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Theologisches Literaturblatt, 29. September 1899, Nr 39.

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XX. Jahrgang. Nr. 39. L e i p z i g , 29. September 1899.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung:

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben

Ton

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J(q. 50 /&.

Expedition: Königsstrasse 13.

Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30 /$.

Vom Reformkatholizismus.

Steuernagel, Lic. Dr. Carl, Das Deuteronomium übersetzt und erklärt.

Staerk , Dr. W illy , Studien zur Religions- und Sprachgeschichte des A lten Testaments.

Friedrich, J., Ignaz von Döllinger.

Die südarabische Expedition der kaiserlichen Aka­

demie der Wissenschaften in W ien.

Zeitschriften. — Eingesandte Literatur.

Um ungesäumte Erneuerung des Abonnements ersucht die Verlagshandlung.

Vom Reformkatholizismus.

Ueber den Fall Schell haben die Tagesblätter seinerzeit ein­

gehend berichtet. Von dem seit Anfang des Jahres zu demüthiger Unterwerfung unter das päpstliche Verbot seiner Schriften gebrachten Würzburger Dogmatiker stehen weitere oppositionelle Kundgebungen nicht mehr zu erwarten. Da­

gegen lässt ein Anhänger desselben, der Würzburger katho­

lische Geistliche (auch bayrischer Parlamentarier) Dr. Joseph Müller, seine Stimme zur Vertheidigung des Satzes vom

„Katholizismus als Prinzip des Fortschritts“ immer noch eifrig erschallen. Er bezeichnet das, was Schell gewollt hat (und jedenfalls auch jetzt noch, nur nicht mehr in öffentlicher Kund­

gebung, will), als „Reformkatholizismus“ . In dieser liberalen katholischen Reformtheologie, die ungefähr ebendasselbe an­

strebt, was früher der englische Kardinal Manning (t 1892) und neuerdings der nordamerikanische Erzbischof Ireland zu verwirklichen suchten, erblickt er die rettende „Religion der Zukunft“ und dringt auf Anschluss auch der Protestanten, soweit solche noch ein positiv-religiöses Interesse bewahren, an dieses sein Zukunftsprogramm. Sein jetzt in zwei Heften vorliegendes Werk betitelt sich: M ü ller, Josef (Doktor der Philosophie), D er R eform katholizism us. Für die Ge­

bildeten aller Bekenntnisse dargestellt. I. Theil: Die wissen­

schaftliche Reform. Zweite vermehrte Auflage. II. Theil:

Die praktischen Reformen. Zürich 1899, Cäsar Schmidt (VII, 121 u. 159 S. gr. 8). 1,60 Mk. u. 2 Mk.

Der 1. Theil erschien in erster Auflage schon 1898, also vor der über Dr. Schell ergangenen Massregelung, und liegt jetzt in zweiter, von Druckfehlern gereinigter und mit einigen Zu­

sätzen versehener Gestalt vor. Er sucht die wissenschaftliche Seite der mit dem Katholizismus vorzunehmenden Reform dar­

zulegen und bringt, nach kurz skizzirender Behandlung einer Reihe apologetischer Grundfragen (betreffend: Religion, Christus als Gottmensch, Bibelkritik Alten und Neuen Testaments, Apostolikum, Kirche und kirchliche Unfehlbarkeit), als haupt­

sächlich erforderliche Heilmittel in Vorschlag: 1. Anerkennung und Verwerthung der modernen Fortschritte in allen Wissen­

schaften, namentlich in Philosophie und Theologie (wobei vor allem gegen die jesuitische Neuscholastik und die Zwangs- herrschaft des Thomismus aufgetreten wird); 2. Benutzung der Universitäten für die studirende Jugend als die Haupt- und Zentralstätten der Wissenschaft (dies mit ausdrücklicher Zurückweisung der ultramontanen Forderung ganz katholischer Universitäten); 3. Wiedereinführung der Diözesansynoden, damit auch der Seelsorgeklerus über seine Angelegenheiten und über die der Kirche berathen könne; 4. grössere An­

näherung an die Laienwelt, Betheiligung an interkonfessio­

nellen charitativen Unternehmungen, überhaupt an allem, was dem Klerus Achtung und Freundschaft, ohne Aufgabe seiner Prinzipien eintragen kann; 5. Abhilfe des „Mangels der heiligen Schrift in den Händen der Laien“ , als eines besonders be-

dauernswerthen Hindernisses zu deren Belehrung; 6. Ver­

meidung unchristlicher Gehässigkeit in Kritik und Polemik gegenüber Katholiken, sowie lieblosen Auftretens gegen Anders­

denkende im eigenen Lager.

Diesen das wissenschaftliche Leben und Treiben des modernen Katholizismus betreffenden Desiderien reiht der 2. Theil (erschienen um Pfingsten d. J., einige Zeit nach Schell’s Unterwerfung unter die päpstliche Sentenz) ver­

schiedene auf „praktische Reformen“ abzielende Forderungen an. Dieselben werden in ziemlich scharfer Sprache vorge­

tragen und legen den Finger auf manche schlimme Schäden im katholischen System der Gegenwart. So auf das ultramon­

tane Bevormundungs- und Zensurirungsverfahren in Bezug auf die Theologiestudirenden; auf die Gepflogenheit zahlreicher Kleriker, zumal der meisten geistlichen Zentrumsmänner, mehr durch Politik und Wahlbeeinflnssungskünste, als durch theo­

logische Gediegenheit zu wirken; auf die zwischen niederem und höherem Klerus fast überall befestigte schroffe Kluft;

auf die elende Bezahlung der Geistlichen, insbesondere der­

jenigen der niederen Grade (wobei bittere Klagen über die Behandlung dieser Gehaltsfrage seitens des bayerischen Zentrums mit unterlaufen, S. 46— 55); auf den „politischen Katholizismus“ (wobei mit dem Waschen der schmutzigen Wäsche des Zentrums unter Bezugnahme auf die gesammt- deutschen Verhältnisse fortgefahren wird, S. 55— 72); auf die zahlreichen oder vielmehr unzähligen Ungereimtheiten des Indexwesens als eines von unwissenden Händen plump gehand- habten Zensurverfahrens, das auf Ertödtung aller gesunden schriftstellerischen Produktion, ja alles freieren Geisteslebens überhaupt ausgehe (S. 72— 89); auf das religiöse Ordenswesen, in Bezug worauf der Verf., gegenüber einer protestantischer- seits zu weit getriebenen Unterschätzung desselben, urtheilt:

„Es wäre schlimm, wenn das Ideal des kontemplativen Lebens keine Jünger mehr fände; es ist aber auch ein Missstand, wenn man alle besseren Elemente ins Kloster treibt und so das Weltleben seiner edelsten Triebkräfte und des überirdischen Ferments beraubt“ (S. 97; vgl. den Hinweis auf die für katho­

lische Staaten aus übermässigem Anwachsen der Orden resul- tirenden Nachtheile in nationalökonomischer Hinsicht, S. 98 f.).

Eine kräftige Philippika wider den Jesuitenorden (S. 100 bis 154) beschliesst diesen praktischen Haupttheil — der übrigens ins Kapitel von den wissenschaftlichen Schwächen und Schäden des ultramontanen Systems mehrfach zurückgreift, so nament­

lich gelegentlich der kritischen Würdigung des von den Patres der Gesellschaft Jesu auf dogmatischem, historischem und moral­

theologischem Gebiete Geleisteten (S. 113 ff., 132 ff.).

Man wird auf evangelischem Standpunkte einem Kritiker des Ultramontanismus, der so manche der in seinem Lager vorhandenen Uebelstände unbefangen aufdeckt, gerne Recht geben, wird da, wo er über das Trostlose und fast Unheil­

bare dieser Zustände klagt, alle Theilnahme mit ihm empfinden, wird obendrein es beifällig bemerken, dass er wenigstens

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einige Male der Reformation ein historisches Recht zuspricht (z. B. I, 10. 72; II, 3ff.) und die Grösse protestantischer Literatur- und Kulturheroen (wie Herder, Goethe, Schiller etc.;

auch Bismarck, Richard Wagner etc. [s. I, 13f.; 108; II, 123]) nicht künstlich zu verkleinern oder schmähsüchtig in den Staub zu ziehen sucht. Aber mit schmerzlichem Bedauern muss es unsereinen erfüllen, dass auch dieser Würzburger Reformkatholik der päpstlichen Unfehlbarkeit das Wort redet, ja den Satz vom unfehlbaren Lehramt der Kirche für „funda­

mentaler und nothwendiger“ als alles andere erklärt (I, 48 ff.) und demgemäss seine Position gegenüber Rom aufs Aeusserste schwächt, ja seinen Wünschen und Bestrebungen selbst das Grab gräbt! Und zum Bedauern über die Thorheit eines solchen moralischen Selbstmordes tritt gerechte Entrüstung hinzu, wenn man diesen reformkatholischen Infallibilisten zu wiederholten Malen über unsere Reformatoren und über das gesammte evangelische Kirchenwesen fast genau so Verständ­

nisses und wegwerfend aburtheilen hört, wie die Infallibilisten vom ultramontanen Standpunkt dies thun! Sein reformerischer Unfehlbarkeitsstandpunkt ist kaum minder fanatisch, als der des konsequenten Papismus, denn er erblickt in der evan­

gelischen Christenheit nichts als eine „durch Revolution ins Leben getretene Sekte“ (I, 34; II. 30), will dem Protestan­

tismus „nur als weckendem, kritischem, anstachelndem Prinzip“

Berechtigung zuerkennen (I, 72), spricht ihm dagegen jeden positiven religiösen Gehalt ab und sieht als seine Zukunft nichts als entweder völlige Auflösung oder — Rückkehr zum katholischen Bekenntniss vor Augen (I, 112ff.). Da, wo er am Schlüsse seiner Darlegungen auf die Los von Rom-Bewegung und ähnliche neueste Erscheinungen zu reden kommt und seine Glaubensgenossen vor dem Uebertritt zum Protestantismus warnt, nennt er denselben „eine nur noch durch Negation zu­

sammengehaltene, in allen positiven Anschauungen aber aus­

einandergehende Gesellschaft“ und meint: durch den Anschluss an eine solche Gemeinschaft werde „der innere Zusammen­

bruch, die offene Bankerotterklärung ausgesprochen“ (II, 158).

Von der jesuitischen Todfeindschaft wider allen Protestantismus ist eine derartige Denkweise höchstens dem Grade nach, nicht in der ihr zu Grunde liegenden Gesinnung verschieden. Und zu jener Forderung, dass „unchristliche Gehässigkeit in Kritik und Polemik“ gegenüber Andersgläubigen zu meiden sei (s. o.), steht die Behauptung eines Zurückstehens des Protestantismus als Kirchengenossenschaft „nicht blos hinter dem Katholizismus, sondern hinter dem Islam, Buddhismus, ja hinter der letzten Negerreligion“ doch in sonderbarem Verhältniss (II, 159).

Zur Erklärung dient dem allem der in sich haltlose, mechanisch einseitige und unbiblische Kirchenbegriff, durch den der Verfasser — gleich so vielen seit dem Ende des Mittelalters im Katholizismus entstandenen Reformpolitikern — sich auf den Irrweg leiten lässt. Sein Kirchenideal ist das unverbesserte römisch-papistische, es entbehrt jeder kritischen Läuterung und Berichtigung nach Massgabe dessen, was Christus und die Apostel als das wahre Wesen der Kirche kennen lehren. Dazu kommt eine höchst mangelhafte Kenntniss vom historischen Thatbestand betreffs der Entstehung und seitherigen Entwickelung des Protestantismus. Welch boden­

lose Unwissenheit tritt uns doch in Behauptungen entgegen, wie die Angabe über Luther’s und Melanchthon’s Stellung zur Beichtfrage: beide Reformatoren hätten das Bekenntniss der Sünden für „eine unerträgliche Gewissensfolter“ erklärt (I, 63), oder wie der Satz: Luther „habe sich persönlich für inspirirt“

gehalten etc. (I, 51), oder wie die rohe, jeder gewissenhaften Kritik ermangelnde Berichterstattung über das, was Luther vom Eheleben gedacht und gelehrt habe, auf S. 90 des II. Theils (vgl. auch II, S. 65). Welche oberflächliche Kennt­

niss der neueren Religions- und Kulturgeschichte setzt es nicht voraus, wenn (I, 58) die Ausschliessung der protestantischen Geistesheroen vom Humanitätskalender A. Comtes beifällig an­

geführt und mit dem seichten Argument des positivistischen Philosophen: dieselben hätten „nichts Positives zur Mensch­

heitsentwickelung beigetragen“ , gerechtfertigt wird! Wie flüchtig zusammengerafft erscheint sein Wissen auch betreffs der neuesten kirchlichen Begebenheiten und Zustände auf evan­

gelischer Seite, wenn er (I, 50) sich einen Satz zu leisten

vermag wie: „In Württemberg erklärte Prälat Wittich Pfarr­

amtskandidaten gegenüber die Religion als Denkfehler — so berichtet unwidersprochen Steudell“ (sic)! Wir sind nicht geneigt, das übermässig nachsichtige Wittich’sche Verhalten in dem Falle Hertlein* hier in Schutz zu nehmen. Aber gegenüber oberflächlichen Umbiegungen und Entstellungen des geschichtlich Thatsächlichen, wie sie hier und auch sonst noch mehrfach vom Verfasser geübt werden, gilt es der Wahrheit die Ehre zu geben. Und an einen „Reformkatholizismus“ , der sich als alleiniger Retter der bedrohten christlichen Religion, beides für Katholiken wie für Protestanten, geltend machen möchte, ist vor allem die Forderung zu stellen, dass er beide religiöse Gegensätze, die er zu vereinigen gedenkt, gründlich studire und über die evangelisch-kirchlichen Ver­

hältnisse erst nach erlangter, solider und wahrheitsgemässer Information aburtheile. Es ist ein alter Fehler katholischer Reformtheologen, dass sie ihr Urtheil über den Protestantismus in vorschneller Weise bilden und, hauptsächlich nur im Hin­

blick auf Aeusserungen oder Erscheinungen im liberalen Lager desselben, zu dem Schlüsse gelangen: es wohne ihm keine positiv bildende Kraft inne, er sei ein lediglich negatives Prinzip und gehe unaufhaltsam dem Untergange entgegen, u. s. f. Der Verf. müsste von dieser Untugend viel gründ­

licher, als er dies bisher gethan hat, sich reinigen, wenn er auch auf evangelische Mitwirkung zur Förderung seiner Reformgedanken rechnen wollte. Zöckler.

Steuernagel, Lic. Dr. Carl (Privatdozent der Theologie in Halle a. S.), Das Deuteronomium übersetzt und er­

klärt. (Handkommentar zum Alten Testament. In Ver­

bindung mit anderen Fachgelehrten hrsg. von D. W.

Nowack, o. Professor der Theologie in Strassburg i.

Eisass. I. Abtheilung: Die historischen Bücher. 3. Bd., 1. Theil.) Göttingen 1898, Vandenhoeck & Ruprecht (LX II, 130 S. gr. 8). 3. 20.

Ob der Verfasser das horazische „nonum prematur in annum“ buchstäblich befolgt hat, ist dem Referenten unbe­

kannt. Sicher aber ist, dass Herr Dr. Steuernagel dem Deuteronomium seit mehreren Jahren seinen Fleiss und seinen Scharfsinn zugewendet hat. Im Jahre 1894 erschien aus seiner Feder „Der Rahmen des Deuteronomiums, literarische Untersuchung über seine Zusammensetzung und Entstehung“

(Halle a. S., J. Krause [VI, 64 S. gr. 8]). Dazu bildete eine Fortsetzung und Ergänzung desselben Verf.s „Die Ent­

stehung des deuteronomischen Gesetzes kritisch und biblisch­

theologisch untersucht“ (Halle a. S. 1896, J. Krause [X , 190 S.]).

Jetzt folgt als Abschluss der Arbeit ein Kommentar zum Deuteronomium. Was zunächst die Ansicht des Verf,s über die Entstehung des Deuteronomiums betrifft, so glaubt er nicht nur in dem gesetzlichen Theile (Kap. 12— 26), sondern auch in der Einleitung (Kap. 5— 11), auf Grund . namentlich des Wechsels von singularischer und pluralischer Anrede, zwei Quellen (Sg. und PI.) unterscheiden zu können.

Willig erkenne ich an, dass hier manche gefällig erscheinende Bemerkung sich findet; aber von sicheren Ergebnissen kann noch nicht gesprochen werden, solange nicht der gleiche Wechsel in anderen Büchern des Pentateuchs mit in die Untersuchung gezogen ist, vgl. meinen Kommentar zu Exod. 12, 24, wo z. B. noch Lev. 2, 5 — 15 und Num. 15, 2— 10 hinzuzufügen sind. Auch sonst kommt der Verf. vielfach nur zu Möglichkeiten, vgl- beispielsweise S. X III, Z. 31— 42:

„mögen . . vielleicht . . denkbar .. vielleicht. . kann .. mag ..

kann . . kann . . möglicherweise“ . Das dem angenommenen Zusammenarbeiter der Quellen Sg. und PI. zugeschriebene Verfahren (§ 2, 10) ist keineswegs konsequent; auch wird ihm erst „grosses Geschick“ zuerkannt, und dann heisst es: „er ist wol ein einfacher Schreiber gewesen, der für einen pro­

phetisch gerichteten Israeliten die Arbeit auszuführen hatte, aus zwei vielleicht von Freunden geliehenen Handschriften

* Siehe über denselben u. a. die A llg . ev.-luth. Kirchenztg. 1896, S. 309 und S. 743 (aus welchen B erich ten sich e r g ib t , dass das in- k rim in irte W o r t von d er „R e lig io n als D en k fe h ler“ g a r n ich t vom P r ä ­ laten, sondern vom K a n d id a ten gesprochen und auch von jen em keines­

w egs ohne w eiteres in Schutz genom m en w orden is t).

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ein Buch zusammenzuschreiben“ . Mit Recht widerspricht der Verf. der jetzt Mode gewordenen Behauptung, dass „das Deuteronomium erst unmittelbar vor seiner Publizirung von der Reformpartei ausgearbeitet und auf eine geschickte Weise dem König in die Hand gespielt“ sei; dagegen bin ich ausser Stande, der Meinung zuzustimmen, dass der Dekalog in Kap. 5 erst von einem späten Deuteronomisten eingeschoben sei (§ 2, 11). Ueberhaupt wird solchen späten Redaktoren und Abschreibern seitens des Verf.s eine meines Erachtens viel zu grosse Anzahl von Zusätzen oder Einschüben zugeschrieben.

Ob bei der sogen, niederen Textkritik der Pentateuch der Sama­

ritaner und die alexandrinische Uebersetzung ohne weiteres als zwei Zeugen gelten, ist mir sehr zweifelhaft, vgl. meine

„Einleitung in das Alte Testament“ § 85. — Die Ueber­

setzung könnte an manchen Stellen etwas genauer sein. Da der Verf. seinen Hauptfleiss auf die Kritik gewendet hat, ist die eigentliehe Auslegung theilweise etwas zu knapp. Bei 8, 3 fehlt Erwähnung der Anführung im Neuen Testament Matth. 4, 4; bei 25, 4 war auf 1 Kor. 9, 9 und 1 Tim. 5, 18 zu verweisen. Viel Mühe hat der Verf. dem § 8 der Ein­

leitung „Zur Sprachstatistik des Deuteronomiums“ gewidmet;

leider hat er unterlassen, auf das Vorkommen, bezw. Nicht­

vorkommen der Wörter und Ausdrücke in den anderen Theilen des Hexateuchs hinzuweisen (s. meine Einleitung § 11) und dadurch seine Zusammenstellung leicht benutzbar zu machen.

— Alle, die mit eigenem Urtheile lesen und einen anderen Kommentar (Dillmann, Oettli, Driver) zu vergleichen in der Lage sind, werden durch diese neue Auslegung des Deutero­

nomiums mannichfache Anregung empfangen.

G r o s s - L i c h t e r f e l d e . P r o f. D . Hermann L. Strack.

Staerk, Dr. W illy (Lic. theol.), Studien zur Religions­

und Sprachgeschichte des Alten Testaments. I. Heft.

Inhalt: I. Prolegomena zu einer Geschichte der israeliti­

schen Vätersage. II. Zur Geschichte der hebräischen Volksnamen. Berlin 1899, Georg Reimer (V I, 96 S.

gr. 8). 3 Mk.

Zwei Aufsätze liegen hier vor, deren erster (S. 1 —76) die Patriarchen Israels, deren zweiter (S. 77— 96) Namen des israelitischen Volkes betrifft. Der erste skizzirt den „Inhalt der israelitischen Vätersage“ nach P und nach der jehovistischen Erzählung und stellt alle Nachrichten und Notizen des Alten Testaments über die Patriarchen und über die Patriarchenzeit in 19 Abschnitten an der Hand von 19 Personen- und Orts­

namen zusammen. Der zweite bespricht in vier Abschnitten Jakob, Ephraim, Josef, Juda als Volksnamen und ihren Gebrauch in den alttestamentlichen Schriften. Mehr als Herbei­

schaffung und Sichtung von Material zu geben hat der Verf.

nicht beabsichtigt, und erst in einem zweiten Heft soll das angeschlagene Thema zu Ende geführt werden. In welcher Weise, das lässt sich schon jetzt voraussehen.

Angeregt von Hommel’s bekanntem Buch „Die israelitische Ueberlieferung“ u. s. w. will Staerk „die religionswissenschaft­

lichen Probleme der hebräischen Vätersage lösen, zugleich die apologetischen Phantastereien Hommel’s zurückweisen helfen“ . Von welchem Standpunkt aus dies geschieht, lässt er nicht unklar, wenn er z. B. behauptet (S. 29a.): „Die Vätersage, soweit sie an Kultusorte geknüpft ist, ist Produktion der kananäischen Naturreligion“ . Zahlreiche text- und literar- kritische Bemerkungen begleiten oder durchziehen den Text.

Vielleicht aber hätte der Verf. doch besser gethan, den posi­

tiven Aufbau gleichzeitig mit dem hier vorgelegten kritischen Unterbau zu geben, statt ihn in ein zweites, später er­

scheinendes Hett zu verweisen. Von dem, was hier gegeben wird, kann man eigentlich nur mit einem gewissen Gefühl der Leere scheiden. Gründlichkeit ist den Abhandlungen nicht abzusprechen, sie wurde freilich durch die geringe Menge des in Betracht kommenden Stoffes leicht gemacht. Anfechtbar ist im Einzelnen wie im Ganzen sehr vieles, doch würde eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Standpunkt des Verf.

zu geben hier nicht der Ort sein.

Nur das sei im allgemeinen vorerst erinnert, dass man auf Gebieten wie diesem nicht sorgfältig genug zu Werke gehen, nicht vorsichtig genug Schlüsse ziehen kann. In dem

ganzen Heft wird man den Eindruck nicht los, dass im Ver­

hältniss zu dem geringen Umfang des hebräischen Schrift­

thums, sowol aus vor- als aus nachexilischer Zeit hier zu viele und zu weitgehende Schlüsse gezogen werden. Das gilt auch, so lehrreich sie an sich sind, für die Erörterungen über die Formel „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ (S. 32 ff.), über das Verhältniss derjenigen Stellen, welche eine einfache Zusage des Landes Kanaan und reicher Nachkommenschaft an die Patriarchen enthalten, zu den anderen, in welchen Gott beides auf Grund einer rvna zuschwört (S. 38 ff.). Was hindert anzunehmen, dass derselbe Verf. zwei verschiedene Vorstellungs­

reihen über denselben Gegenstand kannte und zwischen ihnen wechselte? Staerk gibt zu (S. 50), dass die Idee des Erz­

väterbundes und seiner Bedeutung für die Heilsgeschichte im Deuteronomium zum Ausdruck gebracht ist, dass aber daneben die von ihtfi vorgebrachten Beweise nicht genügend seien, um auf Grund derselben Gen. 15, 17— 20 dem Jahwisten absprechen zu können. Andererseits ist, was wir vom Jahwisten besitzen, doch viel zu wenig, um den negativen Schluss (S. 35. 1) als richtig erscheinen zu lassen. Mit der Annahme eines „späteren Einschubs“ aber, die so oft aushelfen muss, soll man es nicht zu leicht nehmen. Was S. 64— 73 von mehreren Traditions­

geschichten gesagt wird, die in den Erzählungen über Jakobs Grab zu erkennen seien und unvermittelt nebeneinanderständen, kann mit Sicherheit uns nur eins lehren, nämlich dass man hier, wie sonst öfter, über Vermuthungen nicht hinauskommt.

Auch dass Jes. 41, 8 Abraham Bezeichnung des Volkes sei, ist nicht zu erweisen — nicht einmal Mich. 7, 20, wo das irm a« in der zweiten Zeile sogar dagegen spricht (S. 21).

Dankenswerth ist das Verzeichniss von Fehlern in der Mandelkern’schen Konkordanz (S. III, IV). Leider ist das Büchlein so leicht geheftet, dass es beim Aufschneiden gänzlich auseinanderfällt.

E a b e n . L ic . D r . Boehmer.

Friedrich, J., Ignaz von Döllinger. Sein Leben auf Grund seines schriftlichen Nachlasses dargestellt. 1. Theil:

Von der Geburt bis zum Ministerium Abel 1799— 1857.

München 1899, C. H. Beck (X, 506 S. 8). 8 Mk.

Ueber Döllinger hatte Louise von Kobell „Erinnerungen“

veröffentlicht, und vor kurzem lieferte Friedrich für die dritte Auflage der Herzog’schen Realencyklopädie einen ausführ­

lichen Artikel über seinen verehrten Freund und Kampf­

genossen. Diese Biographie ist auf drei Bände berechnet.

Bedenkt man, dass sie wol ihre meisten Leser unter Pro­

testanten finden dürfte, so möchte man fragen, ob ein solcher Umfang nicht etwas zu viel sei. Doch Verf. hat seine Arbeit so eingerichtet, dass sie ein werthvoller Beitrag zur Erkenntniss der Geschichte der katholischen Kirche in Deutschland wird.

So werden jedesmal bei dem Eintritt Döllinger’s in einen neuen Kreis auch die in diesem damals herrschenden Zustände und einflussreicheren Persönlichkeiten eingehender uns vor­

geführt. Dadurch beansprucht schon dieser erste Band das Interesse auch derer, welche Döllinger’s Bedeutung vor­

wiegend in seinem Kampfe gegen die Reformation und gegen die päpstliche Unfehlbarkeit sehen, wovon ja erst die späteren Bände handeln werden. Auch die etwas recht weitläufig ge haltenen Mittheilungen über den Grossvater und Vater lassen wir nicht nur deshalb uns gern gefallen, weil der Vater „als Lehrer und in der Geschichte der Wissenschaft eine so hohe Stellung einnimmt“ , sondern auch, weil die Feder des Verf.s auch diese Partie zu einer Charakterisirung der katholischen Zustände in der Zeit seit 1730 gestaltet. Wenn Verf. im Vorwort klagt, er habe in der Beschaffung des Quellenmaterials vielfach nicht die nothwendige Unterstützung gefunden, so ist dieses ja sehr begreiflich, da mancher Besitzer von Briefen Döllinger’s nicht geneigt sein dürfte, zu einer den „Rebellen gegen das katholische Lehr- und Hirtenamt“ ehrenden Bio­

graphie beizutragen. Doch wird uns auch in diesem Bande eine ziemliche Menge von Briefen und ähnlichem Stoff geboten.

Verf. gibt sich grosse Mühe, alles, was protestantische Leser verletzen könnte, möglichst zu vermeiden. Selbst dann, wenn es sich um Polemik zwischen Döllinger und Evangelischen handelt, sucht er zum Frieden zu reden. So berichtet er

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ganz objektiv von Döllinger’s Erstlingsarbeit „Die Eucharistie in den drei ersten Jahrhunderten“ , sie werde „noch bis in die neueste Zeit erwähnt, von römisch-katholischer Seite als

„noch mustergiltig” oder wenigstens anerkennend und zu­

stimmend, von protestantischer ablehnend und als Ziel des Angriffs“ , und verweist auf v. Zezschwitz’ Widerspruch und Höfling’s Urtheil, fügt aber hinzu: „Man kann das heute auf sich beruhen lassen, wo ganz andere Fragen sich in den Vordergrund gedrängt haben“ . Dem wird nun nicht jeder Evangelische zustimmen, da es sich in jener Schrift um den Nachweis von dem Alter und der Ursprünglichkeit des Mess­

opferbegriffs handelt. Hinsichtlich der kirchlichen Stellung Döllinger’s bezeichnet Verf. als Ergebniss des vorliegenden ersten Theils „die Thatsache, dass Döllinger nie Kurialist oder Papalist war, nie die jesuitische Doktrin und Gläubigkeit zu der seinigen machte“ . Darin liegt ja die Wahrheit, dass er niemals an eine päpstliche Unfehlbarkeit geglaubt hat.

Aber das wahre Wesen des Jesuitismus blieb ihm doch noch verborgen. Selbst als Möhler ihm vorwarf, er habe in seiner Kirchengeschichte „geradezu die Partei der Jesuiten ergriffen“ ,

„der katholische Historiker sollte das Falsche und Schädliche ohne Rückhalt bemerklich machen“ , „fiel zwar“ , wie Verf. schreibt,

„diese Lektion bei Döllinger nicht auf unfruchtbaren Boden“ , aber sehr fruchtbar war dieser Boden doch auch nicht. Döllinger kam doch nicht weiter als zu der Erkenntniss: „W ir bedürfen der Jesuiten nicht“ und zu der Begründung: „Das, was von den Jesuiten seit ihrer Restauration bekannt geworden, berechtigt weder zu sonderlichen Befürchtungen, noch auch zu glänzenden

Hoffnungen“ . Wilh. Walther.

Die südarabische Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

G rosse E rw a rtu n g e n haben v ie le an d ie E x p e d itio n gek n ü p ft, w elch e d ie k a iserlich e A k a d e m ie d e r W issen sch aften zu W ie n im Spätherbst des ve rga n gen en Jahres nach S ü darabien entsandt hat. W a r doch als ve ra n tw o rtlic h e r L e it e r d e r ita lie n isc h e G r a f und schw edische K a m m e r ­ h e rr K a r l L a n d b e rg an d ie S p itz e gestellt, dessen tre fflic h e K e n n tn is s des m od ern en A ra b is c h erw iesen w a r u n d d e r seine freu n d sch aftlich en B ezieh u n g en zu Scheichs u nd S u ltanen des H a d h ra m a u t selbst g e ­ rü h m t hatte, sodass m an an seine V e rtra u th e it m it den E ige n sc h a fte n d e r La n d e sb e w o h n er glau bte. D e r sp rach lich e T h e il d e r zu lösenden A u fga b e n w ar d e r bew äh rten K r a ft des W ie n e r A k a d e m ik e rs D . H . M ü lle r a n v e rtra u t, d e r schon 1879 ff. ein grösseres W e r k ü ber d ie B u rg e n u n d Schlösser Sü darabiens v e r ö ffe n tlic h t u nd seinen R u f später du rch Stu d ien ü ber südarabische u nd ä th iopisch e In s c h rifte n b e festigt hatte. E in e grosse M e n g e g es ch ic h tlic h und sp rach lich höchst w erth ­ v o lle r In s c h rifte n (le id e r ist erst ein T h e il v e r ö ffe n tlic h t) w a r , zu letzt n a m en tlich du rch E d u a rd G la ser, in A b k la tsch en nach E u ro p a g e b ra c h t;

aber noch w aren v ie le S chätze g le ic h e r A r t zu h e b en , sodass reic h er G e w in n fü r d ie G es ch ic h te, d ie S p rach e u nd d ie R e lig io n des a lten Sü darabiens, also auch der a lten S e m iten ü b erh a u p t, erh o fft w erd en konnte. E s w ird daher g e re c h tfe rtig t sein, dass ich h ie r ein en ku rzen v o rlä u fig e n B e ric h t g e b e , zu m al ein e leb h a fte, th eilw e is e rech t w id e r ­ w ä rtig e P o le m ik an diese E x p e d itio n sich a n gek n ü p ft hat. V o r m ir lie g e n z w e i fast g le ic h b e tite lte B ro sc h ü re n : 1. D r . C. G r a f L a n d ­ b e r g , „ D i e Sü darabisch e E x p e d itio n d e r ka iserlich en A k a d e m ie der W issen sch aften in W ie n u nd das V o r g e h e n des P r o f. D r . D a v id H e in r . M ü lle r actenm ässig da rgestellt“ , M ü n c h en 1899, G . F ra n z ( X V I , 185 S. 8 ), P r e is 1 M k ., und 2. D r . D . H . M ü l l e r , „ D i e südarabische E x p e d itio n d e r ka iserlich en A k a d e m ie d e r W is s e n ­ schaften in W ie n u n d d ie D em is sio n des G ra fe n C a rlo L a n d b e rg . A cten m ä ssig d a rg e s te llt“ , W ie n u n d L e ip z ig 1899, W . B ra u m ü lle r (61 S.

gr. 8). W e r b e id e S c h rifte n u nbefangen m ite in a n d e r v e r g le ic h t , muss zu dem U rt h e il kom m en , dass zum m indesten das ü b erw iegen d e M ass des R e ch ts au f S e ite des P r o f. M ü lle r ist. D ie besten Z e u g e n , d ie österreichischen M it g lie d e r d e r E x p e d itio n , P r o f. d e r M a th em a tik und P h y s ik D r . O . S im o n y , d e r G e o lo g e D r . F ra n z K o s s m a t, d e r S ch iffs­

a rzt D r. P a u la y haben sich in d eu tlich ster W e is e fü r ih n und g egen den C on te L a n d b e rg ausgesprochen. W a s den ju n g en O rien ta listen D r . A lf r e d Jahn b e tr ifft (L a n d b . S. 15 u. 79, M ü ll. S. 6 0 ), so weiss ich , dass e r nach dem E rs ch e in en d e r L a n d b e r g ’schen S c h rift sein B e ­ da u ern darü b er k u nd gegeben h a t, dass e r sich du rch L a n d b e rg ein e Z e it la n g g egen seinen L e h r e r P r o f. M ü lle r habe a u fre gen lassen.

D o c h ic h w ill h ie r n ich t entscheidendes G e w ic h t au f A eu sseru n gen le g e n , den en m it e in ige m Schein d e r V o r w u r f d e r P a r te ilic h k e it od er des B eein flu sstsein s gem a ch t w erden könnte. Ic h liess m ir d a h e r noch k o m m e n „ B e r ic h t ü ber d ie ph ilosop hisch-historische Classe d e r K a is e r ­

lich en A k a d e m ie d e r W issen sch aften , erstattet v o n ih re m p ro v iso ris ch e n S ecretär D r . Joseph K a r a b a c e k “ , W ie n 18 99 , C. G e r o ld ’ s Soh n (56 S. 8), w o S. 4 3 — 53 durchaus in sa ch lich er U e b e rein s tim m u n g m it D . H . M ü lle r ’ s S c h rift ü ber d ie G esch ich te u nd den E r f o lg d e r E x p e d itio n b e rich tet w ird . A u s d ieser o ffiz ie lle n D a rs te llu n g geh t k la r h e rv o r, dass d e r Su ltan M u h s in „u n te r E in h a ltu n g d e r v e rb in d ­ lich sten F o rm e n sich als g e w ie g te r E rp re ss er an dem G ra fe n L a n d ­ b e rg m it E r f o lg ve rsu ch te“ und dass d ie beson ders a u f S ok otra , d o ch auch anderw ärts erz ie lte n R e su lta te n u r g ew on n e n w erd e n konnten,

„ w e il . . . w äh ren d a lle r W e c h s e lfä lle dieser R e is e d ie österreichischen M it g lie d e r stets u n ter sich e in ig geb lieb e n sind u nd w e il auch ih re E n e r g ie n iem als ein en A u g e n b lic k gew an k t h a t“ . D e r V o r w u r f, u n­

k lu g u n d fe ig geh a n d elt zu h a b e n , kann dem C on te L a n d b e rg n ich t erspart w erd e n ; er ist du rch noch a n dere B ew eis e als d ie vo n P r o f.

M ü lle r gegeb en en begrü nd et. — D ie A u s b eu te an In s c h rifte n ist e r­

h e b lich g e rin g e r, als m an g e h o fft hatte, gew esen, w e il m an, m indestens th eilw e is e du rch des C on te S c h u ld , nicht nach W u n sc h ins In n e re Vordringen kon n te. V o n grösser W ic h tig k e it ist aber d ie A u fn a h m e d e r M a h ra - u n d d e r S ok otra -S p ra ch e, da diese b eid en Id io m e T o c h t e r ­ sprachen des a lten Sabäischen u n d M in ä is ch e n sind u nd z. B . neue B e lä g e zu dem m erk w ü rd ig en L a u tw a n d e l zw isch en h u nd s {sch) geb en (hqj = hebr. nptti trin k e n ; nhj = hebr. nwa vergessen). Z u h e rv o r ­ ra ge n d e n E rgeb n issen hat auch d e r v o n D r. P a u la y m eh rfach u n ter­

stützte F le is s des D r . S im o n y u nd des D r . K o ssm a t au f den G eb ieten n a m en tlich d er G e o lo g ie , d e r Zoologie und d er B o ta n ik geführt.

M a n ch e E in z e lh e ite n bietet d er vo n D . H . M ü lle r in d e r (W ie n e r )

„ N e u e n F r e ie n P re sse“ vo m 30. A p r i l z u g le ic h im N a m e n sein er österreichischen R e is e ge fä h rte n v e rö ffe n tlic h te B e r ic h t, d e r le id e r in d ie g eg en C on te L a n d b e r g g e ric h te te S c h rift n ich t a u fgen om m en ist.

H i e r sei n u r noch b e m e rk t, dass d ie v o n M ü lle r u nd d ie v o n Jahn gesam m elten T e x t e des M a h ra d ia lek tes „ z u r g eg en seitig en K o n t r o lle g etren n t e d irt w e rd e n “ sollen. I r r i g ist je d en fa lls d ie je tz t v ie lfa c h v e rb re ite te M e in u n g , d ie E x p e d itio n sei resultatlos gew esen.

G r o s s - L i c h t e r f e l d e b ei B e r lin . P r o f. D . H. L. Strack.

Zeitschriften

Beweis des Glaubens, Der. M o n atssch rift zu r B eg rü n d u n g u nd V e r ­ t e i d i g u n g d e r ch ris tlic h en W a h r h e it fü r G eb ild e te . 3. F o lg e , I I . B d ., d e r gan zen R e ih e X X X V . B d ., 9. H e f t , S ep tem b er 1899: K e f e r - s t e i n , C hristu s, d er M itte lp u n k t a lle r E sch a to lo gie. H . H o o p s , D a s E in d rin g e n des B ud dhism u s in ch ris tlic h e L ä n d e r. M is ze lle n .

Katholik, Der. Z e its c h rift fü r k ath olisch e W issen sch aft u n d k irc h lich e s L e b e n . 79. J a h rg ., I I , S ep tem b er 1899: N o r b e rt P e t e r s , Das G o tte sg eric h t ü ber Bethsam es (1 Sam . 6, 19). B e d a K l e i n s c h m i d t , U rs p ru n g und E n tw ic k e lu n g des P a lliu m s. H . P l e n k e r s , N e u e r e F orsch u n gen zu r G esch ich te des a lten M önchthu m s. H i l l e b r a n d , K a th o lis c h e und protestantische W a h rh e its lie b e . B ohu s L e p a r , Z u r F r a g e d e r in tern a tio n a le n B ek ä m p fu n g des M ädchen han dels. C a s im ir v. M i a s k o w s k i , E in e W e n d u n g d e r protestantischen G eschichts­

auffassung ü ber den R e fo rm a to r Joh . L a s k i.

Z eitblätter, Theologische. H era u s geg. v o n d e r E v a n g .-L u th . S y n o d e vo n O h io u nd anderen Staaten. 18. Ja h rg., N r . 5, S ep tem b er 1899:

F . W . S t e l l h o r n , D e r S c h riftb ew eis des lu th erisch en K a tech ism u s.

R . C. L e n s k i , L e h r e r u nd A m t.

Eingesandte Literatur.

G u stav D i e t t r i c h , D ie M assorah d e r östlich en u n d w estlich en S y r e r in ih re n A n g a b e n zum P ro p h e te n Jesaia. N a c h fü n f H a n d ­ sch riften des B ritis h M u seu m in V e rb in d u n g m it z w e i T ra k ta te n ü b er A cce n te. L o n d o n , E d in b u rg h u nd O x fo r d 1899, W illia m s and N o rg a te . g g ß (j. __ P r e s t i n g , D e r lu th erisch e K atech ism u s erläu tert.

3. T h e il. D a s G eb et des H e r r n u nd d ie beid en h e ilig e n S akram en te.

G o th a 1899, G u stav Schloessm ann. 1 M k . — Sam uel K r a u s s , G riec h isc h e u nd la tein isch e L e h n w ö rte r im T a lm u d , M id ra s ch u n d T a rg u m . I I . T h e il. M it B em erk u n ge n v o n Im m a n u el L o w . P r e is ­ g ek rö n te L ö s u n g d e r L a tte s ’ schen P re is fra g e . B e r lin N W . 7. 1899_, S.

C a lv a ry & Co. 28 M k . — A n a th o n A a l l , G esch ich te d e r L o g o s id e e in d e r ch ris tlic h en L ite r a tu r. M it U n te rstü tzu n g d e r S tiftu n g F r i t j o f N a n sen ’ s zu r F ö r d e ru n g d e r W issen sch aften v e rö ffe n tlic h t. L e ip z ig 1899, O . R . R e isla n d . 10 M k .________________________________________________

f

. Allerhöchste Auszeichnungen:

S Orden, Staatsmedaillen etc«.

% g M M E R

JPianinos 450 Mark an, F l ü g e l 10jährige Garantie, Harmoniums 95 Mark an.

A b z a h lu n g gestattet. B aar, R a b a tt u nd F reisen d u n g, mm

Fabrik: W. Emmer, Berlin, Seydelstr. 20.

P re islisten , M u sterb ü ch er umsonst.

Den Herren Pastoren und Lehrern Ausnahmepreise.

Verantwort! Redakteur: Dr. C. E. Luthardt, - Verlag von Dörfllinpr & Franke, Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzig.

Hierzu eine literarische Beilage von Richard Mühlmann’ s Verlag (Max Grosse) in Halle a. S.

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