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Theologisches Literaturblatt, 27. November 1925, Nr 24/25.

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Theologisches Literaturblatt.

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U nter M itw irkung

za hl re ic he r V e r tr e t er der t h e o l o g i s c h e n W is s e n s c h a f t und Praxis

Dr. theol. L u d w ig I h m e ls

herausgegeben von

.und Landesbischof in Dresden.

Dr. theol., jur. et phil. H einrich Böhm er

Professor der Theologie in Leipzig.

Nr. 24/25. Leipzig, 27. November 1925. XLVI. Jahrgang.

E rsch ein t _ vierzeh n täg ig F re ita g s. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und P o stäm ter sowie vom V erlag. — In lan d -B ezu g sp reis: M. 1.25 m onatlich Bezugspreis fü r das A a s la n d v ierteljä h rlich : M. 3.7ä und P o rto ; bei Zahlungen in frem der W ährung is t zum T ageskurse um zurechnen. — A nzeigenpreis: die zwei- geepaltene P etitzeile 40 G oldpfennige. — B eilagen nach U ebereinkunft. — V erlag und A uslieferung: Leipzig, K önigstr. 13. P ostscheckkonto L eipzig Nr. 52873

Friedrich, Johannes, D r., Aus dem h ethitischen S ch rifttu m .

Haas, H., D., B ild eratlas zu r R eligionsgeschichte.

Derjugin, Theod., Bibel und Griechen.

Feine, P aul, D. D r., Die G estalt des Aposto­

lischen G laubensbekenntnisses in der Z eit des Reuen T estam entes.

Barth, Karl, D., Die Auferstehung der Toten.

Müller, Aloys, Dr., E in leitu n g in die Philosophie.

Kant, Im ., Briefw echsel.

Hasse, H einrich, Schopenhauers Religionsphi­

losophie und ihre B edeutung fü r die Gegen­

w art.

Michaelis, Georg, D. D r., W irtsch aftlich er W ie­

deraufbau.

Oppermann-Meiningen, Religionskundliche Quel­

lenbücherei.

Koehler, F ra n z X., Dr., F ranciscus von Assisi.

Ders., B ernhard von Clairvaux.

Oppermann, W illi., L u th ers Leben in Briefen.

Ders., Ausw ahl aus L uthers S chriften.

N eueste theologische L ite ra tu r.

Friedrich, Johannes, Dr. (Privatdozent an der U niversität Leip­

zig), Aus dem hethitischen Schrifttum. Übersetzungen von Keilschrifttexten aus dem Archiv von Boghazküi.

1. H eft: Historische Texte, Staatsverträge, königliche E r­

lasse, Briefe, Gesetze, wirtschaftliche Texte. (Der alte Orient. Gemeinverständliche Darstellungen, herausgegeben von der Vorderasiatisch-Ägyptischen Gesellschaft; 24. Band, Heft 3.) Leipzig, 1925, J. C. Hinrichs. (32 S., 8.) 1,20 RM.

Es ist m it Freuden zu begrüßen, daß J. Friedrich, nachdem er m it H. Zimmern zusammen die hethitischen Gesetze im „Alten Orient“, 23. Jahrgang, Heft 2 der Allgemeinheit zugänglich ge­

macht hat, nun darangeht, auch von den übrigen Texten Kost­

proben zu übersetzen und m it kurzen Erläuterungen zu versehen.

Denn das Interesse an den H ethitern zieht immer weitere Kreise.

Is t doch der Inhalt dieser merkwürdigen Keilschrifttexte für die verschiedenartigsten Forschungsgebiete von Bedeutung. Dies 1. H eft läßt uns einen Blick tun in die Geschichte, Gesetzgebung und W irtschaft der H ethiter. F ü r ein späteres Heft sind, wie in den Vorbemerkungen angegeben ist, vor allem religiöse Texte in Aussicht genommen. Da die religiösen Texte, unter denen sich vor allem Beschreibungen von Opferfesten am Königshofe mit den dabei rezitierten Gebeten befinden, sehr zahlreich sind, so wäre es zu wünschen, daß dafür nicht nur ein Heft zur Verfügung gestellt wird, sondern mehrere, mindestens aber ein Doppelheft.

Lic. A. G u stav s-H id d en see.

Haas, Hans, D., Professor der Religionsgeschichte an der Uni­

versität Leipzig, Bilderatlas zur Religionsgeschichte.

In Zusammenarbeit mit Hans Bonnet, Hugo Greßmann, Georg Karo, Benno Landsberger, Johannes Leipoldt, Eugen Mogk, Andreas Rumpf, Helmuth Schünemann, Heinrich Zimmern u. a. herausgegeben. Leipzig-Erlangen, A. Deichert.

5. Lieferung: R e l i g i o n d er H e t h i t e r . 1925. (II, 8 S. Lex. 8 mit 17 Abb. und einer Karte.) 2 M.

6. Lieferung: B a b y l o n i s c h - A s s y r i s c h e R e lig io n . 1925. (IV, 17 S. Lex. 8 mit 49 Abb. und einer Karte.) 4 M.

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Die Religion der H ethiter zu illustrieren, ist ein Aufgabe, die vorläufig noch eigenartige Schwierigkeiten bietet, auf die auch H. Zimmern in seiner Einleitung hinweist. Es läßt sich bisher nicht sicher nachweisen, daß die „Bilderschrift“-H ethiter mit den

„Keilschrift“ -H ethitern identisch sind. F ü r die letzteren könnte man aus den Keilschrifttexten von Boghazköi ein ganzes Buch religiöser Texte zusammenstellen. Da man aber nicht genau weiß, ob die Denkmäler mit hethitischer Bilderschrift wirklich dem­

selben Volke entstammen, das uns die Ton tafeln von Boghazköi hinterlassen hat, so muß man zunächst darauf verzichten, Bezie­

hungen zwischen den bildlichen Darstellungen und den Texten her­

zustellen. — Zimmern bietet zuerst die bedeutsamste und umfang­

reichste Felsskulptur der „Bilderschrift“ - Hethiter, die G ötter­

prozession an den W änden der Felsnische Jazylykaja bei Bog­

hazköi. Dann folgen einzelne Götter, wie z.B .der W ettergott mit Axt und Blitzbündel, Genien und Dämonen, Opferscenen und G rab­

stelen. Den Schluß bildet eine K arte von Kleinasien und Nord­

syrien mit Angabe der Fundorte von Skulpturen mit „hethitischer“

Bilderschrift. Am Anfang sind die Bilder kurz und klar erläutert.

Von der Religion der Babylonier und Assyrer gibt B. Lands­

berger eine Skizze, in der die beigegebenen Bilder als Anschau­

ungsmaterial verwendet werden. Die Bilder selbst sind nach folgenden Gesichtspunkten geordnet: Schriftproben, sumerische Kunst, Babylonien, Assyrien, babylonisch-assyrische Siegelbilder, Göttersymbole, zu den Beschwörungstexten, zu den Ritualtexten.

Beigegeben ist eine K arte Vorderasiens. Die Bilder sind treffend erläutert. Es sei z. B. auf die gute E rklärung des Amulettes gegen die Dämonin L abartu auf Seite IV b hingewiesen, deren Name übrigens je tz t nach A. Ungnad Zf Assyr. N. F. I I (1925) S. 108 wahrscheinlich Lamastu zu lesen ist. Beachtenswert ist auch der Hinweis, daß die in ganz Vorderasien v erbreiteten Tonfiguren einer nackten F rau m it stark er Betonung der Geschlechtszeichen nicht, wie man bisher annahm, Göttinnen darstellen, sondern wie viele andere Tonmodelle dem Zauber entstam m en und zur Ab­

lenkung der Dämonen dienen (S. IV a).

Lic. A. G u stav s-H id d en see.

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Derjugin, Tlieod. (Petersburg), Bibel und Griechen (über ein Rätsel). Aus dem Russischen übersetzt von L. Hahn (1925). Je tz t in Verlag bei Dörffling & Franke, Leipzig (38S.).

W enn Rabbi A qibas Ausspruch „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“ auch wirklich noch nicht widerlegt worden wäre, so würde er doch je tzt Lügen gestraft worden sein. Vor kurzem hat nämlich ein russischer Schriftsteller die Behauptung aufgestellt, daß die griechische Gestalt des A. Ts. dessen Urtext, die h e ­ b r ä i s c h e Form aber die Ü b e r s e tz u n g desselben sei. Allerdings redet er dazwischen einige Male von der „hebräischen Redaktion“

(z. B. S. 9. 37). Aber dies tu t er entweder aus einer ihm anhaf­

tenden Unklarheit, die nicht die Schöpfung eines literarischen W erkes von dessen textkritischer oder literarischer Ummodelung zu unterscheiden weiß, oder er tu t es, um unkritische Leser durch die Einstreuung solcher mißverständlicher Ausdrücke womöglich von ihrem Erstaunen über die Neuheit seiner wirklichen Meinung sich erholen zu lassen. Diese seine tatsächliche Behauptung ist, wie schon erwähnt, die, welche er z. B. auf S. 10 in Sperrdruck verkündet: „ D e r B i b e l t e x t i s t v o n d e n G r ie c h e n g e s c h a f ­ fe n w o rd e n .“ Auf welche Grundlagen will er diese höchst über­

raschende A ufstellung stützen?

Die e in e Basis sucht er in einer kulturgeschichtlichen Ver­

mutung. E r sagt nämlich, die Juden, die nach Alexanders d. Gr.

Zeit in hellenische Länder (insbesondere nach Ägypten) einge­

w andert seien, hätten die K ultur ihres W irtsvolkes als die Grund­

lage ihres Ruhms erkannt und die Quelle dieser ruhmvollen K ultur wieder in der griechischen L iteratu r gefunden. Darum sei in den Juden des 3. und 2. Jahrh. vor Chr. der Ehrgeiz erwacht, auch ihrerseits sich eine L ite ratu r zu schaffen, in der von ihrer alten K ultur und ihrem früheren mächtigen Reiche erzählt werde (S. 13 ff.).

Aber wie zerbrechlich ist dieser Aufbau! Man braucht ja nur z. B.

daran zu erinnern, daß in der angegebenen Periode allerdings Teile der israelitischen L iteratu r entstanden sind, nämlich die Apokryphen und auch pseudepigraphische Schriften. Indes zu gleicher Zeit, wo beispielsweise das Buch Judith und das Buch Jesus Sirach ent­

standen, sind selbstverständlich nicht auch die Geschichtsbücher des kanonischen A. T. und das Buch der Proverbien geschrieben worden, und in den Geschichtsbüchern, durch die hellenistische Juden ihre Vergangenheit hätten verherrlichen wollen, würden sie nicht z. B. ihre schmähliche Knechtschaft in Ägypten und das fortgesetzte W iderstreben der Vorfahren gegen die ihnen ge­

schenkte Freiheit und höhere K ultur (Exod. 16, 2 ff.; 3 2 ,1 ff. usw.) berichtet haben.

Die a n d e r e Grundlage für seine Aufstellung sucht Derjugin in den Fehlern, welche die Übersetzer des angeblichen griechischen Urtextes ins Hebräische begangen haben sollen. Aus den Gruppen von Stellen, die er da (S. 28 ff.) miteinander vergleicht, seien die folgenden Beispiele geprüft! W ir lesen bei ihm: „Ps. 147, 4 a n ­ s t a t t w ie die schnell dahineilende M orgenröte lautet die Ü b e r ­ s e t z u n g bis zum Schnellen. Das W o rt eos ist übersetzt mit bis zu m Schnellen; eos (die Morgenröte) ist als eos (bis) ver­

standen worden.“ Indes was ist der T atbestand? Die LX X bietet in Ps. 1 4 7 ,4 ewg rdyovg, was also ganz dem W ortlaut des Hbr.

147, 15 „bis zur = sogar in Eile, nämlich wird laufen sein W o rt“

entspricht. D agegen von fjcbg „Morgenröte“ steht in der XLX von 147, 4 g a r n ic h ts . Um nur noch ein Beispiel zu besprechen,

«o lesen w ir bei Derj. weiter: „Jes 33, 16 a n s t a t t Trinlcwasser heißt die Ü b e r s e t z u n g sein W asser hat er gewiss. A nstatt pino (trinken) ist die Ableitung von pistos (gewiß, sicher) ange­

wandt worden.“ Jedoch die LX X gibt dort xa l tovöwq a vto v

tciotov parallel dem Hebr. und diese Aussage hat nicht nur einen guten Sinn, sondern paßt auch in den Zusammenhang1.

Das von Derj. bei Jes. 33, 16 erwähnte „Trinkwasser“ gehört n ar seiner Phantasie an.

Mit dieser Beweisführung muß ich es an dieser Stelle genug sein lassen. W er eine K ritik a l l e r von ihm vorgebrachten Gründe lesen will, der darf auf den zweiten Hauptteil einer Arbeit hingewiesen werden, die ich über das Thema „Neueste Kämpfe um die A utorität der Septuaginta“ im Verlaufe des Oktober in der Zeitschrift „Jeschurun“ (Berlin N. 24) veröffentlichen werde.

E d. K ö n ig -B o n n .

F e in e , Paul, D. Dr. (Professor in H alle-W ittenberg), D ie G e ­ s ta lt d es A p o s to lis c h e n G la u b e n s b e k e n n tn is s e s in d e r Z e it d e s N e u e n T e s ta m e n te s . Leipzig 1925, Dörffling

& Franke. (152 S. g r. 8.) K art. 1.50 M.

Der bekannte neutestamentliche Theologe hat uns in dieser Schrift einen wertvollen und mehr als in einer Hinsicht lehrreichen B eitrag zur F rage nach dem Ursprung und der Urform des Apo­

stolikums geschenkt. Der B eitrag ist um so interessanter, als sich der Verfasser bis vor kurzem durchaus ablehnend zu dieser Frage verhalten hat. Als mein verstorbener Bruder Alfred See­

berg im Jah re 1903 sein Buch „Der Katechismus der Urchristen- heit“ veröffentlichte, begegnete die dort in einem weiteren Rahmen eingehend durchgeführte Annahme eines in dem neutestamentlichen Schrifttum vorausgesetzten und in allem Wesentlichen wiederher­

stellbaren Taufbekenntnisses in weiten Kreisen Befremden und apo­

diktischer oder stillschweigender Verwerfung. Aber seither hat sich doch die Stellungnahme der Exegeten und Dogmenhistoriker zu diesem Problem vielfach geändert. Ich brauche hierauf nicht weiter einzugehen, da Feine zu Beginn seines Buches ziemlich genau über die älteren wie auch die neueren Ansichten über das neutestament­

liche Bekenntnis berichtet und da ich meine eigene Auffassung anderwärts eingehend dargelegt habe (Dogmengesch. I 3, 200 ff.

und Zeitschrift für Kirchengesch. 1922). Aber bei der völligen Unsicherheit, die heute noch vielfach hinsichtlich unseres Problems herrscht und bei dem Interesse, das auch weitere Kreise an ihm haben, ist die vorliegende sorgfältige Untersuchung überaus dankenswert. Und das umsomehr, als sie objektiv und nüchtern gehalten ist und der Verfasser sich von vorgefaßten Meinungen fernhält und ehrlich bemüht ist, die Sache selbst reden zu lassen.

Feine schließt sein Buch mit den W orten: „Daher wird die christ­

liche Kirche berechtigt sein, dies Bekenntnis auch weiterhin als ih r Grundbekenntnis festzuhalten, es das Apostolische Glaubens­

bekenntnis zu nennen und an seiner kirchlichen Geltung nicht rütteln zu lassen“. Ich würde diesen Satz nicht hervorheben, wenn er nicht das Mißverständnis nahelegen könnte und wirklich nahe gelegt hat, als wenn dieser kirchliche E rtra g seiner Unter­

suchung irgendwie auch deren Motive beeinflußt hätte. Aber der Verfasser selbst hat dies auf der voranstehenden Seite ausdrück­

lich abgelehnt und er hat, man mag seine Resultate billigen oder nicht, durchaus Recht, wenn er sagt: „unsere Untersuchung ist rein historisch geführt worden“ (S. 149).

Es ist natürlich nicht möglich, in einer kurzen Anzeige zu den Resultaten des Buches im einzelnen Stellung zu nehmen. Es muß daher hier an einigen Bemerkungen über die Methode und das wesentliche R esultat der A rbeit genügen. Schon seit langem ist man auf die Verwandtschaft zwischen dem W ortlaut des alt­

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römischen. Bekenntnisses und bestimmten formelhaften Elementen in dem Neuen Testam ent aufmerksam geworden. Nimmt man nun hinzu, daß das altkirchliche Bekenntnis Taufbekenntnis w ar und auch das Neue Testament mehrfach ein Taufbekenntnis voraus­

setzt, so w ar die Frage nach dem Zusammenhang dieser Tauf- bekenntnisse nicht zu umgehen, wie man anderseits nicht umhin konnte, Form und Inhalt des vorliegenden Bekenntnisses als Maß­

stab bei der Auffindung der Bestandteile des zu rekonstruierenden zu verwerten. A. Seeberg h at dies Verfahren dadurch weiter begründet, daß er auf den der Taufe vorhergehenden U nterricht genau einging und auf weitere formelhafte Bestandteile im Neuen Testamente, die diesem U nterricht entstammen, verwies. Dadurch wurde die W ahrscheinlichkeit der Existenz eines formulierten Bekenntnisses sehr erheblich gesteigert. Feine ist auf diesem Wege weiter gegangen, indem er methodisch den Gedanken zum Leitstern erhebt, daß das neutestamentliche Bekenntnis eben Tauf­

bekenntnis sein sollte und demgemäß auch alle Gaben der Taufe in sich befaßt haben muß. Hiernach soll nach dem eigentlichen .Kernartikel von Christus es in dem Taufbekenntnis weiter geheißen haben: „Durch welchen wir empfangen Vergebung der Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes und die Hoffnung der Auf­

erstehung von den Toten“ (oder: „Auferstehung der Toten und ewiges Leben“, oder: „Hoffnung ewigen Lebens“).

Dies führt uns aber zu dem zweiten Punkt. Nach Feine soll das urchristliche Bekenntnis triadisch gegliedert gewesen sein.

Es begann mit dem Glauben an Gott den V ater und Schöpfer, ließ darauf den ausführlichen A rtikel über Christus folgen und schloß mit den oben angeführten Gaben der Taufe, ohne daß des Heiligen Geistes, als einer dem V ater und dem Sohn koordinierten Person und der Kirche Erwähnung getan wäre. Da die triadische Formel sich vielfach in den neutestamentlichen Schriften findet, so wäre an sich gegen die triadische Gliederung nichts einzuwenden.

Aber da der Heilige Geist nach Feine selbst nicht als drittes Subjekt in der Formel stand, so ist die triadische Gliederung durchaus zweifelhaft. Dann fällt aber auch die Notwendigkeit fort, dem V ater einen besonderen Satz zu widmen. Dem Quellen­

befund ist durchaus genügt, wenn der V ater und Schöpfer an der Spitze des Christusartikels stand, das heißt, w ir kommen nur auf eine christologische Formel. Und dem entspricht es, daß, trotz Mt. 28, die Taufe in der ältesten Zeit nur auf den Namen Christi vollzogen ist. W as Feine hiergegen anführt, ist m. E. nicht stich­

haltig. Dazu kommt aber weiter, daß die triadische Formulierung des Bekenntnisses stets den Heiligen Geist an die Spitze des dritten Artikels stellt, sowie daß die spätere Formulierung des dritten Artikels keineswegs die von Feine seiner Urform zu­

geschriebenen Stücke von Anfang an enthalten hat, was doch not­

wendig wäre, wenn sie wörtlich schon in der ältesten Zeit dem Bekenntnis angehört hätten; für das Einzelne muß ich in dieser Hinsicht auf den oben erwähnten A rtikel Ztschr. f. Kirchengesch.

1922 verweisen. Hiernach kann ich aber dem Versuch Feines, den christologischen A rtikel durch zwei andere zu ergänzen, nicht zustimmen. Es wird vielmehr dabei sein Bewenden haben, daß das ursprüngliche Bekenntnis nur christologisch gehalten war.

Dies wird auch durch den ganz verschiedenen Stil, in dem der zweite und die beiden anderen A rtikel aufgebaut sind, bestätigt, wie ich schon früher gezeigt habe.

Ich verstehe durchaus, wie Feine zu seiner Forderung kommt, daß das T aufbekenntnis auch die w esentlichen Heilsgüter ent­

halten haben müsse, und stimme auch seiner Auslese dieser zu.

Aber so möglich derartiges gewesen wäre, so wenig kann es als notwendig oder geschichtlich wirklich anerkannt werden. Der zweite A rtikel will nichts anderes sein, als ein Bekenntnis zu dem Inhalt des Evangeliums, das der Niederschlag der urchristlichen Missionspredigt ist und daher auch den Grundstock in dem Katechumenenunterricht bildete. Es ist demnach wesentlich der christologische Inhalt der synoptischen Evangelien, welchen das ursprüngliche Bekenntnis wiedergibt. Ist das aber der Fall, dann kann in ihm der Zug nicht gefehlt haben, der nach den Synopti­

kern den Grund für die Stellung und Bedeutung Christi bildet, nämlich daß er m it dem Geist gesalbt und dadurch Gottessohn geworden sei. So gibt es denn Ap. Gesch. 2, 36 auch in der T at an. Das Fehlen dieses Satzes halte ich für einen wesentlichen Mangel in Feines Rekonstruktionsversuch, da ohne ihn der ganze zweite A rtikel unverständlich bleibt und ein grundlegender Zug der evangelischen Verkündigung fehlt. Daß Feine die Geburt von der Jungfrau fortläßt, ist gewiß richtig. Dagegen glaube ich nicht, daß die Verkündigung des Evangeliums unter den Toten in dem Bekenntnis gestanden hat, wie Feine annimmt. Im übrigen ist es wichtig, daß seine W iederherstellung des Hauptbestandteils des Bekenntnisses im Wesentlichen damit übereinkommt, was seine Vorgänger vorgeschlagen haben. Ich erblicke darin eine w ert­

volle Bestätigung der Richtigkeit der bisher in dieser Sache gewonnenen Resultate.

Im Einzelnen ließe sich natürlich noch mancherlei über das Buch sagen. Da ich anderw ärts meine Auffassung ausführlich dar­

gelegt habe, kann ich von einer weiteren K ritik absehen. Ich möchte nur nochmals an die eingehende D arstellung der Bedeutung der Taufe in den neutestamentlichen Gemeinden erinnern, die in allem WTesentlichen m. E. das Richtige trifft. Allen Lesern, auch solchen, die nicht direkt als Neutestamentler oder Dogmenhistoriker an dem Problem interessiert sind, sei die k la r und übersichtlich geschriebene A rbeit bestens empfohlen. Sie führt gut ein in eine Frage, die uns neuerdings wieder lebhaft beschäftigt. Auch der, welcher an manchen Punkten von dem Verfasser abweicht, wird ihm für die nüchterne und sachkundige Behandlung und für mancherlei Anregungen zu weiteren Erwägungen dankbar sein.

R. Seeberg-B erlin-H alensee.

Barth, Karl, D. (Prof. für reformiert. Theol. a. d. Univ. Göt­

tingen), Die Auferstehung der Toten. Eine akademische Vorlesung über I. Kor. 15, München 1924, Chr. Kaiser (V III, 125 S. gr. 8). 2,80 M.

Schon in seinem „Römerbrief“ ist für K arl B arth die „ A u f ­ e r s t e h u n g “ Herzstück seine^ Theologie. „In der Auferstehung berührt die neue W elt des heiligen Geistes die alte W elt des Fleisches. Aber sie berührt sie wie die Tangente einen Kreis, ohne sie zu berühren und grade indem sie sie nicht berührt, be­

rü h rt sie sie als ihre Begrenzung, als neue W elt“ (2.a.S. 8 zu 1, 4).

Man w undert sich nicht, daß dem „Römerbrief“ ein „Korinther­

brief“ folgt, und daß er, der erste Korintherbrief, im Lichte von I. Kor. 15 betrachet wird. B. betont nachdrücklichst, daß so der Brief mit seiner Fülle von Fragen und Nöten erst seine sachliche Einheit gewinne, von der entscheidenden Frage her. „Es handelt sich im Christentum, speziell in der christlichen Erkenntnis, nicht, um dies und das, nicht um Dinge und wenn es die letzten Dinge wären, sondern um das Entw eder-O der, um das Verständnis oder Nichtverständnis der drei W orte ano rov fieo v“ (S. 10 vgl. 53 f).

Daß die innere Einheit des Briefes in der Entschlossenheit des

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„ T h e o z e n t r i s m u s “ liegt, mit dem der Apostel alle Fragen auf­

faßt und löst, durfte nun freilich keine neue Entdeckung sein, so dankenswert die Herausstellung sein mag. Aber daß dieser

„Theozentrismus“ Ausdruck findet in dem Satz, das fünfzehnte Kapitel sei der Schlüsselpunkt, von dem aus Licht auf das Ganze falle (1), das ist freilich kennzeichnend. D ahinter steht die Gleichung, die für alle um Definitionssauberkeit bemühte rationale Dogmatik höchst befremdend sein m uß: „Ganz unzweifelhaft ist ja das W ort „ A u f e r s t e h u n g d e r T o te n “ für ihn (P.) nichts anderes als eine Umschreibung des W ortes „ G o tt“ (112, gl. 121).

Die Gleichung muß man verstehen, um B. zu verstehen. Man ordnet ihn, mit Recht, der Bewegung des I r r a t i o n a l i s m u s ein. Den „qualitativen Unterschied von Gott und Mensch“ (vgl.

K ierkegaard!), den „W iderspruch Gottes zu der W elt der Zeit, der Dinge und des Menschen“ einzuschärfen, ist ja sein heißes Anliegen, an das er alles Pathos wendet. Aber von Gott wäre g ar nicht zu reden, wenn er uns nicht berührte als Grenze und Ur­

sprung, Ende und Anfang, wenn er uns nicht berührte in der Offenbarung. So reden w ir m it Paulus von Gott, indem w ir sagen, was seine Offenbarung für uns bedeutet. So reden w ir von Gott, in­

dem w ir in der Kategorie der Offenbarung von Auferstehung der Toten reden. Der befremdliche S a tz : „Auferstehung der Toten“

Umschreibung von „Gott“, verliert sein Rätselhaftes. Aber kann sich nicht vielleicht die Empfindung regen, daß der „Theozentris­

mus“ hier von der Gefahr des Umschlags bedroht ist? Die Sorge konnte schon beim Römerbrief aufsteigen, wenn man etwa zu 6, 8 las (184): „W ir glauben unsre Identität mit dem jenseits des Kreuzestodes erscheinenden unanschaulichen neuen Menschen.

W ir glauben unsre eigene in der Todeserkenntnis, in der Aufer­

stehung, in Gott begründete ewige Existenz. . . . W ir glauben also — an uns selbst als an das unanschauliche Subjekt des Futurum resurrectionis“ (!). Die Gefahr kann gebannt werden, indem die alles gedanklichen Meisterns spottende Größe des welt- und geschichtsmächtigen W altens Gottes irgendwie vergegen­

w ärtig t wird. Dadurch gewinnt die G e s t a l t u n g d e s E s c h a t o ­ lo g ie ihre besondere entscheidungsvolle B e d e u tu n g .

Die eigene „eschatologische“ Auffassung von Christentum, Glaube, Evangelium hat sich immer wieder als Kennzeichen von B arths „Theologie“ aufgedrängt. W ir haben ihm zu danken, daß er nicht bloß „historisch“ die eschatologische Einstellung des neutestamentlichen Glaubens herausarbeitet, sondern sie auch theologisch w ertet, zum Verständnis bringt. Die historische Beobachtung und E rklärung ist ja seit den Tagen des Rationalis­

mus immer wieder zur Abschüttelung geworden. Die „eschato­

logische“ Grundrichtung des Glaubens stellt der historischen Theologie, stellt dem dogmatischen Denken große Aufgaben.

Schon in der Aufrollung liegt ein nicht geringes Verdienst. Und gewiß verdient auch die Lösung ernsteste Beachtung. W er Kierkegaard kennt, dem mag wohl sein tiefsinniges W o rt von der Zukunft als dem Inkognito der Ew igkeit immer wieder bei

<*en Ausführungen B’s in den Ohren klingeii. Man kann schwer­

lich Einspruch dagegen erheben, daß B. die Eschatologie mit der D i a l e k t i k d e s E w i g k e i t s g e d a n k e n s angreift. Es ist zu­

zugestehen, daß traditionelle „heilsgeschichtliche“ Eschatologie der Dialektik, der Problem atik zu ihrem Schaden g ar zu wenig Raum gibt. Aber darum wird man doch urteilen dafür, daß das

„K orrektiv“, der „Gegenschlag“ zu sehr in eine Dialektik hinein­

gerät, die durchaus nicht einfach dem Glaubensdenken entspringt.

Das W ahrheitsrecht der „geschichtlichen“ Eschatologie w ird

schwerlich gewürdigt. Das steht in sichtlichem Zusammenhang m it der Abwertung der Geschichte. D arin' v errät sieh di«

S c h r a n k e dieser Schrifttheologie— d .h . die Schranke dieser Theologie.

Es ist bekannt, wie B. seit der 2. Auflage des Römerbriefes den Kampf wider die alte „endgeschichtliche“ Eschatologie fühlt.

Die „Endgeschichte“ ist nicht zu verwechseln m it einer „Schluß - geschichte“, „möge sie so gew altig und wunderbar sein als sie wolle“. Von der w ir k lic h e n Endgeschichte wird zu j e d e r z e i t zu sagen sein: „Das Ende ist nahe!“ (59 vgl. R. 486). „Von l e t z t e n Dingen würde nur reden, wer vom E n d e aller Dinge reden würde“, „das in W ahrheit nichts anderes wäre als ih r An­

fang“ (58). Es ist nicht ohne Ironie, daß der große Vorkämpfer der heilsgeschichtlichen Eschatologie, Hofmann, m it seiner Kon­

struktion von 1 5 ,2 0 — 28 B. zu seiner Auflösung der paulinischen Endgeschichte helfen muß (94 ff, vgl. noch 9 7 : die Parusie nichts a n d e r e s , zweites neben seiner Auferstehung; 61: „Besser denn als Eschatologie würde man die im I. Kor. 15 entwickelten Ge­

danken als Methodologie der Apostelpredigt bezeichnen, weil sie wirklich nicht von diesem und jenem Besondern, sondern vom Sinn und Nerv ihres Ganzen handelt, von dem W oher? und W o­

hin? des menschlichen W eges als solchem und an sich“). Soll m it dieser W ürdigung die Ansicht des Apostels wiedergegeben sein — das Buch will ja doch wohl „E rklärung“ von I. Kor. 15 sein — , so ist die A u f le h n u n g d es h i s t o r i s c h e n S in n e s (der zu diesem Buch noch vieles zu bemerken hätte) nur zu begreiflich.

Man kann sich dabei wohl einmal sehnen uach der Objektivität der archaisierenden, die „eschatologische Mythologie“ aus ihrer Zeit verstehenden religionsgeschichtlichen Auslegung oder auch eines naiven biblischen Realismus guter alter schwäbischer Über­

lieferung, wie ihn kritiklose Begeisterung wohl noch bei B. zh

finden neigt. Aber wer immer die über der endgeschichtlicheu Eschatologie stehende Problem atik kennt, w ird mit der histo­

rischen Feststellung die t h e o lo g is c h e F r a g e nicht erledigt zu haben meinen, und die theologische Auslegung, die den theolo­

gischen Gehalt, den Glaubensgehalt herausheben will, kann er­

warten, daß man sie auch „theologisch“ nehme. Es zeigt sich heute mancherorts das lebhafte Bemühen, die Eschatologie, auch die end- oder heilsgeschichtliche, in die Sphäre des Übergeschicht­

lichen zu erheben. Im Vorbeigehen darf ich auf ein lehrreiches katholisches Zeugnis verweisen: A. Reatz, Jesus Christus 1924, S. 184 „In gewissem Sinne steht jede Generation, die erste und die letzte, unm ittelbar vor der übergeschichtlichen Tatsache des W eltgerichts“. Von dem W ahrheitsrecht, von dem W ert kann die radikale dialektische Durchführung derEinstellung( bei B. einen starkenEindruck geben. AlleHerabziehung derEwigkeitshoffnung in schlechte Diesseitigkeit wird abgeschnitten. Und vor allem wird die Spannung des Glaubens, die „unerhörte“, die „unaufhebbare, echte Spannung“ (125), die den wirklich auf Gott gewandten Glauben beherrscht, sehr lebendig. Es ist gleicherweise ein Beweis für die dialektische G ew andtheit und für die starke Überzeugungs­

kraft dieses Buches, wie gerade auch der Gedanke der A ufer­

stehung des Leibes in den Dienst dieser Spannung gezogen w ird :

„Jetzt ist die Gottesfrage akut und unausweichlich gestellt. Der Leib ist der Mensch, der Leib bin ich, und dieser Mensch, dieses Ich ist Gottes“ (113). Aber das ist doch noch nicht die Recht­

fertigung dieser Eschatologie. Man kann in der Polemik peinlich die Ungerechtigkeit empfinden (schmerzlich S. 78). Sollte es wirklich den Vorkämpfern der heilsgeschichtlichen Eschatologie

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zu tun sein um „Unendlichkeit der W elt, der Zeit, der Dinge, des Menschen vor allem“, die nach B. für die endgeschichtliche B etrachtung bezeichnend zu sein scheint (59)? Sie sahen ein großes Problem, das Problem der Geschichte! V errät sich in der Ungerechtigkeit nicht ein Übersehen? Solche Ungerechtigkeit, solches Übersehen muß sich strafen. E n t s c h w i n d e t dieser abstrakten Dialektik nicht doch etwas — e tw a s G r o ß e s , W e s e n t l i c h e s — von dem biblischen, dem h e i l s g e s c h i c h t ­ l i c h e n G o t t e s g e d a n k e n ? Die Geschichte, auch die Geschichte muß Gott dienen, die Geschichte zu überwinden m it ihrem Fluch!

Man h at oft betont, daß B., mag er auch seinerseits von Heils­

geschichte reden (118), die Bedeutung der Heils-, der Offenbarungs­

geschichte nicht würdige. Die Erinnerung stellt sich h ie re in . Neue Nahrung kann die Behandlung von 15, l f f geben. Man wird sagen dürfen, daß B. die Gedankenführung des Apostels geradezu um kehrt (75). Daß auch das, was die Geschichte des Christen be­

deutet, das Hineinscheinen des Ewigen in die Zeit in der Glaubens­

mystik, der Geist in seiner geschichtlichen W irksam keit, der Glaube als die Bezogenheit auf Gott, in dieser Pauluserklärung nicht zur paulinischen Geltung kommt, fügt sich ein in den einheitlichen Gesamteindruck. Man kann für die Ehrlichkeit, die,allen frommen Selbsttäuschungen abhold ist, die sich mit Schrecken ab wendet von aller schleichenden Vergöttlichung unseres armseligen psycho­

logisch faßbaren Lebens und Seins, viel Anerkennung haben. Man mag auch daran gedenken, daß L uther zum Reformator wurde, als er das gemiscere justificari verkündete. Und man wird es darum doch anders gewürdigt und gew ertet wünschen müssen, was das N. T. sagt von der Gabe Gottes, die die große Aufgabe einschließt.

Ein F ührer zur Schrifttheologie will B. sein mit seiner theo­

logischen Exegese. Seine dialektische Theologie kann gewiß da­

zu helfen, erneut zum Bewußtsein zu bringen, was es bedeutet, für uns bedeutet, daß die Schrift von G o tt re d e t Und das ist sicher ein Kennzeichen echter Schrifttheologie, daß sie auf Gott die Blicke lenkt. Aber Schrifttheologie soll doch gewißlich auch enthalten und nahe bringen, w a s das Zeugnis der Schrift von G o t t zu sagen hat. Es ist d ie F r a g e gegenüber dieser d i a l e k ­ t i s c h e n S c h r i f t t h e o l o g i e , inwieweit sie das tue. Daß die A ntw ort auf diese F rage nicht so leicht und selbstverständlich, ist, wie es begeisterte Schüler dünkt, das wird der Meister selber gewiß zugestehen — wenn anders er auch seine eigene Theologie von der Krise, dem Gericht überschattet wissen wird.

W eb e r - Bonn.

M ü ller, Aloys, Dr. (Privatdozent an der U niversität Bonn), E in le itu n g in d ie P h ilo s o p h ie . Berlin und Bonn 1925.

Ferd. Dümmler. (178 S. 8) Geb. 3 M.

Eine Sammlung von Leitfäden der Philosophie, die von Do­

zenten der Hochschulen von Bonn und Köln herausgegeben werden soll, will unser Buch eröffnen. Allerdings ist die M itarbeit nicht auf Bonner und Kölner beschränkt, wie die dem Texte unseres Buches beigefügte Anzeige der nächsten Leitfäden bezeugt. Neben Johannes Hessen in Köln, Adolf Dyroff und unserm Verfasser Aloys Müller in Bonn werden mitarbeiten Martin Honecker in Freiburg und Dietrich von Hildebrand in München. Der Zweck dieser Leitfäden soll nach dem Vorwort unseres Buches ein drei­

facher sein: Die Leitfäden wollen einmal den Studenten „billige Bücher bieten“, sodann „das Philosophische scharf von allem Nicht­

philosophischen abgrenzen“ und endlich „neue Einsichten einmal

wirklich durchführen“. In den beiden ersten Richtungen mag der Zweck bei unserm Buche erreicht sein. Bezüglich des dritte»

Vorsatzes sagt unser Verfasser selbst, daß die Durchführung des Neuen in einigen Fällen vorläufig nur ein schönes Programm ist.

W irklich neue Einsichten b ringt unser Buch kaum. In sechs Ab­

schnitten werden uns sechs Problemkreise vorgeführt, die sich durchgehends als selbständige Größen ausnehmen. Ein solch Selbständiges ist unter anderem auch der letzte Problemkreis, d.

h. der der W eltanschauung. Gewiß konstatiert der Verfasser Be­

rührungspunkte dieses Problemkreises zu anderen Problemkreisen.

Aber es ist doch nicht so, daß dieser Problemkreis mit innerer Notwendigkeit aus der Gesamtheit der ändern Problemkreise herausspringt. Dem entspricht dann auch, daß in der Behandlung der einzelnen Problemkreise selbst sich doch ein großer U nter­

schied zeigt. Am wertvollsten sind wohl die Ausführungen über den Problemkreis des logischen W ertes. Am wenigsten dagegen befriedigt das über die Religion Gesagte. W ir lesen: „Um zu dem Kern zu kommen; müssen w ir zunächst einsehen, daß Religion nichts Einfaches und Ursprüngliches, sondern etwas Zusammen­

gesetztes und Abgeleitetes ist.“ Dieser Satz stellt in der vorlie­

genden Form einen krassen Dogmatismus dar und m aterial be­

deutet er eine Auffassung, die heute w ahrhaftig nicht als die auf dem Marsche seiende angesehen werden kann.

J e 1 k e - Heidelb erg.

K an t, Im ., B riefw ech sel. Mit Einleitung, Anmerkungen, P e r­

sonen- und Sachregister versehen von Otto Schöndörffer.

(Philosophische Bibliothek Band 52 a und 52 b) Leipzig 1924, Felix Meiner (XVI, 921 S. gr. 8 °). Geheftet 15 M., gbd. 18 M.

1. Band: Die Briefe von 1749— 1789.

2. Band: Die Briefe von 1790— 1803.

Leider kommt diese schöne Gabe des Meinerschen Verlages zum Kant-Jubiläum etwas verspätet zur Anzeige. Zu spät kann aber nie auf eine so gediegene Leistung aufmerksam gemacht werden, wie sie die hier gebotene Auswahl von 458 Briefen aus Kants Schriftwechsel darstellt. Die preußische Akademieausgabe von K ant liegt ihr zu Grunde. Ein Vergleich mit ihr führt zu folgendem E rgebnis:

Bis auf das bekannte Schreiben Kants an Charlotte von Knob- loch, welches das vielbeachtete Urteil über Swedenborg bringt (Akad. Ausg. Band I “, S. 43, Nr. 29), wurden a lle seine Briefe, soweit sie vollständig erfaßt sind, ungekürzt wiedergegeben. Ein in der Akademieausgabe nur registrierter Kantbrief und ein Billet, das dort in den Anmerkungen versteckt liegt, kommen erst in dieser Ausgabe zur Geltung (Brief Nr. 363 und 453). Sie bringt auch das bisher nur englisch veröffentlichte Schreiben Kants an Gensichen, seinen häufigen Tischgast, von 1791 zuerst in deut­

scher Übersetzung. Aus Kants amtlichem Briefwechsel wurden vier Dokumente mit abgedruckt. Es wären g u t die Erlanger Berufungsurknnden noch dazu gekommen, da Kants Dank an Suckow auf sie hinweist und sie für seine Biographie historischen WTert haben.

Die B r ie f e an K a n t wurden sorgfältig a u s g e w ä h lt. Nichts fehlt, was zur Erkenntnis seines Lebens und der Lehre wesentlich beiträgt. W as die bekannteren von seinen Zeitgenossen: Mendel­

sohn, Maimon, Fichte, Hamann an ihn geschrieben haben, blieb unversehrt. Wo Briefe an K ant weggelassen wurden, dienen die Anmerkungen zur Verbindung mit Kants Schreiben.

Auch die K ü r z u n g e n in 14 Briefen an K ant sind zu billigen.

W as tu t’s, wenn w ir z. B. in einem Brief Kiesewetters nicht die

(6)

283 884

Anweisung erfahren, wie die Teltower Rübchen zubereitet werden, die K ant sich, wie Goethe nach ihm, hat zuschicken lassen? Das mag dem Feinschmecker leid tun, zur Erkenntnis Kants bleibt es überflüssig, solang man nicht der bekannten Ketzerei Feuerbachs verfallen ist. — Nur in einem h at der Verfasser nicht wohl getan, daß er die S c h r e ib w e is e modernisiert hat, weil ihm als H aupt­

ziel ein „möglichst leichtes und bequemes Verständnis für den Leser“ galt. Es wäre besser alles unversehrt geblieben. Wenn aber schon Änderungen vorgenommen wurden, hätte es durch­

weg geschehen müssen, nicht so, daß neben Briefen mit leicht modernisierter Orthographie und Interpunktion, solche in der Originalschreibart stehen blieben (cf. Nr. 381, 454). — Im Antiquadruck dieser Ausgabe fielen auch die Unterscheidungen in Kants Schreibweise weg. Bei einer Neuauflage sollte man das, was K ant durch lateinische Schrift hervorhob, etwa durch Kursiv­

schrift kennzeichnen. —

Die A n m e r k u n g e n haben aus dem reichen Material, das P. Menzer und R. Burger für die Akademieausgabe zusammen­

getragen haben, geschöpft, sind aber Eigenleistung des Heraus­

gebers geblieben. In dem ausführlichen Personen- und Sach­

register spiegelt sich der hingebende Fleiß des Herausgebers, dem alle danken müssen, die diese wertvolle Briefausgabe zu Nutz und Freude gebrauchen.

W ird die Freude über diese schön geordnete Sammlung gesicher­

te r Kantbriefe aber nicht bei manchem Theologen einen bittern Nachgeschmack erwecken? W er von der Bedeutung weiß, die für die Erkenntnis S c h le ie r m a c h e r s seinem B r ie f w e c h s e l zu­

kommt, muß den Zustand seines brieflichen Erbes gerade in der gegenw ärtig lebhaften Diskussion um Schleiermacher schier un­

erträglich finden. Ungeschmälert soll das Verdienst bleiben, das die Sammlung „Aus Schleiermachers Leben. In Briefen“ (Bd. I 2, I I 3, III, IV, 1 860— 1863, Berlin, bei G. Reimer, herausgegehen von Ludwig Jonas und W . Dilthey), einmal sich erworben hat. Aber das muß gesagt werden, daß sie heute nicht mehr genügt. Dilthey h a t selbst gegen seinen Schüler H. Meisner geklagt, „wie mangelhaft die Ausgabe sei und wie unangenehm eine Nachprüfung unter Be­

nutzung der Originalmanuskripte sein könnte“. Darum hat Meisner recht, zu sagen: „Diese Sammlung hat bis je tz t die wich­

tigste Quelle für das Leben Schleiermachers gebildet, aber sie fließt trübe“. W as sie überliefert, ist bruchstückhaft durch Aus­

wahl und Kürzung, ungesichert, wie es dem Unterzeichneten in einem Falle sehr deutlich wurde, und ungeordnet, wie sich jeder­

mann selbst überzeugen kann.

Neben Diltheys „Aus Schleiermachers Leben“ sind noch eine Reihe von Sammlungen von Briefen und Briefauszügen veröffent­

licht. Ich kenne zehn. Sie lassen aber nicht weniger zu wünschen übrig. F ü r wissenschaftliche Zwecke will H. Meisner, der sich in der Gegenwart wohl das größte Verdienst um die Briefe Schleier­

machers erwarb, mit seinen Ausgaben g ar nicht in Frage kommen.

E r bestimmte sie für den Gebrauch in deutschen Familien.

Das Bild vom gegenwärtigen Zustand der literarischen H inter­

lassenschaft Schleiermachers deutet auf ihren sicheren Untergang.

Nur eine groß angelegte, gut organisierte Sammlung kann hier noch helfen. W as seit den Tagen der Briefausgabe Diltheys spur­

los verschwunden ist — nach H. Meisners Angaben sind es ganze Briefserien — kann, wenn überhaupt noch, nur von einem so ge­

achteten Institut, wie einer staatlichen Akademie, erfaßt werden.

Sie hat die besten Mittel und W ege eine möglichst vollständige

»nd gesicherte Sammlung zu garantieren.

Sollte sich nun niemand finden, der seinen Einfluß dahin geltend machen könnte, daß die Preußische Akademie der Wissen­

schaften die. Briefe ihres langjährigen Sekretarius rettet? Sie sind es wirklich wert, und es ist unser nicht würdig, mit dem geistigen Erbe unserer V äter so leichtfertig umzngehen, wie es mit Schleiermachers Briefen geschieht.

Dr. W illy S chuster-L eipzig-G ohlis.

H asse, Heinrich (a. o. Prof. a. d. Univ. F ran k fu rt a. M.), Schopenhauers Religionsphilosophie und ihre Be­

deutung für die Gegenwart. (Frankfurter gelehrte Reden und Abhandlungen, 2. Heft.) F ran k fu rt a. M. 1924, E nglert & Schlosser (49 S., gr. 8). 1.60 M.

Die vorliegende, auf gründlicher Kenntnis ihres Gegenstandes fußende Schrift bietet zunächst ein lehrreiches Referat über Schopenhauers Religionstheorie, die, an der Grenze zwischen der spekulativen Religionsphilosophie des deutschen Idealismus und der positivistischen „E rklärung“ der Religion (Feuerbaeh, Comte) stehend, gewiß einige historische Beachtung verdient und z. B. in ihrer K ritik des Pantheismus und in der Rangordnung der geschichtlichen Religionen je nach der Tiefe des in ihnen enthaltenen „pessimistischen“ Motivs sehr origineller Gedanken nicht entbehrt. In dem ausführlichen Anhang zu seiner Rede läßt Hasse die Quellen in dankenswerter Fülle zu W o rt kommen.

— Nun aber legt er zugleich W e rt darauf, daß diese Religions­

philosophie durchaus aktuelle Bedeutung habe, und sucht Schopen­

hauer, wenn auch unter Preisgabe seiner intellektualistischen Religionsdeutung, als einen „großen W egbereiter geläuterter Frömmigkeit“ zu erweisen. Ähnlich wie L. Ziegler strebt er, in engem Anschluß an Schopenhauer, die völlige Loslösung der Religion vom Gottesglauben an. Hasses hauptsächlicher philo­

sophischer Gewährsmann ist Raoul Richter. Von der modernen religionswissenschaftlichen und religionsphilosophischen Arbeit h at er kaum Kenntnis. Auch Gelehrte wie H. Scholz und E.

Troeltsch tu t er im Vorübergehen sehr leichthin als „geistig eng“

und rückständig ab. Seine Problemstellung bleibt ganz im Banne eines neu-aufklärerischen Positivismus. Uber seine kühne Be­

hauptung, daß das Christentum vor dem „besonnenen Denken“

der modernen Gegenwart nicht länger standhalten könne, und daß es darum Zeit sei, eine religiöse Neuschöpfung, eben jene

„Religion ohne Gott“ zu vollziehen, kann man bei der heutigen Lage der Dinge ohne viele W orte zur Tagesordnung übergehen.

Hasse hätte wohl getan, sich auf einen historischen Bericht über seinen Gegenstand zu beschränken. D o e r n e - L ö b a u .

Michaelis, Georg, D. Dr., W irtschaftlicher W ie d e ra u fb a u . Berlin 1924, Furche-Verlag (28 S. 8). 40 Pf.

Eine gedankenreiche Betrachtung über die Schäden unserer Zeit, die in weitesten Kreisen gelesen werden sollte. Freim ütig äußert sich der Verf. über das W irtschaftssystem während des Krieges und die Betätigung sozialistischer Grundsätze nach seiner Beendigung. W eder das eine noch das andere haben sich bewährt und so sieht sich der Verf. nach neuen Grundlagen um, auf denen das deutsche W irtschaftsleben aufgebaut werden kann. E r glaubt sie in einer Ausgestaltung und Vervollkommnung des genossen­

schaftlichen Gedankens gefunden zu haben, unter besonderer Be­

rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der A rbeiter. Der Gedanke ist nicht neu; oft und eindringend erörtert, hat er sich doch nicht allgemeine Zustimmung zu erringen vermocht, weil der Idealismus,

(7)

385

2 8 6 der ihn befürwortet, an der harten W irklichkeit zu Schanden

wird. Der Verf. übersieht, zumal wenn er von „der Schönheit

«ter Armut“ spricht, die Schwäche der menschlichen Natur, die für das Heldentum der Armut schwerlich das richtige Verständ­

nis zeigt. Nicht weil die A rbeiter in V erlustjahren keine Ein­

buße tragen wollen, bürgert sich die Gewinnbeteiligung nicht ein, sondern weil jedes Unternehmen, wenn es glücken soll, der festen Hand des Einzelnen bedarf. Die genossenschaftliche U nter­

nehmung versagt so oft, weil alle Teilnehmer mitreden wollen und keiner sich für die Gesamtheit mehr als der andere anstrengen will. Der Gemeinsinn allein vermag den wahren genossenschaft­

lichen Geist nicht zu erzeugen, der über alle Unvollkommenheiten in der praktischen Ausführung hinweghilft. Die vielköpfige Ge­

nossenschaft wird nie leisten können, was der tatkräftige und intelligente Unternehmer zu bieten im Stande ist. Nicht auf dem W ege einer sozialistischen Genossenschaft wird das Heil Deutsch­

lands für die Zukunft zu suchen sein, sondern auf dem W ege eines sozialen Königtums, das im Sinne jenes Ausspruches Friedrich des G roßen: „c’est au prince de tenir la balance entre le gentilhomme et Fouvrier“ zur rechten Zeit die Auswüchse des Unentbehrlichen zu beschneiden weiß. Aussichtsvoller als die genossenschaftliche Idee, die Michaelis v ertritt, ist der von Stein, Gneist, Treitschke und anderen verfochtene Beruf des sozialen Königtums.

S tie da-L eipzig.

O p p e rm a n n - Meiningen, R e lig io n s k u n d lic h e Q u e lle n ­ b ü c h e re i. Leipzig 1926, Quelle & Meyer.

K o e h le r, Franz X. Dr. (Johann in Berlin), F ra n c is e u s v o n A ssisi. (31 S.) 60 Pf.

D ers., B e rn h a rd v o n C la irv a u x . (61 S.) 70 Pf.

Oppermann, Willi., Prof. (Studiendirektor in Meiningen), Luthers Leben in Briefen. (53 S.) 70 Pf.

D ers., A u s w a h l au s L u th e r s S c h rifte n . (61 S.) 70 Pf.

Eine der bedenklichsten philologischen Krankheiten der letzten Vergangenheit w ar die Vielseitigkeit und erstrebte A llseitigkeit des Wissens. Aber wie sich heute das Verständnis dafür anbahnt, daß die Strukturteleologie der werdenden Persönlichkeit nur zur W irkung kommen kann, wenn ein Konzentrationspunkt auch des wissenschaftlichen Interesses vorhanden ist, so beginnt man zu erkennen, daß besser als eine gleichmäßig allseitige Orientierung des Schülers ein allgemeiner kurzer Überblick ist, der an bedeut­

samen Höhepunkten durch tiefer schürfende Studien unterbrochen wird. Dann gewinnt auch der Ruf nach den Quellen eine neue Bedeutung, und daß heute der Bücherm arkt auch für den Reli­

gionsunterricht eine Anzahl leicht zugänglicher Quellensamm- lungen bietet, ist ein erfreuliches Zeichen für beginnendes tieferes Interesse. Vielleicht wäre den sich mit dieser schönen Aufgabe befassenden Verlagen im Interesse der Sache eine Arbeitsteilung anzuraten, damit nicht wichtige Quellen mehrmals abgedruckt werden, während andere gegebenenfalls gar nicht zum Abdruck gelangen. Zwei Quellenabdrucke desselben Denkers nebenein­

ander zu benutzen, verbietet, so trefflich dieser Gedanke wäre, die wirtschaftliche Notlage der Schüler wie der Schulen.

Mit den hier zu besprechenden Quellenabdrucken bringt der V erlag Quelle & Meyer dem Religionsunterricht eine zu be­

grüßende Gabe entgegen. Die beiden Heftchen über Franciscus und Bernhard bieten nach einem Inhaltsverzeichnis und einem m it maßvoller Besonnenheit zusammengestellten Schriftenver­

zeichnis eine flott und anregend geschriebene Biographie, die die

Lust und Freude des Lesers auf das Kommende wohl zu weckea versteht. Auch die Quellen selbst sind in gutem und lebensvollem Deutsch wiedergegeben. Kurze eingestreute Vorworte und Be­

merkungen geben die notwendigsten historischen Erklärungen.

Hervorgehoben zu werden verdient auch die schon aus dem In ­ haltsverzeichnis hervorgehende, einen zielsicheren Aufbau der Büchlein gewährleistende pragmatische Anordnung der abge- druckten Quellen.

Bei den beiden Lutherheften erübrigt sich die biographische Einleitung von selbst. W as Sprache und Aufbau anlangt, so gilt das Gesagte auch von ihnen. Man lernt den werdenden L uther im Kloster kennen, den in der Öffentlichkeit und Stille ringenden zu Worms und auf der W artburg, aber auch den gemütvollen Familienvater im eigenen Heim und auf der Feste Coburg, wie den alternden Reformator in W ittenberg und Eisleben. Der andere Band bringt die 95 Thesen in Auswahl und zeigt L uther in zwei seiner drei großen klassischen Schriften aus dem Jahre 1520 auf der Höhe seines Lebens, als genialen Bibelübersetzer und als Freund der Schule. Treffliche und gut verständliche Anmerkungen erleichtern die interessante Lektüre.

Man darf sich demnach über die neue Quellensammlung auf­

richtig freuen. Möge sie über den Religionsunterricht den W eg auch in das deutsche Haus finden ! Man hat den Deutschen viel von den Gewaltigen der Menschheit erzählt, es wird Zeit, daß sie selbst mehr als bisher zum Reden kommen.

F r. S c h u l z e -Leipzig.

Neueste theologische Literatur.

Bibel-Ausgaben n. U ebersetzungen. Old Testament, The, transl by James Moffat. Vol. 2. Job—Malachi. New-York, Doran 8. 2.50 $ Biblische Einleitungsw issenschaft. Jenkins, Burry Atkins, D.

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Judentum. Barral, Jean, La Suprematie universelle des Juifs.

Paris, G. Ficker (64 S. 8). 3 Fr. — Leiser, Joseph, American Judaism.

New-York, Bloch Publ. Co. (294 S. 8). 2.50 $. — Myers, Jack M., The Story of the Jewish people. Vol. 3. New-York, Bloch Publ. Co.

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