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€inleitung öes ßerausgebers

W dokumencie Gedichte : Mutter und Kind. (Stron 39-70)

Dev S p r i t e r ©ebbel bat f t* am frü b ß en enttoidelt. B on ber erften feiner „ p o c tif* e n S ta tio n e n " , einem ftn b li* e n B eim über ben D eeiopf, gebt eS m it r a f * e n S * r i t t e n DortoärtS. D er Knabe erw irb t fid) m it feinen B eim übungen balb eine r e * t cbren*

werte S-ormgeioanbtbeit, um Derentwillen ibm Denn a u * im Kreife feiner S ugcnbgcnoffen ©bre unD Bnfebcn n idjt feblt. D ie feier»

ii* e D uba S * il le r S m a * t befonDeren ©inbrucE auf ib n unD, ibreti K lang im C b r, ergebt er f i * in D eflam atio iten über S after unb DugcnD, biefe D o * te r beßrer S e lt e n , über ben Sidjtgebantcn Un*

fte rb li* te it, über baS bebte BteifterftücE beS ©imntelS, Den Bten-' fe e n , unb a n b ren itb g la n s a u s ber S e i t ber S * il le r f * e n 3 b ealr.

D aneben erg reift ibn ber fanftc „© ain"»© enoffe ©öut) u nb feine getftigen B a * !o m m e n B ta tib ’ffon unb S a liS , bie bcibe in ber bef*eibenen B ib iio tb et feines SebrerS D etbleffen ibm in oer*

gilbten ©Eempiaren oor B ugen tarnen, ©in ® egcngeroi*t gegen biefe gtjüblO ollen B oeten bietet igm ber oerftanbeSflare Seffing, beffett S in n g e b i* te ibm baS roilltom m ene B orbilb finb, um ©eift unb B erftan b in ©tn* unb B uS fällcn ju weßen unb su fpißen.

S in S ag e rp la ß fü r ben „ S p r a d ) f * a u m " a lle r biefer B a * b ilb u n g e n ö?fnei f t * ibm in oem bet B ab e unb 3 t f * e r in 3 -riebri*ftubt er»

f* einenben „ D itb m a rfe r unD © iberftebter B o ten ".

D aS große ©reigniS feiner ju g e n ö li* e n Boefie ift bie Be*

ta n n tf * a f t m it U blanb. bie mobl in ben S i n t e r bon 1830 auf 1831 )ällt. „ 3 * bube bie © rfab ru n g gem adit," fo fdjreibt

©ebbel fpäter bei Der S ü r n ig u n g biefeS ©reigniffeS in fein Dage*

b u * , „baß ieber t ü * t i g r Btenfd) in einem großen B ta n n unter*

geben m uß, w enn er jem als j u r S elb fterten n tn iS unb jurn ii* e r n © e b ra u * fe in rr K räfte gelangen to ill; ein B to p b e t ta u ft

Siebbct I. 1

ben jtoeiten, unb ment biefe F euertaufe baS !&aar fengt, bet mar nicht B erufen!" $ i e S ian fb arfeit gegen feinen geiftigen SSobl*

tä te r UBtanb Begleitet ioebbel burdj fein ganjeS Seben. S bm mibmet er a ls „bem erften d ic h te r ber © egem oart" „ in un*

m anbelbarer Jßerebrung" bie © efam tau§gabe ber ©ebidjte non 1857, ihn n e n n t er in einem feiner lebten 2luffäbe (D er ff$ro!

teftantiSm uS in ber S ite ra tu r) im S a b re 1862 ohne

3

toeifeI ben erften Siebrafentanten ber S tjrif in ber © egenm art.

2

Ba§ m ar eS, ba§ ibm a n UblanbS fßopfie ben tiefen © inbeud m a d jte ? ©r füradj eS n idjt n u r in feinem SEagebudj am 5. S a n u a r 1836, fonbern auch U blanb felbft gegenüber in einem S3riefe au§

Ipeibelberg Born 4. S u li 1836 au S : „© oetrjett menig tennenb unb b aru m bei ber oftm als o rafelb aften fB räjifion feiner ffom*

bofiuonen Berfdjmäbenb, m it S ch iller auf bem F albe unfrudjt*

b a re r fReftejion um berirrenb. tr a te n ©te m ir a ls 9Ipoftei, sugleidj oer fß a tu r unb ber S u n ft, entgegen, miefen mich fü r Sfnfcbauung unb D arftellu n g auf baS @infacö=9Dienfdblicöe ju r ü d uttb führten mid) einen © ipfel h in an , beffen ö ö b e idj freilief) n u r b a ra n er*

fan n te, bafi m ir ber ültem auSging. 9Jiit © n tjü d e n erin n ere id) mich beS SlugenblidS, mo m ir S b re erfte fRomanäe: ,beS S üngerS F lu d j‘ in bie £»änbe fiel; idj batiere feitbem eine neue ©Boäje."

fBott ber gereim ten iReflejion über allgem eine ® inge befebrt fidj alfo ber junge ® id jter ; u r finniieb belebten S a rf te llu n g üoeti'dj*

atifdjaulidjer ©reigniffe.

■®ie Ublanbfdje F eu ertau fe entäünbet bie eigene bidjterifcbe fßerfönlidjieit. ® ie SEirfung offenbart fidj nach ber füraajltchen

© eite in bem S tre b e n nach fchlidjtem,, fnabbem , gegenftänblidjem SluSbrud, unb bieS bot mieberum ju r F o lg e, bafj baS SDtorgeniidjt eignen F üblenS unb © innenS fiegreidj roirb über ben früheren SBortnebel. $ i e erften ©Buren berfönlidjer 9 M tb e tra d ,tu n g tauchen auf. SEir begegnen tu einem auS bem S o b re 1B32 jtam*

m enben „S ieb ber © eifter" bem © lauben, bafj ber SJlcnfdj mit Den K räften ber S ia tu r öermoben ift, bie in feinem SSefen ihr m a n n ig fa ltig e s Seben offenbaren. $ b n lid j H ingt eS a u s einem

© ebidjt bes nädjften S a b re S : „ ® e r fOtenfdj". Söier bereitet fidj bie aeiftige fBbtjfiognomie beS iSidjterS oor, bie fp äterb in in fein, m

„ffS antragism us", menn m a n biefe S3eäeidjnnng gelten b ffe n toilL ihre djaratteriftifdje SluSBrägung erhält. S n biegen © ebiajten, mie in bpm öerm anbten, 1834 geoidjteten u n b in nie ©efamt*

ausgabe aufgenom m enen „fßroteuS" bat m an bie © inflüffe Sojel*

lin g s entbeden m ollen, b;e fretiieb unberotefen unb unbew eisbar finb. W lit nicht geringerem fRedjt lö n n te m an m en ©injluB ÖerberS gelteno m adjen, ber ja felbft m it feinem S iatu ralism u » I

2 ©ebidjte

oöcr Vböfiäigmug ein V orläufer S d je llin g s m ar. „fR atu ralig m u g ":

bieg mar übrigenö aitdf) u rfb rü n g lid j ber D itet eineg ber brei Jbcngenannten ©cbidjtc — m ir fönnen Ieiber nicbt m ebr fe|>

ftcllen, metdjeg.

D er eigne SHang in ber Itjrifdjen 2lugfbtadje jjjebbelg tr itt immer beutlidjer fjcrt-or. Dem S a b tc 1833 gegärt bas erftc ©e*

bidn beg 3 ö fiu g ; ©in frübeg Siebegleben „D ie S u n g fr a u " a n , ein Ibnfdjeg ©ebilbe boll ieufrfjer S a rtb e ü , ebenio bag „ S u g e n b b ilb " :

„D er S d m te tte rlin g ". Veibe ©ebidjte blieben benit aud) bei ber fdjarten iritifcben Vuglefc beg reifen D idjterg m it fRecbt ber ©e*

fannauSgabe erhalten. D a n n finben m ir aug bem legten ^ a g r e ber SBeffelburener ä c i t 1834 eine Itm fdje ’JSerle, mie bag bon

^Rörife fräftig bcrborgebobcn? ftim m ungsoolle QJebidjt „ V ad jtg ", gleidjfallg in bem genannten S ö llu s , bem fidj nod) einige roeiterc glüdlidje E ingebungen anitbliegen. 23er ¿ro eiunbjm anäigiäbrige ift feiner ibrifdfeit V egabung £>err gemorben. Unb bag D alem , bas fid) in ber S tille bes S e in ta to rtg gebiloei b a t, t r it t n u n bw aug in bic Söelt, um feine Einlagen m eiterjubilben ju bem fdjarfen © epräge geiftiger fJSerfönhcbfeit, bie griebricb Söebbel in unferer S ite ra tu r barftellt.

D er bebeutfame © infdjniti in feinem lieben, ber im Slnfang beg g a b re g 1835 burd) bic ü b eriieblung nadj ¿ a m b u r g erfolgt, ift aud) bag iln fa n g g m a l ber Dagebücber, iener reidjiließenbeu Q uelle fü r bie © rfem ttnig feines inn eren SSerbeng. © ier jeben mir batn, baß öebbet aud) tbeoretifcb fiefj fla r gemorben ift über Itjrifdje fiünftlerfdjaft, menn er am 24. C tto b e r 1835 fü r fitb be=

m c rlt: „© efübl ift bag u n m itte lb a r bon in n en betaug mirfenbe Seben D ie ftra ft, eg ju begrenjen unb baräuftellen, maebt ben Ibnfdjen Dichter "

Öebbelg Stjrxf fbrubelt in ben folgcuöen

3

^bren m it med)^

felnber E rg ieb ig teit 1836 in öeibelbcrg beult er ju erft barait, feine bigberige Itjrifdje $ c c b u ltio it in ein fdjtnaleg V änbd'en jufam m enäuraffen, unb er bofft bei ber S u d je nad) einem Vcr»

leger auf bic V erm ittlu n g Ul)lanbg. V ig

1838

jiebt ficb bie

2

tn*

gelegenbeit bin, unb fcbließlid) erfolgt boeb boit © otta, bei bem m an angeilobft batte, ein ablebnenber Vefdjeib. D ie 2lnfnübfung m it ö o ffm a itn unb ©antbc in S a m o u rg batte m ebr ©rfolg. S m S a b re 1842 tonnte enblid) ber erfte S tr a n g Sebbelfdjer S tjrif erfdjeinen. D ie © runbfarbe ber S a m m lu n g ift bie ber SJlelan»

djolie, aug ber bie Stäuber* uno ö e n fe rro m a u tif eingelner Val*

laben ober ber grotegfe S b a jj beg „ ö e j e n r it t s " , an Dem ficb S eine ergößte, in grellen Siebtem b erto rb liü en . Überbaulit miegen 3to=

m an jen unb VallaDctt über bie reine S tjrif öor, bie aber and) in

(Sinlfkunif beä Si»touäue6etä 3

1 *

einigen echten u n i fcbönen Säliiten b ertreten ift. ©barafteriftifcb bebt ficö bad G in g en Ded S iu jte rö m it ben SRätfeln beä Sebenö unb her SBelt beraub, b as nam entlich in bem bie S a m m lu n g ab»

fdjliefjenben 33ucb S o n e tte 2lu3brucf finfcet. lebte S o n e tt

„& n bie jiu n fi" , beffen S e rs in c n uileroingS entgleiten, ^eigt bie hohe, bie brie|terlid)e Sluffaffung oom S ü n ftle rtu m , bie iöebbel burdj fern g an jes ßeben geleitet.

$ e n © rtrag bet folgenben S a b re , bie ben S ie b te r nach g ran !»

reim n nb I t a l i e n führen, fafjt ber in

2

Bien enblidj j u r fKube ©e»

tom mene in einem streiten S a n b sufam m en, ber u n te r Cent S ite l ,,'Jieue ©ebiebte" im S a b re 1848 bei S- 3 - SSeber in Scipsig er»

febeint. 9ln oie Spifce ber „SSermifcbten © ebiebte", bie bie Sam m » lu n g eröffnen, fteilt er bie beiben ©ebiebte, auf bte er oor allen ftol

3

ift: bie bram atifcb belebte, m it tu n fto o ller S p a n n u n g ge»

führte S a lia b e „fciebeSsauber" unb baS in fo rg fältig geflärtem , melobifcbem Spracbtlujg bintnallenbe © ebidjt „ jß a ä O p fer beS g rü b lin g S " , baS freilich m it feiner allegorifcben SünglingS»

geftait beS Senjeö a n Dem fütangel jeglicher Slllegorie leibet unb toobl auch beSbalb baS sarte, beintlicbe 'Jtaturm om ent, beffen SluS»

bruct ¡öebbel borfebroebte, niebt gans s u r bollen SBirfung fomrr.en läg t. SebenfallS aber ift baS ©ebicht ein ü b e ra u s djaratteriftifeber SluSbrucf oer S p ieg elu n g füblicber S ia tu r unb S o n n e in einem norbifdjen © em üt. © in neues Süucb m eifterbaft sifeliertcr S onette re ib t fnb an oie oermifebten ©ebiebte u nb toeiterbin ein s-

8

ucb ©pi»

gram m e, DaS in einer reichen © arbe © tnbrücte, © ebanfen unb 9luSfälle sulam m enbinbet.

2lus biefen beioen S a m m lu n g e n n u n erloäcbft, b utib bie feit 1848 entftanbenen ©ebiebte „ fta rf oerm ebrt u nb oerbeffert" burdt forgfältigeb g e ile n unb 9tetu|cbieren, im S a b re 1857 bie@efomt»

auSgabe ber ¡öebbelfdjen ©ebiebte. 2lm 22. ftesem ber 1856 bietet ber S ieb ter feine S a m m lu n g bem ©bef ber © oäafdjen 33ud)banfc»

lu n g , © eotg bon S o tta ,

3

um tßerlag an. S i e 3>erbanblungen, bie fiel) oor stta n sig S o h re n troö ber ©mpfeblung U blanbb serfcblagen batten, — su feinem großen fölüct, benterft iöebbel, Denn es fei nod) biel U nreifes b a ru n te r getoefen — führen oiebm al raftger ju m S iel. tt tn

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. S a n u a r 1857 febieft öeb b el fein ÜJtanuffriot a n © otia, bem er basu fepreibt: ,,©b leuchtet bei fliidjtigfter Surcb»

ficht ein, baff biefe S a m m lu n g reichhaltiger ift, toie bie meiften Su fein pflegen, ba fie ©eift unb © em üt äugleicb befebäftigt, toas feiten burdj ein uno baäfelbe S n b io ib u u m gefdbi-bt- S n tbrer

© etrenntbeit glichen bie ©ebidjte bisher einem serfebnittenen ©e»

ficht, beffen eine ö ä lf te m a n im fJtorben, bie anbre im S üben fuajen m uffte." S m S eptem ber beS gleichen S a b re s lonntc

4 ©cbidjit

©ebbel bie erften © rem plare auSgehcn taffen, b a ru n te r eins an llblanb, bem, roie fdjon bem ertt, b tf S a m m lu n g gemibmet m ar, mit folgcnbem SSeglextfd&retben:

¡öochberehner ö e r r !

söor einem bollen SSierteljahrpunbert, im © eptem ber 1832, iranbte fiel) ein ju n g er fütenfd) auS bem fernen ioolftein brieflich an

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ie unb trug B hnen bor, maS er auf bem Sperjen b a tte ; ©ie m aren aud) roohlmoUeno genug, ihm beidjmichtig‘,nb unb tröftenb ju antm orten. S ie le r junge yJtenfd) m ar idt(. ©ie haben feitbem biel erleb t; S ie haben, nadjbem S ie fefjon in B h rer B ugenb Beuge ber Stuflöfung beS a lte n Seutlcfjen SReichS unb beS Unter*

gangS SRapoIeonS gemefen m aren, ab erm als th r o n e ftü rjen unb S önige flüchten, ja Iß arlam ente ju fam m en ru fen unb mieber auSeinanber jagen fehen, unb nicht ohne ©elbi't burch J ta t unb S a t m it einjugreifen. B n biefem äßechfel ber S in g e , ber bie fUZenfcßen in ber Diegel auch noch m anfetm ütig',r ju m ad,en pflegt, a ls fi a n fich fdjon finb, ift eS fin mohltuenbeS ©efüfjl, auf etm as 33ehu renbeS *u ftoßen unb fich ju überjeugen, baß niefjt alles im SBirbel untergeht. fBielieidjt fptiren ©ie etmaS babon, menn © ie bie SKiomung bes beffolgenben S3udjeS lefen.

S ie mirb B h n en bemeifen, baff bie SSerehrung, bie ber B ü n g lin g B bnen sollte, auch noch bie iöruft beS füiannes e rfü llt, unb biefer m ußte bereits unenblicb oiei Pon bem fallen laffen, maS er ehem als fefthielt, unb hat f:dj felbU in SBtffenfchafi unb ffunft reblidh bem üht, fliehmen ©ie bie (¿iabe in bem S in n e a n , in m eldern ich >'ie biete, unb erfreuen © ie fich noch lan g e eines heitern © reifenalterS.

B tt unm anbelbarer öoebaeßtung SBien, ben

21

. S ep tem b er 1857. Briebrich Hebbel.

S ie © am m lu n g , bie untere üluSgabe ber ¡ctebbelidjen 2Berfe eröffnet, ift m it offenbarem SBebadjt shflifd) tom honiert. Bunächft fonbert ber S ich ter bie fölaffe feiner S p r it in lieben ipauptgrubpen, in n erh alb Peren er bie fünftlerifche M norbnung pornim rut.

2

ln bie ©pifce Hellt er a ls © in leitu n g satfo rb baS bon b unilen Warfen*

fdjm ingungen burchroogte „fltadjtlieb". B n ber Reinen © ruppe ber „ S i e b e r " , bie bei einer rein en © attu n g S ein teilu n g burch manches © tüci ber „fßprmifchten ©ebichte" fich leicht üerm ehren ließe, miegen k lä n g e bon S re n n u n g , Slbfdjieb bor. SBeicfje ©e*

fühlSfchmetgerei ift ihnen fremb, fie atm en bielm ehr eine frifdje, m ännliche ¡perbheit. 2ln g la tte r Spradjntelobte ift bem S id jte r m eniger gelegen a ls an djaratteriftifcher S ö n u n g , mie etma ber fünfang beS „S ieb eS ": „S o m m , m ir mollen (¡erbittern p ftü d e n "

jeig t, mo baS uvfprünglidje „SSeeren" auf fo f te n beS rhhthmifchen

Einleitung beS Sirausgeberä 5

füluffeS bem Kräftigeren g crbenftrich meichen m ußte, ßfleich oaneBen fleht baS auch rhhtbntifch an m u tig Beflügelte „SSöglein", ein 3eugniS , baß b et Dichter am t e s t e n D r t bie Sprache auch su Befdjmingen meiß. D en SlBfchluß biefer © ru p p e Bilbet ein ©ebitfjt Don la u n ig e r SrärBung: „ D a s erfte Q edjgelag", beffen iöum or freilich etm as ftedfenbieibt.

D ie nädjfte ß au P fg ru p p e „ 3 3 a l l a b e n u n b 3 3 e r m a n b te S "

fdjeint her D i e t e r im Slnfang nach ber eigenen SSßertichäfcung ber fßrobuftionen ansuorbnen. D em „SiieBessouBer" folgt a ls ein '43rad)tftü(i a n m a rlig e r, epifcfjer Straft „ E in b ifhmarfifcher 33auer", bem nicht n u r seitlich, fonbern auch b e t bicfjterifcBen Sttmofpbäre nach ba» taß tun Enöe biefer © ruppe ftehenbe ©e®

bidht „D aS .¡forn auf bem Dache" perm anbt ift. 3 n D ritter fReihe fteht „ D e r föeibefnabe", boll bämonifchen © rauienS Bis auf Den etloaS flapprigen S chluß m it ben gefiebecten Oeugen beS SDtorbeS.

D aS © raufige, ©em altfam e, D üftere, ia Straffe fpuft noch mehr®

»ach burch bie S a m m lu n g , ©leid) baS nächfte © ebidjt „Sater®

u n fe r" ift ein fünftterifch m eniger erfreuliches S3eifpiel b a fü r, m ag m an auch ber SSeneibigung beS ethifchen SSerteS, bie ber D ichter im 93riefmecE»fei m it ffrriebrich Pon Uechtrip ihm suteit m erten läß t, im m erhin suftim m en. Über bie Unloahrfcheinlich®

feit fotcfjer fR äuberrom antit tr ä g t fie u n s freilich nicht htnmeg.

D ra u m unb 9Jlo:b roerben noch mehrfach P a riie rt (in „ ’S ift fK itternacht". foroie in ben beiben a u s bem N achlaß ftamm enben

„$>err u nb Unecht" unb „SSoJjin fo flin f" , bies eine oon einer gemiffen unfreim illigen Storni! um ioitterte fchmadje SSariante bes ÖeibefnaBen). „ D e r fDlaler" n im m t baS TOotiP einer fftoBelle E b g a r fllllan fßoeS („D aS ooale ftSorträt") Porloeg, b a s, anberS gemenbet, Btianntlicf) auch in QBfenS bram atifdjem E p ilo g :

„äBenn m ir D oten erjoachen" auftaucht. sJieBen ©ebichten biefer 9trt erfreuen b an n bie flaren , an m utigen Umriffe ber htom anse

„ S ch ö n ö eb m ig " ober auch in ber Keinen © ru p p e : „ V ir g o e t M a te r — D ie iunge SRutter - - D a s SinD am 33runnen" nament®

lieh baS lefctgeuannte m it ber funftoollen B elebung beS ibpllifchen SSorgangs. D ie frifche unD luftige „iem farenm erbung" Befchtießt bie fReihe ber föallaoen.

D ie „ S S e r m if c h te n © e b i c h t r " Beginnen m it S ilb e rn u n b E rin n eru n g en a u s Siinbheit unb 3u g en b . D ie hier angefchlagenen S a ite n ertönen fp äter noch einm al in einem ©ebicht beS 'Jlach®

laffeS („ S ih a u ' ich in bie tieffte f? e rn e . . . " ) . D iefen SBorflängen folgt bas Söauptthema ber 3 u g e n b : ote SiieBe. SSon trü b e n unD trau erp ellen S tim m u n g e n burchmeht, sieht ber S h flu S „ E in frühes SiiebeSleBen" por&ei, ber fü r bie © efam tauSgabe erft burep

6 (Slebtdjte

S finjufügung öon öier neuen ©ebiebten („Siam pf", „ S ie g " ,

„© lücf", „ S e r S o b ") bie lünftlerifcbe SRunbung erhielt. S a 3 S b em a SSieib u n b Siebe b a llt w eiter nach in einer 9InsabI »an

©ebiebten, - m in ben „ S ta n je n auf ein fisilianifcbeS ©ihwefter»

p a a r " auSsuFlingen.

3

n jenen ©ebiebten finben w ir bie sarteften biebterifeben ©ebanfen („S iebesprobe", „ S ä n o e le i" , „© injigeS

©efebiebenfein", „ 3 4 unb S u " ) ober ein w unberöolleS 33ilb öon Ibrifcber X iefe, wie bie beiben öon lie b e ln um büflten, öon ber (Hut gewiegten ©cbwäne ( „ S ie febn fiaj nicht w ieber"). S a*

gegen treten bie S ta n j e n in bet !ünftlerif4<,n B ew ertung ju r iid , ba baS ja rte © eipinft geheim er, fcbteieiumwobener ©efüblS»

regnngen in ipnen nicht g a n j in rein e bidjterifcbe f l a r g e i t empor»

gehoben ift.

2KU beut „O p fer beS g rü b lin g S " tr it t ber S ie b te r a u s ber S e e le beS SRenfcben h in a u s in s SReicb ber (Ratur. S ie S te ilu n g , bie fcebbel biefem ©ebiebt im g an je n angewiefen b a t, beutet barauf bin, baß er eS felbftänbig unb e in jig a rtig aufgefafjt wiffen w ill.

3 b m febtiefjt ficb ein y p tlu S „SB albbilber" an. S ie Ileinc © ru p p c:

„3Ibenbgefiibl — Utad)tgefübl — iRücbtlitficr © tu

6

" fdjafft ein

¿w ifdjenglicb, elje eine neue .fette to n fRacurftim m ungen an fän g t, bie fid) öon bem einbrud&edjten, p rad jtö o ll atm ofpbärifcben „SSor*

frü b lin g " b in jieb t b is su bem ebenfo echten „ ö e rb ftb ilb " .

3

n einer neuen © ruppe wenoet ber S ie b te r ficb n u n sum Slllgem ein-

2

Rcnfdjlicben: fie beginnt m it oen beiben ©ebiebten „ S a 3 Sütäbcben im .fam pf m it fidb felbft" u nb u m faß t bie folgenben bis ju bem frieblid)*fchlicbten „ © rq u id u n g " . S e r St'reis w itb bann, enger gei sogen: perfönlidje ©rlebniffe tre te n in ben ißorbergrunb. S iefe

© ruppc leitet eine ö u lb ig u n g a n bie © a ttin <„

3

n b as Sllbum m ein et g r a u " ) ein. SSon eigentümlichem © baratrer tft u n te r biefen ©ebiebten „© in S ö a jie rg a n g in fJSariS", Pon bem SUtörife m it fRedjt bem erfte: „ S ie eigene, echt bumoriftifebe SDiifcbung beS S o n S , bie g a rb e unb S om poiition oerleiben biefem g eb a ltö o ü in S tü cfc einen fonberlicben SReij." S i e perfönlicber ©rlebniffe öertiefen ficb SU © efenntniffen, ju erft n u r biograpbifdien ©ba*

r e tte r s (in „© in © eb u rtstag auf b . j SReife"); b a n n nehm en fie gebanflidjen © barafter a n unb offenbaren einjelne © eiten ber SBeltanfcpauung beS S id fterS , © efüble eines mpftifeben Sufam m en»

bangS m it ber SSelt rin g e n nad) SluSbrucf unb werben m it sa tte r

§ a n b geftaltet („ © ib u r tS n a c b tS ra u m " , „ S ü m m e re m p fin b u n a " ,

„fReminiSsens"!. Sm iidjen ben S ichtungen biefer 3lrt, bie in bem ©ebiebt ,,'iln ben S o b " öerballen, bebt fid; eine Heinere

© ruppe öon naturfpm bolifiijem © ebalt beutlid) ab („fRofe u nb S ilie " , „Sölume u n b S u f t " , „ S e r © o n n e n jü n g lin g ", „£>or.i unb

Einleitung bei ScrauSncberS 7

?T ö te"\ D er © ebaufe „ a n ben D ob" fü h rt S orftelluffgen b et S eraän g licb ieit heran l„D aö alte frau ö "), Dem S ieb ter e rflin g t toobl ein „M e m e n to v iv e r e “ , basi freilich mtlaneboliiebe S ch atten nicht b an n t mb S ilb e rn bon © cbidfafSironie fRaum lä ß t („ D a ä fraug am SReer"). D a flüchtet fich bie S b a n ta fie gern }u einem S ilb ibhilifcher fRube („U nterm S a u m " ) ; S o rfte llu n g e n bom

©ecen ber SRutterfcbaft („S erföbm m g") u n b finbltcber S e lig fe it („9Iuf ein fchlummernbes ft'inb") fdjließen fich unge^nm ngen an.

D ag SBibmungggeb.iht an te n frübgefcfjiebenen © mit SRouffeau, bag bie © am m lung bon 1842 einleitete, eröffnet einen fleitten S ö flu s bon ©:■: tnerungen aug ©ebbelä Sßanberjabren, beffen Slbfcblufj „D ie tRo^en im © üben" m it bem S ilb bom S teifen bes S ch ö n er b in ü b erlü b rt jum Vergleich ber blübenben J u n g f r a u unb ber melten © reifin (in „ D ie firm e fj" ). © lü d unb Serganglich»

feit, ©cbönbeit ur.D Siunft — biefe Dbemen meber burcheinanber unb binben m Ieifen Übergängen bie folgenben ©ebidjte anein*

anber, barur.ter m ehrere non böchftem iRange („© ebet", „SCTieereS- leuchten", „

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iuf bie beutfebe Siünftlerin", ,,

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lu f bie © ijtin ifa je ÜRa onna"). „ D ie SSeibe ber fRacbt" n im m t b a n n nod) einm al bie füftefobie beg „fRachtiiebg" in dollerer frarm o n ie auf, unb ein m it bollerbeter fßlaftif unb fReinbeit gejeiebneteg 5tachtbilb:

„ D a s S en erab ile in ber fRacbt" fdbiiefjt bie fReibe ber „ S e r*

milchten ©ebiebte".

D ie b ’rte frau b tg ru b b e tr ä g t bie füuffcbrift: „ D e m © d jm e r s f e i n fR ecbt". frier De einigt frebbei in einem S h flu g bie ©e*

hr:cfite ber fa m b f* unb G ntm idlunggiabre öon 1838 big 1844, in benen bie iRöte feelifijer © infam feü unb qualoolle metaöbbfifche S u d u n g e n bilfteren unb toüblenben Sluäbrucf finben. D ie innere S rtn b eii aber, bie ber D i e t e r im Saufe ber S e it fich e rru n g e n b at, gibt t n ©cbm erjgebidjten fchliefjlicb boch ben löfenben fKugflang.

©inen neuen S hflug bilbet „ D e § D i d j t e r g D e f t a m e n t " . S n bie D iefen ber frebbelfchen äßeltanfcfjauung fü h ren bie Der*

jin e n „D a g abgefdjiebene S in b a n feine 2 R u tter", in benen Der D ichter, toie er felbft e rtiä rte , feine tiefften A h n u n g en u nb

jin e n „D a g abgefdjiebene S in b a n feine 2 R u tter", in benen Der D ichter, toie er felbft e rtiä rte , feine tiefften A h n u n g en u nb

W dokumencie Gedichte : Mutter und Kind. (Stron 39-70)

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