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Das Schienenwalzwerk der „Ilepnblic Iron and Steel Company“ , Youngstown, Ohio.*

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 25, No.24 (Stron 33-37)

Im A n fan g dieses Jahres baute die „R ep u b lic Iron and Steel Com pany“ , -Y ou n gstow n , Ohio, im A n sch luß an ihr B essem erstah lw erk eine Schienenstraße. D ie neue A n la ge z e ig t einzelne eig en a rtig e und neue Anordnungen, die ein a ll­

gem eineres In teresse finden dürften. B ei A us­

führung der Straße beg eg n ete man S ch w ierig ­ keiten besonderer A rt, deren Ü berw indung eine g ew isse technische G eschick lich k eit verlangte.

Einm al sollte eine schon bestehende h albk on ­ tinuierliche 6 6 0 m m -K nüppelstraße dazu benutzt w erden, die Schienen v orzu w alzen . D ann konnte man w egen P la tzm an gels die A n la ge nich t in einer geraden L in ie anordnen, sondern mußte

Spiegeleisen w ird in zw e i kleinen K upolöfen um geschm olzen und fließt durch eine R inne in eine an einem elektrisch en L au fk ran hängende Pfanne. D er K ran w ird von einem Mann au f der K onvertersteuerbühne bedient. D as g e ­ schm olzene R oheisen w ird von den K upolöfen in eine 10 T on n en -P fan n e abgestochen und dann durch eine um einen Z apfen drehbare R inne in die K on v erter gefüh rt. N ach Gebrauch w ird die Rinne au f die Seite gesch w en kt. D ie zw ei K on v erter von je 10 t C h argengew ich t w erden von einem hydraulischen G ießkran bedient, w elch er den Stahl in au f W a g e n stehende K o­

killen g ie ß t. Den G ebläsew ind für die K on

-A bbildung 1. Gesamtanordnung des Schienenwalzwerks.

verschiedene W a lz v o rg ä n g e p a ra llel zueinander legen und seitlich e T ran sportvorrich tu n gen schaffen, w elch e die v org ew a lzten Schienen von der halbkontinuierlichen Straße nach der F e r tig ­ straße bringen sollten.

D a s B e s s e r n e r s t a h l w e r k. Das gesam te im S tah lw erk verblasene Roheisen w ird von den eigenen H ochöfen der G esellsch a ft, näm lich zw ei Öfen in Y ou n gstow n , Ohio, einem Ofen in Sharon, P a ., und einem Ofen in N ew Castle, P a ., g e lie fert und in K upolöfen um geschm olzen. Man trägt sich je d och neuerdings mit dem Gedanken, direkt vom H ochofen zu konvertieren, und arbeitet bereits die P lä n e h ierfü r aus. Das R oheisen w ird in sechs K upolöfen um geschm olzen, deren stündliche L eistu n g j e 15 t beträgt. Den G e­

bläsew ind liefern vier Sturtevant-V entilatoren, w elch e direk t an j e einen 55 P . S .-W e s tiu g - house-M otor geku ppelt sind. Man erzielte durch diese neue A rt des A n triebes erstens einen höheren W irk u n g sg ra d als b e i dem alten R iem en­

antrieb, zw eiten s sparte man viel P la tz . Das

* „T h e Iron A g e “ , 9. Novem ber 1905 S. 1217, und „T h e Iron Trade R eview “ , 9. Novem ber 1905 S. 17.

X X IV .js

verter liefe rt eine stehende A llis - Chalmers- Z w illin g s-C om p ou n d -G eb lä sem a sch in e mit K o n ­ densation, m it D am pfzylindern von 1 1 6 8 mm und 2 2 3 5 mm D urchm esser, 1 9 3 0 mm G ebläse­

zylinderdurchm esser und 1 5 2 4 mm Hub. D er W in d d ru ck b eträ gt 1,7 5 k g/q cm . E ine R e ­ servem aschine von denselben D im ensionen w ird au g enblick lich m ontiert. Nachdem die B löck e genügend erstarrt sind, w erden sie zum Stripper gefah ren , abgestrippt und in die D urch w eichu ngs- gruben g esetzt. D ie Gruben, v ier Gruppen mit je vier L öch ern , w erden durch Gas g eh eizt, w elch es in sechs L au g h lin -G en era toren erzeu gt w ird . D er T ran sp ort der B lö ck e zu und von den Gruben geschieh t durch zw ei elektrische K rane, b e i denen man zum erstenm al den F ü h rer­

stand an der L a u fk a tze anbrachte, anstatt an einem Ende des K rans.

D i e B l o c k s t r a ß e u n d d a s e r s t e V o r ­ w a l z w e r k . D ie R oh b löck e w erden in einer

1 0 1 6 m m -D u o b lo ck s tra ß e a u f 2 0 3 X 2 0 3 mm h ern n tergeblock t. A n getrieben w ird diese Straße durch eine Z w illin gs-R ev ersierm asch in e von der W illia m T o d Com pany, Y ou n gstow n , Ohio, mit 1 3 7 2 mm Z ylindeidurchm esser, 1 6 7 6 mm Hub

1426 Stahl nnd Eisen. Das Schienenwalzwerk der „Republic Iron and Steel Company“ . 25. Jahrg. Nr. 24.

und D am pfreversiersteu erun g. H ierau f w erden die B löck e an einer vertikalen hydraulischen Sch ere a u f die fü r drei 10 m -S ch ie n e n er­

ford erlich e L än g e geschnitten und dann durch einen R o llg a n g zu r 6 6 0 m m -Straße, der ersten V orstra ß e, g ebrach t. Dieses halbkontinuierliche W a lz w e rk setzt sich zusammen aus drei h inter­

einander liegenden G erü sten, w elch e mittels dreier direkt in ein an dergreifender Z ah nradvor­

g e leg e von einer M aschine an getrieben w erden.

A ls Antriebsm aschine dient eine T an dem -C om ­ poundm aschine m it K ondensation von der W illia m T o d Co. mit 1 1 1 8 mm und 2 0 3 2 mm Z ylin d er­

durchm esser und 1 5 2 4 mm Hub. D ieselbe ist direkt geku ppelt an das m ittlere Gerüst, so daß sich also die W a lze n dieses G erüstes im Sinne

A bbildung 2.

nun in u m gekehrter R ich tu n g durch ein viertes K a lib er im ersten W a lze n p a a r und ohne D ru ck durch das zw eite und dritte W a lzen p a a r. Um m ehrere B löck e g le ich ze itig w alzen zu könuen, rich tete man die R ollg ä n g e v o r und hinter der W a lz e so ein, daß erstens ein um das andere R ollen p aar die en tg egen gesetzte D reh bew egun g m acht, dann aber diejen igen R ollga n g sa clisen , w elch e von der B lock stra ß e w egarbeiten , au f der linken H älfte, diejen igen , w elch e au f die B lock stra ß e zu arbeiten , au f der rechten H älfte lose R ollen tragen . A u f diese W e is e ist es m ö g lich , zu g le ic h e r Z eit Stücke in beiden R ich tu ngen zu bew egen.

D i e S c h i e n e n s t r a ß e. H at der B lock das letzte K aliber in der halbkontinuierlichen S traße passiert, so w ird er m ittels m ehrerer Schlepper au f den n ebenliegenden R o llg a n g der zw eiten V orstra ß e gebrach t. D ie eigent­

lich e Sch ien enstraße besteh t aus einer 711 mm T riovorstra ß e und einer 7 1 1 mm D u ofertigstraße.

D iese beiden Straßen (v e rg l. A b bild u n g 2 ) sind

der M aschine b ew egen , w ährend die W a lze n des vorderen und hinteren G erüstes sich ver­

m öge des V orgeleges im en tgegen gesetzten Sinne drehen. Das erste und dritte W a lze n p a a r ar­

beitet von der B lock stra ße w eg, das m ittlere P a a r au f die B lock stra ß e zu. A u f diesem W a lz ­ w erk erhält der B lo ck im gan zen v ier Stiche.

Beim ersten D u rch gan g geht der B lock durch das erste K aliber im ersten W a lzen p a a r, passiert ohne D ru ck durch eine g ro ß e E inschnürung in den W a lze n das zw eite G erüst und kommt in das zw eite K aliber im dritten W a lzen p a a r.

N achdem er dieses verlassen hat, w ird er au f die andere S eite des R o llg a n g s g esch ob en und g eh t je t z t zurück ohne D ruck durch eine E in ­ schnürung im dritten W a lzen p a a r, passiert das dritte K aliber im zw eiten W a lze n p a a r, und kommt dann w ieder ohne D ru ck durch das erste W a lzen p a a r. J etzt w ird das A rbeitsstü ck w ieder au f die andere R o llg a n g seite g eb ra ch t und geh t

aneinandergekuppelt und w erden von einer E in ­ zylinderm aschine von F ile r Stew el Co. in M il­

w aukee, m it 1 3 7 2 mm Zylinderdurchm esser und 1 5 2 4 mm H ub, an getrieben . D ie M aschine m acht 8 0 T ou ren in der Minute und arbeitet ohne K onden sation. V o r dem T rio g e rü st b e ­ findet sich ein hydraulischer H ebetisch , dessen R o llg a n g durch einen W e stin gh ou se - M otor vom Eisenbahntyp an getrieben w ird. Säm tliche M anipulationen au f dem H ebetisch w erden selbst­

tätig ausgeführt. D as A rbeitsstü ck erhält hier fü n f Stiche. Nach dem fünften Stich, w elch er zw ischen M ittel- und O berw a lze gegeb en w ird, lä u ft die Schiene au f einen schm alen R o llg a n g , der mit der M ittelw alze in g le ich e r H öhe lie g t.

D ieser h och liegen de R o llg a n g ist m it dem R o ll­

gan g der D u ofertig stra ß e durch eine A n zahl sch rä gliegen der G leitschienen verbunden. Unter dem erstgenannten R o llg a n g befindet sich eine drehbare W e lle , an der eine R eih e von H

ebel-15. Dezember 1905. Das Schienenwalzwerk der „Republic Iron and Steel Company“ . Stahl und Eisen. 1427

Motor

Motor Motor

Schere Motor

Säge Nr. 4 Nr. 3 Nr. 2

M otor

Stenerbiilme

Hebetisch A

Motor

Steoerbühne

A bbildung 4.

1 Steuerbühne Nr.

M otor H ebetisch

Motor

M otor

A bbildung 3.

armen be festig t sind, w elch e die Schiene vom R o llg a n g heben und über die G leitschienen auf den R o llg a n g vor dem F ertig gerü st rutschen lassen. H ier erhält die Schiene den F e r tig ­ stich und w ird dann von den W arm sägen au f L än g e geschn itten, von denen vier Stück mit je einem 4 0 p ferd ig en W estin gh ou se-M otor als A n ­ trieb vorhanden siud. H inter den W arm sägen werden die Schienen v o rg erich tet und dann auf die W arm betten zum Abkühlen abgezogen . Außer Schienen w erden au f der Straße m anch­

mal P latin en g ew a lzt. Ist dieses der F all, so

w ird ein T e il des R ollg a n g es h inter den Sägen durch eine V orrich tu n g ersetzt, w elch e die P latin en vom R o llg a n g au f besondere W a rm ­ la ger brin gt. D ie Schienen w erden von eigens für diesen Z w e ck gebauten W a g e n von den W arm betten direkt au f die neben den R ich t­

pressen befindlichen L a g e r gebracht. D iese W agen haben an Stelle einer P la ttform zw ei Reihen von H ebelarm en, w elch e au f z w e i mit

1428 Stahl und Eisen. Das Schienenwalzwerk der „Republic fron and Steel Company“ . 25. Jahrg. Nr. 24.

H ilfe j e eines D am pfzylinders drehbaren A chsen a u fgekeilt sind. Je nachdem man nun D am pf au f den einen oder ändern Z ylin d er g ib t, hebt sich die H ebelreih e an der einen oder ändern Seite des W a g en s und gleiten die au f dem W a g e n befindlichen Schienen nach der einen Seite, z. B . a u f die L a g e r neben den R ich t­

pressen, oder nach der en tgegen gesetzten Seite au f die A bnahm elager. E s sind im mer zw ei zusam m engekuppelte W a g e n im G ebrauch, w elch e von einer Schm alspurlokom otive g e zo g e n w erden, und deren M echanismus von der L ok om otive aus durch den Führer b e tä tig t w ird.

D i e A d j u s t a g e . B ei dem Bau dieser A b ­ teilun g mußte man vor allen D ingen den b e ­ schränkten P latzverh ältn issen R ech nu ng tragen,

liehen T ran sp ort der Schienen au f ein Minimum herab. D ie zu richtenden Schienen w erden von dem neben der P re sse befindlichen L a g e r au f einen R o llg a n g unter die P resse g esch ob en , g e ­ rich te t und dann au f R ollen vorw ärts g e ­ schoben au f das L a g e r neben der vorderen R ichtpresse.

Säm tliche Gebäude der A n la ge sind in Eisen­

konstruktion und W e llb le c h ausgeführt. D er untere T e il der H allen w ird im Som m er en tfern t;

man versch afft au f diese W e is e den Leuten eine verh ältnism äßig kühle A rbeitsstä tte. Im W in te r werden die H allen geschlossen , um die A rbeiter v or der W itte ru n g zu schützen.

D er Bau des beschriebenen W a lzw erk es w urde im O ktober 1 9 0 4 von der G

eneralver-und ist dies auch in je d e r B eziehu n g g eglü ckt.

D ie R ich tpressen, Bohrm aschinen sow ie die K a lt­

säge w erden von M otoren an getrieben . A n der äußeren L ä n g sseite des Gebäudes zw ischen Bohrm aschinen und L a g e r befindet sich ein R o llg a n g mit elektrischem A n trieb , dessen Achsen au f der einen H älfte feste, au f der ändern H älfte lose R o llen tragen . H ierdurch ist es erm öglicht, g le ic h z e itig Schienen in ent­

gegen gesetzten R ich tu ngen zu transportieren.

D ieser R o llg a n g dient zum T ran sport der Schienen von einem L a g e r zum ändern, zu der K altsäge und zu den N achrichtm aschinen. D ie eig en ­ artige A nordnung der R ich tpressen, w elch e zur G ebäudeachse im schiefen W in k e l hintereinander au fgestellt sind, drückt den u nbedingt erforder­

sam m lung genehm igt. Schon am 2 2 . A p ril 1 9 0 5 wurden die ersten Schienen g e w a lzt, und die M aschine, w elch e die 711 m m -Straße antreibt, w urde bereits 8 7 T a g e nach A bschluß der B e ­ stellu n g ü bergeben. Z ieh t man noch in B etrach t, daß alle Fundam entierungen und maschinellen Einrichtungen während der W in term on ate g e ­ m acht w urden, so muß man zu geben, daß das W erk in erstaunlich k u rzer Z eit g ebau t ist.

D ie L eistu n g sfä h igk eit des W a lz w e rk s b e ­ lä u ft sich au f 1 8 0 0 t Schienen in 2 4 Stunden.

G egen w ärtig b eträ gt die Schienenproduktion j e ­ doch nur die H älfte. D ie andere H älfte wird zu P la tin en für die versch ieden en A n lagen der G esellschaft im M ah on in g -T al au sgew alzt.

Albrecht Spannagel.

15. Dezember 1905. Über die Verarbeitung flüssigen Roheisens usw. Stahl und Eisen. 142Ö

Über die Verarbeitung- flüssigen Roheisens im basisch

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 25, No.24 (Stron 33-37)