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Erinnerungen eines alten Bergmanns aus den letzten 50 Jahren

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 19 (Stron 33-40)

V on B. S c h u l z - B r i e s e n . (Schluß von Seite 1027.)

1880- -1890. Langsame Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse; Streik im Jahre 1889; Sozialpolitische Erlasse und Arbeiter - Eiirsorgegeseize; Verstaat­

lichung der Eisenbahnen; Schiffahrtsverhältnisse.

Mau s o llte g la u b en , daß der fo lg en d e Z eit­

a b sch n itt 1 8 8 0 bis 1 8 9 0 die erw a rteten F rü ch te des S ie g e s a u f d iesem G eb iete v o ll ernten w ürde.

D ie s w a r aber um d e sw ille n n ic h t der F a ll, w e il bei dem w iod ererw ach ten V ertrau en ein e a u ß ero rd en tlich e V erm ehrung der W a r e n e r ­ z e u g u n g a u f a llen G eb ieten e in tr a t, die ein e w e se n tlic h e S te ig e r u n g der P r e is e a u ssch lo ß , aber an sich w o h l g e e ig n e t w ar, die w ir tsc h a ft­

lic h e n V e r h ä ltn isse der In d u strie zu fe s tig e n und auch den tech n isch en F o r tsc h r itt zu b e­

leb en und zu heben. B e tr a c h te t man den K o h len p reis a ls ein B arom eter der w ir ts c h a ft­

lich en K onjunktur, so z e ig t d ieser im Jah re 1 8 7 9 die tie fste D ep ressio n m it 5 ,8 0 d l f. d.

T on n e, b is zum J a h re 1 8 8 3 /8 4 fo lg te ein so g en a n n tes M aximum von 7 ,1 0 d l , w e lc h e s sich b is 1 8 8 7 w ied er a u f 6 ,4 0 d l ab sch w ä ch te, sich von da aus im J a h re 1 8 8 9 a u f 7 ,4 0 d l hob und dann 1 8 9 0 b is 1 8 9 1 ern eu t in einem M axim um von 11 d l g ip fe lte . D iesem H och ­ stan d e w ar w ie d em jen igen von 1 8 7 2 b is 1 8 7 3 , im J a h re 1 8 8 9 ein g ro ß er B e rg a rb eiterstreik v o r h erg eg a n g en , d essen U rh eb ersch a ft der s o z ia l­

d em ok ratisch en P a r te i v erein t m it dem lin k en d em ok ratisch en F lü g e l des Z entrum s z u z u ­ sch reib en is t. D ie se r e r ste m oderne S treik im rh ein isch - w e stfä lis c h e n K o h len rev ier b ild ete e in e der in te r e ssa n te ste n und leh rreich sten E p iso d en in der E n tw ic k lu n g der A rb eiterv er­

h ä ltn iss e . E r v e r lie f durchaus n ich t so ru h ig w ie d erjen ig e des J a h res 1 8 7 2 ; b eson d ers g ilt d ies für den nördlichen T e il des B e z ir k e s, wo es zu den b ed en k lich sten A u ssch reitu n g en g e g e n P erso n en und E igen tu m kam , die w oh l ohne die r e c h tz e itig e G eg en w a rt des M ilitärs ein en seh r g efä h rlich en C harakter angenom m en haben w ürden. L eid er h a tte d ieser S treik zu r F o lg e , daß der la n g jä h rig e v ereh rte V o r sitz e n d e des

B erg b a u -V erein s D r. jü r. H a m m a c li e r , der, in B erlin w oh n en d , den V erh ä ltn issen a u f diesem G eb iete w oh l n ic h t gen a u g e fo lg t w ar, in einen schroffen G e g e n s a tz zu den M itg lied ern des V erein s V orstandes g e r ie t und sich g e n ö tig t sah, nach 31 jä h r ig e r an E rfo lg en so r eic h e r T ä tig k e it von seinem A m te zu rü ck zu treten . A n sein e S te lle w urde der G eheim e F in a n z r a t J e n c k e , V o rsitzen d er des K ru p p sch en D irek toriu m s, g e ­ w ä h lt. D er b ed au erlich e Z w ie sp a lt zw isch en dem V erein und sein em B eg rü n d er fand, w enn auch einen sp ä ten , so doch ein en seh r versö h n ­ lich en A b sch lu ß bei G e le g e n h e it der E in ­ w eih u n g des n euen V erein sh a u ses, der er auf E in la d u n g b eiw o h n te, indem die G en eralver­

sam m lu n g ihn zum E h ren m itg lied e des V ereins ern a n n te, ein V orzu g, den sch on früher Se.

D u rch lau ch t der F ü r st R e ic h sk a n z le r Bism arck n ic h t versch m äh t h a tte.

D urch je n e n S tr e ik w a r der R e g ieru n g die G efahr d ieser groß a n g e le g te n so zia listisch en B e w e g u n g zum v o lle n B e w u ß tse in gekom m en, und die H erren G eh eim räte der R eich s- und L a n d esm in isterien z itte r te n vor dem von Bebel für die W en d e des Jah rh u n d erts verkündeten Z usam m enbruche der b ü rgerlich en G esellsch a ft.

S ie g ew a n n en die Ü b erzeu g u n g , daß außer­

g e w ö h n lic h e M aß regeln ergriffen w erden müßten, um d iese G efahr a b zu w en d en . D a s h eiß e B e­

m ühen, g e e ig n e te M ittel zu finden, trieb wunder­

bare und te ilw e is e e x o tisc h e B lü te n . D ie se s ufer­

lo se P la n e n fand jed och ein en durchaus würdigen A b sch lu ß in den s o z ia lp o litisc h e n E rla ssen von h ö ch ster S te lle im F eb ru ar 1 8 9 0 .

D a s e r ste w ic h tig e F ü r s o r g e g e s e tz für die arb eiten d en K la sse n , die U nfallversicherung, w ar schon s e it 1 8 8 5 in K raft. W e lc h e Be*

d eu tu n g d a sselb e im L a u fe der J a h re erlangt h at, m ö g e daraus e rh ellen , daß a llein bei der S ek tio n II der K n a p p sch a fts-B eru fsg en o ssen sch a ft, w elch e un sere B e r g b a u b e tr ie b e um faßt, die U m la g e, d i e von d e n W erk en a u s s c h l i e ß l i c h zu tr a g e n is t, von 4 2 0 0 9 4 5 d l i m Jah re 1895

1. Oktober 1903. E rin n e r u n g e n eines alten B erg m a n n s a u s den letzten 50 J a h re n . Stahl und Eisen. 1097 a u f 7 4 0 5 5 2 8 d l für 1 9 0 2 g e w a c h se n is t.

D ie G esam tlohnsum m e der V ersich erten in d ieser S ek tio n b e lie f sich a u f 3 0 5 M illion en M ark und die G esa m tza h l d erselb en für 1 9 0 2 a u f 2 4 0 3 8 8 P erso n en .

D er Z eit v o ra u sg reifen d und um den S toff n ich t zu z e r sp litte r n , m öge liier d arau f h in g e w ie se n sein , w elch e B ed eu tu n g die drei H a u p tg lied er der F ü r so r g e g e se tz e im L a u fe der J a h re g e ­ w onnen haben. D ie s dürfte am d eu tlich sten aus der H öhe der A u fw en d u n g en für d iese Z w ecke h erv o rg eh en . Im J a h re 1 9 0 2 g en o ssen die W o h lta ten der U n fa llv e r sic h e r u n g 8 3 4 5 0 6 P erson en m it einem B e tr a g e von 1 0 7 2 0 5 5 7 3 d l ) der In valid en - und A lte r sv e r sic h e r u n g etw a 1 10 0 0 0 P erso n en m it einem B e tr a g e von 121 0 0 0 0 0 0 d l \ der K ra n k en v ersich eru n g 4 8 0 0 0 0 0 P erso n en m it einem B e tr a g e von 2 0 6 0 0 0 0 0 0 ; in sg e sa m t 6 7 3 5 0 0 0 P erso n en mit einem B e tr a g e v o n ' 4 3 4 0 0 0 0 0 0 J l . Von dieser Sum m e le is t e t e das R eich rund 4 1 M ill., die A rb eitg eb er 2 1 0 M illionen und die A rb eiter selbst 1 8 2 M illionen d l . D a m it ste h t D e u ts c h ­ land an dor S p itz e der F ü rso rg e für se in e A r­

b eitersch aft, und w enn auch die B e la s tu n g der G ewerbe für d ie se Z w eck e ein e a u ß erord en tlich hohe is t und b eson d ers den W ettb ew erb m it dem A uslande w e se n tlic h ersch w ert, die deutschen G ew erbetriebe tr a g e n d iese sch w eren L a sten w illig, da sie von der eth isch en B ed eu tu n g w eiser F ü rso rg e für ih re M itarb eiter ü b erzeu gt und durchdrungen sin d .

Mit der g e s e t z lic h g e r e g e lte n g e h t ein e private F ü rso rg e a u f a lle n G eb ieten der V o lk s­

wohlfahrt in w eiterem M aße H and in H and.

Es w eht ein frisch er s o z ia le r W in d durch a lle Schichten, der w o h ltu en d a b stic h t von dem la is s e r faire und la isse r a lle r a u f d iesem G eb iete, das vor 5 0 Ja h ren und auch noch sp ä ter a ls ein unum stößlicher v o lk sw ir tsc h a ftlic h e r G rundsatz Geltung h a tte , ein sch la g e n d e r B e w e is, daß a lle D inge im L aufe der Z eit dem W e c h s e l u n ter­

worfen sin d , — tem pora m utantur et n os mn- tamur in illis — , und deshalb m ögen w ir der Hoffnung vertra u en , daß die den so zia len H im m el noch im mer trübenden W o lk en der gesunden A ufklärung der M assen ein es T a g e s w eich en werden. D ie ir r e le ite n d e L eh re der U to p isten übersieht, daß das v ielg esch m iih te K a p ita l dem IVasserVorrat v er g le ic h b a r is t, der h inter k ü n st­

lichen T alsp erren a u fg e sp e ic h e r t w ird , um in Zeiten der T ro ck en h eit und N o t b efruchtend zu wirken, und daß die K ap ita la n sa m m lu n g im w irtschaftlichen L eb en die g le ic h e R o lle sp ielt.

Geld an sich h a t j a üb erh au p t nur einen W ert, wenn es in p rod u k tiver A rb eit u m g e s e tz t w ird.

Daß diese- K a p ita la n sa m m lu n g sich erfreu ­ licherw eise n ich t a u f en g ere K reise b esch rä n k t, vielmehr die w e ite s te n V o lk ssch ich ten u m faßt, ergibt sich aus der S ta tis tik der S p a rk a ssen ,

X I X . 2 3

deren E in la g e n a lle in in den w e stlic h e n P r o ­ v in zen die e rsta u n lich e H öh e von n ah ezu z w e i M illiarden Mark erreich t hab en . D er G roß b esitz is t b ei d ieser R ü ck la g e nur in verschw indendem M aße b e te ilig t, es h a n d elt sich h ier w esen tlich um E rsp a rn isse der A rb eitersch aft und des M ittelsta n d es, die a ls tau sen d k le in e Q uellen den a lle s befru ch ten d en Strom sp eisen .

V or A b sch lu ß der E rin n eru n g en aus dem Z eita b sch n itt 1 8 8 0 bis 1 8 9 0 muß noch ein es w ich tig en w ir tsc h a ftlic h e n E r e ig n isse s g ed a ch t w erd en . E s is t d ies die in d ie se Z eit fa llen d e V e r sta a tlic h u n g der E isen b a h n en . D ieser E in ­ g r iff in die h o ch en tw ick elto p riv a te T ra n sp o rt- In d u strie m ußte g ru n d sä tz lic h a ls g e r e c h tfe r tig t und z w e c k m ä ß ig b etra ch tet w erd en . A ber man w ar in a llen g ew erb lic h e n K reisen darin e in ig , es a ls ein g ro ß es Glück a n zu seh en , daß der S ta a t n ich t sch on 10 Jah re früher a u f diesen G edanken v erfa llen w ar, denn sch w erlich w ürden w ir uns in diesem F a lle h eu te e in e s so v e r ­ z w e ig te n und den V erk eh r erleich tern d en B a h n ­ n e tz e s erfreu en , w e lc h e s das In d u str ie g e b ie t in v ie r p a r a lle le n L in ien von W e s t nach Ost d u rch sch n eid et, denn diese V ie lfä ltig k e it der V er k e h r sw e g e is t le d ig lic h dem eifersü ch tig en W e ttb e w e r b e der 3 groß en m ä ch tig en B a h n g e se ll- sc h a fte n , d orK öln -M in d en er, B ergisch -M ärk ischeu und R h ein isch en , zu verd an k en . D ie B ed eu tu n g des B ergb au es für die E isen b a h n en m ag am b esten daraus e r h ellen , daß sie h eute aus dem rh ein isch - w e s tfä lis c h e n B e z ir k e tä g lic h im D u rch sch n itt n a h ezu 1 8 0 0 0 0 t = 3 6 0 0 0 0 0 Z en tn er K oh len , K ok s und B r ik e tts verfrach ten , die ein en G eld w ert von tä g lic h rund 1 8 0 0 0 0 0 Mark d a rstellen .

D a ich h ierm it die F ra g e des T ra n sp o rtes, die beson d ers b ei der M a ssen g ü ter-E rzen g u n g einen so hervorragen d en P la tz einnim m t, a n g e sc h n itte n hab e, so m uß ich auch der Schiffah rt ged en k en . F ü r das r h e in isc h -w e stfä lisc h e G eb iet han d elt es sich in e rster L in ie um u nseren sch ön en h errlich en R h ein strom , und es is t keinem Z w eifel u n ter­

w orfen , daß die T ra n sp o rtin d u strie a u f d ieser groß en W a ss e r str a ß e m it der E n tw ic k lu n g der G iitererzeu g u n g g le ic h e n S c h r itt g e h a lte n hat.

D e r freie W ettb ew erb a u f dem freien Strom erm ö g lich te e s, unsrem A b sä tz e nach N ord und Süd ein e g ro ß e A u sd eh n u n g zu geb en . N achdem D eu tsch lan d p o litisch ersta rk te, g e la n g es en d lich , unsern n ied erlän d isch en N achbarn zu z w in g e n , dem Strom auch in sein e G ebiete die gebüh ren d e A u fm erk sam k eit zum sch en k en und der W a sse r str a ß e ein e T ie fe zu g eb en , um den W e g zum M eere für die S chiffahrt zu allen Z eiten des J a h res offen zu h alten . Man m ag das h eu te a ls g a n z se lb stv erstä n d lich an seh en , aber ich erin n ere mich w o h l der Z eit, w o fa s t a ll­

som m erlich H underte und aber H underte von Schiffen am sogen an n ten L o b b it unterhalb

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1098 Stahl und Eisen. E r in n e r u n g e n eines alten B erg m a n n s a u s den letzten 50 J a h re n . 23. Jahrg. Nr. 19.

E m m erich a u f h o llä n d isch em G eb iete w eg en S p erru n g des W a ss e r w e g s in fo lg e V ersan d u n g w o ch en la n g lie g e n m ußten, so daß der n ied er­

lä n d isch e W a te r s ta a t g ezw u n g en w ar, dort K anonenboote zu sta tio n ie r e n , um die Ordnung a u frech t zu h a lten . D ie H erren N achbarn h a tten den Strom le d ig lic h zum S c h u tz e ih res Z w isch en h a n d els v e r n a c h lä s sig t und m ußten erst von seiten der d eu tsch en R eg ie r u n g an die E r­

fü llu n g ih rer in tern a tio n a len P flic h te n erin n ert w erd en .

F ü r die V erb esseru n g des R h ein stro m es a u f d eu tsch em G eb iete h a t sich b eson d ers die im J a h r e 1 8 5 1 e in g e s e tz te R h ein stro m b a u v erw a ltu n g und deren B e ir a t, die R h ein sch iffa h rtsk o m m issio n , g ro ß e V erd ien ste erw orben, w a s b ei G eleg en h eit der schönen F e ie r ih r e s 5 0 j ä h r ig e n B e ste h e n s in K ob len z am 8 . J u li 1 9 0 1 ü b erzeu g en d zum A usdruck g e la n g te .

D er vorh er g e sc h ild e r te W id ersta n d H ollan d s h at es b ish er auch v erh in d ert, daß die so w ü n sch en sw erte K a n a llin ie A n tw erp en -U erd in g en in e rn stlich e E rw ä g u n g g e z o g e n w erden kann und so w ird dies a u sg e a r b e ite te P r o je k t, w e lc h e s der r h e in isc h -w e stfä lisc h e B ergb au a u f der A nt- w erponer A u sste llu n g im J a h re 1 8 8 5 der Öffent­

lic h k e it ü b ergeb en h a tte , v o ra u ssich tlich w ohl für lä n g e Z eit noch in den A k ten ruhen. E in B lic k a u f den A tla s z e ig t , daß durch den g e ­ p la n ten K a n a l ein e A b k ü rzu n g des W a ss e r w e g e s z w isc h e n dem R h ein b ei U erd in gen und dem H aupt- E in - und A u sfu h rh afen u n serer w e stlic h e n P r o v in z e n im V erh ä ltn is w ie 5 : 8 e r z ie lt und der fü r die B in n en sch iffah rt so sc h w ie r ig e W e g durch d ie h o llä n d isch en K ü ste n g e w ä sse r v e r ­ m ieden w erd en w ürde. E r fr e u lic h e r w e ise is t jü n g s t die S ta d t K refeld , w elch e den Bau ein es g ro ß en R h ein h a fen s b e sc h lo sse n h a t, in G em ein­

sch a ft m it M .-G ladbach in ein e le b h a fte B e ­ w e g u n g für d iesen W a s s e r w e g e in g e tr e te n . D ie b ek a n n te T a tk r a ft des n euen O b erbürgerm eisters H a m m e r s c h m i d t bürgt dafür, daß sein ceterum cen seo im m er w ied er ertön en w ird , w en n die B e w e g u n g ein zu sch la fen drohen s o llte .

E in h ö ch st erfreu lich es B ild a u f dem G e­

b ie te der S ch iffah rt und des H a n d els b o t d a g eg en die vor S ch lu ß d es Z e ita b sc h n itte s 1 8 8 0 /1 8 9 0 e r fo lg te E röffn u n g der groß en und neuen H a fen ­ a n la g en in H am burg, m it deren B au sich der leid er im J a h re 1 8 9 1 d a h in g esch ied en e Ober­

in g en ieu r der freien R e ic h ssta d t A n d r e a s M e y e r ein u n v e r g ä n g lic h e s D en k m al g e s e t z t h a t. E r e r fü llte für H am burg d ie se lb e A u fgab e w ie O berbaudirektor F r a u z i u s für B rem en, das j a auch se in e H a fe n a n la g e n in g r o ß a r tig e r W e is e n m g e sta lte t und die S ta d t s e lb s t durch ein e ein sch n eid en d e K orrektu r d er W e s e r für g i’oße S eesch iffe w ied er z u g ä n g lic h g e m a c h t h a t. L eid er h at auch B rem en in z w isc h e n den V e r lu st sein es groß en M itbürgers zu b e k la g e n . F r a n z iu s starb

am 2 3 . Juni d. J . B e i diesem R ü ck b lick au f die W a sse r str a ß e n m öchte ich h ier, der Z eit vo ra u seilen d , das reg e I n te r e sse hervorheben, das in a lle n z iv ilis ie r te n L än d ern , n ich t a lle in fü r die S e efa h rt, die bei a llen H andelsem porien in g u ter H and ru h t, sondern b eson d ers für die B in n en sch iffah rt b e ste h t und u nter dem P r o ­ te k to r a te der R e g ie r u n g e n zu r E in fü h ru n g r e g e l­

m äß iger S ch iffa h rtsk o n g resse führte. E s sind d ies g r o ß a r tig v o r b ereitete W a n d erv ersa m m lu n g en , in denen die h ervorragen d sten W a sserb a u -In ­ g e n ieu re der g a n z e n W e lt ih re Id een und E r ­ fah ru n gen au stau sch en und deren jü n g s te , die I X ., im J a h re 1 9 0 2 b e i G e le g e n h e it der A u s­

s t e llu n g in D ü sse ld o r f ta g te , wo sio u n ter den v ie le n K o n g ressen die e r ste S te lle einnahm und ein ü b e r w ä ltig e n d e s M aterial an P lä n en und E n tw ü rfen sein en T eiln eh m ern vo rfü h rte und Z eu gn is g a b , daß das „ N a v ig a r e n e c e s s e “ n ich t von der T a g eso rd n u n g 'versch w in d en w ird . 1800 — 1900. Zollgesetzgebung; Zentralverband deut­

scher Industrieller; Rheinisch- Westfälisches Kohlen- sgndikat; Wasserwirtschaftliche Vorlage der Regie­

rung; Bau eines neuen Geschäftshauses fü r den Bergbau-Verein; Werk über die Entwicklung des rhein.-westf. Bergbaues im letzten halben Jahr­

hundert; Ausdehnung der Bohrungen a u f Kohle;

Kurze Mitteilungen über den Erzbergbau und die Braunkohlen-Industrie; Bedeutung des Bergbaues in Beziehung a u f die anderen Industrien; Kurze ver­

gleichende Statistik der Kohlen- und Roheisenerzeu­

gung; Volkswirtschaftlicher Einfluß des Bergbaues im rhein.-westf. Bezirke; Schlußbetrachtungen.

Ich kom m e nun zu dem le t z te n A b sch n itte m einer E r in n e r u n g e n , d essen e r ste s Lustrum unter dem E influß der frü h er erw äh n ten a lle r ­ h ö ch sten E r la ss e hoch b ed eu ten d e g e se tz g e b e r isc h e M aßnahm en a u f so z ia lp o litisc h e m und h an d els­

v ertra g lich em G eb iete b rachte.

W en n auch der K oh len b ergb au ein en Schutz g e g e n die E in fu h r frem d län d isch er B rennstoffe

■weder b eansprucht noch b e s itz t, so h a t er den­

noch ein g r o ß e s m itte lb a r e s In te r e s s e an allen Z o llfra g en w e g e n deren E influß a u f die k ohlen­

verb rau ch en d en G ew erb e so w ie die V olk sern äh ­ ru n g . D esh a lb d arf h ier n ic h t u n erw ä h n t bleiben, daß in fo lg e der A nnahm e des G ru n d satzes des S c h u tz e s der n a tio n a len A rb eit die G esetzgeb u n g u n ter dem Z eichen der Z o llfra g e sta n d und sich im J a h re 1 8 9 4 der A b sch lu ß des so w ichtigen H a n d e lsv e r tr a g e s m it R u ß lan d v o llz o g , sowie auch v ie le a n d e r w e itig e V erein b aru n gen auf d iesem G eb iete erfo lg ten .

E in e n w e ite r e n R aum b is zum S chluß des D ezen n iu m s und noch darüber h in au s nahmen die v ie ls e itig e n E rh eb u n g en der R egierungen und die dam it g le ic h la u fe n d e n B era tu n g en der p o litisclien und w ir ts c h a ftlic h e n V ereinigungen z w e c k s der V o rb ereitu n g der in sp äterer Zeit

1. Oktober 1903. E r in n e r u n g e n eines alten B e r g m a n n s a u s den letzten 50 J a h r e n . Stahl und Eisen. 1099 a b zu sch ließ en d en H a n d elsv erträ g e ein . W e r sich

näher über dieso F r a g e n u n terrich ten w ill, m öge die G esch ich te des Z en tralverb an d es deu tsch er In d u strieller von 1 8 7 6 b is 1 9 0 1 , v erfa ß t von dessen G esch ä ftsfü h rer H. A. B u e c k , zu r H and nehm en.

D aneben sp ielten die F ü rso rg e- und S ch u tz­

g e s e t z e fü r die g ew erb lic h e n A rb eiter b ei den A rbeiten der g e se tz g e b e n d e n K örp ersch aften des L andes und d es R eich es ein e h ervorragen d e R o lle.

Der R e ic h s ta g s - und L a n d ta g s - A b geord n ete D r . W . B e um e r , G esch äftsfü h rer des „ V er­

eins zur W a h ru n g der gem ein sam en w ir ts c h a ft­

lichen In teressen in R h ein lan d und W e s t f a le n “ , hat in a lle n d iesen h o ch w ich tig en F r a g e n des Zoll- und A rb e ite r sc h u tz e s die In te r e sse n der w estlich en P ro v in zen m annhaft und m it h ervor­

ragender S a ch k en n tn is, so w o h l in den K om m issions- beratungen w ie auch in den S itz u n g e n , v ertreten , wofür ihm der w ärm ste D an k und die v o lls te A nerkennung der g ew erb lic h e n K reise z u te il w urde.

E s b ed arf k ein es beson d eren H in w e ise s darauf, daß d iese M aßnahm en auch die bergbau treib en d en K reise le b h a ft b e sc h ä ftig te n und w e se n tlic h b e­

rührten. A u f den B erg b a u , m it d essen V e r h ä lt­

nissen mich zu b e sc h ä ftig e n im w e se n tlic h e n m eine A bsicht is t, zurückkom m end, se i hervorgeh ob en , daß der in F r a g e steh en d e Z e ita b sc h n itt, dank der dauernden w ir tsc h a ftlic h e n A u fw ä rtsb ew eg u n g , eine E poche des g rö ß ten F o r tsc h r itte s auch a u f technischem G eb iete b ild et und es h eu te außer F rage ste h t, daß der r h ein isch - w e stfä lis c h e Bergbau in te c h n isc h e r und o rg a n isa to risch er B eziehung u n b estritten an der S p itz e a lle r in- nnd au slän d isch en B erg b a n b ezirk e sc h r e ite t. Von großer a llg em ein er B e d eu tu n g und von b eso n ­ derem Einfluß a u f se in e V e r h ä ltn isse w a r das

nissen mich zu b e sc h ä ftig e n im w e se n tlic h e n m eine A bsicht is t, zurückkom m end, se i hervorgeh ob en , daß der in F r a g e steh en d e Z e ita b sc h n itt, dank der dauernden w ir tsc h a ftlic h e n A u fw ä rtsb ew eg u n g , eine E poche des g rö ß ten F o r tsc h r itte s auch a u f technischem G eb iete b ild et und es h eu te außer F rage ste h t, daß der r h ein isch - w e stfä lis c h e Bergbau in te c h n isc h e r und o rg a n isa to risch er B eziehung u n b estritten an der S p itz e a lle r in- nnd au slän d isch en B erg b a n b ezirk e sc h r e ite t. Von großer a llg em ein er B e d eu tu n g und von b eso n ­ derem Einfluß a u f se in e V e r h ä ltn isse w a r das

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 19 (Stron 33-40)

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