitätSfbftemS, unb fie fețt baS gante Gcbaiibe voraus. ©roțbem fann bie ÖteligionSpbiiofo^bic, al-Հ eß ft em für fielt betrachtet, von bicfent ßufammenhange abfeben unb bie leere, abftrafte, iviffenfcßaftlid) noch nicht entGidelte 33or=

ftellttng „Gott" als baS 3lbfolute an bie Spițe feßett. ©ie erfte SluSfage, bie in bent begriff Gottes liegt, ift feine 31 Идет ei tt = beit b. b. er ift baS in abfoluter ©inbeit tűit fielt Sefinblidje, außer bem es fein Sein giebt, baS gegen iE>u felbftänbig tväre.

31 HeS, ivas befiehl, hat betunad) feine 2Bur¿el in blefem einen,

©amit ift als jtveite Seftintmnttg Gottes auSgefagt : Gott ift bie S u b ft a n 3, bie allein ivat)re SBirflidffeit. Um bei blefem Saț nicht rettungslos bent SfúnojiSmitS 31t verfallen, muß man fleh gegentvärtig halten, baß bief er Saț nicht abfolut fejtgebaltcn Gerben foil, baß 311 ihm noch ankere SluSfagett Ьііізіііоттеп iverben, baß er aber bantut 3unäcßft in biefer Fahlheit aufgeftellt Gerben muß, Geil bie fubjeftive 33orauSfețung für ben begriff Gottes nichts anbcreS fein fann als baS reine ©enteil, „©iefer 3lttfang ift alfo Inhalt itt uns." Știr bas reine, abftraite

©eitlen ergiebt fielt aber bie Subftantialität als itotGcnbige 3luS=

fagc über Gott, ©er orientalifcße Pantheismus, ber SpiitotiSntiiS, hat feine Scbranfe barin, baß er baS Göttliche nur als baS SSefen ber ©inge barftelit.

©tefe abfolute Slllgcmeinbeit muß nun nach bett Gefețcn ber Sogif (hier feți alfo bie ^egelfdje dieligionSphilofopbie feine Sogif voraus) 311m Unterfdiieb ihrer in fielt fortfchreiteii, ficb als iSe=

ftimmtheit fețett, auSeinanbertreten in ein Siibjeft unb Dbjeft b. (՝• Gott febafft eine SBelt, für bie er ift, bett fubjeftiven Geift.

©amit ergiebt ficb als britte SluSfage: Gott ift Geift, benn erft

Go ein Sein für anbereS, ein ficb SOianifeftiercn ftatt bat, ift Geift.

(12)

SW eiiblicbe Seluußtfein, bent fičí) Glott, um (Seift gu fein, mmiifeftiert, erfcheint Wer alé etmaé anbereé alé (Sott, Später toirb fiel) geigen, baß bieé nur Schein ift, baß ber enblidie (Seift mefentlid) (Sott ift. gum SBefen beé (Seifteé gehört, ba er ja für ein anbercé fein muß, bgé (Srfannttoerben: (Sott ift offenbar, unb nur fournit er offenbar iß, ift er (Seift, „benn (Seift iß nur für bett (Seift."

II.

2>ie religión aív ¡oliíje.

SBenn mir baé äße f en ber Dl élig i o n feßftellett mollen, muffen mir hiernach bon (Sott alé (Seift ausgeben, benn erft als folger tritt er in äkgiehung gum Subjett, unb eben in bicfcr Begießung beé SubjefteS gu einem (Segenftanbe außer ihm liegt baé dßefen ber ^Religion. Sßie fontnit bas Subjett gum SBemußtfeiit (SotteS b. í), gur religion ? Sßeil es ein bentenbeS $ß efen ift unb meil Serifen ltidßS anbereé ift alé baé Allgemeine gum (Segenftanb haben unb baé Allgemeine (Sott ift. ©iefeé unmítteU bare SSemnßtfein toon (Sott fann rein fubjettito fein, bann ift eé nur (Sefühl unb im (SefüßT. @é tarnt toon mir alé etmaé außer mir toorgeftellt merben : (Sott iß meine ißorftellung. (Sott muß aber feißeng außer mir, unabhängig toon meiner JBorftellung haben. ©iefe (Semißheit erreichen mir im Renten, baé mir geigt, bie (Semißheit, bie ich in ber DSorßellttng intuitiv fo gemiß batte mie meine ©rifteitg, ift auch SBabrheit. ©enn äßalirheit unb (Semißheit finb nicht ibentifdi.

а) ï>ie dmrm bem (ßcfiiljlm.

ЗВеіІ ber Wlenfdj) ein bentenbeS dßefett ift, meiß er unmittelbar toon (Sott, ba ©eilten nichts anbereé ift alé baé Allgemeine, alé (Sott gum (Segenftanb haben, ©ie mefentlicbfte Seßimniung ber Allgemeinheit nun ift bie Șbetttitât, baé nur auf fid) öegogenfein.

ЗВІ11 ich aber toon etmaé fagett, baß eS nur in Śegiehung git ficb felbft fleht, fo fago id;: eé ift. ©ie Sefttmtnungen beS Seins unb beé Allgemeinen finb alfo biefelben: bie Segiehung auf fid),

©aé Sein ergiebt fid) fo unmittelbar als eine Seftimmung bes Allgemeinen, ©iefeé Sein ift aber nur ein Sein in mir, ba eé ja ßkobuft meines ©entoné mar. DA ein Sein ift mir unmittelbar gemiß, ba ich bon ihm nicht abftrahieren fann. Soll nun gegeigt merben, baß (Sott ein Sein an ficfi gufommt, fo muß gegeigt merben, baß (Sott unb baé Äkmußtfein nicht gmei finb, fonbern baß fie eins finb, (Sott alfo ebenfo mie bent bann toon ihm untrennbaren geb ein Sein an fid; gufommt.

Als Ort, in bent bie Untrennbarfeit (SotteS unb beS geh

unmittelbar fiar merbe, mirb baé (Sefühl genannt, gut (Sefühl

mirb bie žBeftimmtheit eines (SegenftanbeS meine eigene, id) merbe

(13)

erfüllt von ilir, eg entftebt atiß bem Sein bes fülilenben SuhjeftS unb beß gefüllten Segcnftanbeß e i n Sein. So fcbeiiit mirflid;

im Sefüftl auß bem einen Sein auf bie ginéi Sein (Subjeft unb Segenftanb bcß Sefüfjlß) gefd;loffeit iuerben gu biirfen. 3lber bief er Schluß Imit nidit ftanb. 3d’ földe $urdft, Hoffnung ; ivas id; fürdőé, boffe, ivar vieííeídd nie unb wirb nie fein ;

©rbidftete» unb Srlogeneß, (dûtes unb Sd;led)teß, SBirflidieß unb 9liditmirflidieß ift in unferm Sefiibl. Sefübl ift alfo eine fyorm für ben mannigfacftften Subáit. 315er bief er 3nbalt erhält barin ieiite Seftinimtíieit, er fann burdi belieben gefegt fein. Sßirb baß Sein (Sotteß im Sefübl nacbgemiefen, fo iann eß ebenfo gufällig barin fein ¡nie vieles anbere.

3՝m unmittelbaren SBiffen ivar ber Segenftanb nidit tva^rbaft fcicnb, fonbern baß Sein fiel in baß tviffenbé Subjeft ; baß Sein int Sefübl genügt nidit ; mir fliehen nadi einer region bcß Se=

mnfttfeinß, in ber ber Segenftanb eigenes Sein Etat in ber $orm abfoluter Scftimmtbeit unb fontmen fticbenb gttr $orm ber Sorfteßung.

b) Die Jo rin ber llor|tcllitiig.

Sorfteßung ift ber Snlialt bcß Semiifttfeinß, ber unmittelbar Our di finnlidie âlnfdmuttng in baßfelbe fomntt. Sic Sorfteßung verfnüvft bie einzelnen ëigenfdjaften eineß Segenftanbeß burcii

„unb, aud;", unb fölvett etivaß Seiftigeß vorgefteilt ivirb, tvirb eß in abftraftcr, einfacher SegieȘung auf fid; betrachtet. So (teilt bie Sorfteßung (Sott unb feine Seftimmtbeiten, cito a feine Süte, Sldmacfit, Sereditigfeit, einfach jebeß für fiel) bin, aber begiebt fie nodi nicht auf einanber ; bie mannigfachen Seftimmungen haben vielmehr noch ben ©ftarafter beß Zufälligen. Sa bie Sorfteßung giibetn von ber fittnlidien 3lnfd;annng gttr g ei fügen emvorfteigt, brüd't fie auch baß Seiftige noch oft burd; Sinologie beß Sittnüdjen aus, burd; SB orte unb gefdjiditíicbc Sarftellung, bie mir fofort alß Sleicbnijfe, alß Silber, alß Sdiale für einen tieferen Inhalt em=

Vfinben. Soldie Slußbrüde, etma mie „Soim, (Srgeuger, Saum ber Srfcnntniß" u. f. f., gehören ber Sorfteßung an unb poftulieren fofort eine böbere SetraditnngSmeife, bie baß cigentlidie Зипеге, bie mabre Dbjeftivität, mie fie mit Sotmenbigfeift ift, betrachtet.

c) Die Stufe bes Denkens.

Sie Sorfteßung betrachtet bett (Segenftanb einfach für fid), baß Senfen gerlegt ibn in feine mannigfachen Seftimmungen.

SBaren uns in ber fyorm ber Sorfteßung Verfcbiebenc Seftimmungen eineß Segenftanbeß burd) bie finnlidie Slnfcliannng inß Semufttfein getreten, fo iverben int Seiden biefe Seftimmungen auf ibn alß ein Sangeß begogen. ßrft bann fomntt eß unß gum Semufttfein, baft mandie Seftimmungen fid; git lviberfj)red;en fdieinen g. S. bei Sott feine Sered՝ tigfeit unb Sitte. Saß Semufttfein von földien 2Biber=

fVrücben unb ihre Slitflöfttng ift bie gtvcite Slufgabe beß Seiden».

(14)

©rittens ŕ e trudi tet ba» ©enfen ben Gegcnftanb vidít if öltért für fid», fonbern tvefentíicf) itt feinem Verhältnis & einem anbcren, bas fein Sein bebingt; es fragt alfo nad) ber Wotwenbigïeit feines Seins unb liebt bantit bic für bie VorfteHuiig maßgebenbe Kategorie bcr Unmittelbarfeit gättjlicb auf, eS leugnet alfo bie 9Jiöglirf)feit unmittelbaren SBißenS. behaupten wir trotibcm bon etwas (Snblidfent unmittelbares äöiffen 311 haben, fo faun bas nur fagott, b a f; wir tut» ber ftattgeȘabteii Vermittelung nirfit mehr bewußt fiitb; ift borfi bie Süifcbauitng felbft Vermittelt burcb ihr Objcit, reines (Seifen, reines jgöreti ift nichts.

(Sine folgte Ermittelung muß nun auch ftattfiuben bei bem dßiffett von 6)ott, bont Unenblirften, fo febr uns gerabe bie» SBiffen als ein unmittelbares erfrftcinen will, weil e» nicht äußerlich in bett 9Jienfd)cn bineingebrarfit ift. Wian wirb beim SBiffett boit Sott eben jo bei bem bont Sfeclite unb ber Sittlichkeit an bie Sehre SßlatoS boit ber (Erinnerung erinnert : eS fei etwa», was ber Wlettfcl) urfÿrüngiirfi in fielt trage, eS brauche ihm nur 311m Ve=

muß tjein gebracßt 311 werben, ©ie Vermittelung bei biefetn dßijjen faun nur als eine innere gebarfit werben, als eine Offenbarung Worte» in tut», fein Weift giebt ßeugiti» unferm Weift. ©ieS Übergeben bont Unenblirften 311m ©nbliclien unb bont ©üblichen 311m Unenblirften, wie wir füglich bieje Offenbarung bejeitrfnen fönneu, feßt eine innere ©inbeit voran», einen VerttbrungSbunft, ben beibe getneinfatn haben. SBerben alfo auch Wott unb SJceufdi als berjrftleben gebarfit, fo haben fie bocit einen ©inigungSpuitft, eben jenen Ort bor bent Wlenfrften unbewußten Vermittelung, jener inneren "Bewegung beS Wienfclieit 311 Wott. $ft f° Veligion ein 3(ft im Innern beS Wtenfclien, fo müßen bie fogenannten VeWeife bont

©afein Gottes uns unbefriebigettb erfcliettten. ©etilt bei einem VeWeife, mit bent ich mir bie Wotwenbigfeit eines ßufantnten=

hattgeS ins Vewußtfein bringe, laße ich baS Wef uitat abhängen von mir Vefannteni ; aber bie Vermittelung für meine ©infiebt ift burrftattS nicht ibentifcb mit ber Vermittelung, bie itt ber Sarfte felbft liegt. Vei Veweifett von Wott ift e» aber natürlich verkehrt, ibn, ber als baS Wirft tabgeleitete bargeftellt werben foil, bont

©üblich ett auSgehenb 311 erweifett. ©aS, was fo in ber gorttt eines logifcheit VeWeifeS iiitgeitügenb ift, wirb von ititenblichcr Vebeutung, wenn e» bon uns als Wang nuferer inneren ©rßebung 31t Wott erlebt wirb. So wirb bie gonu be» VeWeifeS mit ¿Redit abgclebnt, aber bie Sache ift wahr, baß bcr cttblichc Weift 311m Uttenblicbeit, 311 Wott tiitb bant it 311г Sßalirbeit firft erbeben fort.

Silfo auf bie g r a g e n a dit bcm Verhältnis be»

© tt b l i ch c n un b U it en b l ich e n frißt fielt nufere Unter jtirftimg 31t, fie ift bic Writnbfrage alter ^Religion. Sßir finb cnblich, äußere lieb abhängig unb haben ein Vewußtfein biefer Srftranfc. ©iefeS

©afein erfrfieint bem Weifte als ein feiner Vcftimmung nicht gemäßes,

beim er bat bie Gewißheit ber ©inbeit mit fiert, unb biefer ©inheit

(15)

Wiberfpricbt ba» ®cfübl einer Sdjwanfe, einer Negation in tinit.

Sarum ftrebt ba» Subjeft gegen biefe Sd; raufen an, c» fließt fie burd; 'öefriebigung feiner Vebürfniffe aufsiibcben unb befaßt bantit fein Sein. SaS, was fo über baS (Sublime binausweift, fann fcíbft nidjts ©übliches feilt, benn nur ber faun etwa» ai» Serrante enťp finben, ber an fid; über bie Scbranfe hinaus ifi. ^nbeni luir itnS aber felbft als cnblicb füllen, fejsen luir bas Uiienblid;e als Cb feit außer uns, als ein AnbereS, al» baS llnbefcbränfte. Ve=

Siebt nun baS fielt feiner ©nblicbfeit bewußte $}di fid) auf ba»

ІІпепЬІіфе, fo faun baS geb hierbei nicht befteben, eS erfebeint als bas Dlegatitoe, Abhängige, cS verfließt, unb luir empfinben furcht, Abbängigfeit. Sroßbem gebe ich nicht unter, id; besiehe mich auf mid; felbft. So luciß id;, baß id; nichtig bin unb fühle mich bod; als affirmativ geltenb. Siefen Sßiberfprud; fließe id; 311 löfen, id; fud;e über bie ©nblicbfeit fńnauSsttgel;en. Sa luirb nun aber fofort ge=

lagt: bie» Streben ift Vergeblich, baS llnenblicbc bleibt bir uiierreid;=

bar, baS ^inauSgebcn bleibt Dichtung in bie gerne, Sebnfucßt, bn fannft (Sott nicȘt erlernten. Sie ^Beobachtung giebt bief ent Stanbpunft Diecbt, benn fie führt iiidit inciter.

iilber bie dtiebtung nach bent Unéhblicbett ift bod; in mir, unb alle», iva» ich vorn unerreichbaren genfeits atiSfage, finb fub=

feftive ŽBeftimmtl;eiten meiner felbft. Sarum muß and) ber 3wic=

fpalt, baß ich mich foivobl als Unenblid;e» Wie als ©nblidje»

verneine, in mir liegen unb sivei ^Richtungen in mir barftellen.

Satuit verföl;nt fid; baS Gnblicbe mit fiel; felbft, ínbem eS fid;

al» baS Affirmative fetit unb fagt: id) bin unb, fittticb betrachtet : ich bin gut. Cb biefe 33erföl;mmg bé» ßiviefpalteS bie ivabre ift, fann nur eine Sarftellung beS Ճ e r b ä 1 1 n i f f e 8 vom

@nb lieh e n s u m U n e nblidte n lehren.

a. Sie Gnblid;fcit in ber f i n n I i d; e n © r i ft e n 3.

Auf bem Stanbpunft be» natürlichen Sein» bin idi Viel=

fachen äußeren Verpältniffen, ©mpfinbiirtgen, Vebürfniffen unter:

ivorfen, eS ift anbere» vorbanben, baS nicht geb ift, feber Srieb besieht ficb auf ein anbereS. Sie Vefriebigiing be» SriebeS ließt freilich biefe ©nblicbfeit auf, aber ein Srieb brängt ben anbern, eine Seibenfchaft bie anbere; barum ift biefe Aufhebung ber ©nblid;=

feit feine wahrhaft reale, gut Sobe enblid; wirb bag Seben als aufgehoben gcfefct, er ift fomit bie legation von etwas Negativem b. b. bie offenbare Aicbtigfeit. So ift ber Sob ein SoSfommen vom ©nblicben ; bieg ift er nicht für bag unmittelbare Vewußtfein, fonbern für bag Senfen. SBir betrad;ten babér

З. bag Verhältnis beg ©üblichen 311 m llnenb Ііфеп auf bem Stanbpunft ber dtef lorio n.

tRefleftieren wir über ben ©egenfab vom ©nblicben unb Un=

enblicben, fo ergiebt fid;, baß beibe fiel; gegenüber flehen, ein» baS

anbere auSfcbließenb. SaS llnenblicbe begrenzt bag ©übliche, fängt

(16)

ba an, ivo bief ей aufbört, ей Șat bann aber felbft feine ©renje am ©nblidjen unb ift bemnadj felbft ein Vegrenjtes b. b. ©nblidicS.

So verfcbwinbet ber ©egcnfaß. Senn trollte man fugen, bas llnenblicbe bat feine ©renje am ©üblichen, fo fann biefeS auch an jenem feine buben, fie Wären jufammenfließenb ibentifdj, beibe un=

епЬІіф. gaffen Wir baS ЗФ a 15 bas ©nblidje unb ba5 ^enfeitS, baS llnenblicbe als bie Negation bcsfelben, fo ift cS bocb eben baS ЗФ, bas biefe fReflegion macht, bas baS 3^'feits probuciert: baS llnenblicbe ift nur ein von ihm gefebter ©ebaide. SaS ЗФ felbft ift alfo biefe -Negation ber Negation, in ihm Verfcbwinben bie

©egenfäße. Sa5 ЗФ bebt fo bie ©egenfäße auf, aber nur fo, baff ей fidj als ibentifdj mit bem Unenblid)en feßt, inbem ей bas llnenblicbe junt ©nblicben macht. SieS ift bie bödjfte Sf'iße ber Subjeftivität, bie alles auflöft; alles Verfcbwinbet, nur fie felbft, biefeS richtige bleibt. Samit wiberfpricht fiel) bief er Stanbpunft felbft, inbem er baS, was ficb felbft negiert, allein als Realität, als SBabrbeit fehl. „Auf biefem Stanbpiiidt ift gar feine ^Religion möglich, benn id) bin bas Affirmative, Wäßrenb £>ie an unb für ficb feienbe gbee in ber Religion jdflechtbin burd) fid), unb nicht bind) mid) gefegt feilt muß." (33b. 11, S. 110).

y. ®aS Verhältnis beS © n b I i ch e n j u m II ո erblich en in ber Vernunft.

5)ie Ronfeguenj forbert, baß ein Staiibpunft gegeigt Werbe, in bem einerfeits bas Subjeft ein Öbjeft anerfennt, in bent anberer=

feits zugleich bie grei beit bes Subjeftes erhalten bleibt. 5)ieS ift nur möglich, wenn id) mich als biefeS 3® negiere unb mir nur gelte als Allgemeines. S)ieS ift ber Stanbfnmft ber benfenben Vernunft unb baS քՇհսո ber Religion.

3uerft ift mit biefem StanbȘpunft gegeben, baß baS Subjeft ein DbjeftiVeS anerfennt; weiter ift gu fugen, baß biefeS Dbjeftive, ba es Wahr unb affirmativ ift, Allgemeines ift. Sas Subjeft Ver=

l)ält ficb 3 U biefem Allgemeinen wefentlid) benfenb, benn SĎenfen war ja baS Allgemeine յաս ©egenftanb babén. 3e n tebr ich nun bie Sad)e felbft beide, ihren ©ebanfen benfe, um fo mehr ift bie Vejiebung meiner als eines Vefonberen jur Sache weggenommen, icf) Verbaíte mid) objeftiv, verjidjte auf mich in meiner fßartifularität.

©ebe id) mid) aber auf, fo unterfebeibe ich mid) von bem ©egen- ftanbe, mid) als baS fßartifidarc gegen baS Allgemeine, als baS Accibentielle gegen bie Subftaiij, als ein -Moment, baS nicht für fid) ift, fonbern auf fid) Verjiditet. Sarum fann baS Allgemeine von mir aus feinen 3td)alt befommen, fonbern eS bat feinen Յո - balt nur an ficb, unb ich fdjaue mich an als bas, was fein Ve- fteȘen nur in ber Subftanj bat.

3'3ie ftellt fid՝ nun abftraft bas Verhältnis bes ©üblichen jum

Unenblidjen ? Nur ©ott, bas llnenblicbe ift. ©r felit, um burd)

llnterfcbeibimg յո ficb ju fommeit, bas ©nblidje unb Wirb baburd)

(17)

fel b ft entließ. ՓսՏ Entließe erweift fief) f o als ein ivefentliess 3Roment beS fid) untcrfd)cibenben, fid) felßft als cnblidj feßenben Unenblicßen. (Sott feßt Veftimmiingcn in fieß, er erfeßafft eine Sßelt.

Saburcß Wirb er felßft enblid), benn er ßat ein anbereS fieß gegen=

über. SDieS ift aber ein Sßiberfprncß feiner mit fid) felßft.

®arum muß ba» Vefteßen beS ©üblichen luieber aufßören. ®iefeS (oft fieß aber in fieß auf, benn einerfeitS ift e8 nidjts anbereS als eine Veftimmtßeit SotteS b. ß. nießts anbereS als (Sott, anberer=

feite ift es ein anbereS. (Sott bat am ©nblicßen fid) eríannt, er bewegte fid) gum ©üblichen, bob es auf unb feßrte gu fid) in fieß gurüd. Sm $d) ober, baS fid) als ©nblicßeS aufbebt, voliu eßt fid) biefc dtüdfcßr beS ©nblidjen gum Unenblicßen, Sotto» gu fiel) felßft.

So löft fid) ber Sßiberfjmid) : baS ©übliche ift ein wefentlicßeS ÏÏÎoment beS (göttlichen, aber nießts gefteS an fid), fonbern ^Montent im

^roceffe ber Seíbftbarftellung Sottes. So ertveift fid) religion aïs SBBiffcn beS göttlichen SeifteS von fid) burd) Vermittelung beS cnbíicbcn Seifte», alfo ivefentlid) nicht als eine Angelegenßeit beS SJienfcßen, fonbern al» bie ßöcßfte Veftimmnng ber abfoluten Sbec felßft.

Щ.

Ter Kultus.

-liad) bíefen Ausführungen fann ber ivultuS nießts anbereS.

fein als ber Ait bief er Vüdfeßr beS ©üblichen gum Unenblicßen.

Sm Stauben ift fieß baS Subjett feines Dbjefte» als beS aßfolut Seienben gewiß. ßu bief er SeWißßeit iam es burd) baS ßeugniS beS abfoluten Seift es an feinen Seift, ba» ben abfoluten Seift als baS tvaßre SBefen beS enblicßen barfteHt. So weiß benn ber Seift, ivenn er frei ift b. ß. íveim er fid) aller ©igentümlicßfeit feines befemberen SßefenS entlebigt bat, nur vom abfoluten Seift unb bamit nur Von feinem eigenen wahren äßefen. SDiefe ©rßebimg gu Sott in ber gläubigen Anbad)t ift grunbverfeßieben vom ißantßeiSmuS, ber vielmehr Sott ins ©nblicße ßerabgießt. SBenn aber baS SelbftbeWußtfein fid) in ein geiftigdebenbigeS Verhältnis gu Sott als bem mit ißm 3BefenSgleid)en feist, fo ift baS baSfelße, als ivenn bie ^ircße lehrt, baß ber 3Jlenfd) feine SRatürlicßfeit auf=

geben muß, um bei Sott gu fein.

Sft ber göttliche Subáit fo Segenftanb beS VeivußtfeinS, fo faun er als folcher bem VeWußtfein nahegebraeßt werben, unb ber Staube ßat fo im gnbivibuum einen ßiftorifdßen Anfang. So nimmt jeher teil am VolfSgeift, er wirb im Stauben feiner Väter geboren, ber ihm Autorität ift. SDaburd) entfteßen mannigfadße SRobifitationen unb llnvollfommenßeiten ; ja ber Staube, ber fo auf Sriinb von (gegebenem feinen Anfang nimmt, bann ber ^reißeit beS Sentens, bie feine VorauSfeßungen anerfennen will, gu wiber=

fpred)cn fdjeinen. And) ba, wo baS ßnbivibuum fid) von Sott

abhängig fühlt, ift noeß feine vollfommene Freiheit, vielmehr wirb

(18)

ber Kultus bann bas Streben fein, alles toegguräumeii, ivas ben iiiigebiiibertcn ßitgang 511 bent, toa» toir als ©raub beS Seins füllten, binbeim tennie. Sie $ßl)ilofopl)ie erft ftellt beit Multus rein bar alê bas ^erVörbringen ber (Sildjeit bes göttlichen unb ntenfülicfieit Sclbftl'etoußtfeinS. Satuit ertoeift er fičí; als ein Raubein, von Seiten beS Níenfcben, ber bie jQülfe feiner Subjeftivität abftrcift (Opfer), von Seiten beS ®öttlid)en, baS int Ńlenfdjen Nealität gewinnen toiH (©nabe ©otteS).

3l't bie bodifte portit beS Kultus ^erftellung ber iinbebingteu (Siiibeit p vif eben ©ott iinb Wienfd), fo muß er baS, toas beit ÏDÎenfcben von ©ott trennt, aufbebeit, feilte Aufgabe ift bie 33erf ötfnung. 3ft bie Trennung Sdjitlb, fo nimmt ber Kultus bie՛ gorm ber Sühnung an, bie burd) gelviffe fèanblungen, burd) Opfer iinb Zeremonien, burd) Neue bes Wïcitfcbeit voűbradit toirb.

Stuf ben tieferen Stufen ber Religion toirb biefe Trennung als

©runb von Not iinb llngliid' angefeȘen, bie Sühnung foil bann mit ber llrfacbe audi bie SBirtung aufbeben. Siefer toirb bie Trennung von ©ott ba erfaßt, too baS %őfe als im ©elfte beS Wienfcbeii liegenb crfdieiiit, too ber Wici t f d? fdjledítbin mit ©ott entjtoeit ift. Siefe Trennung fann nur bab urdí aufgehoben iveiben, baß ber 3Renfdi 31t ber ©etoißßeit gelangt, er fei ©ott wohlgefällig, fei in ©naben toieber angenommen. Sie Äoraußfe&ung ift, baß bie SSerföbnung an fid) Vollbracht fei. gm Äultuß niadit fie fid) bas gnbivibitum 51t eigen. Sas gefd)iel)t, ínbem ber Wlenfcb feinem befonberen SBillen, feinen Segierbeit tiitb Naturtrieben entfagt (SlSfcfe), baß er gelviffe ^anblungen iingefd)eßen maciit (Neue).

Senti ivenn bie ^anblung aud) ber Șcit nád) vorübergegangen ivar, f o tonnte fie boeb noch im ©elfte aufgefpart fein. „Ser

©eift aber bat bie Énergie, fid) ín fid) 311 veränbern, NïleS ungefdfeben 3ц machen unb bie Wiarimen feines SBillcnS in fid) 31t vernichten, id) fann eine ^anblitng, infofern fíe meinem ©rititbfaß angehört, aufgeben." (Sb. 11, S. 165.)

Sie Éinbeit aber, bie fo erreicht ivirb, ift noch nicht abfolut.

Slbfolut ivirb bie ßinbeit erft, ivenn baS Subjeft 311m Setoußtfein feiner Unenbliddeit fomriit iinb feine gange natürliche Érifteng als baS Slufgubebenbe erfannt bat.

SaS £iel beS ftultuS ift hiernach bie unio mystica, bieS

©cfübl, biefer ©enttß, baß ich bei ©ott itt ©naben bin, baß ber

©eift ©otteS in mir lebenbig ift. Sie ivefcntlichfte gorm beS ÄultitS ift bie 3lnbad)t, bie gläubige Nerfenfung in ©ott. ЭІпЬеге gormen beS Kultus fitib bie Saframente, bie baS ©cfübl ber

$erfö()itung auf finnlicfie SBeifc bcrvorbringeit, ferner bie Opfer, in

benen ber Wlcnfd) auf intenfive Sßcifc fidi negiert, feiner Subjeftivität

fid) entfcblägt, „nicht nur in äußerlichen Singen, int Eigentum,

fonbern baß er fein ^erg ©ott opfert."

(19)

¿hveifer ^etf.

Ștr It rաաէր lîr 11flІ att.

Sie einzelnen Religionen biirfen luir bierna* nicht als Strien ber Rattling Sîeligion faffeit, benn barnít ín űrben fie als etwas Gnipirif*- zufälliges bezeichnet. . Sie finb vielmehr Realifierungen beS Begriffs.

Seint erft babnrdf bekommt ber Begriff Religion 2ßirklicf>keit, baß er ins Bewußt) ein tritt, Ձ* allein, was mir Religion nennen, muß alfo ber gewonnene Begriff ber Religion in irgenb einer, Wenn and) ihm nicht gang entfbredicnbcn SBeife, enthalten fein.

Sie vollftänbige Übercinftinimung gWifdien bem Begriff unb einer

■Religion finbet fid; nur in ber vollkommenen Religion.

^abrtaufenbe haben ficb bemüht, ben Begriff ber Religion im Bewußt)ein 511 realifieren. Sic SRenfcbbeit ging aus von ber Einheit beS 9ïatiïrlidjen unb Seiftigen (bie Stufe ber Ratur = religion), bann beginnt ber Seift fiel) losgulöfen von ber Statur (bie -Religion ber geistigen ^nbiv ibn alitât).

a) Sie Statur, bie Bleit erf Ą eint als vom Seift gefeßt, Sott ift ber ewig gleiche Sott, gegen ben baS Sßeltlidie, (Snblidie iinWefeiitlicß, fubftantialitätSloS ift: bie -Religion ber S r I; a b c n b ei t.

b) Statur unb Seift werben fo vereint, baß bie Statur SluSbrud, Organ, Selb beS Seifte» ift: bie Religion ber S eß ö iißei t.

c) Ser Seift erfdjeint als bie SJlacbt ber gwedmäßigkeit, bie alles fid; unterwirft ; aber bas Dbjeït bief er Sßätigfeit ift baS cnblidie Subjekt, ba» fo in ben Söttern nur feinen eigenen £weck Witt : bie Religion ber äußeren Zweckmäßigkeit.

Siefe Stufen muß ber abfolute Seift riotwenbig biircblaufen, um enblidi in ber a bfolute 11 Religion gum vollen Selbfb beWitßtfein 511 gelangen.

I.

£ie 9írttuiľcítgiuií.

1. Sie llaturreligion im allgemeinen.

igeiben wir ein Recht, bie Raturreligion als bie unterfte

Stufe ber Religion anjufeben ? SJtaii bat bie natürliche Religion

als bie Vüllkommenfte, wahrhaft göttliche angefeben ; ber Seift

ßabe in ber ßinbeit mit ber Ratur no* keine Trennung in firn

(20)

borgenommen, fteȘe поф int fcftöneit Stauben, ín bet llnfdiulb.

Ta er ficb mit beit Tingen ein» wiffe, feige er dinen ins jger;, beibe ein unmittelbares Sßiffen bon ber Statur ber Tinge unb fei fomit im Séfig aller Äunft unb SBiffenfc^aft. Sor allem fcbaitc er bíe íiarntonifdfe Subftanf ber Tinge, Sott, unmittelbar. Stadt fold) einem jarabie» natürlicher Unfdtulb fdfauten betilt auch bie SJieiifdfen unb Söller juriicf, einem jarabie», ba» fie babitrcb ber loren hätten, bag bas Subjeft fid) bon ber Statur getrennt hatte, baS fíe aber einft tuiebererlangen mürben. Unb eS ift wahr. Tiefe Sorftellung hat etioaS berechtigtes, benn es fbricht fich in ilir bunici baS Sefühl einer Trennung bont Sillgemeinen, bem eigent ­ lichen SSefenSgrunbe beS SnbjelteS, aus. Slbcr falfcb ift cS, baS an fielt Seienbe als etwas bent begriff 3 e i t í i ф Sorangegangene»

311 fegen, währenb eS Ьоф als etwas inneres unmittelbare ©giftens hat. TaS Biel ber Gntjweiitng bon Seift unb Statur ift aűerbíngs eine Serföbnitng, aber feine Stüdfcbr 311г fogenannten ԱոքՓսէհ.

Teint biefer guftanb ift beS SJZenfdien unwürbig. Ter SJtenfĄ mug aus bem ßuftanb, in bem er nicht weiß, was gut unb böfe ift, in beit ßuftanb ber ȘuredținiitgSfâhigfeit ober, wenn man Will, ber ©фиІЬ eintreten, fonfi bliebe er feinem Sßefeit nidit ent=

fgreebenb. Ter Buftanb beS S3ewußtfeinS, ber Steflerion ift fomit bie Quelle beS Übels, зидіеіф aber bie notwenbige SorauSfefeung 311г Serföhnung. Tarum ftellt bie tieffinnige ©rjäblung vom

©ünbenfall SlbamS gall mit Siecht als gall, als Serbrcdteu bar, unb Ьоф fagi Sott vont gefallenen SJtenféen : „er ift geworben wie nufer einer" b. b. biefeS Serbredien Imt Фп зпдіеіф auf bett Stanbgunft ber greiheit erhoben. So er weifen fieri benn alle bie Sor^üge, bie bei՜ -Ulenfd) ber Uitfdiitlb vor bent ber <5фиІЬ haben foil, als Wertlos, ba fie auf gnftin'lt beruhen. Tie Wahre Ginficlit ift nur Ergebnis ber Sebanfenarbeit. Tarant fann аиф nur ber benfenbe Seift Sott als Seift erlennen, unb nur er faun 311m

©ewußtfein ber Trennung von ihm b. h. 311г SünbenerfenntniS fommen.

Ter m e t a h h h f i f Фe begriff ber Slatitrreligi 0 it.

SBie jebe -Religion bie Grfennbarfeit Sottes vorauSfeßt b. h- bas ИиспЬІіфе nicht als ba» genfeilige beS ©пЬІіфеп anfieȘt, fonbern ba» Gnblidie als -Beftimmtheit int ПпепЬІіфеп aufgehen läßt, fo finbet аиф f chon bie Slaturreligion eine SBeife beS Überganges beS ©üblichen 311111 ПпепЬІіфеп : fie erweitert irgenb ein GnblicheS ипепЫіф über bief en feinen Umfang unb f chaut in ihm baS ИиспЬІіфе an. SBerbeit nicht einzelne natürliche Tinge als Gr=

іфеіпипд Sottes angefehen, fonbern bie Summe ber einzelnen, fo

erbaltcn Wir beit ipantbeiSmuS. 3Rit biefer unmittelbaren Ginheit

SotteS unb ber Ucatitr ift gegeben, baß feine Seftalt eine паійгііфе

ift. Ter fo al» Sott angefdjaute Ulaturgegenftanb lann wohl burd)

bie fßhantafie fo erhoben werben, baß ihm .öanbliiitgen зиде|фгіеЬеп

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werben ; aber ba ti ott nod) nidjt als ti et ft aiigefdjaut Wirb, fínb bief e ©Ottes îinwürbig. llnb bvdj wirb fdioit auf biefer Stufe ba» tieiftige über bas Natürliche geftellt, benn nicht als folchc werben bie 9laturgegenftänbe verebet, fonbern als tieftalt, @r=

febeimtng beS tieiftigen unb feiner ©inbeit mit bent Natürlichen, tßierburdi wirb bie Naturreligion voll von gnfonfegitenjcn, bie ein richtiges ©rfaffen ihres Inhaltes febr erfdiivercn. Stiir verfud)eit bie Naturreligion uns nabe ști bringen burd) eine Sarfteflung ber verfdjiebencit gormen Hirer (Seiften;.

3. Die lltligion ber Zauberet.

а) 3)i c Neligion ber ;attberifd)cn Ni adj t.

Ser 9Nenfdj auf biefer unterften Stufe ber Neligion ift ber '.Neufd) in feiner unmittelbaren Äraft unb Segierbe, unterworfen feinem unmittelbaren StioHen, obite alle» Siadjbcnfen, ungeteilt in fiel՝, fo baff er feine Hemmung feines SBillenS burd) Nedjt unb

©efeb fenni, ©in bunfleS tiefülil feiner ©nblidjfeit befißt er allcrbingS; bieS ift jebod) nicht bie gurdit tiotteS, fonbern bie gurebt vor anfälligen Naturgewalten, bie fid) als mächtig gegen il)ii be Weif en unb bie er in ber Räuberei beȘerrfcben lotît. Sei ber Seftimmiing beS SegriffeS ber Zauberei ift auSjugelien von bent Seiviißtfein, baff baS tieiftige bie Niacbt über bie Natur ift ; aber baS tieiftige wirb nicht als ticift in feiner Nttgemeinljeit, fonbern als baS einzelne, cmpirifdic Selbftbewußtfein aufgefaßt, gemer erfcheint bie Ni'acbt beS ©ingelnett über bie Natur als birefte 9Jlad)t, bie fd)arf gu trennen ift von ber inbireften SNadjt, mit Welcher bei" tiebilbete fiel) bie Naturfräfte bienftbar macht, inbem er frei ber Natur gegenüberftebt. SaS ScWußtfein ber bireften Ntadit ift ein SluSfluß ber Unfreiheit. Stier felbft nicht frei b. h- fid) vidít als Seift bewußt ift, faun aud) feine Um=

gebttng nidjt für frei anfeben, fonbern wirb fid) leicht als ihr

¿err betrachten.

Stuf ber unterften Stufe, bie wir (liftorifcb beobachten lönnen, erfcheint bieS SeWußtfcin ber bireften 9Nadjt ganj unvermittelt, Wir fittben es S. bei bett ©SfintoS, ohne baß biefe babci eine Sorfteüung von einem höheren Stiefelt hätten. Siefe Nnfdjanung ift noch feilte Neligion, benn in ber Neligion muß bie geiftige Ni acht bent gnbivibititnt als ein Dbjeft außer ihm erfd)einen.

Sowie jebod) fid) baS einzelne Sewußtfein von bem Sauberer unterfd)cibet, ift biefer für baSfelbe ein Óbjcft, unb bamit fdjreiten wir fort von ber gauberei știr Neligion ber Säuberet. Sei bent Saubcrnben felbft vollzieht fid) bie Öbjeftivierung fo, baß er fidj nicht als baS Sctțte weiß, fonbern eine 9Nadjt außer fid) anerfennt, bie bann beim Sauber baS Sermittclnbe ift ; ber Sauberer übt alfo eine inbirefte 9Jtaclit aus mittels eines anbertt. Sie Ser=

mittclung fanit ficfi fo vollziehen, baß fid) baS Selbftbewnßtfein

2

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nocil als 9Racbt über bie 9íaturbinge erfennt, in bief en feíbft jeboď) ein Surdjeinanber՛ bon äßedjfelwirfungen Wabrninimt unb nun ein Sing gegen baS anbere bénult, ebne fleh über ben rationellen ßiifantmenbang bon Urfadje unb SSirfttng flar 511 fein. Sann faun ber 9Renfdj ba? Sewußtfein bon felbftänbigen, feiner 9Racbt entrüctten 9laturgewalten haben, bie ihm 311 ßeiteit brobenb ent=

gegentreten. SBerben an bicfe Sitten gerichtet, fo fönnen bi efe 9luSf(iiß einfacher Serebntng fein, fie fönnen jebodt and) ein Slft ber Sauberei fein, inbem fid) bei aller Slnerfennung ber Übermalt beS (ikgenftanbeS bod) ein ©efübl ber eigenen 9Racbt erhält, mit ber ein 9Renfdi burd) Sitten, Opfer it. f. w. bie 9iatiirmacl)t nach feinem SBillen jwingen 31t fönnen meint, ferner faun bié Sebenbigfeit überhaupt bem 9Renfdien als Objeftibierung beS Unenblicben erfdjeinen. SaS Sier mit feiner geheimnisvollen Subjeftivität faun ben 9Renfdjen 311m Sicrbienft treiben; and) irgeitb etwas anbere», 9¿ ich tige? fann aï? cima» 9Jläcbtige?, Sebeitbige?

angefcbaut werben : luir erhalten ben fyetifcbbieitft. Ser 9Jienfcb felbft fann aí8 Objeftibierung biefer Sebenbigfeit berciirt werben, fo baß einige mächtige ^nbivibtten, Sauberer ober dürften bie böcßfte 9Jiacbt berförpern, ober fo baß bie Soten, benen ber Sob ba8 finnlidje Safein raubt unb bie er bantit über bie ßufädigfeit be?

irbifdien Sehens erbebt, al? 9Racbt angejebeii werben. 316er aud) auf biefer Stufe bleibt bem 9)íenfd)en eine gewiffe 9Racbt über ba?

Sebenbige. Srifft ibn nämlich llnglücf, fo fittben Wir nicht feiten, baß er baS Sier verfloßt, bett ^etifdj btircb einen attbern erfebt, bett ßauberer prügelt, bie Soten noch einmal tötet unb bergleidiett mehr.

Son einem Kultus in bent oben feftgeftcllten Sinne fantt babér bier feine 9îebe fein. (Sitt (Singeben auf bie Verfdiiebenen Slrten, in betten ber 9Renfdj feine vermeintliche .öerrfdiaft über bie 9iatnr auSübt, erübrigt fid). (Sitten großartigen (Sbarafter bat bie Religion ber zauberifdien Wtadit in Gitina angenommen, wo bent Äaifer, blefem einen ßnbivibuum, alles untertban iff, Rimmel unb (Sebe, 9)íeitfdjen unb ©elfter, Sebeitbige unb Sote.

b) Sie -Religion b e 8 3 n f i di fein ?.

3n ber Religion ber jatiberifcben 9Radit war ber äJlenfcB in feiner ungezügelten Segicrbe bie berrfebenbe 9Racht. Ser 9)ienfdi fchreitet fort, er Verfcnft fid) in fid) unb erfennt als ba? Sßcf entliehe in fielt baS in fielt felbft íRiibeitbe, Scbarrenbe, bett Weift. (Sr erfennt bamit ein fyefteS in fielt an unb fornntt barnit erft an feine göttliche Seftimmung heran. Sa? llnettblicbe erfdicint benn nádi hier als baS „fid) in fleh æerfenfen be? Webanfen?", ganz abftraft, ohne weitere Seftimmungen. SieS nur auf fid) SB exogen;

fein ift baSfelbe wie baS reine Sein, reines Sein aber iff bie

oberfte Spiße aller Slbftraftion, baS Score ober, wie eS bie 91 n

bänger biefer ^Religion nennen : ba? 9iid՝tS, bie ewige fRube, bie

(23)

einige Klarheit. SiefeS 91 ich tó ift bad eigentliche Sßefeit, bab Simere beb 9Jîenfd)en, biefcS 9iicbts iuirb and) ©ott genannt,

©ott nun iuirb, toab unó ivunberbar iinb abfdjeulici) .iiigleicb erfd'cint, hier angefdjaiit alb ein ein՝,einer 9Jienfcb, mag biefer nun ißubblia, Santa, Șoe genannt, mag er alb lebenb ober verftorben vorgeftellt werben. Unb buch ift biefe Slnfcbauung leicht 311 er=

fiaren. SBir faben, ivie biefe Stufe ber ©rfetmtnis fortfdiritt von ber empirifd'cit (Sin^elheit չոր Śeftimmung ber ¿Befenbaftigfeit unb bamit ținu Qfeluußtfein einer böchfteii 99iacbt, iveldte bie ¿Belt regiert. Siefe tourbe obite jebe toeitere ŽBeftimmtbeit gebucht, barum ift fie bewußtlos toiľfenb, ettoa f o, ivie luir unb bao SSirfen ber 2BeltfeeIe, ber 9iatnrgefeße VorfteUen. Sft biefe 9)łacbt bab ^ödifte, f o ift aHeb (Sinjclne nur vorübergebenb, rerfchtoimmenb.

So ivabr nun auch biefe Slubfage über ©ott ift, bie ©ott alb Subftan; feßt, fo wenig ift fíe bie volle ißabrheit über ©ott.

¿¡ebenfalls tanít biefe abftrafte Տսհքէսոչ bem SNeitídjcn nicht genügen, er fühlt einen Mangel, er Vermißt an feinem .^öchften bie Subjeftivität, ^crfonltd'feit, ©eiftigfeit. 91 ber in ber 9łatur=

religion ift bie ©eiftigfeit noch nicht alb földje eriannt, fonbent fie ift noch bie unmittelbare, finnlicbe. Unb ba fteHt fiel) beim ber 9)lenfch alb finnlidte ©eiftigfeit ein, in ber ©ott angefd'aut Werben faim. Solcher bie ©ottbeit barfteHenben SMonfcȘen faun eb nun Viele geben, ba Oie Subftanj fid, Verfdiieben gcftalten faun.

Sab 3nbivibttum bat fo bab ^nfid'fcin alb fein wahres

¿Befen eriannt. Sa es noch finnlicbe (Stiften) bat, muß cb im Kultus fidi in biefe Seer beit, 3lbftraftion, bas 9liditb verfenfen.

.ßat ber 9Jieitfd) bicb getban, fo ift er ©ott. Sein inneres ¿Befen, bas wir ber kür 5e halber füglich Seele nennen f'vnnen, muß fo alb bas 9lidit֊3 unueräitberlid), alfo aud) iiiiftcrblicb fein. Sft jeboeb ber 9Jienfcb im ©rbenleben burci) ©ntfagen unb innere iBer- fenfung nod) nicht jit feinem wahren äße fen burdigebrungen, fo muß bie Seele nocí՝ tourten, ebe fie in bab 9iicbtb eingebeu faun.

ЗВ ir flößen bamit auf bab Sogma ber Seelcntoanbcrung. Sa bie Seele in bie vcrfdjiebenften Ziere eingebeu faun, ift Siew Verehrung bie erftc fyotge biefeb Sogmas. (Sine ¿Weite ift bie Sauberei ; beim bie ißriefter toiffeit, wohin bie Seele gelangen iuirb, unb fie főimen ihr Sducffal freunblicber g eftalten. bie Seele ¿um Siele gelangt, bann bat fie feilte .¿Säuberungen mehr m befürchten, bann ift ber 9)lenfcb ©ott.

3. Sie Ueltflion ber yßantafie.

Sas ¿Babrbeitsmoment ber vorigen Stufe, nämlich bas Snfid'fein beb ©ott lidien, muß fid) weiter cnttoicfeln, inbem bab M onf rete als ¿leftimmung beb Unenblidien auftritt, biefeb alfo im konfreten in feine Momente auocinanbergcbt. SBürben bann biefe

¿fírmente toieber auf bab llnenblicbe bezogen, bann wäre bie

2*

(24)

vollkommene religion oorbcntben. Ste 9iaturrcligwit auf biefer Stufe tiuit jebocb nur einen Meinen Sdfritt Weiter auf betu ЙВеде gui՛ SSaljrffeiM Sie geht vom ^nficȘfein beS ®öttlid;eii aug unb fetțt Wîomente in ihm ; biefe aber iverben ato felbftänbig neben:

cinanber beftebenb gebadjt. ©tngelne biefer Momente werben beut begriff angehörett, unb fo werben wir überrnfdwnbe SBatwlfeito:

momente in biefer Religion finben, bie uns aber in titrer ftarren Selbftänbigf'eit gugíeicB greiielbaft erfdfeinen muffen.

3Bie voKgieȘt [ich auf biefer Stufe bie Sorftellung von ber Selbftänbigfeit eines ȘDÎomenteS im Unenblidjen ? Ser Nienfcb ift umgeben von beit mannigfaltigften, finttlid; wahrnehmbaren Singen, unb in fid) feibft fül;lt er eine gange SBelt fittlid;er unb intellek­

tueller Kräfte. SBir als benfenbe $)lenfcben gelten mit bett Kategorien unfereS æerftanbeS an biefe bunte Mannigfaltigkeit heran, ¡erlegen fie unb geben jebem ©ingelnen im Stiftern feinen

$iab unb batnit feine Selbftänbigfeit. Ser 9)lenfd; auf biefer Stufe ber Naturreligion ift aber foweit noch nidtt vorgefdtritten, er kennt nur bie Selbftänbigfeit, bie er an fiel; unb am Stere wabrnimmt, unb alles, was er fidt als felbftänbig Vorfteüt, (teilt er fid; in biefer Selbftänbigfeit vor. äBäítrenb wir, Wenn Wir etwa Von ber Selbftänbigfeit ber Sonne fpredfen, biefe als eine in ben Kategorien liegenbe betrachten, in ben Seftimmungen beS Seins, einer Kraft, Ur fachlich feit u. f. f., kann ber Nienfd; hier alles nur in ber freien Selbftänbigfeit beS Nlenfdten betrachten. Satuit wirb jebod; feber Vernünftige Sufammenhang in ber 3Be(t aufgelöft, benn biefeit bitben eben jene Kategorien. 9)iit ihnen fällt and; bie Seftimmuttg ber 9cot=

Wenbigfeit, bie allein bett Singen einen objektiven ^alt giebt.

Unb fo wirb bie vermeintliche Selbftänbigfeit herabgebrüdt jur ßufäHigfeit, unb batnit tritt bie erfcheinenbe SBelt in ben Sien ft ber ©inbilbtutg, bie bei bett Subern, benn mit ihnen haben Wir eS hier ¡u thutt, bur ch bie üÿfüge фгафі ber Natur ¡u einer fdiranfeit=

lof en ißhmttafterei auSartet. ©inigen igáit bringt jeboch in bicS SBirrwarr bie (Srunbbeftimmung biefer Neligion, benti biefe fehle als ®rtinb alles Seins bie ewige Nahe beS Snfid;feinS, bie an fid) feiettbe 9Jlad;t, bie nicht, wie bie 93egierbe, gegen attbereS gekehrt ift.

Sie oben als felbftänbig gefegten Momente beS Unenblidtett bleiben hoch eben Momente beS ©inen, in bem fie ihr Sein haben, in bas fie Wieber verfd;Winben. SieS erfdȘeint bent Ńerftanb ato infonfequent. Unb buch birgt eS bie tiefe SBahrheit, baß alles

©übliche -öíoment beS Unenblidien ift, in ihm fid; Vereinen, auf=

gehen muß. Sn ber Neligion ber fßl;antafie erfd;eint bie» an fidt Seienbe als Subftang, als baS ©infache, Slbftrafté, als 93 r a h nt.

Erahnt ift fo ®runb aller ©rifteng, cS er fd; afft Sbtter, SBelt,

Ménfőén. 9llS älllgemeiiteS Wirft es bewußtlos. ЗЗгаІпп ift alfo

nicht Subjeft. Sie oberflächliche ißerfonifikation beS Śral;m als

ЗЗЬаЬта änbert an biefer ©runbbeftimmung nichts. 2lls Subftang

(25)

kann Braßm als bas Sräge, bie formlofe SHaterie gebadet werben unb fo wirb benn in vielen inbifdjen ÄoSmogenien ein ßößereS fd)öpferifd)eS ißrincip poftnliert. ÎOieift jebodj er f d; eint bie Scßöpfung ber 3Belt als ein Verhalten BrabntS ;u fid) felbft b. (՝. als Senken, and) ben SluSbritd „SBort" finben wir als Beseidjmtng ber Scßöpfer=

tßätigfeit. Braßm erzeugt fid) felbft burd) Seiden. SieS fontmt nabe heran an bie SBaßrßeit, ebenfo ber weitere Gebanfe, baß, ba baS Senfeit befonberS im Bïenfdjen gewußt wirb, bief er int eminenten Sinne Braßm ift, er ficß alfo im (Sebet 31t feinem eigenen äßefeti ergebt, älber wenn ber ^inbtt fagt: id) bin Braßm, fo ßeißt baS auf biefer Stufe bod) wefentlid) nichts anbereS als : ich bin ein Seil jener rußcnben Subftanj. Sarum er id) eint ihm auch alles Snbivibuede feiner (Sriftenj feinem wahren SBefen unangemeffen, unb er ftrebt, fid) von ber erfüllten (Gegenwart loS^ufagen unb fid) fortwäßrenb in jenem beWegungSlofen, abftraften Selbfb beWußtfein )u erhalten.

3|t Br ahm bie Subftait), fo ßat alles (Sinjelne, llnterfcßiebenc fein Becßt jur (Stiften) ; eS ift (Sitte, wenn troßbem baS ©tnjclne befiehl, es ift (Sereddigfeit, wenn es vergeßt, baß eS nicßt ift.

Siefe brei Beftimmungen : Subftanj, (Sitte, (S eredjtigfeit folgen fo aus bem Begriff ber Subftaiij unb bem Borßanbenfeiit beS

©injelnen. Siefe Sreißeit, bie bod) Wieber nur eine Einheit ift, finben Wir benn auch als Srimurti. SaS erfte ift Braßnt als Sitbftanj, bann folgt Bifcßnu, bie Inkarnationen BraßmS, in benen Braßm ficß als ©injelwefen barftellt. Soweit erfeniten Wir wieber tiefe SBabrßeit : (Sott allein ift unb feßt Beftimmungen in fid՝.

Sann aber müßte bie Stüdfeßr (SotteS 311 ficß erfolgen. Socß biefe Verfößnenbe Büdfeßr beS ©nblicßeit junt Ünenblidjen wirb hier verzerrt gitr wilbcn SerftörungSmadßt beS (Snblicßen, 31t Siwa.

Samit Verwirrt ficß biefe Religion 31t einem wüßten Surcßeinattber.

Senn ba einmal bie ^armonie unterbrocßen ift, fo ftellt nun halb bief er halb jener von ber Srimurti ficß allein als baS SBaßre hin.

Unb neben ihnen befiehl baS (ScWirr ber übrigen iitbifcßen Goth beiten, bie, ba fie, oßne ¿galt an bett Senibeftimmungen 31t ßabcn, haltlos neben unb tmrcßeinanber wirbeln, halb wie nebelhafte Schatten Verfcßwinben, halb ficß bervorbrängeit, fo baß jcßt ^nbra, jeßt ein anberer Sott als Braßnt felbft erfcßeint.

Ser fötenfcß war feinem iß cf en nacß Braßnt. älber ba er

ttod) ^nbivibuum ift, fo muß er, um nur Braßnt 31t werben, volt

kommen auf alles BeWußtfein, alles SBollen, alle Bebürfniffe unb

Seibenfcßaften Verjicßten. Solcße momentane Concentration auf ficß

i|t baS (Sebet, ^m ©ebet faint betunad) jebcr õinbti fagen : icb bin

Braßnt. Յո Vollkommener SBeife bttreß bie Geburt finb bie

Braßminen Braßnt, fie lefen bie Beben unb finb Braßm, unb in

ihnen fchaut bas Boit՛ Gott an, benn bas empirifeße BeWußtfein

verlangt eben eine finnlicße 2(nf chaining beS ööcßften. Stur

burd) itngeßeure Slnftrengungen kann ein anberer ^ittbtt ficß 31t

(26)

gleicher SBiirbe aiiffchwingen. Riele Sabre lebt er ber Selbfttötiing, verharrt oft JpradjloS in bumpfer Starrheit, läßt ficb gar lebenbig eingraben, bis and) er eiiblicb vollfommen Rralnn ift unb bann alíe Rlacbt über bie Ratur, ja felbft über bie ©biter befißt.

Unb bocb bann man biefe Stäbe)՜e, bicfe (Sr|ebung 31t Rrabtn in unferem Sinne faunt einen Kultus nennen. Senn ÄultuS ivar bie ©rßeburtg bes enblidjeir Rîettfcbeit jur benfenben Subftanf aís einem ©egenftänblidjen außer ihm. £uer aber ivirb bie Sub=

ftanj unmittelbar aís ՋՓ gemußt. Saruit aber vcrfcbwittben alle Sügenben unb Safter, alle ©biter, ja Srimurti felbft in bent einen Selb ft. SaS Selbft ift unmittelbar ©ott. „So wirft baS igöcbfte feinen Stefie^՜ in bie (Erfüllung beS ©emüteS unb beS Sehens."

Sarum gicbt eS trier fein Recht, feine ißflidjt, feine Sünbe ; unb barunt ift biefe -Religion in ber gratis burcbauS iinfittlid), baS menfd)licbe 3Befen fann in feiner SBeife 3ßert babért, ba es erft SBert burd) feine -Regalton befomnrt. Unb fo opfern (Sitern ihre Rinber, Riänner unb grauen ftürjen fid) irr bie flammen ober irr bie gluten beS ©artgeS, unb bieś alles nidft, um ©ott 311 verführten, fonbern um bem Seben erft SBert 31t geben.

4. Sie łlaturreligion tin Übergange auf eine Ijöljcre Stufe.

Sinei UnVülifontmenbeiten traten uns in ber Religion ber ipbantafie befotiberS entgegen :

1. baß Srabnt unb bie ©öfter, alfo baS Unenbíicbe unb feine Ri órnente aiiSeinanberfieien.

2. Saß bie unmittelbare ©leicbfeßuiig voit $d) unb 'Brabnt ívaçre Religion nidjt auffommen ließ.

Reibe -fünfte brängen auf eine Söfung ber UnVoHfommenbeit.

Rod) auf ber Stufe ber Raturreligion, aber f droit int Übergänge auf eine fjößere Stufe fittben wir Жег fit die einer Söfung.

а) Sie Ra tur religion b e S ©ufen ober bie Sidr t r eligió ո.

Schon oben faben loir, baß eS ©üte ift, wenn in ober neben ber Subftanj (Sinjelbinge befteben. $n ber Religion beS Erahnt beffanben bie ©injelbinge außerhalb beS itiralțm, in baS fie erft șnriidfcliren mußten, git ber Śicbtreligion finb bie Singe Re=

ftimmtl)eitert beS ©ulen felbft, baS in tímen „prüfente Subftanj"

ift. So wirb aus ber ©üte b. (1. ber Riöglidjfeit, baß ©injelbinge befielen, hier baS ©utfein ber Singe felbft. Sarnit wirb bie Subftanj aus einem genfeitigen ein Sieśfeitigeś. Sie Singe finb gut von Rätin՛. Saruit wirb baS (Riblicbe als affirmativ gefeßt.

Жіг l)aben liier alfo eine Rerrnifdmng ber Subftanj unb ihrer Riomente, aber nur fo, baß bie Momente ficß als pofitiv be=

baupten. RlleS ift bernnad) von .öatife aus mit ber Subftanj,

bcm ©uteri verföbnt unb bat nur bie Rufgabe, in ihm 31t beßarren.

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