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Leucorrhoe uub Vaginismus

W dokumencie Die Hygieine der Liebe (Stron 195-200)

Viele größere unb Heinere Seiben oerbittern ba#

®efchled)t#leben; mir geben baüon eine turje Ueberfid^t unb begleiten bie £>ggieine bi# an bie ©renje, tuo jie ber ÜDlebijiti unb Sljirutgie weichen muß.

©er teufte junge SJlann fieljt in ben nächtlichen

©räumen üppige ©efpenfter oor fich auftauchen, weld)c i^n liebfofen unb anloden; auch er liebfoft fie im ©raume;

aber oon einer plöfclidien (Srfchütterung erwacht, bemerft er, baß er eine unfreiwillige Samenergießung erlitten hat. ©iefe Pollution erleichtert bie Seufchheit unb ift ein rein phbfiologifcher 2lft, roeldjer feine ©efahr bringt, Wenn er fidt) nicht ju oft wieberljolt unb nicht geiftige ober förderliche Schwäche im (befolge hat. Vei jungen, fräftigen Scannern Don erotifchem Temperament, wenn fie feufch leben unb mit frönen grauen in üppiger Umgebung umgehen, finb gioei ober brei Pollutionen in ber 2Bod;e nicht franfljaft unb fönnen nicht beunruhigen.

S3i#Weilen faitn aud) bei ber poHution baS 2Boüuftgefühi uub ba# SBewußtfein fehlen, fobaß man fich am borgen

feer boüenbeten Xtjatfadje gegenüber: firrbet, ofjne fid) ber beglettenben Umftänbe ¿u erinnern.

SiStoeiteu jeigeu fid) aber and) Pollutionen bei einem SJlanne, ber in richtigem Sölafse feiue ei;eiid^e Pflicht tt)nt, unb fönnen itjm fel)r wibemärtig fein, toenn er mit feiner treuen SebenSgefätjrtin jmifcfyen benfetben Seintücfyern fdjtäft. Anbre 9M e nnebertjoten fid) bie Zufälle attju oft, atie Nächte urtb fetbft metjrmatS in berfetben Nad)t.

Sn biefen gätteu ift ber SDiann fdjon in ba§ Serei^ ber Kranfljeit eingetreten unb muß ficE) all Krauter bcfjanbeln laffen. Unb er fetbft lüirb audj batb genug gematjr, bafj er iran! ift, benn aufjer ber Uuanuetjmtidjfeit be3 Seibeng fetbft beobachtet er au fic^ alle geidjen allgemeiner

©djluädjung, $erfdjtagent)eit ber ©lieber, ©djmerjen im Nüdgrat unb ben ©etenfeu, ®t)§pepfie, üble Saune,

@dE)tuäd^e bet Augen, ©djttnubet, Sertuft bei ©ebät^t*

niffe§ u. f. tu. fdjeint, bafj ber Natur biefer nädjtlidje unfd^äblic^e DnauilinuS ber pijantafie jutoiber ift, benn biefe ,8ufä[ie berurfadjen un§ metjr Seiben, at3 ein mit mäßiger |)äufigfeit au§geübter ©oitu§.

i n ben fcfiloerften gälten I)at ber Kraule feiue ©amen*

bertufte nidjt nur bei Nadjtl, uadj üppigen Sräumen, fonbern aud) bei la g mätjrenb bei ©tuljtgangl unb feibft beim §arneu. i n einigen fettenen gälten berurfad)t jebe teidjte ©erüfjrung eine gufammeuaietjung ^er ©amen*

btäldjen unb Aulftufj bei Sperma, i n biefen gälten fpridjt man nidjt nxefjr bon häufigen Pollutionen, fonbern

©permatorrtjöe. Sei ben meifteu Autoren bebeutet jebod) biefer Aulbrud jeben übermäfMgen ©ameubertuft, möge er fid) bei Nad)t ober bei Sag ereignen, burd) üppige Sräume, med)anifdj ober oljne Serantaffung.

2Bie otele fitypodljonber aber, Welche irgenb ein mebijinifdjeS 93ud^ fd^tedE)t gelefen unb nodf) fdjledjter oer=

ftanben Ratten, ijaben fiel) geängftigt, Wenn fie bei ben Anftrengungen be§ ©tuljlgangS an§ ber £>arnröl)re eine fcfjieimige, fjalbburdjfiditige gliiffigfeit auStreten faljen, unb fdjott an ©permatorrtjöe unb fogar ÜiücfettmarMmrre ju leiben geglaubt. gene glüffigfeit ift nidjt ©perma, fonbern

^roftataflüffigfeit unb erfd^eint oft nad) einer nid^t be=

friebigten erotifdjen ©rregung unb aud) bei bollfommen feufdjen SRämteru. Bisweilen bringt übermäßige §art=

leibigfeit biefelbe SBirfung fyerüor. SSenn bann ijarter

©tuljlgang, Seufd)i)eit unb erotifdje Aufregung äufammen*

treffen, fo iauu fogar ein ileiner ©amenberluft sugleid}

mit ber ^roftataflüffigfeit ftattfinben, ofjne baß e§ fid) beSJjalb um ©permatorrfyöe Ijanbelt. ¡yd) i a&e oft bie fdjleimige glüffigfeit, welche unter foldjen llmftänben au§

ber Uretljra ausfließt, unter bem SRifroffop unterfudjt unb bisweilen 3°°iPerraen &aritt gefunben, ofjne baß e§ fidj um einen patfjologifdjen gall geljanbelt i)ätte.

gn jüngfter 3eit Ijat man au§ ber ^ßroftatarrljöe eine neue SranffjeitSfpeäieS madjen Wollen, unb id) glaube, baß eS fid) in bem größten Xtjeil ber befdjriebenen gälte um ftarfen ®roti§mu§ bei feufdjeu ^ßerfonen ljanbelte.

Ser ^3nf. (Sroß Ijat bie ^roftatarrljöe al§ häufiger be- fdjrieben, al» man glaubte; fie fiube fid) borjuglweife bei ßeuten bon fanguuüfdj=nerböfem Temperament, mit biel Neigung ju gefdjledjtlidjem Umgange ober jur Sftafturbatioit.

Ser Berluft finbet wäfjrenb be§ ©tuljlgangS ftatt, unb ba§ Uebel ift äußerft Ijartnädig. Um eine gute Stagnofe j« erlangen, rät!) er, ben ginger in ben Anu§ einjufüljren, um fid) JU überzeugen, ob bie ©amenblä§d)en fcluncrjljaft

BJantegajja, ^tjgieine ber Siebe. 12

fiitb. gur BcTjaitMung empfiehlt er bie ©¡fcndjloribtinfhir mit ber bon Siuj bomica (20 tropfen bon erfterer mit 10 '2/ropfeu oon teuerer, biermal täglich). Sßenn bet Sranfe boK6Iütig ift, foH man BredjWeinftein in fieiner

®oft§ geben, fo baß feine Uebelfeit entfielt. Uebrigen?

wenig ®oitu§, füi)lenbe unb fdjmerjftiilenbe ©nfpri|ungen, ober aud) foldje bon fc^wadjen Söfungen tion Höilenftein mit ßaubamtm. 2)er 5lutor jiet)t im Slllgemeineu ba§

(Soularb’fche ©straft mit Vinum opiatum bor (3— 6 ©r.

bon jebem in 300 ©ramm SBaffer), breimal tägtid) ju injijiren unb 3— 4 ÜDiinuten in ber Urethra ¡$urüd=

¿uralten. $n Ijartnädigen gälten ftauterifation ber Portio prostatica unb ber gaujen Urethra einmal wöd)ent=

licfy, faltc§ ©i|bab zweimal tägtid), auef) Blutegel an ben Elfter unb ba§ Perinacum. (Srof;e Befyarrlicfyfeit in ber Beljanblung.

21ber laffeit Wir bie e^ne &ei un§ i°

feltene Kranf^eit, baß man fie jweifefhaft nennen fann, unb feeren tt)ir ju ber ©permatorrhöa, jurüd, bon ber befonberg bie leid)teften gormeit feljr ijäxtfig finb.

J n manchen gäücn afuter Sraufl)eitcn ift bie Urfadje leidjt aufäuftuben. £>arlel} erjäljlt bon einem gefuuben (Srwadjfeneu, meldjer au§ großer £ölje auf bte giiße fiel unb eine ftarfe @rfd)üttenmg be§ SRüdgratl)» erlitt. Sann erholte er fidj unb fejjte einige Sage lang feine gewöfjn*

lidjen Betätigungen fort. ®arauf Würbe er cinunb=

¿Wangig ©tunben lang bon fortwäljreubett ©reftioneu unb häufigen Pollutionen ergriffen, mclcbe gule^t mit Blut ge*

färbt Waren. ^arlet) fa"fr unruhig, erfdjöpft, mit fdjwadjen, jitternben Beircn, fleirtcm, I)äufigem unb unregel*

mäßigem ißulg. ©r berorbuetc iljm brei Sradjmcn ©icuta=

faft, nach einigen Stunben ju tt>ieberfjolen, unb empfaljl ihm ooUftänbige 9iu^e; btefe 93cf)anblung mürbe fed)§

Tage lang fortgefe|t. T>ie Pollutionen bauerten mäljrenb beS erfteu Sage» ber ©e^anblung fort, hörten aber bann ganj auf unb nacf) einer 2Bod)e mar bie Reifung üolI=

ftänbig.

£ariet) gebrauste immer bie Eicuta mit großem

•ih^en in fällen üon neroöfer ©rfdjöpfnng unb f)°her Sicijbaröarfeit in folge oon Onanie, fomie in fällen oon plöjjlidjer erjhjuugener Seufchheit nnb erotifc^en Neigungen, welche öon einer unbeutitdjeit 9teijung be§ 2umbartl)eile§

be§ Stiidenmarf» auSgingcn.*) 216er ¿pctrlet) hat niemals beobachten fönuen, baß bie Eicuta bie ©efd)ied)t§funftion in ihrem phhfiologifchen Eauge herabfegte, obgleich bie Alten glaubten, baß fie nicfjt nur bie erotifdje Erregung eerminbere, fonbern fogar bie £obcn unb Srüfte jutn Sditrinben bringe.

Sd) ^abe biefe Thatfacfje ausführlich mitgetljeilt, toeil fie einen bunfeln Punft in ber Aetiologie ber Sperma- torrhöe aufflärt, unb weil auch i*h ein alter freitnb ber Eicuta bin unb finbe, baß bie heutigen Aerjte fie mit Unrecht ailpfefjr öergeffen h^en.

Tie gewöhnlidjften QtelegenheitSurfadjen ber Sperma*

torri)öe finb übermäßige SBolluft, befouber§biesD?afturbation;

oiel feltener übermäßige Entf)aitfamfeit. Aber biefe Ur=

fachen mirfen faft niemals, ohne baß ein nerböfe»

Temperament üorhanben ift, ober baß bie EefdiiechtS*

ergaue üon Eeburt an, ober burch neroöfe ^ranffjeiten

*) John Harley, The old vegetable narcotics.

London 1869.)

12*

fid} ttt einent guftanb übermäßiger netböfer ffteijiarfeii üefinben. S t glaube nid^t einen einzigen gal! oon Pollution beobachtet ju haben, mo man nid^t ben Ur*

fprung be§ Uebel3 einer angeborenen ober erworbenen Steroeureigbarfeit hätte jufchreiben fönnen. Sarum bin ich geneigt ju glauben, baß wenn ber Di-. Sisie oerfidjert, baß unfreiwillige ©amenöerlufte ijäufig bie Urfadje be3 S B a h n ftn n S finb, er bie SBirfung mit ber Urfadje oer*

wedjfelt.*)

S d j le u g n e n ic h t, b a ß o ie ie g ä l l e ü o n © p e r m a t o r r ijö e ih r e m itt e lb a r e (S u tfte h u n g e in e m $ u f t a u b ö o n S ä ljm u n g o b e r W e n ig fte n § <Sd^n?äche b e r fle in e n 9 3 tu 3 fe ln b e r 21u§=

f ü fjr u u g ig c in g e ü e r b a n fe n , a b e r ot)ne b ie a llg e m e in e S te ij*

b a r fe it W ü r b e a u ^ b ie fe r ö rtlic h e g u f t a n b UUT g e r in g e n

© n f l u ß a u S ü b e n . A n b e r e ä t io lo g if d j le ic h t j u e rflä r e n b e g ä l l e f in b b ie O o n e in e r © n t j ü u b u n g b e t © a m e n b lä lc h e n o b e r b e r P a r s p r o s t a t ic a b e r U r e t h r a I)e tr ü f)r e n b e n ( ( S o n o r tljö e , p r o f t a t i t i s , 2 3 e rle £ u n g b e r p r o f t a t a burdj ben fta th e b e r u . f. W .) , a t e r 2 M e § ju f a m m e n g e f a ß t b ilb e n fie n u r e in e n fe ljt f le in e n S l j e i l ^ e r 3 'ä fle 0 D n © p e r m a t o r r ijö e , b ie ich fo r tfa h r e , a u § f r a n f h a f t e n ß u f t ä n b e n b e § 9terO en=

fh fte m § a b ju le ite n .

Satlemanb hat ein fimtreidjeS, fdjöiteS Buch über un=

freiwillige Pollutionen gefchrieben, Weldjeä fdjneH berühmt geworben ift unb ben (gebrauch ber Sauterifationen bet Urethra in biefer Sranfljeit populär gemacht hat. Sodj finb jene Autoren feljt im Unrecht, welche glauben, baß SaHemanb bie ©permatorrijöe juerft befannt gemacht

*) Doct. Lisle, des pertes seminales involontaires et de leur influence sur la production de la folie. Arch, gen. de Médic. 1860.

W dokumencie Die Hygieine der Liebe (Stron 195-200)

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