Lemberger Zeitung, Jhg. 4 1942, Folge 87

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D i e n s t a g , 1 4 . Ä p r i l 1 9 4 2 4. Jahrgang / Folge 87

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liste Nr. 2. Briefanschrift: Zeitungsverlag Krakau - Warschau Krakau.

Churchills indienfeindliche Haltung

dnrch Warschauer Aktenfunde belegt

Bericht des ehemaligen polnischen Botschafters in London aus dem Jahre 1935 - Verbissene Kampagne

Churchills gegen jede Autonomie Indiens - Englisches Mißtrauen gegen die Machenschaften der Sowjets

Berlin, 14. A pril In letzter Zeit sind bereits eine große Anzahl Ä ußerungen W inston Churchills aus früherer Zeit in Erinnerung gerufen worden, die die w ahre Gesinnung des derzeitigen britischen Pre­

m ierministers gegenüber allen Projekten, Indien form elle Rechte und Freiheiten zu gewähren, aufzeigten. Das Auswärtige Amt ist in der Lage, zur Charakteristik Churchills einen w eiteren au­

thentischen Beitrag zu veröffentlichen. Unter den ln deutschen Besitz gelangten A kten des polni­

schen Außenm inisterium s befinden sich auch Be­

richte des ehem aligen polnischen Botschafters in London, Graf Raczynski, die die Verhandlungen über das 1935 aui der Tagesordnung stehende Projekt ein es G esetzes über die A utonom ie In­

diens zum Gegenstand haben.

In einem d ie se r B erichte w ird u n te rstric h e n , daß eine G ruppe d er e n g lisch en K o n serv ativ en u n te r Leitung v o n C h u rch ill ein e v e rb isse n e K am pagne g eg en den G esetzen tw u rf g e fü h rt hat.

D aneben ä u ß e rt sich d er eh em alig e p o ln i­

sch e D iplom at n o ch zu e in er a n d eren Frage, die h e u te w ied er v o n a k tu e lle r B edeutung ist. Es w ird näm lich im Z usam m enhang m it Indien das e n g lisch e M iß trau en gegen d ie M achenschaften d e r S o w jetreg ieru n g in Zentralasien hervorge- hs&a». rffe n a c h C h u r c h i l l s M einung darauf z ie ­ len, die englische Stellung in d er W elt einzü- nehm en.

Die fraglichen S tellen des e rw äh n ten B erichts lau ten in Ü bersetzung im einzelnen w ie folgt:

B otschaft der polnischen Republik

in London 28. M ärz 1935

Ps/M g XIV 1 A/7

An den H errn M inister für A u sw ärtig e A ng eleg en h eiten

in W arschau.

Politischer Bericht Nr. 8/35.

A utonom ie für Indien

Im je tz ig e n A ugenblick g e h t die L esung des G esetzp ro jek tes in d er K om m ission des U n ter­

h au ses v o r sich. Es scheint, daß die Schlußab­

stim m ung ü b er das ganze G esetz im P lenum des H au ses n ich t v o r Ju n i stattfin d en w ird, zum al die R egierung zw eifellos die A n w esen h eit der indischen F ürsten in London zu den in den erste n T agen des M ai b e g in n en d e n Ju b iläu m sfeierlich ­ k e ite n des K önigs au sn u tzen w o llen w ird, um m it ihnen u n m ittelb are Fühlung zu nehm en.

U n terd essen fü h rt ein e G ruppe der K onser­

v ativ en , die so g en an n ten D iehards, u n te r Lei­

tu n g v o n W in sto n C h u rch ill w e ite rh in ein e v e r­

b issen e K am pagne g egen den G esetzesentw urf.

Die G ruppe d er D iehards zäh lt im U n terh au s etw a 90 M itglieder (bei ein er G esam tzahl v on 510 K onservativen) und w ird w ah rsch ein lich ge­

m einsam m it der im U n terh au s 55 M itglieder zäh len d en L ab o u rp arty den Teil des H a u se s bil­

den, der auch bei der d ritte n L esung fü r Ab­

leh n u n g des G esetzes stim m en w ir d .. . . So w e r­

den auch alle E reignisse, die sich e n tw ed er in Indien selb st abspielen od er d o rt ein e n gew issen Einfluß au sü b en können, nam en tlich von der u ltra k o n se rv a tiv e n P resse um ständlich kom m en­

tiert. Zu solchen E reignissen ist in der letzten Z eit der b lu tig e A u fru h r in N arach i zu rechnen, der am 19. M ärz sta ttfa n d und der nochm als b e ­ w ies, daß die ö rtlich e B evölkerung n o ch n ich t auf dem N iv e a u steht, das ih r erlau b en w ürde, auf b re ite re r G rundlage an der R egierung des L andes teilzunehm en.

Ein zw eites E reignis ganz an d eren C h arak te rs, d as in Z uk u n ft gem äß dem Lauf der B egeben­

h e ite n w e itg e h e n d e Folgen für die Lage Eng­

lan d s in In d ien h a b en kann, ist die B esetzung C h in esisch -T u rk estan s d u rch die S o w jetarm ee in den le tz te n M onaten, w odurch dieses Land tatsäch lich v o n d e r chinesischen R epublik ge­

tre n n t w urde. U nd w en n auch einstw eilen, n a c h den hiesigen P ressestim m en zu u rteilen , d ie Pro- klam ierung e in e r S o w jetrep u b lik d o rt n ic h t v o r­

auszusehen ist, so g ib t doch die B esetzung dieses Landes, das an R aum dreim al so groß is t w ie F rankreich u n d e in e gem einsam e G renze m it Indien und T ib et h a t, d u rch T ruppen d er ro ten A rm ee, den S o w jets d ie M öglichkeit, an diesem P unkte M ittelasien s ein e stark e strateg isch e Stellung zu errich ten . D ieses Land, d essen H an­

delsum satz m it den S ow jets 90 v. H. seines ge­

sam ten A u stau sch es bildet, ist auch ein w ich­

tiges W irtsch a ftsg eb iet. A us obigen G ründen d urchdrangen also die S ow jets schon se it ein i­

gen Jajrren im m er stä rk e r C hinesich-T urkestan, ihre jetzig e Lage d o rt k a n n m an dagegen m it einem tatsäch lich en P ro te k to ra t üb er dieses Land vergleichen. Die oben angeführten E reignisse

w erd en v o n den D iehards in zah lreich en von ihnen v e ra n s ta lte te n V ersam m lungen in v ersc h ie ­ den en S täd ten E nglands eifrig a u sg ew ertet. Eine der g rö ß ten w ar die V ersam m lu n g d er Indian D efense L eague u n te r T eilnahm e v o n 5000 M it­

gliedern, die am 22. M ärz in London ab g eh alten w urde. Die H a u p tre d n e r, W in sto n C hurchill u nd Lord Lloyd, w a rn te n die R egierung d avor, In ­ d ien u n v o rsic h tig e rw e ise ein e solche V erfassung

zu g ew äh ren , d ie e in A b sin k en d er englischen H errsch aft in In d ien zum A usdruck b rin g en u nd sich dann auch in g leich er W eise im ganzen Em pire au sw irk en w ürde. C h u rch ill sagte, an die von den S o w jets d ro h en d e G efahr a n k n ü p ­ fend, die c h a ra k te ristisc h e n W o rte: „A ndere w a rte n schon d arauf, u n se re S tellung in der W e lt einzu n eh m en . . . "

G r a f R a c z y n s k i .

18-Punkte-Programm Filoffs

Die Kabinettsumbildung in Sofia - Unveränderte Außenpolitik

• Sofia, 14. A pril M in isterp räsid en t Filoff h a t d ie U m bildung des b u lg arisch en K ab in etts vollzogen, das sich n u n ­ m ehr folgenderm aßen zusam m ensetzt: M in ister­

p rä sid e n t u n d A u ßenm inister Filoff, Inn en m in i­

ster G abrow ski, F inanzm inister Bojiloff, K riegs­

m inister G eneral Michoff, Ju stizm in ister Partoff, U n terrich tsm in ister Jotzoff, H an d elsm in ister Za- harieff, L an d w irtsch aftsm in ister Petroff, M inister für B auten W assiljeff, E isenbahnm inister Rado- slawoff.

„D ie b ish erig e A u ß en p o litik B ulgariens auch in dem n eu en K ab in ett w e ite r v e rle it,,-, h e iß t es in d e r R eg ieru n g serk läru n g , die M ini­

s te rp rä s id e n t Filoff ü b er d en b u lg arisch en Rund- fung v erlas. „D iese P olitik w ird sich w ie b ish er auf eine h erzlich e und enge Z usam m enarbeit m it den A chsenm ächten und den S taaten des D rei­

m ä ch tep ak ts stützen. Die freun d sch aftlich en Be­

ziehungen zur T ü rk ei w erden w eiter au sg eb au t w erden." Zur In n en p o litik e rk lä rte Filoff, daß die neu e R egierung im E invernehm en m it den P rin ­ zipien d er n e u en eu ro p äisch en O rdnung ihre Be­

m ü hungen für den w eiteren A usbau ein es m äch­

tigen u nd sozial g e rech ten n a tio n a le n b u lg a ri­

sch en S ta a te s fo rtsetzen w ird. W e ite r e rk lä rt er:

„B ulgarien in Z usam m enarbeit m it sein en großen

V erb ü n d eten tr ä g t zum A ufbau d er n eu e n eu­

ro p äisch en O rd n u n g bei, die ein e auf G erech tig ­ k e it b e ru h en d e d a u e rn d e F ried en sg aran tie ist, die allein im stan d e ist, die E ntw icklung u n seres L andes un d d ie W o h lfa h rt des b u lg arisch e n V ol­

k es zu sichern. Die Lage d er befreiten b u lg ari­

schen G ebiete e rfo rd e rt sch n elle und en tsch ei­

d ende M aßnahm en, um die d u rch die S klaverei gesch lag en en W u n d en zu h eilen u nd um den do rtig en B ulgaren die M öglichkeit zu geben, ihre : m oralischen und w irtsch aftlich en K räfte w ied er­

zugew innen. D as p a rte ilo se Regim e in B ulgarien muß w eiter au sg e b a u t w erd en e n tsp re c h e n d dem ' b n .e! d er gro ß en V e rb ü n d eten un d der v ö lk isch en

.3*y'tart V iakgs 2.D-nm vctfküv»-

, d ete Filoff ein 18-Punkte-Program m d e r n e u e n b u l­

g arisch en R egierung. D ieses Program m fo rd ert alle natio n alen K räfte u n te r der F ü hrung des b u l­

garisch en Königs, Schaffung e in er stark en A r­

m ee, das P rim at der S ta a tsin te re sse n vor den , In teressen einzelner, S tärk u n g der Landwirt- j schaft, B egrenzung der S pekulation, E ntw icklung des V erk eh rsn etzes, K am pf d er A rbeitslosigkeit, K ampf den d em o k ratisch -lib eralistisch en B egrif­

fen, dem K om m unism us und der P lu to k ratie.

A usm erzung v o lk sfrem d er Elem ente und in te rn a ­ tio n aler O rg an isatio n e n u nd E rziehung des V ol­

k es zur v e rs tä rk te n T eilnahm e am öffentlichen u nd p o litisch en Leben d er N ation.

Moskau und der Attentatsprozeß

Die Türkei zur restlosen Aufklärung des Verbrechens entschlossen

Ankara, 14. A pril D er b ish e rig e V e rla u f des P rozesses in A n k ara sow ie d ie Stim m en d e r tü rk isch en Z eitungen zeigen, daß die T ü rk e i e n tsch lo ssen ist, das p o li­

tisch e A tte n ta ts v e rb re c h e n g eg en den d eu tsch en B otschafter F ranz v o n P ap en re s tlo s aufzuklären.

D er Prozeß soll in diesem Z usam m enhang abso­

lu te K larh eit b rin g en ohne R ücksicht auf die bol­

schew istischen U rh eb er des gem ein en V e rb re ­ chens u n d ohne R ücksicht auf sein e D urchfüh­

rung gegen so w jetisch e S ta a tsa n g e h ö rig e in der T ürkei. D ort is t je tz t der E indruck e n ts ta n ­ den, daß M oskau beg reiflich erw eise im V erlauf des Prozesses ein e V ersch lep p u n g e rre ic h e n will, denn die H altung d er b eid e n so w jetisch en A nge­

k lag ten ist völlig auf P ro v o k atio n abgestim m t und lä ß t erkennen, daß die A n g ek lag te n sich der p o litisch en U n terstü tzu n g d u rch M oskau d u rch ­ au s bew u ß t sind. Schon n a c h d er e rs te n P rozeß­

sitzung veröffentlichte die T ass-A g en tu r eine so w jetisch e E rklärung, w o rin d ie tü rk isc h e J u ­ stiz d er W illk ü r b ezic h tig t w ird. Bald d an ach b eg an n die so w jetisch e P re sse in ih re r A rt zu dem Prozeß Stellung zu nehm en. Sie beschim pfte und b eleid ig te die tü rk isc h e J u s tiz in infam er W eise und sch reck te auch n ic h t v o r D rohungen zurück. M an h a t in tü rk isch en K reisen zu dieser T a k tik d urchaus die rich tig e H altu n g gefunden, d en n die so w jetisch en V ersu ch e, d u rch D rohun- ! gen auf das G erich tsv erfah ren Einfluß zu gew in- !

nen, w u rd en m it g rö ß ter E n tsch ied en h eit zu rü ck ­ gew iesen. A uch d er W id erh all, den d er zw eite Sitzungstag in d er tü rk isc h e n P resse g efunden h at, lie g t auf d er g leich en Ebene. B ezeichnender­

w eise h a t d as In te re ss e n a c h d er Stellungnahm e d u rch M oskau in tü rk isc h e n K reisen noch zuge­

nom m en. A n g esich ts d er b e o b a c h te te n M eth o ­ dik, m it d er d ie a n g e k la g te n so w jetisch en A gen­

ten eine V ersch lep p u n g ' des V erfah ren s h e rb e i­

fü h ren w ollen, h a t sich d er tü rk isc h e n Ö ffentlich­

k e it ein e g roße E rreg u n g bem ächtigt. M an ist sich im k la re n d arü b er, d'aß d ie A n g ek lag te n m it d er b eg o n n en en V e rsc h le p p u n g sta k tik bestim m te Z w ecke verfolgen. M an h a t erk an n t, daß auf der A n k lag eb an k zw ei H a u p tag en ten d e r B olschew i­

ste n sitzen, die m it allen W a sse rn g ew asch en sind, d ie h o h e Schule des so w jetisch en T erro rs d u rch g em ach t u nd sich die b lu trü n stig e n M eth o ­ d en d er GPU an g e e ig n e t haben. Schon d as Raffi­

nem ent, m it dem sie den A nschlag auf den d eu t­

schen B otschafter v o n la n g e r H an d v o rb e re ite t h a tte n u nd m it dem sie seine D u rchführung v er- anlaßten, zeig t ih re Schulung auf v e rb re c h e ri­

scher Ebene. Ih r V e rh a lte n im Prozeß w iederum d e c k t sich m it d e r schon g ew onnenen E rk en n t­

nis, daß m it d iesen A n g ek lag te n ein e je n e r g e ­ fährlichen G PU -O rganisationen in V erb in d u n g steht, die ih re v e rb rech erisch en P läne so g ar üb er ih re L andesgrenzen h in au s in sk ru p ello sester W eise entw ickelt.

Der Führer ehrt Horthf

Durch das Goldene Großkreuz d es Adlerordens Berlin, 14. A pril D er F ü h rer h a t dem R eichsverw eser des Kö­

n ig re ic h s U ngarn, N ikolaus v on H orthy, das Gol­

d en e Großkreuz des D eutschen A d lero rd en s v e r­

liehen.

Der Reichsverw eser des K önigreichs Ungarn, Admiral von H orthy, is t b e re its Inhaber d es Rit­

te rk re u z e s zum E isernen K reuz, das ihm in sei­

n er E igenschaft als O berb efeh lsh ab er d er u n g a­

risch en W eh rm ach t am 10. Septem ber im F ü h rer­

h a u p tq u a rtie r in feierlich er Form v on A dolf H it­

ler selb st ü b erreich t w orden w ar. E hrte d er F üh­

re r dam it die T ap ferk eit d er k ö n ig lich en H onved, die in tre u e r b e w ä h rte r W affen b rü d ersch aft S eite an S eite m it dem d eu tsch en S o ld aten gegen den b o lsch ew istisch -e u ro p äisch en K ulturfeind im F elde steht, so is t au ch die je tz ig e V erleih u n g des G oldenen G roßkreuzes des D eutschen A d ler­

ordens an N ik o lau s v on H o rth y ein e n e u e Eh­

rung der g esam ten u n g arisch en N ation durch das S ta a tso b e rh a u p t des D eutschen R eiches. N i­

k o lau s von H o rth y aber, n ich t n u r R itterkreuz­

trä g e r des Eisernen K reuzes von 1939, sondern auch In h ab er beider E isernen K reuze v on 1914, selbst, h a t dam it auch p ersö n lich d u rch d en Füh­

re r ein e A n erk en n u n g seines p o litisch en W irk en s erh alten , die den C h a ra k te r der freu n d sch aft­

lichen B eziehungen b eid er L änder n ach außen u n te rs tre ic h t

Deutschland-Norwegen

Drei Jahre Reichskommissariat in Oslo

V o n B r u n o R o e m is c h

D ie d e u ts c h -n o r w e g is c h e G e s c h ic h te k e n n t kern e F e in d sc h a ft u n d k r ie g e r is c h e A u s e in ­ a n d e r se tz u n g . D ie d e u ts c h - n o r w e g is c h e F r e u n d sc h a ft u n d Z u sa m m en a rb eit r e ic h t b is tie f in s M itte la lte r h in ein . D ie u n ter­

n e h m u n g s lu s tig e n K a u fleu te d er d e u ts c h e n H a n s e g r ü n d e te n z. B. um d ie M itte d e s 14. J a h rh u n d erts in d er w e s tn o r w e g is c h e n S ta d t B e r g e n d a s w e ltb e r ü h m te „ te u tsc h e C untor", d a s e r st im J a h re 1767, a ls d ie le t z te a u s la n d s d e u ts c h e K a u fm a n n ssie d lu n g d ie P fo rten sc h lo ß . A ls fr ie d lic h e E roberer h a tte n d ie H a n s e a te n v o m n o r w e g is c h e n H a n d e l d e s M itte la lte r s B esitz ergriffen und ih n d erart zu m B lü h en g eb r a c h t, daß der S e g e n s e in e r F rü ch te n o c h h e u te in der G e­

s c h ic h te u n d V o lk s s a g e d e s L an d es w e ite r ­ le b t. N ic h t a n d e r s w a r e s m it d en d e u ts c h e n H a n d w e r k e r n , d ie m it d en fle iß ig e n H a n s e ­ a te n im a lte n N o r w e g e n e in g e w a n d e r t w a ­ ren . Ih re h o c h g e s in n te H a n d w e r k sk u ltu r h a tte d ie a lte n n o r d lä n d isc h e n K ö n ig e d erart b e g e is te r n k ö n n en , daß s ie ih n en , zu m N a c h te il d e s e in h e im isc h e n H a n d w e r k s, w e itg e h e n d e P r iv ile g ie n sc h e n k te n . D ie d e u t­

sc h e n H a n d w e r k e r im a lte n N o r w e g e n , d ie b is zum Jah re 1559 h ie r z u la n d e z u c h tv o lle O r g a n isa tio n e n b e sa ß e n , s t e llt e n d em N o r ­ w e g e r k ö n ig j e d e s Jahr e in e b e stim m te A n ­ z a h l w a ffe n fä h ig e r M ä n n er zu r V e r fü g u n g und so r g te n für d eren W a ffe n a u sr ü stu n g . U nd im Jah re 1944 z. B. n a h m en d e u ts c h e H a n d w erk er au f S e ite n d er N o r w e g e r am K am pf g e g e n E n glan d te il. D ie s e h is to r is c h e n H in w e is e , a ls B e is p ie l a n g efü h rt, s o lle n an- .d e u te n u n d b e s t ä tig e n , daß m an b e r e its im

^ M it te la lte f “in e ‘e b e n s o w ie .frucht­

b r in g e n d e d e u ts c h -n o r w e g is c h e Z u sam m en ­ a rb eit v o rfa n d , d ie s o w o h l für d en G eb en d en w ie N e h m e n d e n v o n N u tz e n w ar.

A u c h d ie E r e ig n isse v o m A p r il 1940 sin d für N o r w e g e n , trotz m a n c h e r g e g e n te ilig e n A u s le g u n g , v o n n a tio n a le m N u tz e n . S c h o n a lle in d ie T a tsa c h e , daß d ie d e u ts c h e W eh r- ’ m a ch t d a s Land N o r w e g e n n ic h t in fe in d ­ lic h e r A b s ic h t b e s e t z e , so n d e r n e s in n o t­

w e n d ig e r P flic h t n o c h r e c h tz e itig g e n u g vo r d em Z ugriff der b r itisc h e n R a u b k la u e b e ­ sc h ü tz te , b e s a g t a lle s . D er g e r m a n isc h e Bru­

der im h o h e n N o r d e n is t a u f d ie s e W e is e v o r e in e m h a r te n K rieg b e w a h r t w o rd en . F reilich k a n n n ic h t b e h a u p te t w e r d e n , daß der K rieg an N o r w e g e n g a n z sp u r lo s v o r b e i­

g e g a n g e n w ä r e , a b er e s lä ß t s ic h n ic h t le u g ­ n en , daß er e in a n d e r e s G e s ic h t e r h a lte n h ä tte , w e n n e s d e n E n g lä n d ern g e lu n g e n w ä r e , d en b e a b s ic h tig te n Ü b erfa ll a u f N o r ­ w e g e n p ro g ra m m g em ä ß d u rch zu fü h ren . S o ­ m it is t e s lo g is c h e r k e n n tlic h g e w o r d e n , daß d ie d e u ts c h e In sch u tzn a h m e N o r w e g e n s e in e n n o tw e n d ig e n K rieg g e g e n d en K rieg d a r ste llte . N e b e n d em m ilitä r is c h e n E in satz, d e n D e u tsc h la n d für d a s W o h l d e s n o r w e g i­

s c h e n V o lk e s le i s t e t e u n d d e s s e n W ert e r st d ie k o m m e n d e G e sc h ic h ts sc h r e ib u n g v o ll e r m e s s e n w ird k ö n n e n , ste h t e b e n s o g la n z ­ v o ll d er w ir ts c h a ftlic h e E in satz d er D e u t­

sch en , d ie s ic h im n o r w e g is c h e n W ir tsc h a fts­

h a u sh a lt 1940— 42 e n e r g is c h und ta ten fro h u m sa h en . V ie le s is t in d ie s e r Z e it g e le is t e t w o r d e n u n d v ie l e s w ird n o c h g e le is t e t w e r ­ d en . D ie s e s h o c h g e s in n te B e str e b e n is t a u f d er G ru n d la g e e in e s g ro ß en W ille n s a u f­

g e b a u t, d em W ille n d e u ts c h -n o r w e g is c h e r F reu n d sch a ft u n d Z u sa m m en a rb eit.

In d ie s e n T a g e n s in d e s z w e i J ah re, an d e m G a u le ite r T e r b o v e n a u s d er H an d d e s F ü h rers d a s A m t d e s R e ic h sk o m m is sa r s für d ie b e s e t z te n n o r w e g is c h e n G e b ie te ü b er­

nahm . W e r s ic h m it d e n n o r w e g is c h e n V er­

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