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Theologisches Literaturblatt, 11. Oktober 1912, Nr 21.

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r d e r th e o l o g i sc h e n W i s s e n s c h a f t und P r a x i s

herausgegeben von

Dr. t h e o l . L u d w i g I h m e l s

Professor der Theolooie in Leipzig.

Nr. 21. Leipzig, 11. Oktober 1912. XXXIII. Jahrgang.

Eradieint vierzehntfigig Freitags. — Abonnem.ntapreia jährlich 10 J t. — Insertionsgebühr pr. geap. Petitzeile 30^. — Expedition! KOnigatraaae 13.

Das Neue Testament und der Talmud. III.

Lehmann-Haupt, Prof. Dr. C. F., Die Geschichte Judas u.Israels im Rahmen der Weltgeschichte.

Herrmann, Lic. Johannes, Die soziale Predigt der Propheten.

Valeton, J . J . P., D., Gott und Mensch im Lichte der prophetischen Offenbarung.

Tan den Bergh van Eysinga, G. A., Die hollän­

dische radikale Kritik des Neuen Testaments.

Schumacher, Dr. Heinrich, Die Selbstoffenbarung Jesu bei Matth. 11, 27 (Luk. 10, 21).

Stoseh, G. Lic. theol. P astor, Die apostolischen Sendschreiben.

W eise, D. Bernhard, Der Gebrauch des Artikels bei den Gottesnamen.

Barth, Lic. C., Die Interpretation des Neuen Testaments in der Valentinianischen Gnosis.

Weyh, Dr. Wilhelm, Die syrische Barbara-Legende.

Bacpei'ÖTji;, OiXctpexo?, ’ExxXvjataaTixyj '‘Io'copia.

Lalble, Wilhelm, Moderne Irrtiimer im Spiegel der Geschichte.

Schmidt, P. W ., S. V. D ., Der Ursprung der Gottesidee.

Weber, Paul, Kunst und Religion.

E noke. D. K arl, Recht und Pflicht der evange­

lischen Kirche.

Mirbt, Geh. Konsistorialrat Prof. D ., Die Frau in der deutschen evangelischen Auslands­

diaspora und der deutschen Kolonialmission.

Neueste theologische Literatur.

Das Neue Testament und der Talmud.

(Vgl. Theol. Lit.blatt N r. 5 u. 17, ausserdem Theol. Lit.zeitung N r. 17.)IIL

Oft schon habe ioh erklärt, es sei eine Ehrensache fflr die Christenheit, dass man w ie alle anderen Sprachen auoh das

„Rabbimache“ (Neuhebräisch m it Einschluss des Aramäischen in den Talm nden und Midraschen) bei christlichen Lehrern lernen könne. Ob man Chinesisch, Japanisch oder etw a eine Sprache Afrikas bei einem Christen oder einem Jaden lernt, ist gleichgültig. Auch das Rabbinische kann man bei Juden lernen, nnd man wird es bei ihnen bis zn einem gew issen Grade lernen sogar fast müssen. Aber die rabbinische Literatur hat für die Juden religiöse Bedeutung nnd muss (oder sollte dooh) seitens der Juden wesentlich von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet werden. D ieser ist aber für uns teils gar nicht, teils nioht in derselben W eise w ichtig. U nsere Teilnahm e haftet mehr an Sprachlichem , Sachlichem , Geschichtlichem, Folklore. Und das Jüdisch-T heologische vom christlichen Standpunkte aus zu be­

trachten müssen wir w ie das R echt behaupten, bo auoh die M öglichkeit haben.

Christliche Lehrer dieses W issensgebietes also müssen vor­

handen sein. Aber „es unterwinde sioh nioht jedermann, Lehrer zu sein u. W er hier lehren will, m ass gründlich gelernt haben (was anfangs ohne jüdische Lehrer kaum m öglich), damit er nioht den Juden gegenüber Bohwere Blössen sich geb e und da­

durch der Achtung, w elche der von Christen gepflegten W issen­

schaft gebührt, Schaden zufüge.

W er auf diesem mit Dornen und Steinen besetzten Gebiete Früchte ernten will, ohne gerodet, gedüngt, gepflügt, geBät und g eeg g t zu haben, der schadet nicht nur seinem eigenen Rufe, sondern bringt auch das w issenschaftliche Arbeiten der Christen bei den Juden in Verruf. D aher muBB von sachkundigen Christen ernstlich Verwahrung eingelegt werden gegen v o n g r o b e n F e h l e r n w i m m e ln d e u n d d o o h a n s p r u c h s v o l l a u f ­ t r e t e n d e V e r ö f f e n t l i c h u n g e n christlicher „Gelehrter“. E ine solche V eröffentlichung liegt vor in 0 . Holtzmanns Ausgabe des ToBephtatraktats Berakhoth.*

* H o lt z m a n n , D. Oskar (a. o. Prof. d. Theol. in Giessen), D er Tosephtatraktat Berakot. Text, Uebersetzung und Erklärung. Giessen

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D er Verf. ist mir persönlich unbekannt. Ein Unrecht, das er mir angetan hat (s. Theol. Litbl. Nr. 16, Sp. 3 8 3 , u. Nr. 17, Sp. 4 0 8 ) beeinflusst mein U rteil nicht. D ies Urteil beruht viel­

mehr auf genauer sachlicher Prüfung, und Beine Veröffentlichung ist veranlasst durch die Kunde, dass Beitens jüdischer Gelehrter gegen solchen Betrieb der W issenschaft, w ie Herrn 0 . H oltz­

mann und Genossen gut dünkt, scharfer Widerspruch zn er­

warten ist. — Mein hartes Urteil zu begründen bin ioh ver­

pflichtet. D iese Pflicht erfülle ich im Folgenden.

D ie älteste jüdische Literatur ansser den Apokryphen und Pseudepigraphen kann man (wenn auoh nioht naoh strenger L ogik, so dooh sachlich) einteilen in Gebete, Halakha und H ag- gada. D ie ältesten uns erhaltenen halachiachen W erke sind (ausser den halachisohen B estandteilen einiger Midrasche) die Misohna und die Tosephta. Gründliche B eschäftigung m it letzterer wäre in hohem Grade lohnend für das Verständnis nioht nur der Misohna, sondern des Judentums der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte überhaupt, also auoh des Bodens, auf dem zu einem erheblichen T eile das Christentum er­

w achsen ist.

D ennoch haben in neuerer Zeit eigentlich nur zw ei jüdische Gelehrte der Tosephta eingehende und andauernde Studien ge­

widmet: M. S. Zuckermandel (früher Rabbiner in Pasew alk, jetzt in Breslau lebend) und Adolf Schwarz (Rektor der Israelitisch- Theologischen Lehranstalt in W ien). Ersterer hat sich duroh gute H erausgabe des (früher) Erfurter (jetzt Berliner) K odex m it den Varianten der W iener Handschrift (Pasewalk 1 8 8 0 ; Supplem ent Trier 1 8 8 2 ) ein grosses Verdienst erworben. Ausser­

dem hat er in zahlreichen Aufsätzen seit 1 8 7 4 die Ansicht ver­

treten: D ie T osephta sei eigentlich die Misohna (genauer: der R est der Misohna) des palästinischen Talmuds, „unsre Misohna“

(das gew öhnlich M. genannte W erk) sei Bpäter in Babylonien redigiert. Ich halte das für falsch und bin der traditionellen Auffassung, dass „unsre Mischna“ in der Hauptsache das W erk

„R abbis“ (R. Jehuda ha-nas'i) ist. D ie Tosephta setzt die Mischna voraus und dient zu ihrer Erläuterung und Ergänzung.

1912, Alfred Töpelmann (X V I, 99 S.). 7 Mk. [Nebentitel: Beihefte zur Zeitschrift für die alttest. Wissenschaft, H eft X X III.]

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Adolf Schwarz (D ie T osifta des T raktates N esikin B aba Kam m a geordnet and komm entiert. Mit einer E inleitang: D as Verhältnis der T osifta zur Mischnah. Frankfurt a. M. 1 9 1 2 ) hat mit scharf­

sinniger Gelehrsamkeit zn zeigen gesucht, dass wir in der T osephta die ans der Mischna des R. Me'ir und später die aus der Misohna R abbis ausgeschiedenen und dadurch nicht-kanonisch gew ordenen Bestandteile haben. E in ige Bem erkungen aus der Am oräerzeit sind später eingedrungen. (Ueber Schwarz vgl. auch L. A. Rosenthal, Jttd. Litteratur-Blatt 1 9 1 2 , H eft 2.)

Trotz der hohen W ichtigkeit der T osephta ist bis zum An­

fang unsres Jahrhunderts nur ein T eil übersetzt w orden, und zw ar die 3 1 Traktate der ersten, der zw eiten und der fünften Ordnung von Blasius U golini in den Bänden 17 bis 2 0 seines Thesaurus antiquitatum sacrarum (V enedig 1 7 5 5 — 57 ), leider

„eilfertig“ und in ein „barbarisches Latein“. Mit groBser Freude habe ich es daher begrüsst, dass vor 1 0 Jahren Heinrich Laible als erstes Stück einer vollständigen Tosephtaübersetzung (an diesem R iesenw erke ist seitdem rüstig w eiter gearbeitet worden) eine deutsche U ebersetzung des Traktats Berakhoth hat drucken lassen (Programm des E g l. Progym nasium s zu Rothen­

burg o. T ., 1 9 0 2 [3 2 S.]).

Herr 0 . H oltzm ann hat diese U ebersetzung, die turmhoch über der seinigen steht, im Vorwort gar nioht erwähnt, im T ex t nur einm al (S. 30 ) den T itel angeführt und nur noch zw eim al (S. 4 7 . 94) den N am en Laibles genannt, obw ohl er die sehr sorgfältige A rbeit dieses Gelehrten viel (freilich nicht genau genug) benutzt hat, ja sogar zw eim al einen Druckfehler einfach abgeschrieben hat (S. 8 8 Anm. lies: Ps. 3 5 , 1 0 statt 3 0 , 5 ; S. 9 4 Anm. lies: Jes. 4 0 , 17 statt 6 0 , 17).

N ach diesen einleitenden B em erkungen w ollen wir nun das für 1 0 8 bedruckte Seiten 7 Mk. kostende Buch des Herrn 0 . Holtzm ann im einzelnen betrachten.

1. T e x t . 1. Herr Holtzm ann erklärt, der Ausgabe von Zuckermandel gefolgt zu sein. D iese ist, w ie schon erwähnt, ein, im allgem einen genauer, Abdruck der Erfurter Handschrift.

Aber gerade in den ersten T raktaten, also auoh in Berakhoth, finden sich bei Z. sehr zahlreiche Fehler, die er aber S. 1 0 3 ff.

richtiggestellt hat. D iese Verbesserungen (es sind nach meiner Zählung zu diesem Einen Traktate über 1 7 0 !) hat Herr H oltz­

m ann ganz unbeachtet gelassen , obwohl neben sachlich un­

bedeutenden nicht w enige w ichtige sin d , z. B . S. 3 8 , 1 lies:

M incha-Gebet statt Mincha; S. 6 4 , Z. 11 fehlt ein ganzer Satz;

S . 6 6 , Z. 9. 1 0 sind sechs W orte zu streichen; S. 8 6 , Z. 2 f. die fünf W orte mit* bis a iö nicht im K od ex; S. 90, Z. 9 fehlen fünf W orte vor npsnnb.

2 . N och schlimmer ist, dass Herr 0 . Holtzm ann nicht einmal die 17 Seiten des Zuckermandelschen T extes richtig wieder­

gegeb en hat. S. 2, Z. 5 Herr Ho. *#, Zu. ‘isn; S. 4 , Z. 9 H o.

zw eim al “idb statt b'ib!; S. 6, Z. 4 Anfang fehlt ib nach l a x ; S. 1 2 , Z. 11 f. H o. nbnn ■’a statt rfenns; Z. 1 3 H o. □'''■'la und Z. 1 5 »‘mnrr’b statt und Sttirrb; S. 16, Z. 4 fehlt “12?; S. 2 0 , Z. 4 H o. -pNi statt ir.si; Z. 1 0 H o. “Q statt 'na = *<a“i p (der­

selbe Fehler S. 9 6 , Z. 3); S. 2 4 , Z. 11 Ho. ■np statt des Plurals S. 2 8 , Z. 4 f. tilge ib nach n ifn , nach mönpiBK fehlt ib h n v i; S. 3 0 , Z. 1 2 lies « m ; vor “lafctaia fehlt Diira; Z. 15 H o. p T n “1 statt des Perf.; S. 3 2 , Z. 1 2 H o. p statt “p ; S. 36, Z. 9. 1 1 . 1 3 H o. e iT ’B statt u m s , Z. 11 fehlt ibip nach s i a e a ; S. 4 4 , Z. 1 sind im T ex t und in der U ebersetzung 2 8 W orte ausgelassen; S. 4 6 , Z. 4 fehlt ■'Bb vor ■psou; Z. 6 fehlt ■’a vor trm ui; S. 5 2 , Z. 7 H o. Sing. "paa statt des Plurals; S. 5 4 , Z. 2

hat der K odex in^-iaa naniraiu; Z. 19 H o. rv^aian statt dea S in g.

m a n ; S. 5 6 , Z. 1 0 H o. r r so m statt l-PEani; S. 5 8 , Z. 1 H o.

na^an statt rnaan; Z. 2 H o. yitan statt yiTa; S. 6 0 , Z. 17 H o. qk Btatt n a i; S. 6 2 , Z. 1 H o. «bn statt « im ; Z. 8 fehlt “'asa vor rmrnu; Z. 12 f. H o. ab vnan statt ttbi w i ; Z. 1 6 Ho. ^ statt

*’bi; S. 6 4 , Z. 9 Ho. nbnro statt nbnn; S. 6 6 , Z. 2 H o. -,fwi statt intt»!; S. 6 8 , Z. 4 fehlt ns vor ta; S. 7 2 , Z. 2 H o. *pN statt la*’»; S. 7 2 , Z. 12 lies i s i ; S. 7 6 , Z. 12 H o. mnttia statt

•nmatia; S. 8 0 , Z. 1 0 hat der K odex zw eim al nmxb laaniaa;

Z. 1 4 H o. “p a a statt “pa*1; S. 8 4 , Z. 1 3 fehlt ^ax nach tctfai;

daselbst H o. ib« statt nbx; S. 8 8 , Z. 9 fehlt nbsn nach pitts;

Z. 12 H o. n n ^ a statt nnt*a (biblisch-hebr.); Z. 1 4 f. sind die W orte nana nmia um zustellen; S. 9 0 , 1 0 f. H o. dreimal ■prnia statt I ^ J a ; S. 9 2 , Z. 1 Ho. iniaa statt inxiäa; Z. 5 Ho. ■pttmaaia statt ittTnaaiü; Z. 1 3 f. H o. und lanoaama statt des singularischen Suffixes; S. 9 4 , Z. 6 ist das erste “in zu tilgen und “paaba zu lesen; Z. 1 2 H o. bda Btatt bia^a (Pi'el); S. 96, Z. 4 H o. •pnaim statt ■pnsiani; Z. 1 0 H o. nbis statt übisn; Z. 1 4 fehlt la x nach dem zw eiten ■pis; S. 9 8 , Z. 5 und 7 H o. nnst statt des überlieferten n x ; Z. 11 fehlt n x vor saiu; Z. 12 fehlt niaisi vor nxia; Z. 17 fehlt n«ni vor nb^a. U nd das ist nicht alles!!

B. D ie W iener Handschrift hat oft bessere Lesarten, die Z., w enn auch nicht alle, w enigstens in den Anm erkungen erwähnt.

Von Herrn H oltzm ann ist keine dieser Lesarten berücksichtigt.

S. 4 8 , Z. 9 (K ap. 3 , 2 1 ) z . B . ist gew iss o ^ n a n i („ u n d T röstungen“) zu lesen statt ö ^ a n n i.

II. E i n t e i l u n g u n d V o k a l i s i e r u n g . 1. „ D e r T ex t wurde s t i c h i s c h gedruckt, w eil so die eigentüm liche Schärfe der Juristensprache am klarsten zur D arstellung kom m t.“ In W irklichkeit hat Herr H oltzm ann mechanisch nach je 4 bis W orten (selten mehr oder w eniger) das Zeichen || gesetzt, ohne zu berücksichtigen, dass er dadurch oft Zusamm engehöriges auseinanderriss (z. B . S. 3 0 , Z. 10) und das Verständnis er­

schwerte. Vermutlich hat ihn das Beispiel von Ed. Sievers ver­

führt, dessen Behandlung der schlichten Erzählungen der GenesiB (Leipzig 1 9 0 4 . 0 5 ) den alten Hebräern schwerlich gefallen hätte.

2. D ie Vokalisierung, die Herr 0 . Holtzmann für eine gute Leistung zu halten scheint, ist voll grober Fehler. Nur einiges kann ich hier anführen. D as W örtchen n^bs „irgendetwas“ ist w enigstens dreimal S. 5 0 , Z. 1 0 ; S. 5 4 , Z. 9 ; S. 6 0 , Z. 8 oba

„sie alle“ gelesen. Statt ^bn Plural des Pron. demonstr. schreibt Herr H oltzm ann S. 5 2 , Z. 1 6 sibbn (genauer wäre *ibbn oder

^bbn) „ p reiset“ !, w obei nicht einm al das bedacht is t, dass hallelü so absolut nicht vorkommt (Jer. 3 1 , 7 anders). W enigstens sechsm al wird '■'bk d. i. sibs» durch dn qx w iedergegeben S. 3 0 , Z. 6. 9 ; 3 8 , Z. 4 ; 6 6 , Z. 1 (zweimal) und 3. Dreim al ist S. 4 2 für •psa „nach Art von“ ■psa (Quelle) gelesen und künstlich

„A uszug“ übersetzt! Statt ibn usw. (-pbn N am e eines Talm ud­

traktats) schreibt Herr H oltzm ann S. 4 2 . 8 0 usw. ib in ; statt nran^ S. 4 0 und oft nm np, wahrscheinlich an Qian lawp denkend!;

S. 1 4 viermal nb^ns statt nbna. U nm öglich ist n^njs S. 4 und sehr oft; lies entweder n*np? oder (m it erhaltenem tt) nt**np.

Statt Dniupa S. 3 8 (zweim al) ist nniajsa zu lesen. Andere Fehler:

n:pn S. 14, lies r o n ; D^asaa S. 2 8 , lies ö^asaa (daher S. 2 9 falsch erklärt); S. 3 2 . 3 4 vierm al an£ „nahe“ statt an£ „dar­

gebracht, geopfert“ (infolge der falschen Aussprache auch falsche Uebersetzung); S. 4 8 nibp vierm al statt n*ibp; S. 5 4 dreimal rvia'ap, lies nia^p; S. 9 4 zw eim al biaa Qal statt des P i'e i; S. 5 6 dreimal falsch osab statt öasb (Niph'al). Der Plural von rvoba heisst nicht n v sb a S. 1 0 ff., sondern nraba. Statt ia kxt’B

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S. 1 0 . 12. 9 4 lies ia sa'i*?. D a s Pron. demonstr. lautet im Sing.

fern, nicht w S. 12 und oft, sondern iT, vgl. schon 2 R eg. 6 , 1 9 und sonst m . Falsch ist das D agesch in "paan (Part. Pi'el) S. 8 und oft, in ■’ssn S. 1 2 , in S. 2 8 f. nach Schewa m obile! Statt n a a i S. 6 2 lies sussi.

Aber noch Schlimmeres. Herr Holtzm ann ist m it manchen Anfangsgrttnden der hebräischen Grammatik nicht bekannt.

S. 6 4 bildet er den Plural D^uauj zu isasr, S. 7 0 niirsj zu läs:!

Zahlwörter: S. 3 0 rvim ntos, lies “it o ; auch S. 4 2 , 1 4 u. 9 2 , 7 ist "ito? zu lesen; S. 3 4 , 2 steht srnto? nntt statt rnia? n n x !;

S. 4 8 , Z. 11 lies m it Zuckermandel niaiü n^\ai niuan, nicht mau? niöiü’i 'n. S. 2 6 , Z. 7 finden wir die Unform ipp&6a, S. 5 4 , Z. 17. 18 und S. 9 0 , Z. 3 ist daB Perf. ?pa statt 7p? vokalisiert, also dreimal! S. 6 2 , 16 r e ri? 1] wird übersetzt: „W ohlan, wir verkaufen ihn“. S. 8 2 , Z. 2 lies nana? statt m nns. Herr H oltz­

m ann w eiss nicht, dass die Verba in der 3. Person Perf.

vor Suffixen oft ein x zeigen (vgl. schon 2 Sam. 2 1 , 12 dsi&6fi).

D aher verballhornt er S. 5 4 is<b s in ■)ök, S. 6 0 “]tjiür in ‘|ius;

S. 9 4 dreimal in (Im täglichen Gebet heisst es nach dem gew öhnlichen alttestamentlichen Sprachgebrauch r to s.

Pathach bei iw.) S. 8 0 , 11 und 8 2 , 2 steht r a s statt naa (vgl.

L ev. 2 5 , 21 n irs“,). — Ich könnte nooh lange so fortfahren: ich m ag nicht mehr. N ur das sei noch bem erkt, dass Herr H oltz­

mann die Lesestütze * fast immer tilgt (ntntn, r&BFi, aber l m eist stehen lässt (ns*ia; S. 3 7 , aber ^ 3 S. 36).

III. D ie U e b e r s e t z u n g ist teilw eise buchstäblich, teilw eise zu frei, ausBerdem nicht immer richtig; die von Heinr. Laible ist, w ie schon gesagt, w esentlich besser. Gleich der erste Satz lautet ganz undeutsch: „V on w ann ab sagt man des Abends auf das H öre Israel?“ „In den Sabbatnäohten“ gem eint ist „an den Freitagabenden“. „Ihr Brot zu essen“ , gem eint ist „ihr Mahl zu halten“. I, 1 b tb n^ass bedeutet: „Es kom m t manch­

m al vor“, isa „nachdem “. I, 5 naKiB mpa weist, w ie oft, darauf h in , dass man vom Ortsbrauche nioht ab w eichen solle. I, 6 oan “nabn ist mehr als „ein von W eisen Erzogener“, ebenso cpiXo'oocpo; mehr als „ein die W eisheit Liebender“. I, 9 nss ist

„respondieren“. I, 1 0 (S. 11, Z. 8) i c n ist nicht „verstehn“, sondern „durch Schriftdeutung erw eisen“. D rei Zeilen später, Btatt „und Gelehrte sagen“ schreibe „die Gelehrten (W eisen) aber sagten“. S. 1 1 , Z. 19 f. tpoia fitnn bedeutet nicht „A egypten ist beigefügt“ (als wäre spöia Part. Passivi!), sondern „du wirst A eg. beifügen“. S. 1 1 , Z. 2 1 und m ehrfach, in bedeutet nioht: „w ie hervorgeht aus dem“, sondern „einen ähnlichen W ert habend, gleich; desgleichen“, vgl. Mischna Sanhedr. 13, 8 u. o.; die Erklärung in der A nm erkung ist falsch. S. 15, Z. 2 f.

'*01 niaa fiiüa ist nicht zu übersetzen „Mose ist Mose“, sondern

„Mose Mose, Abraham A., Jakob J., Sam uel S. [d. h. die W ieder­

holung des N am ens beim Anrufe] ist Sprache der L iebe und der Aneiferung“ ; Herr H oltzm ann hat nicht erkannt, dass hier die Stellen E xod. 3, 4 ; Gen. 2 2 , 1 1 ; 4 6 , 2 ; 1 Sam. 3, 1 0 ge­

m eint sind. V gl. die Parallelstellen in Siplira und N um . Rabba Sektion 1 4 , welche durch Setzung von m s “im zugleich b e­

weisen, dass m it on n n „Sie sind dieselben“ (nicht: „Sie sind’s“) eine neue Erklärung beginnt. S. 14, Z. 8, die häufigen Schul­

ausdrücke bis*’ T und “iaib "Kain - . - sind falsch übersetzt; der erBte / ist gar nicht erklärt, der zw eite falsch (vgl. Bacher, T erm inologie 1 , 7 2 , u. m eine Einl. in den T alm ud, 4 . A u fl., S. 4). S. 14, Z. 11 <1313^ ist „göttliche G nadengegenw art“, nicht einfach

„W ohnsitz“. S. 1 4 , Z. 1 2 f. ist ganz missverstanden, w eil Herr Holtzmann nicht einm al die Partikel Kt? kennt (Aboth 3, 8 ; 4 , 5 ; 6, 6 ; Bacher, Term inologie 1 , 99)! S. 16, Z. 2, in Gen.

2 2 , 1 4 bedeutet “im „so dass“. S. 1 7 , Z. 6 lies: „zerstört bis auf den Grund“. S. M , Z. 5, \ ptor „sich vorbereitend auf etw as“ ist zu unterscheiden von a p io s „beschäftigt m it etw as“

(vgl. Zuckermandel, D ie Erfurter Handschrift der T osefta, Berlin 1 8 7 6 , S. 25). S. 2 4 , Z. 7, w enn Herr Holtzmann "^p bsa „ein gerade Verhinderter“ übersetzen w ollte, musste er w enigstens eine erläuternde Bibelstelle (etw a D eut. 2 3 , 1 1 ) hinzufügen.

S. 2 4 , Z. 9 oip a baa ißt „jedenfalls“, nicht „von jeder Seite“.

S. 2 4 , Z. 12 » is n ist nicht „verbreiten“, sondern explicare, ex- ponere (vgl. Einl. in den Talmud S. 2). S. 3 4 , Z. 7 übersetze:

„W enn jemandem sein Gebet im Munde geläufig is t, so ist’s ein gutes Zeichen für ihn“. S. 4 0 . 4 1 steht fünfmal „man w iederholt“ statt „man lässt wiederholen“. S. 4 8 , Z. 1 0 ^ a ^ tob )ferwidert ihm nioht“ (Herr H oltzm ann „erwidert es nioht“).

S. 5 5 , Z. 12 „so spricht er“ (Herr H oltzm ann „so spricht m an“).

S. 60, Z. 3 rp b n a darf nicht „Messer“ übersetzt werden. S. 6 4 , Z. 9 y s p nicht „machte es kurz“, sondern „sprang auf“. S. 7 0 , Z. 7, Herr H oltzm ann falsch „w eil man die gleichen Geschöpfe nicht kennt“ statt „w eil die Sinnesart (d ie A nsichten) der Menschen verschieden ist (sind)“, vgl. die Erzählung über Pappos ben Jehuda s. m eine Schrift „Jesus . . nach den ältesten jüd. An­

gaben“, L eipzig 1 9 1 0 , § 9 c. d. Und so w eiter!!

IV. D ie E r k l ä r u n g leidet schwer darunter, dass Herr H oltz­

mann die jüdische traditionelle A uffassung nioht kennt und sie (daher) gering schätzt. V iel, viel konnte er z. B . aus den Schriften von W . Bacher lernen. H ier nur einige w enige B e­

merkungen. Meine Zeit iBt zu kostbar, als dass ioh diese W indeln noch lange waschen dürfte. S. 2 4 (2, 11) naonb vgl. S. Krauss, Talmud. Archäologie 2 , 6 9 . S. 2 9 (2, 16) Von K ot soll man des Geruches w egen, der die Andacht stört, beim B eten sich fern halten. S. 3 0 !=a o^a ist nicht „irgend­

w elches W asser“, sondern „W asser, w ie w enig es auch sei“.

S. 3 2 (2, 2 0 Ende) hat Herr H oltzm ann die ausnahm sweise be­

rücksichtigte Variante b ei Zuckermandel falsch verstanden:

la ib -p “i£ ‘pKi muss zw eim al stehen, auch nach oibn\ S. 3 5 , zu d ip an „G ott“ vergleiche vielmehr F . W eber, Jüd. T heologie, 2. Aufl. S. 1 4 8 f., und G. Dalm an, W orte Jesu 1 , L eipzig 1 8 9 8 , S. 1 8 9 f. S. 4 7 (3, 20 ), die Erfurter Handschrift hat “fflp, T opf­

händler, und 1 .1 . K ahan hat dafür “njr, Karrenführer, verm utet;

nicht umgekehrt. S. 6 0 , Z. 3. 4 niahb D^ai “huk ist aus E xod.

2 3 , 2 ; zur Sache vgl. Einl. in den Talm ud S. 5. In naifit « in S. 61 (4, 16) ist nicht G ott, sondern die H eil. Schrift Subjekt, vgl. B acher, Terminol. 1 , S. 5, X ^ et ^ Ypacp^ Röm. 4 , 3 und mehrfach, auch bloss Xlyet Röm. 1 5 , 1 0 ; Gal. 3, 1 6 ; Eph. 4 , 8 . S. 6 2 , Z. 1 Zu D n^p^ vermisst man eine B em erkung; desgl.

zu S. 7 2 n an d^o (L evy, W örterbuch 3 , 5 9 5 a ; Petuchow ski zu Jebamoth 8, 4). W er zu 5, 14. 15 „unsaubre Gelehrsamkeit“

und „schm utzige Spielerei“ schreiben kann, hat von der religiösen Sorgfalt der H üter deB Gesetzes doch falschen Begriff; man kann die kasuistischen Erörterungen der Scholastiker vergleichen.

S. 7 3 (5, 16), zu „W er zur H älfte S k lave, zur H älfte frei ist“

bemerkt Herr Holtzm ann: „auch das m üssige Haarspalterei bei einem kaum denkbaren Fall“. Aber Fälle dieser Art sind wirklich vorgekom m en, s. Mischna Pesachim 8, 1 und das in meiner A usgabe (L eipzig 1 9 1 1 ), S. 2 5 Angeführte. S. 7 3 , zu n a s a vgl.

H . Sachs, D ie Partikeln der Mischna, Berlin 1 8 9 7 , S. 5 1 . Geradezu ungeheuerlich ist trotz der versuchten Recht­

fertigung S. X die W iedergabe des GottesnamenB durch „Jeja“.

W ie in vielen Bibelhandschriften, namentlich in spanischen, nicht rrim , sondern m m geschrieben ist (z. B. in den Petersburger Codices 5 7 . 6 2 . 6 5 . 7 0 — 7 6 . 8 5 . 8 6 . 9 0 . 1 0 3 . 1 0 9 . 1 1 2 — 1 1 5 .

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1 2 8 — 1 3 0 , iß ein igen n w Pet. 6 3 . 1 3 2 vgl. 86), so Lat man auch die A bkürzung oft ^ geschrieben, ohne dass daraus etw as für die Aussprache geschlossen werden darf.

B e r l i m - L i c h t e r f e l d e W. Herrn. L. S track .

L e h m a n n - H a u p t , Prof. D r. C. F. (Berlin), D i e G e s c h ic h t e J u d a s u n d I s r a e l s im R a h m e n d e r W e l t g e s c h i c h t e . (R eligionsgeschichtliche V olksbücher. II. R eihe, 1. und 6. H eft.) T ü bingen 1 9 1 1 , J. 0 . B . Mohr (9 3 S. 8). 1 Mk.

D ieses H eft ist im Rahmen der religionsgeschichtlichen V olks­

bücher eine recht erfreuliche Erscheinung. E s liefert ein leb ­ haftes Z eugnis von der allmählichen Gesundung der alttestam ent­

lichen Geschichtsforschung, die w ir vor allem der immer kräftiger fortschreitenden E rschliessung des alten Orients verdanken. D a ­ durch ist der B lick w eiter und freier gew orden, und die alten kritischen, von theologischen V oraussetzungen aas konstruierten Geschichteschemata, insbesondere das W ellhausensche, sind kräftig ins W anken gekom m en. D oppelt erfreulich ist es, dass hier ein Profanhistoriker das W ort ergreift, b ei dem keiner konservative V oreingenom m enheit argw öhnen wird. U nd nun lese m an, w ie einem solchen der alte B ericht Gen. 1 4 oder der von einem Aufenthalte Israels in A eg y p ten , von dem A uszugo und der Eroberung des Landes K anaan oder etw a auch die biblischen Er­

zählungen von Sanheribs K riegszu g oder von einer W egführung Manasses in assyrisch-babylonische G efangenschaft erscheinen.

U eberall bew ährt sich ihm gegenüber einstiger theologischer H yperkritik, dass wir allen Grund haben, dem K erne des B e­

richteten m it Vertrauen zu b egegn en . D och damit nicht genug, durch seine geschickte und sachkundige Inbeziehungsetzung der G eschichte Israels zu der ganzen w estasiatischen G eschichte fördert der V erf. die Erforschung jener an einer R eihe von E inzelpunkten positiv nnd verleiht seiner D arstellung derselben überall L eben und A nschaulichkeit. E inige w en ige unhaltbare religionsgeschichtliche U rteile, die man in dem H efte findet, w ie z. B . das über die E ntstehung des D euteronom ium s, muss man w eniger auf das K onto des V erf.s schreiben als derjenigen, von denen er sich theologisch hat belehren lassen. W enn er auf diesem G ebiete, w as zu hoffen ist, w eiter arbeitet, so wird er bald selbst erkennen, dass dieselben auoh hier keine zuver­

lässigen Führer sind. Sellin.

H e r r m a n n , Lio. Johannes (Professor in Breslau), D ie s o z i a le P r e d i g t d e r P r o p h e t e n . (Biblische Zeit- u. Streitfragen.

V I. Serie, 1 2 . Heft.) Gr. Liohterfelde-Berlin 1 9 1 1 , Edwin R unge (3 4 S. gr. 8). 5 0 Pf.

E ine treffliche k leine Schrift; präzise, klar und warm ge­

schrieben. S ie stellt sich der geistvollen, um fangreicheren U nter­

suchung K leinerts „ D ie Propheten Israels in sozialer H insicht“

als ein knappes K om pendium w ürdig zur Seite. In erster L inie reden im mer die Propheten selbst. Zunächst ihre U n­

heils*, sodann ihre Heils- und Heilandsbotsohaft wird auf ihren sozialen G ehalt geprüft. Sie Bind keine S ozialpolitiken w ohl aber Sozialethiker von im mer bleibender B edeutung. — Jedem , der die im K erne duroh die Jahrtausende sich gleich bleibenden sozialen F ragen unter biblischer B eleuchtung betrachten möchte, wird die Schrift ein sehr willkom m ener Führer sein.

Sellin.

V a le t o n , J .J .P ., D . (Professor in Utrecht), G o t t u n d M e n s c h im L i c h t e d e r p r o p h e t i s c h e n O ffe n b a r u n g . A lttesta­

m entliche A bhandlungen. Gütersloh 1 9 1 1 , 0 . Bertelsm ann (V III, 1 8 6 S. 8). 2 Mk.

Mehrere deutsche T h eologen , die den niederländischen Alt- testam entler V aleton als ihren Lehrer verehren, haben sioh zusam m engetan, um eine R eihe von A ufsätzen aus seiner Feder durch U ebersetzung der deutschen L eserw elt zugänglich zu m achen. D a s w ar kein unnützes U nterfangen; denn w enn auoh schon früher ein ige Schriften V aletons in s D eutsche über­

tragen worden waren, so verdient doch die theologische E igenart dieses Gelehrten b ei uns nooh mehr bekannt zu w erd en , als sie es bisher gew esen ist. W as V aleton auszeiohnet, ist eine höchst lebendige und fruchtbare V erbindung von gründlichem fachm ännischem W issen m it reifem Verständnis für die Grund­

tatsachen und Grundbedürfnisse unseres Christenglaubens. So sieht denn sein geschärftes A u ge aus den gelehrten E inzelfragen der alttestam entlichen W issenschaft überall eben die Problem e erw achsen, die sioh dem denkenden Christen unserer Zeit auch auf anderen Gebieten im mer w ieder aufdrängen; und gerade vom A lten T estam ent her em pfangen diese dann eine eigen ­ artige B eleuchtung. Besonders in den drei ersten unter den hier veröffentlichten A bhandlungen: „D er Baum der E rkenntnis des Guten und B ösen “ , „D as K önigtum in Israel“ , „Prophet g eg en Prophet“ prägt sich V aletons theologische E igenart schön aus; der G egensatz zw ischen göttlichem H eils willen und m ensch­

licher K ulturentw iokelung, das zw iespältige U rteil der religiösen Sittlichkeit über die staatliche G ew alt, die F rage nach den Kriterien der w ahren G ottesoffenbarung gegen ü b er falschem Prophetentum — das sind die Problem e, die hier in anziehender A rt behandelt w erden. D er dritte A ufsatz ist in der Stellung w ie in der B eantw ortung der F rage w ohl am besten gelungen.

Auoh in den drei prophetischen L ebensbildern, die sioh an- sohliessen: Jesaja, Jerem ia, D enterojesaja, ist das H auptgew icht auf die theologischen Grundgedanken in der P redigt eines jeden gelegt. T rotz mancher M einungsverschiedenheiten im einzelnen (besonders bei Jesaja und D euterojesaja) kann der R ezensent nur w ünschen, dass die gu te A bsicht der U ebersetzer, durch ihre A rbeit zur Verbreitung von V aletons Gedanken und Schriften beizutragen, sich gan z erfüllen m öge. D er gebildete L aie ebenso w ie der T h eologe w ird von der Lektüre der sechs A ufsätze reichen inneren Gew inn haben. D a s D eutsch der U ebersetzer liest sich im allgem einen g u t; „forsoh im Ausdruck“ (S. 55 ) sollten Jesaja und Jerem ia aber nioht genannt w erden. In den zahlreichen Stellenangaben sind die D ruckfehler leider nioht ausgeblieben.

G r e if s w a l d . A. A lt.

v a n d e n B e r g h v a n E y s i n g a , G. A ., D ie h o ll ä n d is c h e r a d ik a l e E r i t i k d e s N e u e n T e s t a m e n t s , ihre Ge­

schichte und B edeutung für die Erkenntnis der E nt­

stehung des Christentums. Jena 1 9 1 2 , E ugen D iederiohs (X IV , 1 8 7 S. gr. 8). 4 Mk.

E s w ird nur w en ig e Forscher in D eutschland geben, w elche den eigenartigen A nschauungen der sog. holländischen R adikalen huldigen oder Sym pathie entgegenbringen, aber jedem wird die von v. E y sin g a in dem hier zur A n zeige kom m enden B uche g eb o ten e, im w esentlichen rein historische, glatt und gew andt geschriebene D arstellung des Ursprungs, der E ntw ickelung und des gegenw ärtigen Standes der „holländischen Schule“ w ill­

kom m en sein, besonders darum, w eil ob eine solche orientierende D arstellung m eines W issens sonst so nioht gib t (vgl. etw a den A rtikel L o m a n in H R E .3 X I, 6 2 6 — 6 3 0 ; b ei F e i n e , N eutest.

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T h e o l.2 S. 8 verm isst man ein E ingehen anf die Holländer), sodann und vor allem darum, w eil eie uns die ganze religions­

geschichtliche B e w e g u n g , zum al auoh die A ufstellungen eines Arthur D r e w s und W . B enj. S m i t h , richtiger w ürdigen lehrt.

D a s Charakteristische des holländischen Radikalism us ist dies, dass seine A nhänger die E chtheit der vier H auptbriefe Pauli oder die Historizität Jobb oder beides leugnen (S. V II). A ls U rheber dieser Schule hat Allard P i e r s o n (1 8 3 1 — 1 8 9 6 ) zu gelten, der hochbegabte Sohn eines pietistischen Kreises, längere Zeit beredter W ortführer der modernen religiösen R ichtung in Holland, dann als A gnostiker sich von ihr trennend, anfänglich Pfarrer b ei der E glise W allonne ( 1 8 5 5 — 1 8 6 5 ), dann Professor der K irchengeschichte in H eidelberg und schliesslich Professor der neuen Literatur, A esthetik und K unstgeschichte in Amsterdam.

In seiner U ntersuchung über die B ergpredigt 1 8 7 8 kom m t er zu dem E rgeb n is, dass auch das synoptische, nioht bloss das johanneische B ild Jesu völlig ungeschichtlich sei, dass w ir von keinem Spruch, gesch w eige von einer überlieferten R ede Jesu w ie der B ergpredigt den U rsprung von Jesus behaupten können.

D ie Tradition, nach w elcher Jesus ein Lehrer gew esen, ist recht spät entstanden und jünger als die V orstellung von Jesus als H albgott. D ie „Christen“ haben das zu ihrer Zeit hochgehaltene Ideal der H ilfsbereitschaft, der D em u t, der D uldsam keit, der Todeaüberwindung nioht länger H erakles oder A sklepios g e­

n an n t, sondern Jesus Christus. Seine Lebensgesohichte, seine Lehre und Lehrw eise haben sie ersonnen durch Kom bination griechischer M ythen m it jüdischer Chokma, nicht vor 7 0 . D er Galaterbrief ist unecht; die anderen H auptbriefe sind zw ar auch nicht so sicher ech t, w ie man m eint, bew eisen aber, dass Paulus den historischen Charakter deB Christentums vernach­

lässigt und nur au f diejenigen E reignisse W ert legt, die geistiger D eu tu n g fäh ig w aren: K reuzigung, A uferstehung, Himmelfahrt.

N ach E y sin g a hat Pierson B r u n o B a u e r s „Kritik der pauli­

nischen B riefe“ 1 8 5 2 höchstwahrscheinlich nicht gekannt, sondern ist selbständig zu seiner A nschauung gekom m en, während „die deutsche W issenschaft es oft so darstellen w ill, alB ob in anderen Ländern nach einem längeren oder kürzeren Zeitverlauf w ieder zu einem gew issen neuen L eben erw eckt w erde, w as in D eutsch­

land selbst lan ge tot ist. . . . Vorsicht! . . . Pierson ist der selbständige Entdecker des schon von Bruno B auer in D eutsch­

land entdeckten, aber dort totgeschw iegenen Sachverhalts der paulinischen B riefe“. V on P i e r s o n h a t, trotz anfänglichen W iderspruchs, L o m a n entscheidende A nregungen em pfangen;

„v. M a n e n fusst w ieder auf L o m a n ; . . . beide haben B . Bauer, das e n fa n t te r rib le deutscher W issenschaft, nach Gebühr g e­

ehrt und von ihm lernen w ollen , überdies aber Beine A rbeit bedeutsam verbessert und w eitergeführt. S t e c k in der Schw eiz war, obw ohl er von Bauer gehört und von Lom an die Q u a estio n es P a u lin a e gelesen hatte, dennoch selbständig auf dem W eg e der inneren K ritik zu einem gleichartigen E rgebnis g e la n g t . . . W enn dann 1 9 0 0 der A m erikaner W . B enj. S m i t h bezeugt, erst nachdem ihm Belbst schon d ie U nechtheit der H auptbriefe festgestanden h ab e, habe er in v. Manens P a u lu s nachträglich d ie B estätigu n g seiner eigenen A nsichten gefu n d en , so stellt sich klar heraus, dass die radikale K ritik des N eu en T estam ents an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten ganz selb­

ständig aus dem natürlichen E ntw ickelungsgang der vorauB- setzungslosen (!) Kritik h ervorgegangen is t, also nicht der törichte E infall ein es vereinzelten H yperkritikers gescholten w erden darf“ (S. 7 f.). V öllige U nbekanntschaft eines Mannes w ie Pierson m it B . Bauer w ill m ir, trotz E y sin g a , sehr un­

wahrscheinlich Vorkommen. W iederholt hebt E y sin g a , m it g e­

w issem S tolz, andererseits nicht bloss die Selbständigkeit der Holländer, sondern auoh die Kühnheit, den vor K onsequenzen nioht zurückbebenden W agem ut ihrer W issenschaftlichkeit im V ergleich zu den liberalen T heologen Deutschlands hervor.

Jene haben nicht w ie diese gemeint, F . C hr. B a u r sei in seiner K ritik zu w eit g eg a n g en ; „im G egen teil, sie behaupteten, die T übinger hätten das letzte W ort nicht gesprochen, die Reaktion aber in der R ichtung zur röm isch-katholischen T radition, die jetzt in D eutschland vorherrscht, nooh viel w eniger! A uf den Schultern der T übinger stehend, w ollen die holländischen Radi­

kalen Baurs Arbeit fortaetzen. W egen der Fehler der T übinger jetzt auf einen vurtübingischen Standpunkt zurückzugehen, ist nicht gestattet“ (S. 1 81).

Im übrigen ist es interessant und beruhigend zugleich, w as E y s i n g a , selbst ein begeisterter A nhänger des Radikalismus, unB D eutschen bekannt duroh seine schon in zw eiter A uflage erschienene Sohrift: Indisohe E inflüsse auf evangelische Er­

zählungen, gleich in der E inleitung bekennen muss, dass näm ­ lich nur w en ige in H olland jetzt nooh die Ansicht von Lom an und van Manen h egen oder auf den von diesen und anderen gezeigten W egen , ohne sioh des N am ens „R adikale“ zu schäm en, w eitergegangen sind. „N och im mer p flegt man im Auslande von der h o l l ä n d i s c h e n radikalen K ritik zu sprechen; die neu- calvinisohen und V erm ittelungstheologen aber, aus denen b ei uns die stark konservative Staatsregierung und die sog. ethisch­

orthodoxe Synode der niederländisch-reform ierten Kirche die Univeraitäts- und kirchlichen Professoren am liebsten wählt, be­

klagen sich mit R echt darüber, dass sie von ihren deutschen Fachgenossen noch immer m it U ngläubigen w ie Lom an und van Manen in einem A tem zug genannt w erden!“ (S. V I).

N ebenbei sei erwähnt, dass ein M ennonitenprediger ein H aupt­

vertreter der Lom anschen Idee von der sym bolischen A uf­

fassung Jesu ist: B oekenoogen.

Endlich glaube ioh, den Lesern einen D ienst zu erweisen, w enn ich die neun „ G r u n d s ä u l e n “ der holländischen Kritik, aus w elchen deren B erechtigung abfolgen soll, nach E ysin gas Form ulierung vollständig w iedergebe:

„I. E in L eben Jesu lässt sioh w egen der D ürftigkeit der Quellen nicht schreiben.*

II. D a s nach rationalistischem oder m odern-religiösem Ge­

schm ack exzerpierte M arkusevangelium bietet keinesfalls eine am A nfang unserer Zeitrechnung und als U rheber (sio!) des Christentums denkbare Gestalt.

III. J e w eiter m an die Evangeliensohreibung zurückverfolgt, um so doketischer erscheint sie.

IV . D as älteste Christentum verdankt Beinen Ursprung keinem einzelnen M enschen im jüdischen Lande, sondern ist das Produkt zahlreicher Faktoren, unter denen die religiös g e ­ färbte Zeitphilosophie einer der w ichtigsten ist.

V . D er nicht-radikalen K ritik bleibt das Verhältnis Pauli Bowohl zu Jesus als zu der U rgem einde, mit der er 17 Jahre lan g fast jeden V erkehr verm eidet, ein ungelöstes Rätsel.

VI. Säm tliche PauluBbriefe sind keine B riefe, d. h. Mittel zum G edankenaustausch zw eier Personen, bzw . einer Person m it einem K reise, sondern sog. offene B riefe, für die Oeffent- liohkeit bestim m te Lehr- und Mahnschriften.

V II. W ie sie uns vorliegen , verraten sie einen römisch- katholischen G eist, sind aber ihrem Ursprung nach gnostisch.

V III. D er Galaterbrief, das E chteste vom E chten nach g e ­ wöhnlicher A uffassung, ist eine nicht eben sehr geschickt aus,

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4i?l

den anderen H auptbriefen entlehnten, W orten zusam m engefliokte Arbeit.

IX . D as sa e c u li silen tiu m über die H anptbriefe lässt sich von dem traditionellen Standpunkte ans nicht erklären“ (S. 184).

D ie deutsche liberale T heologie, Männer w ie W ein ei — der nach Matthes „der verstockteste K onservative“ zu sein scheint S. 1 6 3 — , Joh. W eiss u. a., bekom m en in H olland die ärgsten Stösse. D iese können ihnen, ebenso w ie die Drewssohen A n griffe, vielleicht zur Selbstbesinnung dienen. G-. Wohlenberg.

S c h u m a c h e r , D r. H einrich, D ie S e lb s t o f f e n b a r u n g J e s u b e i M a tt h . 1 1 , 2 7 (L u k . 1 0 , 2 1 ) . E ine kritisch-exege­

tische Untersuchung. (Freiburger T heologische Studien herausgegeben von Dr. Gr. H oberg und Dr. Gr. Pfeilschifter, Professoren an der U niversität zu Freiburg i. Br., 6. Heft.) Freiburg i. Br. 1 9 1 2 , H erder (X V III, 2 2 5 S. gr. 8). 3 Mk.

In einer Zeit des erneuten Streites um das Johannesevangelium gew innt jene Stelle des ersten und dritten E vangelium s w ieder erhöhte B edeutung. Sie erscheint als eine Zusam m enfassung der Reden Jesu im vierten E vangelium , nnd da sie nach der Zeit der E ntsteh u n g' säm tlicher Synoptiker unm öglich aus dem vierten E vangelium abgeleitet w erden darf, auch nach ihrer verschiedenen R elation im ersten und dritten E vangelium nicht etw a aus derselben V orlage eines Matthäus- und L ukasevangelium s gekom m en sein kann, so muss dieser Lobpreis des V aters (Luk. 10, 21) sioh in der gem eindlichen U eberlieferung allgem einer erhalten haben.

Ihre E rhaltung in dieser erklärt sioh aus dem Z usam m enklang ihres A nfangs: iravia jaoi icapeBofbj uico xou luatpoc |io i m it dem W ort des Auferstandenen Matth. 2 8 , 18. E ine m onographische B earbeitung dieses johanneisoh klingenden Selbstzeugnisses Jesu b ei den Synoptikern erscheint deshalb als recht zeitgem äss. Man kann diese A rbeit eines jungen römischen T heologen um so mehr w illkom m en heissen, als Bie nach den m eisten Seiten hin den A n­

forderungen, die man an ein solches specim en exegetioum stellen darf, vollkom m en entspricht. Vor allem hat S c h u m a c h e r sioh in der einschlägigen Literatur von der Zeit der Kirchenväter an bis in unsere T a g e sehr umges&hen. U nd er führt nioht nur die Schriften evangelischer w ie römischer Gelehrter aus D eutschland, England, Frankreich und Italien auf, sondern er h at die angeführten auch w irklich gelesen , so dass m an das T reffendste aus ihnen in seinem Buohe auoh angeführt findet. W er über Matth. 11, 2 7 schreiben w ill, wird gu t tu n , sich von diesem B uche in die Literatur über diese Stelle einführen zu lassen, und w ird bald fin d en , w o er sich noch w eiteren Unterricht über einzelne P unkte zu holen h a t B esonders wird im zw eiten K apitel die T extfrage genau behandelt (S. 1 9 — 1 00) und erw iesen, in w elcher T extgestalt wir diesen V ers als ein ech tes, unzw eifel­

haftes W ort Jesu anzusehen haben. D as sage ioh, w enngleich ich nicht in allen U rteilen dem V erf. zustimm en kann. N och w eniger kann ich alle A eusserungen S c h u m a c h e r s in dem anslegenden T eile seines B uches (S. 1 0 1 — 2 0 0 ) billigen. B e ­ sonders g en ü g t mir seine A useinandersetzung über den histo­

rischen Zusam m enhang der Stelle in K ap. 3 (S. 1 6 6 — 1 69) und seine D eu tu n g des iravxa am A nfang des W ortes Jesu nicht.

D en n es w ird nicht k la r, w eshalb der Herr bereits zur Zeit der A eusserung Bich in dieser W eise über seine V ollm acht als Offenbarer G ottes erklärte und nach der A uferstehung sich nach S c h u m a c h e r noch einm al ebenso aussprach, anstatt dort erst seine königliche Macht und seine H errlichkeit keraus- zustellen. Solche U nterschiede zu erkennen und exegetisch zu erw eisen ist des E xegeten A ufgabe vornehmlich in einer Zeit,

in der man auf den Fortschritt auoh der heiligen Geschichte achtet und daraus für das richtige Verständnis m anchen G e­

w inn zieht.

D ie in den letzten Sätzen ausgesprochenen B eanstandungen sollen den anerkannten W ert der A rbeit S c h u m a c h e r s in keiner H insicht verkleinern. A nfänger a s f exegetischem Ge­

biete täten gu t daran, in seinen Spuren zu w andeln und sich dadurch zu gründlicher A rbeit bew egen zu lassen und vor der B illigu n g grundloser H ypothesen zu bew ahren. Noesgen.

S t o s c h , G. Lio. theol. Pastor (Oberpfarrer in N euw edell), D ie a p o s t o l i s c h e n S e n d s c h r e i b e n naoh ihren Gedanken­

gän gen dargestellt. IV . B d.: D er Epheserbrief, der B rief an die K olosser nnd der an Philem on. Gütersloh 1 9 1 2 , C. Bertelsm ann (IV, 1 2 7 S. gr. 8). 2 Mk.

G eorg Stosch setzt hier in einem neuen B ande seine Er­

klärungen der apostolischen B riefe fort (vgl. die Besprechung der drei ersten B ände im „Theol. Literaturblatt“ 1 9 1 0 S. 6 f.

und S. 1 5 5 ; 1 9 1 1 S. 4 1 8 ). D er Epheserbrief, der K olosserbrief und der B rief an Philem on werden hier besprochen w ieder in der W eise schlichter, das W esentliche hervorhebender Para­

phrase. Auoh aus diesem B ande habe ioh den Eindruck g e­

w on n en , dass er sioh zur Vorbereitung auf die Bibelstunde, aber auch zur Lektüre für jeden Christen sehr gu t eignet.

E r l a n g e n . H erm ann Jordan.

W e i s s , D . Bernhard, D e r G e b r a u c h d e s A r t ik e l s b e i d e n G o t te s n a m e n . E xegetische Studien zur neutest. Grammatik.

Gotha 1 9 1 1 , Fr. A. Perthes (1 0 9 S. gr. 8).

E ine höchst sorgfältige Untersuchung des greisen Altmeisters der neutestam entliohen E xegese! S ie erscheint als Sonderabdruck aus den „Theol. Studien und Kritiken“ (1 9 1 1 , 3 u. 4). S ie w ill nachw eisen und w eist nach, dass der Gebrauch des Artikels bei den Gottesnam en (öeoc S. 2 — 7 4 und xuptoc S. 7 4 — 1 0 9 ) im N euen Testam ent k einesw egs blossen Z ufälligkeiten und W ill- kürlichkeiten unterworfen is t, w ie es zunächst vielleicht er­

scheinen m öchte, sondern eine bestimm te R egel auf weist. B eide Gottesnamen, öeoc und xopioc, sind ja ursprünglich A ppellativa und dann erst E igennam en geworden. „Aber während das ursprünglich appellative Oeoc ohne Artikel steht, w o das W e s e n G ottes als solches (m eist in einem G egensatz) betont werden sollte, so tritt der altherkömmliche Gottesnam e xuptoc gerade da a r t i k u l i e r t au f, w o das W esen des xopio; als d es, der schlechthin Gewalt über uns h at, (m eist in einem Gegensatz) betont werden soll“ (S. 76 ). Selbstverständlich gilt das nicht in dem S in n e, w ie W eiss an anderer Stelle hinzufügt, als sei dam it „eine feste R egel gem ein t, die sich m it Bewusstsein ge­

bildet habe“. E s ist vielm ehr das natürliche Sprachgefühl, das den Schriftsteller geleitet h at, und aus dem heraus auch allein das Verständnis für den Unterschied zu gew innen ist. D esw egen schlägt auch W eiss den einzig m öglichen W eg ein , an den einzelnen Stellen, indem er sie m öglichst vollständig vornimmt, diesen Unterschied zu beleuchten und dem Leser so den Sinn für ihn zu erBchliessen. W eiss betont m it vollem R echt, dass, während sich die Grammatik einfach m it der K onstatierung des Befundes begnügen k ann, die E xegese die nähere Begründung für denselben zu geben hat. So arbeiten E xegese und Gram­

matik einander in die H ände, und es ist W eiss sicher gelungen, duroh eine m inutiöse DetailunterBuohung nicht nur w ieder die Aufmerksam keit stärker auf diesen Punkt zu len k en , sondern

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