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ISiuridjtung unb bigljcriger (BcirteP Peg

W dokumencie Jahrbuch des Baltischen Deutschtums (Stron 64-73)

Zentrale fceuifcf)~balfiid)et ¿Arbeit

C) ISiuridjtung unb bigljcriger (BcirteP Peg

©erPcrinfütutg. Sag ©erberinftitut umfaßt foI=

genbe bier 3lbteilungen :

1. Sie t'fjleo io g i f cpe S l b t e i l u i t g miit

Sie (Sröffitttitg gerabe biefer Pier 3lbtejilungen entfpriept einerjettg bem burdi' biie Perfügbaren iöiittei gegebenen Ptapiueit, anbererfeitg ben brin=

genbften tatfacplicpi erioiefenen aiebürfniffett. Siefe fiitb' nämlidpi:

a) bie aiugbilbung bon ©eiftlidpen unb 91 eit=

giongleprern fü r !b|ie beutfcpi=ebangelifd>eit

©emeinben unb Scpulen beg Sanbeg ; b) bie aiugbilbung afaöemifcp, giebüibieter 91 r

beitgfräfte fü r bie freien 33erufe im öiffent=

lidpen politifdpen unb ¡oiirtfcpiaftltcpen Seben;

c) bie aiug= unb gortbilbung bon Seprtcär^

ten fü r bie örtlidpen beutfcpien ©runb= uttb

SJUttelfcpuleu; »

d.) bie aiugbilbung aiabemifcp, gefdpulter ,ftauf=

leute unb Sanbtoirtei.

©g beftept bie 3lbficpt, ttadf, a.'iafjgabc beg 53<‘=

barfeg uttb ber iUlöglicpteit noep' ioeitere 9lbtet=

31 lun g en gu eröffnen ober bie befte^enben j u | erweitern!»

Alts o r b e n 111 dj, e § ö r e r (©tubierenbe), bie | bas 9tecf).t genießen, an beliebigen SBorlefungen | unb praftifchen Uebungen teiigunehmen, fowie Prüfungen abjulegen, würben bisher nur foltije ; paffibe yilitglieber bet $erbergefellfcf),aft guge»

laffen, bie an einer beutfdjfpradSigen Sehranftalt toom Stange eine® oollftäubigeu ©bmrtafiitmS it)t SteifegeitgniS erlangt Rotten. AtuSnahmsweife

j

and); fotdje, bie gezwungen gewefen waren, ih r j Sieifegeugttis an einer gleichläufigen mdjtbeutfchen | Sehrauftalt gu erwerben, fall» fie beut beutfcijen S

Uoft»tum angeijörten unb bie beutfche Sprache beijerrfc£)ten:. Stile übrigen paffiben SJtttgXieber | ber .fjerbergefeKfdfaft tonnten im allgemeinen nur j

© a f t h ö r e r (§ofpitanten) fein unb als fotche bloft bie gemeinoerftänblid)en SSortefungen (ißu=

btica) hören, babei feine Prüfungen abtegen.

Stur in befonbers berücifici)tigensWerten gälten burfte ber ASorftanb AluSnahmen bon biefer Sieget jutaffen. SaS ift namentiid) fü r Se'h'rer unb Sefjretinnen beutfcher Schulen gefeiteren.

D) ttu tc ri)a it nui» A iusftattuug bc» £e riev = gleichseitig an anberen örtlichen S efjranftattett gu ftubiereni. SeSEjalb fa n n bie am genannten ^nfti»

tu t erhobene © tubieugebüt)r n u r fetjr gering fein.

Unb aud> bon biefer m üffen bielfach Albfiridje gugeftanbeit Werben, b am it feinem ftubienbeflif»

jenen SSeutfdfbalten ber Afefuch beS S e rb e rin fiitu t»

ABefenttiche Unterftütjung bat bie §erbergefett=

fdfaft burch bie © r o ß e o b e r © t. 31t a r i e n . » g i l b e genoffen. Sbiefe In n u n g ber beutfehen Äaufteutc gu Stiga bat bem .«gerberinftitut, gleichwie ebebem ben Seutfcben höheren gortbit»

bungsfurfen, in ihren prächtigen Stemmen un»

entgeltliche Unterfunft famt A3eheigung unb A3e»

leudjtung gewährt. Alitd> bie © t. 3 o h a t i n t S»

ober § et n b iu e r f e r - ® i I ö e fotüic bte o m = ( j a g n ie b e r S d j f ä a r j e n § ä, u p t e r buben im Alebarfsfalle ihre ©äle immer wiebet ber Ser»

bergeiettfd’ aft in uneigeunütjigfter SBeife gut SBen»

fügung geftettt. SeSgleidjeit — gegen eine geringe ©ntfdjäbigung — bie ©efetlfdiaft fü r ©e»

fd>id>te unb Alltcrtitmsfimbe, ber Staturforfcher»

berein fowie bie ftäbfctfdje beutfdfie SJtittetfchute gu Dtiga\

Sfach unb nach reichten febodtj alte biefe Stäume nicht m ehr aus, unb bie Stotw enbigfeit eines eiigei»

neu §eim e§ tr a t unabWeiSIid) heran. S a es trop

alter Atemübungen unb ,§itfeteiftungen bisher noch nicht gelungen ift, ein eigenes ©ebäube gu begiehien, hut bas §er&erinftitut bortäuffig in einem littet häufe (9tntonienftraf;e 1) unter gebracht werben müffen,'.

Qur Ateftreitung ber laufenbeit Unter!h!att§foften ift bem §erberinft.itut ein Atnteil an ben ©um»

men gugefiäjert, bie burdfi bie attgemeline ©elbft»

befteuerung ber beutfdi'en SJtinberbeitSbeböIferung in Setttanb alljährlich aufgebrad>t werben feilen.

Sa aber biefer Atnteit immer noch nicht ausreidjt, hat fich in ber beutfdjien © efettf^aft StigaS, na»

menttid) aus wo'hthubenben Äaufteuten unb g-a»

brifanten, ein befonberer Äreis bon g ö r b e » r e m be S § e r b er t n ft!i t u t S gebitbet, ber fich ben Unterhalt beSfelben burchi freiw illige

©fienben gur Atufgabe gemacht hut (XSergt. Alb»

fdjnitt ß). aitanche biefer görberer haben gang aufierorbenttiche Saften gugunften beS ^uftitutS übernbinmen. ©rgängt Wirb biefer ÄreiS burch ohferfreubige hribate ©önner in Seutfchtanb.

fe rn e r haben mehrere namhafte Atuchberleger unb gabrifanten in Seutfchtanb fü r bte A3üd)erei ober fü r bie naturWiffenidjaftlidjen Saboratarien beträchtliche ©djenfitngen an AHtchern unb Atbfia»

raten bargebracht,

h) Sic bisherigen Sctftnngcn bcs .veiiter»

iu ftitu ts. Sie 3ahl ber orbentfichen unb ©aft»

hörer beS §erberinftitutS betrug : int ©atbjahr orbentl. beutfd>»battifche SanbeSumberfität gu Sorfaat in ben fünf erften fu h re n ihres Atcftehen» (18021 bis 1806II) 300, bie ehemalige beutiü>=balt(ifche technifdje ©ochfchutc gu Stiga aber (1 8 6 2 II bis 18671) 165 ©tubierenbe gehabt hat.

Sie 3 a 1)l ber ©afthörer beS ®erbertnftituts hat naturgemäf; fta rf gefchiWanft, ba fie babon ab»

tjiängt, wieweit bie bargebotenett populären Alor»

tefunqen beim ©efd)macEe ber paffiben Altttglie»

ber ber §erbergefeIXfd)aft entiprechen. ®te 8 aol ber orbentfidfen §örer ift im §erbfte bon .^apr gu 3 a!hr beträchtlich gefrtegen ; thrs ?aü IeöCo'

32 üßeßr ßflid)tSauf fdjub es geltenb gemacht merbett tonnte, Solange biefes F n ftitu t nicht regetrecßt afs Seßranftatt atterfannt mar.

3 u ben ©tubierenben beS ©erberinftituts ge*

hören aitdj bie öernenben bes SRigafdßen $eut=

fcßen 5päbagogifcß,en FnftitutS, ba biefe hier einen Seil i'fjrer tuifiettfdjaftI>ic£jen FudjattSbiibüug emßl*

fangen. üDtantße anbere ©örer bei* ©erberinftituts ftubieren gleichzeitig an ber Setttänbifcßen ltm>=

o erfität.

lObfcfjon es noch nicßt möglitß gemefeu ift, bie am .©erberinftitut befteßenbeu Sibteifungeu jum 2tbfcßluß zu bringen, finb bod} bereits redjt er*

freulidQe SlrbeitSergebniffe erlieft morben. ®aS bemeift nacßftehenbe 3 ui rtmmcnfteiimtg ber bis*

ber befanntgemorbenen 9Ingaben über bie fernere Betätigung ber 429 Sßetfonen, bie bis jutn ©omi*

mer bi. 1926 als orbenttidje ©örer am ©eri*

berinftitut immatrWufiert gemefett ftnb :

©errett ®amett 3 ufn111

©S fiubieriett ttod) am ©erber*

infiitut im I. ©atßjaßr 1926 89 44 133 6§ fegten ißre ©tubien fort: ben lanbroirtfcßafil. SSetuf 5 5 iaitfmiinmfdje Berufe__ 43 5 48 oevfdjtcbene attbere ¡Berufe 7 2 9

©efiorben rcaren biSßer. . . . 2 2 Fernerer SebenSl. mtbefannt 33 11 44

Fnggefamt 323 106 429

ilReßrerc ehemalige ©tubierenbe bes ©erbere inftitutS haben tnzmiifcßen an reicßsbeutfdjeu Umi*

berfitäten ßromobiert, einer bon tßuen, ber feine

©tubien fcfjon früher an einer anberen ©ocßjdjute begonnen batte, ift bereits als ©ojent am ©erben*

in fiitu t tätig).

ainßerorbentlief) fegenSreidßi ift es gemefeit, baf?

bie tetdjSbeutfdjen Uniberflitäten es fü r ntögi*

lief) befunbett haben, beit ©tubierenben beS ©er*

berinftitufes, bie |i!ßre ©tubien tn ©eutfdjlanb fortfegten, bie am ©erberinftitut berbraeßten ©e=

mefter nach SRaßgabe ber hier erlief fett Seiftunf*

gen im ©intte ber fßromotionSorbitnitg anl*

jurecßneit,

F) Sic reegt ließe Sage bes .öerberinftituts.

©einer Crganifation gemäß (fieße oben) batte baS ©erberinftitut bis fegt nodj nicht ben ©t) a|*

rafter einer allgemein zugänglichen Seßranftalt,

fonbertt benfenigen einer tBeranftaltung tnnerßatb eines gefeßioffenen 93 er eins, ber ©ecbergefell*

feßaft, ba es nur benen zugäitgiitf) mar, bie als aftibe ober faffibe ftHitgtieber in bteje ©efetlfcßaft aufgenommen morben mären, üffferbings mürbe biefe ©infcbränfnng in ber gufaffuttg bon ©örern um fo ftörettber, je nteßr baS ©erberinftitut fidf bent ¡Betriebe einer regelrechten .©odjfcßuie

nähert«. i

©eSßatb, fomie auf biesbezügtieße Sfufforberung ber lettifdfen ¡Regierung betreibt bie ©erbergefelf*

fdjaft feit bem ©erbfte b. F- 1923 bie ¡Beftätt«

gung ihres ©erberinftituts als einer ß r i b a j * t e n b e u t f cß, e n © o cß, f dßi u I e. @s ermieS fieß, baß bie geltenben ©efeße bazu nidjt auSreicßen, ba meber bie ¡Berfaffung ber Settlänbifdjeu Uni*

berfität, noeß, biefenige ber fogen. ¡BoIfShiodßM fcßulen anmenbbar ift, baS ©onbergefeg über baS

@d)ulmefen ber ¡Minoritäten bes SanbeS aber feine ©ocßfcßnle1 borfieht. demgemäß ift ju tliefem Smetf ein neues ©efeg erforberficßi. 3 nnäcßft mürbe baS ©erberinftitut auf ©rfudßien ber ©er*

berigefellfthaft in ben bon unferen beutfdjen Sartbg tagSabgeorbneten ausgearbeiteten ©efegentmurf aufgenommen, ber bie fuftureffe unb" fojiafe

©elbftbermaltung ber beutfdjen sJJUnberbeitsbeoöfi=

ferung SettlanbS regeln folite;. Saraufßiu ßat bie tettifdfe ifiegicrung mlif guftimmung j,eg ßartb!*

tggeS baS ©erberinftitut jmeimal blis ^um ©dßlttß bes betreffenbett ©tubienfahreS beftätigt. 2lts es fidji aber ermieS, baß ber ermähnte ©utmurf bis jum atbfauf biefer § rift bom Sanbtage bor*

ausfidjtfid)' nidfjt angenommen merbett mürbe, faß bie ©erbergeiellfdßaft ftdß beranlaßt, bie beutfeßen SanbtagSabgeorbneten um ©inreießung eines be*

fonberen ©efegentmurfeS über bas ©erberinftitut pt erfudjett. ®aS ift bereits gefeßeßett, unb bar* mießtigen 5tbfcßnitt feiner (Sntmidfung eingetre*

ten, inbem es aus einer gefcßloffenett ißereinSi*

ber ber ©erbergefellfdjaft befeßränft ju merbett, Ferner ift begrünbete 2fuSfidjt bor!ßanben, ben

©tubierenben bes ©erberiuftttuteS atteß biejeuigeit yjtögltcßfetten ju ermirfen, bie bie äiitgeßötügen anberer auf gleidjer Stufe fteßenber Öeßranftaften genießen; fo namentfieß: bei ber ©rfattgung bon Sluffcßttb fü r bie 3lbieifiuttg ißrer SRilitärbtenfll*

bfiicßt.

U) 'Jfttfgabcit utt® fjitfu ttjt »cs .yerrcrinftitttts.

Sie in ben Stbfcßnitten A unb G gefcßliilberten aiufgabett beS ©erberinftituts taffen fieß in fot*

genbe fRidjtlinien gUfammenfaffeit :

33 1. Ser nach aiabentifdjer Söitbung ftrebenben beutfdjpbaltifih'ett ^ogenb fott bie iDtöglidjifeii ge=

Boten werben, in bet aihttterfprache nnb nach beit bewährten SHethoben beittfdhen .^odjfcfjiUlBefe triebeg su ftubierem. Sag ift um io wichtiger, alg an ben Uniberfitäten ju 3tiga nnb Sorpat infolge übergroßen 9t nb rang eg Slufnüßmeßrüfttni»

gen in tettifdjet bejto'. eftttifdjer Sprache einge»

fiiijrt loorben fittb, bei benen bie Zöglinge uttp ferer beutfdjeit Schuten ben SBettbeWerb m it ben»

jenigeit tettifdjer besw>. eftnifdjier Setjcanftalten natürlich nur fehr fdhWer befteljen tonnen.

2. Sie afabemifdjen Itcberlieferungen ber nrfprtittgliä) beutfehen ©odjifcfjulen su Sftiga nnb Sorpat finb eg in ßo|em iütaße wert, weiter gepflegt su Werben, ba gerabe auf ihnen ein großer nnb guter Seil beutfdj»Battifcher (Eigenart beruht. Siefe pflege fann unter beit heutigen Itmftanben nur bau ber beutfdjpbaltifchen © cf eil»

fcf)aft felbft an einer ijiefigen beutfehen ©ochßhule

attggeiibt werben. .

■r. Sie 9lufrec£jiterhaltung enger geiftiger SBes’ie»

hungen su nuferem SJhttterlanbe ift ung Seutfdji»

halten eine unentbehrliche öebengnotwienbigfeiit.

©ans Befoitberg nadjbem ttnfer geiftiger 93efitj ber einzige geblieben lift, ber burdj. bie Um*

Weisungen ber jüngften aSergangenijeit nicht attfg fdjwerfte beeinträchtigt Worben ift.

4. @g muß bem ttebelftanbe borgebeugt Wer»

ben, baß biele junge Seutfdjbatten ber ©eint nt

entfrembet Werben, iitbent fie fogteich nach SW»

enbigung ber Sdjute reidjgbeutfdjie Uniberfitäten besielfjen, ben Bufamtnenhang m it bem 99atti=

fiw ii oerlierett, bie ©elegenheit sur iliüdfehr itidjt mehr finbeit unb, in Seutfdjlattb btejibenb, bie bortige UeberfüIIung ber afabemifchen 91ci=

rufe bermehren. Sem fudjit bag ©erberinftitut ba»

burdji absutjelfett, baß eg bie 9Jlö glicht eit bietet, wenigfteitg einige Semefter hier ju ftubierett, beit fjtefigen beutfdjsbaltifchen Stubentenberbinbungen beijutreten unb 9lntnüpfungen su gewinnen, bie auch bemjenigen, ber feine Stubiert lim Seutfdji»

laitb abfdjiließt, bie ©eimfefjt unb ©rlangung einer Sebengftellitng auf I>eimatlicf(iem 93obeu er»

leidhterni.

Sa bag ©erberinftitut fid)i aug fehr befc£je.(ii=

benen 9Infängen ßeraug, getragen unb geförbert burdji tatfächlidje Sebürfniffc foWie burdji oer=

ftünbitigoolle 9inteitnahme feiteng ber örtlichen beutfdjen 93ebötferung, entwicfett hat, trägt eg Wohl auch bie ©ewäljr fü r fein, fernereg1 ©ebeip heit in fidj. Siadhbem eg nunmehr bag erfte, fchwerfte ^ a p rfiin ft feineg SBefteheng überbauert unb babei feine Sebengp unb Seiftunggfüljflgteit erWiefen hot, ttadjbem eg su einem atierfeitg aiterfannteit. unentbehrlichen gaftor ber beutfchett K ulturarbeit in Setttanb geworben ift, barf man hoffen, baß bie Bttberficfjt, bon ber feine 58er=

Wattung fiept bigß'er hot leiten taffen, auch fünf»

tig nicht jufchanben werben wirb.

£>Guiid>en <Sd>uletu

3$on K. K e i l e r ,

®hef heg beutfdjien 93ilbunggWiefeng.

Sag ©efeß über bie Schulautonomie fü r bie atUnberh eiten Setttanbg, auf beffen ©runbtage auch unfer beutfdjieS SdhuIWefeit nach bem Kriege neu auf geh aut worben ift, beftept nun ftpion fiebeu gsah«e. ® 'ne 3 eiifPonue, ju fürs, um nadht attgewohntem füechnunggbrauchi bon Öuftrum Sit Suftrtttn befonbere a3ead)tititg git berbienen, aber lang genug, nametttlidh in unferer fdpnert»

lebigen 3 eit, um bereitg bei btelen ttM ji mehr bte rechte SMrbigung ju erfahren. Uttb bod) ßa=

ben w ir alten ©runb, ung baran immer wieber erinnern gu laffen. Slticht nur, Weit Wie Sdjul»

autoitomie bie Saftg bietet, auf ber unfer ganzer Schulbau errichtet ift, ionbertt aucht, Weil fiel) nur bon hier aug ftare fRiihtlinien fü r unfer ©an.=

bellt ergeben. Senn wie m it alten mettfehitdien einrtchtungen finb audj m it bem ung gewährten fuiturellen Setbftbeftimmuuggredjt foWoßt Vorteile, afg aud> ©efaßren berbunben. Sie 93orteite qilt eg wahrjunehmen, bie ©efahren ju bermeibeu.

SSon ben iBorteiten gtt fürecijeit, fcheiut faft um nüß. Sie mehr alg 100 beutfehen 93itbunggMt=

ten, bie Wir in Setttanb beflißen unb bte faft bag 12. Saufenb erreichenbe Baßt bon Schülern,

bie alle ihre ÜMlbuitg tu ber Sprache ihrer eige­

nen K u ltu r erhalten, legen babon berebteg 3eug*

nig ab. aiber aud) bie 5=Sot)rfeier beg ©erber»

Snftituteg hot ung bag anfchaulich gemadit. Senn niemalg wäre eg ntöglicp gewefen, ein S oftitut SU fchaffen, bag aud> über bie Schute hiuaug unferer Sugenb bie pflege beutfeper K u ltu r ge»

währt, wenn Wir eg itidjt auf bem feften gmtim»

mente ber beutfehen Schute ’hätten erridhten föttnen.

Siefer gaitje 58att Wirb aber nur bann bon 39e.

ftanb jeitt, wenn Wir alte ibeellen unb materiiet»

len Kräfte einsufeßen gewillt finb, um ihn &u erhalten unb immer Weiter augsubouen. Unb hier liegen neben ben ißorteileit auchi gleich bte

©efahren, weil sur ©rreidjung biefeg 3 fteteg fort»

bauernb Dpfer, unb jWor große Dpfer, bon ber beutfehen ©efellfchaft gebracht werben müffen. Sa»

bei gehen bte materiellen Dpfer m it ben ibeellen

©attb m ©anb.

Senn nur b e r wirb eine offene ©anb für bie SSefcp ctffuitg ber sur ©rhattung unferer K u ltu r er»

forberlidjeit ÜJlittel 'fyaben, ber m it ber rechten (Sittfcbäßung ihrer aSebeittung sugleidj. Wie ©tnficht

3

31 berbinbet, baß ung bie fulturetten ©üter bloß burdg etußeUlicßett, gefdjt offenen ©efamtmrtfien ge»

mäßrleiftei merben fönnen. ©tefe ©infidjt erfor»

bert aber £)fofer. ©g g ilt fidßi einfügett lernen tn beit gangen bölfifcßett ©rganigntug unb gum S3eften beg ©angen auf Sonbermünfcße bergicßten.

©ag beiotnmett fcßon bie Sdßüter unb beten ©Itern gu ffairen, ©ie beutfdje Sdfute ntttfi nadf feber bticßtung ¡^in ^oije Slnforbernngen ftelten, menn aug ißr SJXettfcßen ßerborgeßen folien, bie tücE)tig genug finb, unt ben garten Ä atnff beg Sebeng Beftdß'en gu fönnen. Sie muß bag umfonteßr, alg ißr infolge ber getrennten Secuten fü r bie eingeinen Stationatitäten fein äußerer ¡Utaßfiab fü r bag, mag in ben Schulen ber attberen Slatto»

naiitäten geleiftet mirb, gegeben ift- 9tad>ftcßt ge»

gen ung felbft unb Iteberfdfiäßuttg eigener Seiftun»

gen geßören baßer gu ben größten ©efaßren, betten mir auggefeßt finb.

Offerfreubigfeit müffen mir auci> bon nuferen Seßrertt ermatten. 58or altem bon betten, bie auf einfamen Soften fie'ßiett, aber auef) bon allen attberen. Sittb fie bodß. feinegmegg, m¡te bon ©tu»

fießtgtofen maneßmai gefabelt mirb, fe fttn iä r auf 5Rofen gebettet, ©enn abgefe'ßen bon ben ftäbti»

feßett beutfdßett ©runbfcßiUlteßrern, bie, meint aud>

fettt ßoßeg, fo bocßi menigfteng ein bem ©eßaft ber Seßrer anberer iJtationatitäteu gleicßgefieit»

teg ©eßalt beließen, gibt eg feinen enigtgett

¡taatiießen ober ftäbtifdfen "beutTcßen Seßrer, beffen

©innäßmen in ootlem Umfange ben ©innaßmett ber "Seßrer einer anberen DtataonaTitat entfpiecßen.

©ie iirfaeße bafür liegt ttt bem ttmftanöe, baß bie ©eutfcßeit an 3aßX nur gering finb unb baßer bie auf .fie entfaiienbe ißrogentnornt feinegmegg genügt, um aug ißr ben ilnterßalt einer ßößeren gmingett, meit m dfr ißribatfcßnlen gu unterhalten, ai'g irgettb eine anbere ÜXaiionalfttät tn Settlanb.

SBir merben baßer unfere beutfeße Scßuie nur an ißrer eigenen gortbiibung mefiterguarbetten.

Plber nur, menn bie ©efamtßeit unferem Seßrer» Stritte augreießenbett btacßtoucßg an Seßrertt, oor altem and) an männtießen, gu geben.

Sittb atttßi m it bem ©efagiett nur eittlige ber Probleme angebeutet, oor bie ttttfer Scßuimefett geftettt ift, fo merbett boeß mo'ßl andf biefe 9tn= entfpreeßenbe Stellung im Sanbe gefidfert ble:6t.

SS er fett mir ttoeß einen 93tiä auf bie ©reig»

niffe beg teilten Sd)utjaßreg (Stuguft 1925 — 9lu=

guft 1926),' fo ßat fid) in ißm bag » ilb unfereg ScßiUtmefeng tticijt mefentlicßi geänbert. Somaßt bie 3 aßt ber Scßuten, atg aud), ber Stßüler ßat fieß faft auf berfetben ®öße geßatten. tlnb bod) meift biefeg im großen uttb gangen memg ‘oerätt»

berte SSitb einige 3 %e äuf, bie am © e f a m t=

ß i I b e gmar mettig änbern, aber troßbiem fü r bie SBeiterentmidtung unfereg Scßulmefeng reeßt bebeutfam merben fönnen. ©ag g ilt ßauptfad) ticöi brm ber Sleugrünöung ber beutfeßen ©enterbe»

feßute, m it beren ©röffnuttg ber ©emerbebereiu an bie befiett ©rabitionen ferner aSergattgenßen mieber attgefnüpft unb fidß ein großeg iBerbtenft ermorbett ßat.

SB er bie Söebeutung unfereg ,§anbmerferftanbeg ridßtig gu mürbigen meiß unb SBettftcßt genug befißt, um gu erfennen, baß m ir itt etttem feftgefügten unb tüdfligen toanbmerferftanbe eine ber ©runbfeften unfereg SSotfgtumg befißen, mirb ben SBagemut beg ©emerbebereing, bie Sfßttte neu ing Seben gu rufen, nur m it ber allergrößt ten greube unb ©enugtuung begrüßen. 3¡ft e§

aucßi ber Scßute burcßi ungünftige SJerßiättniffe gurgeit nodßi nießt mögtieß, tßre SIrbett tn ben eigenen Üläumen beg ©emerbebereing aufguneß»

men, fo ift bod) begriinbcte Hoffnung üorßait bag erfreulicßermeife itt immer fietgenbettt Sllaße Bereiig bureß unfere gmßidftüen gefdßießt.

©emiß ift ßößere S3ilbuitg etn mertbotieg ©ut

gefeßtoffenen SSilbung einer ©runbfißute ä«

gnügen, alg etma nodf ein baor Ätaffen einer ßößeren Scßute gu befttißeu, in ber bann bodt itidßt bag borgeftedte 3 tet erreitßt mtrb. ©ag m irft nur gu teießt bunfte Sdfatten auf "ben Sebengmeg boraug, meit eg ein unbefriebtgenbeg

©efüßt ßintertäßt uttb falfcße ißrätenfionen ge»

mecit ßat. SB aß re SSitbung Befteßt eben nitßt

35 in einer Stnhäufung bon Senntniffen, fonbern altein bariit, baß ein jeber, nne fcljon bas SBort SSitbuug feinsinnig barauf hinbeutet, eine SluS*

bilbung erhält, bie itjn ju einem' tn ftcfi gefcßloffenen SJeenfcfjen mad),t.

28i r bürfeit baßer hoffen, baß fo manches

©Iternbaar, baS berftänblidjerweife bie Söilbung feinet ÄinbeS nicht m it ber ©runbfchute fcßon toöttig abgefdjiloffen fetjert Wollte unb allein au»

biefem ©runbe es in eine höhere ©dfute fdjiidte, jidi jet)i leidjter baju entschließen warb, fein Äinb bei borhanbener ©ignung für ben <?>o.nbmer*

f erberuf fd)ort gleict) nadj SSeettbiguug ber ©runb*

fdjute in bie Sefire ¡u geben. ®urdj bie ©e*

werbefdhule wirb ihm bie iOtoglicf)t'ett geboten werben, ftc^i in einer ebenfo grünbtichen lote fach*

gemäßen SBeife fü r baS foraftifcfj.e Ceben fort»

jtibitben.

@o h a rrt ber ©etnerbefrfjiUte, bes jiingften © lie­

bes unferer ©chulgetneinbe, eine fefjr wid)ttge Stufgabe, bie fie ju t ©rtüchtigung «itfereS Jßer*

autoadjfenben ©efchtechteS 511 erfüllen haben loirb.

©ine SSeränberung, loenn auch nicht tion fo einfcßneibenber Statur, bat auch auf bem ©ebiete ber böseren Schulen ftattgefnnben. StuS bem

■Streife ber beutfdjen SJHttetfcbulen ift baS ißribat*

ggnmafium öon 5$. ©onrabi auSgefdjtebeu. ®a biefe ©d)u(e nur ju einem ganj geringen Seite noch bon beutfehen Sinbern befudht loirb, hat ftcfj auf Stnregung ber tBerWattung beS beutfdhen SBitbungSWefenS § e rr S&. ©onrabi entfcfjitoffen, ben tatfädjtidjen aSerljättniffeir eutfhrechettb feine

©cßuie feit beginn beS laufenben Schuljahres ber 58ermaItung"beS jübifdfen SSitbungstoefens ju uuterftelten. SBenn troßbem bie Saßt ber ‘ beut*

fdjen ©tymnafien nidjt geringer geloorben ift, fo liegt baS baran, baß in Stiga etti neues ißribat*

SMbdjenghtnnafium ins Ceben gerufen Worben ift.

©S ift baS bie unter ber Ceitung bes e'hemalt*

gen SHreftorS ber ©tabtrealfchute SBeftberg fte*

tjenbe ©dfute Olga bon igasforb. ®a. in ißr bie

tjenbe ©dfute Olga bon igasforb. ®a. in ißr bie

W dokumencie Jahrbuch des Baltischen Deutschtums (Stron 64-73)

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