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Ew. u find mit den Bestrebungen eines Theils der polnischen Bevölkerung Ihrer Diöcese zur nationalen Reorganisation des Grossherzogthums Posen, als Mitglied der zu diesen Zweck in Posen zusammengetretenen Commission (...) : Bromberg den 18. April 1848

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Academic year: 2022

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(1)

E

w .

rc. find nndE^Bestrebungen eines Theils der polnischen Bevölkerung Ihre r Diöcese zur nationalen Reorganisation des Großherzogthums Posen, als M itglied der zu diesem Zweck in P o

fett zusammengetretenen Commission,

v

ö llig

v

e r tr a u t, und kennen daher auch die von derselbet schon getroffenen M re geln

, w

ie die beklagenswerthen F olgen der letzteren.

E

w.

rc. kann also nicht unbekannt geblieben sein, daß m an den friedlichen, d. h. den bei weitem größten T h eil der polnischen Bewohner des Großherzogthums zu einer feindlichen Schüö- erhebung gegen die bestehende R egierung durch alle G ra de des physischen und moralischen Z

w

a n ­

ges genöthigt, und namentlich durch die Geistlichen I h r e r Diöcese den religiösen F an a tism u s des gemeinen M annes bis zur Raserei gesteigert hat.

Wenn es nun wahr ist, daß die Religion, als das heiligste uns vom Schöpfer anvertraute G u t

,

über die irdischen Verhältnisse der Menschen so erhaben ist,

w

ie der A llmächtige, dessen E r

-

kennung und Verehrung sie unter uns vermitteln soll; wenn es nicht minder

w

ahr ist, daß insbe­

sondere die katholische R elig io n jenen Grundsatz bis in seine äußersten Consequenzen durchzuführen und deshalb von jeher dahin gestrebt h a t, den religiösen C ultus von dem Einflüsse der S taats

-

Regierung unabhängig zu machen; so folgt daraus die unzweifelhafte W ahrheit, daß jeher M ­

brauch der Religion zur Erreichung irdischer, sei es politischer oder privativer Zwecke eine E ntwür­

digung des Allerheiligsten is t

,

und als eine verabscheuungswürdige G otteslästerung gebrandmarkt werden muß.

Dieses Verbrechens, E

w.

rc., haben sich gegenwärtig zahlreiche Geistliche Ih r e r Diöcese schuldig gemacht

,

welche m it heimtückischer A rglist von der Kanzel herab und im Beichtstuhl ihre Gemeine glauben machen, daß die politische Bewegung, von der jetzt ganz E uropa und der P re u­

ßische S ta a t insbesondere ergriffen ist, a u f die Unterdrückung des katholischen G laubens gerichtet sei, und dadurch die polnischen Bewohner der P rovinz m it dem glühendsten Haß gegen ihre deut­

schen M itbrüde r erfüllen.

W ie frech,

w

ie schamlos diese Lüge ist, müssen E

w.

rc.

, w

ie jeder Unpartheiische anerken­

nen, und deßhalb auch die tiefe Entrüstung gerecht finden,

w

orin jene schmachvollen Umtriebe der Geistlichkeit die ganze deutsche Bevölkerung des Großherzogthums versetzt haben.

W ir Unterzeichnete, denen die W ah ru n g der deutschen Interessen von den deutschen und deutsch-gesinnten Bewohnern des Netzdistrikts anvertraut

w

orden, sind weit davon entfernt, jener nationalen Reorganisation des Großherzogthums zu widerstreben, insoweit sie sich nämlich als das Bedürfniß eines allgemeinen Volkswillens mit ruhiger Besonnenheit zu erkennen geben sollte; aber

w

ir halten es eben darum im Interesse beider Nationalitäten für unsere heiligste Pflicht, gegen jeden Z

w

ang, welchen man der freien Aeußerung des Volkswillens auferlegt, aufs feierlichste zu

protestiren. Insbesondere müssen

w

ir daher die Umtriebe der katholischen Geistlichkeit zur F a n a ti- sirung des Volkes als das boshafteste und gefährlichste M itte l zur Unterdrückung der freien Volks­

meinung und zur Verbreitung einer allgemeinen Anarchie bezeichnen.

Hiernach geht an E

w.

Erzbischöfliche Hochwürden die dringendste B itte

:

in ähnlicher A rt wie es bereits durch den Bischof von Culm Herrn Sedlag geschehen, schleunigst an alle Geistlichen ihrer Diöcese einen H irtenb rief zu erlassen und ihnen darin bei den strengsten kirchlichen S tra fe n anzubefehlen, weder in noch außer der Andacht fernerhin den Glauben zu verbreiten, als werde bei den jetzigen politischen Bewegungen die katholische Religion irgendwie bedroht, vielmehr, wo dieser Irrw a h n schon besteht, ihn m it der ganzen K r a f t ihre s geistlichen Ansehens zu bekämpfen und die gewissenhafte Aufrechterhaltung der gesetzlichen O rdnung als den einzigen zum H eil führenden W eg

zu bezeichnen.

(2)

Sollten Ew. rc. unserer eben so gerechten als billigen Forderung durch öffentliche Bekannt-

machung des erbetenen Hirtenbriefes nicht sogleich entsprechen

,

so werden Sie uns dadurch die traurige Ueberzeugung aufdringen, daß Sie die verabscheuungswürdigen Umtriebe jener verblende­

ten Geistlichen, wenn nicht Selbst theilen, so doch mindestens zu bekämpfen nicht den M uth haben, welcher Ih r e r hohen kirchlichen Stellung allein die Würde verleihen kann.

Mögen-dann die blutigen Folge» auf das Haupt desjenigen kommen, welcher durch seine

Weigerung die Gräuel eines Religionskrieges heraufbeschworen ljat.

Bromberg den 18. April 1848.

Dev Central ff BnrgerausfchuH für den Netzdistrikt

zur Wahrung der Preußischen Interessen int Grosz

herzogthnm Posen.

An

Se. Erzbischöfliche Gnaden den Herrn Erzbischof voll Gnesen u. Posen Dr. v. Przyluskt

in

Posen.

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