• Nie Znaleziono Wyników

Einwohner des Grossherzogthums Posen! [Incipit:] Die Reorganisation der Provinz, wie sie Se. Majestät versprochen, soll beginnen ; ich bin dazu mit den nothingen Vollmachten versehen. [...]

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Einwohner des Grossherzogthums Posen! [Incipit:] Die Reorganisation der Provinz, wie sie Se. Majestät versprochen, soll beginnen ; ich bin dazu mit den nothingen Vollmachten versehen. [...]"

Copied!
2
0
0

Pełen tekst

(1)

Reorganisation der Provinz, wie sieSe. Majestät versprochen, soll beginnen;

ich bin dazu mitden nöthigen Vollmachten versehen. Ich hoffe, dasVertrauen der

ganzen Bevölkerung kommt mirbeidem schwierigen Werke entgegen, dürfte ich das

nicht hoffen, würde ich den sonst so ehrenvollen Auftrag nie übernommen haben.

Polen! Ihr wünscht eine nationale Regierung, ein nationales Gerichtsverfah­

ren in Eurer Sprache, Ihr werdetBeides haben; als erste Sicherheit dafür haben

Se. Majestätbestimmt, daß einMann polnischer Abkunftan die Spitze der Ver­

waltungsbehörde treten, und daß die freie W ahlderLandräthe wiedergegeben werden

soll. Ihr wünschteinenationaleBewaffnung,Ihr habt sie schon an der Landwehr;

es giebt keine volksthümlichere als diese. Alles was Ihr wünschen könnt, w ird sich

leicht an sie anschließen, und ich werdegernVorschläge erfahrenerMännerunter Euch

entgegennehmen über Aenderungen, welche etwa begehrt werden könnten, wie z.B .

Abzeichen und Dienstsprache.

Deutsche! HegtkeineBesorgniß;dieRechte, welcheEure SpracheEuchgiebt,

sind unverletzbar, ganz Preußen gewährt sie Euch. Als leitendes Princip für die

künftigen Einrichtungen steht fest, daß jeder in seiner Sprache regiert werde, in ihr

sein Rechtempfange. Keiner sott nöthig haben zu irgend welcher Behörde in einer

andern Sprache zu reden alsin der seinigen, noch darf eranders als in ihr beschieden

werden oderseinUrtheil empfangen. HabtVertrauen zuEuren polnischenLandsleuten,

bei aller ntürlichen Aufregung der letzten Zeit haben sie doch die ernstesten Anstren­

gungen gemacht,Keinem von Euch zu nahe zu treten. Einzelnes ist eine Ausnahme,

die sie selbst beklagen, und auch Einzelne von Euch haben nichtimmer das rechte

Maaß gehalten.

Darum vorAllem keine gegenseitigen Anschuldigungen, setztnur aufdasGanze,

seid nachsichtig und milde gegen das Einzelne. In der Einigkeit seid Ihr stark, in

der Entzweiung jedem Winde, der von Außen kommt, Preis gegeben.

Nach diesen allgemeinen Andeutungen soll nun sofort ans Werk geschritten wer­

den. Aber eine Vorbedingung muß ich machen: Zuvor mußOrdnung undGe­

setzlichkeitvollkommen wieder hergestellt sein. Csdarfkeine Auctoritätim Lande ge­

ben, welche nichtvon der Regierung ausgeht, nichtvon ihr sanktionirtist.

Von den bestehenden Lomitö's kann ich nur die bestätigen, welche lediglich lokale

Zwecke, dieöffentliche Sicherheit, im Auge haben und deren Fortbestehen dieOrtsbe­

hördenwünschen,alleanderenmüssensichsofortallerundjederöffentlichenHandlungenthalten.

Jede ungeregeltefreiwilligeBewaffnung inTrupps wirdim eigenen Interesse der

Nationalitätgutthun,sich unverzüglich aufzulösen. Cs droht fürjetzt noch keine Ge­

fahrvonAußen.Trätesieuns nah, so würdeichdererstesein,welcherdieVaterlands­

liebeder Eingeborenen zu jederAnstrengung aufforderte. Fürjetztkann Jederruhigin

seineHeimath zurückkehren. Eure Gefahrist auch die unsrige, und wir werden dann ihr

zusammen entgegentreten. Was bis jetzt geschehen, ist nur eine unzeitigeVerschwen­

dung von GeldundKräften.

Wer sich dem Dienste derWaffen aber widmen w ill, kann sich bei den Landwehr-

Kommandeuren melden, erwird, wenn er dienstfähig ist, eingestelltwerden.

Polen! Die edelstenMännerunterEuchhabenmirihreMitwirkungfürdieHer­

stellung derOrdnung, wieich sieverlangen muß, zugesagt;ich werde michinihrerBe­

gleitung bald überzeugen, ob meineWünscheüberallerfülltsindund dann soll es schnell

ans Werk gehen. Bis dahin kann nur vorbereitend berathen werden. Ich werdedazu

Männerjeden Standes, jeder Sprache in angemessenem Verhältnisse heranziehen und

hoffe sicher S r. MajestätRegierung nur solcheVorschläge zu machen, welchedasZei­

chen gerechterAbwägung aller Interessen an ihrer Stirne tragen.

Noch einmalalsoOrdnung, Ruhe, Gesetz! Ohne Ordnungkeine Freiheit, und

Polen!bedenktwelches unverhoffte volleMaaß bürgerlicher und politischerFreiheitIhr

durchdiegroßen Gaben der letzten Wochen mituns genießt, mehrals einer von uns

zu erleben hoffte. WolltIhr aber unsere Freiheitmitgenießen, müßtihrzunächstauch

in unsereOrdnung eingehen.

WerdetIhrzu derselben zurückkehren, Euch geordnetund ruhiginEureHeimath

begeben, so verbürge ichEuchfürdasGeschehene die vollständigste AmnestiebeiSr.

Majestätzu erwirken. Posen, den 6.April1848.

DerKönigl.Kommissarius undPräses derKommission zurReorganisation desGroßherzogthums Posen.

v

Willifen,

General-Major.

(2)

Cytaty

Powiązane dokumenty

bend genug, aber der besprochene Aberglaube erzeugte in mehr als einem Falle noch weit furchtbarere Thaten. Unter den irischen Emigrirten in New-Bork verbrannten — wie im

Bedenkt, polnische Brüder, daß Deutschland Euer natürlicher Bundesgenosse ist, daß die Fesseln Eurer Nationalität nicht mehr im Großherzogthume, sondern in Warschau zu lösen sind..

verspricht er gleiche Rechte und den Beamten sogar die Belassung ihrer Aemter, den Juden aber, die seiner Ansicht nach trotz ihrer deutschen Bildung und Gesittung keine Deutsche,

Es sind Thatsachen, die vor Euch stehen, Euch Geschichte lehren, Euch auffordern, alS.. Männer der freien That Euch zu betheiligen an dem neuen auch hier in 'S

W ir hätten zu erwarten, daß Eure katholischen Kinder, wenn sie auch arm sind, aber dabei Fähigkeiten haben, und sich bei regem Fleiße irgend einem Berufe widmen wollen, dereinst ein

werden, dergestalltj daß bei einem Jnfanterie-Regiment jährlich Io Mann mehr aus dem Canton ausgehoben werden, als der Einlcinder --Abgang wörtlich beträgt und für

pört über diese Schmach, aber den H errnv. W illisen empört nichts, nicht einmal die offenen Demonstrationen der Soldaten und des deutsche» Volkes. E r verweilt ruhig im

Reorganisation derProvinz zugesichert worden, und es steht nicht zu bezweifeln, daß dieser Zusicherung Folge gegeben werden wird. Die deutsche Bevölkerung ist sowohl ihrer Zahl