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DIE BAUTECHNIK
10. Jahrgang BERLIN, 2. September 1932 Heft 38
A lle Rechte vorbehalten.
Die Grazer Briicke iiber die Mur in Bruck.
V on Regierungsoberbaurat Die Briicke liegt im Z uge der Bundesstrafie Graz— W ien und verbindet auBerdem A ltbruck am linken M urufer m it dem neuen Stadtteil am rechten.
Der durch ihre Lage bedingten D ichte und Schwere des Verkehrs m it Lastkraftwagen war das alte hólzerne Tragwerk nicht mehr gewachsen, weshalb der schon seit Jahren in Aussicht genom m ene N eubau endlich verwirklicht werden muBte. Da nach den Probebohrungen der ganze Tal- boden aus schwerem Kies un d Schotter bestand und in Bruck guter Zu- schlagstoff fiir die B etonbercitung leicht beschafft werden konnte, erschien es technlsch und wirtschaftlich am zweckmaBigsten, Beton ais Baustoff zu w ahlen.
Dr. techn. Jo s . K re b itz , Graz.
und im weiteren die erforderliche Vergrófierung der Bogenstarke, w enn b die Bogenbreite und W das W iderstandsm om ent des angenom m enen Querschnitts bedeuten, aus:
(5)
J d n =6
{ M 0 - W SjM + N 0 (en - J y n cos Vn) } + N 0d - \b J c f 2 b d i'zul - N 0D ie in (4) u. (5) in [] gesetzten Ausdriicke sind Verbesserungsglieder, die nachtraglich beriicksichtigt werden kónnen, in der Regel jedoch keinen EinfluB haben. e ist stets ohne Vorzeichen einzusetzen.
Im vorliegenden F alle galt: rfx= 0 , 9 0 m , rffc = 0 ,9 8 m , /== 55,60 m und s/eitjf 2vH . wagrecht 6,00
' 0,19 0,11 0,90
-Larssen-Eisen Prof.K A bb. 1.
Langsschnitt.
E n t w u r f .
W ie dem in A bb. 1 dargestellten Langsschnitt entnom m en werden kann, dient ais Tragwerk fiir die F lufióffnung von 60 m W eite ein D r e i- g e l e n k b o g e n v o n 55,6 m Stutzw eite un d 5,3 m P feilhóhe. Das Pfeil- verhaitnis betragt dem nach 10,5. Die Kam pfergelenke des 7,5 m breiten Betonbogens liegen iiber G H W auf 2,2 m vor die W iderlager vorspringenden Kragarm en, werden jedoch von dem rd. 3,4 m iiber N W liegenden Katastrophenhochwasser ganz uberspiilt. Lage der Bogenachse und die Bogenstarken wurden derart bestim m t, dafi die Randpressungen unter den ungiinstigsten Lastw irkungen fiir eine StraBenbriicke erster Klasse und unter Beriicksichtigung der bei V erw endung von Betonwaizgelenken m ógllchen A uBerm ittigkeit der G elenkpunkte iiberall gleich grofi ausfalien.
Der hierbei eingehaltene, einfache Rechnungsgang sei kurz wiedergegeben.
Nach Festlegung des Fahrbahnaufbaues wurden die Bogenachse para- bolisch und die Bogenstarken nach ahniichen Ausfiihrungen angenom m en.
Dann wurden fiir zehn Querschnitte die B iegungsm om ente M a und M u, um die Bogenachse w irkend, sowie die gleichzeitlg auftretenden Normal- krafte N 0 und N u, beide getrennt fiir Eigen- und N utzlasten bestim m t, M 0 u n d N a g elten fur die grófite Pressung der Oberfaser, M u un d N u fiir die der Unterfaser. W erden die W alzgelenke so gewahlt, dafi die gróBten, im m er einander entgegengesetzten AuBerm ittigkeiten der G elenkpunkte d j40 nicht iiberschreiten, so erhalt m an die gróBtm ógliche A bw elchung der Drucklinie im waagerechten Abstande x vom Scheiteląuerschnitte, wenn dk die Kampfer- u n d ds die Scheitelstarke, l die Stutzw eite, <pk den Bogen- neigungsw inkel im Kam pfer un d <pn jenen in einem beliebigen Quer- schnitt bedeuten:
2 \
A
Befon von 250kg WJ.U
n n n o V nC
n*
130” *U
n»
HO * vE
n • 85 ’ « i n * 5 0 * *Fiir den Querschnitt in x = 14,25 m folgt daher m it M = 327,61 tm , N . cos (fk = 0,922.
cos <pn = 0,987: e = =fc 0,0025 m. Ferner g ilt:
= 2342,5 t, M u = — 319,92 tm , /Vu = 2483,3 t, r f = l , 1 7 m un d daraus nach (4) 4 y n = — 0,0042. U nter Z ugrun d ele g un g einer gróflten zulassigen D ruckbeanspruchung von 469,4 t/m
2
(nach der alten Osterrelchischen Beton- vorschrlft einer W iirfelfestigkeit von 250 kg/cm2
entsprechend) ergibt sich nach (5) J d = — 0,0034 m. Nach diesem Ergebnis w urde die O rdinate um 4 mm verkleinert, wahrend die Bogenstarke unverandert belassen w urde. D ie gleichartige U ntersuchung der iibrigen neun Querschnittefiihrte zu den in A bb. 1 eingetragenen Bogenstarken und den verw endeten Ordi- naten.
Der H albm esser der gew ólbten Waiz- fiachen der G elenke r w urde in Kam pfer un d Scheltel gleich grofi m it 250 cm angenom m en. Jener der hohlen Waiz- flache R folgt dann bei E in h a ltu n g der oben zugrunde gelegten grófiten Aus-
^
‘ćL
I
A bb. 3.
m lttigkeiten von rf/40 fiir den Kam pfer aus:
(6) R , Pl
1
un d fiir den Scheitel aus:
(7)
R .(i)
1 = ± {rfj
2 xT
2 x
1
cos <pnC O S tpk L 1 40
1
-10
r k l /d ~ r v
r s
20
r s l / "hn . ^ds f
- ^ +
2
- i) (vgl. A b b .3).
M ; = M 0 + [en — J y nC O S f n ) N 0
Verschiebt man den beliebigen Querschnitt (Abb. 2) um J y nach aufwarts und vergrófiert die Bogenstarke um J d , so ergibt sich das grófit- mOgliche posltive M o m e n t um den A chspunkt M g m it:
(2)
und das k le ln s te :
(3) M ; = M u — (en + J y n cos Va) N u.
Sollen die grófiten Spannungen in der Ober- und Unterfaser gerade das zulassige M afi tfzul errelchen, so folgt zunachst die notw endige Querschnitts- verschiebung J y n aus:
(4) J y n = l
cos Tn
M o + M u +
(“t + *«)(".
N,u)N 0 + N a
H ierin bedeuten: / die P feilhóhe, E das Elastizltatsm aB fiir Druck, « die Ziffer der W arm edehnung, 21 die zugrunde zu Iegende, gesamte Temperatur- schw ankung und <sb^ die mittlere S pan nu n g des Bogens infolge der N utz
lasten. M it ab = 5 , 3 kg/cm
2
erhalt m an im vorliegenden Falle/?5
= 2 9 5 c m und R k = 270 cm.Die G elenkkórper selbst, die in je zehn Steine aufgelóst w urden, erhielten in Richtung der Bogenstarke auf je 100 cm
2
Beton ein Rundeisen von 10 m m D urchm . ais Bewehrung, in der Richtung der Bogenbreite lagen je fiinf Verteilungseisen. D ie notw endigen Betonfestlgkeiten wurden in der vom Verfasser angegebenen Art e rm itte lt2) und ergaben sich fiir das Scheitelgelenk bei einem Druck von 253,5 t auf einen G elenkstein m it einem ElastizitatsmaB von 210 000 kg/cm2
und zweifacher Sicherheit die +J d „
(N 0 — Ł) Die H erleitung von (
6
) u. (7) s. B. u. E, 1927, S. 370 ff.2) B. u. E. 1926, S. 93.
476 K r e b it z , Die Grazer Brucke iiber die Mur in Bruck DIB BAUTECHNIK Fachschrlft f. d. ges. Baulngenleurwesen
Hertzsche O berflachenspannung a = 398 kg/cm
2
und die Beriihrungs- breite <5 = 22,1 cm. M it diesen W erten folgte die m afigebende Beton- druckspannung nach der Form el:(8) =
1,06+ 0,033- 8
d
2
Ts 1
+ nfe
h mit dm — 295 kg/cm 2.
Verlangt m a n , daB die maBgebende S pannung nicht der Wiirfel- festigkeit, sondern der Saulenfestigkeit entspricht, so hatten also die Scheitelgelenksteine eine Betongtite von 295/0,75 395 kg/cm
2
erfordert.Fiir das Kam pfergelenk folgten in gleicher W eise bei einem Drucke von 275,5 t auf einen Stein: o0 = 288,9 kg/cm 2, 8 = 33,1 cm, <tm = 229 kg/cm
2
und die erforderliche W iirfelfestigkeit m it rd. 305 kg/cm 2.
Zw ischen den W aizflachen waren Hartbleiplatten von 5 m m Dicke vor- gesehen, dereń Fliefigrenze u n d Breite dem Spannungs- und Formanderungs- zustande bei zweifacher Auflast entsprachen.
V or H erstellung der einzubauenden G elenke wurden zw ei Steinpaare m it den A bm essungen im Scheitel an der Technischen Hochschule W ien gepriift. Irrtiimiicherweise waren bei der H erstellung der Versuchsgelenke die Halbmesser der W alzzylin de r beim hohlen und gew óibten Stein ver- wechselt worden, w eshalb die W aizflachen vor der Druckprobe erst nach- gearbcitet werden mufiten. Diese Nachbearbeitung gelang, wie bei den Versuchen erkannt w urde, leider nicht einw andfrei. Es traten bei beiden Gelenkpaaren die ersten Risse unter einer Last von 450 t, un d zw ar nicht in der Symm etrieachse des Gelenkes, sondern aufierm ittig un d an der gew óibten W aizfiache beginnend auf, eine Erscheinung, die auf eine un- gleichm afiige V erteilung des Druckes auf die Beriihrungsfiachen schliefien lafit. O b w o h l das Ergebnis noch fast l ,
8
fache Sicherheit gegen Risse gewahrleistete und daher die H erstellung der Baugelenke m it dem gleichen M ischgute zugelassen wurde, gestatten die Versuche aus den vorerwahnten G riinden keine Riickschliisse darauf, ob der angewendete Rechnungsgang zutrifft oder nicht.V on den G elenken wird der m it 2535 t errechnete grofite waagerechte Bogenschub durch die massigen W iderlager auf den fest gelagerten Schotter iibertragen. D ie Pressung des Bodens stellt sich unter den ungtinstigsten Yoraussetzungen auf 4,25 kg/cm 2.
2cm Zementmórtel
M»3 -fĄHOS
VPostfern- kabeI Postbezirks-
kabel A bb. 4. Querschnitt durch den G ew ólbe-Scheitel.
D ie
6
m breite, m it G ranitkleinsteinen gepfiasterte Fahrbahn steigt, um ein giinstigeres Pfeilverhaltnls und bessere Entwasserung zu erzielen, von den beiden Ufern unter 2 % gegen die Flufim itte an. Im Bogen- scheitel ist ais Obergang eine 12 m lange Waagerechte eingcschaltet. Z u beiden Seiten der Fahrbahn liegen je 1,58 m breite, m it G ufiasphaltbelag ausgestattete G ehbahnen. Fahrbahn und G ehw ege werden in der Kampfer- zone von 40 cm starken Eisenbetonplatten getragen, die je 3,75 m Stfitz- w eite haben un d auf 50 bis 60 cm starken Q uerm auern, iiber jeder durch eine Fugę voneinander getrennt, aufliegen. O ber dem Scheitel liegen die Fahrbahn und der innere Teil der G ehw ege auf dem Bogen, die aufieren Gehbahnstreifen auf im Bogen verankerten Kragplatten (s. A bb. 4). Dle durch Querm auern und Fahrbahnplatten gebildeten Entlastungsóffnungen sind m it 30 bis 35 cm dicken, durchbrochenen Betonw anden verkleidet.Das G elander hat Stander und H o lin e aus Eisenbeton, w ahrend ais Durchziige eiserne Rohre von 60 m m aufierem Durchmesser dienen.
A n die H auptóffnung schllefit sich eine N ebenóffnung von
8
m Licht- w eite, die zur U nterfiihrung der linksufrigen Kaistrafie dient und m it einem Eisenbeton-Plattenbalken iiberbriickt wird.B a u a u s f ii h r u n g .
M it der A usfiihrung des Bauw erks, dic der Grazer B etonbauunternehm ung Ingenieure K i i p p e r s und S c h e ll- n e g g e r iibertragen war, w urde im A ugust 1928 begonnen.
Nach H erstellung eines Notsteges — der Fuhrwerkverkehr w urde w ahrend der Bauarbeiten iiber die zw e ite, im Zuge der Italiener Bundesstrafie gelegene Holzbrilcke abgelenkt — u n d Beseitigung der alten Brucke konnte an die A bteufung der W iderlager geschritten werden. Trotz der von vorn- herein vorgesehenen teilweisen, spater um die ganzen W ider
lagerkórper gefuhrten U m sp un d un g m it eisernen Bohlen, System Larssen, war der W asserzudrang in der Sohlenfiache so
stark, dafi bei der ver- haltnism afiig geringen Tiefe von 4,20 m unter N W von drei m it zusam men 85 PS angetriebenen Pum pen bis zu 35 m
3
gefórdert werden mufiten, um den A ushub zu er- m ógllchen. Da durch alle Poren der Schottersohle Wasseradern emporąuirl- ten, w ar bei Betonierung unter W asserhaltung un- bedlngt zu gewartigen, dafi aus dem erstein- gebrachten Beton aller Zem ent ausgeschwemmt wird u n d sich daher eine gelockerte Schicht zw i
schen festem Boden und W iderlagerkórper bildet, die zu unangenehm en Setzungen gefiihrt hatte.
U m dies zu verm eiden, wurden zunachst in dem 10,6 X
11,2
m messenden, unter N W liegenden Teile des linken Widerlagers drei nicht zusammen-hangende Teile von je A bb. 5.
15 m
2
Flachę abgeschaltund dann bei vollgelaufener Baugrube bis zu einer H ó h e von rd. 1 m iiber der Sohle m it Beton aufgefiillt. Hierbei wurde dickfliissiges Ge- misch unter V erw endung eines eisernen Schiittrohres von 30 cm innerem Durchmesser, von der Sohle beginnend, angehauft un d m it besonderer Vorsicht darauf geachtet, dafi der Betonfaden im Rohre nie unterbrochcn wurde un d ein Hereinschlagen des Wassers unterblieb (s. A b b. 5).
Der Beton fiir diese drei Teilstiicke wurde m it 150 kg Schm elzzem ent auf 1 m
3
G em enge hergestellt. Nach drei- bis viert3giger Erhartung wurde das Wasser abgesenkt, dann w urden die Betonkórper genau untersucht.Es zeigte sich, dafi sie g u t auf dem gewachsenen Boden aufstanden und im Innern v o!lstandlg erhartet waren. N ur die Oberfiache hatte durch die Beriihrung m it Wasser etwas gelitten, daher wurde die auBere Schicht, sow eit notw e nd ig, wieder entfernt. D a der m it der V erw endung von Schm elzzem ent beabsichtigte Zweck, eine m óglichst rasche Erhartung des eingebrachten Betons zu erzielen — das G rundwasser in der Baugrube hatte eine Temperatur von nur + 5 ° C — nicht erreicht w urde, wurde die noch freigebliebene G rundfiache des W iderlagers m it B etongut auf- gefiillt, das m it 227 kg friihhochfestem Zem ent auf 1 m
3
G em enge hergestellt war. Nach Erhartung und R einigung auch dieses Betons konnte der W iderlagerkórper unter W asserhaltung m it Stam pfbeton vo!!standig fertiggestellt werden, w obei die infolge der H erstellungsart relieffórmige Oberfiache des unter Wasser eingebrachten Betons eine einwandfreie Ver- b in d u n g m it dem Frischbeton gewahrleistete. Beim zw eiten W iderlager wurde ahnlich vorgegangen, nur wurden dort nur mehr 150 kg friihhoch- festen Zem entes auf 1 m
3
G em enge verwendet.U m ein B iid von den Festigkeiten des unter Wasser eingebrachten Betons zu gew innen, wurde den verw endeten M ischungen entnom m enes G u t in Holzform en gefiillt und diese unm ittelbar nachher in der Baugrube unter Wasser gebracht. D ie Priifung dieser W iirfel nach 42 Tagen Er
hartung ergab: bei 150 kg Schm elzzem ent auf 1 m
3
G em enge Druck- festigkeiten von 85, 71, 56 kg/cm 2, im M ittel also 71 kg/cm 2; bei 150 kg fruhhochfesten Zem entes auf 1 m3
Zuschlag 180, 115, 150 kg/cm 2, d. 1. im M ittel 148 kg/cm2
und bei 227 kg fruhhochfesten Zem entes auf1
m3
256, 257, 264 kg/cm 2, dem nach im M ittel 259 kg/cm 2.
D er unter Wasser hergestellte Beton hat also jedenfalls hinreichende Festigkeit, jedoch wurden die auf die V erw endung von Schm elzzem ent gesetzten H offnungen enttauscht.
D ie A nordnung des Lehrgerustes zeigt A bb.
6
. W ie dieser zu ent-|U0/1S
'2x10/15
■ -2W
-21/36
Abb. 6. Lehrgeriist.
Jahrgang 10 Heft 38
2. September 1932 K r e b it z , Die Grazer Briicke iiber die Mur in Bruck 477
nehm en ist, lagen im Bereiche der m ittleren Joche alle waagerechten Teile 2 m iiber N W , also hoher ais die gew óhnllchen Hochwasser. Die A usb ild un g des Obergeriistes weicht von der sonst iiblichen insofern ab, ais die Versteifung der die einzelnen Felder iiberbriickenden Sprengwerke nicht den ohnedies stark beanspruchten Kranzhólzern iiberlassen bleibt, sondern von einer dritten, in der D iagonale des Trapezes angeordneten Strebe iibernom m en wird. Da hierbei Biegespannungen fur die W irkung des Sprengwerkes nicht mehr in Frage kom m en, werden ungleichmaBige Form anderungen des Schalbodens noch besser ausgeschaltet, und man gew innt iiberdies grOBere U nabhangigkeit fiir die bei der Bogenbetonierung einzuhaltende A ufeinanderfolge. A is Schalungsboden dienten 26 mm dicke, auf 46 cm voneinander abstehende Q uerholzer aufgenagelte Langs- bretter. Fiir die Ausriistung waren Zufferbiigel aus Larchenholz von 36 cm Breite und 30 cm H óhe vorgesehen, dereń Trapezschnitt
6
cm tiefreichte.
D er B eton w urde in Teilstiicken in der aus A bb.
6
ersichtlichen Aufeinanderfolge, im m e r symmetrisch zu m Scheitel eingebracht. Da die G riindungsarbeiten bei den W iderlagern nicht nur durch die schwierige W asserhaltung, die, w ie schon erwahnt, zur nachtraglichen vollen Um- spundung der Baugruben zw ang und wegen des groBen Kraftbedarfes dereń gleichzeitige A bteufung und Betonierung nicht zulieB, sondern insbesondere auch durch die infolge der sehr tiefen Temperaturen im
b leibt. D ie gróBte E rhóhu ng der Randpressung infolge der Nichtiiber- e instim m ung von theoretischer u n d tatsachlicher Bogenachse berechnet sich z u 4,16 kg/cm 2, so daB die im fertigen Bogen tatsachlich m ógliche H óchstspannung sich auf 51,10 kg/cm
2
stellt. Zugw irkungen treten trotzdem noch nirgends auf. D ie Scheitelsenkung bei der A usriistung J f betrug im M ittel 50 m m . A llgem ein entspricht einer Scheitelsenkung J f eine Verschiebung der Beriihrungslinie des Scheitelgelenkes um
R* A J f
(9) » , =
1 s l
nach oben und des Kam pfergelenkes um
r k 2
(
10
) w k —Rh r k l
2,95 • 2,50 4 • 50 nach unten.
Fur / = 5 0 m m folgt in unserem F a lle : w. — .
5
0,45 55 600==58,9 mm und w k — 60,7 m m . Da hierbei nur der Bogen selbst und eine Fórderbriicke ais Lasten wirkten, wahrend der A ufbau der Fahrbahn erst spater aufgebracht w urde, erschcinen die fiir die E instellung der G elenke gew ahlten Aufierm ittigkeiten um etwa 10 % zu klein. Der Fehler bleibt in den G renzen der m óglichen Einstellungsscharfe und ist deshalb belanglos.
A bb. 7. Lehrgeriist.
Januar und Februar 1929 notw endigen Arbeitseinstellungen stark ver- zógert w urden, muBte m it der Bogenbetonierung anfangs A pril 1929 be
gonnen werden, bevor die W iderlager fertiggestellt waren, um bei den Ende A pril zu erwartenden Friihjahrshochwassern den Bogen schon ge
schlossen, zum m indesten aber das Lehrgeriist entsprechend belastet zu haben. Tatsachlich fiel die V o Ile n du ng des rechten W iderlagers m it der Betonierung des letzten Bogenteilstiickes am 26. A pril 1929 zusam m en;
zwischen dem 30. April und
6
. M ai konnten dann die Bogenfugen geschlossen werden. A bb. 7 zeigt das m it den fertigen Teilstiicken be- lastete Lehrgeriist, alle Fugen noch offen. Ais letzte wurden die vor und hinter den G elenken frei gelassenen Betonteile hergestellt, und zwar zunachst die hinter den hohlen Steinen liegenden. Dann wurden die gew olbten Gelenkstiicke so elngestellt und nach dem Einbringen der Bleiplatten mitteis Schraubenw inden verpreflt, daB die Beruhrung der w aizflachen in den Kam pfern um 61 mm iiber dem theoretischen Gelenk- punkte, im Scheitel um 60 m m unter diesem stattfand. Z um Festhalten in dieser Lage wurden genau abgelangte Grubenschienenstiicke verwendet, die vor dem Entfernen der W inden gegen den fertigen Beton der Teil- stiicke 2 und 5 abgestiitzt und m it Stahlkeilen verspannt wurden. Durch diese A nordnung konnte m an den Beton, da die Stutzen im Bauwerke belassen w urden, auf die ganze Fugentlefe in einem Zugc einbringen, ohne eine nachtragliche LagenBnderung der G elenke befiirchten zu miissen.
W ahrend und nach der Betonierung wurden die Form anderungen des Lehrgeriistes gegeniiber dem Untergeriiste mitteis an der Schalung befestigter Latten standig verfolgt. D ie Setzung des Untergerustes unter der Bogenlast wurde nivellitisch erhoben. A bb.
8
zeigt die A bw eichung der Lehrgeriistform von der angestrebten Lage der inneren L eibung vor der Betonierung, w obei die O b erhóh un g im Scheitel m it 9 cm festgelegt war, ferner die durch den eingebrachten Beton herbeigefuhrten Senkungen und endlich die Lage der inneren L eibung nach der Ausriistung, die am 23. Tage nach dem Fugenschlufi vorgenom m en w urde. Hiernach war die im Scheitel vorgesehene O berhóh un g praktisch g e n a u, wahrend die A bw eichung der iibrigen Bogenleibung von der theoretisch richtigen Lage an einer Stelle 29 m m betragt, sonst aber im m er unter diesem GróBtmafie--- beabsichtigte Uberhohung ---tatsachtiche Uberhohung
--- Lage des Lehrbodens nach Betonierung --- untere Leibung nach der Ausrustung
A b b.
8
.Der A ufbau der Briickenfahrbahn geschah iiber dem frei gelassenen Bogen und nahm die Zeit von Ende M ai bis M itte Septem ber ln Anspruch.
In etwas unbedachter Weise wurde der Bogenbeton bei dieser Arbeit einer aufiergewóhnlichen Kraftprobe ausgesetzt. V om linken W iderlager vorgchend, w urden nam lich die Querm auern und Verkleidungsw 3nde zunachst iiber der lin k e n Bogenhalfte fertiggestellt und dann, gleichzeitig m it der Betonierung der Fahrbahnplatte iiber den Q uerm auern, die Stirn- mauern in der Scheitelzone bis zum Kragplattenansatz glucklicherweise links und rechts des Scheitels ausgefiihrt (Baustadium 1 der Tafel 1). Nach H erstellung der Kragplatten in der Scheitelzone w urde der F ullbeton zwischen den Stirnm auern, zuerst in der linken (B austadium II), dann auch noch in der rechten Bogenhalfte eingebracht (Baustadium III). In Tafel I sind die in jedem Baustadium sich rechnungsm afiig m it dem der statischen B erechnung zug runde gelegten Einheitsgew ichte des Betons von 2,2 t/m
3
ergebenden Beanspruchungen der zw ei gefahrdetsten Querschnitte, und zw ar des Querschnitts 4 links und des Querschnitts 3 rechts eingetragen.
Da das Einheitsgew icht des Betons tatsachlich hóher war (2,39 bis 2,48 t/m 3) un d auBerdem bei der Rechnung das G ew icht der Schalungen nicht be- riicksichtigt w urde, darf angenom m en werden, dafi die grófite im Quer- schnitte 4 wahrend der Fahrbahnherstellung aufgetretene R andspannung oben, trotz der A b m ind e ru ng infolge der m it zunehm ender S pannung sinkenden Elastizitatsziffer, rd. 130 kg/cm
2
betragen hat. D ennoch ergab eine im Baustadium II vorgenom m ene, genaue U ntersuchung des Bogens aufier den der Rechnung entsprechend geóffneten Fugen zwischen den einzelnen Teilstiicken keinerlei bedenkliche Erscheinungen, w eshalb nur das schnellste Einbringen des Fiillbetons in der rechten Scheitelzone an geordnet und so ein keinesfalls mehr gefahrlicher Zustand herbelgefuhrt w urde. M it dem fortschreitenden Aufbringen des A ufbaues in der rechten Briickenhalfte schlossen sich auch die Fugen wieder, so dafi alle Spuren der friiheren O berlastung verschwanden.D en beiden letzten Zellen der Tafel I ist noch z u entnehm en, dafi ein vollstandlg einseitiges A ufbringen des Aufbaues wahrscheinlich den Einsturz des Bogens zur Folgę gehabt hatte, w ahrend durch Einbringen
478 K r e b it z , Die Grazer Brucke iiber die Mur in Bruck DIE BAUTECHNIK Fachschrlft f. d. ges. Bauingenieurwesen
Tafel I.
I Querschnitt 4 unter der Last d = l , 1 7 m |j Q uerschnitt 3 (unbelasteter Teil) d = l , 1 7 m !
Nr. B a u s t a d i u m
M tm
N
t * l)ni
c
ni do |
kg/cm2 i M
tm
N t
e
in
c |
ku/cm2
I
■
Q uerm auern, Verkleidungsw ande und Fahrbahnplatte samt Krag- teilen links fertig, in der Scbeitel- zone nur die Stirnm auern betoniert
650,76
■•
1282,5 0,499 0,086 132,6 — 290,97 1321,0
0,220
_
0,365 32,2
11
Q uerm auern, Verkleidungsw 3nde und Fahrbahnplatte links fertlg, in der Scheitelzone links Kragplatten un d F iillbeton eingebracht, rechts nur die Stirnm auern un d die
Kragplatten
725,66 1523,7 0,462 0,123 110,2 — 523,98 1563,7 0,335 0,250 55,5
III
Links wie unter 11, in der Scheitel- zone auch rechts Kragplatten und
F iillb eton fertig
568,80 1630,5 0,335 0,250 58,0 — 455,10 1656,4 0,275 0,370 47,4
IV
A ufbau nur in der linken Briicken- haifte fertig, rechte Halfte ganz
unbelastet
850,44 1438,0 0,576 0,008 1598,0 — 543,74 1464,0 0,371 0,214 59,5
V Links wie unter I, rechts in der Scheitelzone S tirnm auern, F iill
beton un d Kragplatte fertig
403,95 1451,2 0,265 0,320 40,3 '
— 228,81 1487,8 0,154 nicht auf- gerlssen 30,3
1| Anmerkung
e = Aufier- m ittigkeit
von N d c = -2— e
N 3 c b rf =
2
•) Hierbei ist beriicksichtigt, daB die B ogenm itte im Q uersćhnitt 4, links, tatsachlich um 14 m m hOher liegt, ais der Theorle entspricht.
Druck mindestens ebenso stark beansprucht werden darf wie Eisenbeton, daB daher die in den neuesten deutschen und Osterreichischen Bestim m ungen vorgesehene BeschrSnkung der hOchsten zulassigen Druckspannung des reinen Betons auf 50 kg/cm
2
gegen 70 kg/cm2
beim Eisenbeton nicht gerechtfertigt erscheint.An die H erstellung der Fahrbahn- und G ehw egplatten schlofi sich jene der G elander, des Fahrbahnpflasters und des G ehw egbelages. Am 19. Septem ber 1929 konnte das fertlge Bauwerk m it einer Dampfstrafien- walze und fiinf beladenen Lastkraftwagen im G esam tgewlchte von 89,5 t erprobt werden. Die unter diesen Lasten sich ergebende Scheltelsenkung wurde fiir £ = 2 1 0 000 kg/cm
2
m it 7,71 m m errechnet. Beobachtet wurden:federnd 3,5 m m u n d b le ib e n d 1,50 m m . Aus diesem Ergebnis ware dem- nach zu schlieBen, dafi das ElastizitatsmaB des rd. 4
l/2
M onate alten Betons bei der verhaitnism aBig gerlngen S pannung rd. 460 000 kg/cm2
betrug.Bald nach der Erprobung wurde die fertige Briicke, dereń einfache, durch steinm etzartige Bearbeitung der Ansichtfiachen belebte Form sich, w ie das Lichtbild erkennen laBt (Abb. 9), gut ins S tadtbild einfugt, dem Verkehr iibergeben.
B a u s t o f f e u n d S o n s t lg e s .
D er gesamte Bruckenbau erforderte rd. 3500 m
3
B e to n , fiir dessen H erstellung auf der sogenannten M urinsel gew onnener, vorziig!icher Grubenschotter und der bekannt gute Perlmooser Portlandzem ent aus dcm W erke Retznei verw endet w urden. A n Einlageneisen wurden in den Fahrbahn- un d Kragplatten sowie im T ragw erk derSeitenO ffnung zusam m en rd.20 000
kg verlegt.Die vom B undę bestrlttenen Gesamtkosten des Bauwerks betrugen einschliefilich Erwerb un d N iederlegung eines am rechten Briickenkopfe gelegenen Gasthauses rd. 370 000 Schill.
A bb. 9.
des Fiillbetons in der rechten Scheitelzone vor H erstellung der Fahr- bahnplatten iiber dem linken Kampfer jede Oberlastung verm ieden ge- blieben w3re.
A us dem ungew ollten Versuche ist zu schlieBen, daB sachgemafi her- gestellter, reiner Stam pfbeton volles Yertrauen verdient un d sicherlich auf
Die neuen Abwasserhebewerke der Stadt Breslau.
Von M agistratsbaurat K a rl G e w e c k e , Breslau.
(Schlufi aus Heft 36.) A n den Kosten der baulichen A usfuhrung (Abb. 9 u. 10) sind da
durch Ersparnisse erzielt worden, dafi der S am m elbehaiter nicht unter dem FOrderkesselraum und M aschinenraum , sondern fur sich daneben angeordnet wurde. Der Sam m elbehaiter hat kreisfOrmigen Querschnitt von 4 m D urchm ., wahrend die beiden anderen Raum e je 8 ,5 X 1 0 ,5 ni grofi sind. D ie Bauw erke w urden nach A bsenkung des Grundwassers m it zw ei Staffeln in trockener Baugrube hergesteilt. D ie Aussteifung der Baugrube fiir den S am m elbrunnen w urde durch Bohlen zwischen I-Tr3gern ausgefiihrt.
Nach dem Ergebnis der Bodenuntersuchung ware es w ohl m oglich gewesen, den Sam m elbehaiter ais B runnen aus Beton durch die wasser- fflhrenden Bodenschichten abzusenken. Diese Ausfuhrungsw eise bietet jedoch nicht die unbedingte G ew ahr dafiir, dafi der Anschlufi des Sohlen-
betons an die Brunnenw and und auch die Isolierung des Bauwerkes ein- wandfrei gelingt. Abgesehen vo n diesen Erw agungen war aber das Ergebnis der U ntersuchung des Grundwassers fiir die B auausfiihrung ent- scheidend. Da das Wasser von stark angreifender Beschaffenheit war, wurde der S am m elbrunnen aus hartgebrannten Steinen in ZementtrafimOrtel und in trockener Baugrube m it Hilfe der G rundw asserabsenkung hergesteilt.
Der S am m elbrunnen besitzt eine selbsttatig w irkende Entlastungs- anlage nach dem nahegelegenen O hleflufi. Im iibrigen ist auch das H ebew erk Tschansch m it einer Alarm vorrichtung ausgestattet worden.
A bb. 11 zeigt die Ansicht des Hebewerkes m it dem angebauten Transformatorenraum.
D ie G esam tkosten der A nlage haben 167 000 R M betragen und setzen sich wie folgt zusam m en:
Jahrgang 10 Heft 38
2. Septcmbcr 1932 G e w e c k e , Die neuen Abwasserhebewerke der Stadt Breslau 479
isse!witz\
\abelwitz
Pilsnitz A Hebewerk 'W u. Klaranlage 6o!d-
schmieden
Goldschmieden
\ \ J J f Flughafen Schmiede0l'ji Bres/ou
K/ein^^—
''Hochbern
1
W S II
UMmnpe ^ 4 $ r*1 %
1H i s il i
^fórderkessel E r d a r b e it e n ... 7 000 RM
G ru n d w a s s e ra b s e n k u n g ... 22 000 „ Bauw erke unter G e l a n d e h d h e ... 25 000 „ Bauw erke iiber G eland eh óh e (Maschinenraum ohne
den angebauten Transformatorenraum) . . . . 2000 0 „ M aschinenanlage (cinschlieBlich Strom-, Gas- und
W a s s e r a n s c h lu fi)... 76 000 , N e b e n k o s t e n ... 17 000 „
dauernd auf HochwasserhChe gehoben werden mufi. Von der Ausfuhrung der Anlage nach dieser A nordnung wurde aber abgesehen, da die bau- liche D urchfuhrung bei dem hohen Grundwasserstande und die spateren Erweiterungen der G esam tanlage erhebliche Schwierigkeiten und dam it
aufgeschiitteter Boden
III, Das Abwasserhebewerk P i l s n i t z .
Der unm ittelbare Anlafi zur Be- arbeitung der Entwasserungsverhaitnisse im eingem elndeten G ebiet westiich der Stadt w urde gegeben durch die bauliche AufschlieBung eines 32 ha groBen Sied- lungsgeiandes bei Pilsnitz. Das gesamte zwischen Breslau und Deutsch-Lissa ge- legene G eiande, fiir das ein einheitlicher Entwasserungsentwurf aufzustellen war, ist etwa 2000 ha grofi (Abb. 12).
Durch Vergleich verschiedener Lo- sungen der Entwasserungsm óglichkeit ergab sich ais die giinstigste Losung, dieses G ebiet selbstandig nach einer neu zu bauenden Klaranlage zu entwassern.
Ihr werden nur die Brauchwasser zu- gefiihrt, die Regenwasser dagegen den vorhandenen Vorflutern.
Der Berechnung der grOfiten Brauch- wassermenge w urde ein Wasserverbrauch von 120 I/Tag fiir den Elnw ohner zugrunde gelegt. Entsprechend einer zukiinftigen Einw ohnerzahl von etwa 95 000 und einer Betriebszeit von 12 Stunden ergab sich ais grOfite Abwasserm enge 270 l/sek.
Die Aufschliefiung des gesamten Ge- landes ist erst in spateren Jahren zu erwarten. Fiir den ersten Bauabschnitt kom m t eine Einw ohnerzahl von etwa 8000 in Betracht. Die Klaranlage besteht daher aus zunachst einem Emscher- brunnen, einer Abwassermenge von 22 l/sek entsprechend. Das Hebewerk ist dagegen fiir eine vorl3ufige Leistung von 50 l/sek bemessen worden.
W ie in der E inleitung bemerkt w urde, ist das Hebewerk vor die Klar
anlage gesetzt worden. Z u dieser A n
ordnung, die in der Regel nicht er- wiinscht ist, zwangen jedoch die Ort- lichen Verhaltnisse. Die Klaranlage liegt im Oberschw em m ungsgebiet der Lohe und Oder. Die Sohle des Brauchwasser- sammlers liegt bei der E in m u n d u n g in den S am m elbrunnen etwa 5 m unter Ge- Iande und
8,6
m unter H H W . W enn man das Hebewerk hinter der Klaranlage anordnen w o llte , so hatte die Sohle des Emscherbrunnens etwa 14,5 m unter G eiande liegen und die ganze Anlage durch hohe D am m e gegen Hoch
wasser geschiitzt werden mussen. Die Vorteile dieser A nordnung bestehen darin, dafi der Emscherbrunnen nicht stoflweise, sondern gleichm afiig beschickt wird, ferner darin, dafi gekiartes A b wasser zu fOrdern ist und daB es nicht
grober Sand
Kies
fe/ner Sand
sandiger Kies
zusam m en: 167 000 RM.
Die Betriebskosten (Lohne, U nterhaltung, Strom, Schmiermlttel usw.) haben 4600 R M im Jahre 1931 betragen oder 1,7 Rpf fiir 1 m
3
Abwasser bei einer Jahresfórderm enge von zur Zeit 267 000 m 3.Die Tief- und Hochbauarbeiten wurden von der Firm a Dittm ar W olfsohn & C o ., B reslau, ausge- fiihrt. D ie M aschinenanlage lieferte die Firm a Radlik, Berlin.
D ie A nlage ist im J u li 1929 in Betrieb genom m en worden und hat
sich g ut bewahrt. -51-
y Sc/initt/7-B Abb. 9. Schnitt A B.
Sc/inittC-D z J *
i . i . i Abb. 10. Schnitt C D .
Bres/au- Deutsch-Usso
1500m.
A bb. 12. Obersichts- lageplan.
480. G e w e c k e , Die neuen Abwasserhebcwerke der Stadt Bresiau
DIE BAUTECHNIK Fachschrirt f. d. ges. Baulngcnlcurwescn
A bb. 11.
Ansicht des Hebewerkes Tschansch.
Kosten verursacht hatten. Es wurde daher das H ebew erk vor der Klarr anlage angeordnet.
Die Sohle des in den S am m elbehalter einm iindenden Sam m lers liegt auf + 105,69 un d die des Auslaufes auf + 114,82. Die manometrische Fórderhóhe betragt etwa 14,5 m und die geometrlsche etwa 13,2 m.
Die M aschineneinrlchtung des Hebewerkes Pilsnitz besteht aus einer pneum atischen Anlage, ausgefiihrt ais M am m utbag ge r nach der Bauart Borslg m it einer Leistung von 50 1/sek und einer K reiselpum pe gleicher Leistung nach der Bauart Relut von Henry H all. D ie hauptsachlichsten Teile der gesamten M aschinenanlage, abgesehen von den Saug- und Druckleitungen, sind: zw ei Fórderkessel, ein W indke ssel, eine doppelt w irkende Schieberluftpum pe, ein Elektrom otor von 34 PS fiir Drehstrom m it 220/380 V Spannung, ein Benzolm otor von 30 PS ais Aushilfe, eine Kreiselpum pe m it senkrechter Achse fiir unm ittelbare M otorkupplung, ein Elektrom otor von 30 PS fiir Drehstrom m it 220/380 V Spannung, zwei voneinander unabhangige Schw im m erschaltungen.
Fiir den gew ohnlichen Betrieb ist die elektrische Kreiselpum pe vor- gesehen. Sie liegt so tief, daB das Ansaugen fortfailt, und e ntnim m t das Abwasser aus dem Rechenschacht. Das Rechengut gelangt nach Hoch- ziehen und Abstreifen des Rechens in den Teil des Sam m elbchalters, aus dem der M am m utbagger saugt. Ist der Betrieb der K reiselpum pe gestórt, so stelgt der Spiegel des Abwassers, bis sich der M am m utbagger selbst- tatig einschaltet. Beim Versagen des elektrischen Stromes w ird der Benzol
motor verw cndct. Er ist derart gebaut, dafi er spater leicht auf den Betrieb m it Leuchtgas oder M ethan aus den Emscherbrunnen um geandert werden kann. Die Kreiselpum pe wird nur elektrisch betrieben. Bei Strorn- stórungen mufi also der M am m utbagger m it Antrieb durch den Benzol
motor verwendet werden. A uch dieses H ebew erk Ist m it einer Alarm- vorrichlung ausgestattet worden.
In der Schmutzwas- serkreiselpumpe Bauart R e lut (Abb. 13) ist ein Laufrad eingebaut, das nur eine, und zwar in
S - Form ausgebildete
offene Schaufel besitzt.
Innerhalb des Laufrades un d Gehauses kónnen sich keine festen oder halbfesten Stoffe fest- setzen. Sie werden durch die Schaufel von der Laufradscheibe abgelenkt und zw anglaufig zum Druckstutzen gesteuert, ohne dafi sie m it den W a ndungen der P um pe in B eruhrung kom m en. Da auf der Saugseite keine Stoffbuchse vorhanden ist, w ird das EInsaugen von Luft ver- mieden. Das Auseinandernehm en der Relutpum pe ist leicht auszufuhren.
Nach A bnahm e des Saugstutzens liegt das Laufrad frei.
Die bauliche D urchbildung des Hebewerkes und auch der Kiaranlage zeigen A b b. 14 bis 17.
Die A bm essungen des Hebewerkes sind so gew ahlt worden, dafi fiir die etwa spater erforderlich werdende Verstarkung der M aschinenanlage die A ufstellung einer weiteren Kreiselpum pe m óglich ist. D ie E inteilung des Bauwerkes, das einen Durchmesser von
6
m besitzt, ergab sich nachA bb. 13. Kreiselpum pe Bauart Relut.
A bb. 18. Hebewerk und Em scherbrunnen vor A usfuhrung der U m schiittung.
den órtlichen Hóhenverhaltnissen. Der unterste Raum , der m it dem Rechenschacht In V e rb in d u n g steht, dient ais Sam m elbehalter. Dariiber liegt der Fórderkesselraum, In dem auch die Kreiselpum pe m it Motor untergebracht ist. In dem nachst hóhercn Raum ist der Benzolm otor aufgestellt, un d in dem letzten Raum befinden sich die Schieberluftpum pe, der Elektrom otor, die Schaltungen usw. D ie Raum e sind untereinander durch Trcppen yerbunden. D ie in dem untersten Raum sich etwa an- sam m elnden Gase werden durch eine Entluftungsanlage, die durch einen kleinen M otor betrieben wird, abgesogen.
Der Grundwasserspiegel lag etwa 2 m unter G elande. D ie Boden- untersuchung ergab wasserfiihrende feine Sande und Kiesę iiber fest- gelagertcr Lette. Da das Bauw erk tief in die Lette zu griinden war, w urden zur Trockenlegung der Baugrube eiserne Spundw ande, und zwar der Bauart Hoesch (Profil 3) yerwendet, die nach kreisfórmigem G rundrifi etwa 2 m tief In die Lette geram m t wurden.
Der unterste Teil der Baugrube wurde m it H olzbohlen ausgesteift.
Eine W asserhaltung wurde so g u t wie gar nicht erforderlich. Nach Fertig
stellung des Bauwerkes wurden die eisernen Spundbohlen durch einen D am pfham m er w ieder gezogen. D ic S ohle des Brunnens ist fiir A uf
trieb berechnet worden. Der S am m elbehalter w urde aus Eisenbeton, das tibrige M auerwerk aus hartgebrannten Steinen in Zem enttrafimórtel hergestellt. Die Isolierung w urde w ie bei den anderen Hebcw erkcn ausgefiihrt.
Im Herbst 1931 wurde die Baustelle von einem Hochwasser der O der uberflutet, so dafi der Brunnen voll Wasser lief. Abgesehen von der Unterbrechung der A rbeiten, wurden wesentliche Schaden jedoch nicht angerichtet.
D ie Gesamtkosten des Hebewerkes einschliefilich der maschinellen E inrichtung werden etwa 110 000 RM betragen.
D ie Tief- und Hochbauarbeiten wurden von der Firm a M ax D aum N achfl., Bresiau, ausgefiihrt. Die M aschinenanlage lieferte die Firm a Borsig, G m b H , Berlin-Tegel.
D ie A nlage ist im Fruhjahr 1932 in Betrieb genom m en worden.
A bb. 18 zeigt das H ebew erk und den Emscherbrunnen vor A usfuhrung der U m schiittung.
Da gleichzeitig m it dem H ebew erk auch die Kiaranlage hergestellt w urde, werden abschlieflend noch einige A ngaben iiber ihre A usfuhrung gem acht. Das gesamte zu entwassernde G ebiet wird erst nach und nach durch Bebauung aufgeschlossen werden. D ie Leistung der Kiaranlage mufi sich daher der Z u n ah m e der Abwasserm enge anpassen. Der stufen- weise Ausbau der Kiaranlage ist am leichtesten durch die V erw endung von Em scherbrunnen m óglich. Es ist zunachst nur ein Emscherbrunnen ausgefiihrt w orden, der die Abwasser von etwa 8000 Einw ohnern ver- arbeiten kann. Der endgiiltige A usbau sleht die H erstellung von zehn bis zw ólf Em scherbrunnen vor. Der Absitzraum ist 112,5 m
3
grofi ent- sprechend einer D urchfluBzeit von 1V2
Stunden. Er w ird aus drei neben- einanderliegenden Rinnen gebildet, da hierdurch eine bessere Anpassung an die jew eilige Abwasserm enge erreicht un d auch die stofiweise Bc- schickung der Anlage herabgem ildert werden kann. D ie Grófie des Schlam m raum es wurde auf 337,5 m3
bem essen unter Beriicksichtigung der Abwasserwarme von 12°C , eines Schlam m anfalles von 45 I fiir den Einw ohner und einer Fauldauer von zw ei M onaten. Der Emscherbrunnen besitzt vier Gashauben, von denen je de m it einem Rtihrwerk fiir etwaigen S chw im m schlam m ausgestattet ist.
Das Abwasser wird nach seiner Fórderung durch das H ebew erk in einer R inne m it eingebautem Grobrechen dem Em scherbrunnen zugefiihrt
Jahrgang 10 Heft 38
2. Scptcmber 1932 G e w e c k e , Die neuen Abwasserhebewerke der Stadt Breslau 481
Zu/aufrime IjAblaufrinne [ntiuftung-
+11507-, .H M m a
mmmm
,SHiV.103,S3 p m rn h feineSanĄ,
_ fe/ner Kies||
JestgeiagerięTettk f *108,16
eiserne Spundwana
A bb. 15. Schnitt C D . Schnitt [-F
Aue Rcchte vorbchaitcn. Druckversuche mit vollen und gegliederten Holzstaben.
Von ®r.=£>ng. K. S c h a e c h te rle , Stuttgart.
(SchluB aus Heft 37.) Weitere Knickversuche sind m it Staben aus Flchtenholz angestellt
worden. (Das S tam m h o lz ist von der wiirttembergischen Forstverwaltung kostenlos zur V erfiigung gestellt worden.) Bauart und Abm essungen sind aus A bb. 23 u. 24 zu ersehen. Die A ufteilung der Stam m e ist in A bb. 25 angegeben.
Nach dcm Sagen der Stam m e wurden die Priifkorper verschraubt
und z. T. m it E ichenholzkegeldiibeln der Firm a K. K iibler verdiibelt. — Das frisch verarbeitete Fichtenholz hatte im M ittel eine Druckfestigkeit von 235 kg/cm 2, ein Raum gew icht von 500 k g /m
3
un d einen Feuchtigkeits- gehalt von 27,8 °/o-Die Ergebnisse der Knickversuche m it frisch verarbeltetem H o lz sind in Tafel 2 zusam m engestellt.
.HHW. der Oder msz .SUW, der lohe ifts)
o"
Schnitt
I
A bb. 14. Schnitt A B.
Schnitt G-H
und flicBt nach seiner K larung in frischem Zustande der Lohe zu. Eine biologische N achbehandlung ist vorlaufig nicht beabsichtigt, da die Ab- wassermenge auf Jahre hinaus so gering sein wird, daB das Verdunnungs- verhaltnis in dem LohefluB ais sehr giinstig anzusprechen ist. D ie bau- liche G esam tanordnung ist aber so getroffen worden, daB eine Nach
behandlung des Abwassers, z. B. durch Tropfkórper (s. S. 532), ohne beson
dere Schwierigkeiten m óglich ist. D ie Anlage von Schlam m trockenplatzen ist vorl3ufig nicht beabsichtigt. Der zunachst nur in geringer M enge
anfallende» ausgcfaulte Kiarschlam m wird entweder an Landw irte zu D iingungszw ecken abgegeben oder zur A usfiillun g von V ertiefungen im um liegenden G elande verw endet werden.
Der Em scherbrunnen, der einen Durchmesser von 9 m hat, wurde aus Eisenbeton in trockener Baugrube unter V erw endung von eisernen S pundw anden hergestellt.
D ie Gesamtkosten der Klaranlage werden etwa 60 000 R M betragen.
Sie ist im Friihjahr 1932 ln Betrieb genom m en worden.
A bb. 17. Schnitt G H .
Gashaube mit Riihrwerh
m
A bb. 16. Schnitt £/\
482 S c h a e c h t e r le , Druckversuche mit vollen und gegliederten Holzstaben DIE BAUTECHNIK Fachschrlft f. d. ges. Bauingenicurwesen
T a fe l 2. A lte r d e r S ta b e 10 bis 15 T ag e . ProbekOrper ohne D ubel.
Bezeich- Knicklast nach B H
P r i l f u n g s s t a b Quer- Knick Hochst- Aus- Schlank- P K = (300 — 2;.) F
nung der schnitts- iange last beim knick- heitsgrad bzw.
Probe Ilache F i n SK Versuch richtung
1 000 000
korper p orm Abm essungen k r -
cm cm2 cm kc kR
1
\ " "
1
a'1
a"2
'2"
2
a'2
a"3' 3"
3 a' 3 a"
4’
4"
4 a' 4 a
'1
1 -o i
~ a , -
16,0 ____ 16,1 258
16,0 — 16,1 258
15,9 — 16,2 258
16,0 — 16,1 258
16,2 16,2 264
16,1 — 16,2 262
16,2 — 16,1 262
16,4 — 16,2 266
21,1
7,0522,2
31321,2
7,122,2
31521,1
7,05 22,25 31421,2
7,05 22,15 31227,9 7,05 30,35 428
28,2 7,05 30,15 425
28,3 7,05 30,05 424
28,1 7,05 30,15 425
196 36 800 — x — y 42 55 700
196,3 42 400 + x + y 43 55 000
335,7 33 500 + x + y 73 39 700
335,5 25 000 + 73 39 700
196,2 40 200 + x + y 42 57 000
195,5 38 900 + x 42 57 000
335,1 24 000 + x 71 41 400
335,9 21 900 + x 71 42 000
302,5 37 300 — X 41
68 200
302,8 39 000 + x 41
68
700521,9 19 400 — X 71 49 600
522,0 15 500 + * 71 49 300
440,3 37 400 -
1
- a: 41 93 300440,3 40 800 -- X 41 92 600
761,7 25 000 — X 70 67 300
761,6 23 300 — X 71 . 67 150
Probekórpcr m it D tibcln.
ir ii"
II a' II a"
n r III"
I lia ' l il a "
IV' IV "
IV a' IV a"
i ,Zd-
16,1 16.3 16.4 16,2
21,2 21 ,2 21,1 21,3
7.0 7.0 7,05 7.1 28.3 28.4 28,0 28,1
7.05 7.05 7.05 7.05
22,1
22,1 22.15 22.15 30.2 30,25 30.2 30.2
258 259 262 261
309 309 312 315 426 427 426 426
195,5 40 000 + 42 55 700
196,2 42 800 + x 42 56 000
335,6 27 500 — * 71 41 400
336,2 20 500 + X 72 40 700
303,2 26 700 + X 41 67 400
302,9 30 500 — X 41 67 400
521,6 24 400 — X 71 49 300
521,7 27 700 + X 71 ■19 800
440,2 36 700 + -V 41 92 800
440,2 38 800 + X 41 93
000
761,2 25 600 + X 71 67 300
761,2 25 600 -X 71 67 300
Bel den in cincm offenen Schuppen gelagerten PriifkOrpern wurden die Schrauben kurz vor Beginn der Lagerung dann nach A b lauf von 3 und
6
M onaten m it 24 cm langen Schliisseln nachgezogcn. Ein Teil der6
1/, M onate alten Probekórper war wlndschief. D ie Ergebnisse der Knickversuche nach6
V2
m onatiger Lagerung sind in Tafel 3 zusammen- gestellt.T a fe l 3. A lte r d e r S ta b e
6‘/2
M o n a te .i 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Be- zeich-
n un g
B a u a r t und
GrOfie des Qucr-
Tragheits- m om ente, be- zogen auf die
Stab- lange
Knick
iange
Schlank- heitsgrad
Knick
last
Knick- spannung
Knick- richtung
Knicklast nach
W ir Traghe nac
(sames tsm om ent h B H
Tragheits- m oinent Jy
des ent-
der Q u er- schnitts Achsen a: und y beim Versuch
- .v — j ...+ .V
+ y
D IN 1074 B H (Euler) (Tetmajer) sprechenden Probe-
kórper
s c h n i t t F
Jx Jy s sk * , P k dk P k
J n j —
pk 4 J-W = ^ sk F
( 3 0 0 - ^
Vollstabes
cm2 cm4 cm4 cm cm kR kR/cra2 kR kR 1000000 cm4
1
" 253 5192 5 460 166,7 196,4 43 43 54 200 214 — y 5415 0 54 150 __ 5 278 54601
'" 254 5 494 5 292 166,8 196,5 43 43 48 800 192 — x — y 54 350 54 350 — 3 363 52921
a "' 251 5 292 5 226 306,2 335,9 74 74 41 300 165 + x + y 3815 0 38 150 4 660 62 15 5226l a '" ' 250 51 93 5 193 306,2 335,9 74 74 37 200 149 + y 38 000 38 000 4 203 4 948 5193
2
"' 248 5 095 5 1 6 0 166,5 196,2 43 43 56 400 227 — x — y 42 650 53 070 — 7 165 51602
”" 253 5 326 5 326 166,4 196,1 43 43 58 100 230 — x — y 4351 0 54 140 — 7 942 53262
a '"V gl. 256 5 325 5 598 304,3 334,0 73 72 30 700
120
+ * 28 670 39 420 3 427 3 526 55982
a " " 253 5 259 5 393 305,3 335,0 73 73 29 500 117 + x 28 330 38 960 3 322 3 391 53933 ” ,
A bb. 24 307 12 254 15 638 273,7 303,4 48 42,5 44 800 146 + x 49 730 62 630 4125 4 766 5007
3 " ”
299 11 751 15 240 274,1 303,8 48 42,5 43 300 145 + X 48140 60 700 4 001 4 594 4752
3 a"' 297 11 509 15 339 490,6 520,3 83 73 27 900 94 - X 27 320 39 800 7 557 7 579 4719
3 a ” " 302 11 997 15 345 491,2 520,9 83 73 19 600 65 + * 27 780 40 470 53 18 5 935 4890
4 '" 421 31 658 47 221 411,0 440,7 51 42 48 700 116 — X 65 670 83 360 9 458 9 660 6871
4 " ” 411 30 433 45 260 411,0 440,7 51 42 56 700 138 -X 63 950 81 380 11 015
12
166 65264 a ’" 403 29 541 43 752 732,7 762,4 89 73 25 800 64 -4- x 32 240 49170 14 991 16 823 G215
4 a '"' 404 29 691 43 993 731,0 760,7 89 73 27 060 67 + X 32 320 49 290 15 663 17 225 6225
A n unm ittelbar nach den K nickversuchen, also nach
6l/2
m onatiger Lagerung, von den oberen Stim selten der Stabe entnom m enen Proben w urden folgende M ittel werte festgestellt:Druckfestigkeit 320 kg/cm 2, Raum gew icht 460 kg /m 3, Feuchtigkeits- g ehalt 18°/0.
Dle durch Versuch festgestellten Hdchstlasten liegen bei den ge
gliederten Druckstaben wieder durchw eg, z. T. erheblich unter den Rechnungswerten nach Euler und Tetmajer, bei den aus bohlenartigen Einzelstaben zusam m engesetzten ProbekOrpern 4 a' und 4 a " nur w enig iiber den zulassigen Knicklasten nach B H . Durch den E inb au von D iibeln
Jahrgang 10 Heft 38
2. September 1932 S c h a e c h te r le , Druckversuche mit vollen und gegliederten Holzstaben 483
bei sonst gleicher A no rd nung der Priif- kdrper (II bis IV) wurde die Knicklast nur unwesentlich beeinflufit.
Die nach
6l/2
monatiger Lagerung gepriiften V ollstabe ergaben Knicklasten, die m it der Knickspannungslinie der B H gut ubereinstim m en. Bei den gegliederten Staben sind durch das Austrocknen
1
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fiachen konnte erheb
lich gesteigert wer
den. M it den HOchst- lasten, die sich bei den Versuchen m it den
6l/2
M onate gelagerten Staben er
geben haben, sind die wirksamen Trag- heitsm om ente nach der Eulerglelchung fiir /.
100
ausMatSe in mm
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d^ dp A bb. 23. Z u Tafel 2.
Bauart
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S-3062
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A bb. 25.
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Schnitt j-1 55ET~
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— S ~ 2 7 3 .7 ---
° o! iBeihó/zer
° 1 ;0 °| 8 Schrauben 1 O
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o ° I 3 Beihóizer i 0 0 i 8 Schrauben ;° °
Schnittz-2
Schnitt 3-3 Schnittz-z
PK s f<
1000000
und der Tetmajerformel fiir .1^1100 4 s*K F
A b b. 24. Zu Tafel 3.
erhebliche innere Spannungen entstanden, die an den Form anderungen beim nachtraglichen A uselnandernehm en zu erkennen waren. D ie Knick
last einer frisch zusam m engebauten und abgelagerten Stutze beim ersten Versuch (Schrauben unm ittelbar vor der Belastung nachgezogen) durch A useinandernehm en, erneutes Zusam m enbauen und Nacharbeiten derDruck-
(300 sK y
errechnet und in der Tafel 3 den Rech- nungswerten Jx und Jy gegen iiber- gestellt. D ie Unterschiede sind besonders grofi bei den gegliederten Staben m it b > 2 d. Das wirksame Tragheitsmoment ko m m t dem kleinsten rechnungsm afiigen Tragheitsmoment des Vollstabes von der Breite b und der Dicke 2 d ziem lich nahe. Es em pfiehlt sich deshalb, die Elnzelstabe m ehrteiliger D ruckglieder aus Vollstaben m it ąuadratischem Querschnitt zu schneiden. Ist die G esam tdicke der Einzelstabe a — 2 d = b und werden die Einzelstabe m it Beiholzcrn von der Lange 2,5 d und m it einer genugenden A nzahl von Schrauben (fur b < 10 cm m indestens $ Schrauben auf jedes Beiholz) derart verbunden, dafi die freie Knicklange der E inzel
stabe (Abstand der inneren Yerbindungsschrauben) sK 12 d oder der
4 8 4 S c h a e c h t e r lc , Druckversuche mit vollcn und gegliederten Holzstaben DIB BAUTECHNIK Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen
Schlankheitsgrad des Einzelstabes 1 ^ 4 0 ist, so steht nach den Versuchen zu erwarten, daB die Knickwiderstande in den beiden H auptrichtungen x — x und y —y annahernd gleich grofi und die in D IN 1074 angegebenen ermaBigten Knickspannungen <))> tatsachlich erreicht werden.
c) V i e r g l i e d r i g e S t a b e .
Die Bauart der Stabe ist aus A bb. 26 ersichtlich. D ie Versuchs- ergebnisse sind in Tafel 4 zusam m engestellt. D ie bei den Versuchen 1 bis 3 erreichten HOchstlasten stim m en annahernd m it den Knicklasten der B H iiberein. Bei den Versuchen 4 bis 7 war das wirksame Tragheits
m om ent kleiner ais der Rechnungswert. Die Nachgiebigkeit der Quer- aussteifung nahm m it der Dicke der Beihoizer zu. Im m erhin liegen die HOchstlasten bei den Versuchen 3 bis
8
erheblich iiber den Knicklasten des entsprechenden Vollstabes von gleicher Querschnittfiache.T a fe l 4. D ru c k v e rs u c h e m it S ta b 5 5/e*
—i
1
y.
o=
2 3 4 5 6 7
8
9 10Bau
art nach Abb.
Knlck- Iflnge
SK
cm Quer- schnltt r cni2
Trilghelts
Jx
cm4 moment
Jy
cm4
Schlank- hclts- grad l ')
Krummung des Stabes unter P — 3000 kg
Iti Richtung a- | y
HOchstiast beim Versuch
PK
kg dK
kg/cm2 Richtung, In der der Stab ausknlckte
1
a 803,6 676 38 080 38 080 107 —1
—1
57 000 84 + x2
b 803,6 645 33 050 36 300112 0 0
57 00088
— y3 C 803,6 615 31 520 31 250
112
—2
-1
47 750 78 — X4 d 803,6 615 43 870 43 870 95 — 3
1
54 00088
— X5 e 803,6 615 58 790 59 370 82
0 0
76 000 124 + X6
f 803,6 615 99 400 99 400 630
+ 2,5 78 000 127 + V7 e 568,8 615 _ — 58
0
+1
98 000 159 + y8
: e 263,1 615 — — 27 — 149 500 243') M it dem der Knickrichtung entsprechenden Tragheitsm om ent errechnet.
d) V e r l e im t e S t a b e .
G egeniiber der in der Praxls ublichen V e rb in d un g der Einzelstabe gegliederter Stiitzen m it Beiholzern u n d Schrauben sind durch V erleim ung der Beihoizer hohere Knicklasten zu erzielen. D ie Ergebnisse einiger von Prof. Graf m it geleim ten Prufstaben durchgefiihrten Versuche sind in Tafel 5 zusam m engestellt2).
D ie Bauart der Priifstabe (aus gehobelten HOlzern hergesteilt und m it Kasein verleim t) zu den Versuchen 1 bis 5 entspricht der A bb. 27.
Der erste Prilfstab aus Einzelstaben von 10,4 cm Querschnittbreite knickte in R ichtung der y - y-Achse aus. Durch A bhobeln der Aufienfiachen wurde der W iderstand in Richtung x — x nach und nach so w eit verm indert, bis ein A usknicken in Richtung x —y beim Versuch 5 stattfand. In gleicher Weise wurde bei den Versuchen
6
bis 10 m it Prufstaben der Bauart A bb. 28 verfahren. Bei der Priifung sind die Stabe durch Probieren so eingesteilt w orden, dafi die A usbiegungen bis nahe an die Hóchstlast mOglichst klein b lieben; die Proben knickten dann in2) M it Erlaubnis von Prof. O . G r a f aus H e ft3 19 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurw esens, „Druck- und Biegeversuche mit gegliederten Staben aus H o lz ", entnom m en.
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30.7.
B iJ§ fflES a ofel*
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A bb. 26.
Zu Tafel 4.
<rKtnhQ/cm*
500
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• Hersui Stabe
hsergebn mit yer/e
rm isse von imfen Bei
Yof.Grof, hotzern
Stuttgart
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Uli
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Tl 1 <>,
30,6 30 }
y y
A b b. 27. A b b. 28.
der Regel plotzlich aus. Bei den weite- ren Versuchen mit verleim ten Staben der Bauart A bb. 27 u. 28 wurde die K nickiange durch K iirzung der langen Stabe ver3ndert.
D ie Ergebnisse der Grafschen Ver- suche sind in A bb. 29 eingetragen. D ie er
reichten Knickspan- nungsw erte stim m en annahernd m it der - Linie der B H iiberein. Fiir ein Ver-
20 W 60 80 100 sJ120
Schlankheitsgrad A bb. 29.
gleich grofi. Bei V e rle im ung sind dem nach zweckmafiig.
160 haitnis rd. 1,3 war der Knickwider- stand nach beiden Richtungen ungefahr bohlenartige Einzelstabe
T a fe l 5. D ru c k v e rs u c h e m it v e r le im te n S ta b e n . G eleim ter Stab E.
B a u a r t
Qucrschnitts- abmessungen
a b
A n - Q u e r ~ I
, . schnitts- d e r | f ' a^ he p pj. ohne hotzer B e ih o *z F
6
Stab- lange
Knick
iange SK
cm
10
Tragheits- m om ente
“ x
cni4
J..
Schlank-i heits- grad /.
HOchstiast Yersuch
K kg
°K
kg/cm2
12 Knick- spannung
nach B H
kr
13
Bem erkungen
x - . c
11,08 10,4 10,86 10,4 10,40 i 10,4 9,96 10,4 9,46 10,4
13 13 13 13 13
83,2 81,1 75,9 71,8 66,6
307.6 307.6 307.6 307.6 307.6
326.1 326.1 326.1 326.1 326.1
1160 1084 949 830 708
752 731 684 647 600
109
106 5900 5975
5900 5600
71 74
82 84
y y y y x y
84 nach Euler mit
E ~ = 98000 83
90
Elastizitatsm odul des Holzes aus Biegeversuchen:
E = 98000 kg/cm
2
G eleim ter Stab F ' .
11,09 10,18 7 81,8 307,8 326,5 1133 707
111
9200112
y 82Elastizitatsm odul
11,09 10,18 7 81,8 307,8 326,5 1133 707 — 9600 117 y £ = 138500 des Holzes:
10,57 10,18 7 76,6 307,8 326,5 978 661 — 7990 104 y n i E = 138 500 kg/cm
2
9,83 10,18 7 69,0