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J e a n H e u n ie r , Über die A nalyse von Gemischen aus L u ft und brennbaren Gasen oder D äm pfen. D er vom Vf. konstruierte neue A p p a ra t, w elcher eine direkte Entnahm e des zu untersuchenden Gases und die Herst. beliebiger Gasgemische gestattet, besteht aus einer graduierten Glasröhre von 300 ccm Rauminhalt. Der Boden dieser Röhre wird von einem m it Leder bekleideten K olben gebildet, der durch eine Schraube nach nnten bew egt werden kann und mit einer Schicht Hg bedeckt wird. Der obere T eil der Röhre ist schwach eingeschnürt und konisch abgeschliffen, derart, daß er mit einer Glaskappe verschlossen werden kann, welche in ein enges Röhrchen ausläuft. Man entnimmt das zu untersuchende Gas den fraglichen Räumen m it H ilfe dünner, biegsamer, im H andel erhältlicher Kupfer­

röhren von 1 mm innerem Durchmesser, die mit dem Röhrchen der K appe in Ver­

bindung gebracht werden, nachdem zuvor das H g in das letztere hiueingedrückt worden i s t Durch Herabschrauben de3 Kolbens führt man das Gas in den A pp.

hinein. D ie Arbeitsweise iBt die übliche. E ine Figur im T ext erläutert die Konstruktion des A pp. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 145. 622—25. [14/10.*].)

Dü s t e k b e h n. N e s to r G reh an t, Neue Vervollkommnung, welche einen raschen Nachweis und eine rasche Bestim m ung des Grubengases oder M ethans ermöglicht. (Vgl. C. r. d.

l’Acad. des Sciences 144. 555; C. 1 9 0 7 . I. 151.0.) W ährend bei M ethan-Luft- GemischeD, w elche nur 1— 5% Methan enthalten, 200, 400 und mehr Stromdurch­

gänge zur vollständigen Verbrennung des KW -stoffs notw endig sind, genügt ein einm aliges Erhitzen des Pt-D rahtes au f h elle Rotglut, w enn dem Gasgem isch zuvor ein e gew isse M enge von auf elektrolytischem W ege gew onnenem K nallgas zugesetzt wird. So wurden bei einem Gemisch von 52 ccm Luft, 2 ccm Methan und 16 ccm K nallgas 1,83 ccm, bei einem solchen aus 49 ccm Luft, 1 ccm Methan und 10 ccm K nallgas 1,03 ccm Methan gefunden. (C. r. d. l'Acad. des Sciences 145. 625—26.

[14/10.*].) Dü s t e r b e h n.

Ch. F r ib o u r g , A nalyse der Aschen. Studie über verschiedene Methoden der Bestim m ung des A lum inium s, E isen s u n d M angans. Vf. beschreibt die Erfahrungen, die er bei der Best. und T rennung der genannten M etalle nach verschiedenen bekannten Methoden gesam m elt hat. (Bull, de l’A ssoc. des Chim. de Sucr. et Dist.

25. 149— 63. Juli-August.) Me i s e n h e i m e r.

H e r m a n n G rossm ann u. B e r n h a r d S c h ü c k , E in e neue Bestimmungsmethode des Nickels u n d ihre Anwendung zu r Trennung von K obalt u n d Zink. D er Inhalt dieses Vortrages vor dem Verein D eutscher Chemiker in D anzig ist bereits nach Chem.-Ztg. S. 183. 742 u. 1356 referiert. (Ztschr. f. angew . Ch. 2 0 . 1642—44. 20/9.

[11/6. 24/5.*].) Bl o c h.

E r ic h R ic h te r , Untersuchungen über die Maumenesche Probe u n d die Jodzahlen einiger Öle. Für die A usführung der MAUiiENÜschen Probe wurde ein neuer A pp.

konstruiert, er unterscheidet sich von dem jEANschen Thermeläometers in der Form des H ,S 0 4-Behälters, der es ermöglicht, daß immer gleiche Mengen H ,S 0 4 ausfließen.

131*

Er ist auf den Ölbehälter aufgesetzt, letzterer hat in der Mitte eine kugelförmige A usbauchung, dam it ein Übersehäumen verhindert wird. D ie Ausführung einer Erhitzungsprobe geschah w ie folgt: 10 ccm H sS 0 4 (92,5%) wurden in den Säure­

behälter gebracht und dieser auf den Ölbehälter, in dem vorher eine bestimmte M enge Öl eingew ogen worden war, aufgesetzt. D ann wurden die Gefäße in W olle verpackt, in ein Becberglas gesetzt, das durch ein W asserbad au f 25—26° erhalten wurde. Sobald das Kührthermometer im Inneren des App. 25° zeig te, wurde die H sS 0 4 in den Ölbehälter eingeblasen und gut umgerührt.

Vf. führt nun folgende Theorie an: D a eine bestimmte Menge H sS 0 4 nur eine ganz bestimm te Menge von im Öl enthaltenen ungesättigten Verbb. zersetzen kann, so wird bei Erreichung dieser M engenverhältnisse ein Maximum der Erwärmung eintreten. Von diesem P unkte ab muß die aufgetretene W ärm em enge konstant bleiben und: Gewichtsmenge des Öles X Temperaturerhöhung (X spez. Wärme) = K onstant. D ie gefundenen W erte ergaben bei einigen Ölen eine ziem lich gute

■Übereinstimmung mit dieser Theorie. D ie U nters, wurde auBgeführt: 1. au Oliven­

öl mit folgenden Konstanten: D. 0,910 (20°), VZ. 194,3, SZ. 2,75, Jodzahl 84,4; das Maximum trat bei Verwendung von 25 und 30 g Öl ein u. betrug 51°. — %. ■ M ohn­

öl, D. 0,9186 (20°), VZ. 192,1, SZ. 2,98, Jodzahl 138,2. D as Maximum trat bei 50 g Öl ein und betrug 73,5°. — 3. Eüböl, D . 0,905 (20°), VZ. 175,6, SZ. 7,13, Jodzahl 104,1. D as Maximum trat bei 20 u. 30 g Öl ein und betrug 53,5°. — 4. Arachisöl, D . 0,918 (20°), VZ. 196,6, SZ. 5,5, Jodzahl 87,4. D as. Maximum trat bei 25 u. 30 g ein und betrug 52°. Vf. stellte ferner noch fe s t, daß die Behauptung von AitCH- b u t t richtig ist, daß die AusgaDgstemperatur für einen MAUMENlischen Vers. nicht w eit von 20° entfernt liegen soll, eine Verschiebung derselben um w enige Grade ist unwesentlich. Öl u. H,SO* müssen dieselbe Temperatur haben. B ei Gemischen von Olivenöl mit Mohnöl, R üböl u. A rachisöl zeigte sich folgendes: D ie Temperaturerhöhung fiel zuerst unter das Maximum des O livenöles, und zwar betrug das Minimum bei Mohnöl 46,6° bei einem Zusatz von 5% , bei R üböl 46,5“ bei 10% , bei Arachisöl 43,7° bei 5%. B ei weiterem Zusatz der Öle stieg die Tem peraturerhöhung w ieder und näherte sich mehr und mehr dem Maximum des betreffenden zugesetzten Öles, Gauz im Gegensatz zu diesen Zahlen stehen M. T o b t e l l i s (Boll. Chim. Farm. 43.

193; C. 1 9 0 4 . I. 1424) Ergebnisse. Vf. bemerkt dazu, daß T o r t e l l i 2 prinzipielle Fehler bei seinen Ausführungen b egeh t, u. zwar 1. kümmert er sich nicht darum, bei welchem Punkte die Rk. immer in der gleichen W eise verläuft, und 2. berück­

sichtigt er nicht die Anfangstemperatur.

Vf. bestimmte die SZ. von Gemischen von Olivenöl m it Mohnöl, und es zeigte Bich ein Parallelism us mit den Temperaturerhöhungen derselben Gemische. Es er­

gibt sich , daß 15% M ohnöl, dem Olivenöl zugem ischt, eine Temperaturerhöhung zeigen, die fast diejenige des reinen Olivenöles erreicht; das A naloge zeigt sich bei der SZ. Ferner wurde festgestellt, daß schon beim Mischen von Olivenöl m it Mohn­

öl eine geringe Temperaturerhöhung eintritt.

In bezug au f die Jodzahlbest, gibt Vf. folgendes an. Sie werden am besten in nachstehender W eise ausgeführt: 0,1—0,3 g Öl werden bei A nwendung von Wa l l e k- schar Jodlsg. mit 10 ccm CHC13, bei WiJS3cher Jodehloridlsg. mit 10 ccm CC14 u. 25 ccm Jod h g. angesetzt. D ie Titration des überschüssigen J hat unter Zusatz von 20 ccm K J-Lrg. (10%) und von 3— 400 ccm W . zu erfolgen. W eiterhin haben folgende R egeln zu gelten. 1. B ei Verwendung der WALLERschen L sg.: Arbeiten in trocknen G efäßen, A nw endung eines Mindestüberschusses von 160% J (bezogen a u f die ad­

dierte J-Menge) und ca. 6stündige Einwirkungszeit. 2. B ei Veras, nach Wi j s: Ein- w irkuugszeit 2 Stunden, ein J-Überschuß über 240% w irkt schädlich. — B ei beiden Vcrff. übt das L icht einen großen Einfluß a u s, keinen nennensw erten Einfluß bat das Arbeiten bei Temperaturen zw ischen 15 und 25° auf die Jodzahl. — D ie

Jod-1 9 3 7 zablbestst. bei Ölgemischen ergab, daß die Jodzahlen zunächst zu hoch, bei stärkerem Zusatz, speziell von Mohnöl zum O livenöl, aber zu tief ausfallen. E inige Verss.

machen es wahrscheinlich, daß bei der J-Einw . auf Gemisehe eine Art katalytischer Vorgang eintritt, und die Öle in v iel kürzerer Zeit als sonst H alogene addieren.

Man kann also nich t ohne weiteres aus der Jodzahl oder aus der MAUMENEscheu P robe, oder aus beiden die Menge eines trocknenden Öles bestimm en, die einem anderen zugesetzt worden ist.

Zum Schluß gibt Vf. noch die Temperaturerhöhungen von Glycerin 65°, Trio­

lein 48° und Ölsäure 47“ an. Es wurden auch hier 30 g Und 10 ccm konz. H2SOt angewendet, Anfangstemperatur war 25°. D ie Jodzahlen, nach Wa l l e r bestimmt, betrugen für Triolein 88 ,4 —88,7, bei Ölsäure 90,2—90,3. B ei G elegenheit der Darst.

des ölsauren Cu zeigte es sich, daß dieses Salz in Stäbchen krystallisierte, die sich w ie fl. K rystalle, im Sinne 0 . Le h m a n n s, verhielten. (Ztschr. f. angew . Ch.

2 0 . 1605— 14. 13/9. [14/5.] Dresden. Organ.-chem. Lab. d. Techn. Hochschule.) He i d u s c h k a. 0 . G ir o l, N o tiz über die Löslichkeit der Saccharose in W asser bei Gegenwart von Invertzucker. A us den Verss. von P e l l e t u. F r i b o u r g (Bull, de l’A ssoc. des Chim. de Sucr. et D ist. 24. 304; C. 1906. II. 1722) wird abgeleitet, daß die A uflsg.

von Rohrzucker und die von Invertzucker voneinander unabhängig vor sich gehen, daß der Invertzucker als der leichter 1. m it seiner größeren A ffinität zum W . sich zuerst löst und damit einen bestimmten T eil des W . für sich in Anspruch nimmt;

der verbleibende R est von W . löet dann seinerseits den Rohrzucker. Aua der von P e l l e t u . F r i b o u r g aufgestellten T abelle über die L öslichkeit von Rohrzucker in Invertzuckerlsgg. verschiedener K onzentration ergibt sich bei Zugrundelegung obiger Annahme die Löslichkeit des Invertzuckers bei 29° zu 8,88 T eilen in 1 T eil W ., das ist genau viermal so hoch als die des Rohrzuckers. Mit H ilfe dieser Zahl wird für den Rohrzuckergehalt der Nachprodd. der Zuckerfabrikation bei der T em ­ peratur von 25—30° die Formel aufgestellt: S = Q E — 0,25 G, w obei S den Rohr­

zuckergehalt, Q den L öslichkeitskoeffizienten nach den H ER ZFELD sehen Tabellen, E die W asserm enge u. G den G ehalt an Invertzucker bedeutet. (Bull, de l’Assoc.

des Chim. de Sucr. et D ist. 25. 120—24. J u li—August.) M e i s e n h e i m e r . L. P e ll e t , über die Bestim m ung der reduzierenden Zucker, besonders der G lu­

cose u n d Lävulose. Vf. hält es für zweckmäßiger, an Stelle der von B r o w n vor­

geschlagenen Glucose als Ursuhstanz, au f deren Reduktionsvermögen gegenüber FEHLiNGscher Lsg. das der anderen reduzierenden Zuckerarten bezogen werden soll, den Invertzucker zu nehm en, w eil er am leichtesten in reinem Zustande zu erhalten ist — K ennt man von einem G em enge zw eier reduzierender Zucker das Reduktious- vermögen, verglichen m it Invertzucker, und das Drehungsverm ögen im Vergleich zu dem des Rohrzuckers, bo kann der G ehalt an beiden Zuckerarten nach einer einfachen Formel berechnet werden. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. et Dist.

25. 125—27. Juli-A ugust.) M e i s e n h e i m e r .

H . P e l l e t , Über die F ällung der Lävulose m it basischem Bleiacetat in Gegen­

w art frem der organischer u n d anorganischer Substanzen in der Rohr- u n d Rüben­

zuckermelasse. Gegenüber Min z stellt der Vf. fest, daß er schon früher exakt nachge­

w iesen hat, daß Lävulose u. in geringerem Maße auch Glucose bei Ggw . von anorga­

nischen Salzen oder aus Zuckerrohrsäften durch B leiessig niedergerissen wird. Ein neuer Versuch ergibt wiederum einen V erlust von 25% reduzierendem Zucker in Zuckerrohrmelasse nach der F ällu n g mit B leiessig. In R übenzuckerm elassen ist die Fällung m it B leiacetaten überhaupt geringer und daher auch der V erlust an

redu-zierendem Zucker weniger beträchtlich. D ie Menge reduzierenden Zuckers, w elche bei der B leiessigfällung m it niedergerissen wird, ist von dem A schengehalt und den organischen Verunreinigungen der Melasse abhängig u. daher sehr starken Schwan­

kungen unterworfen. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. et D ist. 25. 102— 5.

J u li—August. [1/7*.].) Me i s e n h e i m e r.

H . P e ll e t , Über den E influß des Nichtzuckers der Zuckerrübenmelassen a u f die Anzeigen nach B r ix bei der Verdünnung. E rfahrungen m it verschiedenen Rück­

ständen der W eindestillation und Zuckerraffinerie. Beim A uflösen von Zucker in W . tritt ebenso w ie beim Mischen von A. m it W . eine Kontraktion ein, welche natürlich bei der A ufstellung der Saccharometertabellen berücksichtigt ist. D ie Melassen enthalten aber neben Zucker auch andere organische Substanzen u. A sche in beträchtlicher Menge, w elche sich beim A uflösen und Verdünnen m it W . anders verhalten als der Zucker. D aher w eicht der z. B. in Graden nach Br i x abgelesene G ehalt (scheinbarer B r ix ) solcher L sgg. von dem durch B est. deB Trockenrück­

standes gefundenen (wahrer B r ix ) nicht unw esentlich ab. Es fragte sich n u n , ob nicht bei der A nalyse von Melassen der scheinbare B r ix erheblich von dem Grade der Verdünnung abhängig sei. — B ei der zur Entscheidung dieser Frage vorgenom- menen Prüfung dreier so gut w ie zuckerfreier W eindestillationsrückstände, deren Zus. der der Melasse vergleichbar ist, ergab sich in der T a t ein geringer Einfluß der Verdünnung a u f die Saccharometeranzeige; je stärker die Lösung verd. wird, um so mehr wächst der scheinbare B r ix . D och ist der dadurch veranlaßte Fehler so gering, daß er die m it den üblichen Saccharometern gew onnenen R esultate nicht merklich beeinflußt. E ine entzückerte Melasse ließ sogar überhaupt keine V er­

änderung des Verhältnisses von wahrem zu scheinbarem B r ix bei der Verdünnung erkennen. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. et D ist. 25. 107—12. Juli-A ugust.)

Me i s e n h e i m e r. W . D. H o r n e , D ie K lä ru n g m it trockenem Bleiessig. Vf. w eist die neuen E in­

w ände Pe l l e t s (Bull, de l ’Assoc. des Chim. de Sucr. et D ist. 2 4 . 4 7 3; C. 1 9 0 7 . I.

510) gegen sein Verf. (vergl. Bull, des l’Assoo. des Chim. de Sucr. et D ist. 23. 1409;

C. 1 9 0 6 . II. 823) zurück. W enn der Bleiniedersehlag Zucker zurückhielte oder ab­

sorbierte, so müßte der ihm anhaftende T eil der F l. zusammen m it dem im Nd.

enthaltenen, durch gründliches A usw aschen daraus gewinnbaren Zucker mehr Zucker au f 1 T eil W . enthalten alB das Filtrat. Der Vers. ergibt aber gerade im G egen­

teil, daß sich in der den Nd. umhüllenden Lsg. zwar etwas mehr Invertzucker, aber w eniger Gesamtzucker als im Filtrat befindet. Mit H ilfe einer künstlichen LBg., bereitet durch Auflösen von reinem Zucker im W . unter Zusatz von organischen Substanzen, die aus M elasse durch F ällen mit B leiessig und Zerlegen des Nd. mit H ,S isoliert waren, wird ferner nachgew iesen, daß entsprechend der A nsicht des Vf. die Polarisation einer Zuckerlsg. beim Fällen mit B leiessig genau entsprechend dem Volum en des Bleiniederschlages erhöht wird; die Methode der trockenen K lä­

rung ist mithin vollauf gerechtfertigt. — Basisches B leiacetat nimmt beim Lösen in W . nur 0,22 seines Gewichtes an Raum ein; da außerdem bei richtiger Ausführung des Verf. nur eine ganz geringe M enge in Lsg. g eh t, so hat die daher rührende Verdünnung der F l. keinen merkbaren Einfluß au f die Polarisation der Lsg.

(Bull, de 1’Asboc. des Chim. de Sucr. et D ist. 25. 1 33—38. Juli-A ugust. [5/4*.].) Me i s e n h e i m e r. J. G a ilh a t, A bänderung der Methoden zur Bestimm ung des Gesamtkohlenstoffs u nd -Stickstoffs des H arns. 1. B e s t i m m u n g d e s G e s a m t k o h l e n s t o f f s . D as gravimetrische Verf. von De s g r e z (Bull. d. Sciences Pharmacol. 1901. 345) läßt sich leicht in ein volumetrisches umwandeln, wenn man die gebildete CO, in titriertem, überschüssigem Barytwasser auffängt und den Überschuß des letzteren

1 9 3 9 zurückmißt. Ebenso ist die C r03 besser durch Manganauperoxydhydrat zu ersetzen, w eil man in diesem F all den Rückstand der Operation zur Best. des Gesamt-N verwenden kann. D ie Arbeitsweise ist folgende: A n den DESGREZschen App.

hängt man eine MEYEBsche Absorptionsröhre mit 10 Kugeln und an diese eine D ü R A N D sche 250 ccm -Flasche und beschickt beide zusammen • mit 100 ccm g e ­ sättigtem Barytwasser. In den Kolben gibt man 5—6 g M n 0 ,-H ,0 , läßt durch einen Tropftrichter 5 —10 ccm Harn und 20 ccm mit '/« Vol. W . verd. H ,S 0 4 hinzu­

fließen und erhitzt das Gemisch vorsichtig. Nach beendigter CO,-Entw. überführt man den Inhalt der Absorptionaröhre in die DüR A N D sche Flasche, spült erstere m it W . nach und füllt auf 250 ccm auf. In einem zw eiten 250 ccm-Kolben verd.

man 100 ccm desselben gesättigten Barytwassers auf 250 ccm und titriert nach dem A bsetzen 100 ccm der beiden Fll. mit 7«'n - H ,S 0 4. D ie m it 2,5 multiplizierte Differenz g ib t die in dem Vers. entw ickelte CO,-Menge an. D ie im Harn ent­

haltenen Chloride müssen zuvor durch die berechnete M enge A gN O B ausgefällt werden, ohne daß es jedoch nötig ist, das AgCl durch Filtration zu entfernen. — D er Rückstand des Kolbens enthält den gesamten N des Harns in der Form von Ammoniumsalz und kann zur Best. des N au f gasom etrischem W eg e dienen.

2. B e s t i m m u n g d e s G e s a m t - N . D ie vollständige U m w andlung des Harn­

stoff- und Harnsäure-N in N H 3 wird erst durch 40, bezw. 30 M inuten langes K ochen m it dem 65 Vol.-°/0 H ,S 0 4 enthaltenden M n 0 ,-H ,S 0 4-Gem isch erreicht, während dieselbe bei der Hippursäure und dem Eiereiweiß bereits nach 20 Minuten langem K ochen m it 10°/0ig. H ,S 0 4 beendigt ist. E ine vollständige H ydratation des Harn­

stoffs und der Harnsäure ist jedoch unnötig, da beide Körper durch NaOBr voll­

ständig zersetzt werden. Man verfährt daher, w enn man nicht von dem Rückstand der K ohlenstoffbest, ausgeht, w ie folgt: Man versetzt 10 ccm Harn mit der berech­

neten M enge konz. A g N 0 3-Lsg., gib t 5 —6 g M nO,, darauf 5 ccm reine H ,S 0 4 hinzu, kocht 20 Minuten lang am Rückflußkühler, zersetzt den MnO,-Überschuß durch tropfenw eisen Zusatz einer konz. Oxahäurelsg., gieß t die F l. in einen 100 ccm- K olben, spült nach und füllt nach dem Erkalten auf 100 ccm auf. Nachdem sich das A gC l abgesetzt hat, gieß t man 50 ccm der klaren F l. in einen 100 ccm-Kolben ab, neutralisiert genau m it NaOH, gibt einen genügenden Überschuß von N a,CO s hinzu, fü llt au f 100 ccm auf und filtriert. 20 ccm des Filtrats = 1 ccm Harn behandelt man sodann in üblicher W eise in einem Nitrom eter und kontrolliert die Best. m it einer annähernd das gleiche N-Volum en liefernden, ebenfalls a u f 20 ccm verd. reinen Harustofflsg. — Um einer m öglichst vollständigen Entw . des N sicher zn sein, setzt man der L sg. nach Ga r n i e r und Mi c h e l (Journ. Pharm, et Chim.

[6] 12. 53; C. 1 9 0 0 . II. 502) im L aufe des Verf. 2 ecm einer 2 5 °/0ig. G lucoselsg.

zu. — V erwendet man den Rückstand der K ohlenstoffbest, zur N -Best., so kon­

trolliert man das Resultat durch eine 4,714°/00ig. (NH4),S 0 4-Lsg. (Bull. Soc. Chim.

de France [4] 1. 1016—25. 20/9.— 5/10. Bordeaux. Lab. f. angew . Chem. u. Pharm,

der med. Fak.) DüSTERBEHN.

C. R e ic h a r d , Beiträge zu r K en n tn is der Alkaloidreaktionen. ( Yohimbin.) U nter den Eigenschaften der freien B ase hebt Vf. die Schw erlöslichkeit in Bzl. und die E igenschaft, sich im Gegensatz zum Chlorhydrat am L icht und unter dem Einfluß der Atmosphäre gelblich zu färben, hervor. D as in W . selbst beim Sieden sw l.

Chlorhydrat, das Vf. zu den Rkk. verw endet, wird beim Verreiben mit k. H ,S 0 4, ohne daß Lsg. eintritt, durchsichtig farblos, der Rückstand nach dem Verdunsten firnisartig; die Rk.-Fl. verteilt sich in Tropfen und Streifen, es bildet sich eine krystallinische, farblose Raudmasse; an dem nach Entfernung der überschüssigen B ,S 0 4 erhaltenen Rückstand sind hellblaue, daneben gelbbraune Fluorescenzfarben zu sehen, Färbung tritt in der K älte m it konz. H ,S 0 4 nicht e in , beim Erwärmen

Blaufärbung, die beim Erkalten in schm utziges Graublau übergeht. — Beim Ver­

reiben von Yohimbinchlorhydrat mit 25%ig. farbloser H N 0 3 tritt intensive G elb­

färbung ein, keine L sg ., scheinbar körnige, volum inöse MM., die nach dem Ver­

dunsten der F l. nadelförmige Kryställchen hinterlassen; zugleich nim m t die gelbe Farbe an Stärke ab; beim Erwärmen verschwindet der Trockenrückstand zum T eil, der R est wird grünlichgelb; nach dem Erkalten kehrt die ursprüngliche Farbe zurück. D ie gelbe Farbe ist vielleicht das Resultat von OxydationsVorgängen. — Beim Verreiben des Salzes mit KOH sieht mau zuerst volum inöse MM.; hält man die lufttrockne P latte gegen Licht, Prism en, die den aus Morphinsalzlsgg. gefällten ähnlich sind; die U nlöslichkeit des Y ohim bins ist hier unterscheidend. D ie alkal.

R k.-Fl. u. die im Trockenrückstand befindlichen K rystalle zeigen besonders u. Mk.

violette und hauptsächlich blaue Fluorescenzfarben. — F ügt man au f einer G las­

platte zu einer minimalen Menge des A lkaloidsalzes Kalium dichromat, zu einer anderen molybdänsaures Ammonium, verreibt mit einem Tropfen W . u. läßt dann verdunsten, erhält man bei der Chromatmischuug einen gelben Trockenrückstand, der sich allm ählich, meist ohne weiteren Zusatz von W ., blau färbt; der Rand bleibt gelb; besonders u. Mk. ist das Bild sehr charakteristisch; bei wagerechter oder schwach schräger Richtung erscheint er als blaue Innenfläche m it gelbem R and, um gekehrt, wenn die P latte so gen eigt wird, daß der Reduktioneflecken innerhalb der Zone totaler Reflexion liegt. B ei der m olybdänhaltigen M ischung ist die Rk. ähnlich. D ie Ghromatbläuung durch W . ist eine für den gerichtlichen Nachweis geeign ete Rk. F ü gt man zu den Trockenrückständen je 1 Tropfen konz.

H ,S 0 4, s o bildet sich eine fast farblose L sg ., verdünnt man diese m it W ., tränkt damit Filtrierpapierstreifen u. trocknet diese bei gelinder Wärme, so färbt sich der m olybdänhaltige tiefblau, der andere bräunlich.

F ü g t man zu einem Gem enge von Kaliumferrocyanid und dem A lkaloidsalz einen Tropfen W ., so erscheint der Rand bläulich infolge von F luorescenz; der Trockenrückstand zeigt bei totaler Reflexion des L ichtes den Rand als silberw eiß­

glänzendes Band mit schwach bläulichem M etallschimm er, das Innere weniger glänzend, stellenw eise eine M ischung von Rot u. V iolett u. eine goldigschimmernde F läche; nach 24stündigem Stehen ist das charakteristische, ebenfalls für den ge­

richtlichen Nachweis geeign ete B ild unverändert. Durch Zufügen von 25% ig. HCl erhält man eine M ., die au f wagerecht gehaltener G lasplatte bläulichw eiß, schräg grauschwärzlich, u. Mk. al3 tintenschwarze Krystallm asse mit feinen Umrissen des farblos erscheinenden, in auffälligen Formen krystallisierenden, ferricyanwasserstoff- sauren Yohimbins erscheint. — Mit Kalium ferricyanid und W . erhält mau nach dem Verdunsten einen gelben Trockenrest: u. Mk. torfmoosähnliche, sehr charakte­

ristische K rystalle, die allein für den gerichtlichen N achweis des Yohim bins g e ­ nügen; mit einem Tropfen 25% ig. HCl erhält man nach dem Trocknen einen gelb-

ristische K rystalle, die allein für den gerichtlichen N achweis des Yohim bins g e ­ nügen; mit einem Tropfen 25% ig. HCl erhält man nach dem Trocknen einen gelb-

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