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ju r allgemeinen Sienntnig ber ^uftisbeamten su bringen

3 . S lrt. 131 SRSBerf.; § 1 5ßr®ef. B. 1. Situg. 1909;

§ 839 SÖ®S8. © e r SBeamte I j a t b i e 2t mt S) )f l i eßt , S r t l ä u f e t u i t o e r ä ü g l i d ) an bi e j u f t ä n b i g e S t e l l e W e t t e r s u l e i t e n . f )

Ein ®täubiger patte beim 2t®. einen $aßlunggbefept gegen feinen ©djulbner beantragt unb feinem ©efucß ben Entw . eineg galjtunggbefeßlg beigefügt. ®utd) SBerfeljen eineg nicßt ermittelten Beamten beg 2t®. Würben 2lntrag unb Entw . einem S uftijober- fekretär unerlebigt auggeljänbigt, ber bamatg alg ®erid)tgBotläiefjer k ra ft 2tuftragg einen G5eridjt§noIIgte^er Bertrat. ®iefer ließ bie S d

jrift-3 u jrift-3. ®er feßr BebeutunggBotten Entfcß. ift beisutretert.

®er preuß. ^uftSKin. Ijat buti^ 2lHgSBfg. b. 4. gebt. 1926 (QSKSBl. @ .55) beftimmt, baß ®efudje Bon Sßarteien unb fonftigen Sßribatperfonen in 2tngc!egeni)eiten ber 3led)tgpflege, fü r bie nid jt bie angegangene SBienftftelle, fonbern eine anbere ®ienftftetle ber preuß.

jguftiäBermaftimg guftärtbig ift, nidjt an ben Einfenber ju rü d ^ u - fenben, fonbern unmittelbar an bie pftänbige ®ienftftette weiter»

juleiten fin b ; babei ift Borauggefegt, baß bie guftänbige ®ienftftette otjite befonbere ©cßtoierigkeit guBerläffig feftguftellen ift unb nicßt gefe^Iidje SBeftimmungen ber ülbgabe entgegenfteßen.

®egen biefe bie SBerkefjrgintereffen wafjrenbe SBfg. beg S uf ® t in- ßat ber SBeamte im Borliegenben fjatle fcßulbbaft Berftoßen. 2llg ge»

fcßulter QuftisDberfekretär, ber m it bem WaijnBerfaßren Bertraut fein mußte, p tte er aud) bei nur geringer Ütufmerkfamkeit erkennen müffen, baß eg fid] um einen 2lntrag auf Erlaß eineg 8 aßlungg»

Befeßlg unb n id jt um einen SBolIftreckunggauftrag ijanbelte. E r ßätte begpalb bie Eingabe an bie SKafjitabteilung alg bie guftänbige ©teile leiten müffen unb nidjt an ben ©laubiger jurückfenben biirfen. §ier»

ju ßätte um fo rneljr Veranlaffung beftanben, alg alle Sftaljnfadjen b&*

ftüdie etwa jeljtt ®age bei fitß liegen unb fanbte fie bann bem

©laubiger m it bem Erfudjen ju rü ik , bie U rfd jrift äu überfenben unb bie SBollftredmnggklaufel nadiäubolen. ®er ©laubiger mieberljolte feinen 2lntrag beim 21© ., bagfelbe Verfeijeit beg ©eridjtg unb nun»

meljr beg ridjtigen ©eriditgBotläieperg wieberfjolte ficß, unb alg auf SBefdjwerbe beg ®täubigerg bann ber gaiilunggbefeljl erging unb beim

©djulbner gepfänbet würbe, mürbe bie Sßfänbung mirkungglog, weit k u r j barauf bag ©efd)äftgaufficptgBerfaljren über ben ©djulbner er­

öffnet mürbe. ®er ©laubiger pat wegen feineg 2lugfattg beim Qwangg- Bergleidj ben preuß. Quftisfigkug paftbar gemadjt. ©er gigkug Ijat ben ©djabenganfprud) anerkannt unb Bom guflijoberfekretär Erfaß beanfprudjt m it ber SBeljauptung, ber SBekl. pabe alg unmittelbarer

©taatgbeamter feine 2lmtgpflid)ten baburtp fdjulbpaft oerlegt, baß er bag unerlebigte 8 «plunggbefeplggefucp an ben ©laubiger unb nidjt ang 21®. jurüdkgefanbt pabe, baß er bie Bearbeitung beg 2lntragg u njutäffig oer§ögert unb burd) alleg biefeg ben ©djaben beg ® läu*

bigerg oerurfadjt pabe. ®er SBekl. beftreitet 2lmtgpflttptoerleßung, SBerfcpulben unb urfädjlicßen 3 UTamntenljang swifcpen feiner §anb»

lunggweife unb bem ©djaben; et fei alg ®eridjtgoolläieper überlaftet gemefen, eg pabe in keinem $atle xedjtjeitig gepfänbet werben können, bie1 Beamten beg 21®. patten ben ©cpaben oerurfadjt. ®ag D ü® . föniggberg pat ber Silage im Berufunggoerfapren ftattgegeben. ©g fdj'ickt ooraug, baß ber Bekt. ä^nacpft orbnunggmibrig ben SJlntrag beg ©läubigerg n id jt m it bem EinganggBermerkgbatum oerfepen pat unb fiep bamit eineg Bemeigmittelg fü r bie recfjtgeitige Erlebigung ber 2lngelegenpeit beraubt pat, fo baß er bie 2lnnapme gegen fiep gelten laffen muß, baß er ben 2lntrag ju einem bem gewöpnlidjen

©efepäftgoerkepr entfpredjenben g eitpunkt erpalten pat. 2iu n konnte ber Bekt. autp bei nur obetfläcplicper ® urdjfid)t ber © ^riftftü tk e opne weitereg feftftellen, baß eg fiep piex um einen g rrlä u fe r panbelte, ben bag 21®. ipm oerfepentlicp überm ittelt patte. E r war baper net»

pflieptet, bie Sfiapiere fdjieunigft bem 21®. jugepen ju laffen. gebet Beamte pat bie ©efuepe unb 2lnträge, bie ipm in amtlicper Eigenfcpaft jugepen, a6er offenfiepttiep fü r eine anbere Bepörbe ober

®ienftftelle beftimmt finb, auf fdjnettftem SBege ber juftänbigen

©teile juguleiten. ®iefe ißflicpt folgt opne weitereg — aud) opne förmtiepe SRegelung — aug ber © tellung beg Beamten unb feiner 2lufgabe, bie ipn ¡|utn ®ienfte an ber 2lllgemeinpeit oerpflidjtet. Unb gwar panbelt eg ftd) pier um eine Sßflicpt, bie bem Beamten jebem gegenüber obliegt, Bon bem er in amtlicper Eigenfcpaft angegangen w irb ober beffen SKnttag burd) SBerfepen eineg anberen Beamten trr»

tüm lid j in feine §anb gelangt, © p rid jt eine ®ienftanweifung, wie bie 2lügS8fg. beg preuß. guftSOiin. B. 4. g d r . 1926, biefe sßftitpt autp noep augbtüdklicp aug, fo ftellt fie nidjt n u r eine Drbnungg»

B orfdjrift im gntereffe beg inneren ®ienfteg bar, fonbern Bitbet ben SJHebetfdjlag einer 2lnfdjauung aug allgemeinen SRecptggrunbfäßen.

® urdj bag längere Siegentaffen beg g rrlä ufe rg unb feine Suikgabe an ben ®läubiger Berftieß ber Bekt. nidjt nur gegen eine Drbnungg- Borfcprift, fonbern nerteßte auep feine 2lmtgpflicpt gegenüber bem

®iäubiger. ®et Bekt. pat auep fipulbpaft gepanbeit, ©eine allgemein gepattene Bepauptung ber übertaftung genügt opne näpere Angabe n id jt, um ipn Bon ber B e a n tw ortun g fü r orbnunggmäßige E r­

lebigung feiner ®ienftgcfdpäfte ju befreien. ®ie fatfdje Bepanblung ber SJlngctegenpeit pat burep Berfdjulben beg SBekl. fie um faßt brei SBodpen oerjogert unb bie Bepfpätete S|3fänbung Oerurfadjt. ®ag erneute SBerfepen oon ®ericpt unb ®ericptgBolläieper pat biefen ur»

fädjlidpen 8 ufammenpaug n id jt unterbroepen, benn auep bei orbnungg»

mäßiger Bearbeitung ber ©aepe bag zweite Sülal Wäre bie «ßfänbung beg ©djulbnerg w irkfam n id jt mepr burdjfüprbar gewefen. ®aß aui§

anbere Beamte, ingbef. ber Beamte beg 21©., ber ben 2tntrag ang 21®. Betfepentlid) bem SBekl. überfanbte unb n id jt erm ittelt würbe, ben ©dpaben beg ©läubigerg m i t Oerurfadjt paben, kann ber B ekl.

SU feiner Entlaftung nidjt geltenb maepen, felbft wenn bag SBer­

fcpulben bet anberen größer ift; § 839 2lbf. 1 ©aß 2 B © B . ftept ipm niept ju r ©eite. B ei rechtzeitiger fßfänbung Wäre bet ©laubiger in Boiler §öpe befriebigt worben, jeßt muß ex fid) m it feiner gwangg»

fonberg eilbebürftig ftnb unb umgepenb erlebigt ju »erben pflegen.

Übrigeng pätte er aud) bann fo oerfapren müffen, wenn bie ülügSBfg.

beg g u ftfö iin . niept ergangen wäre. ®enn eg ift felbfioerftänolicpe V fU djt aller Beamten, atteg ju tun, um bie Beteiligten Bor ©cpaben SU bewapten unb trrtü m li^ e SSeiterleitnngen anberer Beamten fo fepnett wie möglich wieber gutsumadjen unb an bie ridjtige ©teile SU bitigieren.

«Kit Übertaftung kann fiep ber Beamte niept entfcpulbipen, ba er fdjon bei flüchtiger Einfieptnapme in bie überfanbten Sßapiere bie einfadje ©aepiage unb ben ridjtigen SüBeg sur 2lbwenbung beg ©epa»

beng pätte erkennen müffen. 8 ui)ew »«»08» ^ ie wieberpolt entfipieben pat, ber Beamte fiep m it bienfftieper Übertaftung n u r bann su entfeputbigeu, wenn er burd) redjt§eitige aingetge bei feinem Borgefeßten Entlaftung angeftrebt pat, ipm aber eine folcpe niept gemöprt Worben ift.

®ie Entfep. ifl für bie 3juftisbeamtenfcpaft fo BebeutunggOoIt, baß eg fiep empfeplen möipte, fie burep SBeröffentlidjung im SSKSBl.

ju r allgemeinen Sienntnig ber ^uftisbeamten su bringen.

£®ißräf. Dr. SBranb, ©uigburg.

1104 SRedjtj'predjmtg

[g u riftifß e © o ß e n fß rift bergleißSquote Begnügen: feilt ©ßaben in her §öße, wie ißn bet

SH. anerkannt ßat( ift burß Berlegung bet StmtSpflißt beS B ekl.

entftanben.

D fl® . Königsberg, 4. gioS en., lit t . B. 16. g u n i 1930, 5 U 139/30.) SRitgeteilt Bon ö fl© P . E r m e l , Königsberg.

*

Püntberg.

4 . § 419 SS®Sö. © e r © u t S ü b e r n e ß m e r f )a f t e t a u ß f ü t bi e S l u f W e r t u n g S f ß u l b f ei n e ? S e ß t S B o r g ä n g e r S . ® i e H a f t u n g u m f a ß t a u ß bie P r o g e j j i o f t e n beS ® o r p r o g e f f e S .

ES komm t rticift batanf an, bafj bie Koftenentfßeibung im Borprogeffe erft rtacf) bet Übergabe erfolgt ift, benn ber Sloftenanfpruß muß als ein b urß Me Slbw iklung beS progefjteßtSOerhäitniffcS Bebingter, m it bem progejjreßtSBerßältniS unb feinet ®tunblage entftanbenet angefeßen werben. ®te BottftrekungSkoften können bagegen n iß t Begehrt werben, ba fie erft m it ber Erteilung beS gwangSBottftrekungSauftrageS burß ben ©laubiger gut Entfteßung gelangten unb biefe erft naß ber ©utsübergabe erfolgte.

(£)£©. Pürnberg, 2. g i» © e n „ U rt. B. 29. ©eg. 1930, L 391 u. 396/30.) P iitge te ilt Bon P91. Dr. P t a p ¡ g e r g f t e i n ,

Sürth-Berlin. II. Berfnßrat.

5 . §§ 42, 136, 139 3*f5D. © ie 2 l b l e ß n u n g e i n e s B i ß » t et S we g e n B e f a n g e n h e i t l a n n B e g r i i n b e t f e i n , Wenn ber P i ß t e r ber a nb er e n Sßartei bi e S t n r e g un g g i b t , S l n f ß l u f i * B e r u f u n g e i n g ut eg en .

® ie SH. hat ben £ © ® ü . Wegen BeforgntS ber Befangenheit abgeleßnt m it ber Begrünbung, b a | er als B orfigenber einer Ber*

gSH ben B ekl. Beranlajjt habe, gegen ba? Bisher n u r non ber K l. angefoßtene U rte il Ülnfßlufjberufung eingulegen, obwoßl ber B ekl. felbft eine Slnfdjlujjberufung gar nicht in Erwägung gezogen habe. © u rß bie Einlegung ber ütnfßlufjberufung habe fiel) bie pro»

geßlage ber SH. B erfß leß tert.

S ie 3lbleßnung ift Begrünbet.

3Bie bie bien'ftltcße Äußerung beS abgeleßnten B iß te rS er*

gibt, hat er nach bem Ergebnis ber Beweisaufnahme m it ber SRöglißkeit gerechnet, baff baS © e riß t nicht n u r gur gurückweifung ber Berufung ber SU. kommen Würbe, fonbern baß bie SHage auß ohne ben Eib beS B ekl. abguweifen wäre. ®aS legtere wäre n u r möglich gewefen, wenn ber B ekl. fiel) ber Berufung anfdjlofj. Unt eine erfßöpfenbe E rörterung ber Säße gu erm öglißen, habe er eS fü r feine P f liß t gehalten, bem B ekl. bie Anregung gur 2tn*

fßlufjberufung gu geben.

§ ie rn a ß regte ber Borfißenbe bie Stnfßiufjberufung beS B ekl. nur gu bem gwecke an, bie SUage auch °$n& EibeSleiftung beS B ekl. gur Slbweifung bringen gu können.

® er Senat ift ber Ü lnfiß t, baß ber Borfißenbe gu biefer Blaff*

nähme keine Befugnis hatte, unb groar Weber aus § 136 noch au®

§ 139 S P D ., gumai eS fich um einen ülnwaltsprogefj ßanbelte unb ber Progejübeoollmäßtigte beS B ekl. felbft wiffen mußte, wie er bie B eß te feine? Blartbanten am Beften waßrguneßmen habe. §iergu kom m t noch, baß bem Xertnin fetjort eine längere Beweisaufnahme BorauSgegangen w ar unb baß bie Parteien genügenb g e it hatten, unter SBürbigung beS^ ErgebniffeS ber Beweisaufnahme bie ihnen als fa ß b ie n ltß erfßeinenben A nträge gu ftellen. 2Rit einer er*

fßöpfenben E rörterung ber Sache, auf bie ber Borfißenbe aller*

bingS nach § 136 2lbf. 3 g p D . hinguwirken hatte, hat bie 2ln*

regung gur Einlegung ber Bon bem B ekl. Bisher a u ß n id jt ein*

m al angebeuteten S tn fß lu P e ru fu n g nichts gu tun.

©iefe Slnreaung konnte in ber SH. bie B orftellung erwecken, ber Borfißenbe ber Kammer fteße ih r nicht m it ber genügenben Sachlichkeit gegenüber, fonbern nehme einfeitig S tellung fü r ben B ekl. ®iefeS genügt aber Bereits gur Begrünbung ber BeforgniS ber Befangenheit.

B e rfe h lt ift bie Sümtaßme beS £@-, baß bie Anregung beS Borfißenben, Slnfcßlußberufung eingitlegen, a u ß um beswillen fad)*

b ie n liß gewefen fei, w eil ber fü r ben B ekl. norm ierte Eib un*

erheblich fei, ba er fich auf Bereits bewiefene Xatfadjen begieße.

®a3 £®. überfießt hierbei, baß eS in biefem S a li ber Einlegung ber Slnfchlußberitfung burcfi ben B ekl. gur Befeitigim g beS EibeS nießt beburfte, fonbern baß gerabe bie SH. m it ißrer Berufung baS g ie l ber unbebingten B erurteüung beS B ekl. oßne Eib »er*

folgte.

E rw ähnt fei noch, Baß bie Kammer, wenn fie ben fü r ben B ekl. norm ierten Eib fü r wenig glücklich gefaßt ober u n k la r hielt, eS in ber iganb hatte, biefen Eib aud) ohne Befonbere Slntrage ber 'Parteien bon SlmtS Wegen anberS gu faffen, wenn ber B ekl.

hierburd) n id jt befd)Wert würbe.

(ß ® ., 26. g in g en ., Befehl, o. 5. SRarg 1931, 26 W 38/31.)

SQtitgeteilt Bon

fRSl. D r.

E r n f t Schm o l l e r ,

B e rlin .

*

6 - §§ 42, 43 g p D . E i n e P a r t e i , Wel dfe B o r e i ne m gttrtäc£)ft e r f o l g l o s a b g e l e l j n t e n SRtcf)ter W e i t e r b e r h a n b e l t , B e g i b t fich fi i er burcf ) n ic h t beS Bef c h we r b er ec ht e S gegen ben b i e S l b t e b n u n g a b w e i f e n b e n Bef c ßl uß. © t a r t e p e r f ö n l i c b e

© p a n n u n g gwi f chett 8l i d ) t e r u n b bem bi e P a r t e i b er * t r e t e n b e n S l n w a l t l ö n n e n bi e S l b l e h n u n g beS 8t i c£)tetä burch bi e P a r t e i r e d j t f e r t i g e n . f )

ES fragt fich, ob bie Befcßwerbe etwa beSWegen unbegrünbet ift, Weil ber progeßbeooUmaßtigte beS Bekl. fieß nad) Berkünbung beS bie Slblefwung fü r unbegrünbet erklärenben BefßluffeS tn eine Berßanblung Bor bem abgeleßnten IRicßter eingelaffen hat (§ 43 g p D .).

®aS ift gu Berneinen, g n Sälien wie bem Borliegenben, in benen baS ®erid)t, ohne bie aiedjtäkraft beS bie Ablehnung gurüdtweijenben BefcßluffeS abguwarten, fofort in bie Berhanblung ber ©aeße e intritt, ift bie P artei in einer gwangSlage. ©ie muß fich, taenn fie ben auf bie ©äumniä geftellteu uadjteiligen fffolgen entgeßen Witt, auf bie Berhanblung einlaffen. Plag fie auch guttun, in einem folcljen Satte gu erklären, baß fie fiel) burd) bie Einlaffung i!jreS BefdjWerbexeßtS niefjt begeben motte, fo ift boeß, wenn fie eS unterlaßt^ ohne §ingu*

tr it t attberer Umftänbe in ber bloßen Einlaffung noeß nid)t ber SBitte auSgebrükt gu finben, nun bod) bon bem abgeleßnten Picßter Hießt gu neßmen. ©otcße anberen Umftänbe liegen fiter nicht Bor. ES läßt fi<ß baßer nicht fagen, baß ber B ekl. fein SlbleßnungSreßt Ber*

W irkt hat.

SUS STbleßnungSgriinbe finb folg. ®atfad)en glaubhaft gemaßt:

1. S e r abgelehnte Hiißter ßat als Etngelrißter beit Born SH.

Benannten geugeit Si. lg. bentommen. ®iefer ßatte gwei bem SH.

gehörige B ilber auf unrechtmäßige SBeife an fiß gebraßt, eS fßmebte gegen ißn beSmcgett ein ©trafoerfaßren, ber §auptberhanblungStermin ftanb in etwa gwei SBodjen beBor. ®er geuge beftätigte bie Be*

ßauptungen beS SH. iitfofcrn, als er auSfagte, ber Siunftßänbier 28.

ßabe auf baS Slngebot biefer B ilbe r gefagt, er habe einen Shutft»

ßanbler an ber §anb, ber btc B ilbe r „fo fo rt gegen b a r" abnehmen, bie ©aße „Berfßwiegen beßanbetn" unb bafür forgen würbe, baß bie B ilbe r „fo fo rt burd) Stttggeug naß igottanb gefßafft" Würben. ®er B ekl. beftritt bie SRißtigkeit biefer StuSfage. E r würbe b urß ben 9leferenbar § . bertreten, ber kurge g eit naß Beginn ber Berneßmung in U nterbollm aßt beS 9131. D r. p . erfßienen War. P a ß meßrftünbiger Berneßmung beS geugen, Wäßrenb berat Wegen beffen Erfßöpfung anß eine kurge Paufe notweubig gewefen war, ßanbelte e§ f iß um feine Beetbigung. Hleferenbar § . wiberfprad) iß r unter Berufung auf bie §§ 393 g iff. 3 u. 4, 384 g iff. 1 g p D ., inbem er barauf ßin*

wies, baß am 18. g u n i im ©trafberfaßren §auptberßanblungStermin anfteße, unb bie Beeibigitng wenigftenS bis baßin auSgefe|t Werben müffe. 9luß ber B ekl. perfönlid) wiberfprad) ber Beeibigung, m it ber Begrünbung, baß ber geuge burd) häufige äRorpi)iumbet)aiibIung in feiner allgemeinen BernehmungSfäßigkeit beeinträchtigt fei. ®er geuge felbft erklärte, er ßabe fiß nad) SM ften bemüht, bie Bteßrßeit gu fagen, er ßabe fieß auß bis fegt BerneßmungSfähig gefüßlt, könne aber n iß t fagen, cb er in einem neuen Xermine bieS ttoß fein werbe, ba er ein ßronifßeS £eiben ßabe. ® atauf befßloß ber 91id)ter, ben geugen gu beeibigert, ba „a us beffen SluSfage felbft n iß t gu entnehmen" fei, „w a s bie Slbleßnung ber Beeibigung Wegen Be*

benkett i. © . ber §§ 393 g iff. 4 ober 384 g iff. 1 reßtfertigen Würbe".

®er ebenfalls erfßienene geuge SB. würbe bann auf Beiberfeitigen Slntrag ber ilnw ä lte an jenem Xage nid jt meßr Bemommen, fonbern erft in einem neuen Xermine, ben ein anberer Hlißter waßmaßm.

®iefer ßat beffen Bereibigung bem progeßgerißt Borbeßalten.

2. P a ß bem X erm in ßat ber abgeleßnte P iß te r eine ®ienft*

anffißtSbefßwerbe gegen ben Peferenbar eingereißt, in ber eS u. a. ßeißt: „® a i ß gerabe in ber Slufnaßme bet Angaben biefeS geugeit, weißer gang offenfcßtliß m it auggepragteftem BerafttwortungS*

gefiißl feine 3luSfage abgab, . .

3. g n ber gleißen Befßwerbe ßat ber P iß te r barauf ßtn- gewiefen, baß ber Peferenbar ¡0. nießt ©tationSreferenbar beS ben B ekl. bertretenben P3t. D r. p . fei, baßer beffen Auftreten in bem Beweistermin ben Born S l® ptäf. erlaffenen Beftimmungen über bie BJahrneßmung Bon Xetminen burß Peferenbare wiberftreite.

PSt. D r. p . ßat in biefem Hinweis ben leichtfertig gemaßten Bor*

Wurf eines „fßw eren BerftoßeS gegen bie ©tanbeSpflicßten" erblidtt.

® er P iß te r hatte leidjt erkennen können, baß er m it D r. ® ., bem * 1 g u 6. ®aS © ßw ergew ißt ber E ntfß . liegt auf bem ©ebiete ta tfä ß liß e r SBürbigung. g n reßtSgrunbfäglid)er § in fiß t Wären allen*

falls gwei Punkte ßerBorgußeben. 1. Einm al ber ©aß, baß eine P artei, weiße bor einem gunaßft erfolglos abgeleßnten P iß te r weiter Berßanbelt, fiß baburß ißteS BefßwerbereßteS gegen ben bie 3lb*

1 leßrtung abweifenben Befdjluß nidjt begibt, auß bann nidjt, wenn, fie fiß bei ber SöeiterBerßanblung bie Befdjwerbe n iß t auSbrücktiß Bor*

beßält. g n ber X a t Wirb fie Bielfaß gur Bermeibung progeffualer P aß teile nießt anberS können, als gunäßft Bor bem angeblich be*

fangenen P iß te r weiter gu Berßanbeln; baburß^ kann ißr bie Be*

jßwerbe n iß t abgefßnitten fein. — 2. SBemt gwifßen einem Eingel*

riß te r unb einem PeßtSanwalt ©ifferengen^ entftanben finb, Weiße aueß einem unbefangenen Beurteiler ben Einbrud? erwedten können, ber Picßter fei gegen ben ülumalt Boretngenontmen, fo k a n n bieS fßon gur Begrünbung ber atbleßnung auSreißen, a uß wenn tat*

fa ß liß ber P idjtcr n iß t befangen fein fottte, unb auß fogar bann, wenn er fiß bei biefen ©ifferengen faßlicß n iß t im U nreßt befinbet.

®enn bag g n ftitu t ber Slbleßnung beS P ißterS wegen Befangenheit

60. gaßtg. 1931 §eft 16/17]

ERedjtj'ptecijung 1105

bet Refetenbar ju r Befdjäftigung übetwiefen lt>ar, affogüert, baS Ruf*

treten beS ReferenbatS baljer gerechtfertigt gemefen fei. ©aS Ver*

galten beS RidjterS bemeife eine feinbfelige ©inftetlung gegen ihn als ProjeßbeuoKmädjtigten, bie bie Rbleijnuitg begrünbe (analog DS(S. RugSburg: 3 ® . 1923,839).

g n feiner bienftlidjen Äußerung fiat ber abgefefjnte S tifte r er»

M art, er füllte ftc£) nicht befangen, eS beftefje bei iljm ntcfjt bie geringfte geinbfeligkeit gegen bert 9121. D r. p ., er glaube bei feinet Kennjeidjnung beS ©inbtuckS, ben er non ber © iaubw ürbigkeit be§

geugeit § . erhalten fjabe, nicht über bie richterliche Stellungnahme IjinauSgegangen ju fein, bie ifjm als Beridjterftatter ober (Singelrichter guftehe. ® ie Veeibigung beS geugen fei erfolgt, weil biefer ein fdjwerkranker SUtann, unb ber V erluft biefeS Beweismittels ju be*

fü n fte n gemefen fei.

®ie bargeftellten llmftänbe rechtfertigen in ihrer ©cfamtfjeit tont

©tanbpunkt ber P artei aus bie BefotgniS, baß ber abgelehnte R idjter ber (Saclje nicht m it ber notwenbigen Unbefangenheit gegenüberftelje.

© er giichter ift befugt, feine Rnficljt über bie ©iaubw ürbigkeit beS geugen ju äußern, er braucht bie Parteien nicht bis ju m U rteil toll»

kommen int unMaten barüber ju laffen, gu welcher Ruffaffung er hinneige. ® ie Äußerung barf aber nicht fo gehalten fein, baff fie bei einer P artei ben begrünbeten Einbrudt erweckt, baß ber giichter fich aud) burch Weiteres Vorbringen Bott feinet R nfidjt nicht ab*

bringen faffen werbe. Sffiie fich h ist b « ülichter übet bie RitSfage beS geugen § . auSgelaffen hot, Wat banach angetan, ben ©ebanken to n Voreingenommenheit beS RidjterS bei beut VeM. aufkomnten ju faffen. ©ieS g ilt befonberS bann, wenn man bie Veeibigung beS geugen unb bie baju abgegebene, im P ro to k o ll enthaltene, offenbar unrichtige Vegrünbung Ijinju nim m t, Welche baS Vorliegen bet Voraus*

feßungen ber §§393 g iff. 3, 384 g iff. 1 g p D . leugnete, © et geuge war, wenn wie üblich öerfaljren Würbe, unbeeibigt ju Bernehmen, ba er fiel) burch feine RuSfage einer in K ü tje ju r Rburteilung an*

fteljenben ftrafbaren §anblung besichtigte. © a ju kam baS gntereffe, baS ber geuge o ffe n fih tlih an einer Rbroaljung ber termögenS»

rechtlichen fo lg e n feiner ftrafbaren ¡ganblungSweife auf ben kapital*

kräftigeren Vekt. hatte. ® ie Befürchtung, bah baS Beweismittel 8er*

lorengehen würbe, ift ausweislich beS P ro tokolls als Vegrürtbung ber Veeibigung nicht angegeben, hätte aber jebenfaUS kaum auSgereicf)t, benn bie Veeibigung w ar ja nicht notwenbig, fonbem n u r möglich (§393 2Ibf. 2). Beachtlich War ferner auch ber ¡ginweis beS V ekl.

perfönlich auf bie SRorphiumfudjt be§ geugen. Rußerbent würbe ber geuge beeibigt, ohne baß bem ©egenjeugen SB. Gelegenheit gegeben würbe, unter ©egenüberfteltung m it iljm feine RuSfage ju machen, trojbem ber ©egenjeuge im © etm in erfhienen War.

§ ie rju komm t bie objcktiB unrichtige Stellungnahme beS Riet)*

terS ju bem Auftreten beS ReferenbarS § . fü r ben 9121. D r. iß. unb bie fich baran anknüpfenben gegenfeitigen V orw ürfe jw ifdjen bem giichter unb bem RedjtSanwalt. S ie rechtfertigen bei ber P artei ben (Schluß, ba§ jejjt eine fo ftarke Spannung jwifchen beiben befiehl, ba§ f 'e nicht ahne jebe Rückwirkung auf bie B ilbung ber richtet«

Häfen Übcrjeuguitg fein könne. Stile biefe Umftänbe jufammen können,

Häfen Übcrjeuguitg fein könne. Stile biefe Umftänbe jufammen können,

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