3. SSou befonberem gntereffe ift bie grage, ob unb unter meld)ett SSorausfepungen bem Slngekl. ein Hecht p ü e h t, an S telle eines ihm Bon StmtS megen beigeorbneten SSerteibiger^ bie S3e*
ftellung eines anberen SSerteibiger^ oom ©erid)t 511 Bedangen. 2luS bem Umftanb allein, bah bem Slngekl. ein SlblehnungSredit in b e p g auf ben beftellten SSerteibiger nid)t p fte fjt, mirb man p r Verneinung ber grage n id jt gelangen können. ®te gefeßließen Ve*
ftimmungen über bie Hotmenbigkeit ber SSerteibigung in beftimmten g älten finb nicht reine g orm oo rfdjrifte n. Sdjon aus § 144 S tißD., monad) bte gührung ber SSerteibigung n ur in bie §anb einer ju riftifd j Borgebiibeten Verfon gelegt merben barf, ergibt fid), bah ber ©efepgeber bie notroenbige SSerteibigung nur einer fü r bicfeS 3lm t geeigneten !ßerfönlid)keit übertragen mollte. Söenn fim ba»
her, fei eS auf ® runb perföniidjer burch ben Slitgekl. p d p Per«
fcßulbeter Differenzen m it bem SSerteibiger, fei eS im Hinblick auf beffen Unfähigkeit (Sitter, trü n k lid )k e it u. bgt.), ober enblid), meil ber SSerteibiger feine SSerteibigerpfiicßten oernacßläffigt, beffen Un*
geeignetßeit ju bem BerantrcortungSoollen 2lm t ergibt, bann mürbe atlerbingS in ber Slblehnung eines fo begrünbeten Antrages auf Veftellung eines anberen VerteibigerS eine u n p lä ffig e , bie Henifion begrünbenbe SBefdjränkung ber SSerteibigung gern. § 338 Sir. 8 S t$ 0 . p erblichen fein, geh ftimme aber m it ben V orin fta n je tt barin überein, bah ™ Borliegenben g a lle ein beredjtigter Sb»
lehnungSgrunb nicht gegeben mar.
g9t. D r. S i e g f r . S ö m e n f l e t n , V erltn.
138*
1 1 0 0
Sfadjtffitecfjuttg
[A itriftifd je SSBoeßenfcßrift6 c f d ) K > c r d c c n i f c ^ d ö u n g c n
g e g e n < £ n f f d j e i d u n g e n 6 e t ^ u f n > e r i u n g 0 j!e U e n » SBeridOtct frort ben SWitgtiebem beg Slufwcrtunggfenateg beg $® .
1 . § 19 SRSID. f i r t b e t a u f bag S l u f w e r t u n g g b e r » f a h r e n l e i n e S ln w e n b u n g .
®ie Slntragfteller werben in beut Bodiegenben SBerfaßren burd) ben SRSl. Q-SR. Sl. in 91. Bertreten. QSR. St-, bet beim 2 ® . 2 . §u»
geiaffen ifi, ßat gern. § 19 SRSID. ben SRentner 91. in 2. ju feinem ftänbigen 3 ui*eIlUTt8sBe0olimät^tigten beftettt. ® et angefodjtene 58e=>
fcßluß beg 2 ® . ift beut SRentner SR. am 2 1 .0 6 t. 1930 jugeftellt Wor»
ben. ®ie fofortige weitere SBefcßwerbe ber Slntragfteller ift am 5 . SRob. 1930 bei ©erießt eingegangen; fie ift alfo oeefpätet, fatlg bie A u"
ftellung an ben SRentner SR. recßtgwirkfam war. Beßtereg ift jeboeß ju frenteinen.
®ag ©efeß läßt Bon bem ©runbfaße, baß ber SRSl. an bem O rte beg ©eridjtg, bei bem er jugelaffen tpt, feinen StBoßnfiß nehmen muß, Slugnaßmen ju (§ 18 SRSID.). A n einem foldjen Slugnaßmefatl muß ber SRSl. bei bem ©erießt, bei bem er jugetaffen ift, einen an bem Orte begfelben Wohnhaften ftänbigen AnftetlunggbeBoIImücßtigten Befteffen (§ 19 9i9iO.). ®ie Söebeuturtg beg § 19 SRSID. Hegt hier»
naeß barin, baß einen SRSL, bet augnaßmgweife nidjt an bem Orte beg ©erießtg, bei bem er jugeiaffen ift, feinen StBoßnfiß §u neßrnen b rauet, Aufteilungen genau fo teidjt e rte ile n foKen, töte jeben anberen jugetaffenen Slnwalt.
Ob ber gern. § 19 SRSID. beftettte ffuftettunggbebottmäcßtigte ber SBertreter beg betreffenben Slnwaltg fü r bie Entgegennahme Bon a l l e n Aufteilungen ift, ift aug bem SBortiaut biefer SBeftimmung nicht ju entnehmen. SRadj bem © inn unb Qvoeck beg § 19 SRSID. muß biefe Araae jebocß bahnt beantwortet merben, baß ber A uftetlunggbeBpt(»
mäeßtigte n u r ber SBertreter fü r bie Entgegennahme Bon Aufteilungen in benjenigen SBerfaßten ift, in benen ber SRSl. bie P artei in feiner
©igeufihaft alg bei bem bete. ©erießt jugeiaffener Slnwalt Bertritt.
®enn eg ift nicht erfidjtlicß, Warum bag ©efejs oeriangen fotite, baß bet SRSl. aud) in benjenigen gälten Aufteilungen außerhalb feineg SSoßnfigeg entgegennimmt, in welchen fü r eine berartige Stnorbnung kein Stnlaß befteßt. E in foldjer Stnlaß befielt aber nur in ben SSex=
fahren Bor bem ®erid)te, bei bem ber betr. Slnwalt jugelaffen iß, unb aud) bann nur in ben SBerfaßren, in benen ber Slnwalt bie SfSadei in feiner Eigenfdjaft aig bei bem ©erießt ¿ugelaffener Slnwalt Bertritt. ®er § 19 SRSID. berührt hiernach junächft alte biejenigen Aufteilungen nicht, bie in einem Verfahren erfolgen, bag Bor einem anberen ©eridjte fdjwebt alg bemjenigen, bei bem ber Slnwalt ju»
gelaffen ift (ogl. g r i e b l a e n b e r , Stomrn. §. SRÜtD., 3. Stuft.,
§ 19 Sinnt. 6). ®eg Weiteren bann bann aber § 19 SRSID. überhaupt nicht auf biejenigen SBerfaßren Slnwenbung finben, in welchen bie SBertretung burd) einen Slnwalt unabhängig baoon ift, bet welchem
© eridjt ber Slnwalt pgetaffen ift; ingbef. alfo Weber auf bag ©traf»
Berfaßren nodj bag SlufwertunggBerfaßren (ebenfo fü r ben © traf*
pro^eß 0 2 ® . Kadgruße: SBbSRfpr. 1905, 170; ferner g r i e b l a e n » b e r a. a .D . Slnm. 1). ®emt wenn fid) eine Sßartei in einem foldjen SBetfahren burd) einen bei bem betr. ©erießt nicht gugelaffenen unb in beffen SBegiric nicht Wohnhaften. Slnwalt oertreten läßt, fo müffen bie Aufteilungen an ben Slnwalt an beffen StBoßnfijje, alfo außerhalb beg SBejirkg beg ©erießtg erfolgen. Eg ift bann aber ßein © runb er*
fießtiieß, warum in einem folcßen SBetfahren ber außerhalb beg D rtg*
gnichtg wohnhafte Slnwalt, ber an biefern ®ericht zufällig jugelaffen ift, 3 ufieHUTt8erl außerhalb ^ feineg SB3ohnfißeg entgegennehmen foltte.
§ ie m a h ift im oorliegettben gatte eine tedjtgmirfifame A “ 3 ftellung beg angefochtenen SBefdjluffeg an bie Stntragfteüer nicht er»
folgt. ® ie fofottige weitere SBefdjwerbe ift bemgemaß rechtjeitig.
( t© ., 9. AiüSen., S8efd|t. fr. 26. gebt. 1931, A W I I I 1416/30.) SRitgeteilt bon S®91. Dr. ( S t e p h a n » SBerlin.
© ö p c r i f ^ c e ( D b c t f l c ö i a n & e s g e d d j t . 1. § 178 ©SB®. ® a g E r f d j e i n e n beg S l n g e i l a g t e n i n t a n g e r § o f e u n b w e i ß e m © p o r t g h e m b o h n e SRod i f t ei ne U n g e b ü h r , f )
(S8 apDb£©., © tr© en., SBefchl. B. 25. g u n i 1930, SSefdjwSReg. I SRr. 172/30.)
Slbgebr. 3 ® . 1930, 3431 18
A lt 1. ®er SBefdjwg., alg A euge Bor ©ericht gelabert, ift an einem feßwüten ©ommertage in langer §ofe unb weißem ©porthemb im Shaftmagen nach bem ©eridjtgort gefahren unb in biefern Slitpge Bor ©erießt aufgetreten. ®ag SBatjDbS®. fieht barin eine Ungebühr, gd) meine, man 6ann nicht foweit gehen, ©ießer hätte ber 3 euge in feinem Sraftwagen S}5Ia| gehabt, um einen bürgerlichen Slnjug m it5unehmen, aber um biefen anjulegen, hätte er wofjl aud) bag Sjentb wechfetn müffen, jebenfatlg gibt eg ©port» ober 9ieifeanäüge, bie nicht ohne unfdjicfeliclje Entblößung in bürgerliche SWeibung um»
gewanbett werben ßönnen. ®em 8 eu8en üönnte nun nidjt jugemutet Werben, ein ©afthofg^imtner ju m Emßteiben ju mieten: jebenfatlg
$ r e h » iU i0 ?
SScrlin.1. § 1 8 © S D . f i n b e t a u f e in e n m it e i n e r E i n f d j r ä n * J u n g , i n g b e f o n b e r e m i t e i n e r SBebi ngung B er fehenen Sin»
t r a g l e i n e S l n w e n b u n g . E i n foIcE)er S t n t r a g u n t e r l i e g t ber A u r ü d W e i f u n g .
(£ ® ., 1. Aib©en., Sefdjt. B. l l . f f ie j. 1930, 1 X 781/30.) SRitgeteilt Bon 2®9t. D r. B. SR0 5 t ) d ii, ©djncibemüht.
*
SRattmbnrg.2 . ¿ r t . 49, 51 S ß r g© © . S B ot l f t r e db ar e S t u g f e r t i g u n g n o t a r i e l l e r U r f u n b e n . 9 l e c ht gbe he l f, Wenn ber S t o t a r bie E r t e i l u n g B e r w e i g e r t .
®er Slntragfteller — ber f$t8ßu8 — hftt einem Sanbwirt ( ein jingfreieg ®artet)en ju m Sau Bon SlrbeiterWohnungen gegeben. ®iefcr Ijat in notarieller Urüunbe bie Eintragung einet @id)erungghhhothefe in ¡Qöt)c beg ®arlehngbetrageg auf feinem © runbftüdt jugunften beg SlntragfteKerg bewilligt unb fid) gteichjeitig Berpflichtet, bag ®ariefjen burd) jährliche, jeweilg am 15. IRob. fällige 9iaten Bon beftimmter
§öhe ju tilgen. ®ie §t)potI)e6 follte fü r ben Slntragßeüer unüünbbar, biefer jebocf) befugt fein, unter gemiffen SBoraugfehuiigen fofottige SRüdtjahlung ju Bedangen, u. a. aud) bann, wenn ber ©chutbncr m it ber Aaljtung einer ®itgunggrate ganj ober teilweife in S erjug ge»
raten follte. ® e r ©djulbner hat fich für ben ¡Jall beg E in trittg ber fid) fnetaug ergebenben Aahlnnggucrpflidjtungcn ju r Sicherung alter Slnfprüche beg Slntragftelterg ber fofortigen Awanggoollftredtung aug ber notariellen Urßunbe unterworfen.
®er Slntragfteller hat, um bie An>anggBoItftrec6ung gegen ben
©djulbner betreiben ju feönnen, bie Erteilung einer öoüftredtbaren Stugfertigung biefer Ur&unbe beantragt. ®er SRotar hat bie Er»
teilung unter §inw eig auf Strt. 49 SptA-@®. m it ber SBegrürtbung abgelehnt, baß ber Slntragfteller mangelg einer nach ® r t. 49 Slbf. 1 fß rg ® ® . borgefehenen abweidjenben SBeftimmung in ber Urkunbe ober in einer befonberen E rklä ru ng eine öoltftrecßbare Slugfertigung nicht forbern könne.
®er Slntragfteller hat baraufhtn gern. Strt. 51 Sßrfji©®. bei bem juftänbigen 2® . auf Entfdi. angetragen — ohne E rfolg — .
®ie §rage, ob Strt. 49 Sßrg-®®. tebiglich bie SBoraugfeßungen fü r bie Erteilung Bon einfadjen ober aud) Bon Boltftreckbaren Slug»
fertigungen notarieller Urkunben regelt, ober weldje gefeßlichen SBe»
ftimmungen fonft etwa fü r bie Erteilung ber o o l i f t r e c k b a r e n Slugfertigungen attjuwenben finb, tjat in Schrifttum unb 9tfpr. eine gans Berfdjiebene Beantwortung erfahren, ©g fei Ijterju ber S ütje halber n u r befonberg auf © t e r n b e r g , ® ie notarielle Urkunbe, in ber fM tfd jr. beg ®9£otS3. fü r Dberneck, § 5, auf bag bort ange»
fütjrte (Schrifttum unb auf bie bort erwähnten Entfd). Berwiefen.
® ie erfte gu beantwortenbe f^xage ift bie, burd) welche SBor»
fdjriften bie Erteilung ber SBoüftrcdcunggktaufel — ber öollftredc»
baren Slugfertigung — geregelt ift. A t0^ ^ ® ifl bie Iper in SBe»
tradjt kommenbe Urkunbe eine folcße, aug bet nach § 794 At f f - 5 A fpD . bie Artianggootlftreckung ftattfinbet. SRach § 795 A ^ D . finbeit auf bie Ancanggoollftreckung aug ben © djulbtiteln beg § 794 A ^iD . bie SBeflimmungen ber §§ 724— 793 A ^ - entfpredjenbe Slnwenbung, foweit nicht in ben §§ 795 a— 800 A ißD . abweidjenbe SSorfdjriften enthalten finb. f^ü r bie ooüftreckbaren notariellen Urkunben finben fid) folclje befonberen Sßorfchriften n u r im '§ 797 AP->-, ber jeboch nur anorbnet, baß bie Bottftredkbare Slugfertigung Bon bem SRotar ju er»
teilen ift, wenn er wie hier bie Urkunbe Berwafjrt. Eg haben fom it auch fü r bie Boflftredibaren notariellen Urkunben nad) bet augbritcklichen SBorfdjrift ber A ^ O - ihre fü r bie AwanggBotiftrediung aug Urteilen befteljenben SBorfchriften augfchließtid) Slntoenbung ju finben. ®araug folgt aber, baß bem ©laubiger aug einer notariellen Boüftredrbaren Urkunbe i. ©. Bon § 794 Qiff. 5 A $ ß . bie gleidjen SRechte juftehen müffen, wie er fie aug einem Boüftreckbaren Urteile haben würbe, unb jw a r o h n e b a ß eg e i n e r b a h i n g e ß e n b e n E r m ä c h t i g u n g o b e r S B e w i l t i g u n g beg © d j u l b n e r g b e b a r f . SBgt. baju bie p r o gleichen Schluffe gelangenbe Entfdj. beg SR®. B. 30. SOiat 1930 (ASB. 1930, 2783/84).
® ie zweite fjrage ift, Welche SlRögtichkeit ber ©täubiger Ijat, in ben S3efijj ber Boltftreckbaren Stugfertigung ju gelangen, wenn ber SRotar iljre E rteilung Berweigert. ®iefe §rage, bie in Beßre unb SRfpr. feljr um ftritten ift, Ijat bag SR®, in ber eben erwähnten Entfcß.
unentfdjieben gelaffen, weit eg in feinem fja lle nicht barauf ankam.
®ie fjrage ift in ber 8 ^ 0 - nicht geregelt worben, unb war Würben ißm bie fo fte n nießt erftattet werben;,wenn er ben Stntrag fteHte, würbe ißm erklärt werben, baß ber Stufwanb bureßaug un»
nötig fei. Qn ben ©eridjtggebauben gibt eg keine Umkleiberaume.
®aßer ift eg unbillig, Bon bem A ei,l0e,t e' tte anbere Slleibung ju Bedangen alg bie, m it welcßer er fid)» oßne Stuffeßen ju erregen, accf ber ©traße geigen kann. S8iel bebenklidjer wäre ein auggefprodje»
ner Slbenbangug, loettn er nid jt getabe Serufgkteibung (eineg Hell»
nerg ober Boßitbienerg) ift. Sin einem Strbeitgangug w irb, foöiet icß Weiß, kein Slnftoß genommen.
ASR. t a r l f j r i e b r i c ß g , glmenau,
GO. ffnßrg. 1931 § cft 16/17]
^edjtfyrecfyung
1 1 0 1bort nießt ju regeln, Weil fie eilte grage beg 9flotariatgredC)tS ift, bag Bott beit Sanbeggefeßgebungen georbnet ift. (Sin S eg, wie et fü r beit gewößttlicßen g a tt bet Erteilung ber Vottftredtunggktaufel burcß beit Urkunbgbcamten bet ©efcßäftgftette iit § 576 8 $ ö . Borgefeßen ift, trenn faie ©rteilung abgeleßnt w irb, feßlt olfo. ®g Bleibt b e g a tt nur übrig, einen entfpredjenben S eg in ber Sanbeggefeßgebung ju fucßen, alfb im Sßrg©®. ® o rt finbet er fidj in ber V o rfd jrift beg 2trt. 51 2(bf. 2. Vacßbem bag £ © . ben Antrag beg ©läubtgerg abgeleßnt ßat, tttar bie Vefcßw. bagegen naeß Strt. 6 b. ®ef. gegeben. Spat ber ©lau»
Biger, wie oben auggefüßrt, einen SReeßtganfpntcß auf Erteilung ber SSoUftredtmtgSltlaufel, aueß oljne baß eine Ermadjtigung beg ©eßulb»
nerg üorliegt, fo m u ß ißm auf biefent Sege bie E rteilung erntög»
ließt werben.
2lnberettfattg Ware ber ©laubiger su einer Silage auf ©rteilung ber Slattfel gesungen unb kante bann Raum fcßnetter sunt 3 ^ burd) ©rßebung ber materiellen Stage. ®ag ißm gegebene 9ted)t auf
©rteilung ber Slaufet Wäre ^»ratttifä> wertlog. ®ag aber kam t ber
©efeßgeber nid)t gewollt ßaben.
2tber auch bann, wenn man allein ben Strt. 49 iß rg © © . fü r bie
©rteilung aud) einer ü o l l f i t e dt B a r e n 2Iugfertigung alg maß»
gcbenb anfeßen w ill, wie eg bigßet bie alg bie fjerrfcijeube 511 beseidj»
nenbe SRfpr. ber 0 £ © . in fßreußcn getan ßat, muß man bem 2tn»
tragfteller, jebenfattg im Borliegenben gatte, einen 2lnfprud) auf eine Bottftredtbare Slugfertigung ber Urlmnbe §ugefteßen trog beg geßleng einer augbrüdtlidjen Ermacßtigung, ®enn bie Unterwerfunggklaufet War ein wefentiicßer ®eit beg ganjen Vertrageg. ®er gigkug ßätte bag ®arteßen ficßcrtidß nießt gegeben, wenn ber ©cßulbner il)n nid)t in bie Sage gefegt Ijätte, notfattg gegen ißn su Bottftredten, oßne erft Magen p muffen. ®effeit w ar fiel) ber ©dßulbtter Bewußt. Unter biefett Umftänben ßat bie UnterwerfunggMaufel oßne weitereg bie Vebeutung einer Ermüdjtigung ju r ©rteilung ber üollftredtbaren Süugfertigung.
(D £© . -Kauntburg a. © ., 1. B ibS en., Vefcßl. ». 12. gebt. 1931, 1 W 52/31.)
ÜJHtgeteitt Bon D £ ® 9 i. S i d j t , SKaumburg.
O b e r l a n d e s g e r i e t e » a ) ßitnlfadjeu.
Vcvlitt. I. Wntcriettcö SFiccßt.
1 . 3 u r recßtlicßett S t e l l u n g beg St t r me n a n w a l t g . ©e»
bi t ßr en» u n b § o n o r a r B c r e i n b a r u n g e n . ® a t t e r ber gefeß»
l i eßen © t u n b u n g . S i r h t n g e t t e i n e r E i n g a b e an B a ß l u n g g
© t a t t . SRecßtgpolitifcße E r w ä g u n g e n , f )
U nftrcitig ßat ber St. ben Vekl. in ber auggefprodjenen ülbficßt aufgefudjt, ißn fieß alg Slrmenanwalt beiorbnen su laffen. ®er V ekl.
ßat fteß baju boit allem Ütnfang an Bereit gefunben, unb er ßat ben fraglidien Sßroseß Bon allem Anfang an fü r ben St. im 2lrmenred)t gefüßrt unb burdjgefüßrt. S a r bem aber fo, fo konnte ber Vekl.
fieß r e d) t g w t r k f a m Born S l. eine Vergütung fü r biefe T ä tig keit gemäß ben Veftimmungen ber Vereinbarung B. 11. gebr. 1929 nießt augbebingen. Stact) biefett Veftimmungen follte ber S l. nämlicß sunädjft Berpfließtet werben, eine Vergütung oßne jebe §inaugfd)iebung ißrer g ä llig k e it ju leiften, infofern bort Beftimmt ift, ber Sekt, ßabe an
©teile ber gefegtidfen ©ebüßren eine Sßorträtptakctte im angenommenen SSerte Bon 4000 ¡UM su erßalten, inbent — anberg Bermag ber Senat bie Born SBekt. felbft formulierte Stbrebe ¿wanglog nid)t su Berftcßen — ,
foweit bie gefeglitßen ©ebüßren biefen betrag nießt erreießen, wag!
bei weitem nießt ber g a lt ift, ber SSert biefer ißlakette ju r TOgeltung anberweiter SSemüßungen beg S3ekl. Berwanbt Werben follte. gerner aber follte ber Sekt, über ben ^Betrag ber fo abgegoltenen gefeglidjen
©ebüßren ßinaug noeß alg weitere Vergütung fü r bie güßruttg beg ißroseffeg gegen § . alg 2lrm eitanwalt beg St. 20 »/o bet s« erftreiten»
ben Urteilgfumme erßalten, alfo fobalb biefe Summe eingesogen wäre,
©ine SSereinbarung b i e f e g Qnßaltg ift, oßne ¿>aß eg irgenbweltßer SBütbigung berfelben unter bem ©eficßtgwinkei beg § 138 58093. be»
barf, unbebenkließ alg n i tß t i g su erklären auf © runb beg § 134 58058.
®enn bie foeben im Sern wiebergegebenen ißereinbarungen nerftoßen bagegen, baß, Wie eg bie jwingenbe gefeglidje 58orfcßrift beg § 115 alg ein ünoetöußerlicßeg iieeßt ber armen ißartei feftftettt, biefe auf bie Seiftung ber ®ienfte beg iß r Beigeorbneten Ülrmenanwattg B o r l ä u f i g u n e n t g e l t l i d ß Stnfßrucß ßaben fa ll, aud) gerabe bem 21 n W a l t f e l b f t gegenüber big ju m 3 «tß unkt etwaiger burd)
© e r i c ß t g b e f d j l u ß erfolgter 21norbnung ißrer 92acßsaßlunggpflid)t (§ 125 gfpD .).
®iefeg üietßt Wirb ber ißaitei — bag ift ßier bem S l. — Ber»
kümmert, wenn fie an eine m it bem 2lnwalt, fei eg Bor, fei eg nad) feiner SBeiorbnung sunt 2lrmenanwalt, getroffenen SSereinbarung, naeß ber fie ißm B o r bem beseidjneten B ^ß u u k te p t 8 aßlung i r g e n b » w e l d ß e r S3ergütung — nun gar, wie ßier, einer faft bag ®reifad)e beg Sßerteg ber gefeßliißen ©ebüßren augntadjenben. Vergütung — Berpflidjtet fein fotl, feftgeßalten werben könnte. ®aß eine foldje 5ßer»
einbarung Bon bem Slnwalte B o r feiner SBeiorbnung getroffen w irb, mütbert in keiner SSeife bie ®atfad)e ißreg SÜBiberftreiteng gegen bie
©efeßegnorfdjrift beg § 115 9ii<ßt ber 3eitßunkt beg Suftanbe»
kommettg ber Vereinbarung ift bag ©ntfdjeibenbe, fonbern bie Bon b o r n ß e r e i n erfolgettbe S l B f t e l l u n g i ß r e r S B i r k u n g auf bie Beit nadß ber SBeiorbnung, naeß beren SSorttaßme butdß bag ©erießt eg eben auggeßßloffen fein fo tl, baß bie arme P artei bem 21nwalt fü r feine Slnwaltgbienfte irgenbweltße Vergütung foH saßlen müffen, eße nid)t ißre Sftacßsaßtunggpflicßt gerid)tgfeitig angeorbnet ift. 5JBie fdjon ber 19. ©en. beg S © .: S S . 1929, 135 38 auggefproeßen ßat, unb swar aud) gerabe in Slnfeßung Bon B o r ber SBeiorbnung sum Slrmenanwalt getroffenen Vereinbarungen, bie ißrem Qnßatte nad) gegen bie §§ 115 2tbf. 1 91r. 3, 125 3 ^ 0 - berftoßen, befteßt über bereu Sßießtigkeit in ber SRfpr. unb SRecßtgleßre E inigkeit. ®en bort Born S@. angefüßrten B^ugniffen ßierfür (Bgl. ferner Q r i e b * I a e n b e r : Q S . 1930, 109331 Fußnote) fteßen irgenbweldje be»
adjtü^en ©egenmeinungen nießt entgegen, ©g ift aueß nießt su er»
feßen, wie eine abweidjenbe 21nfid)t gegenüber ber nad) ben Befteßenben
©efeßegüorfd)riften gans e i n b e u t i g e n Sieeßtglage follte begrünbet werben können.
Qngbef. ift ber armen Sßartei eine SBerufung auf bie itlidjtigke it foltßer Vereinbarungen aud) nießt bur<ß ben ©egeneinwanb ber 2trg»
iif t su Berfdiränken. 21ud) bag entfpridjt ber allgemeinen SKeinung.
S en n enblitß ber V ekl. barsutegen fueßt, baß red)tgpolitif_cße SRückfidjten eg erforberten, bie © ü ltigke it berarttger §ottorarnereirt»
batungen beg 21nwaltg m it bem SWanbanten, fü r ben er ben Sßtoseß im 2Ivmcnred)t su füßren augerfeßen fei, ansuerkennen, fo würbe bag SBefteßen foldjer recßtgpolitifdjen Vebürfniffe ben erkennenben 9iid)ter nießt Bered)tigeit, bem gelteitben ©efeßegre^te bie 2Inerkemtung su Berfageit. Silber ber ©enät w ill aud) nid)t unwiberfprodien laffen, baß bie ißm Born V ekl. sur SBerückfidjtigung Borgerüditen angeblidjen recßtgpotitifeßen ©rforberniffe in S aßrßeit fieß erßebett. * 1 2
3 u 1. ®er bon ber P artei — einem Sünftler — p m 2trmen»
attwalt erkorene SBekt. ßatte fidf) alg Honorar fü r feine T ä tig keit eine Viakette im S e rt Bon 4000 ¡UM anfertigen, ferner 20<>/o ber etwa erftrittenen unb eingeßenben Slagefumme nerfpreeßen taffen. ®iefe
©umnte Betrug 3960,70 ¡UM. ® et V ekl. beßiett ßierBon 20o/0
= 792 15 ¡UM, ließ fitß aug ber ©taatgkaffe 183,71 ¡UM Betgüten unb sog Bom ©egner weitere 179,41 ¡UM alg erftattunggfaßige Soften ein E r beßielt ferner bie Plakette. ®er Sünftler Berklagte ißn auf Saßlung ber 792,15 unb ber 179,41 M l . E r brang in beiben
Snftan3en m it feinet Stage burd). ,
®er S o rtla u t ber ¡ponoratBetembarung tft letber nteßt Bekannt.
21nfcßeittenb lautete ber maßgebenbe ©aß baßin, baß ber SBekt. „a n
©teile ber gefeßlidjeit ©ebüßren" eine Sßorträtplakette im S e rie Bon 4000 M l erßalten fotte. ®ieg legt bag S®. baßin aug, baß, foweit bie gefeßließen ©ebüßren beg 2trmenred)tgproseffeg ben Vetrag Bon 4000 ¡UM nidßt erreidjten (unb bieg War bei weitem ntd)t ber Q-aa),
„ber S e rt ber Sf5lakette" jux 2lbgettung anberweiter Vemüßungen beg V ekl. Berwenbet werben follte. ©o gelangt bag © eridjt fdßließticß basu, bem V ekl. aud) eine ju r 2lufred)nung Berwenbete ©ebüßren»
forbetung aug anberen 21ugelegenßeiten in §öße Bon 1300 !RM ab»
Sufpredjen. ®ie 2tuglegung beg S ® . erfdjeint m ir — foweit ber wiebergegebene ®atbeftanb eine Veurteiluug s»Wßt ~ etwag gewagt,
©ine $takette „ im S e r t non 4000 M ‘ war fü r ben 2tnwalt nidjt gteidjbcbeutcnb m it einer Baßtung biefeg Vetrageg, unb bie Einfeßung beg Sertaufcßlageg in bie §ottoraroereinbarung laßt keinegwegg ben
©d)luß alg berechtigt erfdjeinen, baß außer ben gefeßlid)en ©ebüßren ber 2lrmettfad)e nod) weitere Sciffungen bttref) bie Plakette abgegolten werben fottteit. ©g ift Biel waßrfdjeinlidjer, baß bie ipiakette alg
reatifierbarer Vermßgengwert fü r ben V ekl. keinesfalls meßr alg bie gefegüdjen ©ebüßren beg 2lrmenpro3effeg (sirka 450 ¡UM) bebeutete unb baß fie nur fü r biefe an Saßlungg © ta tt angenommen würbe.
21ttein ßier ßanbelt eg fiiß im wefentlicßen um eine ®at» unb 21uglegunggfrage, beren Söfung nur Bon kafuiftifdjem Qntereffe ift.
® ie e i g e n t l i c h e n ü t e c ß t g f r a g e n , b i e b em U r t e i l su»
g r u t t b e l i e g e n , f i n b — j e b e n f a l l s i m E r g e b n i g — su»
t r e f f e n b e n t f e ß i e b e n . ,
1. ®er 21nwalt konnte fieß — Bor unb naeß feiner Vet»
orbnung — bie ©ebüßren nidßt oßne Sttückficßt auf bie gefeßließe
©tunbung recßtgwirkfam Berfpredjen laffen. V gl. ßiersu g r i e b » l a e n b e t , 3 l4 o .3 § 3 4 2tnm. 11 ff. unb Q S . 1930, 109331. 2tucß besüglid) beg Unterfcßiebg swifeßen ben Bom © taat su erftattenben unb ben Botten ©ebüßren g ilt nießtg anbereg. S e r nur teitweife 2Irmen»
anwatt fein w ill, beantrage bag Ouotenarmenredßt; wer eg gar nießt fein w ill, Befdjränke ben 2intrag auf bie ©ericßtgkoften.
2. ®ie gefeßtidße ©tunbung bauert big ju r © rlaffung eineg Ve»
fdjluffeg nad) § 1 2 6 8 SßD. §infidßtlidß ber ©inselßeiten Berweife icß auf g r i e b t a e n b e r , SR21D.3 § 3 4 2Inm. 1 0 ff. ®ie früher Bon ung oertreteite gegenteilige M einung ift an biefer ©teile m it ein»
neßenber Vegrünbung aufgegeben worben. ®er © © §. ßat atterbingg noeß am 9. D M . 1929 biefe jefst Bon' ung aufgegebene 2tnficßf, baß ber SKacßsaßlungÄbefcßluß k e i n e Voraugfeßung für bie ©inforberung nadj § 1 2 5 bdbe, Bertreten (E © § . 2 3 ,1 2 3 ); er bürfte aber m it biefer Vteinung ßeute gtemltch öereingelt bafteßen.
ffü r ben obigen g a tl fpielt bie ffrage keine 31otte: benn fowoßt bie gcfeßlicßett ©ebüßren alg bag ©rfotggßonorar fottten
ffü r ben obigen g a tl fpielt bie ffrage keine 31otte: benn fowoßt bie gcfeßlicßett ©ebüßren alg bag ©rfotggßonorar fottten