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E Expeditione KommandanteispStraßeNr. 7.« -Gs Jahrgang)
.7
Orgemfür Jedermann ans dem Volke.
Erscheint täglich,mitAusnahmederTage nachdenSonn- UndFesttagen.Preiswöchentlich:1Sgr.9Pf» mitBotenlohn2Sgr.,monatlichF7Sgr.6l Pis.
MitBotenlvhv8SgkssPf» vierteljährlich:22Sar.6Pf--mitVotenlohn25Sgr. 6Pf.—- DerAbonnements -Preis ist beiallenPostanstaltende- Jnlandes25Sgr.;desAuslande-Z1Thlr.6Sgr.—-JnferatediegefpaltenePetitzeile2Sgr.
« 34. Berlin, Donnerstag den10 Februar
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Nachtund Morgen.
Essieht freilich soaus« alswollte esfast NachtinEu- ropawerden; abereswird nichtNacht. .
Undwas giebtuns dieZuversicht,dieszuglauben?
Diese Zuversichtkommtunsaus derThatsache, daßder GeistderBildung nicht mehrindenHändendereinzelnen Machthaber,sondern ausgestreutimVolkeliegt.
Diejenigen;diewirklichmitVesorgnißaufdengegenwär- tigenZustandEuropas-blickendiedieultramontanen Bestre- bungenfürchten,diedas Umsichgreifde Absolutismus mit Schreckenansehen,diedieGemeindeninAbhängigkeit,das Rechtgebeugt,dieWissenschaftinFesselnerblicken,dieseMän- nerderblassenFurchtunddes schwachenGlaubens an das Volkwähnen,daß jetztnochdieZeit so ist,wiesie einstge- wesen,wodieBildungVon obenherab geleitetwerdenmußte, wo dieWissenschaftnieaufgekommenwäre,wenn sichdie höhereGesellschaft,dersel»bennichtfbemächtigthätte. Sie«fiirch- tendenGeistderreligistnVeklMstekUNg,wellsie sehen, daß ehemals derGeistdes Lichtesnur siegenkonntedurchdie. Stütze,diedie·Mächtigen»derErdeihm’angedeihenließen»
Allein« sie vergessen-daßPSIetztnichtmeht so istwieehedem.
DerGeistdesFortschritts ist tief eingesätin dasHerz, indasLeben desVolkes.DerGeist,derehedem aristokkati- schesEigenthumwar- Ist nunmehr einmal demokratischgewor- den, und magman nun VersucheüberVersuche machenaus sjenenRegionenheraus-von»denenehedemderGeist ausging, denGeistWieder»HuUntekdmcken-so istundbleibtesdennoch einvergeblichMuhemDennwas ehedemaus den Quellen spärlichgeflossenist,das ist jetztbereits indasgroßeMeer derMenschheiteingetreten;was man thedemmitderHand ver-stopfenkonnte,ist letztkaUm»1MhFmit dequlickzu über- sehen.DerGeistdesFortschrittesIsteinmaldemokratischge-
«W0kden,diesenGeistdurchHekFIUsbeschWOreneinerAristokratie Vekntchten wollen,hießenur dieletztenReste der-Aristokratie selbstVetnichtew.
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.Esistthöricht,denSiegeinesultramontanen Geisteszu fürchten-Nurdie"haben ihnzufürchten,diedurch gleiche Mittel WG«eistesve«rleugnungihn besiegenwollen. Der Unm- montnic Geistkann denSiegdavontrageninjenen Regionen,
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woman denGeist der VerfinsterungimProtestantismuspfle- genwill. Wenn eseinSiegist,daßaus dersogenannten höhern Gesellschaftweitmehr UebertrittezumKatholizismus jetztstattfindenalsehedem, so gönnenwir derultramontanen ParteidiesenSieg. Erführtdas Abgestorbeneaus dem Reichedes— Lebendigenhinaus. JmVolke abersiehtesanders aus. Da istder veralteteAutoritätsglaubegestürztundfür immer gestürzt,undkeineMachtder Erde wirdjemalsdas -Volkzum.Glauben anDinge bewegen,dieesnun einmal
nicht mehr glaubt. »- . . .
- »DerGeist-derBildung rujht aufderbreitestenGrundlage derDemokratie. Jeder Fortschrittdendie·Wissenschaftmacht,— fälltimmersofortdemVolkeanheim. Magesnoch aufdem flachenLandeMenschengeben,die»einLeben des Mittelalters dorsichsehenundkünstlichnoch in AnschauungendesMittel- alterserhaltenwerden;in denStädtenlebteinGeist,der dendenkendenMenschengeistauf jedemTrittundSchritt-her-
Zssordertundderihm ewig predigt: dem Geist gehörtdie
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DerGeistderNaturwissenschaften,derTechnikundder Erfindungen-drängtsich nichtnur immer tieferindasVolk hinein,sondernerliegtbereitsweitausgestreutaufderöffent- iichenStraße.DieGaseinrichtungdieDampfkraft,dieEisen-
»bahnen,dasFabrikwesen,dieWasserleitungenunddieelektri- schen Telegrafen,sieallewecken denGeistdesVolkes aufund befestigeninihm denGlauben unddas Vertrauen aufdie neue Zeit. Es sieht fortwährendDinge,dieindenZeiten, welcheman ihmalsMusterderErleuchtungundderGlück- seligkeitschildert,aisWunder oderZauber angestauntworden wären. Essieht diejenigenan,diesichalsTräger des Lichts aufdrängen,undfragt sich:washaben diesedennGroßesund BewunderungswiirdigesinsLebengerufen?«Der Geistder Erfindungenund desNachdenkens überdieewig thätigen KräftederNatur dringt täglich tieferUNDtieferindieärm- stenHüttenein«DieZiindhölzchenpredigendenSieg der NaturwissenschaftenüberdenGeistder Vorurtheile. Sie wecken dasNachdenkenderKinder,die dahören,daßinden gepriesenenZeitenderVäterdieBildung soweitzurückwar- daßman einenMenschen,dersolcheinFeuerzeug gehabt,als Zauber-rverbrannt hätte.4—DieFortschrittederChemieund
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Physik greifendieVorurtheileder alten ZeitandenWurzeln anundschaffeneineneueZeit, diedurchdieaugenscheinlichen Erfolge auchdenstumpfstenGeistausder Gleichgültigkeither- ausrüttelt.,Undmag der.rme»21rbeiteraniaschine diese MaschinealsseineFein,·Jbesuchten,die;;«;,"«T
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""·Ichilichbeginntman jetztdieVolksbildungseindenWiir- zeln anzugreifenundzuvernichten·,Im gesegnekenKurhessen, dem gerettetenHassenpflug-undBundestagsstaat ist setzteine Verordnung erschienen,diedavorschreibt, daßdieSchulen einerReform bedürftigsind.Esistinderneuesten Verord- nungdaselbstbekanntgemachtworden,daßderSchulunterricht in ,,nothwendige,««in»nützliche««und»gemeinnützige«Unter- richtsgegenständegetheiltund alleverderblichenGegenstände vonderSchule ausgeschlossenwerdensollen.Alsnothwen- dige GegenständexwerdenbezeichnetdasLesen,diebiblischeGe- derKatechismusundderChoralgefang..Alsnützliche Gegenständewerden das-Schreiben,"dasRechnenangesehen,als gemeinnützigwirdetwas »GeographieundWeltgeschichteunter besondernBedingungenundBeschränkungen«aufgestellt.Schäd- lich dagegenist derGebraucheines »S-chullesebuches«oder einessogenannten ,,Kinderfreundes,«"denn»der Gebrauchder Bibel, derbiblischen Geschichte,des Gesang-buchesunddes Katechismus genügt zum ,Leseunterricht.«Deshalb isoll auf LesenundRechnenznur sechs »FStund"en-ZeitinderWoche verwendet "w«etden,« ·d·ie-«Sssfar"rerlsollennichtnurindieser BeziehungdenUnterrichtalsdietechnische»Aufsichtsbehorde, sondernauchdasPrivatlebenderLehrerüberwachen,damit ja nichtderGeistderneuen Zeiteingehein diejungen Geinüther.. ,
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Manmußgestehen,daß auchhierin KurhesfenalsMuster- staat fürallegerettetenStaaten geltenkann;abenwennman glaubt, hierdurcheindummgläubiges,aufAutoritat schworendes,
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»denGeistderneuen Zeitnichterfassendfes«Volkzuerziehen- fo istman imtiefsten Jrrthum .
Freilichkannman eserzielen daßeineunwisiendeJugend dieSchule verläßtundinsLebenhinaustritt. Aberje weniger
»dieSchulevorbereitetfürdaswirklicheLeben,destokräftiger dringtdaswirklicheLebenindieGeinütherderJugendein- desto überraschenderwirktdas wirkliche Leben auf dienaiven Geisterund destoschnellerwirftdieJugendalleshinter sich, was diefinsterefürdasLebennicht vorbereitendeSchiileihm geboten»hat.
Nein!»WerdieMenschheitzurückbringenwillaufden tsimplenSinn einersimplen Vergangenheit,der mußdas Lebenselbstbewältigenkönnen,dermußEisenbahnenausrotten undelektrischeTelegrafen vernichten,der mußdieChemie verbietenunddieNaturwissenschaftundihrEingreifenindas PraktischeLeben verbannen, der mußder-»Dampfkraftden KriegerklärenundmußausdemHerzenderMenschheitden Triebauslöschen,sichzumHerrnder Naturzumachen;Wer -denMenschen zum Sklavenanderer Menschen machenwill,
«mußdieGeistgssklavereivollendenund dieKulturderneuen Zeitvernichtenkönnen.
SiekönnenessGottlob nicht«Wäre dieWissenschaft nochindenHänden iweniger sogenannterAuserwählten,so ließeessich machen. Sie istaber ausgegossenüberdas ganzeLeben. DieStaatenwerdengerettet,aber der Men-
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schengeistschreitetfortingroßen-Erfindungen,diesich«kaalles Welt kundgeben.EarpredigtanspallenStraßeneckenundruft
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Europasgeht-nichtzuEnde;esbrichtunaufhaltsam sein Morgenan, derMorgendes unaufhaltsamen Menschen-
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Berlin,denO-Februar.
— AmBundestage sollderAntrag gestelltwordensein,das Verbot der Gervinus«schenSchriftzurBiindesmaßregel zu
machen."· , - « -
—« Jusder(mit Beschlagbelegten)Nr.28dieses Preises theiltenivireinenBriefdes Kaisers Rapoleon1.—anKaiserthaitgkiL von»«Qestreichmit,welcheneinewienerKorrespondenzder«anep««
zurrst·bracl)te,indemsie für dessenEchtheit einstehenwollte. Von ofsizioserSeitewird dieser Briefjetztalsiiiiechtbezeichnet;ein wiener Korresp.der«Augsb.Postztg.«willsogar wissen,"Fürst Metternichs habe erklärt,daßeinsolcher Briefniegeschrieben worden sei.«
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— Die 2.Kammernahm heutedenGesetzentwiirfüberAuf- hebungder Gemeinde-ordnungmit188 gegen131Stimmen im Ganzenan. DieKammer machte",sich. sodannan,«,dk,e,Berathrmg Gefetzentwurfs,"betr; dieAufhebungdes«Art.105·derVer- asung.
»»:-Ainsiheinerwartetman innächsterZeitvonBerlineine
Militariommisiion,umdenZustandsämmtlicherFestungswerkedes Rheinsvon Mainzbiszurholländischen,Grenzezuinspiziren."
Aus»Luxeniburgschreibtman, daß daselbst größerestrategischeBau- tentheilsvorbereitet werden, theils bereits angefangen sind.Jm ZusammenhangdamitstehendieAusbesserungenundBerstärkungen, welche Bclgienan seinenGrenzfeftenvorgenommenhatund im
Stillen nochimmer vornimmt. "
—..—InWeichfelmündhwinecker jetzt-inhaft.irtist, be- findet-sich.von bekannterenpolitischenPersönlichkeitenzurZeitder zu 8—JagewxierurtheilteweredakteurderDowiat.,»N. Pr.'-Z.«wurde etem weenwie- derholter,offeiitlicherBeleidigungundVerleumdiikfgsdesSgtaatsmi- nisterimnszUnddesMinisterpräsidenten,»wegenöffentlicherVerhöh nungderAnordnungenderObrigkeitund wegenVerbreitungkon- fiszirterDruckschrifteiizu9Monaten Gefängnißverurtheilt. Die Anklagegrundetesich aufdie dreiimvorigenSommer hinter ein- anderkoiifiszirtenNummernder..N.Pr;Z.« DieVeriittheilnng erfolgte-da AssessorWagener nicht erschienenwar,incontiimacism.
—- Eineneue undüberauswichtigeErfindunghatinVM letzten»Tag«en(inunsererStadt Einganggefunden, nemlichdieEV- hcizUNggkbßererRäuniemittelstLeuchtgases.sEsistdieszuerstill
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dervom StadtbaurathHolzmannneuerbaiiten St.Pl)ilipPUs-Kikche versuchtwordenundhatderErfolgallenErwartungen aUf·das Glanzendsteentsprochen.DerRaum derKirchebegreiftüber90-000 KiiblksußUndetwa 700KubikfußGaswaren hinreichend;umdie- semsRaUtnnichtbloseine -10 GradhöhereTemperaturzuWITH-W- sondern aUch dieselbenWärmegradewährenddes·ganzellGottes- -dienstcszuerhaltenDieKostendereinzelnenHeizungstellen sich
darnachalffetwasübereinenThaler. DieseglmftigenErfolge Hakabereitszu- demEntfchlusse’tgeführt-MehrereandereKirchen-
aisdenDom-«die St.Gertrauten irche-MJmlsslemerKircheU- durch DasselbenachdenGrundsätzenPes JngrnieursElsner kon- siriiirteVerfahrenzuerheizeniINWiefcm auch PrivatwohNUUSM hierauseinen Nutzen ziehenwerden-steht abzuwarten-
.. ..—- einKaufmann J.H. F. PrillwitzzuBerlinistUnkerni s«Feme18593ein«Patentaufirkinelösbare«MyrlungfürEl- swhathalsrzeugeauffünfJahre ««e«rtheilt"worden.«-.,
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———Beider
heutefortgesetztenZiehungdir2.Klasse107.t.
KisssengLotteriefiederHaupt--Gewinn.svdn 10,000Thlr. auf·Nr.
16,559;einGewinnvon3000Thlr· auf Nr. 72,479;1Gewinn von200This. aus Nr.25,41·9,und4Gewinnezu100Thlr· fie-
«len aufNr.28,610. 49,875. 62,-777und 63,117. —· .« Hamburg. Bei»,der».—Feirr-dessiebenjährgzenStifttmgsfestes deshiesigenArbeiterbilbUUgVVMInTwelcheam .stattfand,machte JohannesRösingausBremeiyldieMittheilung,·daß seinFreund DulonsichinHelgvllaflbbehaglicheingewohnthabeundseine Fa- milie, welcher bekanntlichdieWohnunggekündigtist,baldnachkom-
inenlassenwerde. » « .
. Mainz. Einhiesiger GraveurhatmitdemKaiserderFran-
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senin-,Ge—schäftsverbindungeii·«zu kommengesucht,indemerdem-
selbeneineMedailleüberschickte,welche aufdereinenSeite das BildLouisNapoleons darstellte, ausderandern Seite abereinen Lorbeerkranztrug: »GottschüsedenKaiser,undseinganzesReich.«
f-Statt dergehofften kaiserichenBestellungvonParishatder mainzerGraveur vorläufig»dieVisiteeinesgroßhexzoglichhess. Po- lizeibeamtenerhalten, welchersich«einenAbdruckderkaiserlichenMe-
dailleausbat. «
Frankfurt. Der fMörderdesaufeineso gräßlicheWeise« hingeopfertenjiingen«.Jsraeliten,-SiegmundI.Schwarzschild,«·hattee sich unsere
PolizeibisHam7.Mittag,·trotzderallseitigvoiijihrzu VermVerseguiigentwickelten»energischenThätigkeihnoch nichtbe- mächtigenkönnen;Aufihre«Entdeckung-isteine
500ausgesetzt »" ' . , »
;- -«Wiev. AusPragwirdwieder dieVerurtheilung zahlrei-
scherHochverräthergemeldet-.AusEsteberichtetman wiederdieAb- nrtheilungvon17Räubern,vondenen5hingerichtetworden sind.
Akontenegrm IndenletztenTagendesJanuar standen dieTürkeniochimmer·passiv«.inihren Positionen. Fürst Danielo
EndPeter etrovichbefindench»·iU,C·Z-«ett,inje,».wo«fjetzt auch.Georg«
BelohnungVon
etrovichvon Wien ringetroen«s·e«indürfte.DiePassivitätder ürken·,ihreGrausamkeit"und«m"ehrereandere Umstände-habenden iesunkenenMuth der·MontenegrinerwiedermifgerichtetAußerder
kegelfregatte«Novara« befindensichnun inderBuchtvonTopla geankert:diek. k.Segelfregatte,,Bellona«unddiek. k.Dampf- fregatte »Sta. Liicia.« AmKriegsschauplatzewarbisgegenEnde Januarhauptsächlichdeshalb nichtsBedeutendes vorgefallen, weil QmerPascha vorerst das ErgebnißseinervonMartinichi.Januar datirten Proklaination«(derenWesentlichesbereits mitgetheilt wurde) abwarten wollte..«AuchReis-JsmaiiPascha hatandieGrahowianer eine« «Yoklgxpaxion,ekzsinCKWFFVTbech,wic2tigendemandaquSinne- erlassenEineskandalösse, Klo- stergef chteaus-Jrezbizrgerregt gkpßesnaschen-heiva Libe- ralenund-bedeutende NiedergeschlagenheitbeidenUltramontanen.
Schonlange sprachman von allerhand zweideutigenVorgängen.
Am31.Januar Abendbemerktennun einige Bürger,daß zwei übelberüchtigteFrauenzimmerdurcheinHinterpförtchenindas Franziskmterklvstereingeführtwurden- «DieSachewirdso- gleichbekamlsjLilleMasseVolksumstelltdasKloster;diePolizei sieht sich genvtkligteknzlllfhkelkenODasKlosterwirduntersucht, und wirklichfinden sichdrebeidenDamen,«welcheman sogleich-aufdie Polizei führt,Woslebekamithabensollen,daß sie schon zu Verschiedenen Malen bqtden frommen Vätern zum Abenbbefuch gewesen feiernDerPaterGiiardin sieht sich seinerseitsveranlaßt,Offellslichzuerklären, besagte Frauenzimmer lsien,,—«ol)neWissen irgendaeinesOrdensmitgliedesindasKlosterge- Tunddannin derKuchegefunden worden, wohin siederKlo- stktkpchzueinem GlaseWeineineladenshatte;um ihnen für eknWITHgestxickteStrümp ezudanken. Im» Uebrigen wünscht VorsteherdesKlostersselbsteinegerichtlicheAufstellung.
DieserMale StreichkommtebendenUltramontanensehr ungele- gen.·Soivol)ldie«steiburger,alsauchdieberiierBlätterbesprechen allsfllhxllchdieseSapvas-’Gefchicl)te» «» » .
Bakkal-8i«FOR Der»Bundesrathhat den Obersten Curz alsKommissarnachTessia sysan (Tel. Dep.)
von Journalisten.
Paris, 7.Febr.DieamSonntag Morgen vorgenommenen Verhaftungen nahmen heutedieganzeAufmerksamkeitinAnspruch.
DieseVerhaftungen erreichen zwar nichtdieZahl-von «60,wie das Gerücht erzählte,waren aberdochzahlreicher,«alsman-anfänglich glaubte.Miteineroderzwei Ausnahmen,erstreckte»sichdieMaß- regel ausschließlich«an Schriftsteller;eswar einefornilicheRazzia Dergrößere TheilderVerhafteten gehört»der legitimistischeiiParteian;esbefindet sichunterdenselbenfernerein Redakteurdes»»JournaldesDebats«undeinehemaliger Redakteur · deseingegangenen republikanischen,»National.«Mehrere-«Freilaf- fungenwurden,nochamSonntagAbendbewirkt,andereerst heute.
DerGeneral v.St. Priest,welcherübrigensnur irrthümslichan Stelleseines Sohnesverhaftet wurde, erhielt feine Freiheit schon am Sonntag wieder,nachdemerden«TagüberimGefängniß Mazas zugebrachthatte.—- Der,,Vionlte11r'«hatüber dasEreig- niß noch nichts veröffentlicht;diehalboffiziellenBlätterbringeneine augenscheinlichvonderBehörde«ausgegangeneNote,-inwelcher, ohne AngabederNamen und derZahlderVerhafteten’,gesagt wird: DiePolizeimaßregelfinde ihre Begriindunginverleumderi- schen,und anarchischenKorrespondenzen, welchevondenverhafteten Personen auswärtigenBlätternzugeschicktwordensind.— DieZahl dernochinHaftBesindlichen beträgt16. Bemerkenswerth ist, daß diehalboffizielle Note nicht sagt, daß dieselbenderJustizübergeben werden würden,sonderndaßdie Regierunggegensie-diejenigen, MaßregelnderStrenge ergreifenwerde,welche sie »im Jnteressedesi öffentlichenFriedens«für nothwendig halte.·AusdiesenAusdrücken geht hervor,daßweder Prozeß, noch gerichtlicheVerfolgung, noch- irgendwelcheEinmischungderGerichtshöfestatthaben, sondern daß dieRegierung wich Willkür, wienachdem2.Dezember 1851,
verfahrenwerde. -
Einezweite Notederhalbanitlichen«Patrie«besagt,daß -,,die- jenigenPersonen, welcheneuerdingsvomKaiserbegiiadigtwurden, diessämmtlichdurch ihrreuemüthigksBetragenverdient hätten..
DieBegnadigungwurdetheilsvonihnenselbst-,theilsvonihren
-«Familien nachgesucht.«
Daßdieosftzisellen AngabenüberdieZahlder.-Venbanntei:
undDeportirtenliege-thust sind,geht schondaraus hervor,das- iiiBelgien jetztetwa siebenhundert sranzösischeVerbannteleben- vondenen,nachdenListendes«Moniteur«nur zehn-begnadigt worden sind.UnddochbefindensichinBelgiennur diejenigen Verbannten, welchediefranzösischeRegierungamwenigstenfürchtet.
—— DieZahlderpolitischenOpfer, welche nochunterAusnahme- maßregelnleiden«soll 60,000 betragen;derKaiserwird.als.o,
siochöftere Gelegenheit haben, sogenannte Amnestiedekretezuter-
assen. «« - —
Gestern hatte PariseinFaschings-Aiissehen;inallenStraßen hörtman·Musikund Lärm. «Oncle«Tom«macht seineWande- rungüberdieBouleoards nnddurchalleHauptstraßenvonParis- JmGefolgedesfetten Karnevalsochsen, welcher dieses Jahr den- NamenOneleTom erhalten hat, befinden sich allerlei allegorifche Figuren-,dieZeit,derAckerbauu.s.w. DieserFaschingszug,der jsdesJahr zweiTage hindurch dauert, VersetztjedesmalParisin
eine gewisseAufregung.— · "«
Einpariser Korrespondentdes,,Czas« macht folgende Mitthei-- IUUS-welcheinParisgegenwärtigbei allenPolen großespAufsehen mache.Der Kaiser gabbei einerAudienzdemFürstenCzartorysks ziiverstehen,daßerausdenBerichten,dieererhalte,ersehen habe, daßdiePolen nichtgünstiggegenihn gestimmtseien,«tund»daßdie VerleiimdungenundSpottereien,womit seine Feinde ihnüberhäuf- ten,vonihnengetheiltwürden.·Diese Nachrichthabeauf die-Po-, leneinenbetrübenden Eindruckgemacht.Sehrvieles, namentlich- diejeiiigen—,die unterderBourgeoisie leben,· theiltenfreilichdievoll-L tischenAnsichtendieser BolksklasseinFrankreichund hegtenwohl keine besonderenSympathieenfür Napoleon, dochmüsseerbemerken, daßesaucheineansehnlicheAnzahlVonPolen gebe, die,andenna-
poleonischenUeberlieferiingenundandenAnsichtendesKatholizis-· niusfesthaltend,demneuen Gewalthaber Frankreichs sehrfreundlich gesinnt seien.Adam MickiewiczbeabsichtigteineAdeanden Kaiserzurichten.— Mansprichtvonderbevorstehendenchließung Mel-Meternichtpolitischer,regierungsfeindlicherZirkel. «