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Mit Indignation haben wir bisher dem Fortgange der vom General Wilisen geleiteten Organisation der Provinz Posen zugesehen (...) : Schneidemühl, den 18. April 1848

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v

J tit Indignation haben wir bisher dem Fortgange der vom General s>. W ilis e

»

geleiteten Organisation der Provinz Posen zugesehen, mit Abscheu haben

w

ir die M ittel und Wege, die Ränke und Gewaltthätigkeiten verfolgt, welche die polnische revolutionaire Parthei zur Erreichung ihrer unlautern Zwecke benutzt hat, m it dem G efühl wahrhafter Scham haben

w

ir den preußischen Staat, Lurch eine» seiner Generale, mit Insurgenten, ja mehr noch mit einer Rotte dem Gesetz verfallener M örder, Räuber, Deserteure und Diebe in Unterhandlungen treten, schmachvolle Ca- pitulationen schließen und Amnestien ertheilen sehen r Verbreche», die blutig zum H im m el um Rache schreien. E s ist nicht nöthig, alles das U nheil aufzuzählen, welches die unverantwortliche und unbegreifliche Nachsicht des Herrn

v.

W illisen über die Provinz gebracht hat.

Dem Könige, den M inistern, den Polenenthusiasten in ferne» Provinzen, mag man die Nachrichten von diesen G räuelthaten unterschlagen oder als übertrieben darstellen, denen unter deren Auge» sie geschehen,

w

ird man sie nicht unterschlagen. D e r H ü lfe ru f unserer deutschen B rüder

aus Wreschen, Trzemeßno, Grätz u.ist zu uns gelangt,

w

ir sind im Innersten empört über die

Gräuel an Greisen, Frauen und Kindern. Und dies Alles kann geschehen in einer Provinz, in welcher 2 0 ,0 0 0 brave preußische K rieger zusammengezogen worden sind, dies Alles kann geschehen

unter Len Augen Deutscher, deren Treue und Anhänglichkeit an ihren K ö nig mitten unter einem treulosen Volke nicht erkaltet ist. Habe» darum unsere Landwehrmänner Frauen und Kind er ver­

lassen und ihre Wirthschaften in der nothwendigsten Z eit des Jah re s vernachlässigt, damit sie in unheilvoller Unthätigkeit von einem O rte zum andern gehen, sich ermüden und ihre deutsche» B rü ­

der unter ihren Auge» ermorden sehen?

Vor 4 Wochen noch war dem Aufstande durch polizeiliche M aaßregeln zu steuern.

D a erscheint der General, von W illisen als Königl. Kommissarius .zur Schlichtung der Elemente

in der Provinz. Ih m voran geht der Jubel der Insurgenten über sein Erscheinen. „M itSehn­

sucht," heißt es in einer der polnischen Proklamationen, „erw arten

w

ir den vielgeliebten General

v.

Willisen, der gewiß nicht gegen uns, sonder» mit uns kämpfen

w

ird." Und worauf gründet sich diese Hoffnung der Pole», auf eine Betheiligung des

v.

W illisen an ihrer Sache? Willisen

hat eine P olin zur Frau, er selbst ist unter Pole» aufgewachsen, sein Vermögen ist in den H än­

den der Polen. Und wie hat

v.

W illisen die Hoffnung der Polen auf efke Förderung ihrer Sache gerechtfertigt? S e it seinem Erscheine» haben die P olen begonnen, W förmlich zu orga- nisiren, seit seinem Erscheinen ist die H y d r a des Aufstandes von Tage zu Tage gewachsen, seit seinem Erscheinen ist gemordet, geraubt, gebrandschatzt worden, seit seinem Erscheinen sind Deserteure

zu denJnsurgenten übergegangen, seit seinem Erscheinen hat sich der preußische S ta a t so weit ver­

gessen, m it einer Rotte Meuterer zu capituliren, seit feinem Erscheinen endlich, hat er den Polen dreimal auf Ehrenwort die letzte Frist und dreimal neue gegeben. D er gemeine S oldat ist em­

pört über diese Schmach, aber den H errnv. W illisen empört nichts, nicht einmal die offenen Demonstrationen der Soldaten und des deutsche» Volkes. E r verweilt ruhig im polnischen Lager und bei polnischen Insurgenten, und

w

ir können uns des Verdachtes nicht enthalten, daß

w

ir verrathen werden;

w

ir müssen's mit schmerzlichem Gefühl erfahrein der S taa t kann oder

w

ill uns nicht schützen. Darum ihr deutschen Männer, die ihr Euch als National-Comite an die Spitze eurer bedrängten B rüder gestellt habt, darum stellen

w

ir uns unter Euren Schutz; aber

w

ir verlangen auch Liesen Schutz von Euch. D reierlei ist noth, um ihn uns zu gewähren:

P der General

v.

W illisen muß nicht nur aus der Provinz, sondern überhaupt aus seinem W irkungskreise entfernt und um ihm gleichzeitig Gelegenheit zu geben, die Ehre eines preußischen G enerals zu retten, vor ein Kriegsgericht gestellt werden;

2) dem Drang des M ilitairs in hiesiger Provinz nach einer Entscheidung muß schleu­

nigst nachgegeben

w

erden;

3) es muß eine allgemeine Bürgerwehr unter allen Deutsche» der Provinz mit einem gemeinsamen Centralpunkte organisirt werden, dam it der B ü rg e r nicht mehr ver­

rathen werden kann.

I n letzterer Beziehung bemerken

w

ir

,

Laß im Wirsitzer Kreise bereits 1500 Bürger

lm t Landleute unter W affen stehen, daß der K reis Chodziesen eine gleiche Anzahl aufbringen

w

ird

,

daß die übrigen deutschen Kreise nicht nachstehe» werden, und daß daher der RetzListrüt dem Com ite mindestens 8000 bewaffnete Bürger zur Disposition stellen kann.

Schneidemühl, den 18. April 1848.

H ie r folgen die Unterschriften.

Druck der Grünauerschen Buchdruckerei in Bromberg,

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