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Warenverzeichnisse zum Zolltarif

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 19 (Stron 40-43)

D as neue Z olltarifgeselz ist bekanntlich noch nicht in Kraft getreten. Es soll erst Geltung er­

langen, w enn die neuen H andelsverträge zum Ab- schlufs gebracht sein w erden. W a n n dies der Fall sein w ird, ist vorläufig noch nicht abzu­

sehen. Man hofft aber allgem ein, dafs im Laufe des nächsten Jahres es m öglich sein w ird, m it den hauptsächlich für D eutschland in Betracht komm enden Kulturstaaten die Erneuerung der H andelsbeziehungen vorzunehm en. S o, w ie das Zolltarifgesetz durch gem ein sam en B eschlufs des Bundesrats ‘und R eich stags vorliegt, w ürde es schw er durchführbar sein. Es bedarf jio c h um ­ fassender A rbeiten, um diejenigen ExekuLivslellen, denen die A usführung des Gesetzes und des Tarifs selbst anvertraut ist, in die L age zu bringen, alle dabei in Betracht kom m enden Einzelheiten klar zu übersehen und d em gem äfs auch B esch lü sse zu fassen, die den A bsichten der G esetzgeber nicht widersprechen. Es kann als ziem lich sicher an ­ gesehen w erden, dafs der Bundesrat im nächsten Winter A usführungsanw eisungen zum neuen Zoll­

tarifgesetz geben w ir d ; ist ihm doch in m ancher Beziehung im G esetze selb st ein direkt dahin­

gehender Auftrag erteilt w orden. Aber dam it wird die S ach e nicht erledigt sein, es werden zur Durchführung und zur B eurteilung der W ir­

kungen des T arifes seih st um fassende Vorarbeiten getroffen w erden m ü ssen . S i e b e t r e f f e n d i e W a r e n v e r z e i c h n i s s e z u m Z o l l t a r i f . Beide werden gegen w ärtig au f Grund des neuen Zoll­

tarifs ausgearbeitet. Die zuständigen behördlichen Kreise sind schon seit längerer Zeit mit dieser Ausarbeitung beschäftigt, sie haben auch schon Interessentenkreise zur E ntscheidung über ver­

schiedene E inzelheiten heran gezogen . Man darf indessen annehm en, dafs nam entlich das A m tliche W arenverzeichnis zum Zolltarif, ehe es an den Bundesrat gelangt, in dem Entwürfe, w ie er von den Behörden und nam entlich vom R eichsschatz- amte aufgestellt w ird, zur B egutachtung den Interessentenkreisen zu gestellt w erden w ird. Man darf hierauf um so m ehr rechnen, als ja eine gleiche P raxis auch schon früher befolgt ist und es jedenfalls im Interesse aller beteiligten Faktoren, namentlich auch der Z ollbeam ten und des H andels liegt, wenn die im A m tlichen W arenverzeichnis niederzulegenden E inzelheiten vor der Feststellung durch den Bundesrat der Kritik der einzelnen interessierten Gruppen unterw orfen w erden. Man darf hoffen, dafs bei B efolgung dieser Methode die W erke, w elch e der A usführung des neuen Zolllarifgesetzes und des Zolltarifes g ew id m et sind, möglichst gut hergestellt w erden.

D as A m t l i c h e W a r e n v e r z e i c h n i s Zu m Z o l l t a r i f hat die A ufgabe, den bei der A us­

führung beschäftigten behördlichen Stellen, also den Z ollbeam ten, die K lassifizierung der einzelnen W arengruppen zu erleichtern und dem H andel einen spezialisierten N ach w eis über die für die einzelnen W aren in Betracht kom m enden Zoll­

tarifstellen zu geben. N icht alle Länder besitzen solche A m tliche W arenverzeichnisse zum Z oll­

tarif. Einzelne behelfen sich dam it, dafs sie Z u­

sam m en stellu n gen von T ausenden von Zolltarif­

en tsch eid u n gen , die bei der H andhabung des Zolltarifs von den zuständigen Stellen abgegeben w erden, vornehm en und diese den Interessenten in die H and geben. D eutschland hat seit dem Beginn der schutzzöllnerischen A ra ein A m tliches W arenverzeichnis g e h a b t, und an allen inter­

essierten Stellen wird m an zugeben m üssen, dafs dam it für die deutschen V erhältnisse die rich­

tige Balm beschrillen w orden w ar. Selbstver­

ständlich hat auch das A m tliche W arenverzeichnis in Einzelheiten F ehler und Lücken aufzuw eisen gehabt, und es sind denn auch B eschw erden darüber seit dem B eginn der 8 0 e r Jahre d es­

vorigen Jahrhunderts nicht ausgeblieben. D a das A m tliche W arenverzeichnis früher nicht gleichen Schritt m it den technischen und kom m erziellen N euerungen hielt, so w urde in den geschäftlichen Kreisen, nam entlich aber auch im R eichstag, viel­

fach der W unsch ausgesprochen, m an m öchte zur E ntscheidung von Zolltarifstreitigkeiten eine Zentralstelle im R eiche g rü n d en , sei es, dafs diese einen V erw altungscharakter, sei es, dafs sie einen gerichtlichen Charakter hätte, ln dieser Beziehung w urde ein R eichszolltarifam t und ein R eichszolltarifgericht vorgesch lagen . Beide Be­

m ühungen haben einen Erfolg nicht gehabt, w as sehr leicht zu verstehen ist, w eil die Einzel­

regierungen die Zollverw altung in H änden haben und diese ihre Kom petenz an das Reich abzu­

treten nicht gew illt sind. Es ist als ziem lich sicher anzusehen, dafs, w enn ähnliche B estrebun­

gen jetzt w ieder auftrelen w ürden, sie den g lei­

chen negativen Erfolg haben würden. Man wird sich deshalb sch ön dam it begnügen m üssen, ein A m tliches W arenverzeichnis zum Zolltarif in der Hand zu haben, das m öglichst allen N eue­

rungen gerecht gew orden ist bezw . späterhin noch w ird. ln dieser R ichtung haben die B e­

strebungen auf die Schaffung einer R eichszentral- stelle zur E ntscheidung von Zolltarifstreiligkeiten günstig gew irkt. Man hat in den letzten Jahren auf der R egieru n gsseile m ehr als früher an­

erkannt, dafs es nötig sei, mit dem A m tlichen

1104 Stahl und Eisen. W a ren verzeich n isse z u m Z o llta r if. 23. Jalirg. Nr. lö.

W arenverzeichnis den technischen und kom ­ merziellen N euerungen schnell zu folgen, und so ist denn, nachdem vom Jahre 1 8 9 6 ab ein ganz neues A m tliches W arenverzeichnis in Geltung g e ­ treten w ar, seitdem in jedem Jahre eine ganze A nzahl von Ä nderungen und E rgänzungen des A m tlichen W arenverzeichnisses vorgenom m en w or­

den. Selbstverständlich sind dam it nicht alle Zolltarifslreitigkeiten aus der W elt geschafft, und das G eschäftsleben hat auch jetzt noch über ver­

sch iedene B eschw erlichkeiten auf diesem Gebiete zu klagen, aber in etw as ist doch Erleichterung geschaffen; jedenfalls halten die B eschw erlichkeiten nicht so lange an, w ie das früher der Fall w ar.

N otw endig ist nun, dafs das neue A m tliche W arenverzeichnis, w ie cs gegen w ärtig in Vor­

arbeit ist, eine Gestalt erhält, die den Anforde­

rungen des geschäftlichen L ebens entspricht. Dafs die A nordnung des V erzeichnisses insofern die alte bleiben m ufs, als unter einzelnen Stichw orten die Erörterungen zu den verschiedenen Tarif­

stellen gegeben w erden, ist klar. Es läfst sich eine A nordnung, die zw eck m ä ß ig er w äre, kaum denken. Natürlich kann aber die Zahl der auf­

geführten S tichw orte grofs oder klein sein. Je gröfser sie ist, um so besser für den Handel.

A ufserdem aber w ürde ein Mifsstand des jetzigen A m tlichen W arenverzeichnisses bei dem neuen zu beseitigen sein, und der geht dahin, dafs jetzt nur zu häufig hinter bestim m ten Stichw orten H in­

w eise auf andere gegeben sind, ohne dafs die zugeh örige S telle des Zolltarifs m it dem Zollsatz selb st a n gegeb en ist. Es ist das ein M angel, der lediglich f o r m a l e n Charakter hat, und den zu beseitigen nicht sch w er ist. Es ist auch an­

zunehm en, dafs, da dieser M angel von den ver­

schied en sten Seiten betont w orden ist, er jetzt seiten s der Behörden aus der W elt geschafft w er­

den w ird. Auch bei der B enutzung des A m t­

lichen W arenverzeichnisses zum Zolltarif ist Zeit Geld, und hierin w erden die Behörden den W ü n ­ sch en der G eschäftsw elt w ohl entsprechen können.

Der neue Zolltarif enthält, w ie ja allgem ein b e­

kannt ist, eine ganze A nzahl neuer m a t e r i e l l e r B estim m ungen. Er ist nicht nur m ehr speziali­

siert, er hat auch die verschiedensten neuen Zölle vorgeseh en , und in dieser Beziehung wird natür­

lich das alte W arenverzeichnis entsprechend dem Gesetz eine U nzahl von U m gestaltungen und A b­

änderungen erhalten m üssen. ; Es ist aber auch in dem neuen Zolltarif in der Z usam m enfassung von W a r e n g r u p p e n eine grofse A nzahl von Ä nderungen gegen den bisherigen Zustand vor­

gen om m en . Es sind Gruppen unter bestim m te Positionen gebracht, die früher verschiedenen an ­ gehörten, und es sind W arengruppen au fgen om ­ m en, die früher im T arif überhaupt nicht standen.

Hierfür die n ötigen E rläuterungen und Begriffs­

bestim m ungen zu geben, w ird A ufgabe des neuen A m tlichen W arenverzeichnisses sein. Die Auf­

gabe ist durchaus nicht leicht. Man w ird sie je­

doch in den betreffenden behördlichen Stellen lösen können, w eil m an durch die Vorarbeiten zum Zolltarif die für die A usarbeitung nötigen Ma­

terialien schon gesam m elt hat. W as an Material noch fehlt, läfst sich ja durch N achfrage bei den interessierten Kreisen ergänzen. Dafs natürlich eine solche Arbeit recht um fangreich ist, kann m an sich bei den T ausenden von B egriffsbestim ­ m ungen, die hier in F rage kom m en, leicht denken. Ein w eiteres M om ent, das bei der A us­

arbeitung des neuen A m tlichen W arenverzeich­

n isses zum Zolltarif B eachtung verdient, ist das von seiten der Industrie m it Freuden au fgen om ­ m en e V orgehen der G esetzgeber, w onach w en ig ­ sten s bei m anchen R ohm aterialien der Zoll in W egfall kom m en soll, w enn dieselben einer D enatu­

rierung unterw orfen w erden. Der neue Zolltarif hat in dieser B eziehung eine ganze A nzahl von B estim m ungen, an denen die industriellen Kreise stark interessiert sind. D ie behördlichen Stellen, denen die A usarbeitung des A m tlichen W aren­

verzeichnisses übertragen ist, haben selb st die Pflicht, D enaturierungsm ittel ausfindig zu m achen, die im Sinne der G esetzgeber w irksam sind.

D iese Arbeit hat bisher m anche Mühe verursacht und sie w ird es auch noch ferner tun. Aber es steh t zu hoffen, dafs, w en n T heorie und Praxis beim Auffinden solch er Mittel H and in Hand gehen, es doch gelingen w ird, schliefslich zu einem E rgebnisse zu gelan gen , das alle Teile m öglich st befriedigen w ird.

Es sind hierm it selbstverständlich nur einige Punkte erw ähnt, die bei der A usarbeitung des neuen A m tlichen W aren verzeich n isses in Betracht kom m en. Die A rbeit ist so um fassend, dafs einei auch nur annähernd erschöpfende A ufzählung der dabei in Betracht kom m enden G esichtspunkte auf en gem R aum nicht m öglich ist. Nur auf eines dürfte noch aufm erksam zu m achen sein. Selbst w enn das A m tliche W aren verzeich n is, wTie zu hoffen stellt, eine Form bekom m en haben wird, die den A nsprüchen der P raxis und der Exekutiv­

behörden genügt, so w ürde im m erhin noch eine grofse S chw ierigkeit bei der H andhabung des­

selben dadurch entstehen können, dafs die Zoll­

beam ten über die praktischen V erhältnisse, über den Ursprung der W aren nich t so unterrichtet sind, dafs sie mit der von der P raxis gew ü n sch ­ ten L eichtigkeit die richtigen Klassifikationen vor­

nehm en können. Es ist schon vor längerer Zeit der V orschlag aufgetaucht, m an m öch te eine S telle schaffen, an der Z ollbeam te in der W a r e n k u n d e unterrichtet w erden. Es ist ja nicht zu leugnen, dafs die Schaffung einer sol­

chen S telle mit S ch w ierigkeiten verbunden ist, insofern, als in ihr die verschiedensten Kräfte tätig sein m üfsten, um einen genügenden Erfolg zu erzielen. Die Z ollbeam ten, w elch e den neuen Zolltarif zur Durchführung bringen sollen, müssen

1. Oktober 1903. W a ren verzeich n isse z u m Z o llta r if. Stahl und Eisen. 1105 auf den verschiedensten Gebieten versiert sein.

Es kom m en dabei so viele technische, kom ­ m erzielle, ja w issen sch aftlich e Fragen ins Spiel, dafs der B eam te, der m it L eichtigkeit bei der Verzollung sich ausfindet, eine w irklich beach ten s­

w erte Persönlichkeit sein w ird. • Die R egierung dürfte dem Gedanken der Schaffung einer solchen U nterrichlsslelle für Z ollbeam te nicht abgeneigt sein. W enn sie ins Leben gerufen w erden sollte, so m üfste dies aber bald gesch eh en , dam it w e n ig ­ stens die hauptsächlich in Betracht kom m enden Beam ten bis zur Inkraftsetzung des neuen Zolltarifs den gew ünschten U nterricht erhalten haben können.

W enn alle diese V orkehrungen getroffen w er­

den, so w erden dam it natürlich noch nicht die Schw ierigkeiten, die sich der A usführung des neuen Zolltarifs in den W eg stellen, alle beseitigt sein. Im G egenteil, m an wird erw arten m üssen, dafs bei der neuen Zolltarifierung gerade w ieder neue U nannehm lichkeiten für den Verkehr er­

w achsen w erden. Es stellt aber zu hoffen, dafs, da in letzter Zeit die Behörden bei der U m gestaltung des A m tlichen W arenverzeichnisses eine andere Praxis befolgen als früher, diesen U nannehm lichkeiten bald ein Ende bereitet w er­

den wird.

Das zw eite gröfsere W erk, das von der zu­

ständigen behördlichen S telle in A ngriff gen om ­ men ist, ist das S t a t i s t i s c h e W a r e n v e r ­ z e i c h n i s . Es dient dazu, über die W aren ­ bew egung in Ein- und Ausfuhr A ufschlufs zu geben. Man soll nich t m einen, dafs dieser A uf­

schlufs von nebensächlicher Bedeutung is t; im Gegenteil, es ist von recht grofser Bedeutung, zu w issen, w ie für bestim m te W aren zoll- und handelspolitische V erhältnisse gew irkt haben. Um solche W irkungen erkennen zu können, ist es aber natürlich V orb ed in gu n g, dafs die Grenzen für die W arengruppen im Statistischen W aren­

verzeichnis so gezogen w erden, dafs sie den Interessen des praktischen L ebens entsprechen.

Das ist die H auptaufgabe bei der A usarbeitung des neuen Statistischen W arenverzeichnisses. Man hat ja in dieser B eziehung m annigfache Er­

fahrungen hinter s i c h ; aber der neue Zolltarif bringt, w ie sch on oben bem erkt, die verschieden­

sten m ateriellen N eu erungen, und dieser Um stand wird auch beim Statistischen W arenverzeichnis in Rechnung gezogen w erden m üssen. Auch hier hat sich zunächst ein form aler M angel unangenehm bemerkbar gem ach t. Der alte Zolltarif um fafst ein paar Dutzend P ositionen, das Statistische W arenverzeichnis, w ie es gegen w ärtig gestaltet ist, enthält Hunderte von P ositionen. E s w ar für jeden, der sich über Ein- und A usfuhrstatistik der einzelnen im Zolltarif enthaltenen W aren unterrichten w ollte, nicht angen eh m , dafs die Nummern von T arif und V erzeichnis sich nicht deckten. D iesem Ü belstand soll nunm ehr ab ge­

holfen w erden. D ie Tarifstellen und die N um m ern

des Statistischen W arenverzeichnisses w erden über­

einstim m en. Selbstverständlich genügt es für das Statistische W arenverzeichnis nicht, die T arif­

stellen als solch e aufzunehm en und w eiter keine U nterscheidungen zu treffen. Es gibt Positionen im Zolltarif, die eine ganze A nzahl von W aren enthalten, die einzeln für Im port und Export oder w en igsten s für einen von beiden von größ ter W ichtigkeit sind. Man w ürde einer richtigen Beurteilung des A uslandsverkehrs w en ig Vorschub leisten, w enn m an diese W aren für die statistische Erfassung in e i n e r Gruppe liefse. Sie w erden getrennt w erden m üssen, und m an wird deshalb für die einzelnen N um m ern des Tarifs im Statisti­

sch en W arenverzeichnis Unterabteilungen w ählen m üssen. D as ist aber aucli in A ussicht g en o m ­ m en. Es kom m t nur darauf an, dafs diese U nter­

abteilungen richtig begrenzt w erden. ' D ie Ge­

sch äftsw elt w ird dabei den behördlichen Organen m it ihrem R ate zur Seite stehen m ü ssen . Es ist nur zu w ü nschen, dafs die Behörden auf diesem Gebiete m öglichst von allen interessierten Kreisen unterstützt w erd en . A uch hier kann nur ein Ilandinhandarbeilen zu einem Erfolge führen.

Bei dieser G elegenheit wird m an auch W ünsche zum Ausdruck bringen können, die bisher viel­

leicht noch keine Berücksichtigung gefunden hätten: Man hat in den letzten Jahren, da ja doch die A usarbeitung eines neuen Zolltarifs in A ussicht stand, m an ch es W ü n sch en sw erte auf diesem Gebiete zurückgestellt, obschon nicht ver­

kannt w erden soll, dafs in der Schaffung von neuen U nterabteilungen beim Statistischen W aren ­ verzeichnis in den letzten Jahren viel m ehr g e ­ leistet ist als früher. Vielleicht ist darin sogar auf einzelnen Gebieten eine Ü bertreibung vor­

gekom m en, und m an wird erw ägen m üssen, nam entlich auf der Seite der Praktiker, ob man den Behörden nicht an raten soll, einzelne der W aren, deren statistische Sondererfassung sieh nicht bew ährt hat, w ieder m it ändern zu sam m en ­ zulegen. W enn m an die m onatlichen N achw eise des Statistischen A m tes über Ein- und Ausfuhr des H andels genau d u rch sieh t, so w ird m an m anche Rubriken finden, in denen ganz gerin g­

fügige Zahlen für Ex- und Import oder w en ig ­ stens für einen von beiden stehen. Sie könnten ruhig verschw inden, ohne dafs die Beurteilung der W irkung der zoll- und handelspolitischen V erhältnisse dadurch beeinträchtigt w ürde. B is­

her hatte das Statistische W arenverzeichnis w ohl kaum einen U nterschied bei der Schaffung von Rubriken nach dem Import und dem Export g e ­ kannt, und doch dürfte es sich em pfehlen, bei der A usarbeitung des neuen Statistischen W aren ­ verzeichnisses hierauf die A ufm erksam keit zu richten. Es gibt W aren, die für den Import eine grofse R olle spielen, für den Export keine, und um gekehrt. Es w ürde konsequenterw eise an ­ gebracht sein, diese W aren je nach ihrer

Be-ilu tj Stahl und Ëisen.

deulung für den Import oder den E xp öft in besondere Rubriken zu bringen, w ährend sie dort, w o sie w eniger Bedeutung oder keine haben, ruhig mit ändern W aren zu sam m en gen om m en w erden könnten.

W ahrscheinlich wird aber auch hierauf bei der A usarbeitung des Statistischen W arenverzeichnisses hingearbeitet w erden. Jedenfalls w erden auch hierbei die interessierten Kreise gehört w erden, und es steht deshalb zu erw arten, dafs sich bei den in Frage kom m enden B ehörden, nam entlich dem K aiserlichen Statistischen A mt e , Material genug ansam m eln w ird, um ein W erk zu schaffen, das den A nforderungen der P raxis m ö g lich st g e ­ recht wird.

Es ist selbstverständlich, dafs, ehe die beiden um fangreichen W arenverzeichnisse zum Zolltarif auch nur in ihren ersten Entw ürfen ferliggestellt sind, noch eine geraum e Zeit vergehen w ird.

Die Instanz, von der über beide die endgültige E ntscheidung gefällt w erden w ird, ist der B undes­

rat. Man nim m t aber in unterrichteten Kreisen an, dafs ihm w en ig sten s n och in der ersten

23. Jahrg. Nr. 19.

H älfte des nächsten Jahres diese Arbeiten zur Be- schlufsfassung unterbreitet w erden dürften. Daraus w ürde zu schliefsen sein, dafs das A m tliche W arenverzeichnis zum Zolltarif in verhältnism äfsig kurzer Zeit im ersten E ntw urf fertiggestellt w er­

den dürfte, und . die interessierten Kreise hätten darauf zu rechnen, dass sie vielleicht nocli in diesem oder zu B eginn des nächsten Jahres den E ntw urf zur B egutachtung zugestellt erhalten w ür­

den. Die F ertigstellung der W arenverzeichnisse zum Zolltarif hat ja nicht die prinzipielle und m aterielle B edeutung w ie die H erstellung des Z olltarifgesetzes und des Zolltarifes selbst. B eide V erzeichnisse stellen m ehr Kleinarbeit d a r ; aber auch diese hat, w ie die Erfahrung gelehrt hat, für die G eschäftsw elt den gröfsten W ert, und m an wird deshalb allseitig bem üht sein m üssen, a n d i e s e n b e i d e n s o w i c h t i g e n A u s f ü h ­ r u n g s w e r k e n z u m n e u e n Z o l l t a r i f m i t - z u a r b e i t e n u n d i h n e n e i n e G e s t a l t zu g e b e n , d i e d e m a l l g e m e i n e n V e r k e h r v o n N u t z e n s e i n w i r d . R. Krause.

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 23, No. 19 (Stron 40-43)

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