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Freundlich und G. Lindau, über die Einwirkung von Eiweißstoffen auf Eisen

hydroxyd. (Vgl. C. 1 9 2 9 . I. 2061.) Es wurde die Beeinflussung der Koagulationswerte {K o.W .) eines GRAHAMsehen Eisenoxydsols mit NaCl als Koagulator bei Ggw. ver­

schiedener Eiweißstoffe (Eieralbumin, Hämoglobin, Paraglobulin aus n. Pferdeblut, Gelatine, Globin u. Trypsin) untersucht. Das Verh. war sehr spezif. Gelatine u. Trypsin flockten ohne Salzzusatz, Eieralbumin u. Serumparaglobulin zeigten bei einem ge­

gebenen Eisenoxydsol eine Sensibilisierung, Hämoglobin u. Globin wirkten bei dem­

selben Sol nur schützend. Wahrscheinlich besteht eine ehem. Wechselwrkg. (Komplex­

bldg.) zwischen den Teilchen des Eisenoxydsols u. den Eiweißteilchen. Die komplexe Verb. zeigt bei geeigneter Zus. einen charakterist. Ko.W ., der unabhängig ist von dem des Eisenoxydsols. Liegt der Ko.W. niedriger als der des reinen Sols, so hat man stets eine Sensibilisierung; die Ko.W. in Abhängigkeit von der Eiweißkonz, durchlaufen auch bei verschiedenen Solen ein Mininum. Liegt dagegen der Ko.W. zwischen denen zweier Eisenoxydsole sehr verschiedener Art, so findet man im Falle, daß der Ko.W.

•des reinen Sols niedriger-liegt als der der komplexen Verb. ein bloßes Ansteigen der Ko.-W . mit der Eiweißkonz., liegt er dagegen höher, so tritt ein Minimum in der Kurve

400 A 3. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 1929. II.

auf. Alle erhaltenen Koagulate lassen sich kurz nach der Fällung durch Verdünnen1 der Lsg. mit W. wieder peptisieren. Gemische von Eisenoxydsol u. Eiweißstoffen, verändern sich im Laufe der Zeit (Verschiebung der Ko.W. im Laufe der ersten 48 Stdn.) j bei kleinen Eiwcißkonzz. nimmt die schützende Wrkg. mit der Zeit zu, bei großen Konzz. tritt anfänglich ein starker Abfall der Ko.W . ein, später folgt ein ähnlicher Anstieg wie bei den verd. Eiweißlsgg. Die beobachteten Erscheinungen lassen sich durch H'-Ionenvcrschiebung nicht erklären. Die bei diesen Unterss. gemachten Er­

fahrungen kann man dazu benutzen, die Abscheidung von Eiweiß als Reservestoff u. seine Wiederauflösungin den Pflanzen zu erklären. (Biochem. Ztschr. 2 0 8 . 91— 111.

30/4. Berlin-Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. physikal. Chemie.) W RESCH NER.

J. A. V. Butler, Das Gleichgewicht heterogener Systeme, die Elektrolyte enthalten_

III. Der Einfluß eines elektrischeji Feldes avf die Adsorption von organischm Mole­

külen und die Interpretation von Elektrocapillarkurven. (II. vgl. C. 1927. I. 2265.) Ausgehend von der früher von dem Vf. abgeleiteten. Formel entwickelt Vf. für die Erniedrigung der Oberflächenspannung A y an einer Hg-Oberfläche, die in Berührung:

mit einer wss. Lsg. ist, die Gleichung 1) A y = (A y0)'e~a ' '*> dabei ist y0 die Ober­

flächenspannung, w'enn V, die Potentialdifferenz an der Grenzfläche, = 0 ist; ist a eine Konstante. Der Einfluß von vielen organ. Substanzen auf den Verlauf der A y-Kurve in Abhängigkeit von dem angelegten Potential ist von GOUY in einer großen Reihe von Arbeiten untersucht worden (vgl. z. B. Ann. Physique 7 [1917]. 129); der T yp der von GOUY gefundenen Kurven stimmt mit Gleichung 1 befriedigend überein.

Jedoch müßte, wenn 1 ausreichte, der Punkt maximaler Depression (entsprechend V = 0) stets bei derselben äußeren Spannung liegen; das ist jedoch nicht der Fall.

Man kann jedoch diese Verschiebung auch theoret. erhalten, wenn man berücksichtigt, daß viele der untersuchten Stoffe nicht nur polarisierbar sind, sondern auch bei Ab­

wesenheit eines Feldes Dipole darstellen. Man erhält dann 2) A y — Ay0■ e~l'a + diese Gleichung erklärt denn auch die Verschiebung der Maxima. Besonders stark wird diese, wenn nicht neutrale Moll., sondern Ionen (z. B. N[CH3]+4) adsorbiert werden. Eine Modellbetrachtung macht auch verständlich, daß die Kurven nicht ganz symm., sondern rechts u. links vom Maximum oft etwas verschieden sind. — Für eine große Zahl von Verbb. werden auf Grund der Messungen von GOUY die Konstanten a u. b ausgewertet. Es ergeben sich eine Reihe von Regelmäßigkeiten, über die näheres im Original nachgelesen -werden muß. — Die Konstante a läßt sich auf Grund der Annahmen bei der Ableitung aus DE. usw. theoret. vorausberechnen;

man errechnet z. B. für Methylalkohol u. W . a = 1,55, während a = 2,67 beobachtet wurde. Die Differenz ist nicht größer, als die Unsicherheit der Annahmen, die in die Rechnung eingehen. Am Schluß wird der Fall kurz besprochen, daß die organ. Sub­

stanz stärker polarisierbar ist als W .; A y ist dann — A y0-ea 1", man erhält also kein Maximum, sondern ein Minimum bei V = 0; dieser Fall ist experimentell noch nicht mit Sicherheit realisiert. (Procecd. Roy. Soc., London. Serie A. 122. 399— 416-

4/2. Edinburgh, Univ.) K l e m m .

Franklin E. Poindexter und Marie Kernaghan, Die Oberflächenspannung von Natrium. Vff. bestimmten die Oberflächenspannung von geschmolzenem Na im Hochvakuum nach einer verbesserten „Methode der flachen Tropfen“ (vgl. QUINCKE,

Ann. Physik 160 [1877]. 337). Zur Berechnung diente die korrigierte Gleichung

von Wo r t h i n g t o n (Philos. Magazine 20 [1885]. 51): o = 1,641 £ .

^ ly I k)

a = Oberflächenspannung, K — k = h = Abstand vom Scheitelpunkt zum größten horizontalen Durchmesser, L = größter horizontaler Radius, p = D. des fl. Metalls.

Es wurde bei Tempp. von 103— 243° gemessen. Werden die Tempp. als Abszisse, die Oberflächenspannungen in Dyn als Ordinate aufgetragen, so liegen die gefundenen Werte sehr genau auf einer geraden Linie, aus dieser ergaben sich für 100° u. 250°

die Oberflächenspannungen 206,4 u. 199,5 Dyn pro cm. Daraus berechnet sich der durchschnittliche Wert von k in der E ö T V O S s e h e n Gleichung zu 0,067, u. Vff. nehmen an, daß die Moll, des fl. Na mehratomig sind. Es wurde bei sehr gutem Vakuum in einem vollständig vcrblasenen App. aus Pyrexglas gearbeitet, das von geschmolzenem Na nicht angegriffen wird. Die gefundenen Werte waren gut reproduzierbar. (Phy- sical Rev. [2] 33. 837— 43. Mai. St. Louis, Missouri, Univ.) Wr e s c h n e r.

F. A. H. Schreinemakers, Der osmotische Dampfdruck. I. Eine nur für W.

durchlässige Membran trenne eine Lsg. (Druck P ) von einer mit W.-Dampf gefüllten

1929. II. A3. Ko l l o i d c h e n i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 401

Kammer (Druck e). Verringert man das Vol. der Dampfkammer durch Hinein­

schiehen eines Stempels, so dringt W.-Dampf durch die Membran u. kondensiert sich in der Lsg.; wird der Stempel etwas zurückgezogen, so verdampft W. aus der Lsg. durch die Membran hindurch in die Dampfkammer. Den Druck n nennt Vf.

den osmot. W.-Dampfdruck der Lsg. Die Eigg. dieses Druckes werden diskutiert.

Der osmot. Dampfdruck soll bei einer späteren Unters, übor die Diffusion durch Mem­

branen angewendet werden. (Koninkl. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proceedings 32.

264— 71. Leiden, Anorgan.-Cliem. Labor.) Wr e s c h n e r.

William George Palmer, Einige Adsorpticmsisothermen für eine ebene Platin- Oberfläche.. Vf. weist darauf hin, daß es zur Klärung der Adsorptionsvorgänge wünschens­

wert wäre, Messungen an „glatten“ Oberflächen genau bekannter Art auszuführen.

Es werden die Vorteile kurz auseinandergesetzt, die die vom Vf. beschriebene (vgl.

C. 1927. II. 1678) „Kohärermethode“ zur Messung von sehr geringen adsorbierten Mengen besitzt. Die verwendete Arbeitsweise wird kurz angegeben, insbesondere die Vorbehandlung der dünnen Pt-Drähtchen. Untersucht wurden sehr verd. Lsgg.

von B d., A. u. Essigsäure in einer zwischen 40 u. 44° sd. Petroleumfraklion. Es zeigte sich, daß die erhaltenen Werte sich gut durch die bekannte Formel von LAN GM U IR

wiedergeben lassen; dabei ist zu berücksichtigen, daß diese Formel für eine ebene Oberfläche entwickelt ist. Die erhaltenen Werte für die für die Adsorption verfügbare freie Oberfläche sind für Bzl. wesentlich kleiner als für die anderen beiden Substanzen.

Man könnte dies so erklären, daß nur einzelne Bezirke der Oberfläche in der Lage sind, Bzl. zu adsorbieren. Es ergeben sich aber aus dieser Hypothese Schwierigkeiten u. Vf. neigt mehr der Ansicht zu, daß nur einzelne, besonders akt. Bzl.-Moll, adsorbiert werden können (vgl. dazu auch C. 1927. II. 1678). (Proeecd. Roy. Soc., London.

Serie A. 122. 487— 97. 4/2. Cambridge, St. John’s Coll.) Kl e m m.

Bertram Lambert und Arthur M. Clark, Untersuchungen über Gleichgewichte zwischen Gasen und festen Stoffen. II. Druck-Konzentrations-Gleichgewichte zwischen Benzol und a) Ferrioxyd-Gel, b) Silicagel, die unter isothermen Bedingujigen direkt ge­

messen sind. (II. vgl. C. 1928. I. 630.) Vff. hatten früher aus Druck-Temp.-Gleich­

gewichten geschlossen, daß die Adsorplionsisothermen von Bzl. an beiden Gelen von Natur aus verschieden sind. Sehr sorgfältige Bestst. der Druck-Konzentrationskurven bei 40, 50 u. 60° für a) u. 15,5, 40, 50 u. 70° für b), über die experimentelle Einzel­

heiten sehr ausführlich im Original gegeben sind, bestätigen diesen Schluß, a) Bei den Isothermen mit Ferrioxydgel lassen sich 3 Gebiete unterscheiden: Bei niedrigen Tempp.

u. demnach niedrigen Drucken ist der Vorgang vollkommen reversibel; man erhielt stets die gleichen Drucke, unabhängig davon, ob man bei „ansteigender“ oder „a b ­ nehmender“ Konz. maß. Das gleiche gilt für Konzz. dicht unterhalb der Sättigung.

Bei mittlerer Konz, dagegen waren die Druckwerte bei „steigender“ Konz, größer als bei „fallender“ Konz. Entzog man in einer „steigenden“ Reihe in diesem mittleren Gebiet wieder eine geringe Menge, so erhielt manDrucke, die zwischen den „steigenden“

u. „fallenden“ Kurven lagen. Das gleiche erfolgte, wenn man bei einer bestimmten Konz, die Temp. vorübergehend erhöhte oder erniedrigte; die nachher bei der ur­

sprünglichen Temp. erhaltenen Werten lagen wieder zwischen den Werten für steigende u. fallende Konz, b) Die Werte für Silicagel waren vollkommen reversibel. Es zeigten sieh keine Unterschiede zwischen den Kurven mit steigender u. fallender Konz., auch hatten vorübergehende Temp.-Änderungen nicht den geringsten Einfluß. (Proceed.

Roy. Soc., London Serie A 122. 497— 512. 4/2. Oxford, Merton College.) Kl e m m.

B. W . Currie und T. Alty, Adsorption an einer Wasseroberfläche. I. Vff. setzen die Verss. über die elektr. Ladung von kleinen Luftblasen in W. fort (vgl. dazu C. 1926.

II. 1734). Es zeigte sich, daß im Gleichgewichtszustände — der sich erreichen ließ, wenn die verwendete verd. NaCl-Lsg. mit Luft gesätt. war, so damit sich die Blasen­

größe mit der Zeit nicht änderte — die Gesafniladung des Bläschens unabhängig vom Durchmesser ist, so lange die Größe des Bläschens oberhalb eines kritischen Wertes ist.

Unterhalb dieses „kritischen“ Wertes nimmt entweder die Ladung „sprunghaft“ ab oder aber — was seltener gefunden wurde — die Oberflächendichte der Ladung bleibt konstant. Handelt es sich nicht um luftgesätt. Lsgg., d. h. nimmt die Größe des Bläschens mit der Zeit ab, dann ist die Gesamtladung um so größer, je größer die Ab­

sorptionsgeschwindigkeit ist.— Die Zeit, die erforderlich ist, daß sich das Gleichgewicht an der Gas-W.-Grenzfläche einstellt, kann sehr verschieden sein; sie betrug in verd.

NaCl-Lsg. 2000 Sek., in reinem W. < 200 Sek. Die Werte der Ladung in sehr reinem W. (Leitfähigkeit 0,7 X 10-6) wurden erneut gemessen; oberhalb des krit. Radius

402 B. A n o r g a n i s c h e C h e m i e . 1929. H.

(0,033 cm) beträgt die Ladung 5,4 X 10-1 elektrostat. Einheiten. — Man hatte nach den Verss. von Mo r r i s o n (Proceed. Roy. Soc., London Serie A 1 0 8 . [1925] 280) mit der Möglichkeit gerechnet, daß Licht verschiedener Wellenlänge die Ladung be­

einflußt; eine derartige Wrkg. zeigte sich jedoch nicht. (Proceed. Roy. Soc., London Serie A 1 2 2 . 622— 33. 4/2. Saskatchewan [Canada], Univ.) Kl e m m.

A. Frumkin, Über die Adsorption von Phenolen an den Grenzflächen Wasser-Luft, Wasser-Kohle und Wasser-Quecksilber. In bezug auf elektr. Aufladung u. Adsorbier­

barkeit scheint zwischen den Grenzflächen W.-Hg u. W.-Kohle ein viel weitgehender Parallelismus zu bestehen als zwischen diesen Grenzflächen u. der Grenzfläche W.-Luft.

(Rec. Trav. chim. Pays-Bas 4 8 . 288—90. 15/3. Madison [USA.], Kolloidchem. Lab.

d. Univ. Wisconsin.) G U RIAN .

J. N. Pearce und M. J. Rice, Die Adsorption von Wasser-, Alkohol-, Essigester­

und Essigsäuredämpfen durch die Oxyde von Wolfram und Zirkon; ihr Verhalten bei der heterogenen Katalyse. Die Adsorptionsverss. wurden mit gefälltem u. getrocknetem W 0 3 u. Z r0 2 bei 99,4° ausgeführt u. die graph. aufgetragenen Ergebnisse mit den Ad­

sorptionen von ThO, u. A120 3 verglichen. Dio Adsorptionskapazität für H,0-Dampf wächst in der Reihenfolge:" Z r0 2, W 0 3, A120 3, T h 0 2, für Essigester umgekehrt. Die Ergebnisse unterstützen die Ansicht, daß A.- u. Eg.-Dämpfe gleichzeitig adsorbiert werden. Der katalyt. Effekt für dieselben wächst mit der Abnahme der Adsorptions­

fähigkeit der Oxyde für W. (Journ. physical Chem. 33. 692—704. Mai. State Univ.

of Iowa.) ” Ha n d e l.

Paul Peisach Kestenbaum, Über Bodenkörperabhängigkeit bei der Quellung.

Unters, der Quellung von 0,1— 0,6 g Gelatine (mit geringem Geh. an C a SO.,) in 20 ccm W. ergibt ein stetes A b s in k e n der Werte fü r die spezif. Quellung von den kleinen zu den großen Bodenkörpermengen; graph. wird eine Parabel erhalten. Erhöhung der Temp. bewirkt, daß analog der absol. Quellungssteigerung eine größere Verschieden­

heit der Werte fü r die spezif. Quellung auftritt. Die K R O E K E R sch e Gleichung oder die Gleichung x/tn = K an können auch den Bodenkörpereffekt darstellen. Elektro­

lyte \CaSOt, Na2SOt, MgSOit (iV//,1)2Ä’0 4, Pikrinsäure, Sulfosalicylsäure, HCl] haben einen großen Einfluß auf den Effekt, wobei die Bodenkörperabhängigkeit je nach Art u. Konz, der Elektrolyte eine verschiedene Form annehmen kann; die kleine Boden­

körpermenge kann stärker oder schwächer quellen als die größere, es kann auch ein Maximum oder Minimum auftreten. Diese Erscheinung ist auf die in verschiedener Konz, von der ' G e la tin e adsorbierten Elektrolyte z u r ü c k z u fü h r e n . Elektroosmot.

gereinigte Gelatine zeigte ein Quellungsminimum bei 0,4 g Bodenkörper, das wahr­

scheinlich durch die Ggw. von Abbauprodd. der Gelatine hervorgerufen wird. (Kolloid- Ztschr. 4 6 . 367— 68. Dez. 1928. Leipzig, Univ.) Kr ü g e r.