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Glückauf, Jg. 32, No. 48

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Academic year: 2022

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Berg- und Hut t enmanni sche W o c h e n sehr i ft.

(Z e itu n g s - P r e is ii s t e N r. 27GG) — A b o n n e m e n t s p r e i s v io rte lja h rIic h : a) in do r E x p e d itio n 3 M a r k ; b) d u rch d ie P o s t bezogon

E in zo ln u m m er 0,50 M a rk . — I n s e r a t e . die v ie rm a lg e sp a lte n e N onp.-Zeile oder deren R a u m 25 P fi;

1,75 Marlt.

U e b e r d i e w e s t a u s t r a 1 i s c h e n G o l d f e l d e r . (Nacli einem V ortrage von Bergrat Schmeifscr.) E i » e G r u b e n g a s e x p l o s i o n i m S t e i 11 ś a 1 z w o r k e

z u A k n a - S z l a t i n a i n U n g a r n . Nacli A. Itrein- nitzky, k. ung. O b e rin g e n ie u r...

S e n k r e c h t z u r S c h i c h t u n g s t e h e n d e B a u m - s t ii m p f e i n e i n er Lii t t i c h er K o h l e n z e c l i ć. Yon G. S clim itz...

E r d o 1- C h e m i e u n d E r d o 1 - B i 1d u n g .

D i o E r g e b n i s s e d e r U n f a l 1 s t a t is t i k d e r ii s t e r - r ei cli i s c h e n A r be i t e r - U n f al 1 v e r s i c h e r un g s - A u s t a l t e n i m J a h r e 1 8 9 4 ...

T e c h n i k : Der verbesserte Franęois’sche Keil. Selbst- entziindung der S t e i n k o h l e n ...

V o l k w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : Der Kohlenbergbau i iii Oberbergamtsbezirk Breslau fiir das 3. Quarlal

1896. Produktion der deutsehen llochofenwerke

In h a l t:

Seite

im Oktober 1896. Gcsamt - Eiseriproduktion im 933 Deutsehen Reiclie. Vergriifseruiig der Doitmunder

U n i o n ...

Y e r k c h r s w c s e n : Die Iubetricbnalnne der allgemeinen 935 Fernsprecheinriclitung im rlieinisch - westfiiliśchen Industriebezirk. Kohlen- und Koksversand. 'Wagen- gestellung im Ruhrkohlenrevier. Wagcnmangel und 936 Tariforinafsiguńg. Einflihrung von Schiffahrtsgebiiliren 937 auf dem Saarkohlenkanal. Transport - Gesellschaft

fiir den D ortm und-Em s - Kanał. Herabsetzung der Kohlen- uud Erzfrachten. Amtl. Tarifveranderungen 939 V e r e i n e u n d V e r s a m m 1 u n g e n : General- V e r s a m m lu n g e n ...

940 M a r k t b e r i c h t e : Siegener Eisenmarkt. Mitteldeulsclies Braunkohlen - Syndikat. Auslandischer Eisenmarkt S u bm is s i o n e n ...

P e r s o n a 1 i c n . . ...

Seite

9 4 2

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Hel)er tlie westaustralisclien Goldfelder.

(N ach einem Y ortrage von B e rg r a t'S c lim e i I ś e r . ) In dor S itzung der G esellschaft fiir E rd k u n d e in Berlin

vom 10. Okt. d. J . h ie lt der B erg ra t Sclimeifecr einen V o rtrag iiber R oiscbeobachtungeii in den Goldlandcrn A ustraliens. D er V o rtrag en d c m achte in der Zeit vom J u li 1896 bis A p ril 1897 in B egleitung des Berg- assessors D r. Y ogelsang eine R eise durcli die Goldfelder des w estlichen und ostlichen A u stralien und kehrte von dort iiber N ord - A m crika nacli D eutschland zuriick.

Nach einer fesselnden S childerung der Rciscerlcbnisse in dem w asserarm en W e sta u stralien und der m annigfachen Strapazen, denen der E uropiier au sg esetzt ist, der dieses unw irtliche L an d d urchzieht, gejnt der R edner a u f die G ohlvorkominen ein. Obgleich er dieselben nur all- gemein b eh an d clt, um seinem in der B earbeitung be­

findlichen B uehe iiber die G oldfelder A ustraliens nicht Yorzugreifen, so b ieten die A usfiihrungch doch śóyiel Interesse, dafs w ir sie h ier teilw eise w ortlieh wieder- geben,

D ie G oldrorkom m en W est - A ustraliens liegen im m ittleren T eil der K olonie und zw ar von der Siid- bis zur N ordkiiste liin ; sie sind bis je tz t w eithiri z e r s t r e u t tiber ein G ebiet, w elclies 1 1/ 2 m ai so grofs ist ais das D eutsche R eich, aufgefundcn worden.

G ranit biUlct den G ebirgssockel der Goldfelder; er wird in au sg ed e h n ten G ebieten iib erlag ert von Tlion- schiefe.rn. Q uarziten u n d ąu arzitischen Sandsteinen, welche oft durch P h y llite , T alkschiefer und C hloritschiefer ver- treten w erden. In M aclitigkeit und Langenerstreekung sehr ausgedehnte D ia b a s- und D iorit-A usbriiche durch- setzen G ranit- w ie S cdim entarschichten;

Dieses G ebirgssystem fu h rt eine grofse A nzahl gang- artiger, flotzartiger u n d allu v ialer Goldlagerstjitten.

U nter den Giingen sind einfache G oldąuarzgiingo und zusam m engesetztc G ange zu unterscheidcn. L etztere sind G ange, d eren A usfiillungsm asse au s bis zu etw a 2 5 - 5 0 m Tiefe m ehr oder w eniger yerandertem , von zahlreiclien Q uarzschniiren und Q uarztrum m ern durch- zogenem N ebengestein besteht. D ie einlachen w ie die zusam m engesetzten G ange haben selir w echselnde, zuw eilcn bis zu 20 um l 30 m betragende M achtigkeiten.

Z uw eilen sind die einfachcn Giinge vollkom m en le n tik u lar en tw ick clt; sie bestelien au s einer A neinanderreihung einzelner Q uarzlinsen.

G old tritt in den selbstiindigen Q uarzgangen und in den Q u arztrum inchcn und Schniiren der zusam m engesetzten Giinge, w ie aucli in d er iibrigen A usfiillungsm asse der letzteren auf. W iihrend aber d er G oldgehalt in den eigentlichen Q uarzg;ingen, w ic in den Q uarztriim m ern und S clm uren der zusam m engesetzten G ange zu m ehreren U nzen D u rc h sc h n itts-T o n n e n g e h a lt sich erhebt, b e tra g t er in der iibrigen A usfiillungsm asse der zusam m en­

g esetzten Giinge oft n u r Spuren, in den reicheren L ag er- stiitten n u r bis zu 20 — 30 g in der T onne ansteigend.

Es ist oft b each tet w orden, dafs am A usgehenden auf eine gew isse E rstreck u n g hin, oder g ar n u r in einzelnen N estern, eine betrach tlich e A nreicherung der Giinge Y o r l i e g t . D ieser G oldgehalt verm indert sich aber seh r hjiufig nach der T iefe hin, und zw ar bei m anchen B ergw crken b etrach tlieh , so aber, dafs sie im m erhin noch b au w u rd ig bleiben, in anderen Fiillen bis zu yollstandiger T a u b h e it. A uch is t bei. m anchen Giingen ein A uskeilen nach n u r g erin g er L angen- und T icfenerslreckung w alir- zunehm en. B esonders bei den L en tik u larg an g en sind

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Nr. 48. 934 -

A nzeichon v o rh an d e n , w elche cin Ilin a b se tz c n in grofsere T iefe ais fraglich erscheinen lassen.

Ilo rizo n ta l g elag e rte S chicliten sa n d stein artig e r oder k o h g lo m e rata rtig cr A u sb ild u n g , w elche ebenfalls ais T riiger eines zuw eilcn b ctra ch tlich e n G oldgchalts erkannt, w orden sind, bedecken das P rim arg eb irg e iibcr au s-

g ed e h n te F lac h en h in boi K an o w n a un d 25 niiles.

A lluvialgold ist in fast allen D istrik ten , in denen p rim a re Gold lagerstiitten a n s te lie n , Y o r h a n d c n . D er sehw erstc G oldklum pcn im G ew icht von iibcr 10 kg w u rd e 1890 im P ilb arra-G o ld fe ld gefunden.

D e r B ergbau ist b is je tz t noch n ic h t in griifsero T eufcn y o rg ed ru n g en ; er bew eg t sieli yielfach noch nalic d er O berflache. Z u r Y e ia rb e itu n g der E rz e sind schon m elir ais 50 P ochw orkc Yorhandcn. W a h re n d ab e r in den nordlichen un d w estlichen G oldfeldern zum B etriebe von P ocliw crken m cist au sre ich e n d c W a sse rm cn g cn in T iefcn Yon n u r 2 0 — 30 m v o rh an d en sind, b eg e g n et der P o ch w erk sb etrieb in den siidlichen D istrik te n bis zum O st-M u rc h iso n -G o ld fe ld nach N orden hin im all­

gem einen W asscrm angel des L an d es gro rscnSchwriorigkeiten.

D ie G rub en b etrieb sleitu n g cn versu ch en z wa r , die - atm o sp h arisch en N iederschliigc grofserer G elandeflaclien d u rch T eiche und die in dic S alzseen eingodrungenen W a sse r durch B runnen anzusam m cln, sow ie m itte lst tiefer Scluichte und T ie lb o h ru n g c n W a sse r zu erschliefsen.

Ich fiirchte aber, dafs alle diese B em iihungen, in den w asserarm en G oldfeldern se lb st fiir den W irtsch a ftsb ed a rf sam tlich er H au sh a ltu n g e n u n d fiir eincn m it etw a 2 0 0 0 S te m p e ln a rb e iten d e n P ocInverksbetrieb ausreiclichde W a sse r zu finden, n ic h t von Erfolg sein w erden. D ie R egiorung h a t d ah e r schon in A u ssie h t genom m en, W a sse r von w eit h e r h erbcizufiihren. A uch gcw in n t in jiin g crcr Z e it die you m ir bei einer A nw esen h eit a u f den G oldfeldern schon b eto n te A nsicht m ehr un d m ehr B oden, dafs es behufs W a sse rc rsp a rn is an g ezeig t sei, andere Proz os sc ais den P o ch w crk sb ctrieb zu erprobon, sei es T rockcnY crm ahlen, u n te r U m stiinden auch m it T rockcnscparation nacli dem P a p e - Ilc n n c b c rg - Prozefs u n d C yanierung nacli dem Mac- A rth u r F o rrcst-, oder nach dem S ulm an - T ec d -, o der nach dcm Siem ens &

H alsk e-Y crfahren.

D ie S elbstkosten sind seh r v c rsc h ie d e n ; sie sind an einzelnen O rten bei besonders giinstigen V crłfaltnissen n ic h t b etrach tlich , w achsen ab e r bei griilśerer E n tfernung der L agerstiitten von der niichsten E ise n b ah n statio n bis z u r vollstandigen U n re n ta b ilita t a u f m inder reichen oder schw ieriger zu b earb eite n d en L agerstiitten.

Ich h a lte cs noch fiir dringend erforderlich, einige W o rte iib cr das G ebahren w estau stra lisc h er B crgbau- In teresscnten hinzuzufU gen.

D em au stralisch cn P ro sp e k to r ist die T h atsach e sehr w ohl bekannt, dafs die am A usgchendcn oft gefundencn iiberraschend reichen N ester se h r schnell vcrschw inden, sobald m an in die T iefe gelit; er su ch t den gcm achten

F u n d d ah e r so schnell, w ie irg en d m oglich, z u verkaufen- D ie b ierz u niitige B c rich te rstattu n g seitens eines B e rg b a u - Sachvcrstiindigen fallt n atiirlich gliinzend aus, w enn der sogcnannte S ach v crstan d ig e nich t a u f um fangrcicherc A ufschliisse zu r gcnaucrcn U n tersu ch u n g der L a g e rsta tte d rin g t. S ach v erstan d ig e seh r zw eifelbafter B c fa h ig u n g un d Y ertrau e n sw iird ig k cit sind ab e r zw eifellos a u f den G oldfeldern Yorhandcn. A ngchorige a lle r B erufsarten, ehem alige S celeute, Offiziere, A erztc, A p o th ek cr, K a u f- le u te, B u c h h a lte r w erden m it iib c rra sch e n d er G esclrw indig- k c it b c rg b a u sac h v erstiin d ig , sobald sie die L u ft dor G oldfelder atm en u n d das glcifscnde g elb e M etali a u f n atiirlic lie r L a g e rs ta tte zu G esicht bekom m en.

D ie seltsam stcn E rsch e in u n g en w erden gezeigt. Ein solcher E x p e rt b crich tetc iiber eine L a g e rs ta tte lediglich a u f G ru n d ihm vorgelcgter au sg csu clitcr F undstufen.

E s w iirde nich t schw er fallen, m ehrerc d erartig e, lur die S ach k e n n tn is un d G ew issenhaftigkcit m an ch cr Berg- In g e n ie u re bezeichncndc Y orfiille anzufiihren.

D a d u rc h , dafs m an Y ielfach die g anzen L agerstiitten n acli d en reichen A u sg eh en d en b cu rte ilte , entstanden ganz iib crtrieb en c A nschauungen von dcm W e rt Yieler B ergw erke. D ie aufscrordentliche N aclifrage curopaischor B e rg b au -G esellsch aften , w elche um je d e n P re isa u s tra lis c h e G oldlagersliitten zu G esellschaftsgriindungen zu erw erben trac h teten , tru g z u r aufserordcntlichen P reisstcigerung der V c rk au fso b je k te bei. D ie au stra lisch cn U nterh an d ler schhigcn a u f den u rsp riin g lich en K a u fp re is m eist cin u n v erh aitn ism afsig es A ufgeld. D ie europaischen G esell- sc h aftsg ru n d er g la u b tcn die Y c r m e i n t l i c h lioch st w ert- Yollen L ag erstiitten n ich t lioch g en u g griindon zu konnen.

Y on grofseren G rubenfeldcrn zwreigten sie schleunigst F eld e r ohne irgend w esen tlich e A ufschliisse ab, um sic z u r G riindung von sogenannten S u b sidiiir-K om pagnieen, ebenfalls w ied e r m it th u n lic h st bohem A nlagekapital, zu b en u tzen . So sin d se lb st B e rg w e rk e z u bctriicht- lich em A n lag e k ap ital gcgriin d ct w'orden, w elche nu r im K leinbetriob u n d bei sp a rsa m ste r B cw irtschaflung cinc R e n te ab zu w erfen verm ogen. I lie rm it berich te ich allerd in g s nichts N cues, dcnn dieses alles ist schon aus A m erika, A frika und den O st-K olonicen A ustralicns b ek a n n t. A b er trotzdem h a lte i c h es fiir w ichtig, immer w ie d e r a u f das u n re e lle G csch aftsg eb ah rcn aufm erksam zu m achen, m it wrelchcm dic G ew innung des cdclsten d er M etalle, g era d c w'egen seines h ohen W crtes, fast u n au flo slich v e rk e ttc t ist. —

D e r cu ro p a isch c K a p ita lis t, w elc h er Betriige im w estau stra lisc h cn odcr sagen w ir lieb er d ire k t „im au stralischcn*' B e rg b a u an zu leg en trac h tet, sollte daher n ic h t zu Y crtrauenssclig an U n tcrn ch m u n g en sieli be- teiligen, w^elchc von irgend w elchen dunk len Eiiren- m an n ern an g ep riesen w erden, sondern er sollte zunachst a u f das sorg faltig ste prilfen u n d entw eder dor Vor- m itte lu n g grofserer G esellschaften oder F irm en Yon an- e rk a n n t cinw andslosem G esc h aftsg e b ah ren , oder Sach-

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v ersta n d ig e r d urcliaus ileekenloser V erg an g e n h eit sieli bedienen.

Grofse E rsch w eru n g cn h a t die N a tu r dcm w est- au stralisch en B e rg b a u au ferlcg t. D em gcgeniiber ist allcrdings in m anehen L ag c rstatten cin grofser Gold- reieh tu m in oberen T eufen v o rh an d e n ; dieser w ird aber den m eisten derselben, w ie schon bcsproclien w urde, beim N iedcrdringen des B erg b au es nich t erh alten bleiben.

M anche B ergw erke, w elche die W e it d urch ihre reichen E rz e in E rsta u n c n setzten, w erden sieli m it einem A us- bringen von 1 8 — 3 0 g begniigen m iissen und werden nu r durcli b ctra ch tlich e E rh o h u n g dor E rzfijrderung und E rw eitcru n g d er E x trak tio n san la g en dic lriih ere Gold- au sb eu tc au frech t erh a lten konnen. U nter diesen Um- standen ist m an u b cra ll zu einem w irtschaftlichcn, m it besten w issenschaftlichen E rfah ru n g en arbeitenden Betriebe dringend gerićitigt.

W ir diirfcn a b e r w ohl erw arten , dafs es den tliat- kraftigen u n d erfahrenen M an n crn , w elche an der H ebung d er w estau stralisch cn B odenschatze arbeiten, un tcrstiifzt von ein er verstan d n isv o llen R egierung, gc- lingcn w ird, die besteh en d en oder etw a noch kom m enden S chw ierigkeiten zu besiegen. S elbst nach A usscheidung der vielen u n b au w u rd ig e n v e rb le ib t dem L ando noch pine A nzahl re ic h e r oder geniigend za h len d er Lager- stiitten, w elchen bei der grofsen rau m lich en A usdehnung des G oldgebicts voraussiclitlich auch noch andere hinzu- treten w erden. S ie w erden W e st-A u stralien fiir eine geraum c Z e it ein en guten P latz u n te r den gold- erzeugenden L a n d e rn der E rd e sichern, w enn auch nicht die h erv o rra g en d e S te llu n g , w elche m anche S anguiniker ih m z u c rk a n n t wissen m ochten.

Yon W e sta u stra lie n begaben sich dic beiden F orscher nach T asm an ien un d N cu-S eeland, wo sio ebenfalls die B ergb au y erh altn issc in eingehender W eise studierten.

A uf die E rg eb n isse ih re r F orscliungen in diesen Gebieten w erden w ir bei ein er sp a teren G elegenheit zuriiekkom m en.

Eine Grul>e]igasexpIosioii im Stcinsalzwerke zu Akna-Szlatina in Ungarn.

Nacli A. K r e m n i t z k y , k . u n g . O beriiigcnieur.

(B an y . K oh. dapok. 189G- N r. 1 9 .)

Im k. ung. S tcin salzw erk e zu A k n a-S z la tin a crfolgtc am 28. A u g u st 1. J . , in den V orm ittagsstunden, ein in der B erg b au g esch ich te d er u n g arisch en Salinen noch nie erw ahntes E reignis, — eine G rubcngasexplosion.

D er S alzstock lie g t zu A kn a-S zlatin a u n te r einer ca. 25 m m achtigcn D ccke. Seine grofste Liings- erstreckung ist 2 2 0 0 m , scino grofste B reite 1700 m.

Die E rstre ck u n g des Stockes der T eufe nach ist noch nicht festgestellt, sc h ę in t ab e r se h r b edeutend zu sein, da seine G renze in dieser R iclitung hin noch nirgends erreicht w u rd e. D ic I la u p tric h tu n g im S treichcn ist h- 21, das E in fallen 65 bis 6 8 °. In der Zusam m en- setzung d er F o rm atio n nehm en, in der Ileihenfolge von

oben nach u nten zu gerechnet, te il: H u m u s, sandiger, fcin- und grobkiirniger Schotter, S alzthon u n d Salz.

D ic G eschichtc des S alzw erkes A k n a-S z la tin a mufs, nach den noch v o rhandenen zerstreu ten S purcn friiheren A b b au s zu u rteilen , sehr a lt sein. D ie neue A era, die Z e it des gcregeltcn A bbaues, b eginnt m it dem J a h r e 1776.

D ie grofste G efahr crw achst dem dortigen S alz b crg b au au s dem E in d rin g cn des Sufsw assers. W eg en des u rsach lich en Z usam m enhangs der in R edo steh en d en E xpIosion m it den W a sserv erh altn issen mufs a u f diese h ie r etw as n a h e r cingegangen w erden.

A u f dem Ilo c h p la te a u , u n te r w elehem der Salzstock in A k n a-S z la tin a sich erstreck t, ist das Sufsw asser in die S alzm asse hinein g ed ru n g en . D ie Stelle des E in - d rin g en s ist bis je tz t noch n ic h t nach w eisb ar g ew esen;

gewife ist n u r, dals die Ś tro m u n g s-G esch w in d ig k eit und der D ru c k d er ein d rin g en d en W a sse r cin b ed eu ten d er sein mufe, denn sonst ist dic T h atsach e, dafs die W asser je tz t schon in einer T eufe yon 47 m au ftrcten, u n d das V o rh an d en sein eines W asserbcckens k au m erk la rb a r.

D as u n te rird isch e B assin, w elehes im A usw aschungs- horizonte fortw ahrend bew egt erscheint, m a ch t d u rch seine bestandigc A ufliisungs- und A u sla u g u n g sw irk u n g den B ctrieb sleitu n g en nicht g eringe Sorgen.

W e n n die zerstorende W irk u n g dieser einen n a in - haften T eil des S alzstockes einnehm enden B a ssin s n ich t bew iiltigt w erden k ann, indem m an ihren In h a lt ab le ite t oder herau sfo rd ert, so ist A k n a-S z la tin as B e rg b a u an der G renze se in er E x iste n z angelangt.

Dafe diese eigentiim lichen V erh altn isse zu v e r- schiedenen V o rb eu g u n g s- und S ichcrungs - M ethoden g cfiihrt h ab en , erscheint begreiflich.

D ie S ich cru n g gegen W asserein b riich e erfolgt v e r- m ittels W a sscraufschlufsbauten u n d W assersch u tzarb eiten .

A ufgaben dieser A rbeiten sin d : der vorsichtige A uf- schlufe der in dem A usw aschungshorizonte zusam m en- geflossenen W a sse r und die A bleitung derselben in ein gem cinschaftliches S am m elbassin. D iese Z w eeke w erden erreic h t d urch A uffahren von sog. S icherungsgalerieen oder -S treck en , deren zu r Z e it 3 in stetem B etriebe sind. E in e dieser G alerieen, die siidlichc im Jo s ifi- E rbstollen, h a t schon se it lan g er Z eit den A usw aschungs- ho rizo n t erreicht. L e tz te re r ist etw a 1 5 —2 0 cm hoch m it einem b itum inosen Schm and ausgefiillt. B ei der guten, d urch kontin u ierlich arb e ite n d e V en tilato rcn er- zeu g ten W c tte rfiih ru n g dachte nicm an d daran, dafe sich h ie ra u s eine solche M enge von explosiblcn G asen entw ickeln kiinne, dafe aus der A nw endung des offenen G rubenlichtes eine G efahr entstelien kiinne.

W ie verhiingnisvolI diese A nnahm e w ar, d as ze ig t der U ngliicksfall vom 28. A u g u st d. J .

In den M orgenstundcn dieses T ag e s h aben die in sp izie re n d en A u fsich tsleu te die A b b au o rte p iinktlich b efahren u n d h aben dabei gute L u ftcirk u la tio n k o n sta tie rt.

B esonders A uffallcndes w u rd e n irg en d s b em erkt,

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Nr. 48. 936 -

Um 10 Y2 U h r m orgens des b esagten T ag e s w u rd e iiber T ag e cin eigentum liches, d rb h n en d es G erausch v e r- nom m cn, einigc d e r T agesgebiiude e rb e b tc n , gleich d a ra u f b erieh tctcn einigc au sg efah ren e B ergleute, dafs im siidlicben A b b au c eine E xplosion stattg efu n d en liabe.

D ie N ąchforschung ergab, dafs zw ei B ergleute schw cr, einer leicbt v erlc tzt w ar. D ie Y eru n g liick tc n w urden so g u t ais m oglich ins V erh o r gezogen u n d m eldeten cinstim m ig, dafs im siidlicben F cld o rte plotzlich G as ausgcstriim t, u n d an ih ren L ic h tcrn z u r E xplosion g e ­ langt sei.

D ieser ersten E xplosion folgtc gegen 12 ’/ 2 m ittag s cinc zw eite, der zw ei M cnschenleben zum O pfer fielen E s h atte sich nam lich der M asch in en w arter der u n te rird isch cn W a sserh altu n g sm asch in c m it seinem G ehiilfcn a u s N cu- gierdc in das sudlichc F e ld o rt begeben, um die Stiitte der ersten E xplosion zu beśich tig cn . Bei dieser G c- lcg cn h eit miissen sich dio Gase, dic sich inzw ischen w ieder dort angcsam m elt hatten . von neuem an den offenen L ich tern der beiden P erso n en entziindet haben.

D urch dic behordlichcn U n tersu ch u n g en w urde fest- g cstellt, dafs das G rubengas au s einer K lu ft in der Sobie d er F eld o rtstreck e herv o rg ed ru n g en ist, w elche m it A u s- w asch u n g sh o h lcn in V crbindung gestanden haben mufs.

D er piiitzliche sta rk ę A u stritt d er G ase kann nu r durch cincn teilw eisen oder giinzlichen E in stu rz solcher Ilo h lc n u n d den d ad u rc h erzeugtcn L u ftd ru c k hcrvorgcrufen sein.

D ieses E rc ig n is w cist d a ra u f h in, dafs bei A rbeiten, w elche sich um den sehm andigen T eil des A usw asehungs- terrains bew egen, die grofstm oglichstc V o rsich t beobachtet w erden mufs.

S eit der K a ta stro p h e ist der B etrieb w ieder im ge-

w o h n t e n G a n g c u n d e s i s t z u hofTen, d a fs d i e a n g e - o r d n e te n S i c h c r h c its m a f s r c g c ln c in c W i e d e r h o l u n g d e r - s c lb e n z u r e r h u t e n g e e i g n e t s e in w e r d e n .

L . L i t s c h a u e r , lc. O b e r in g e n ie u r .

Scnkreclit zur ScMćlitung steliende BauinstUmpfc in einer Liitticher Kohlcnzeehe. *)

(N ach e in e r A b h an d lu n g von G. S c h m i t z , D ire k to r d es geol. M useum s in L o u v ain .)

D e r N a c h w e i s d e s Y o r h a n d e n s e i n s s e n k r c c h t z u r S c h i c h t u n g s t e h e n d e r B a u m s tu m p f e in d e m H a n g e n d e n v o n K o h lc n f liitz e n w u r d e s te ts a i s e in e r d e r g c w i c h t i g s t e n 13 o w e is e d a f iir a n g e s e h e n , d a fs d a s P i l a n z e n m a t c r i a l z u r B i l d u n g d e r K o h le a n ilir c m F u n d o r t g e w a c lis e n se i.

D i e je n i g e n , w e lc h e d ie s e A n s ic h t v e r tr e tc n , b e h a u p t e n , d a fs v e r s t e i n e r t e , in v e r t i k a l e r S t e ll u n g e r h a l te n e B iiu m e n u r a n O r t u n d S t e ll e g e w a c lis e n s e in k o n n t e n . Z ie b t m a n d ie s e n S e lilu fs s c h o n a u s d c m Y o r h a n d e n s e i n c in ig e r i s o l ie r t e r B a u n is tiim p f e , s o i s t c r u m so b e r e c h ti g t e r , w e n n m a il e in e g r o f s e r e A n z a h l v c r s t e i n e r t c r B iiu m e in e in e m m a r i n e n o d e r b e s s e r , l it o r a lc n K o h l c n b c c k e n in s o l c h e r S t e ll u n g a n trifft.

V c rfa ssc r h a tte im N ovcm bcr vorigcn J a h re s G clegen- heit, im H an g e n d en des F lo tze s G ra n d ę -V e in c der K olilenzeelie G rarid-B ac bei L iittich 33 solcher Stiim pfe zu schen. D ie b eigegebene S k izze ist ein n ac h dem B u lletin der A cadem ic R o y alc de B e lg ią u e w ieder- gegebenes Q uerprofil durch das K o h lcn g eb irg e g enannter Z cchc m it einem der eingebetteten B aum stum pfe. D as nach dem siidlichcn T eil d er S crain g e r V crw erfung sta rk einfallcndc Fliitz w ird von ein er in 409 m T eufe bcfindliehen G ru n d streck c aus ab g e b au t. A u frech t stehende

s fr. fM. M .

B e d e u t u n g d e r B u c h s t a b e n b c z e ic h n u n g e n . (In d e r R eihenfolgc von lin k s nach re c h t? .]

I M .

fT

S a n d ste in im L ie g e n d e n des F lotzes D u re -V e in e (S tig m a ria ).

S a n d ste in .

M it S a n d ste in d u rc h se tz te r S ch iefer im H an g en d e n des F lotzes G ra n d e -V e in e , w elchcr d ie B a u m stu m p fe e n th a lt.

N achfall von B ra n d sc h ie fe r m it zah lreich en P llanzen- ab d ru ck ^n .

fM = H a rtę S clira m seb ich t im L ie g en d en , w elche all- m ahlich iii

B a u m sllm p fc gehoren im Fliitz G ra n d ę-Y ein e im all­

gem einen nicht zu den S cltenheiten, an dieser Stelle jedoch finden sic sich besonders liaufig. D ie glatte, glanzende O berflache des sta rk einfallenden H angenden liefs dic zahlreichen von der B asis eines jed en B aum es gebildeten R ingc deutlich erkennen.

Aufsen haben die eylindrischen Stiim pfe einen zu- w eilen bis zu 1 cm sta rk e n kohleartigen U eberzug,

M = d as e ig e n tlic h e L ie g e n d e d e r G ran d e-V ein e iibergeht.

1 = E in sc h m a le r F ló tzstreife n . M = L ie g en d es d esselb en m it S tig m a ria . P = H a rte r S a n d ste in .

S = W e ie h e r S ch iefer.

P = S a n d ste in .

G = O b erer T e il d es h a rte n S a n d ste in s in S ch ich ten von 4 0 cm bis 1 111.

i i n t e r d c m d ie E i n d r i i c k e s t a r k e r R i ji p e n w a h rg en o m n ien w e r d e n k o n n e n . D i e s e b c r e c h ti g e n z u d e r A n n a h m e , d a fs d ie B aum e d e n S i g i l l a r i e n d e r C a r b o n z e it a n g e - h ćircn . L e i d c r wra r e s n i c h t m o g lic h , s iim tlic h e R in d e n - e in d r i i c k c so g e n a u z u u n t c r s u c h c n , a is e s w 'iin s c h e n s - w e r t g e w e s e n w iire , w e i l d a s F r e i l e g c n a u s d e r h o riz o n -

*) C olliery G u ard ian v. 3 0 . O kt. 1 896, von d essen Redaktion u n s d a s C lich ć g u iig st z u r Y e rfu g u n g g e s te llt ist. D ie Red.

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talori Lage, dic sic infolgc der S ch ich ten -F altu n g cn inne h ab e n , m it zu hohen K osten v erk n u p ft gewesen wiire. D ie erw ah n ten 33 Stiinipfe sind iiber die Flachę des nordlichcn Stofses d er 2 m hohen und 93 ni langen S trecke v crte ilt, sodafs sieli fiir je d en S tu m p f eine m ittlere Q uerschnit(llache von 5,6 qm ergiebt. Die Grofse des d u rchschnittlicli von je d e m Staninie ein- genom m enen R a u m e s sp rich t se h r fiir die A nnabm e, dafs m an es mit einem an O rt und S telle gcw achscnen B estande zu th u n b at.

A ndere U m stiindc stehen indessen h ie rm it in Yiilligem W id ersp ru ch , und zw ar in erste r L in ie der, dafs die Stiim ple sc h ąrf in rech tein W inkel n ah e am K ohlcn- lliitz a b g ę sc h ert sind. F e rn e r ist die grofsere Aus- dchnung des Q uerschnittes in der Niihe d er W urzcln bei den m eisten d er Stiinipfe b e re its so seh r bem erkbar, dafs dieselben unm oglich das L iegende des F lotzes er- reic h t haben konnen. Auch k ann a u f keinen F ali ange­

nom m en w erden, dafs d io Ś tiiinpfe in d(!in Ilangetiden selbst W u rz e l gefafst haben, w eil d as norm ale Zw isęhenm ittel, welches das leste Ila n g c n d e u n d die B asis des Sfunipfes

y o i i der K ohle des F lo tze s tren n t, au s Brandschiefer

von h ochstens einigen C entim etern S tark ę geb ild et ist.

W e ite r sp ric h t gegen die An n a b me der A utocjithonie, dafs dieses B ran d sch iefcrm ittel trotz seiner geringen M achtigkcit se h r versch icd cn artig e A bdriickc entb u. a. zab lrcich c p lattg cd riick te S liele von L y c o p o d r f ^ n und E ąuisetaccen . Von diesen Stielen haften nun einige d ire k t a u f d er G rundflache v o n B aum stiim pfen und haben a u f dcrselben sc h a rf bcg ren zte A bdriickc berrorgerufen.

llin s ic h tlic h d er solehe A bdriickc zeigenden Stiinipfe, deren Z ah l allerd in g s n u r 4 von den 33 betriigt, kann daher unm oglich die B ę h au p tu n g aufgestellt werden, dafs sic an O rt un d S telle gew achsen seien und W urzeln gesehlagcn h atten . W e n n bei diesen vier Sliiinpfen dio A utochthonie ais ausgeschlossen angesehen w erden mufs, so \Yiire es unlogisch, dieses nich t auch bei den 29 be- n achbarten Stiim pfen zu thun, w elche ihre E rhaltung augenscheinlich gleichen U rsachen verdanken.

D er V erfasser g la u b t d ah e r in diesem V orkom m en von aufrecht steh en d en B aum stam m en einen w ichtigen Bewcis gerade fiir dieA n sch w cm m u n g sth eo rie erblickenzum ussen.

E r v erkennt allerdings nicht, dafs m an bei nu r oberfliich- licher P riifung w ohl g eneigt rein kiinne, dasselbe ais fiir die T h co rie von der A u tochthonie der K ohlen- ablagerung sprechend anzusohen.

U ebrigens g la u b t er sich nicht etw a zu dcm Schlufs berechtigf, dalś an O rt und S telle gew achsenc derartigc Baum stiim nio u b e rh a u p t nich t vork;im en, er h a lt nur seine B eo b ach tu n g en fiir geeignet, um eine sorgfaltigc P riifung der b ish er au s dem V orkom m cn Ycrsteincrter, senkrecht zu den Schichtungsflachen steh en d er Baum- stam m e gezogenen F olgorungcn anzu reg en .

In dem h ie r erorterten F a lle mufs m an annehm en, dafs die Y orhandencn B aum e m it den sie unigcbenden

Sedim enten v ielleicht au s den vorschiedeiisten U rsp ru n g s- g ebieten angeschw cm m t und durch einen besonderen Z ufall sich an der betrcflenden S telle an g eh au ft haben.

Je d en falls mufs, w ie der V erfasser annim m t. ein er d er grofsen S trom e der C arbonzeit m itgew irkt haben, w elcher in ah n lich e r W eise, w ie h eu te d er M ississippi, seine anschw cm m ende T h a tig k e it ausiibte.

ErdOI-Chemie und Erdol-Bihlung.

E ig en tiim lich e und sogar fiir die T hcorie d er Erdiil- bildung se h r b edeutsam e Einw irkufigen bcthiitigt nach den an Y erschiedenen O rtcn gegebenon (R hcinisch.

B czirksver. z. K oln, 9. 11. 1 8 9 6 ; — Z eitschr. f. angew . C hem ie 1896, H eft 10 u n d 11. — N achw . v. d. Ges.

d. W iss. z. G ottingen, S. 7 4 .) M ittcilungen F r. I l e u s l e r s A luin in iu m ch lo rid a u f T lic er- und E rdoldestillate. G c- n a n n te r F orsclier ging in seinen S tudien von U nter- su chungcn aus, w elche er z u r E rm itte lu n g der chem isclien Z u sam m en setzu n g d er niedrig siedenden indilfcrentcn B e stan d teile des B rau rik o h len th cers an g e- ste llt h atte un d v ersuchte z u n a c h s t dic E n tsc h w e flu n g d er B rau n k o h len th eerd estillate, w elche S chw efelvcr- binduugen au s d er T h io p h en reih c enthalten. L ctzte re w erden, w ie Ile u s le r fand, yon gcw issen w asserJreien M etallch lo rid en , z. B. T itanclilorid oder E isenchlorid, angegriffen, indem aufser S alzsaure und Schw efelw asser- stolT ein schw efelhaltiges H arz u n d noch Sulfid, bezw.

Sulfochlorid des betreiTenden McUilIcs entstehen. U cbcr- rasch en d e E rg e b n isse ab e r lieferte die E in w irk u n g von A lum inium chlorid a u f je n e niedrig siedenden B raun- kohlcnthceriile. indem u n te r gcw issen B edingungen nich t n u r die T h io p h e n e. sondern auch die in ihnen ent- h alten e n A eth y len c q u an tita tiv ausgeschieden w urden, w obei lc tz te re in Schm icrole y o i i se h r bohem S iedepunkte u n d grofser V iscositiit unig ew an d elt w erden. A ehnlichc R e su lta te erg ab en dic D estilla te von bitum inosen Schiefern au s S ch o ttlan d ; un d selbst E rdole, obw’obl w enigstens das schw efclreicbe O hio-Erdiil s<>inen Scbwefcl n ic h t in F orm von T hioplienen enthiilt, sow ie auch S teinkohlen- th e e r-D c stilla te , liefsen sich in dieser sehr einfachen W e ise Icicht entschw efcln, sodafs Ile u s le r sogar m einte, dafs eh e r ais fiir c rste rw iih n tcB ra u n k o h le n - und S chicfer- T h ee ro le, dic etw a 5 pCt. A lum inium chlorid yerlangen, diese M etliode fiir dic E rd o le prak tisęlie B ed eu tu n g ge- w innen kiinne, von denen allerd in g s Yerschicdetie nu r w enig S chm ierol lie ferten ; u n te r geeigneten B edingungen verm oehtc nain lich Ile u s le r bei E rdolen m it n u r sehr g eringen Jle n g e n von A lum inium chlorid einen Effekt zu erzielcn, w elćhen k o n zentrierte S chw efclsaure entw eder n u r scliw ierig oder g a r nich t zu erreichen g estattet.

I le u s le r dehnte nun scinc U n tersu c h u n g en auch au f E n g l e r s , d urch D cstillation von F isc b th ra n und anderen F e ttc n u n te r einem D ru ck von niehreren A tm ospharen gew onnenes, kU nstliches oder synthctisches E rd o l aus, von w elchem er m eint, dafs „z w ar die q u atita tiv c Z u -

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Nr. 48. __ 938 _

sam m ensetzung, nicht a b e r dna ą u a n tita tiy e M ischungs- y crh a ltn is dor einzelnen K ohlonw assO rstotrklassen m it derjenigen d e r natiirlich en E rdiile id e n tisc h " sei. E n g le r selbst h atte d a ra u f aufińerksam g em ac h t, dafs seine D ru ck d cstillatc m it den D estillatiorfeproduktcn d er bilum inosen Schiefer v erw an d t seien und in don n iedrig slodcnden A nteilen („ V o rla u f " ) jerior etw a */3 der K ohlenw asserstoflb den ungeslittigten F ettk iirp ern an- gehiiren. Dioso V crw andt8chaftsvcrhaltnissc un d zw ar auch m it B rau n k o h len th e cr, un d den U nterschied gogen- Uber n atiirlichein E rdiil b e lc u c h te t cinc von Ile u s le r gegebene Z usam m enstollung des G ehaltes d er vorscliiedcnen

„ Vorliiufo" an g esattig ten K o h len w a sśersto fic n , dor niimlicli botriigt

fiir B r a n n k o h l o n t h c o r ... C l ,5 ]>Ct.

,, S chiefortheor . . ... 0 2 ,— „

„ lSnglcrs D ru c k d estilla t von T h ra n . . 0 1 , — „ ,, clsassisc.hos E r d i i l ... 9 5 ,— „

„ O h i o - E r d i i l ... 9 7 ,— Dom naeh verdiono E n g le rs kiinstlichos Erdiil noch nicht die Bezeielm ung ais „sy n th etisch cs E rd iil". Zu letztorom w erde os a b e r durch B ehandlung m it A lum inium chlorid. llie rd u rc h g elan g t Ile u sle r /.u der Yors teilung, „dals auch die n atiirlicho B ildung des E rd - iils aus F e tt in zw ei S tadion verliof, deren crstes von E ngler kunstU ch nach g eah m t w u rd e u n d deren zw cites iu analoger W eise vorlief wic die (b ćsc h rieb cn e ) E in- w irkung von A lum inium chlorid. Mim kann annehm en, dals diese sokundiiro U m w andlung in der N atu r sehr langsam yorlief und in d er R egel nicht zu einer yolligcn E ntfernung d e r A eth y len e (ungesiU tigten Fettkiirpor) filhrto." W elch e M ittel und U m stande solche w eitere U m anderung zu Erdiil in d e r N a tu r bew irk t haben kiinnten, liifst Ile u s le r dahin g estcllt, liigt ab e r hin zu : „ D a ich yorausseho, dals m an — in A n leh n u n g an die von O e h s e n i u s goiiufsorten A nschauungen — den M utter- laugensalzen eine d era rtig e R olle zuschreiben wird, so bem erke ich, dafs ich glcichcn Erfolg wie m it A lum inium - chlorid m ittels a n d e re r M etallchloride (w assorfreiem C hlorm agnesium , C hloizink, E isen ch lo rid ) b ish e r nicht erzielen k o n n te."

Diese G elegenheit ist von O e h s e n i u s b e n u tz t worden, um fiir seine T h eo rie P ro p a g a n d a zu m achen (vexgl. C hem iker-Z tg. Nr. 3 9 ; Berg- und Ilu tte n m . Ztg.

Nr. 2 4 u n d au c h in dieser Z eitschrift N r. 2 S ), es ist jed o cli dem gegenilbcr w ohl goboten, zu n ach st d ara u f hinKuweisen, w io oft u n s L abo rato riu m s-E rfah ru n g en und R eagenzien fiir geologisehe P rozesse (z. B. A n hydrit- D o lo m it'. K ieserit- u. a. B ildungen) im S tiche gelassen haben. E ine lly p o tlie se , w elche d er renom m ierteste Erdolchemiker," E n g l e r , a is „sow eit sie ins D etail gehe, d urch keine A nalogie ehem ischer E inw irkung und Uinsetium g g estiitzt" bezeiehnet. b e d a rf eben noch vicl kr&ftigere F u n d am en te.

E m schieden ab su leh n o n sind jed o ch die in dieser

Z eitschrift S. 5-13 von O ehsenius seiner M itteilu n g noch hirizugefiigtcn Siitze. Dafs dic E rdiile von se h r kom - p lc x e r u n d se h r yersch icd en er Z u sam m en setzu n g sind, ist liingst b e k a n n t; w enn n u n O ehsenius die B ezeichnung P etroleum nich t allen fliissigen, n atiirlich en K ohlen- wasserstolfen bcigelogt wissen w ill, sondern n u r dcm - je n ig en „B itu m en , bei dessen B ild u n g M uttorlaugen- salze m it in T h a tig k e it tra to n ", so w ird m an dieses se lb st w enn n ich t n u r die M oglichkeit u n d W a lir- schcinlichkoit b eh a u p te ten V o rg a n g es. sondern auch seine N otw endigkcit erw iesen wiire, ais u n g erechtfertigt bezeichnen m iissen. W io sollen w ir dcnn die anderen fliissigen B itu m in a b enennen ? D er N am e „ E rd iil"

odcr „ P e tro le u m " ist, zum al in geologischen K reisen, von je h e r n ic h t n u r cinor ehem isch b estim m ten fliissigen B itum cnsorte e rtc ilt w orden und g ie b t es auch in chom ischen und in d u strie lle n K reisen fiir die yerschiedenen (n atiirlich e n ) R obole kein e besondere N om enclatur.

O ehsenius sagt fern e r: „ A u s Y orstehendem ergiebt sich die N utzan w en d u n g , dafs m an n ic h t a u f Petrol zu lioflcn oder zu b ohren h a t da, wo k ein e Salinitiit, S(-i os im G runde, sci os an der Oberfliichc yorhandcn oder b en a ch b a rt y orhandcn ist oder w en ig sten s ent- sp rech en d c R este hintorlasscn h a t. P e tro le u m ist stets an S alzg eb iete gebundon — Be i m ersten E indruck dieses S atzes w ird m an zu riigen g en c ig t scin, dafs O ehsenius (b ei den noch obw altendcn M angeln des B ew eises fiir seine H yp.othesc) ungerechtfertigtorw eise die U ntcrnehm en z u r A ufsu ch u n g von E rdiil in Spuren yon M u tterlau g e n salzc n nich t zeigenden G cgenden yon y o rn h erein entm utige. Boi eingehonder U cberlegung aber w ird m an finden, dafs die W a rn u n g n ic h t vicl bedeutou w ill, denn dcm E rd o lsiich er w ird, falls er auch kein „ P e tro le u m " im S inne O ehsenius’ antrefien sollte, gewifs je d e s an d e re „fliissige B itu m e n " ebenso w ill- kom m en sein, w enn es n u r ree h t reich lich auftritt.

S achlich ist noch eine die verschiedene Z usam m en- se lzu n g d er E rdiile betreflende M itte ilu n g I l e u s l e r s an obcn g ęn an n ter S telle von W ich tig k eit. B ekanntlich zeielm on sich. zum al geg en iib er d enen au s Pennsylyanien, die kaukasisehen E rdiile d urch den N ap hthen-R eichtum aus. N ap h th a n o en th alten a b e r au c h die D estillations- P ro d u k te d er B raunkolilen u n d d e r schottische Schiofer- T h ee r. N ach Ile u sle rsM c in u n g bodingen Y erschiedenheiten des zu d estillicren d en R o h m ate riale s u n d nich t etw a A b a u d e ru n g e n des D estilla tio n sp ro ze ssc s die yerschiedene chem ischo Z u sam m en setz u n g d er E rdiile.

A llgem eineres In te re s se d iirfte d ie T lia tsa c h e erregen, dafe d ie „ E n ia u a tio n sh y p o th c se n " , w elche noch vor einem h alb en J a h r fiir iib e rw u n d e n u n d a b g e th a n gelten feonnten, ein en W ie d e rb e leb u n g sv ersu ch crfahren haben. "Was ist a b e r eine E m a n atio n sh y p o th ese ? N achdem ich in den N rn . 2 9 — 31 des yorigen J a h rg a n g s d ie ser Z eitschrift die B e h a u p tu n g ein er E rd o lb ild u n g o h n e E in tritt einer W arrne- ste ig e ru n g a is w issenschaftlieh z. Z. noch unberechtigt

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nachzuw eisen v ersu c h t un d m ieli 1'iir das F csthaltcn an d er D estillatio n sth eo ric erkliirt lia b e , bezciclinetc W e r o c k e in Z eitschrift fiir p rak tiscłie G eologie 1893, S eite 34 6 letztere au c h ais E m anatio n sliy p o th csc und d en u n z ie rt mieli ais einen fiir den B ergbau „ s e h r ge- fa h rlic h e n " T lieoretiker. D en B erechtigungsnachw eis jcn er B ezeiclm ung b le ib t er a b e r schuldig.

A is E m anatiolnshypothesen d a rf m an doch wohl nur diejenigen E rd o lb ild u n g sth co riccn an red en , w elciie fiir das E rdiil plutoniscbes oder w en ig sten s anorganischcs M ateriał fo rd e m ; d ah in gehoren dic von B e r t h e l o t (S u r 1’origine des ca rb u re s e t des com bustiblcs m ineraux, A nn. Chim. P h y s. 1 8 6 6 , I X . 4 8 1 ) u n d von M e n d c l e e f f gciiufserten M einungen. F iir cinc solche Em anations- h ypothese su c h t nun, w as d enjenigen n ic h t nnerw artot kam , w elche die P u b lik atio n des genannten F orsehcrs in den letzten M onaten verfolgten, H e n r i M o i s s a n in N r. 25 d er Com pt. re n d . dic, w enn auch n ic h t aus- sehlicfsliche, A n erk en n u n g zu gcw inncn.

N aclulem M oissan daselbst cinc K lassifikation und U ebcrsicht der „ C arb id e " u n d ih re r E igcnschafton gegeben, bezeichnet er ais dic w u n d erb arste E ig e n h eit vicler, dic 1. O rdnung derselben b ildenden M etallcarbidc die, dafs sic in W e ch selw irk u n g m it k altem W a sse r leicht gas- formig lliissigc oder sta rre KolilenwasscrstofTc entstehen la ssen : dies sei a u c h yon geologischem Interessc.

B erth elo t h a tte die B e liau p tu n g aufgestellt, dafs dic dirckte B in d u n g des W asserstofls an eine ungesattigtc K ohlenstolTverbindm ig der W irk u n g der W arn ic allein zugerechnet w erden kiinne. M oissan dagegen betont m ehr die chem ische W ech selw irk u n g m it W asser.

So kiinne d e r E in w irk u n g von W a sse r au f A lum inium - carbid zugcschrieben w erden, dafs in gew issen Gegcnden und seit J a h rh u n d c rte n m e h r oder w eniger reines Gruben- gas (M etlian) en tw eich c; a u f ah n lich e W e ise rerm ogc m an a b e r au ch die B ildung fliissiger KohlenstoJTrer- bindungen zu erkliiren.

V on 4 kg U ran iu m carb id h a t M oissan bei einem einzigen Y ersu ch e m e h r ais 100 g r von solcher F liissigkeit erhalten und zw ar zuglcich mit einer reichliohen M enge von G rubengas und W asscrstoff bei gcw ohnlichem Luft- drucke un d W a rm e g ra d c ; w iirde letzterer seh r gesteigert, so liefse sich w ohl annehm en, dafs g csattig tc Kohlonstoff- Y erbindungen entstanden, w ie solche in den Erdiilen enthalten sind.

D abei w a rn t M oissan selbst ab e r vo r iibereilter V cr- allgem cinerung. E r sp rich t n ic h t von E rdol, sondern

„E rd iilen " (p e tro le s) u n d erkliirt es ais w ahrscheinlich, dafs dic E rd o le von v erschiedencr Ile rk u n ft sin d ; so g cstch t er z. B. dem B itum en d e r Schiefer von Autun die B ildung a u s z e rsetz te r organischer S ubstanz zu.

D agegen m iichte er fiir dasjenige von Lim agne (in P u y de D om e) die E n tstc h u n g a u s M c ta llc a r b id e n z u r G eltung bringen. D ase lb st im priigniert d er A s p h a lt alle JClnlte eines aąu ita n isc h en , petrefaktonarm en Siifs-

w asserk alk stein s un d stolic in direktor B eziehung zu Giingon von Basalttuflf („ P e p e rit" ), folglich auch zu don Y ulkanischen A usbriichen d er L im agne. E in e jiin g st au sg efu h rtc T ie fb o h ru n g boi Kiom, libor dic M ichol- L e v y in dem sclbon Ilefte cingehend berichtet, Hat bei 1 2 0 0 m T iefe den A usflufs einiger L ite r P etroleum ergeben.

M oissan h iilt es fiir w ahrscheinlich, dafs in den ersten P erio d e n d er E rd en tw ick lu n g fast d e r gesam te KohlenstolT in M etallcarbidcn g ebunden gew esen sei.

Sobald d a n n das W a sse r in W irk sa m k c it treten konnte, haben dic M etallcarbido KolilenwasscrstofTc geliefert lirid letztere w iederum w urden zu K oh lcn sau re oxydiert, w ie solehen Y o rg an g m it seinen nah eren B edingungen ^ lo is s a ir fiir das C alcium carbid nachgew iesen h a t.

V iclleich t Stelle au c h dic U m gcliung von S ain t- N ec tairc (P u y de D onie) ein B eispiel solcher R eaktion dar, wo au s den d as T ertia rb e ck e n u m randenden G ranitcn an d a u ern d und reichlich K o h len sau reg a s entweicho.

S ogar gcw isse v ulkanische E rsch ein u n g en konnen n ach M oissans M einung d er E in w irk u n g von W a sse r a u f le ich t zerleg b are M etallcarbidc sehuldgegcbcn w orden, nam lich dic ais lc tztc A cufscrungen eines yulkanischen Ile rd e s gcltonden A usdiinstungen und A usiliissc von K ohlenstofTverbindungon seh r Yorschiedcne.r A rt, vom A sp h alt u n d Erdiil an bis zu deren hochstem O xydations- P ro d u k te , dor K ohlcnsaure. Indom eine B odenbew ogung das W a sse r un d die M etallcarbidc zusam m enbringe, konne cin g ew a ltsa m es E ntw cichen d er G asm assen hcrvor- gerufen w erden. S teig t zuglcich dic T em p eratu r, so treten P o ly m irisa tio n s-E rsch cin u n g en der Kohlenstnfl'- V e rb in d u n g e n ein, w elchc eine ganze R cih e kom plexcr E rz cu g n isse liefern. D ic Kohlenwasserstoffo, entstehen zu n a ch st, ab e r durch dic d a ra u f eintrotendc O xydation w erden, dic W irk u n g e n vcrw ickelt. So Y c rm o g c an gew issen O rten cinc yulkanischo, S palte w ie cin g ew altiger W e tte rs c h a c h t zu w irken. D ie A rt der F u m a r o lc n g a s e w cchselt, jo nach d em d er vulkanische A p p a ra t in don O zean e in g cta u ch t oder von atm ospharischer L u ft iiin- ip ii lt wrc rd e ; a u f S antorin z. B. liabe F o u q u e in den S palton o b erh a lb des M eeresspiegels n u r W asserdam pf, in den u n te rsc cisch c n Vulkani.iffnungen aber freien W a sse r-

stoff angetroffen. O. L ang.

Die Ergebnisse der Unfallstatistik der iister- reiehiselien Arl)citcr-Unl;illrersiclierungsanstalteh

im Jalire 18!)ł.

D a s J a l i r 18 9 4 i s t d a s iiiiifte J a l i r d e s H e s ta n d e s d e r o b l i g a t o r i s c h e n A r b e i t c r - U i i f a l lv e r s i c l i e r u n g in O e s te r r e ic li.

M it d e m B e r ic lite f iir 1 8 9 4 , w e lc h e n d a s k . k . M in is le r iu m d e s I n n e m o r s ta tle t h a t , i s t d a h e r e in k u r z e r R u c k b li c k a u f d i e b i s h e r e r r e ic lite n I l e s u l t a t e v e r b u n d c n w o r d e n . W i r e n tn e h m e n s e in e m I n h a l t e f o lg e n d e P u n k t e v o n a l l g e m e i n e m I n t e r e s s e .

E s k o n n t e , w ie d e r B e r i c h t s a g t, b e i E in f i i h r u n g d e s G e s e tz e s n ic lit v o r a u s g e s e U t w e r d e n , d a f s d i e W o l i l t h a t e n d e s s e lb e n s o f o r t a l l e n t h a l b e n in v o lI e m U m f a n g a is s o l c h e e m p f u n d e n w e r d e n , u n d os w a r a u c h n ic lit a n ż u n e h n i e n ,

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Nr. 48. - 940 -

dafs dic Durclifiilirung des Gesetzes eine durchaus klaglose sein wiirde; man mufste ein gewisses wohlwollendes Ent- gegenkominen der Beteiligten und eine gewisse Naclisiclit gegeniiber Miiugeln und Ubeln Nebenwirkungcn des Gesetzes erliollen. Wenn aucli im allgemeinen diese HofFiiung nicht getiiusclit worden sei, so hiitten sieli doch leider in letzter Zeit neben riclfnch berechtigter suchlicher, auf Beseitigung bestehender Uebelstiinde gerichteter K ritik in manchen Kreisen weniger wolttwollende Bestrebungen geltend ge- macht. Erkliirlich werde diese bedauerliche Ersclieinmig dadurch, dafs die Unfal!vcrsiclierung vou den Beteiligten schwere Opfer fordere, wiihrend der W eil dieser „R enten- versicheriiiigf‘ gegeniiber einer „RapitaW ersicherung" nicht immer voll gewiirdigt werde. Ein besseres Verstiindnis fiir den W ert einer „R ente" sei im allgemeinen bei den „V er- sicherten" zu linden. Es sei bezeichnend, dafs sich die Mehrzahl der A rbeiter gegenuber den Bestrebungen, „welclie auf die Beseitigung der kleinen Renten und Ersetzung der- selben durcli einmalige ICapitalzahlungen gerichtet sind", ablehnend verhaltc.

Ais unbegriindet weist der Bericht sowohl die Klagen iiber das Kapitaldeckungsverfahrcn znriiik, wie auch den Vorwurf der zu hohen Verwaltungskosten. Letztere unter- schieden sich in ihrer llSlie wenigvon den Vorwaltungs- kosten der deutsehen Berufsgenossenschaften und betriigen nur etwa ein Drittel der Kosten, welche von privaten V er- sicheruhgsgesellscliaften zur Erhaltnng ihres Betriebes auf- gewendet werden miifsten.

Die Verhiiltniszahl der zur Anzeige gcbrachten Unfiillc habe noeli immer nicht ihren Hohepunkt erreicht. Aucli das Ja h r 1894 habe eine sehr bedeutende Steigerung der Unfallsanzeigen und demgeniafs eine entsprechcndc Erhohung der Belastung der Unfallversicheningsanstalten gebraclit.

Ueber das allmiihliche Ansteigen der Unfallanzeigen giebt die nao.hstchende Zusammenstellung Aufschlufs.

Zahl rter Unfall- anzeigen iiber- auf 10000 haupt Yollarbeiter

Von den Unfallen be- griindefen eine Ent- schadigungsleistung

iiber- auf 10 (XX) haupt Yollarbeiter 1890

1891 1892 1893 1894

1 0 0 4 1 2 1 3 1 0 26 29S 32 917 4 0 259

194,9 2 4 8 ,0 2 9 4 ,2 3 4 9 ,8 4 0 0 ,7 Unfallen, hatten Von den

begriindeten, lialten zur todlichen Ausgang

iiber- auf 10UOO haupt Yollarbeiter 1890

1891 1892 1893 1894

Die 'festgesetzte

0,7 0,0 6,4 0,9 0,8

0 7 4 1 8 7 8 4 9 4 2 2 10 901 12 552 welclie eine

Folgę:

dauernde Erwerbs- unfahigkoit iiber- auf 10000 haupt Yollarbeiter

Wegen Heilurg unter 4 Wocli. begriindeten keineEnłscbadigungs-

leistung iiber- auf 10000 haupt Vollarbeiter 9 300 1 2 5 3 2 10 876 22010 27 707 Entschiidigungsleistung S I , 9

102,5 105,4 1 15,9 120,8

113.0 140,2 188,8 2 3 4 .0 2 7 9 ,9

1593

■ 2151 2 5 3 0 3 2 4 4 3701

19.3 25,1 28.3 34,5 37.4

vnruberge!icmlo Er- werbsunfahigkeit iiber- auf 10000 haupt Yollarbeiter 4 6 0 0

0 0 0 8 0318 7 0 0 8 8181

55,9 7 0 ,8 70,7 74,5 82,0 548

505 5 7 4 049 07 0

fiir die Unfalle mit dauernder Erwerbsunffihigkeit Rente betrug in Prozenten des Jahresarbeits- verdienstes:

Bis eiuschl. 21 20pCt.

1890 791 1891 1272 1592 1570 1593 1980 1594 2521

—30pCt. 3 t—lOpCt. 4 1 -5 0 pCt. 60 pCt. (ganfcliche Er- werhsunfahigkeit)

3 6 8 143 191 1 0 0

371 140 26 3 105

373 21 6 251 120

584 239 32 0 115

531 257 27 6 116

Ein Vergleich der baren Entsehadigungslcistungen mit den Einnahmcn an Yersicherungsbeitriigen ergiebt d asF olgende:

Die Auszahlungen fiii: Die Einnahinen Die Entschadigungen betriigen Renten und sonstige anVersicherungs- in pCt. der

Entschadigungen beitragen Beitrage

łl. n. n.

1S90 20 5 5 9 7 ,9 2 3 7 8 5 250 5 ,4 1891 586 188 68 3 8 2 4 165 15,3

1892 88 7 551,61 4 2 7 0 0 5 2 2 0 ,8 1893 1 2 4 8 2 5 9 ,6 0 4 5 5 9 816 2 7 ,4 1894 1 091 198,50 4 79 0 53 8 3 5 ,3

Zu Ende des Jahres 1894 standen 1111 Genusse dauernder (voraussichtlieh endgiiltig) leststehender Renten:

Durchnitllicher Zahl der Jahresbetrag .lahresbetrag der Personen der llenten Rente fiir eine

Person

Dauernd giinzlich n. fi.

Erwerbungsun-

fiihige . 5 9 7 123 155 2 0 6 ,2 9

Dauernd teilweise

Erwerbsunfiihige 7 2 0 7 594 04 9 S 2,42

Witwen . . . . 1 514 105 409 69,62,

K i n d e r ... 2 711 125 737 4 6 ,3 8

Aseendenten 2 3 8 12 44 0 5 2 ,2 7

Zusammen Ende

1 8 9 4 . . . 12 267 9 6 0 7 9 0 7 8 ,3 2 Dagegen Ende 1893 8 886 66 0 997 7 4 ,3 9

In dem Bericht wird 11. a. noch daran geniahnt, jenen Mafsrcgcln, welche zu einer wirksamen Unlallverhlitu ng ergriffen werden konnen, dic grofstc Aufmerksamkeit zu- zuwenden. Zu dieser Frage ist im Bericht bem erkt:

„D ie Scliw ierigkeiten, welclie sich einer intensiven Thiitigkeit der Unfallversicherungsanstalten auf dcm Gebiet der Unfallverhiitung entgegenstellen, wurden bereits zu wiederholtcn Malen gewiirdigt; es sei hier nur crwiŁhnt, dafs mehrere Anstalten auch im verg ngenen Ja h re iiber ilire Versuche berichtetcn, im Rahmen ihres W irkungskreises die Unfallverhiitung zu fordern. Es stellt sich immer mehr heraus, dafs nur ein energisches Eingreifen des Staats nuf diesem Gebiet den erwiinschten Zustand wird herbeifiihren konnen ’.a

Zum Schlufs sei noch eine Beinerkung des Berichts iiber die trotz der staatlichenU nfallversicherung fortbestehende HaftpniclitsgCfahr derU nternehm er mitgeteilt. Dieselbe lautet:

„D ie Beunruhigung der Industriellen diirfte zum grofsen T eil darauf zuriickzufiihren sein, dafs in letzter Zeit einige Privat-Versicherungsgesellschaften sehr lebhaft die sogenannte llaltpflichlversicherung betreiben u n d begreiflicherweise ein Interesse daran haben, den Betriebsuntcrnehniern die Gefalnen, welche ilinen aus den Bestimmungen der § § . 45 bis 47 des U nf.-Vers.-Ges. erwachsen, ais viel grofser zu schildern, ais sie thatsiichlieli sind. Diese Art Haftpflichtvcrsichcrung gestaltet sieli erfahrungsmiifsig fiir dic privaten Versichernngs- gesellschaflen lukrativ, da das Risiko ein a u f s e r o r d e n t l i e h

geringes ist und sein mufs, wic aus der Geringfiigigkeit der von den Gesellschaften fiir diese Versicherung eingehobenen Priimien geschlossen w>erden k an n ."

Technik.

D e r v e r b e s s e r t e F r a n ę o i s ’s c k o K e i l. Der von A lbert Franęois in Seraing, Belgien, erfundene zusammen- gesetzte Keil, den die beigegebene F igur im Schnitt dar- stellt, bestellt aus fiinf Teilen, einschliefslich der beiden iiberall gleichmafsig starken Seitenbolzeri, zwisehen denen

(9)

cin KciI umgekchrt, d. h. mit dem starken Ende nacli hinten liegt. Zwei andere Keile werden zwischen den nmgekehrten Keii und den obercn Bolzen einer nacli dem andern eingetrieben. Diese Einrichtung soli den iilleren Keilen gegeniiber verschiedene Vorziige haben, deren erster darin bostelit, dafs die Seitenbolzen ihrer ganzen Lange nach gleicbmiiTsig stark sind. Die Erfahrung hat namlich gclehrt, dafs konische oder keilformigc Bolzen an ihrem schwachen Ende dem Druck der cingetriebenen Keile keinen geniigenden W idcrstand entgegensclzen konnen, dalier oft ausgebessert werden miissen. Ferner ist festgestellt worden, dafs die bisher gebriiuchlichcn Keile das Gestein nicht

iiber die ganze Liinge des Bohrloches zersprengen, sondern nur an der Miindung desselben, wodurch die Keile im Gestein festgeklemmt bleiben, ohne dafs letzteres gelost wird. In den meisten Fiillen mufs deshalb neben dem ersten Bohrloch ein zweites gebolirt und in dieses ein neuer Keil getrieben werden, um den festgeklemmten Kei 1 frei zu bekommen. Sodann haben die Seitenbolzen bei der Einrichtung von Franęois, weil sie aus gewalztem Eisen hergestellt sind, den geschmiedeten konischcn Bolzen gegeniiber den. Yorzug grofserer Ilegelmiifsigkcit, sodafs dic Reibung zwischen den einzelnen Teilen auf ein Minimum

reduziert wird. (Colliery Guardian.)

S e l b s t e n t z u n d u n g d e r S te in k o h l e n . (Vortrag von Herm V. B. Lewes in der englischen Gesellschaft fiir Kunst und W issenschaft.) Dic E rhitzung von Kohlenmassen, welche 2 0 0 0 t ( = 40 0 0 0 Ctr.) oder mehr betragen, hat namentlich im Fraclitverkehr und bei liingerer Lagerung solcher Mengen soviel Verluste und Gefahren herbeigefiihrt, dafs dic Selbstentziindung solcher Haufen eine ernsthaft erofterte Frage gcworden ist; namentlich seit dcm Jahre 1875, wo dic V erlustc an Menschenleben und Eigentum so grofs waren, dafs eine kBniglich englische Kommission eingesetzt wurde, um geeignete Mafsregeln gegen derartigc Unfalle zu ergreifen. Indessen hatten die Beratungen und der Bericlit dieser Kommission so wenig Erfolg, dafs in den nachfolgenden neun Jahren niclit weniger ais 57 Kohlenschiffe infolge von Entziindung ihrer Ladung zu grunde gingen. Obgleich die Vcrluste zur See aus dieser Ursache bedeutend schlimmer sind ais diejenigen, wenn cin Kolilenlager auf dem Landc abbrcnnt, so ist doch auch letzteics stets mit grofsen Yerlusten vcrknupft, selbst wenn der Brand nicht alles zerstort, sondern nur durch Erhitzung die Stcinkohle verwittern liifst.

Die Ursache der Selbstentziindung mufs in dem Kohlenstoff der Stcinkohle gesucht werden, welclier Gase anzieht und kondensiert, und je nacli der Feinlieit der Kohlfcnstuck- grijfse bis zum dreifachen Volumen Gas anziehen kann; die Siittigung mit den Gasen hiingt vor*ugsweise von der dabei entwickelten Tem peratur ab. Wenn der Kohlenstoff der Stcinkohle Sauerstoff aufnimmt, so wird das komprimierte Gas chemiach sehr lebliaft thiilig und verbindet sich mit dem Kohlenstoff und dem Wnsserstoff der hi turni niisen Teile, welche es in Dioxyd und Wasserdampf verwandeln, wobei eine rasch stcigende Tem peratur sich entwickclt, dic schliefs- Iich zum Brennen fiilirt. — Hierbei hat die Temperatur der Kohle selbst den grofsten Einflufs; wir erinnern dabei

an denselben Vorgang mit oligen Abfalffen oder mit Oel getriinkter Bauinwolie, welche, wenn sie zu 130® F. cr- wiirmt si nd, sich in 1 */< Stunden entziindeii kiinnen, wiihrend sie bei gcwphnlichen Lufttemperaturen sich nicht binnen mchreren Tagcn zur Selbstentziindung bringen lassen.

Friiher sclirieb man selbsttliiitige Entziindung von S tein­

kohlen dem in ihnen enthaltenen Schwefelkies zu, obgleich diese Theorie schon seit zwanzig Jahren ais falsch bewiesen w urde; trotzdem taucht dieselbe heute immer wieder auf;

indessen schon 1 8 6 4 bewies Dr. Percy, dafs die Oxydation der Kohle mit diesem Vorgange vorzugsweisc zu diun liabe.

Uebrigens giebt es docli eine besondere Anziehungskraft zwischen dem Sauerstoff und dem feiu geleilten Schwefelkies, und daraus hat sich die landliiufige Meinung von der Oxydation des Scliwefclkiescs und seiner Erhitzung gebildet;

dabei ist allerdings die Wahrnehmung zu erwśihnen, dafs bei der Oxydation des Schwefelkieses dieser anschwillt und eine Zerkluftung der Stiickkohle bewirkt, sodafs neue Ober- fliichen der Kohle frei werden, um Sauerstoff aufzunelimcn und dic Erwiirmung durch chemische Aktion zu fordem.

Bei der Bcobachtuns der notigen Temperaturen ergab sich, dafs Cannel-Kohle sich bei 6 9 0 UF. ( = 3 6 5 ° C.), Iiartlepool-Kohle bei 7 6 6 u F. ( = 4 0 7 ° C . ) , Lignit-Kolilc bei 8 4 2 ° F . ( = 4 5 1 ° C.), Wiilsche Dampfkohle sich bei 8 7 0 ° F. ( = 4 6 6 ° C.) entztindct.

Bei neugeforderter Kohle findet Selbstentzundung selten statt, wenn sie niclit in ganz ungewohnlicher Hohe aufgehiiuft wi r d; wenn sie auch, sofort an der Luft gelagert, Sauerstoff aufnimmt, so verhindert doch der Luftzutritt zu den ei n­

zelnen Stiicken bei geringen Ilaufen eine crhcbliche Erhohung der Tem peratur. Jedoeli nach wiederholter Umarbeitung, wenn die Stiickkohle zu Staub zerfiillt ( z . B. bei Yerladungen in Schiffe), werden stets neue Fliichen der Luft dargeboten, und es entsteht eine rapide Aufnalime von Sauerstoff aus derselben und starkę Steigerung der Warme.

Wenn man dic Ursaehen erwiigt, aus denen eine Sclbst- entziindung von Steinkolilenmengen entsteheri kann, so sind folgende Punkte erwahnenswert, welche auf eine rasche Erhitzung einwirken:

1. Die Beschaffenheit der Kohle. Dabei ist zu beachten: namentlich der Grad des Wassergehaltes der Steinkohlen. J e holier der Gehalt an Feuchtigkeit der gelagerten Stcinkohle, desto grofser ist die Absorptions- fiihigkeit derselben fiir Sauerstoff und die damit verbundene, rasche Erhitzung.

2. Die Grofse der Kohle, ob Staub-, Nufs-, W iirfel- oder Stiickkohle, ist sehr wesentlich, da die feinere Kohle — wie schon oben gesagt — sich w eit leichter erhitzt ais die griibere.

3. Man soli niclit Kohlen einladen oder lagern bei nassem W etter. Wenn aucli iinfangs die aufsen befiiidliche Niissc von Iłegcn und Schnee nicht schadet, so zielit dieselbe doch allm ahlich in den Kohlenhaufcn ■ ein, durchdringt ihn nacli und nach und maclit die Kohle zur Aufnalime von Sauerstoff immer gecigneter.

4. Wenn man uicht ganz intensiv den Kohlenhaufen nach allen Richtungen durch kalte Luft ventilieren kann, so w irkt VentiIation schiidlich.

5. Da je d e Erhohung der Tem peratur bei aufgehauften Kohlen schiidlich wirkt, so kann man Selbstentziindungen manchmal auf D am pfleitungen, Feuerziige oder warme W andunęen zuruekfiihren, mit denen der Kohlenhaufen in direkter Y erbindung steht

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