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Theologisches Literaturblatt, 29. September 1893, Nr 39.

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XIV. Jahrgang Nr. 39. Leipzig, 29. September 1893.

Theologisches Literaturblatt.

U nter M itwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J L 50 /$ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$

Ephraim’e des Syrers Kommentar zu den Briefen des Paulus. I.

Studien, Strassburger theologische.

Schmoller, Lic. th. O., Die Anfänge des theo­

logischen Stipendiums („Stifts“) in Tübingen.

Heine, S., Das Adventsbuch.

Häring', D., Sonntagsgedanken über unsern Werk- tagsberuf.

Tiemann, Herrn., Elias.

Zeitschriften.

Schulprogramme.

Verschiedenes.

Personalia.

Um ungesäumte Erneuerung des Abonnements ersucht die Verlagshandlung.

Ephraim’s des Syrers Kommentar zu den Briefen des Paulus.

i.

Unter den Veröffentlichungen, durch welche in letzter Zeit unser Besitzstand auf dem Gebiete der altkirchlichen Literatur bereichert worden ist, gebührt nicht die letzte Stelle dem erst vor Kurzem mir in die Hände gekommenen Werk: S. Ephraem Syri commentarii in epistolas D. Pauli, nunc primum ex Ar- menio in Latinum sermonem a patribus Mekitaristis translati.

Venetiis ex typographia Sancti Lazari 1893. Die Existenz dieses Kommentars war längst bekannt. Schon 1836 war er im 3. Bande der in armenischer Uebersetzung erhaltenen Werke Ephraim’s nach einer einzigen Handschrift, geschrieben 999 n. Chr., von den Mechitharisten zu S. Lazzaro herausgegeben worden, aber eben nur für die Wenigen unter uns, welche Armenisches lesen. Lagarde hat wiederholt auf die Bedeutung dieses Werkes, besonders für die Textkritik des N. T.’s und die Geschichte der syrischen Bibelübersetzung hingewiesen.

Meine mehrmalige Bitte an den ehrwürdigen Pater Leo Ali- shan, für eine lateinische Uebersetzung und Bearbeitung, ähn­

lich derjenigen des Kommentars zum Diatessaron durch Mösinger, Sorge zu tragen, wurde noch im J. 1883 durch eine un­

bestimmte Vertröstung auf die Zukunft beantwortet. (Vergl.

Gesch. d. Kanons I, 386 A.

2

.) Inzwischen wurde aus Anlass der Untersuchungen über die apokryphe Korrespondenz des Paulus mit den Korinthern die Aufmerksamkeit aufs neue auf diesen Kommentar gelenkt. Eifie von dem Armenier St. Kan- ajanz angefertigte und von H. Hübschmann revidirte deutsche Uebersetzung des betreffenden Abschnittes von Ephraim’s Kom­

mentar durfte ich veröffentlichen (a. a. 0 . II,

594

— 606).

Eine davon unabhängige lieferte P. Vetter (Theol. Quartalschr.

1890, Heft 4). Einzelne werthvolle Notizen über die Gestalt der Paulusbriefe, welche Ephraim vor sich hatte, konnte ich bereits früher geben (II, 564 f. A. 1). Man athmet doch dankbar auf, da man nun das Ganze in einer verständlichen Sprache vor sich hat.

In einer Recension des Werkes, welche nur ein des Ar­

menischen vollkommen Mächtiger und auch mit der armenischen Bibel Vertrauter liefern könnte, auf welche ich daher ver­

zichten muss, würde die Frage zu erörtern sein, ob die Heraus­

geber nicht etwas mehr hätten thun können, um den ihrer Sprache Unkundigen eine sichere Benutzung ihrer verdienst­

lichen Arbeit zu erleichtern. Sehr spärlich sind die Erläute­

rungen, und die wenigen bedürfen selbst der Erläuterung.

Wenn z. B. S. 41 im Text als Uebersetzung von

0

? jaev xpivst Rom. 14, 5 alius jejunat gegeben und am Rande bemerkt w ird:

aut „observat“ ad quam lectionem Arm. accedit et Aethyop.

„religiöse observat“, reliquae versiones legunt „judicat“, so weiss man nicht, ob es sich um ein mehrdeutiges armenisches Wort in Ephraim’s Text handelt. Varianten hat ja dieser

Text nicht, da er auf einer einzigen Handschrift beruht (S. IX).

Es wäre auch zu fragen, ob die Väter von S. Lazzaro nicht besser gethan hätten, ihre Arbeit in einer anderen Sprache als der lateinischen auszuführen, etwa in der französischen, die man dort recht gut zu sprechen und zu schreiben versteht, oder auch italienisch. Denn das Latein dieses Buches leidet an vielen Undeutlichkeiten, auch wenn man die leider recht zahlreichen Druckfehler immer als solche erkennt, was doch nicht überall so leicht ist. Nur durch Vergleichung mit den beiden deutschen Uebersetzungen erkennt man z. B., dass es S. 118 nos (statt non) credimus und S. 119 motus, d. h. terrae motus (statt notus) heissen muss. Der Gebrauch von perse- cutus S.

86

. 100, adeptus S. 26 in passivem Sinne, Formen wie exhortabant S. 190, resurrecti S. 95, judicemini (statt judicetis) S. 5 7, aspernar und spernar S. 43, quod fruitur (d. h. genossen wird) S. 95, postquam eos suasit S. 130, ut miseratur S. 38 u. dgl. sind unschädlich. Aber es finden sich doch nicht wenige Stellen, wo man beim besten Willen nicht weiss, wie zu korrigiren sei, damit man den beabsichtigten Sinn erfasse, z. B. S. 24 qui infirmum erat in lege (to äSovaxov xou vofioo Rom.

8

, 3). Da Ephraim zunächst urtheilt, es möge Moses oder die Priester darunter zu verstehen sein, so möchte man qui infirmus lesen. Der weitere Verlauf der Aus­

legung und die Rücksicht auf den griechischen Text macht doch quod infirmum wahrscheinlicher. Soll man S. 84 de col- lectio (!), quae fiunt als Zeugniss für einen Plural, etwa gar irepl öe xa?

1

Kor. 16,

1

hinnehmen? Soll man aus der jedenfalls unlateinischen Uebersetzung von Phil. 4,

22

nomine

autem qui de Caesaris domo sunt S. 168 schliessen, dass der Urheber der syrischen Uebersetzung, welche Ephraim vor sich hatte, xax’ ovojxa statt [xaXiaxa las oder letzteres frei so wieder­

gab, als ob jenes im Original stände? Diese und andere Fragen würde ein Recensent zu stellen haben und, wenn er den gedruckten armenischen Text selbständig zu benutzen versteht, wahrscheinlich selbst beantworten können. Mir kommt es nur darauf an, zu zeigen, was wir aus der Arbeit, wie sie vorliegt, mit Dank gegen die Herausgeber zu lernen haben.

An der Echtheit des Kommentars, für welche sich Lagarde (const. apost. praef. p. VII) und Vetter (a. a. 0. S. 626) sehr entschieden ausgesprochen haben, ist nicht zu zweifeln. Als Syrer und zwar als der Erste oder einer der Ersten, welche es unternahmen, neutestamentliche Schriften zu kommentiren, kennzeichnet sich der Verfasser schon in der Vorrede. Wie die Syrer, welche, wie es scheint, vermöge der nahen Ver­

wandtschaft ihrer Sprache mit der hebräischen zunächst dazu berufen sind, das A. T. auszulegen, es den Griechen nicht verargen, dass sie das Gleiche thun, so sollen die Griechen, denen das N. Test, zugefallen ist, den Syrern es nicht ver­

argen, wenn sie sich an der Auslegung des letzteren versuchen (S. 1 f.). Die Anweisung des Paulus 1 Kor. 11, 3 ff. versteht er dahin, dass die korinthischen Frauen nach allgemein römi«

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457 458

scher und griechischer Sitte unverschleiert zur Kirche gingen, wogegen Paulus die orientalische Sitte eingeführt haben wollte, und er paraphrasirt

1

Kor. 11, 16: nos, in partibus nimirum Syriae, talem consuetudinem non habemus. Die Methode der Auslegung ist ganz die, welche wir aus Ephraim’s Erklärung des Diatessaron kennen. In freiester Auswahl und ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit excerpirt und paraphrasirt er seinen Text. Er versetzt sich mit poetischer Lebhaftigkeit in die Eolle des Apostels, auch in den erklärenden Zwischen­

bemerkungen und Zusätzen vielfach in der ersten Person zur Bezeichnung des Paulus verharrend. Nur wo er verschiedene Möglichkeiten der Auffassung erwägt, oder wo er sich, wie zu Eom. 7 (S. 20 ff.), einmal freier in eigener Gedankenentwicke- lung ergeht, tritt die Persönlichkeit des Auslegers selbständiger heraus. Er berücksichtigt keine anderen Ketzer als Marcion, Mani (S. 250), Bardesan (S. 118 ff., auch wol S. 155) und die Arianer (S. 204), vgl. Forschungen I, 47 ff. Der ent­

scheidende Beweis aber gegen jeden etwaigen Versuch, diesen Kommentar einem Syrer späterer Zeit zuzuweisen, liegt in dem Umfang und in dem Text der hier kommentirten Sammlung paulinischer Briefe. In diesen beiden Beziehungen bildet die Vorlage des Kommentators nicht die Peschittha, sondern jene sehr wesentlich davon abweichende V o r s tu fe der Peschittha, welche ich versucht habe, bei Aphraat nachzuweisen (Gesch.

d. Kanons II, 556 ff.). In dieser Eichtung liegt der Haupt­

gewinn, den wir aus der vorliegenden Publikation zu ziehen haben. In Bezug auf den Kanon wurde das Wesentliche schon früher von mir, nur an verschiedenen Orten angemerkt. Es sei erlaubt, noch einmal die drei Hauptpunkte hervorzuheben:

1. Ephraim behandelt den s. g. 3. Korintherbrief als völlig gleichwerthigen Bestandtheil des N. T.’s hinter den beiden Korintherbriefen der Peschittha und unseres Kanons. Er weiss von keinem anderen Widerspruch gegen die Echtheit und Kanonicität desselben, als dem der Bardesaniten (S. 118, deut­

licher Gesch. d. Kanons H, 598. 606). Das will um so mehr besagen, wenn man vergleicht, wie umständlich er die pauli- nische Herkunft des Hebräerbriefs vertheidigt (S. 200— 203).

Daran, dass jene apokryphe Korrespondenz zur Zeit Ephraim’s zum Kanon der Kirche von Edessa gehörte, ist noch weniger zu zweifeln, als daran, dass dies auch schon zur Zeit Aphraat’s, etwa 30. Jahre früher, in den weiter östlich gelegenen syri­

schen Kirchen der Fall war (Gesch. d. K. II, 561 mit dem Zusatz S. 1016). 2. Ferner fehlte damals der Brief an Phile- mon; denn es besteht kein Grund zu der Annahme, dass eine Auslegung desselben, welche den Schluss des Kommentars ge­

bildet haben würde, zufällig abhanden gekommen sei. Ephraim würde es auch nach seiner Art schwerlich unterlassen haben, zu Kol. 4, 9, worüber er schweigend hinweggeht, und zu Kol. 4, 17, wozu er eine Bemerkung macht (S. 178), auf den Philemonbrief hinzuweisen, wenn er ihn gekannt hätte. 3. Die Ordnung der Briefe ist die alexandrinische mit dem Hebräer­

brief vor den Pastoralbriefen, und in dieser Beziehung nicht die der Peschittha (vgl. Gesch. d. Kanons II, 358 f.). Die Ordnung der Handschrift und des Druckes rührt aber sicher­

lich von Ephraim selbst her. Zu Phil.

1

,

1

S. 157 bezeichnet er den Kolosserbrief, dessen Auslegung in der Handschrift folgt, als den nächstfolgenden.

S tu d ien , S trassburger th eo lo g isch e, herausgegeben von Proff. Dr. Alb. E h rh ard und Dr. Eug. M ü ller.

1

. Bd., 3. Heft: Der Augustiner Bartholomäus Arnoldi von Usingen, Luther’s Lehrer und Gegner. Ein Lebensbild von Nicolaus Paulus, Priester des Bisthums Strassburg.

Freiburg i. B. 1893, Herder (XVI, 136 S. gr.

8

).

1

. 80.

Nicolaus Paulus, dem wir die Biographie des Augustiners Hoffmeister verdanken, hat auf Bitten des Generalkommissars der deutschen Augustiner, P. Pius Keller in Münnerstadt, auch das Lebensbild eines zweiten Augustiners, der unter den Vor­

kämpfern für die katholische Sache in der Eeformationszeit eine ehrenvolle Stelle einnimmt, gezeichnet. Es ist Bartholo­

mäus Arnoldi von Usingen, eine höchst achtungswerthe, von sittlichem und religiösem Ernst durchdrungene Persönlichkeit (Riggenbach, Theol. Eealencyklopädie l 2, 703), der Lehrer

L u t h e r ’s in Erfurt, sein Ordensgenosse und Begleiter auf der

Eeise nach Heidelberg. Der Gegenstand ist also für die Zwecke von Paulus, der in der Weise Janssen’s die Eeforma­

tionszeit beleuchten will, gut gewählt. Er hat auch manche Mühe an seinen Gegenstand gerückt. Sein Verzeichniss der Schriften Arnoldi’s ist sehr fleissig gearbeitet und zuverlässig.

Ueberdies macht er uns mit den handschriftlich erhaltenen Schriften Arnoldi’s bekannt und weist eine gute Anzahl ver­

lorener Werke desselben, die noch 1744 im Würzburger Augustinerkloster vorhanden waren, nach. Sehr dankenswerth sind seine Studien über Arnoldi’s Lehre von der Eechtfertigung und seine Anschauungen über die Kirche und die kirchlichen Missbräuche. Es findet sich manches, was für die heutigen Schönfärber lehrreich werden könnte. Arnoldi sieht in der Eeformation ein ernstes, vom Klerus nur allzu sehr verdientes Strafgericht (S. 87). Dieses Zugeständniss aus dem Munde eines altgläubigen Zeitgenossen ist werthvoll gegenüber jener Presse, welche das Werk Luther’s nicht einmal mehr als Straf­

gericht anerkennen will. Ebenso interessant sind die Klagen Arnoldi’s über die Bischöfe, die Kurialisten, die Kleriker (vgl.

bes. S. 81, Anm. 2). Paulus ist es auch gelungen, nachzu­

weisen, dass Arnoldi in späterem Alter erst in den Augustiner­

orden eingetreten war und den Augustinern in Erfurt ein schönes, auf der Universität erworbenes Vermögen mitbrachte.

Ebenso stellt er fest, dass Arnoldi nicht Professor der Theo­

logie war, sondern der facultas artium angehörte, aber er hat nicht erklärt, wie er dann 1521 Dekan der theologischen Fakultät sein konnte.

Aber das Lebensbild Arnoldi’s ist mit mehr Hast und grösserem Hass des Protestantismus gearbeitet, als das Johann Hofifmeister’s. Der Lebensgang Arnoldi’s bis zur Professur ist denn doch etwas gar zu dürftig behandelt. Nirgends sieht man, dass Paulus in Usingen Nachforschungen über die Familie Arnoldi’s und seine Beziehungen zur Heimat veranstaltete.

Wie viel genauer sind doch die neuesten protestantischen For­

schungen über Konrad Wimpina! Nicht einmal seinen Namen hat Paulus richtig gestellt. Er nimmt an, dass der Vater der beiden Brüder Bartholomäus und Laurentius Textoris de Usingen, wie sie in der Erfurter Matrikel eingetragen sind, Arnold Weber geheissen habe, während doch die Bezeichnungen Cal- ceatoris, Fabri, Pileatoris, Pistoris, Sartoris, Sutoris in den Matrikeln das Gewerbe des Vaters angeben. Die Usinger Steuerbücher und Stadtrechnungen hätten hier sicher Klarheit geschaffen. Seine Darstellung der Vorgänge in Erfurt bis zum Bauernkrieg hätte an Objektivität wesentlich gewonnen, wenn Paulus Eadlkofer’s fleissige Arbeit über die Erfurter Vorgänge in seinem inhaltsreichen Buch über Johann Eberlin und Johann Wehe benutzt hätte. Paulus weiss von Eberlin’s Wirksam­

keit und besonders seiner erfolgreichen Thätigkeit in den Stürmen des Bauernkriegs nichts. Er lässt den Leser vor dem Eäthsel stehen, wie Arnoldi’s Stellung in Erfurt so völlig unhaltbar werden, so ohne alle bleibende Nachwirkung sein konnte, wenn er die gediegene Persönlichkeit war, als welche ihn Paulus schildert. Ebenso erscheint das Lebensende Arnoldi’s in Würzburg recht dürftig. Man sollte doch denken, der hand­

schriftliche Nachlass Arnoldi’s böte für jene Periode doch einiges Material, um das Lebensbild mit frischeren Farben zu zeichnen.

Man kann zwar von Paulus nicht verlangen, dass er Luther’s Stellung zu Aristoteles richtig würdigt, denn dazu gehört ein Verständniss Luther’s, das nicht von vornherein durch Abneigung beeinflusst ist. Aber man darf erwarten, dass er seine Quellen richtig übersetzt und wiedergibt. Hier hat sichtlich die dunkle Brille und die Uebereilung der Arbeit öfter eingewirkt. S. 41 gibt er Luther’s Worte: Proinde sic contra ejus insanias docendum est, ut ejus rudissima et caecissima inflatura contemnatur (De W ette 2, 213. Enders 3, 403), in dem Sinne wieder: Da der Alte ganz verstockt sei, so müsse man ihn dem S p o tte und der V e r a c h tu n g preis­

geben. Von Spott ist in Luther’s Worten nicht die Eede, er will nicht die Person Usingen’s der Verachtung p r e i s g e g e b e n

wissen, sondern dafür sorgen, dass sein Standpunkt und seine Lehre keinen Einfluss mehr habe. Paulus hat dem ganzen Satz eine allzu persönliche Wendung gegeben. E b e n s o hat Paulus S. 54 den Worten Culsamer’s, die Arnoldi wiedergibt,

(3)

459 460

einen unrichtigen, gehässigen Sinn gegeben. Culsamer sagte:

nunc tandem Christum ipsum pudefacere conatur ob fornica- riorum defensionem idque lucri gratia. Daraus macht Paulus, Culsamer habe Arnoldi einen Menschen gescholten, der zur Schmach Christi um Geld d ie U n zu ch t in S c h u tz nehm e, so dass man sich fragen muss, ob Paulus etwa ebenso gut Latein gelernt hat, wie sein Meister Janssen, der jene be­

rüchtigte Uebersetzung von „in cujus nequitiam et deceptionem“

geleistet hat. Jedem verständigen Leser ist klar, dass Cul­

samer die altgläubige Partei derb und hart, aber nicht ganz unverdient, wie sich aus Arnoldi’s Schriften selbst ergibt, kurzweg als die fornicarii bezeichnet. Was Culsamer meint, ist nichts anderes als der Vorwurf, Christum, den einen Er­

löser, sein Evangelium gebe Arnoldi preis, um Rom zu schützen, und das thue er Gewinnes halber. Mit letzterem Vorwurf mag Culsamer Arnoldi speciell unrecht gethan haben, aber welche Rolle das Geld bei den Vorkämpfern Roms spielte, wie die Nuntien immer wieder ihren Eifer mit Geld und Pfründen an­

spornen mussten, das zeigen die Nuntiaturberichte bei Eck, Faber, Nausea etc. unwiderleglich. Ebenso hat der blinde Eifer Paulus S. 53, Anm.

1

auf das Eis geführt. Dass die geschriebenen Predigten Mülich’s den Satz nicht enthalten, Christus habe nur für die Erbsünde genug gethan und nur für die vor seinem Leiden begangenen wirklichen Sünden gelitten, beweist noch gar nicht, dass er diese Lehre nicht mündlich in Nürnberg gepredigt hat. Dass man in ähnlicher Weise da­

mals die römische Lehre zu schützen suchte, beweist der Be­

richt von Hans v. d. Planiz an den Kurfürsten von Esslingen aus von Mitte 1524: Allhie zu Esslingen ist ein Prediger, der hat öffentlich auf der Kanzel gesagt, Christus sei nicht für die Sünden der Menschen gestorben, die nach der Taufe be­

gangen werden, habe auch für dieselbe nicht genug gethan, sondern allein für die Erbsünde. (Förstemann, Neues Urkunden­

buch 198.) Von dem Esslinger Pfarrer Dr. Balth. Sattler, früher Professor in Tübingen, ist bekannt, dass er bis zum Religionsgespräch in Baden leugnete, Christus sei für alle Sünden gestorben. (Vgl. Keim, Esslinger Ref.-Blätter 15, 21.)

Mit sichtlichem Behagen citirt Paulus die Flugschrift des Abts Simon Blick in Pegau „in M e is s e n “ S. 34, so dass er anzunehmen scheint, das Kloster Pegau sei in der Stadt Meissen gelegen, während hier Meissen das Herzogthum Sachsen bezeichnet. Seine Freude an dieser Schrift wäre sicher ge­

ringer gewesen, wenn er sich den Mann etwas näher an­

gesehen hätte, der sich widerstandslos der Reformation Herzog Heinrich’s 1539 unterwirft, als Herzog Georg gestorben war, vor den Visitatoren die Maske tiefer Demuth und Reue über sein „bös Schandbuch“ anlegt und als alter Mann ein Weib ehelichen will, das seit zwölf Jahren ihrem Mann entlaufen war. Vgl. Burkhardt, Visitationen S. 237. Burkhardt, Luther’s

B r i e f w e c h s e l S. 415. Kawerau, Briefwechsel des Justus Jonas

1

, 357.

Auch in kleineren Dingen offenbart sich bei dieser Schrift der eilfertige Eifer von Paulus. Wie kann man auch dem Herrn Matth. 11, 30 eine so geschmacklose Vermischung zweier disparater Bilder auf bürden, wie S. 87: Mein Joch ist süss (Vulgata: jugum suave)! Der Humanist Nossen S. 100 ist natürlich Wilhelm Nesenus. So dankenswerth die Bemühung von Nik. Paulus ist, den Vorkämpfern Roms in der Reforma­

tion die längst verdienten Denkmale zu setzen, so grosse An­

erkennung sein Fleiss und seine gewandte Feder verdient, so sehr ist ihm im Interesse seiner Person und seiner Sache ein ruhigeres Arbeiten zu wünschen, wenn er nicht in die Gefahr oberflächlichen Vielschreibens gerathen soll, das nur der Partei dient, aber nicht der Geschichte.

N a b e r n . ___________ G. Bossert.

Schmoller, L ic. th . D e k a n 0 . (p fr. in Derendingen), Die Anfänge des theologischen Stipendiums („Stifts") in Tübingen unter Herzog Ulrich 1 5 3 6 — 5 0 . Stuttgart 1 8 9 3 , Kohlhammer (8 8 S. 8 ).

D a s th e o lo g isc h e S em in a r in T ü b in g en , a llg e m e in n u r d a s S t if t g e ­ n a n n t , m it s e in e n S t iftle r n u n d S t ifts r e p e t e n te n h a t iu d en b a ld 3 5 0 J a h ren s ein es B e s te h e n s n ic h t n u r fü r W ü r tte m b e r g , so n d ern fü r d ie g a n z e d e u ts c h -e v a n g e lis c h e K ir c h e e in e B e d e u tu n g g e w o n n e n , w e lch e d ie G e s c h ic h te sein er E n tw ic k e lu n g ü b er d ie en g en G ren zen W ü r tte m ­ b e r g s h in a u s zu r B e a c h t u n g em p fieh lt. S p ie g e lt s ic h d och iu d er G e ­

schichte des Stifts die Geschichte der deutsch-evangelischen Kirche zu­

mal in ihren dogmatischen Kämpfen wider. Vor hundert Jahren hat Stiftsephorus Schnurrer in seinen trefflichen Erläuterungen zur württem­

bergischen Kirchen-, Eeformations- und Gelehrtengeschichte eine ge­

schmackvolle Geschichte der Anstalt gegeben. Aber sein Quellenmaterial war lückenhaft. Jetzt hat Schmoller, der sich durch seine biblisch­

theologischen Arbeiten einen geachteten Namen erworben, mit grossem Fleiss eine Reihe neuer Quellen, besonders auch für die dunkelste Pe­

riode der Anstalt, die Zeit unter Herzog Ulrich, gewonnen, sodass er nun als Probe einer vollständigen Geschichte des Stiftes die Anfänge derselben mit Unterstützung der Kommission für ev. Landesgeschichte veröffentlichen konnte. Es ist hochinteressant, den Einfluss des Land­

grafen Philipp v. Hessen auf Herzog Ulrich und das Vorbild des Mar- burger Stipendiums, die Verwendung kirchlicher Mittel aus den Ein­

künften aufgehobener Pfründen zur Unterstützung Studirender aus ärmeren Klassen, die Kämpfe, welche die junge Anstalt bedrohten, und ihren Uebergang in ein theologisches Seminar zu verfolgen. Ueber den ursprünglichen Charakter der Anstalt besteht noch ein Streit. Dr.

Schneider hat in seiner württembergischen Reformations-Geschichte sich für den allgemeinen Charakter einer Bildungsanstalt für herzogliche Beamte in weltlichen, wie in Kirchenämtern ausgesprochen. Ref. ist ihm darin in der „Württembergischen Kirchengeschichte“ gefolgt.

Schmoller vertritt die herkömmliche Anschauung vom Stift als einer theologischen Bildungsanstalt von Anfang an. Aber gerade das von ihm mitgetheilte Quellenmaterial spricht bei ungezwungener Auslegung für

j Dr. Schneider’« Auffassung.

N ab e rn . G. Bossert.

H e i n e , E . (w e il. K gl. Sächs. Hofpred. e in e r ., Vikariatsrath u. Domherr zn St.

P etri zu B autzen), Das Adventsbuch. T ä g lic h e M orgen- u n d A b en d ­ b e tr a c h tu n g e n fü r d ie h e il. A d v e n ts z e it. K a rlsru h e 1 8 9 2 , M a lsc h &

V o g e l (4 8 9 S . 8 ).

D ie s B u c h b ild e t d en 1. B a n d e in e s W e r k e s , d a s d en T ite l: D e r W e i h n a c h t s k r e i s tr a g e n s o ll. E s i s t a u s d em N a c h la s s d e s V erf.

h e r a u s g e g e b e n v on ein em sein er B e ic h tk in d e r . D e r 2. B a n d s o ll d a s E p i p h a n i e n b u c h h e iß e n u n d von d er V ig il d e s E r s c h e in u n g sfe s te s b is zu m S o n n ta g S e p tu a g . r eich en . D e r G e d a n k e , e in A d v e n tsb u c h d er G em ein d e d a r z u b ie te n , i s t seh r g u t. D e r V erf. s c h e in t ab er d ie s A b v e n tsb u c h n ic h t s p e c ie ll a u s g e a r b e ite t zu h a b en , v ie lm e h r m a c h t d a s G anze d en E in d r u c k , d a ss d er H e r a u sg e b e r ein e A n z a h l von A d v e n ts ­ p r e d ig te n H e in e ’s z u s a m m e n g e st e llt h a t. W ir v e rm isse n ein e n r ic h tig e n F o r ts c h r itt n a c h d em G ed a n k en g a n g . D e r G e ist, in d em d ie s e B e ­ tr a c h tu n g e n g e sc h r ie b e n s in d , i s t a u ch seh r g u t un d d ie F o rm sch ö n , d och e ig n e n s ic h d ie d a r g e b o te n e n B e tr a c h tu n g e n n ic h t fü r u n ser e ig e n t­

lic h e s C h r is te n v o lk , so n d ern n u r fü r d en K reis d er G e b ild eten . B ea n ­ s ta n d e n m ü ss e n w ir , daß m a n ch e A d v e n tsw o r te m e h r m a ls b e h a n d e lt w e rd en oder d o c h a ls M o tto a n d ie S p itz e d er e in z e ln e n B e tr a c h tu n g e n g e s t e l l t s in d ; so z. B . R öm . 1 3 , 11 v ie r u n d fü n fm a l, L uk. 2 1 , 2 8 d e s­

g le ic h e n , L uk. 3, 6 s o g a r sieb en m a l. D ie S c h r ift e n th ä lt d och A d v e n ts ­ w o r te g e n u g , so d a s s d er G eb ra u ch d e r se lb e n W o r te g e w is s n ic h t m e h r m a ls n ö th ig w ar. S o d a n n w ird e s d er V e r b r e itu n g u n d d em G e­

b ra u ch e d es B u c h e s se h r h in d e r lic h s e i n , d a ss d ie B e tr a c h tu n g e n , d eren 2 für je d e n T a g g e b o te n w e r d e n , v ie l zu la n g sin d . J e d e e in z e ln e u m fa ss t 7 — 8 S e ite n g r o ss O k ta v , — w er w ir d Z e it u n d G ed u ld h a b eu , s o lch la n g e B e tr a c h tu n g e n a n W e r k ta g e n zu le s e n ? — S o lch e B e tr a c h ­ tu n g e n fü r a lle T a g e m ü ss e n d u rch a u s ku rz s ein ; s ie s o llte n n ic h t zu seh r a u sg e sp o n n e n s e in , so n d ern m eh r A n d e u tu n g e n u n d A n r e g u n g e n

g e b e n . __ ________ D.

Häring, D. (prof. in G ö ttin g e n ), Sonntagsgedanken über unsern Werk­

tagsberuf. V o r tr a g . S t u t t g a r t 1 8 9 2 , B u c h h . der E v . G e se lls c h a ft (2 0 S . 1 2 ). 2 0 P f.

U n s e r B e r u f i s t u n sere S t e lle im R e ic h e G o tt e s ; d a s i s t d er r e c h te S o n n ta g s g e d a n k e fü r u n s e m W e r k ta g s b e r u f; fü r a lle S o n n ta g sk in d er i s t tr o tz a lle r B e r u f sn o th u n se r er T a g e d ie s e r g r o sse S o n n ta g s g e d a n k e a u ch d u rch fü h rb a r im W e rk ta g sb e ru f. I n a n sp rech en d er F orm m it m a n ch em L ic h tb lic k a u s L u th e r ’s E th ik b ie t e t d er k la re u n d w arm e V o r tr a g e in e

•F ü lle p r a k tisc h e r W e is h e it fü r je d e n G a n g d u rch d ie W och e. E. B.

Tiemann, H e r rn ., Elias. E in e b ib lis c h -h isto r is c h e E rz ä h lu n g a,us d e r Z e it d es A lte n B u n d e s. H a n n o v er 1 8 9 1 , K n iep ’sch e B u c . (

E in e in je d e r B e z ie h u n g m isslu n g e n e E rzä h lu n g . D e m V erf. m a n g e lt n ic h t n u r d ie G abe k la r e r , p sy c h o lo g isch er E n tw ic k e lu n g , es fe ih m auch v ö llig d a s V e r s tä n d n is s für den G e is t des A lte n T e s ta m e n ts , in s ­ b e so n d e r e fü r E lia s s e lb s t. A u s d ie sem H e r o s m a c h t er em e n u n sic h e r en , ä n g s tlic h e n M a n n , a u s d e m e r n s t e n , n ü ch te rn en P r o p h e te n w ir d e in S c h w ä r m e r , d er in H a llu c in a tio n e n g ö tt lic h e O ffen baru n gen S ieh t. M it der g r ö ss te n W illk ü r l ä s s t der V erf. S tü c k e , w e lch e d ie S c h r ift b e ­ r ic h t e t , w e g , a n d ersw o fü g t er w ie d e r h in zu . D a s e in e m a l le u g n e t er d ie W u n d er (R a b e n s p e is u n g , T o d te n e r w e c k u n g ), d a s an d ere m a l c it ir t

(4)

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e r s ie w ö r tlic h , j a er m a c h t n o c h a u f e ig e n e K o s te n n e u e W u n d e r (H e ilu n g ein e r A u s sä tz ig e n ) . N ir g e n d s l ä s s t s ic h d er F a d e n erk en n en , n a c h d e m so o d er so verfa h ren w ir d . E s i s t a lle s so u n k la r u n d so u n w a h r , a u c h d e s Y erf. K e n n t n is s d e s d a m a lig e n V o lk s le b e n s (P ro p h e te n ­ schulen,) so m a n g e lh a f t, d a s s m a n n ir g e n d s zu e in e m G e n u ss k o m m t.

D ie ein g e flo c h ten e L ie b e s g e s c h ic h te , d ie s ic h von d em a b g e b r a u c h ten s iq u a r tisir e n d e n S t il n ic h t fr e ih ä lt, i s t v o lle n d s ü b er flü ssig . D ie g e o g r a ­ p h isc h e u n d k u ltu r h is to r is c h e S ta ffa g e k ö n n en d a s W e rk a u c h n ic h t

r e tte n . F. E.

Zeitschriften.

Allg. Konserv. Monatsschrift. 5 0 . J a h r g ., S e p tem b e r: 0 . K r a u s , A u s H e in r ic h L eos g e sc h ic h t lic h e n M o n a tsb e r ich te n u. B riefen . K . v. B r u c h , Z ur A u s lie fe r u n g p o litis c h e r V erb rech er. F . v. O e r t z e n , Z ur R efo rm d e s I r r e n r e c h te s . W e lt a u s s t e llu n g s -B r ie fe . E . B ö t t i c h e r , T ro ja ­ n is c h e s.

K ir c h l. M o n a ts s c h r if t. O rgan fü r d ie B e s tr e b u n g e n der p o sitiv e n U n io n . 1 2 . J a h r g ., 12. H e ft: B r e i t h a u p t , D ie se e lso r g e r isc h -e r z ie h lic h e G e­

s ta ltu n g d es K o n firm a n d en -U n terrich ts E c k e , D e r K a s se le r H ir te n ­ b r ie f u n d P rof. H errm an n . D e r E n tw u r f v on F o rm u la ren fü r d ie A g e n d e der ev. L a n d esk irch e. A . L i n d e n b o r n , E n tw u r f von F o r m u ­ la ren für d ie A g e n d e d er ev. L a n d e sk ir ch e. V o r sc h lä g e z u r G e sc h ä fts- V ere in fa ch u n g (R efe r a t). Z um G e d ä c h tn iss d e s w e il. O .-K o n s.-R . D . th . S c h m ied er in W itt e n b e r g .

Zeitschrift für deutsche Philologie. 2 6 . B d ., 3. H e ft: R . S p r e n g e r z u K o n ra d ’s von F u sse sb r u n n e n „ K in d h e it J e s u “ . M. S p a n i e r , E in B r ie f T h o m a s M urners.

Zeitschrift für Theologie u. Kirche. 3. J a h r g ., 3. H e ft : G r u n s k y , D ie A u to r it ä t der h. S c h r ift.

Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie. 3 6 . J a h r g ., 2. B d . (N . F . 1. J a h r g ) 3. H e ft: A . D i e c k m a n n , D ie c h r istlic h e L eh re vom Zorne G o tte s n e b s t K r itik d er b e tr . L eh re A . R it s c h l’s. P . A s m u s s e n , D ie L ea stä m m e. A . H i l g e n f e l d : N e u e S t r e itfr a g e n . 1. J ü d isc h e u n d c h r istlic h e N ä c h ste n lie b e . 2 . D ie d ä m o n isch e B e s e s s e n h e it b e i M arcu s.

3 . Zu d em g r ie c h isc h e n T e x te d e s H e r m a s - H ir te n . E . N o r d e n , U n e d ir te S c h o lien zu d en R e d e n G reg o r’s von N a z ia n z . A . F r e y - s t e d t , D e r sy n o d a le K a m p f im P r ä d e s tin a tio n s s tr e it d e s 9. J a h r ­ h u n d e r ts.

Kirchl. Zeitschrift. H r s g . von d er D e u ts c h e n E v .-lu th . S y n o d e von I o w a u. a. S t . 17. B d ., 4. H e f t : 0 . K r a u s h a a r , K irch e u. S t a a t in A m erik a . E . M . G e n z m e r , W a s i s t d er b ib lis c h e B e g r iff d er E r­

b a u u n g (oixoSojj.^) unfl w e lch e F o rd eru n g en e rg eb en s ic h d a ra u s für u n se r e g a n z e A m ts fü h r u n g , in s o n d e r h e it fü r d ie P r e d ig t ? (S ch l.) H e r r P ro f. P ie p e r u n d d er „ k o n tr a d ik to risc h e W id e r sp ru ch “ n och ein ­ m a l. D a s F r a g m e n t a u s d er A p o k a ly p se d es P e tr u s . J . N i c u m , T h e se n ü b er d ie L eh re von der G ö ttlic h e n A u s g e b u n g (T h eo p n eu stie) der h S c h r ift, g e s t e l l t im A u ftr a g d es ev .-lu th . M in iste r iu m s vom S t . N e w Y ork u. a. L än d ern .

Allg. Zeitung, B e il. N r . 2 0 6 : F . S a n d e r , N a c h le se zum S tr e ite ü b er d a s A p o sto lik u m 111.

Schulprogramme.

Berlin (D o r o th e e n stä d t. R e a lg y m n .), P a u l M ä r k e l , T h eo rie d er S c h u l- a n d a c h t a n h ö h eren L e h r a n s t a lt e n , 2. T h l . : E in ig e P ro b en von A n ­ d a c h ten (2 3 S. 4 ).

Bonn ( O .- R e a l s c h .) , E r n s t A u g u s t P u l l i g , D e r le id e n d e C h r istu s.

C h r is tlic h e T r a g ö d ie , a ls d eren V erf. la n g e Z e it G regor von N a z ia n z g e g o lte n h a t. U e b e r s e tz t im V e rsm a ss d er U r sc h r ift m it e in e r E in ­ le itu n g un d B em erk u n g en (5 1 S . 4 ).

Borna (R e a lg y m n .), W i e n h o l d , D e r K a te c h is m u s u n te r r ic h t in S e x ta (3 9 S. 4).

Verschiedenes. Z w isch en d en B ib lio th e k e n m eh rerer eu ro p ä isch er S ta a te n i s t vor z w e i J a h r e n die d irek te V e r l e i h u n g v o n H a n d s c h r i f t e n ver­

e in b a r t w orden. D ie H a n d sc h r ifte n w erd en j e t z t d ir e k t von B ib lio th e k zu B ib lio th e k v e r lie h e n , ohn e d a ss der d ip lo m a tisc h e A p p a r a t, w ie eh ed em , in B e w e g u n g g e s e t z t w erd en m u ss. N a c h der n e u e s te n Z u sa m m en ­ s t e llu n g g e h ö r en d ie sem B ib lio th e k e n v e rb a n d fo lg e n d e S ta a te n a n : d e u tsc h e s R e ic h , O e ste r r e ic h , H o lla n d , B e lg ie n , S c h w e iz , D ä n em a rk , S c h w e d e n u n d N o r w e g e n . A u sse r d e m h a b en s ic h e in ig e U n iv e r s it ä ts ­ b ib lio th e k e n in E n g la n d , I ta lie n u n d R u s sla n d a n g e sc h lo sse n . H in g e g e n i s t b ei E n tle h n u n g a u s d en S ta a tsb ib lio th e h e n von F r a n k r e ic h , I ta lie n u n d R u s s la n d d ie G e n e h m ig u n g d er M in iste r ie n erfo rd erlich . — D e r H e r a u sg e b e r d er „ A l a u d a e “ (v g l. T h eo l. L i t - B l . N r . 12) s e n d e t u n s d rei w e ite r e N u m m er n und t h e il t u n s z u g le ic h m i t , d a s s d ie s e l a t e i­

n is c h e n B lä tte r n u n auch in A u s tr a lie n u n d T a sc h k e n t (r u s sisc h A sien ) A b o n n en te n e r h ie lt e n , j a a ls T a u sch ex e m p la re b is n a c h S h a n g a i (C h in a ) g e h e n . A u c h i s t e in p r o te s ta n tisc h e r A u s sc h u ss in N o r d a m e r ik a m it ih m in V e rb in d u n g g e tr e t e n . — B e i d em g e g e n w ä r tig e n S t r e it ü b er P s y ­ c h ia tr ie un d S e e lso r g e w ird d a s a u sfü h rlich e W e rk „ G e d e n k t a g e d e r P s y c h i a t r i e u n d ih r e r H iilf sd isc ip lin e n in a lle n L ä n d ern v o n D r. H e in ­ rich L ä h r 4 . verm . u n d u m g ea rb . A u fl.“ n ic h t o h n e I n te r e s s e sein . D a s ­ selb e i s t b e i G . R e im e r in B e r lin ersch ien en .

Personalien.

D e r s e ith e r ig e o r d e n tlich e P r o fe sso r d er h is to r is c h e n T h e o lo g ie , D r. J o h a n n e s H a u s l e i t e r h a t D o r p a t v e rla ssen u n d i s t d em an ih n e r g a n g e n e n R u fe z u fo lg e n a c h d er U n iv e r s it ä t G r e ifsw a ld ü b e r g e sie d e lt.

D r. H a r d y , P r o fe sso r der T h e o lo g ie zu F r e ib u r g , h a t sein en L eh r­

s tu h l a u fg eg e b e n u n d i s t in d a s K lo ste r B eu ro n e in g e tr e te n . D ie s e r S c h r itt w ir d m it s e in e r A g ita tio n s r e d e vom le tz te n W a h lk a m p f, in w e lch er er a u c h d ie P e r so n d e s L a n d e sfü r sten n ic h t s c h o n te , in V er­

b in d u n g g e b r a c h t. D e r S e n a t h a t te d e sh a lb e in e U n te r su c h u n g g e g e n ih n e in g e le ite t.

D e r P r o fe sso r d er e n g lis c h e n P h ilo lo g ie a n der U n iv e r s it ä t G ie sse n D r. H o l t h a u s e n w urde a ls P r o fe sso r d er n eu eu ro p ä isch en S p r a c h w isse n ­ sc h a fte n a n d ie H o c h sc h u le G ö teb o rg (S ch w ed en ) b eru fen ; d e r se lb e h a t d ie B er u fu n g an g en o m m en .

Berichtigung. O hn e d ie S c h u ld d e s V erf. sin d in d er R e ce n sio n von „ R a b u s , Von der F r e ih e it der W is s e n s c h a ft“ m eh rere D r u c k fe h le r s te h e n g e b lie b e n . S. 4 1 4 Z eile 10 v. u. m u ss e s h e is s e n : „ in n erh a lb d e r E in z e l Wissenschaft un d im V e r h ä ltn is s d er E in z e l Wissenschaften u n te r ­ ein a n d er “ . S. 4 1 6 Z eile 1 4 v. o. i s t s t a t t : „ n a c h d en v e r sc h ie d e n e n “ e in z u s e tz e n : „ n a c h d en v e r s c h ie d e n s te n “ .

ÜBerlag tum Steanfe in

(jfltlct, C , (jürunbrtfi k r etmttt)eltf~d)en Bitten-

l E l i r E . 6 6 © . 8 0 Vßfg.

( f > r i l l l l , $ L , D i e l l t t t e c f d j e i ö u n g s l e l j r e n k r » e r -

f c l | i E t r £ r t E n r f j r i J I U t f j E t t B B f t e n t t f n i f l p e i n t X i r f | f e ß r o ö l f t e , b e r b e f f e r t e u n b b i e lf a d j n e u b e a r b . 9 U if la < ie , I j e r o u S g e g e b e n b o n D r . S l e i n l j o l b © e e b e r g i n

© r f a n g o n . 2 1 0 ® . 1 SDtf. 6 0 * ß f g .; e i e g . g e b u n b e n 2 S J if.

fftfllltiS, Dr. §£„ % JL, Cl)ti|lentl)iim unb

® X u t f j c r t l j u m . 5 s m r . 40 «pf.

--- § i f t o r i f d ) - g e n e t i f d ) b a r g e f t e ü l *

$ r o e t t e u n b e a r b e i t e t e M u S g a b e i n 2 S B a n b ert. 1 8 9 J if.

QrrlTer ® ant>. Sßrolegontena. S i e fleljre bon @otte§ SB efen, $ r e ie i n i0=

feit, @d)i)pfmtg, SBotfeljung unb © iinb e.

ü r o e iie r B a n t). S u l j a l t : ® ie ßefyre ö o u ©Ijtifti Sßerfon unb SBert, © n a b e, © nab en * m itte lu , S a u fe , Slbcnbma^I, ßircfje, Seben uaefj bem SEobe unb ben leb ten S in g e n .

D e r t m t e r e < S a n g k g b e u t f d ) e n j J c o t e f l a n t t s t n u g .

S r i t t e e r r o e i t e r t e u n b ü b e r a r b e i t e t e W u ^ g a b e . 2 sü ä n b e . 9 ÜDlf.

jfutljatM, Dr. f l . f . ,

3 u r C S i t t f i i t j r u i t g i w

~ t r a # a k a f r E m i J c f s e % z b m m t & S f u f c r i u m t w »

311 ^ B r iefe n a n e i n e n a u g e l j e n b e n I d e o l o g e n . 1 7 7 ® . 2 3J H .: e f e g . g e b . 3 S R f.

D i e a n t i k e C t l | t k t u t ! ) r e r 9e f d ) i t j ) t l t r i ) e t t ö n t i f a r i t f l E U t t t J J a l § E i n l e i t u n g i n b ie © e f c f j td jt e b e r ä)t\\U

l i d j e n Ü D foraf. 6 SDtf.

— dBefd)id)te k t djriftUrijett (£tl)iti M e §äifte:

< $ e f $ i d ) t e b e t ; c f j r i f t l i d j e t t t » o r b e r 9 t e f o r i t t ö t t o t u 9 g m e i t e £ > ä l f t e : @ e f d ) t d f j t e b e r d & r i f W i d j e i t

n a ü ) b e r S R e f o r w a t t o « . 1 6 ä J lf.

— Üiontpenbium ber Dogmatik. ««».

4 U 0 © . 7 S 0 ? f.; e i e g . g e b u n b e n 8 SUif. 5 0 $ f g .

g dllottm ann, |L t foittpettbimn k r btbtifdjen

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§ e r a u 3 g . b o t i D r . ® . K ü t j n , f o n f . ^ a t u n b P f a r r e r i n © r e S b e n . 1 9 2 © . 4 SCRf.; e f e g . g e b u n b e n 5 S f t f .

g t f l l l j o t n , I . ü . , f u Q g e f t t ß t e g t t t ö r t e r b u d »

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e f e g . g e b u n b e n 4 9J?f. ________

Verantwortl. Redakteur: Dr. C. £ . Luthardt, — Verlag von Dörffling1 & Franke, — Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzig, Hierzu eine literarische Beilage von W ilh elm F ried ric h in L eip zig.

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