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Glückauf, Jg. 46, No. 50

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Academic year: 2022

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B e z u g p r e is

v i e r t e l j ä h r l i c h : bei A b h o lu n g in d e r D r u c k e r e i 5 b e i B e z u g d u r c h d ie P o s t u n d d e n B u c h h a n d e l 6 -A!;

u n te r S t r e i f b a n d f ü r D e u t s c h ­ la n d . Ö s t e r r e i c h - U n g a r n u n d

L u x e m b u r g 8 ; u n te r S tr e i f b a n d im W e l t p o s t ­

v e r e i n 9

G l ü c k a u f

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

A n z e i g e n p r e i s :

f ü r d ie 4 m a l g e s p a l t e n e N o n p . Z e ile o d e r d e r e n R a u m 25 P f .

N ä h e r e s ü b e r P r e i s ­ e r m ä ß ig u n g e n b e i w i e d e r h o l t e r

A u f n a h m e e r g i b t d e r a u f W u n s c h z u r V e r f ü g u n g

s t e h e n d e T a r if . E in z e l n u m m e r n w e r d e n n u r in

A u s n a h m e f ä l le n a b g e g e b e n .

Np. 50

10. Dezember 1910 46. Jahrgang-

I n h a l t : S e ite S e l b s t t ä t i g e V o r s c h u b v o r r i c h t u n g e n f ü r

B o h r h ä m m e r . V o n B e r g a s se sso r C a b o l e t ,

E s s e n ... 1953

N e u e r e V e r f a h r e n u n d E i n r i c h t u n g e n a u f d e m G e b i e t e d e r K o h l e t r o c k n u n g . I I I . V o n D ip lo m -In g en ie u r J o r d a n , B e r l i n ... 1965

Z ur F r a g e d e r R e n t a b i l i t ä t d e s s t a a t l i c h e n S t e i n k o h l e n b e r g b a u e s b e i S a a r b r ü c k e n . Von B e rg a sse sso r D r. jur. e t p h il. H e r b i g , K gl. B erg in sp ek to r in S a a r b r ü c k e n ... 1970

A n l a g e k a p i t a l u n d R e n t a b i l i t ä t d e s f i s ­ k a l i s c h e n S a a r b e r g b a u e s . E in e E r w id e ru n g vo n Dr. E . J ü n g s t , E s s e n ... 1974

T e c h n i k : A b d ic h tu n g d es B o h r lo c h e s b e im S to ß - trän k verfah ren . D e h n s t ü c k e fü r L u f t - u n d W a ss e r ­ rohre. U n fa llh ä u fig k e it, U n fa llh ilfe u n d R e t t u n g s ­ w esen ... 1986

M a r k s c h e i d e w e s e n : B e o b a c h t u n g e n der E r d b e b e n ­ sta tio n der W e s tfä lis c h e n B e r g g e w e r k s c h a fts k a s s e in der Z eit v o m 28. N o v e m b e r b is 5. D e z e m b e r 1910. M a g n e tisch e B e o b a c h tu n g e n zu B o c h u m . 1987 G e s e t z g e b u n g u n d V e r w a l t u n g : A u sfü h r u n g s­ b estim m u n g en zu m L a n d e s s te m p e lg e s e tz v o m 16. A u g u s t 1910 ' ... 1987

S e ite V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : K o h len ein fu h r in H a m b u r g im N o v e m b e r 1910. S a lzg ew in n u n g im O b erb erg a m tsb ezirk H a lle a. S. im 3. V ie rte l­ jah r 1910. V ersa n d der W erk e d es S ta h lw erk s- V e rb a n d es a n P r o d u k te n B im O k to b er 1910. K o k sg e w in n u n g der W e lt im Jah re 1908. V er ­ w a ltu n g s b e r ic h t d es W u r m -K n a p p sc h a fts-V er e in s zu B a r d e n b e r g im J a h re 1909. L eb en s- u n d U n fa ll­ v e rs ic h e ru n g d er G ru b en b ea m ten im R u h rb ezirk 1989 V e r k e h r s w e s e n : W a g e n g e ste llu n g zu d en Z ech en , K o k e re ien u n d B r ik ettw er k e n d es R u h r k o h le n ­ b e z ir k s A m tlic h e T a rifv e rä n d eru n g en . B e tr ie b s­ erg e b n isse der d e u ts c h e n E ise n b a h n e n im O k to b er 1 9 1 0 ... 1991

M a r k t b e r i c h t e : E ssen er B ö rse. D ü sse ld o rfer B örse. M e ta llm a r k t (L o n d o n ). N o tie r u n g e n a u f d em e n g lis c h e n K o h len - u n d F r a c h te n m a r k t. M ark t­ n o tiz e n ü b er N e b e n p r o d u k t e ... 1992

P a t e n t b e r i c h t ... 1993

B ü c h e r s c h a u ... 1997

Z e i t s c h r i f t e n s c h a u ... 1999

P e r s o n a l i e n ... 2000

S e l b s t t ä t i g e V o r s c h u b V o r r i c h t u n g e n f ü r B o h r h ä m m e r . V o n B e r g a s s e s s o r C a b o l e t , E ss en .

Im Laufe der letzten fünf J a h re hab en D ru c k lu ft­

bohrhämmer für die A usführung von G esteinarbeiten sowohl für die rein bergm ännischen B etriebe als auch bei T unnelbauten, S teinbruch- u n d A usschach­

tungsarbeiten, Talsperren, B ru n n e n b a u te n u. dgl. eine außerordentlich große V erbreitung gefunden. W ährend D ruckluftstoßbohrm aschinen infolge ih rer hohen D urch­

schlagkraft auch h eu tzu tag e vornehm lich in sehr festem Gestein Verwendung finden, h a t in festen u n d m ilden Gesteinarten der B ohrham m er m ehr u nd m ehr sowohl die D ruckluftbohrm aschine als auch die H a n d b o h r­

maschine verdrängt.

Der D ruckluftbohrm aschine gegenüber b esitzt der Bohrhammer den Vorzug, daß m an bei seiner A ufstellung vor dem A rbeitstoße infolge seines geringen G ewichtes nicht an eine besondere B ohrsäule bzw. an einen B ohr- wagen gebunden ist, w om it der lästige T ra n sp o rt u nd das um ständliche zeitraubende A ufstellen dieser H a lte ­ vorrichtungen in F ortfall kom m t, u nd daß er ohne

weiteres auch von einem ungeübten A rbeiter gehandhabt werden kann. Die freiere Beweglichkeit des B ohr­

ham m ers vor dem A rbeitstoße bietet ferner der Stoßbohr- u n d H andbohrm aschine gegenüber den wesentlichen Vorteil, daß die Bohrlöcher zw eckentsprechender un ter B erücksichtigung des Einfallens der Schichten, etw a vorhandener Ablösen der Schichten sowie der jeweihgen Stellung des A rbeitstoßes angesetzt werden können und infolgedessen an B ohrarbeit und Sprengm aterial gespart wird. Dabei ist der durch seine hohe Schlagzahl ausgezeichnete B ohrham m er in seiner Leistungsfähigkeit den besten Stoßbohrm aschinen in jeder Weise gewachsen, den H andbohrm aschinen erheblich überlegen. Der L u ft­

verbrauch der B ohrhäm m er ist in neuester Zeit durch Verbesserung der Steuerungsarten derartig herabge­

m in d e rt w orden, daß er sich hierin den D ruckluftstoß­

bohrm aschinen gegenüber nicht m ehr im N achteil befindet.

Im m erhin ist bei diesen Vorzügen des Bohrham m ers nich t zu verkennen, daß sein G ebrauch aus treier H and

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1 9 5 4 G l ü c k a u f

für den A rbeiter m it außergewöhnlichen A nstrengungen verbunden ist.

F ü r das Maß dieser A nstrengung kom m en das Ge­

wicht des B ohrham m ers, sein A ndrücken gegen die Bohrlochsohle sowie der R ückstoß der Maschine in B etracht. Das Gewicht u nd das A ndrücken des Bohrham m ers gegen die Bohrlochsohle tre ten für den A rbeiter am wenigsten bei senkrecht bzw. schräg nach unten gerichteten Bohrlöchern in die Erscheinung.

Dagegen w ächst der durch das H alten und A ndrücken des H am m ers erforderliche K raftaufw and um som ehr, je steiler das Bohrloch nach oben gerichtet u n d je h ärter das Gestein ist. D ieStärke des Rückstoßes, den der A rbeiter bei freihändiger Bedienung auf­

zunehm en h at, ist einer seits abhängig von dem Gewichte des Bohrham m ers, dem im A rbeitzylinder wirkenden L uftdruck u n d in gewissen Grenzen auch von der Beschaffenheit des Steuerorgans sowie von der R ichtung des Bohrloches. Der R ückstoß m acht sich am wenigsten bei senkrecht n achunten verlaufenden Bohrlöchern bem erkbar, wo er ganz oder teilweise durch das Eigengew icht des H am m ers u nd Bohrers auf genommen wird. Am ungünstigsten dagegen w irkt er bei senkrecht nach oben gerichteten Bohrlöchern.

Die B edienung des B ohrham m ers von H and ist daher gerade in A ufbrüchen eine derartig erm üdende u nd anstrengende A rbeit, daß hierzu meist zwei A rbeiter erforderlich sind, die sich gewöhnlich ihre A rbeit durch H indurchstecken eines Holzscheites durch den H and griff des H am m ers zu erleichtern suchen. j5S| ■

Ist daher schon im allgemeinen die freihändige Be­

dienung des Bohrham m ers wegen der infolge der schnell aufeinanderfolgenden Schläge und Stöße auftretenden E rschütterungen des menschlichen Körpers nicht leicht, so köm m t noch erschw erend hinzu, daß der A rbeiter beim Fehlen besonderer Staubauffangvorrichtungen stetig den durch die A uspuffluft des B ohrham m ers aufgew ir­

b elten und für die G esundheit überaus schädlichen Ge­

steinstaub einatm en muß. Die S taubentw icklung ist w iederum am bedeutendsten bei senkrecht nach oben gerichteten Bohrlöchern, bei denen der G esteinstaub u n m ittelb ar auf den A rbeiter herunterrieselt u n d bei gleichzeitigem A rbeiten m ehrerer B ohrhäm m er zu einem fast undurchsichtigen Staubnebel aufgew irbelt wird. ¡1 '

U nter B erücksichtigung dieser U m stände ist es daher erklärlich, daß bei der Bedienung des B ohr­

ham m ers von H and verhältnism äßig schnell eine A b­

spannung der A rbeiter ein tritt, die ein baldiges N ach­

lassen der L eistung und häufigere B ohrpausen im Ge­

folge h at.

Um die H andhabung der B ohrhäm m er zu erleichtern, sind bald nach ihrem ersten A uftreten verschiedene F abriken dazu übergegangen, Säulengestelle als T rage­

vorrichtungen für die B ohrhäm m er zu bauen, die je­

doch keine E inführung in größerm Um fange gefunden haben. Diese Gestelle bestehen aus einer leichten zwischen F irste u nd Sohle einspannbaren Säule, die m it einem Ouerarm versehen ist, auf dem eine den B o h r­

ham m er tragende G leitbahn oder Führungschiene a n ­ gebracht ist. Auf dieser G leitbahn kann der B ohrham m er

leicht von H and verschoben werden. Zum Teil ist m an auch dazu übergegangen, die Vorwärtsbewegung des in einem Schlitten versch ieb b ar angeordneten Bohr­

ham m ers entsprechend der allgem ein üblichen Vorwärts­

bewegung der D ruckluftstoßbohrm aschine durch eine Vorschubspindel zu bew irken.

Späterhin h a t m an einfache B ohrgestell ein Gestalt von D reifüßen, bei denen auf einem drehbaren B rett F ü h ru n g slatten für den B ohrham m er angebracht sind, für aufw ärts gerichtete B ohrlöcher b en u tzt. Das Gewicht des B ohrham m ers w ird hierbei durch ein Gegengewicht ausgeglichen, u. zw. h än g t das Gegengewicht an einer K ette, die an dem B ohrham m er angreift und über ein am obern E n d e des F ü h ru n g sb re tte s befestigtes K lobenrad geführt w ird1. In ähnlicher W eise sind in A ufbrüchen einfache A ufhängevorrichtungen zur Ein­

führung gelangt. D abei w ird der B ohrham m er an einem D rahtseil gehalten, das ü b er eine u n te r der Firste auf­

gehängte Rolle gefü h rt u nd am ändern E nde mit einem Gegengewicht versehen ist. D erartige Auf­

hängevorrichtungen haben sich d ad u rch als vorteilhaft erwiesen, daß e i n M ann bequem m it dem Ham m er arbeiten kann.

W enngleich diese E in rich tu n g en eine wesentliche Erleichterung für die B edienung des Bohrhammers bedeuten, so verm ögen sie doch n icht, den Arbeiter w ährend der eigentlichen B o h rarb eit entbehrlich zu machen, da der V orschub m ehr oder m inder von Hand bew irkt werden m uß. E rs t im Laufe der beiden letzten Jah re ist im R u h rb ezirk eine Reihe von V orrichtungen bekannt geworden, bei denen der B ohrham m er durch ein Tragegestell in der für das B ohrloch erforder­

lichen R ich tu n g gehalten u n d der Vorschub des H am m ers dem F o rtsc h ritt der B o h rarb eit entsprechend durch besondere V orschubvorrichtungen selbsttätig bew irkt wird.

Bei den Tragegestellen dieser V orschubvorrichtungen ist im allgem einen eine U nterscheidung in der Weise zu m achen, ob der B ohrham m er m it Vorschubvor­

richtung an einer besondern S pannsäule befestigt wird, ob er auf einer einfachen, parallel zu der gewünschten B ohrlochrichtung im A rbeitstoße befestigten Gleit­

stange ru h t, oder ob die T ragevorrichtung unter der F irste befestigt wird.

Ihrer besondern V erw endungsart nach sind die V orschubvorrichtungen wiederum danach einzuteilen, ob sie für A ufbruch- oder O uerschlagbetriebe gebaut sind.

In den nachfolgenden A usführungen sollen die in letzter Zeit in W estfalen auf den M arkt gekommenen selbsttätigen V orschubvorrichtungen einer nähern Be­

tra ch tu n g unterzogen werden, wobei aber nur die V orrichtungen B erücksichtigung finden werden, die zur E inführung in den p raktischen B ergw erksbetrieb ge­

langt sind.

Am einfachsten lassen sich die Vorschubvorrichtungen nach der A rt der K raft einteilen, durch die sie be­

tä tig t werden. A uf dieser G rundlage können sie in drei A rten eingeteilt w erden, u. zw. in solche, bei denen der V oischub

' Vgl. Z. f. d. R crg -, H ü lfe n - u n d S a lin e n w . 1910, S. 81/5.

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1 0 . D e z e m b e r 1 9 1 0 G 1 ü c k a u t

1 9 5 5

1. durch ein G egengew icht bew irkt wird,

2. beim V orstoß des A rbeitskolbens der M aschine erfolgt,

3. die durch P re ß lu ft bew irk t w ird.

Von den durch ein G egengewicht b e tä tig ten neuern Vorschubvorrichtungen w ird der » H a p b a r« - Bohr- automat der F irm a H öing u. Co. in Holzwickede (in Betrieb auf der Zeche Caroline bei Holzwickede) u n te r der Firste m ittels einer A ufhängevorrichtung befestigt.

Der A p p arat (s. Abb. [1-3) ist für A ufbruch- und Querschlagbetriebe eingerichtet u n d b esteh t in seinen Hauptteilen aus einem T räger für die B ohrham m er­

führung m it dem S chlitten u n d dem Gegengewicht m it Kette und Führungsrollen.

Der Träger des A ufbruchapparates setzt sich aus der A ufhängevorrichtung a, den beiden T ragarm en b u nd c und je einer an ihren E nden befindlichen Strebe / zusam m en (s. Abb. 1).

Die A ufhängevorrichtung a besteht aus den beiden äußern K lem m backen, die sich um die in den m ittlern Anzugkeil endigende A ufhängestange des Trägers legen und m ittels zweier Splinte verschiebbar um den A nzug­

keil angeordnet sind. N achdem durch A ntreiben der beiden K lem m backen die A ufhängestange in dem für sie hergestellten, etw a 20 cm tiefen Firstenbohrloch befestigt ist, zieht sich durch das Gewicht des Trägers die K eilvorrichtung von selbst im m er fester an. Zum Lösen der A ufhängevorrichtung bedarf es lediglich einiger leichter Schläge gegen das untere E nde der A ufhängestange.

A b b . 1.

H a p b a r -B o h r a u to m a t für A u fb r u c h b e tr ie b e .

A b b . 2.

Die beiden ausziehbaren A rm e b u n d c des Trägers werden, nachdem die am u n te rn E n d e der A ufhänge­

stange befindliche S tellschraube s leicht angezogen ist und die beiden Streben / dem Gebirge an g ep aß t worden sind, durch Anziehen der Flügelschrauben i u nd h fest gegen die F irste versteift.

Die F üh ru n g des B ohrham m ers erfolgt d u rch den Schlitten d und die G leitschienenführung e. Am v o rd e m Ende trägt die letztere ein Q uerstück m u n d 2 Rollen n für die K ette des G egengewichtes g. Die B o h rh am m e r­

führung wird m ittels des H akens k , der durch das K ugel­

gelenk ] m it dem O uerstück m in V erbindung ste h t, an dem Träger b bzw. c aufgehängt. D u rch E in stellu n g der am h intern E nde der B o h rh am m erfü h ru n g a n ­

greifenden G abelstütze o w ird jen er die für das Bohrloch gewünschte R ichtung erteilt.

Soll ein senkrechtes Bohrloch in der Nähe des Seiten­

stoßes gebohrt werden, so w ird die Gabel o aus ihrer beweglichen F üh ru n g p herausgezogen, die F üh ru n g p herum gedreht u nd die G abelstütze in dem u n terh alb der B ohrham m erführung e angeordneten Eührungs- rohre l in passender Höhe verschraubt (s. A bb. 2).

Die A ufstellung des ganzen A pparates erfordert zwei M ann, die, wie sich bei der A nw endung des A pparates u n te r Tage ergab, diese A rbeit ausschließlich der Zeit für das A bbohren des Hilfsbohrloches für die A ufhänge­

vorrichtung in etw a 4 min verrichten können. D a die Träger b u nd c um die A ufhängestange m ittels P a te n t-

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1 9 5 6 G l ü c k a u f N r . 5 U

A ufstellungen bzw. zwei H ilfsbohrlöchern für die Auf­

hängestange in einem doppelspurigen Ouerschlage den ganzen O rtstoß abzubohren.

Der vielleicht etw as kom pliziert aussehende und aus m ehreren ineinander zu setzenden Teilen bestehende A p p arat ist in seiner B a u a rt m öglichst einfach und den

V erhältnissen u n te r Tage entsp rech en d ausgeführt.

Die A ufstellung des A p p arates m ach t auf den ersten Blick einen schw ankenden E in d ru ck . Zweifellos bestehen auch seitliche K ippm om ente, die zu nächst beim Ansetzen des Bohrloches eine F ü h ru n g des B ohrers durch den A rbeiter erfordern. Sobald ab er der B ohrer gefaßt hat und im B ohrloch einige F ü h ru n g besitzt, arbeitet er durchaus selbständig u n d zufriedenstellend. Diese seit­

lichen K ippm om ente sind jedoch ohne weiteres durch eine am vord em E nde der G leitschienenführung anzu­

bringende ausziehbare Stange, die beim Aufstellen gegen den O rtstoß fest verspreizt w ird, aufzuheben.

Die R egelung des B ohrham m ervorschubes wird entsprechend der jeweiligen H ä rte des zu durchbohrenden Gesteins, des im A rbeitzylinder w irkenden Euftdruckes sowie der R ich tu n g des Bohrloches d u rch Veränderung des Gegengewichtes bew irkt. D as Gegengewicht besteht daher aus einem zum G ewicht des B ohrham m ers in be­

stim m tem V erhältnisse stehenden zylindrischen H aupt- gew ichtskörper, auf den je nach B edarf einzelne Platten von 2,5 kg zugelegt w erden können.

Bei seiner A nbringung u n te r der F irste und seiner U nabhängigkeit von einer zwischen Sohle u nd Firste fest einzuspannenden Säule erm öglicht sich die Auf­

stellung des A p p arates u n d die W iederaufnahm e der B ohrarbeit gleich nach erfolgtem A bschießen, während gleichzeitig die durch das A b tu n der Schüsse herein­

gewonnenen Berge w eggeräum t w erden können.

Die S taubentw icklung ist bei diesem A pparat nur gering. Sie w ird d ad u rch zurückgehalten, daß der Bohr­

ham m er nicht u n m itte lb a r an d as zu bohrende Loch geführt u nd der B ohrer am v o rd em Ende der Führung in ein halbm ondförm ig ausgebogenes Eisen (q in Abb. 3) eingelegt w ird. H ierdurch w ird verhindert, daß die A uspuffluft des A rbeitzylinders unm ittelbar das aus dem B ohrloch fallende B ohrm ehl aufwirbelt.

Von den selb sttätig en V orschubvorrichtungen, bei denen der V orschub beim V orstoße des Arbeitskolbens der Maschine erfolgt, sind die V orschubvorrichtungen der A rm atu ren fab rik W estfalia in G elsenkirchen, der Bohr­

m aschinenfabrik K orfm ann in W itte n u nd der Ruhr- th aler M aschinenfabrik zu erw ähnen.

Bei dem von der M aschinenfabrik W e s t f a l i a ge­

b au ten A p p arat (in B etrieb auf den Zechen Rhein­

elbe I I I , P lu to , E rin , Zollverein u . a.) ist der Bohr­

ham m er a m ittels Bügels b in dem S ch litten c eingespannt, der sich auf der Z ahnstange d hin u nd her verschieben lä ß t (s. Abb. 4). Die Bewegung des Schlittens auf der Z ahnstange w ird d u rch 3 Sperrklinken e verm ittelt, die durch F ed erd ru ck in die Z ähne eingreifen. Beim V orstoße des K olbens w ird der fest m it dem Bohr­

ham m er verbundene S ch litten m itgerissen, so daß der B ohrham m er se lb sttä tig entsprechend der Ver­

tiefung des Bohrloches gegen den A rbeitstoß vorrückt, w ährend beim R ückgänge des K olbens die Sperrklinken, rohrverbindung drehbar angeordnet und in jeder R ichtung

einzustellen sind, kann von einer A ufhängung des Trägers aus m it einem oder gleichzeitig je einem an beiden T ragearm en arbeitenden B ohrham m er die ganze A ufbruchfirste hintereinander abgebohrt werden.

Bei dem für Q uerschlagbetriebe eingerichteten H apbar-B ohrautom at (s. Abb. 3) ist die aus zwei inein­

ander verschiebbaren R ohren a bestehende Tragestange m ittels Kugelgelenkes m it der an einer besondern K eilvor­

richtung u n ter der F irste befestigten A ufhängestange c verbunden. Das E instellen bzw. Feststellen der T rage­

stange erfolgt m it Hilfe der am obern E nde des äußern Rohres a angebrachten Stellschraube d. Die Gleit­

schienenführung e für den B ohrham m erschlitten / wird m it ihrem h intern E nde durch den Schraubenhaken g an der T ragestange befestigt, w ährend das vordere Ende der F üh ru n g durch die Strebe k m ittels der Stellschraube / von der T ragestange a gehalten wird. Die Strebe k b esteh t aus zwei ineinander verschiebbaren R ohren und ist der gew ünschten B ohrlochrichtung entsprechend in ihrer Länge verstellbar. . -

Die K ette für das Gegengewicht p w ird zunächst ü b er je eine am vordem und h intern E nde der F ü h ru n g e befindliche K ettenrolle h u n d i u nd von hier aus über zwei am obern E nde der T ragestange a m ittels zweier Laschen b befestigte Führungsrollen r geleitet.

Infolge der V erschiebbarkeit der B ohrham m er­

führung e auf der T ragestange a, der entsprechenden E instellung der Strebe k u nd der seitlichen V erstellbarkeit der m ittels Kugelgelenkes an der A ufhängestange c be­

festigten T ragestange a besitzt der B ohrham m er eine ziemlich große Beweglichkeit vor dem A rbeitstoße, so daß es beispielsweise möglich ist, m it n u r zwei

A b b . 3. H a p b a r -B o h r a u to m a t für Q u ersch la g b etrieb e.

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1 0 . D e z e m b e r 1 9 1 0 G l ü c k a u f

1 9 5 7

von denen sich stets eine im E ingriff m it der Z ah n ­ stange befindet, ein R ückgleiten des Schlittens verhindern.

Wenn ein B ohrer abgebohrt ist, w erden die Sperrklinken durch eine A uslösevorrichtung von d e r Z ahnstange a b ­ gehoben, w orauf d er S ch litten m it dem B ohrham m er zurückgezogen w erden kann. In die Z ahnstange selbst ist das F ü h ru n g stü ck / als der am m eisten dem V er­

schleiß ausgesetzte Teil eingelegt, das dah er leicht au s­

gewechselt werden kann.

Die V orschubvorrichtung ist m it Hilfe eines K onus m it K lem m stück oder eines Q uerarm es an einer aus­

ziehbaren Spannsäule, die infolge ihres geringen Ge­

wichtes ohne Schwierigkeit von einem Manne getragen und aufgestellt werden kann, befestigt, u. zw. lä ß t sie sich in jeder R ichtung einstellen. An langem Säulen können ohne weiteres m ehrere B ohrhäm m er angebracht werden, w odurch die B edienung m ehrerer B ohrhäm m er durch einen Mann noch eine Vereinfachung erfährt.

Abb. 4 . Vorschubvorrichtung der Maschinenfabrik Westfalia.

Für Steinbrüche u nd verw andte B etriebe (w ird die Vorschubvorrichtung auf einem für diesen Zweck be­

sonders k o n stru ierten D reibock befestigt.

Bei dem K o r f m a n n s c h e n V o rsch u b ap p arat (in Betrieb auf der Zeche Concordia) w erden ebenfalls die beim Bohren au ftreten d en E rsc h ü tte ru n g e n zum Vor­

schübe b enutzt, indem die R ückstöße d u rch eine K lem m ­ vorrichtung aufgefangen w erden, der V orstoß dagegen frei ausschwingen k an n u n d d ad u rch der V orschub selbsttätig bew irkt wird.

Als Träger des K orfm annschen A p p a rate s (s. Abb. 5) dient eine an einem E n d e konisch zulaufende q u a d ra ­ tische Eisenstange, die in ein etw a 8 -1 0 cm u n terh alb der gewünschten B ohrlochrichtung hergestelltes B ohr­

loch von 8-10 cm Tiefe getrieben u n d zw eckm äßig m it einem Holzkeil festgekeilt wird.

Auf die eiserne Stange w ird ein einfacher m it einer Aussparung c versehener W inkel b aus S tah l geschoben, in den der am H andgriff des H am m ers ange­

schraubte Zapfen a eingreift. Mit dem B o h rh am m er­

zylinder ist eine S tütze d v ersch rau b t, die zur F ü h ru n g des Hammers auf der Stange dient. N ach Ö ffnung des Lufthahnes tr itt der au tom atische V orschub sofort in Tätigkeit, indem der Zapfen a den W inkel b m it dem aufgesetzten H am m er beim V orstoße m itn im m t, ihn

beim R ückstoß jedoch durch die K lem m w irkung der geschärften u nd gehärteten K anten c c an der in das Gestein getriebenen Stange festhält. D er H am m er wird u n te r stets gleichmäßigem N achdrücken m it einer vom L uftdruck und der G esteinhärte abhängigen Ge­

schwindigkeit vorgeschoben, ganz gleichgültig, ob die Bohrlöcher horizontal gerichtet oder nach oben oder un ten geneigt sind.

i Die an dem W inkel angebrachte Sperrfeder e dient zum F esth alten des W inkels u nd zur Erzielung eines gleichm äßigen Vorschubes, der u n ter U m ständen nur B ruchteile von M illimetern ausm acht. J e nach der G esteinhärte, dem L uftdruck u n d der R ichtung des Bohrloches ist der Vorschub des Bohrham m ers dadurch regelbar, daß der Spielraum zwischen dem Bügelzapfen a und der für ihn vorhandenen A ussparung des Klemm- winkels durch entsprechende Einstellung der am Klemm- winkel angebrachten Stellschraube / vergrößert oder v er­

kleinert werden kann. D as Zurückziehen des A pparates erfolgt durch A nheben der Klemme oder des B ohr­

ham m ers.

Der Verschleiß des V orschubapparates erstreckt sich auf die Stange u nd Klemme und ist so gering, daß der E rsatz erst nach einer langem B etriebsdauer n o t­

w endig w ird u n d nur geringe K osten erfordert.

Bei der in den Abb. 6 und 7 dargestellten V orschub­

vorrichtung der R u h r t h a l e r M a s c h i n e n f a b r i k (in B etrieb auf G rube K lein - Rossein im Saarbezirk und auf den Mansfeldschen K upferschiefergruben) gleitet der B ohrham m er a m ittels des Führungstückes b auf der G leitbahn c, die m it Hilfe des Armes e an der Spann­

säule d befestigt ist. Zwischen dem Führungstücke b u nd der Gleitschiene c ist der keilförmige K örper / (s. A bb. 7) eingeschaltet. W ährend beim Vorstoße des A rbeitskolbens das fest m it dem Bohrham m er ver­

Abb. 5. V orschubapparat von Korfmann.

(6)

bundene G leitstück vorrückt, verhindert das K eilstück beim R ückgänge des Kolbens ein Zurückgleiten der F ührung. Die Größe der K eilwirkung kann der Schwere und Schlagw irkung des B ohrham m ers angepaßt werden.

D er H em m körper / wird m ittels F eder in die K eilspalte hineingedrückt.

W enngleich die vorstehend beschriebenen Vor­

richtungen, bei denen der Vorschub durch die dem B ohr­

ham m er beim Vorstoße des Kolbens erteilte Bewegung bew irkt wird, sich durch eine sehr einfache K on­

stru k tio n auszeichnen, so ist doch zu bedenken, daß der V orschub durch den auf den Kolben des A rbeit­

zylinders w irkenden D ruck der P reßluft erfolgt, indem durch die R eibung zwischen K olben u nd Z ylinder­

w and beim Vorstoße der K olbenstange die V orschub­

bewegung eingeleitet und beim Aufschläge der K olben­

stange auf das Bohrerende die Maschine m itsam t ihres G leitstückes oder Schlittens auf der G leitbahn m it­

genom m en wird.

Abb. 6 und 7. Vorschubvorrichtung der Ruhrthaler Maschinenfabrik.

Die für die Vorw ärtsbew egung des B ohrham m ers m it seiner F ü h ru n g erforderliche K raft ist abhängig von der Größe der R eibung zwischen F ü hrungstück u n d G leitbahn, von dem Eigengewicht des B ohrham m ers

und seines G leitstückes sowie von der R ichtung des Bohrloches. Diese K raft ist um so geringer, je mehr durch die Lage des Bohrloches u n d das Gewicht des H am m ers und seines S chlittens bei schräg bzw. senk­

recht nach u n te n g erichteten B ohrlöchern die Vor­

w ärtsbew egung des H am m ers erleichtert wird, da bei Ü berschreitung einer gewissen Neigung u n ter Um­

stän d en das Gewicht des H am m ers m it seiner F ührung allein für den V orschub ausreicht. Dagegen ist die für den V orschub erforderliche K raft umso größer, je steiler das Bohrloch nach oben gerichtet ist. Bei steil aufw ärts gerichteten B ohrlöchern w ird daher unter U m ständen der V orschub des B ohrham m ers nicht aus­

reichend erfolgen. Infolgedessen w ird der Bohrer nicht in der nötigen Weise ang ed rü ck t u n d schlägt daher beim Aufschläge der K olbenstange ins Freie, anstatt auf die Bohrlochsohle zu wirken. Zum mindesten m uß jedoch bei aufw ärts gerichteten B ohrlöchern damit gerechnet w erden, daß der V orschub des Hammers mit einer erheblichen V erm inderung der Schlagkraft des Kolbens erk au ft w ird u n d dam it auf Kosten der B ohrleistung erfolgt. A llerdings könnte der Vorschub für aufw ärts u n d ebenso für ab w ärts gerichtete Bohrlöcher durch A nbringen eines Gegengewichtes geregelt werden, dessen K e tte an einem E nde der Gleit­

bahn ü b er eine Rolle zu führen wäre, doch w ürden die V orrichtungen h ierdurch w esentlich an Ein­

fachheit verlieren. Alle au f diesem Prinzip aufge­

bauten V orschubvorrichtungen dürften daher in ihrer jetzigen B a u a rt n u r für an n äh ern d w agerechte und schräg nach u n te n verlaufende B ohrlöcher eine prak­

tische B edeutung haben.

D urch P reßluft b e tä tig te V orschubvorricht ungen für B ohrhäm m er sind in W estfalen in größerer Anzahl nam entlich für A u fb ru ch arb eiten von verschiedenen B ohrm aschinenfabriken zur E in fü h ru n g gelangt. Der Gedanke, P reß lu ft für den V orschub zu benutzen, ist umso naheliegender, als diese als A ntriebsm ittel für den B ohrham m er auch u n m itte lb a r für den Vorschub des H am m ers n u tz b a r gem acht w erden kann. Die heute bereits vielfach m it bestem Erfolge in Anwendung stehenden pneum atischen V orschubsäulen für Aufbruch­

betriebe sind im P rinzip d era rtig gebaut, daß der B ohrham m er entw eder m ittels einer besondern K upplung oder s ta rr m it einer K olbenstange verbunden ist, deren K olben in einer u n te r den H am m er gesetzten Säule verschiebbar ist u n d d u rch P reß lu ft dem F ort­

schritte der B o h rarb eit entsp rech en d vorgedrückt wird.

Auf einer Reihe w estfälischer Zechen ist besonders die Sc h ä Ische V orschubsäule ein g efü h rt1.

Die erste A usführungsw eise dieser Säule ist in neuerer Zeit dahin ab g eän d ert w orden, daß das seitlich neben der Säule angeordnete L u ftzu fü h ru n g sro h r wegfällt.

Bei der aus zwei ineinander geschobenen R ohren a und b bestehenden D ru ck stü tze ist das innere R ohr b am obern E nde d u rch die K rone d verschlossen und am u n tern E nde m ittels der L ederm anschette g, die durch eine d u rch b o h rte Schraube i befestigt ist, gegen das äußere R ohr ab g ed ich tet (s. Abb. 8). Die Öffnung e dient

1 \ ( r l. G lü c k a u f l'.lio, S. S8S.

» T i m

Abb. 7.

(7)

1 0 . D e z e m b e r 1 9 1 0 G l ü c k a u f 1 9 5 9

zur L uftzuführung, die Ö ffnung / zum L uftablaß, während in die Ö ffnung h der K rone der B ohrham m er eingesetzt wird.

Bei dieser neuern, vereinfachten B a u a rt (in B etrieb auf den Zechen D ahlhauser Tiefbau, G ottfried W ilhelm, Bonifacius, M athias S tin n es I / I I , M inister A chenbach, Rheinelbe I/II) ist die H a n d h a b u n g der Säule be­

quemer geworden u n d die Säule gegen etw aige Be­

schädigungen bei Stoß oder Fall besser geschützt, da die U ndichtigkeiten infolge des besondern L u ft­

zuführungsrohres verm ieden werden.

ib ju ;

Abb. 8. Vorschubsäule von Schäl.

Abb. 9. Vorschub­

vorrichtung der Maschinen­

fabrik Westfalia.

Bei der in der A bb. 9 d argestellten P re ß lu ftv o rsc h u b ­ vorrichtung der M aschinenfabrik W e s t f a l i a in G elsen­

kirchen (in B etrieb au f den Zechen K a th a rin a u nd G er­

mania) ist der P reß lu ftv o rsch u b zy lin d er a, an dessen

Kolbenstange b sich der B ohrham m er c befindet, in einer Flacheisenführung d d erartig gelagert, daß der V orschub­

zylinder in seiner Füh ru n g verstellt werden kann. Die E in ­ stellung wird dadurch erreicht, daß das für den Anschluß d e r P reß lu ft dienende F u ß stü ck e seitlich zwei Zapfen / trä g t, die in m ehrere in bestim m ten A bständen v on­

einander befindliche R asten g der Flacheisenführung eingreifen können, w ährend das vordere E nde des V orschubzylinders in einem am obern E nde der F lach ­ eisenführung befestigten Gelenk drehbar und gleichzeitig verschiebbar gehalten wird.

Die V orschubvorrichtung eignet sich nicht n u r lür A ufbrüche, sondern kann auch u n ter Zuhilfenahm e eines D reifußes oder einer Spannsäule verm ittels des an der Flacheisenführung d befindlichen K onus h an diesen befestigt u nd so im Q uerschlagbetriebe ver­

w endet werden. Der A p p arat ist in neuester Zeit dahin abgeändert worden, daß an Stelle der R asten im F ührungsgestell des V orschubzylinders in gewissen A b stän d en Löcher vorgesehen sind, durch die eine Stange hindurchgeschoben wird.

D er W estfalia-A p p arat zeichnet sich durch eine solide, einfache K on stru k tio n sowie ein geringes Gewicht aus u nd kann infolge der V erschiebbarkeit des V orschub­

zylinders in der Flacheisenführung in A ufbrüchen der jeweilig verfügbaren H öhe entsprechend so eingestellt werden, daß von Anfang der B ohrung an der ganze

Vorschub des Kolbens voll ausnutzbar ist.

Die M aschinenfabrik F ö r s t e r in Essen h a t eine H altevorrichtung für B ohrhäm m er m it pneum atischem Vorschub in den H andel gebracht, bei welcher der in einem Schlitten auf einer Schiene geführte H am m er dadurch vorw ärts bewegt wird, daß die K olbenstange eines in der V erlängerung der Führungschiene ange­

b ra c h te n V orschubzylinders den Schlitten vorw ärts schiebt1.

D a bei all diesen V orschubvorrichtungen der Q uer­

sch n itt des Vorschubkolbens gleichbleibend und der im B ohrham m er sowie auf den V orschubkolben w irkende D ruck derselbe ist, so ist eine Regelung des V orschub­

druckes ohne w eiteres nicht möglich. Sie ist jedoch z. T.

bei diesen V orrichtungen dadurch geschaffen worden, daß der Q uerschnitt des V orschubkolbens für ein M axim um des V orschubdruckes berechnet u nd in der Zuführungsleitung für die D ruckluft des V orschub­

zylinders eine besondere E n tlü ftu n g sv o rrich tu n g ein­

gebaut ist, so daß eine entsprechende E instellung des m eist m it verschiedenen Schlitzen versehenen E n t­

lüftungshahnes eine V erm inderung des V orschubdruckes bew irkt. A llerdings m uß hierbei die D ruckregelung durch ein en V erlust an D ruckluft erkauft werden.

Bei derV orschubvorrichtung der B ohrm aschinenfabrik G l ü c k a u f in Gelsenkirchen wird eine Regelung des V orschubdruckes in gewissen Grenzen dadurch erreicht, daß die P reß lu ft auf verschieden große Kolbenflächen w irken kann. Eine weitere N euerung des G lückauf- A pp arates liegt ferner darin, daß die die V orschub­

v o rrichtung tragenden Spannsäule durch P reß lu ft auseinandergetrieben wird.

i G lü c k a u f 1910, S . 804.

(8)

1 9 6 0 G l ü c k a u f N r. 50

Die Spannsäule des für Ouersclilagbetrieb einge­

richteten V orschubapparates (in B etrieb auf den Zechen Consolidation, General B lum enthal, H ibernia) ist teleskop­

artig eingerichtet u nd lä ß t sich bei einer Länge von 1,75 m bis auf 3,00 m beliebig ausziehen. Das innere R ohr a der Spannsäule (s. Abb. 10) trä g t am obern E nde eine Leder­

m anschette c, die m it einer durchbohrten Schraube d befestigt ist. Die Schraubenspindel e besitzt ebenfalls an ihrem u n tern Ende eine L ederm anschette /, die d u rch

eine nicht d u rch b o h rte Schraube befestigt ist. Soll die Säule aufgestellt w erden, so w ird bei g P reßluft in das R ohr eingelassen. Diese strö m t durch die Bohrung der Schraube d in den R au m h des äußern Rohres b und drü ck t gegen die L ed erm an sch ette /, wobei die Man­

schetten / u nd c sich d ich t an die Innenw and des Rohres b legen, so daß nirgends P re ß lu ft entw eichen kann. Da das R ohr a auf der Sohle aufgestellt ist, so drückt die eingelassene P re ß lu ft das äußere R ohr b m it der

A-^Vs)

A b b . 10. V o r s c h u b a p p a r a t der B o h r m a s c h in e n fa b r ik G lü c k a u f.

Schraubenspindel e nach oben gegen die F irste. D as R ohr b w ird je tz t m it Hilfe zweier S chrauben u nd Schellenbänder fest auf das R ohr a gepreßt. N achdem d an n die P reß lu ft bei g wieder abgelassen ist, w ird die Säule wie jede andere Schraubensäule zwischen Sohle und F irste fest angedreht. D er leichtern H andlichkeit halber ist der Säulenkopf auf einem K ugellager g e la g e rt;

der O berteil dieses Lagers trä g t zum A ufsetzen des Schraubenschlüssels einen Sechskant.

D er V orteil dieser Säule liegt darin, daß das Messen der Q uerschlaghöhe, das langwierige Ein- und A usschrauben der S chraubenspindel in W egfall kom m t und daher das A ufstellen der Säule gegenüber den ge­

wöhnlichen Schraubensäulen w eniger Zeit in A nspruch nim m t.

Die V o rschubvorrichtung w ird m ittels Konus und Schraube an dem K lem m stück der Spannsäule be­

festigt u nd auf dem G leitstü ck i durch den Schlitten k, der m it ein em L ager l zur A ufnahm e des Bohr­

ham m ers versehen ist, g efü h rt. Zwischen den W inkeleisen des G leitstückes i liegt d i e ' eigentliche V orschubvorrichtung, die d u rch zwei Kupplungen nt m it dem G leitstück fest v erb u n d en ist. D er Vorschub­

kolben b esteh t aus m ehreren teleskopartig ineinander­

gesetzten dünnw andigen M annesm ann-Stahlrohren. Das äußere R o h r n, das an seinem rückw ärtigen Ende den P re ß lu fte in tritt gl für den V orschub trä g t, h a t eine etw as stärk e re W an d u n g als die teleskopartig einge­

schobenen R ohre o, p u n d q, weil es die K upplungen nt zu tragen h a t. Die beiden R ohre o u nd p besitzen

(9)

1 0 . D e z e m b e r 1 9 1 0 G l ü c k a u f

1 9 6 1

an dem dem P re ß lu fte in tritt zugew andten E n d e L eder­

manschetten, die m it d u rch b o h rte n S chrauben versehen sind, w ährend die L ed erm an sch ette des in n ersten Rohres q m it einer gew öhnlichen S chraube befestigt ist. Säm tliche R ohre trag en an ihrem v o rd em , dem Arbeitstoße zugew andten E n d e A ugen r, in die K lam m ern oder H aken beliebig eingesetzt w erden können. A ußer­

dem besitzt das innerste R ohr q, das auch als Stange ausgeführt w erden k an n , an seinem v o rd e m E n d e eine starke Schraube s, die den Zweck h a t, das B oh rh am m er­

lager l fest m it dem R o h r q zu verbinden. Die beiden Schienen des G leitstücks i sind der bessern S ta b ilitä t wegen durch die beiden Stege t m ite in an d er verbunden.

Nachdem der B o h rh am m er in das L ager eingelegt, der O berteil des L agers fest v ersc h ra u b t u n d die Vor­

schubvorrichtung in die für das B ohrloch gew ünschte Lage g ebracht ist, w ird der L u ftsch lau ch m it dem Preßlufteinlaß gx u n d gleichzeitig m it dem B ohrham m er verbunden. Soll ein geringer V orschubdruck ausgeübt werden, so w ird durch die A ugen r der R ohre n u n d p eine Gabel gesteckt, so d aß n u r das in n erste R o h r q, also dasjenige m it dem k leinsten Q uerschnitt beweglich wird. Die P reß lu ft strö m t von g1 d u rch die beiden d u rch ­ bohrten S chrauben der R ohre o u n d p auf das R ohr q und treib t dieses m it der a ngekuppelten B ohrham m er­

führung nach vorn. Is t d er B ohrer ab g eb o h rt, so wird d e r B ohrham m er stillgesetzt, die auf das R ohr q drückende P re ß lu ft herausgelassen u nd der H am m er mit der H an d zurückgezogen.

Ist der auf den Q u ersch n itt des innersten R ohres ausgeübte D ruck der P re ß lu ft für den V orschub nicht ausreichend, so w ird die G abel aus den Augen der Rohre n u nd p herausgenom m en, eine andere passende Gabel in die A ugen r der R ohre n u n d o eingesetzt.

Mit einer w eitern Gabel w erden die R ohre p u n d q verbunden, so d aß die P re ß lu ft je tz t auf diese beiden innern R ohre d rü c k t. W erden, schließlich die R ohre q und o m ite in an d e r v erb u n d en , so d rü c k t die P reß lu ft auf die noch größere F läch e des K olbens im R ohre o.

Der V orschubdruck w ird also d ad u rch geregelt, daß die P reß lu ft au f verschieden große F läch en oder Querschnitte w irkt. J e m eh r R ohre ineinandergeschoben werden, desto besser ist d ah er d er V orschubdruck den jeweiligen V erhältnissen anzupassen. Um w ährend des Transportes der V o rrichtung kein R o h r zu verlieren, werden säm tliche R ohre m ite in an d e r gekuppelt.

Auf dem gleichen G rundgedanken m ehrerer teleskop- artig ineinander versch ieb b arer R öhren b e ru h t die durch Preßluft g e tä tig te regulierbare A ufbruchsäule der B ohr­

m aschinenfabrik G l ü c k a u f in G elsenkirchen (s. Abb. 11).

Sie b esteh t aus den drei in ein an d er verschiebbaren Rohren a, b u nd c, u. zw. w ird die L ed erm an sch ette des mittlern R ohres d u rch eine d u rc h b o h rte Schraube gehalten. D er V orschubdruck ist zu n äch st d a d u rch regulierbar, d aß m an die P re ß lu ft n u r auf den Kolben des in n ersten R ohres c oder die K olben der Rohre c u n d b einw irken lä ß t. Is t jedoch der auf den Kolben d e r R ohre c u n d b lasten d e D ruck zu groß, so kann der V orschubdruck d a d u rc h reg u liert w erden, daß der den A p p a ra t bedienende A rb eiter m it der Hand auf den am obern E n d e des R ohres b ange­

b rach ten H andgriff d einen D ruck au sü b t u nd dadurch den Ü berdruck des Vorschubes aufnim m t.

A ußerdem h at diese A ufbruchsäule gegenüber den sonst b ek an n ten B a u a rte n durch die A nbringung einer besondern durch P reßluft b e tä tig te n F eststellvorrich­

tu n g eine V erbesserung erfahren. Sie ist m it der V orschubsäule auf einer G ru n d p latte gelagert und b este h t aus drei Teilen, dem H ahn e, dem gezogenen R ohr / u n d dem un ten m ittels L ederm anschette a b ­ gedichteten, oben in eine Spitze auslaufenden K olben­

rohre g . Die A ufbruchsäule und die F eststellvorrich­

tu n g sind durch das O uerstück h derartig m iteinander verbunden, daß beide A pparate genau parallel zueinander stehen.

A b b . 11. A u fb r u c h sä u le der B o h r m a s c h in e n fa b r ik G lü ck au f.

Bei A ufstellung der Säule werden die drei R ohre a, b u n d c m itein an d er gekuppelt u nd dann die H ähne i u nd e geöffnet, so daß die P reßluft u n te r den K olben g der F eststellv o rrich tu n g strö m t und das K olbenrohr u n te r das H angende treib t. J e tz t wird der H ahn e geschlossen und der H ah n i so gedreht, daß die u n te r den Kolben b und c befindliche P reßluft entw eicht. H ierauf w ird je nach dem erforderlichen V orschubdruck eine der K upplungsgabeln der R ohre gelöst u n d der H ah n i besonders geöffnet, w odurch der B ohrham m er d an n ebenfalls u n te r die F irste getrieben wird.

(10)

Nachdem der B ohrham m er durch Öffnen des H ahnes k in T ätigkeit getreten ist, wird auch der H ah n e wieder geöffnet, so daß ständig P reß lu ft auf dem K olbenrohr g steh t. Ist der Bohrer abgebohrt, so w ird der H ah n e wieder geschlossen u nd durch Öffnen des H ahnes i die u n te r dem V orschubkolben des H am m ers stehende P reßluft abgelassen.

Die F eststell Vorrichtung b ietet den V orteil, daß das Bohren von Anfang an selbsttätig, ohne daß der A p p arat von dem A rbeiter gehalten zu w erden b ra u ch t, in jeder R ichtung erfolgen kann, u nd daß nam entlich das A us­

wechseln der Bohrer bedeutend schneller u n d leichter als bei ändern E inrichtungen v o n sta tte n geht. Außerdem lä ß t sich an der Feststellungsvorrichtung auf einfache A rt ein S taubfänger oder Staubniederschlagapparat beliebiger K on stru k tio n anbringen. D er in Abb. 11 dargestellte S taubfänger b esteh t aus einem Topf L m it kegelförmigem Boden, der m ittels eines Arm es an der Feststellvorrichtung leicht lösbar angebracht ist. D er Bohrer wird durch die untere Öffnung des Staubtopfes hindurchgeschoben und über ihn

A b b . 12. V o r sc h u b r eg e lu n g der B o h r m a sc h in e n fa b r ik G lü ck a u f.

eine besonders geform te Gum m ischeibe m ge­

streift. D urch die V ibrationen des H am m ers bzw. des B ohrers versucht die Scheibe, d a ra n h e ru n te r­

zugleiten. Sie findet aber W iderstand an der Ö ffnung des kegelförmigen S taubtopfbodens u nd dich tet diesen hierdurch vollständig ab. D er Topf ist so groß gew ählt, daß er für etw a 1 m B ohrlochtiefe das in ihn hineinrieselnde B ohrm ehl aufnehm en kann.

Beim E insetzen eines neuen B ohrers wird der S taub­

to p f gleichzeitig m it abgenom m en u n d das Bohrmehl in einen B eh älter m it W asser g e sc h ü tte t; der neue Bohrer kann entw eder m it der Schneide oder m it dem Aufschlag­

ende zuerst d u rch den S ta u b to p f gesteckt werden, so daß durch die A nbringung des S taubtopfes keine große Z eitu n terb rech u n g beim Bohrerw echsel hervorgerufen wird.

Um bei In b e trieb n ah m e des B ohrham m ers das lästige ö ffn en u n d Schließen der H ähne i u nd e zu ver­

m eiden, ist bei der neuern A usführung der Aufbruchsäule (in B etrieb auf den Zechen A uguste Victoria, Hibernia, W ilhelm ine V ictoria, D ahlbusch, K önig W ilhelm , H an­

nover I I I /IV ) noch ein d r itte r D reiw egehahn angebracht, der g e sta tte t, die F eststell- sowie die Vorschub­

vorrichtung un ab h än g ig voneinander zu handhaben.

D urch diese A bänderung ist die B a u a rt des A pparates zwar etw as kom plizierter, die B edienung aber leichter geworden.

Bei der B ew ertung der V orschubregulierung m it Hilfe m ehrerer ineinandergeschobener R ohre m it verschie­

denem Q uerschnitt der g ed rü ck ten Flächen darf nicht außer ach t gelassen w erden, daß für jeden D ruck der Preßluft auf größere oder kleinere Flächen ein besonderes R ohr notw endig ist. W ill m an beispielsweise drei verschiedene D rücke einschalten, so sind hierfür auch drei besondere K olbenrohre erforderlich. Je größer daher die R egulierbarkeit eines derartig en Apparates sein soll, desto u m stän d lich er w ird die B au a rt, desto größer das G ewicht sowie die Z ahl der Liderungen und desto höher der H erstellungspreis der V orrichtung.

Die g enannte F irm a sucht daher, durch zwei neuere K o n struktionen auf einfachere W eise u n d in weitern Grenzen eine R egulierung des V orschubdruckes zu be­

wirken. Bei der in Abb. 12 d argestellten Prinzipskizze wird die R egelung des V orschubes d ad u rch bewirkt, daß B rem sp latten von verschiedenem Querschnitt m ittels P reß lu ft an den V orschubkolben angedrückt werden.

Der V orschubkolben a des B ohrham m ers b ist in dem V orschubzylinder c m it dem Preßlufteinlaß d be­

weglich. A ußerdem sind zwei P reß lu ftleitu n g en e und / seitlich angeordnet, die m it den B rem sp latten g und h in V erbindung stehen. Diese sind zur Abdichtung m it L ederm anschetten versehen u n d bewegen sich in einem entsprechenden Gehäuse. Selbstverständlich kann an dem V orschubkolben eine beliebige Anzahl von B rem splatten m it zugehörigen L uftzuleitungen ange­

b rach t werden.

D er Q uerschnitt des als Kolben ausgebildeten R o h re s « ist so groß gew ählt, daß er für das Höchst­

m aß des V orschubdruckes genügt. Soll letzterer verringert w erden, so w ird der H ah n der Zuleitung e geöffnet, so d aß die P reß lu ft je tz t auf den Kolben a w irkt, aber auch auf die B rem sp latte g drückt. Durch die au ftreten d e R eibung der B rem sp latte w ird daher der auf den V orschubkolben w irkende Ü berdruck auf­

genom m en. W eiterhin k an n der V orschubdruck noch dadurch verringert w erden, d aß entw eder der Hahn der Z uleitung e geschlossen u n d der H ahn der Zuleitung /

(11)

1 0 . D e z e m b e r 1 9 1 0 G l ü c k a u i

1 9 6 3

geöffnet, oder d aß beide Zuleitungshähne geöffnet werden.

Da die B rem sp latte g um ein bestim m tes Maß kleiner ist als die P la tte h, so lassen sich also m it diesen zwei B rem svorrichtungen vier verschiedene V orschubdrücke einstellen. Bei der A nbringung von drei B rem splatten von verschiedenem Q uerschnitt w ürden sich 8 v er­

schiedene V orschubdrücke einstellen lassen. W ird der auf den V orschubkolben u nd im A rbeitzylinder des Bohrhammers w irkende D ruck der P reß lu ft stä rk e r oder schwächer, so än d ert sich dem entsprechend der auf die Bremsplatten w irkende D ruck, so daß bei den Schw an­

kungen des D ruckes in der D ruckleitung eine selbst­

tätige Regulierung des V orschubdruckes e in tritt.

Beim Bohrerwechsel m uß die auf dem V orschub­

kolben a ruhende P reßluft abgelassen werden, d am it der B ohrham m er zurückgleiten kann. Bei diesem V or­

gang strö m t nicht allein die u n ter dem V orschub­

kolben befindliche, sondern auch die auf die B rem s­

platten wirkende P reßluft aus. Die brem sende W irkung der P la tte n wird also selbsttätig aufgehoben und der Bohrham m er kann m it Leichtigkeit zurückgezogen werden.

Die m it P reßluft b etätig ten B rem splatten können s ta tt am Vorschubkolben selbst auch an einer rü ck ­ w ärtigen Verlängerung des K olbenrohres oder an dem G leitstück des B ohrham m ers angebracht werden. Außer-

A b b . 13.

dem lassen sich zwischen B rem sp latte und Kolben Kugeln oder Rollen einschalten, so daß s ta tt der gleiten­

den eine rollende R eibung a u f tr itt u n d d ad u rch die Regelung des Vorschubes noch verbessert wird.

Bei der in der Abb. 13 veranschaulichten V orschub­

regelung derselben F irm a erfolgt die R egulierung mittels B rem sp latte u n d Schraubenspindel. D er in dem Zylinder a bewegliche V orschubkolben b ist d u rch die Zwischenstücke c u n d d m it dem auf dem S chlitten e geführten B ohrham m er / fest verbunden. Die B rem s­

platte g ist an der Schraube h befestigt, die m ittels des m it einem Griff versehenen H ebels i gedreht wird.

Die Scheibe k b e sitz t B ohrungen l, in welche der u n te r Federdruck stehende Zapfen m g esteckt w erden kann.

Ist beim B ohren der auf dem V orschubkolben b wirkende D ruck der P re ß lu ft zu groß, so wird durch Drehen des H ebels i das G leitstück g gegen den Kolben b g edrückt u n d durch die au ftreten d e R eibung der Ü berdruck der bei n einström enden u n d auf den V orschubkolben w irkenden P re ß lu ft abgebrem st.

Damit sich die P la tte g w ährend des B ohrens nicht lösen kann, w ird der Bolzen m in eine entsprechende Bohrung der P la tte k gesteckt. U m die R egulierbar- keit zu erhöhen, k a n n ferner zwischen dem G leitstück g und der Schraube h noch eine F eder eingeschaltet werden.

Bei der d u rch P re ß lu ft b e tä tig te n V orschubvor- richtung der M aschinenfabrik H o f f m a n n in Eiserfeld (in B etrieb au f der G rube R eden im Saargebiet) wird die als D ifferentialkolben ausgebildete V orschub­

kolbenstange an ihrem v o rd em , dem A rb eitsto ß e zu ­ gewandten E n d e m it dem B ohrham m er fest v erbunden, während die nach h in te n schm aler w erdende K olben­

stange durch den V orschubzylinder d u rch g efü h rt ist u nd an ihrem E n d e einen H an d g riff trä g t. Die F ü h ru n g der

P reßluft im V orschubzylinder ist aus Abb. 14 ersichtlich.

Die am h intern E nde des A rbeitzylinders bei a eintretende Preßluft wird durch die Löcher b der hohlen K olben­

stange c u nd von dieser aus durch das R öhrchen d in den B ohrham m er e geleitet. Bei E rreichung des größten Vorschubes schliesßt die vordere D ichtung / des Zylinderdeckels die Löcher b, so daß die L uftzufuhr von selbst abgesperrt w ird u n d der H am m er nich t m ehr w eiter arbeitet. Die V erbindung durch ein Röhrchen ist gew ählt worden, um einen norm alen B ohr­

ham m er verw enden zu können, da andernfalls die L u ft­

zufuhr aus dem V orschubkolbenrohr u n m ittelb ar in den H am m er erfolgen könnte.

A b b . 14.

Der V orschubzylinder w ird m ittels Querarm es und Universalgelenkes, das eine E instellung in jeder R ichtung erlaubt, an einer leichten Spannsäule befestigt (s. A b b .15).

Beim Aufstellen des A pparates w ird der V orschubz ylinder m it dem Kolben soweit wie möglich zurückgezogen u n d ein für die E n tfern u n g zum Gebirge passender Bohrer gew ählt, wobei durch V orw ärts- oder R ü ck w ärts­

schwenken des Armes die Bohrerlänge einigerm aßen ausgeglichen w erden kann. Im allgem einen soll die Länge des Bohrers etw as m ehr als 1 m betragen. Beim A nsetzen des Bohrloches öffnet m an den L u fth ah n allm ählich u n d kann am h in te rn Griff der V orschub­

kolbenstange etw as anh alten oder nachhelfen. Sobald ein genügender L ochansatz vorhanden ist, öffnet m an den H ahn ganz, u nd das B ohren erfolgt selb sttätig , bis

Schnitt A-ß V o r sc h u b r e g e lu n g d e r B o h r m a sc h in e n fa b rik G lü ck a u f.

(12)

nach vollem Ausschub der H am m er von selbst stehen bleibt. Ist der Bohrer dann noch nicht völlig abgebohrt, so zieht m an den B ohrham m er zurück, löst die den V orschubzylinder um fassende Klemme u n d schiebt den Vorschubzylinder soweit w ie möglich nach vorn.

Ist der Selbstvorschub dann wiederum abgelaufen, so m uß, falls das Bohrloch noch nicht die genügende Tiefe erreicht h a t, ein längerer B ohrer eingesetzt werden.

Die Regelung des V orschubdruckes wird durch eine Schraubenbrem se, die am h in tern E nde des Vorschub- zvlinders auf der K olbenstange angebracht ist, bew irkt.

Das A ufstellen der Säule erfordert n u r einige M inuten, das A usrichten des Bohrwerkzeuges u nd die w ährend des B ohrens erforderlichen H andgriffe nehm en nur B ruchteile von M inuten in Anspruch. D a die L uft im V orschubzylinder die E rschütterungen des Bohrw erk­

zeuges wie ein elastisches Polster aufnim m t, so ü b er­

trag e n sich diese nicht auf das Universalgelenk u n d die Säule, so daß die Befestigung in allen Teilen nur m äßig zu sein b raucht. Die Beweglichkeit des Q uer­

arm es und die V erschiebbarkeit des V orschubzylinders im Universalgelenk bieten ferner den Vorteil, daß m an an bestim m te Bohrerlängen n icht so sehr gebunden ist und trotzdem den Vorschub ste ts voll ausnutzen kann.

Die an dem A pparate zur V erwendung kom ­

m enden B ohrhäm m er sind von gewöhnlicher **=*=«¡5 B au art, die nach A nschraubung des Griffes auch aus freier H and verw endet werden können.

Der B rem sung durch L uftdruck gegenüber h a t die durch Schrauben bei den beiden zuletzt beschriebenen A pparaten allerdings den Vorteil großer E infachheit.

A nderseits h a t diese B rem sart jedoch den N achteil, daß, falls ein neuer Bohrer eingesetzt werden soll, die Brem sen wieder gelöst werden m üssen, um den V orschub­

kolben zurückziehen zu können. Beim W iederbeginn des B ohrens ist es dann um ständlich u nd zeitraubend, die B rem svorrichtung wieder genau wie vorher einzu­

stellen. Zudem ist der w eitere N achteil vorhanden, daß, wenn der P reß lu ftd ru ck auf den V orschubkolben u n d im B ohrham m er zunim m t oder n achläßt, die B rem s­

vorrichtung stets m it der gleichen K raft w irkt u nd dem ­ entsprechend ein stetiges N achstellen der Bremse erfordert.

Von der Möglichkeit, bei den durch P reß lu ft be­

tä tig te n V orschubapparaten eine V orschubregulierung durch ein vor der L ufteinström ung zum V orschubkolben eingebautes R eduzierventil zu bew irken, ist, soweit dem Verfasser b e k an n t, bisher noch kein G ebrauch gem acht worden. Inwieweit die D urchführung dieses Gedankens gegebenenfalls m it erheblichen K osten oder in der P raxis m it Schw ierigkeiten verbunden sein dürfte, entzieht sich z. Z. noch der B eurteilung.

U n ter B erücksichtigung der vorstehend besprochenen A rten eines selbsttätigen Vorschubes für B ohrhäm m er m ag noch der G edanke naheliegen, den V orschub hydraulisch einfach durch A nschluß des V orschub­

zylinders an eine D ruckw asserleitung zu bewirken.

F ü r die Größe des V orschubdruckes w ürde in diesem Falle der Q uerschnitt der K olbenfläche sowie

die H öhe der d a ra u f ruhen d en W assersäule maßgebend sein. D er D ruck der W assersäule w ürde daher je nach der Teufe, in der ein d era rtig k o n stru ierter Vorschub­

ap p a ra t verw endet w ürde, b edeutenden Schwankungen unterw orfen sein, so d aß bei einem gleichbleibenden V orschubdruck in verschiedenen Teufen eine Regulierung der gedrückten K olbenfläche auf einfache Weise bewirkt werden m üßte. E s d ü rfte ab er m it Schwierigkeiten ver­

bunden sein, eine R egulierbarkeit des hydraulischen V orschubdruckes entsp rech en d der jeweiligen H ärte des Gesteins, der R ich tu n g des Bohrloches sowie der Ver­

änderlichkeit des im A rb eitzy lin d er des Bohrhammers vorhandenen D ruckes der P reß lu ft m it einfachen Mitteln herbeizuführen, ganz abgesehen von den großen Druck­

schw ankungen, die d u rch Öffnen eines Berieselungs­

hahnes in größerer oder näherer E n tfern u n g von der Bohrstelle für den V orschub en tsteh en und dadurch schon einen betriebsichern G ebrauch der \ orrichtung in F rage stellen.

---

A b b . 15.

A b b . 14 u n d 15. V o r s c h u b v o r r ic h tu n g der M aschinen­

fa b r ik H o ffm a n n .

Von einer ausführlichen B eurteilung und einem Vergleich der v o rsteh en d beschriebenen Vorschub­

a p p a ra te m uß abgesehen w erden, d a die A pparate z. T noch n ich t über das E rp ro b u n g stad iu m hinaus­

gelangt sind u nd erst, nachdem die bei jeder Neuerung

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