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Thorner Presse 1902, Jg. XX, Nr. 115 + 1. Beilage, 2. Beilage

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Academic year: 2021

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Bezugspreis:

ki'ir l i n S w K r t s : bei allen Kaiser!. Postanstatten vierteljährlich 2,00 M k . ohne Bestellgeld.

A usgabe :

täglich a b e n d s m it Ausnahme der S o n n - nnd Festtage.

Schriftleitimg nnd Geschäftsstelle:

K a th a ritte n s tra jze 1.

Ferusprech-Anschlutz N r. 57.

Anzeigenpreis:

die Petitspaltzeile oder deren Raum 15 P f., siir lokale Geschäfts- nnd Privat-A nzeigeir 10 P f. — Anzeigen werden angenommen in der Geschäftsstelle T h o rn , Katharinen- ftrahe 1, den VermittelnngssteNen „In v a lid e n d a n l", B e rlin , Haasenstein n. Vogler, B e rlin und Königsberg, sowie von allen anderen Anzeigen-VermittelnngSstellen deS I n - und Auslandes.

Annahme der Anzeigen siir die nächste Ausgabe der Heilung bis 2 U hr nachmittags.

115. Sonntag den 18. Mai 1802.

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X X Zahrg.

Pfingsten.

D as letzte d e r . drei große» christliche»

Feste ist gekommen. D ie Menschheit freut sich ganz besonders anf die Pfingsttage, wo W ald nnd F ln r im frischen Festgewande prangen; tansende ziehen hinaus, um die M uhen und Sorgen des Lebens zn ver­

gessen. D ie Freude an der N a tu r in den Tagen, wo sie am herrlichsten sich darbietet, ist gewiß berechtigt und soll nicht verkümmert werde». Aber Pfingsten ist nicht nur das Blüteufest des F rü h lin g s, sondern zngleich ein religiöses, ei» christliches Fest: Auch die Seele soll erwachen z» neuen» pfingstlichem Leben; die Herzen sollen e rfü llt werden von jenem Geist, der sich einst auf die Jünger Christi niederließ und in ihnen die Be.

geisternng nnd T h a tk ra ft weckte, die das Christenthum zum Siege führte»», es Lber- windlich machten, ihm den T riu m p h sicherten fü r alle Zeiten.

D ie Veränderung, die am ersten Pfingst- M ännern eintrat, die m it Jesn als Schiller nnd Jünger gewandelt waren, konnte nur göttlichen Ursprungs sein. Sie, die ihren Meister oft nicht verstanden hatten, lehrten jetzt sicher nnd fest; verschwunden w a r jeder Zw eifel, ob sie die lautere W ahr­

heit kündeten. Sie, die zuvor Christum im entscheidenden Augenblicke verlassen hatten, wäre»» nun bereit, fü r ihren H errn Namen nnd Ehre freudig hinzugeben; die ihn ver­

leugnet hatten, bekannten ihn. A us schwan­

kenden Rohre» waren Felsenpfeiler geworden, anf denen die Gemeinde gegründet werden konnte. M i t der Pfingstpredigt der Apostel setzte die erobernde K raft des Christenthums eil». I n der kleinen, stillen Gemeinde, die sich nach des Heilandes Tode «in die Jünger geschart hatte, ward der D rang lebendig, aus der Verborgenheit zu treten nnd allen Völkern die frohe Botschaft zn ver­

kündigen.

Wenn n»ser deutsches Volk stark und mächtig bleiben soll, fähig, die großen A u f­

gaben zu lösen, die ihm noch gestellt sind, dann bedürfen w ir vor allem jener werben­

den Macht der ersten Apostel, der wunder­

baren K ra ft der W iedergeburt durch den heilige» Geist, der die Umkehr bewirkt Po»

den Wege,, des Ir r th u m s und der Sünde.

F ü r das öffentliche und das private Lebe»,

fü r alles, w as uns bewegt, bitten w ir

«in die Pfiiigstgnade: O Heilger Geist, kehr bei uns ein und laß u»S deine Wohnung sein!

S o kann auch der Geist des Haders und deS Neides, der seit einiger Z e it unser Volk, die einzelnen Bernssstände und die Parteien in den wirthschaftSpolitischen Fragen zer­

klüftet, nur überwunden werden durch ein frisches Wehen des Pfingstgeistes, der ein Geist- des Friedens ist und gleich bei seinen»

ersten Kommen die Christenheit einigte, daß von ih r gesagt werden konnte: „E in Herz nnd eine S eele"; kann der Geist der Selbst­

sucht, der n u r an sich denkt und gleichgiltig an den Interessen der Mitmenschen vorüber­

geht, »nr überwunden werde» durch den heiligen Geist, der ein Geist der Liebe ist und gleich nach dem ersten Pfiiigstfeste offene Herzen nnd Hände schuf, die gerne m it­

theilten, „je nachdem jedermann noth w a r".

D arum g ilt es, daß unser Volk durch die Pfingstfeier „v o ll werde des heiligen Geistes".

Das aber ist n u r möglich, wenn jeder ein­

zelne rechtes Pfingsten h ä lt und die Gabe des Geistes empfängt, wenn w ir vor allen»

schöpfen aus ihm. in dem die Fülle des Geistes w ar, nnd bei den, sich der Geist als vollkommene Liebe offenbarte in jeden»

W orte seines M undes nnd in jeder T h a t seiner Hand — aus Jesu Christo. E r w ill seine» Geist jetzt wieder neu in S tnruies- bransen und Fenerflammeu herniederseuken;

w ir aber wollen Fenster und Thüren unserer Herzen und Häuser öffnen und emporschanen zn ihm. O, daß der Pfingsigeist in reichen Ström en erneuernd und befruchtend hinein­

strömte in die Herzen, in die P arteien nnd in unser V o lk!

Politische TiMSschau.

Z u r B e rlin e r P r o t e s t v e r s a m i n l n n g g e g e n d e n Z o l l t a r i f w ird aus Chemnitz geschrieben: „W a s eS m it der angeblichen

„V e rtre tu n g " der Städte auf den» sogenannten Städtetng in B e rlin fü r eine Bewandtniß gehabt hat, mag u. a. auch daraus hervor­

gehen, daß Chemnitz angeblich durch „drei H erren" vertreten sein soll. Diese 3 Herren

„V e rtre te r" sind 3 hiesige sozialdemokratische Stadtverordnete, die man knrzweg als „Ber->

trete« von Chemnitz" gezählt hat. Unser

Stadtverordnetenkollegium hat nnn aber seinerzeit m it großer M a jo r itä t den Anschluß an eine ihm vorgelegte P e titio n gegen die Getreidezölle abgelehnt. Es haben damals von 57 Stadtverordneten nur 11 (9 sozial­

demokratische nnd 2 freisinnige) S ta d tve r­

ordnete fü r die P e titio n gestimmt. Diese Abstimmung w a r umso bedentnngsvoller, als sie durch die V ertretung ei»»er rein »n- dustriecllcn S ta d t erfolgte. Es ist also zum miichesten als ein grober Unsng, wenn nicht nochmals etwas aikderes, zn bezeichnen', wenn Chemnitz jetzt «nter den „77 Städten" n»»t- anfgesührt w ird , die gegen die Zollsätze fü r Getreide in der Regierungsvorlage Protesti­

ren." — Auch noch andere Städte werden auf dein sog. Städtetag „vertreten" gewesen sei», obgleich sie im vorigen J a h r eine P eti- titio n gegen die Getreidezölle ablehnten.

Das t r if f t ja auch fü r Thorn zn. Konnten es die freisinnigen Veranstalter des Protest- runnnals gegen den Z o llta rif nicht m it den vorjährigen Petitionen städtischer Gemeinde­

körperschaften genug sein lasse»? Nein, sie mußten auch noch ihren „S tä d te ta g " haben!

D ie neue P o l e » » v o r l ä g e w ird , wie ein parlamentarischer Berichterstatter »neidet, den» Abgeordnetenhanse noch in der Pfingst- woche zugehen »ind zwar m it der Forderung der gleichen Summe fü r den Ankanf von Domänen nnd fü r die Fortsetzung des An- siedelungswerkeS.

E in n e u e s B i e h f e n c h e n g e s e h be­

findet sich gegenwärtig iu A usarbeitung nnd w ird voranssichtlich in» Herbste 1903 »md im F rü h ja h r 1904 dein Reichstage unterbreitet werden. D as neue Gesetz w ird wesentliche Aenderungen i» Sachen der Viehseuchen aiif- weisen anfgrnnd der Erfahrungen, welche m it dem alten Gesetz gemacht sind. Auch die Bestimmungen bezüglich der Hniidespcrre werden in dem neuen Gesetze voranssichtlich wesentliche Aenderungen erfahren.

In» b r a n n f c h w e i g i s c h e » Landtage hat der neueste welfische Vorstoß eine Zurück- weisung e rfa h re n ^ die an Entschiedenheit nichts zn wünschen übrig läßt. D ie Welsen verlangten in einer Eingabe, daß in die E iligaiigsform el der Gesetze die W o rte : „ I m Namen des Herzogs von C iim berland" ein­

geschaltet werde» sollten. Die Ziirnckiveisnng erfolgte nach einer bedeutsamen Rede des

StaatsM lilisterS D r. O tto m ittelst einstimmig angenommener Erklärung, die beginn t: „ W ir stehen allezeit treu zu Kaiser nnd Reich." — Am F reitag ist der brannschweigische Land­

tag bis znm Herbst vertagt Word ' , düiN'.t ist unter anderem auch die Aenderung deS Katholikengesetzes zurücktreten worden.

I m « n g a r i s c h e n Abgeordnetenhanse erklärte sich an» Doniierstag der Abgeordnete Lindner (Sachse) gegen die N a tio n a litä te n ­ politik der Regierung. Seine P arteige­

nossen Würden nicht fü r das Bndgetgesetz stimmen. M inisterpräsident v. Szell er- widerte, die Rede LindnerS sei von» Geiste des sächsischen Nationalitätenprogram m S durchtränkt und er, der Ministerpräsident, könne in eine Verhandlung über ungebühr­

liche Forderungen nicht eintreten.

I n F l o r e n z sind fast alle Hotel-, Casöhaus- nnd Restanrantkellner in S treik getreten. D ie »»leisten Lokale sind geschlossen, nur die ansländischen Angestellten arbeiten.

Das französische Geschwader m it dem Präsidenten L o u b e t hat nach M eldung aus Kopenhagen F reitag Abend 6 '/ . Uhr den Lenchtthnrm von Hanstholin an der Westküste Jü tla n d s passtrt.

Die „N ordd. A llg . Z tg ." schreibt zur T h r o n b e s t e i g u n g d e s K ö n i g S A l f o n s X I I I . : „S e . M ajestät König AlfonS X I I I . voi» Spanien leistet am 17.

M a i den Eid anf die Verfassung nnd über­

nim m t von diese»»» Augenblick im eigenen Namen die Regierung seines Staates. Die Wirksamkeit I h r e r M ajestät der Königin«

rcgentll», die in schweren Zeiten fü r ihren Sohn das Banner des spanischen Königthums w ü rd ig »»d tapfer emporgehalteu hat, ist nun abgeschlossen. Möge dem jungen, durch eine sorgsame Erziehung auf seinen hohen und schwere» B e ru f vorbereitete» König ver­

gönnt sein, in einer lange»» glücklichen Re­

gierung seinem Volke das Beispiel einer über den Parteien stehenden königlichen P flicht- treue zu gebe» und die Hoffnungen zn er­

füllen, die m it seiner erlauchten M u tte r das spanische Volk anf ihn setzt!" — I n M a d rid überreichte am F reitag der Herzog von Coinianght dem Könige in feierlicher Weise den Hosenbandorden. — D er Gemeinderath von B ilb a o , dessen M ehrheit aus Republi­

kaner» und Aiitoiiomisten besteht, versagte

Pikier Lasras und seine Familie

E in e E rzählung aus dem Freiheitskriege der B uren von A . v o n L i l i e n c r o n .

28. Fortsetzung.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ (Nachdruck v e r b o t e n . )

. Aug,»st besetzte Pole-Carew B el säst» wahrend B u lle r am 24. und 25. livci m inier vergebens versuchte, nach Bergenda Iwrzildnngerr. Obwohl er seine scmimtlichei Geschütze in Thätigkeit brachte ,,„d sich ei, A rtille rie d n e ll entspann, das während bei ganzen Krieges kaum furchtbarer gewese»

w ar, so gelang es ihm doch nicht, vorzu dringen. Die Johanncsblirger P olizei, du zu den Widerstandsfähigste» Truppen gehörte stand ihm gegenüber nnd wich nnd wankti nicht.

W ie »»»»»er hatten die Buren nur schwach»

Verluste. S ie deckten sich hinter den Fels steinen nnd fcnerten nur, wenn die Engländei sich im Sprunge vo rw ä rts bewegten, dan»

aber m it solcher Sicherheit, daß die meiste»

A ngriffe scheiterten.

D as kleine Häuflein Buren, das di»

S tellung im Zentrum beseht hielt, würd, bo» einer zehnfachen Uebermacht bedräng!

und hatte bereits vier Tage seine S te lln iij Heldenhaft vertheidigt.

^ Jetzt »»achte die hereinbrechende Diinkelheii

>^'u Kämpfe ein Erde. M orgen, am 26.Angust Sonntag, jedoch keine Aussicht, der der?» 2 H err» in Frieden zu feiern. Dahe»

„ o » ^u.elte» sich die M änner, die kann» d»<

hatten ö " ' Gewehre a»S der Hand gestell!

einem gemeinsamen Gottesdienste ,..^ fle i„ bildete die Seitenwände dieser bin,,».» . »EU Gotteshauses, »nid der Stern- l wölbte sich z „ einem Dache darüber.

D ie kurze Ansprache, in markige» Worte»

gehalten, tru g das Gepräge eines uner­

schütterliche»» -Gottvertrauens nnd feuerte die M änner an, die Treue bis znm Tode zu halten. Dann ertönte ein vollstinuniger Ge­

sang durch die S tille des Abends und schloß die würdige Feier.

Jetzt ging man auseinander. Die eine», streckten sich z»r Ruhe nieder, die anderen bereiteten sich eine M ahlzeit, wieder andere saßen in Gruppen zusammen, „>,» sich j „ ernstem Gespräch das Herz zu erleichtern.

V o r einen» niedrigen Lagerfeuer kniete R uth und schob trockenes Reisig hinzu, das D irk ih r brachte. Dan» hing sie den Kessel darüber »md begann die Abendsnppe zn kochen.

Die Geschwister hatte» »och in der Nacht nach den» Brande Saunas F a rm erreicht, wo die M u tte r m it den anderen bereits seit Stunden angelangt w ar. D irk hatte an»

anderen Tage ausgekundschaftet, daß General V iljoen, i»»ter dessen Kommando der Vater w ar, sich in allernächster Nähe von ihnen befand. So wurden denn schon au» anderen M orgen die Geschwister, m it Wäsche »md V o r­

räten beladen, zu P ieter Lasras entsendet.

R ath erhielt den A nftrag, die Sachen des V aters gründlich und sorgsam auszubessern

»md wenigstens während der Tage, wo das Kommando sich in der Nähe aushielt, fü r des V aters leibliches Wohlergehen etwas zn sorgen.

Kam» jedoch halten die Geschwister die Truppen erreicht und dem V a te r die H iobs­

post überbracht, so entspann sich schon der Kamps, »»d an R uths Heimkehr w a r fü r den Augenblick nicht zu denken.

Richt »mr P ieter Lasras empfand in diesen mühselige» Tagen die W ohlthat, durch eine geschickte Frcmenhand bedient nnd ge­

pflegt zu werden, sonder» auch Hans A lder- mann, den R uth als znr F a m ilie gehörig betrachtete.

Jetzt saß dieser m it P ieter am Feuer, und die beiden verhandelten ernste Dinge m it einander. Trotzdem konnte Aldermaim die Angel» nicht von R u th wende», die emsig ih re r Franenthätigkeit oblag.

D er Gedanke, welche»» Gefahren dieses heldenhafte Mädchen bei der Zerstörung der Farm ausgesetzt worden w ar, konnte ihn noch in der Erinnerung rasend machen. Ihn»

däuchte der Platz an des V aters »md an seiner Seite jetzt sicherer fü r sie, trotz der feindlichen Geschosse, als der Aufenthalt in der F a rin . A ls das Mädchen ihm jetzt m it herzlichem Blicke und frenndlichen Worten die Suvpe reichte, wallte sein Herz heiß aus.

„ M i r erscheinen diese Kampfeslage von Machadodorp als die schönsten meines b is­

herige» Lebens," sagte er voll Wärme, nnd als er ihre fragenden Augen sah, setzte er leise h in zu :

„P ie te r Lasras' Tochter begegnete bis dahin den» Deutschen wie einem Ausländer.

Jetzt aber glaube ich »»ich nicht zn täuschen, wenn ich sage, sie rechnet ihn zn den Ih re n ."

R uth nickte, aber er konnte keine», Blick von ih r erwischen. S ie hatte des V aters Rock ergriffen und nähte, ohne auszusehen, den abgerissenen Knopf daran.

So fu h r er denn, sich mehr und mehr er­

wärmend f o r t : „Jetzt, wo ich Seite an Seite m it den Euren gekämpst habe, wo ich m it Eurem Volke jede Freude, jeden Sieg, aber

auch jede Drangsal und jeden Fehlschlag ge­

th e ilt habe, und die Sache der Buren nicht nur durch W orte, sondern durch die T h a t zu der »»»einen gemacht habe, jetzt müßt I h r sagen, fester kann selbst der B n r nicht fü r sein Vaterland einstehen als Hans Aldermann fü r T ra n s v a a l!"

E r halte erreicht, was er wollte, nnd mehr noch, als er erwartet hatte. R uth reichte »hin die Hand, und ihre blauen Augen redeten eine gar bewegliche Sprache.

„ I h r haltet, was I h r gelobt habt," sagte sie. „Kein B n r kann treuer sein und mehr fü r T ransvaal thun, als I h r . Ich glaube nnd vertraue Ench wie keinem anderen!"

An« liebsten hätte er sie gleich jubelnd in die Arme genommen, um m it einen» Schlage sein Hoffe», und Sehnen z»»n Z ie l zu führen, aber er bezwäng sich und fragte nur, sich näher zn ih r beugend:

„W enn ich aber noch »»ehr verlange, als Glauben nnd Vertrauen, wen» ich m ir daran nicht genügen lasse, sonder» tausendnial »»ehr

— ja , alles beanspruche, was dies Herz geben kann, was werdet I h r m ir dann ant­

worten ?"

Sie hielt de» Kopf gesenkt, aber er konnt«

doch sehen, »vie ihre Wange», glühte». I h r blieb keine Z e it zur A n tw o rt, den» ih r V ater, der inzwischen so eifrig m it seinem Gewehr beschäftigt gewesen w ar, daß er noch nicht einmal die Suppe angerührt hatte, rückte jetzt wieder zn Aldermann heran.

A ls er gegessen hatte, stand er anf. „Kon»»», D ir k !" sagte er. „ W ir wollen noch fü r

»norge» miscren Platz etwas besser ver­

schanzen".

(Fortsetzung folgt.)

(2)

dem Bürgermeister: die Crinächtigluig, die S ta d t B ilbao bei den Festlichkeiten in M a d rid zn vertreten.

Ueber den V e r k a u f d e r d ä n i s c h e n A n t i l l e n an die Vereinigten Staaten er­

stattete am Donnerstag Abend des gemein­

same Ausschuß des Reichstages Bericht.

Die M ehrzahl (22 M itg lie d e r von der Linken, von den Sozialdemokraten und den unabhängigen Konservativen) schlug vor, den vom Folkelhing angenommenen Beschluß festzuhalten, die M in d e rh e it (8 M itg lie d e r der Rechte») schlug vor, den von» Landsthing angenommenen Beschluß festzuhalten. Am F reitag nahm das Plenum des Folkethings m it 98 gegen 2Stim m en bei 5 S tim m ent­

haltungen den Gesetzentwurf betr. die Ab­

tretung der westindischen Inseln unter der Bedingung an, daß die Abstimmung unter den Bewohnern der Inseln eine M ehrheit dafür ergiebt. Das Landsthing beschloß m it 33 gegen 30 Stimmen, bei einer S tim m ­ enthaltung, die Entscheidung über die Ab­

tretung der westindischen Inseln bis nach erfolgten Abstimmung unter den zu den K olonialrathsw ahlen berechtigten Bewohnern o t r InTr'nb zu verschieben. Da dieser Be­

schluß von demjenigen des Folkethings ab­

weicht, so unterbleibt der Verkauf der Inseln fü r diese Reichstagdsession.

Das e n g l i s c h e Unterhaus hat sich bis zum 26. M a i, das Oberhaus bis z»m 2. J u n i vertagt.

I n S t o c k h o l m betrug die Z a h l der Ausständigen am F re ita g 75,000. — Beiden Kammern ging am Donnerstag die W a h l ­ r e c h t s r e f o r m v o r l a g e zu. I n der Ersten Kammer erklärte der Jnstizminister D r. Annerstedt, das allgemeine Wahlrecht Würde allzngroße Umwälzungen verursachen;

die Regierung habe daher beschlossen, eine Weniger weitgehende Reform vorzuschlagen, und rathe, nicht in E rw a rtu n g ausgedehnterer Reformen die Z e it verstreichen zu lassen.

Die Aussichten fü r eine Lösung der W ahl­

rechtsfrage in dieser oder der nächsten Reichstagssession seien nicht günstig, aber die Frage könne gelöst werden, wenn Jeder m it der patriotischen Gesinnung, die sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt habe, da­

fü r eintrete. Bischof B illin a beantragt, die Regierung solle eine neue Vorlage aus­

arbeiten lind dem Reichstag 1904 vorlegen.

A Is allgemeine Gesichtspunkte dafür nenne er allgemeines Stimmrecht, P ro p o rtio n a l- wahle», Beginn der Wahlberechtigung m it dem 25. Jahre und Gleichstellung von S ta d t und Land. I n der Zweiten Kammer sprach der M inisterpräsident den Wunsch aus, daß der Reichstag einen Beschluß fassen möge, der bald eine thatsächliche Erw eiterung des Wahlrechts herbeiführen könne. — Freitag Nachmittag beendete die Erste Kammer die Berathung der Wahlrechtsvorlage. Sie

» a h m m it 83 gegen 59 Stim m en den vom Bischof B illin g eingebrachten A ntrag an, durch welchen die Regierung ersucht w ird , b is 1904 dem Reichstage eine neue Vorlage auf folgender Grundlage zu unterbreiten:

A l l g e m e i n e s S t i m m r e c h t , P ropor- tionalwahle», Wahlberechtigung nach V o ll­

endung des 25. Lebensjahres, Gleichstellung von S ta d t und Land.

Nach Meldungen aus K o » s t a n t i n o p e l fanden in Aleppo wegen der Brotverthcu- rrnng Ruhestörungen statt. Viele Häuser und Bäckerläden wurden geplündert. Der M ilitärkom m andeur A li Pascha stellte die Ruhe wieder her. Die Brotvertheuernng Wird anf Getreidewncher zurückgeführt, bei welchem der W a li E ins Pascha betheiligt sein soll. Die Mächte haben seinerzeit gegen die Ernennung von E nis Pascha^ znm W a li von Aleppo protestirt. Weil er bei der arme­

nischen Metzelei in Diabekr schwer koinpro- m it t ir t erschien. Die M itg lie d e r des Konsn- larkorps unterhalten m it E nis Pascha keinen Verkehr.

W ie anS N e w y o r k gemeldet w ird , haben die M inenarbeiter in Hazleton be­

schlossen, den Ausstand fortzusetzen.

C h i l e und A r g e n t i n i e n scheinen ernstlich g e w illt zu sein, sich gütlich zu ver­

tragen. A ns Bnenos AireS meldet vom M ittw o ch ein Telegramm der „Agence H a v a s ": D ie im S inne einer Beschrän­

kung der Rüstungen eingeleiteten Verhand­

lungen zwischen Chile und Argentinien werden von beiden Seiten lebhaft und in vollster Harmonie geführt. M a n hofft, die Ergebnisse derselben binnen wenigen Tagen Veröffentlichen zu könne».

Znm Präsidenten d e rN e g e rre p n b lik H a iti lft der frühere Gesandte von H a iti in P a ris , General F irm in , ausgerufen worden. E r ist am Dienstag in Kap Haitien eingetroffen.

Der bisherige Präsident Sam hat sich nnter dem Schutz des französischen Gesandte» an B ord des Dampfers .O lin d e Rodrignes" be­

gebe». General Borroncanal hat das P a la is M it Gewalt in Besitz genommen. Viele Menschen sind umgekommen. D ie Ordnung ist letzt wieder hergestellt.

Nach M eldung aus H o n g k o n g ver­

suchten die chinesischen Behörden in S w atow , eine neue Siener anf alle E in fu h r- und A u s­

fuhrartikel zu legen; der Vizeköuig in Canton soll ans den Erträgen dieser Steuer in den Stand gesetzt werden, die Kriegsentschädigung zn bezahlen._____________________________

Deutsches Reich.

B e r lin , 16. M a i 1902.

- - D er fünfte Festspielabend in. W ies­

baden brachte gestern AnberS „ D r r schwarze Dom ino" in Wiesbadener Bearbeitung. Die Hauptrollen spielte» Erika. Wedekind-DreSden und die Herren Anthes-Dresden und Rebe- B e rlin . Se. M ajestät der Kaiser wurde durch Fanfaren begrüßt und nahm in der großen Loge zwischen dem Großherzog von Hessen und dem General v. Lindeqnist Platz Die Aufführung fand lebhaften B e ifa ll. Der Großherzog von Hessen reiste nach Schluß der Aufführung wieder ab. D er Kaiser be­

suchte nach der Vorstellung den Bierabend bei dem Intendanten von Hülsen. Um 11 Uhr abends tra f der König von Schweden und Norwegen in Wiesbaden ein. D er König wurde am Bahnhöfe von dem Ge­

sandten Grafen Taube sowie zahlreichen in Wiesbaden lebenden Skandinaviern be­

grüßt. Hellte früh unternahm Se. M ajestät der Kaiser einen S p a zie rritt. Um 10 Uhr vorm ittags stattete Se. M ajestät dem König von Schweden und Norwegen im „Nassauer H of" einen Besuch ab, den dieser bald dar­

auf erwiderte. Heute M itta g gedenkt Seine M ajestät bei dem O berleutnant a. D.

F reitag z» speise». Z u r heutige» Abendtafel im königlichen Schlosse sind geladen: Se.

M ajestät der König von Schweden und Norwegen, der schwedisch-norwegische Ge­

sandte G ra f Taube, Kabiiietskanimerherr B aron Akerhielen, die Oberstleutnants und Flügeladjtttallten Rnstad und Juugstad, Leibarzt D r. Flensburg» der kommandirende General des X V I I I . Armeekorps, General der In fa n te rie ., G eneraladjntant v. Linde- qnist, Generalleutnant v. Deines, In te n d a n t v. Hülsen, Knrdirektor v. Ebmeyer, Oberst und Flugeladjutant v. Jacob«.

— Nach dem „M ilitä rw o ch e n b l." ist Gene­

ralleutnant Beß, Inspekteur der 2. Faßart.

Inspektion, in Genehmigung seines Abschieds­

gesuches m it der gesetzlichen Pension znr Disposition gestellt.

Das S taatsm inisterinm hat am F reitag eine Sitzung abgehalten.

— F ü r die O rdnung des Uuilagerechts der Aerztekammer hat der Kultusm inister eine Verfügung an den Oberpräsidenten er­

lassen. Danach sollen allen denjenigen w ahl­

berechtigten Aerzten, welche den staatlichen Ehrengerichten nicht unterstehen, zehn P ro ­ zent der Umlagesnmme, und denjenigen Aerz­

ten, welche die ärztliche P ra x is nicht aus­

üben, 50 Prozent der Steuer zur Aerzte­

kammer erlassen werden.

— W ie die „N a t.-Z tg ." zuverlässig er­

fä h rt, ist die Auflösung der B e rlin e r Handelskammer nnd^ die Anordnung von Neuwahlen wegen der über die Rechts- giltigkeit der ersten Wahlen entstandenen Kontroverse gänzlich ausgeschlossen; der Handelsmiuister beabsichtigt nicht, einen der­

artigen A ntrag an das Staatsm inisterinm zu stelle». Es w ird vielmehr den Betheilig- ten überlassen bleiben, die Frage durch Be­

schluß der Handelskammer und eventuell auf dem Wege des Prozesses vor den V erw al- tungsgerichten zum A nstrag zu bringen.

D ie L e ip z ig e r S ta d tv e ro rd n e te n ge­

n eh m igten die Abmachungen der S tadt Leipzig m it den Verwaltungen der S taats- eisenbahnen von Sachsen und Preußen be­

treffs des Baues eines Zentralbahnhofes.

Leipzig trä g t zur A usführung dieses Projekts 17 M illio n e n bei; die Gesaminlkosten werden sich auf nicht weniger als 106 M illio n e n M a rk belaufen.

— I n Dentsch-Südwestafrika ist der B an der Eisenbahn Swakopmnnd-Windhoek m it keiner Spitze bis Kilometer 340 angelangt und der Unterbau bis znr M ilitä rs ta tio n B rakw ater (Kilom eter 36H fertiggestellt.

Zwischen Windhoek und Gibeon ist eme ständige heliographische Verbindung hergestellt.

Windhoek und Gibeon sind etwa 300 K ilo - Meter von einander entfernt.

— D as sozialdemokratische P o le n b la tt

„Gazeta Robotnicza" in Beuchen Oberschl.

ist gegenwärtig a ll' seiner Redakteure be­

raubt. D er Herausgeber ist vor drei Wochen in Untersuchungshaft genommen, fei» M i t arbeiter Haase ist vor einer Woche verhaftet worden. Am Sonnabend wurde nach einer Hanssnchling nach einem polnischen Liederbuch anch die Leiterin der Redaktion F ra u D r.

Golde verhaftet, ebenso der K olporteur D ylony. Nunm ehr hat ein Oberhäner aus Benthen, B ro ja , die Redaktion übernommen, während als Heransgeber ein H e rr T h ie l aus B e rlin zeichnet.

— „D e r jüdische S tudent" nennt sich ei»

neues B la tt, welches als „O rg a n der B e rlin e r

jüdischen Stndentenvereine" erscheint Und von dem Zionistenführer D r. Heinrich Loewe herausgegeben w ird. Es trä g t das M o tto :

„ F ü r F reiheit und Ju d e n th n m !" und w ill der „Hebung gef'-.nde» jüdischen Selbstbewußt­

seins" diene-.,.

Seb'-we bei Lehrte. 16. M a i. D er Ober- vra.,wellt von Hannover G ra f zu S toibers Lesnchte heute m it dem Regierungspräsidenten von Hildesheim das Kalibergwerk Hohenfels bei Sehnde und besichtigte unter Führung des Vorstandes die Werkanlage» über und unter Tage.

Holten»«, 16. M a i. Staatssekretär G ra f v. Posadowsky und Geheimer Regiernngs- rath D r. Richter trafen heute Abend von B rn n sb n tte l kommend hier ein und begaben sich sofort »ach Kiel.

München, 16. M a i. Wie die „Korrespon­

denz Hoff»,an,," hört, hat sich der päpstliche S tn h l m it der Ernennung des Domprobstes D r. Littgg-Bamberg zum Bischof von Augs­

burg einverstaildeu erklärt. Die Präkoni- satio» werde voranssichtlich im nächsten Konsistorium erfolaen.___________

Umbau der

„Brandeiibmg"-Klasse.

Z n m d ritteninale hat die M a rin e v e rw a lln n g den Um bau einer vollzählige» Panzer schiffsklasse angeordnet. M i t t e der 90er J a h re begann der Um ba» der „Sach?e»"-Klasse. Ende der 90 er J a h re wurde die Berliiogernng und Modernisirnng der acht Kiistenpanzer des „Siegsried"-Thps be­

schlossen nnd jetzt ist der Um bau der „Branden- bnrg"-Klasse in A n g riff genommen worden. Daß die vier Schiffe dieser Klaffe nicht mehr den W erth erstklassiger moderner Linienschiffe besitzen, ist begreiflich, denn die 1891 92 vom S ta p e l ge­

laufenen P an zer find bereits Ende der achtziger J a h re konstrnirt worden. Seitdem sind anf dem Gebiete des Kriegsschiffbanes, insbesondere des Baues morderner Linienschiffe, mancherlei F o r t­

schritte gemacht und durch die Seeschlachten am A a ln nnd bei S an tiag o werthvolle Erfahrungen gewonnen worden. B eim Um bau handelt es sich zunächst um eine Beseitigung aller Holzthciie nnd deren Ersatz durch Eisen- »nd S ta h ip la tte n , sodann um cine Berbeffcrnng der Bentilationsankagen zur erhöhten Luftzufuhr sttr die Jnnenrälim e.

ES erscheint durchaus nothwendig, die Linien­

schiffs so einzurichten, daß ihre Verwendung in den Trotzen ohne Bedenken erfolgen kann. D ie artilleristische Bewaffnung kann nicht geändert werden, insbesondere werden die Schiffe ihre nicht genügende M itte la rin irn u g behalten müsse», w eil sie auf das Tragen vergrößerter artilleristischer Gew'ichtsqnauteu nicht eingerichtet sind. dagegen solle» die Torpedolanzicrrohre nnter die Wasser­

linie verlegt werden, w ie die ans alle» neuen Linienschiffen nnd modernen Kreuzer» »nscrer F lo tte bereits der F a ll ist. Endlich sollen die veraltete» Kessel durch moderne Wafferrohrkefsel ersetzt werde». D a s erste Schiff, welches in solcher Weise modernisirt w ird . ist das Linienschiff

„ W ö r th " , dessen Um bau der kaiserlichen W erst in W ilhelm shaven übertragen worden ist. D ie Kosten der M oderitisirling belaufen sich fü r jedes Schiff anf 1 M illio n M a rk .

Zur wirthschaftttcheu Krisis.

A a c h e n e r D i s k o » t o g e s e l l s c h a f t . Zwischen dieser Gesellschaft und der W estd rutsch en B a »k Vorm als Jo n a s Cahn schweben Verhandlungen wegen einer Bereinigung beider In s titu te .

A n s N ü r n b e r g , 15. M a i, w ird gemeldet: Die Nichtvertheilnng einer Dividende bei der E l e k t r i - z i t ä t s g e s e l l s c h a f t v o r m a l s S c h n c k e r t w ird lmnmehr fü r sicher gehalten.

I m K o n k u r s e „der L e d e r w e r k e P a s ,ng (bei München) Gebrüder Bloch ,st ein Vergleich anf der Basis von 2» P ro zen t znstände ge- kommen._____________________________

Ausland.

London, 16. M a i. Das deutsche Ge­

schwader kam mn 2 Uhr nachmittags bei rauher See in Kingstown an. D er könig­

liche S a lu t wurde von, Kreuzer „A n stra lia "

abgefeuert, welcher znr Verwendung als Wachschiff besonders hierher gesandt ist.

D er deutsche Botschaster G ra s Metteruich.

welcher morgens von London hier eintraf, machte S r. königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich einen Bestich und hielt sich einige Zeit an B ord des „Kaiser Friedrich" auf.

P rin z Heinrich w ird sich bis zum 22. M a i, an dem das Geschwader Kingstown wieder verlaßt, als Gast beim Vizekönig von I r ­ land aushalten. Der Vizekönig w ird morgen in Kingstown zum Empsang des Prinzen ein­

treffen. welcher sich sodann m it ihm znr vizeköniglicheu Residenz begeben w ird .

Provluzialnachriciiteri.

t « u s dem Kreise C ulm . 15. M a i . (Verschiedenes.) D a die Kartoffeln im Preise recht niedrig sind - man verkauft schon den Z en tner m it 60 P fg . — werden große Mengen derselben ve rfü tte rt. Um sie langer h altb a rzn machen.läßt mau sie quetschen und bereitet daraus ein F u tte r, das an Q u a litä t das K ra ftfu tte r w eit ü d e rtrifft und bedeutend blllrger ist. - Uns manchen Wirthschaften w ird das Vieh schon auf die Weide getrieben. D a s G ra s ist auf de» Wiese» noch sehr kurz. — I » der letzten Sitzung des landwirthschastlichen V erein« Podwitz- L im an wurden 20 M k . zu eine,» zn E h ren des verstorbenen Professors D r . M a c rc k e r-L a lle zu errichtende» Denkmal bew illigt.

r Culmer Stadtniederung, 16. M a i . (Deichschan.

G lirkellan ban ) D ie diesjährige Frühliligsdeichscha,, findet de» 23. d. M t s ., von C n lm a»S beginnend, statt. — D e r Gnrkenban re n tirt sich vor allen Früchten »och am beste». ES werden daher hier wieder große Stücke Landes m it Gurken bestellt.

Danzig. 16. M ai. (Selbstmord.) Der Hotelier Anglist Rohde, bisheriger langjähriger Inhaber

kam. hat sich nestern Nachm ittag in seiner Wohnung vergiftet.

Posen. 16. M a i . (D e r M alerstreik) ist mehr »als beendet anzusehen. Nachdem in den letzten Tage» wiederholt Sitzungen der Arbeitgeber n»d Arbeitnehm er stattgefunden hatten, ist heute v o r, dem Gewerbegcricht a ls E inian n gsam t eine Einigung zustande gekommen. Danach werden am Dienstag nach Pfingsten sowohl die Gehilfen w ie die Anstreicher die A rb eit wieder aufnehme».

Lolalrmchrichten.

^ T h o r » , 17. M a i 1902.

e . G f l u g s t e n . d a s l i e b l i c h e Fest ) h ä lt seinen Einzug, das Fest. von dem schon wochen- M vorher gesprochen, fü r das schon langst viele schoilePIm,egcschittledetwordensittd...ZuPfii,gsten".

wie oft ist es erklungen als ein W o rt der Hoff­

nung. beim Scheiden aus ein Wiedersehen hin­

weisend. H u n d e rt- suchen darum auch zn Pfingsten nach langer Abwesenheit wieder das E ltern h au s nnf. der junge Scholarc. der schminke S o ld a t oder V . f ' " ' B c r i i s ste„ende innge M a n n . um im Kreise Lieben m seliger Erinnerung a» verrauschte Jngcndtage d,e Pfingstzeit zn genieße». Schon vorher hat sich j,„ Hanse eine rege TKoOkkelt entfaltet, mau w a r m it dem Reinmachcn beschäftigt, denn zn Pfingsten solle,, S tube und Hans im frische» Schmuck des Feiertages w ürdig prangen.

Heute und gestern kam noch das Kncheubacken h »u n. den» ohne ein Stückchen Pffiigstklichen zum Kaffee geht es nun einmal nicht. D ie Schneider nnd Schneiderinnen haben emsig zu « „ ,» gehabt, alle die Aufträge, die ihnen wurden, bis Pfingsten zn erledige», denn mich der äußere Mensch w ill sich in besonders schönem Festkleids zeigen, nnd mancher Evastochter haben die Tage vor dem Feste nicht wenig Kopfschmerzen verursacht, welches Kostüm sie am vortheilhafteste» kleidet, welcher H u t am chikste» sitzt und ob mau gelbe oder schwarze Schuhe trage» soll Aber anch draußen die N a tu r scheint sich beim Nahen des Festes eines besseren besonnen zu haben. S ie eilt, um auch ihr Festkleid, das schöne hellgrüne, am ersten Feiertage anzuhaben. I n den letzten Tage»

haben sich die B lä ttlc in gemüht hervorzukommen, n nr hat sie F ra n Sonne recht wenig »ntelstützt und auch heut noch sieht sie nicht so ans. als w äre sie geneigt m it ihren« G la n z der Feiertage Schön­

heit zu gestalten, und es w äre doch so wünschens- werth. D ie meisten Lokalw irthc bauen anf ein gutes Geschäft Während der Feiertage, dessen A u s­

fall ihnen kein noch so schöner Sonntag ersetzen kann. M i t Pfingsten beginnt auch wieder die Z e it. da man in den Bäder» E rholung sucht, denn gerade jene stille Z e it der Vorsaison ist den meisten

»üblicher, als die lärmende F lu t, die sich dann in der Hochsaison über die Badeorte ergießt. V o n einer T h o rn e ri» erhalte» w ir bereits ans Ohbin bei Z itta n in Sachse» folgendes kleine Gedicht als Pffngstgniß au die T h o rn er daheim übersandt:

A n f der Lausitz höchstem G ipfel, Ueber aller Bäum e W ip fel, S ü ß nmra»scht von Taunendüfteu, Zwischen schroffen Feisenkliiften—

Herrlich ist's hinabznschanen!

Dunkle Wälder, grüne Anen.

Droben blaues Him m elszelt, Unten friedlich still die W e lt. — Alles athmet Dimmelslnstl Stärkung schöpft die kranke Brust, Leib und Seel' erhebt sich wieder.

Froh erschallen Dankeslieder.

M a g » n r jeder hierher kommen.

Dessen Lebensmuth genommen:

Hier wird er gesunden schnell.

Sieht das Leben frisch und hell.

Herzlich darum stets willkommen I n der „ V illa G ertru d " aufgenommen!

Wenn die Maikühle, die w ir in diesem Jahre haben, nicht bald weicht, so dürften wohl nicht viele der freundlichen Einladung, schon jetzt einen Badeort anfzusttchen, Folge leiste». Noch aber bauen w ir alle Hoffnung auf Pfingsten, das die Aenderung znm bessere» herbeiführe» soll, und so wünschen auch w ir allen Misere» Lesern ein recht frohes gesegnetes Fest!

(Die N a c h m i t t a g s g o t t e s d i e u s t e ) in der altstädtifchrn nnd nenstädtischen evangelischen Kirche sind vom 1. Pfingstfeiertag ab auf früh 8 U h r gelegt.

— ( T o d e s fa ll.) Der frühere Vorsteher des Armenbnreans bei der hiesigen Stadtverwaltung, Herr Stadtsekretär Wrzesnicwski. der erst am 1. A p ril d. Js. in den Ruhestand getreten w ar, ist in Langsuhr bei Danzia. wohin er von hier über­

siedelte, am Mittwoch au den F all,-» eincrOPeratiou im 65. Lebensjahre gestorben.

§ d r u c k e r t a g I I u g . ) D ie Sektion 9 (Nardost) der deutschen Buchdrucker - V ernfsge- no,senschaft. umfassend die P rovinzen Schlesien, P o,em Pom m ern. Ost- und Westpreuße,,, h ä lt.

wre schon M itgetheilt, am 25. M a i . vo rm itta g s 11 Uhr^ im S p i e g e l s a a l e d e s A r t n s h o f e s zn T h o r n ihre Jahresversam m lung ab. A u f der Tagesordnung steht u. a .: Geschäftsbericht fü r das J a h r 1901. Rechenschaftsbericht fü r das J a h r 1901 nnd Voranschlag der VerwaltnngSkosten fü r 1903. I m Anschluß daran findet au derselben S te lle die K reisverjam m lnng des deutschen Buch­

drucker-Vereins K reis 9 lNordost) statt, deren Tagesordnnng als wichtigen P u n k t ausweist die Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hlm ptversam m lung, die sich m it der gewerblich­

sozialen O rganisation des Bnchdruckgewerbes, der Setzmaschinensrage und m it der gedrückten m ate­

riellen Lage des Buchdruckgewerbes und ihren U r ­ sachen. sowie m it den M it t e ln beschäftigen w ird . die geeignet sind, dieselbe wenigstens einigermaßen zu bessern, wobei die äußerst argen W ettbcw erbs- verhältniffe eingehend erörtert werden dürften. A m sklbbn 2^agk» dor dkr E kttlo n ? - n. ^drrisdkrsammlnng, tagt noch im Artushofe zn T h o rn der V erein der Buchdrnckereibesttzer O ft- und Westpreußens (K reis­

verein des V erein s deutscher Zeitm igsverleger).

D ie Tagesordnung dieses V erein s ist besonders reichhaltig. Nach ih r stehen u. a. die Rabatts, age im Amwncenwesen (Referent H e rr Harich - A llen - stein). die Frage der Fachprüfnng im Buchdruck«

gewerbe. sowie die Lage des P ap ierm arktes s»e E rö rteru ng . Auch hat die Versam m lung die W a h l eines Abgeordneten zu der am 27. M a i in S t u t t ­ g art stattfindenden Kandtversam m lnug des Bereiirs deutscher Zeitnngsverleger vorzunehmen. — A A Vorabend, de» 24. M a i . versammeln sich d»e Theo nehiner an der Tagung m it ihren D am en im Fürirei

»imm er des Artushofes zu einem B eg rü ß u .'g stu i '^

A m nächsten Tage, vor Beginn der Sitzungen, » '

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Ab«». V P ) theilt m it, daß seine Freunde den A ntrag znr Sicherung der Koalitionsfreiheit auch jetzt wieder eingebracht habe». Sollte die Vorläge über die

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