SBeri^tet bon SRedßtganmalt S l b e l , ©ffen, SRetßtganwalt unb
®oäent D r. ® e o r g S B a u m , SBertin unb SRetßtganwalt D r. SB5. D o b e r m a n n , ®regben.
1 . § 616 S8®S8. K i e n f t u n f ä ß i g l c i t f ü r b e r ß ü t t n i g » m ä ß i g n i t ß t e r ß e b l i t ß e 3 e11. -f)
SRatßbem ber f t . infolge U n fa lfö b. 18. ® e j. 1926 ju r Seiftung ber bertraggmaßigen ® ienfte alg © u tg in fg e kto r bauernb unfäßig geworben War, ßat ber SBekl. ißm notß bag © eßalt big ju m 31. ®e^.
1926 gereicht unb außerbem einen nießt g a n j unbeträtßtliißen S3e»
tra g an fra n ke n ß a u g ko fte n fü r ben f l . aufgewenbet. S einen weiter»
geßenben Slnfgrucß auf © eßalt fü r ben SRonat ¡gan. 1927 ftüßt f t . augftßließlitß a u f § 616 S8©S8. K ie fe Säorfcßrift reitßt jebotß
§ur SBegrünbung beg fla g e a nfg ru tß g n itß t aug.
® ie SBorfdjrift gewäßrt ben SBergütungganfgruß bemjenigen
® ienftftßulbner, ber „ f ü r eine oerßättnigm aßig n itß t erßebtiße 3 e it" an ber ® ie n ftte iftu n g berßinbert w irb . f t . w a r infolge beg Unfaüg aber bauernb an ber Seiftung feiner ® ienfte berßinbert.
@g ift m it bem ignßatt beg § 616 S8©S. n iß t bereinbar, aug biefer bauernben SBerßinberung einen K e ilje itra u m ßeraugsugreifen unb fü r biefen berßättnigmäßig n iß t erßeblicßen 3 e itra u m bem ® ie n ftfß u lb n e r bie V ergütung gern. § 616 S8SS8. p gewäßren. ® a m it Würbe man in bag @efeß einen ©ebanken ßineintragen, ber ißm fremb ift. ^— <
® ag SStrb® . berweift ju r SBegrünbung feiner abweitßenben Slnfitßt * 17 fbrutß, ben bag S ® . g itie rt, ßebt befonberg ßerbor, baß bie ©etb»
w ertänberung alg Slnjeitßen ber allgemeinen m irtftß a ftlid je n SBer»
änberung anjufeßen fei.
® ie weitere fje ftfte llu n g beg S © ., baß fitß natß g e ftig u n g ber Stßaßrung ber 5ßrei§ fü r ben SRoggen, bon Srßw ankungen abgefeßen, n itß t wefentlicß geänbert ßabe, if t u n ritß tig . ©erabe feit 1924 finb berartig wefentlitße SBeränberungen in ber Sßreiggeftattung beg SRoggeng borgekommen, w ie fie bie S a n b w irtfd ja ft niem alg erlebt ßat. 2R it SRückfi^t ßierauf fteßt bie SRed)tfbretßung im SfSatßtfcßuß auf bem S ta n b ß u n k t, baß bie SRaturalßaißt lebiglitß ein SRotbeßetf ber gn»
ftationSgeit gewefen fei. ©ine, SRoggengmcßt fei bag SBertunbeftanbigfte, wag eg überßaußt gäbe, baßer fei ber SRoggen n itß t alg SÜBertmeffer angefeßen. ®emgemäß fei ber S)3atßtäing in SReitßgmark fta tt btgßertger SRaturalwerte feftpfeßen (bgl. l l r t . beg S ® . © tb in g : 3 eitftß rift „® e t la n b w irtftß a ftlitß e Spaßtbetrieb" 1928, S . 2 5 0 ; Sß©2t. ® era a. a. D . S . 2 4 9 ; ^© S t. Oetg in ber oben j i t . © ntftß. b. 1. g u lt 1929, 1
PSch 1 /2 9 ). r ,
IV . ® a ß eg n itß t Slufgabe ber ijjatßtftßußbeßörben ift, fa lk u la » tiongfeßler bei SBertraggftßluß augpgleitßen, iß richtig unb entfßritßt ber ftanb. SRfßr. im ^latßtfißuß (bgl. SR©, b. f ® . b. 9. g e b r. 1925, 17 Y 1 1 /2 5 ). © in p ßoßer SfJacßtäing muß baßer an fid) im m er ßodj bleiben, k a n n aber natß ©iaßgabe ber fe it Stbftßiuß beg Sßacßtber»
trageg bgw. ber leßten © in ig u n g eingetretenen SBeranberung ber all»
gemeinen m ittfdjaftlicßen SBerßaiPiffe ßerabgefeßt werben.
SRSl. D r. ß e t m a n t t S R i t ß t e r , § alle (Saale).
g u l . ® ie ©ntfeß. entfßritßt ber in ber S ite ra tu r bitrcßaug ßerrfeßenben Seßre; bgl. bie fo m m . p § 6 1 6 S8©S8., ferner S o t » m a r , ® e r Slrbeitgbertrag I I , 2 0 1 ; S u e t k » S R i ß f > e r b e ß , Seßrbucß beg Sirbeitgretßtg I , 192. Stbweicßenb allerbingg einige ®ew®er.
(bgl. bie Slngaben bei § u e & » 3 l i ß ß e r b e ß a. a. D . Sßofe 16) fowie SStrb®. fa f fe t : SBengßSamml. 2, 95. g ü r biefe abwettßertbe Stnficßt, natß ber bem Slröeitneßmer, ber längere 3 e it an ber Slrbett berßinbert ift, wenigfteng fü r ben erften alg unerßebtiß an»
pfeßenben K e il ber. SSerßinberunggseit ber Soßn p gewäßren ift, fßretßen allerbingg gewiffe SBiltigkeitgerWägungen. TOit
S Sortlaut beg ©efeßeg la ß t fie fitß aber n itß t bereinigen. Stfuß tft bie bon ber ßertfßenben Seßre bertretene Slnfitßt keinegwegg ftn n lo g , fo baß m an fitß über ben entgegenfteßenben Sffiorttaut beg © q e |e g ßinwegfeßen müßte, um ein gänglitf) unoem ünftigeg ©rgebntg p bermeiben. ® ie SBorfdjrift beg § 616 berußt auf fogtalen ©r»
Wägungen. SR it kurzen in ber «perfon beg Slrbeitneßmerg begrün»
beten U nterbreßungen ber S lrbeit if t im m er p retßnen. Sin fitß müßte ber Slrbeitneßmer, ber n itß t arbeitet, and) fernen Soßn ein»
büßen. ®ag wäre aber in berartigen g a tten fü r ißn, ber a u f ben Soßn fü r feinen U nterßalt angewiefen ift, eine igärte. ®egßatb foH er bei fotdjen im m er einm al wieber oorkommenben, kurzen Slrbeitgunter»
bretßungen in feinem Soßn n id jt b e rk m # werben, Waßrenb ber Slrbeit»
gebet fotße SBerßinberungen beg Slrbeitneßmerg alg felbftoerftänbtiß ßinneßmen muß. © r k a n n fie bon bornßerein in feine K a lk u la tio n ein»
fteHen, w irb f iß m eift a u ß b u rß etwag anbere © in te ilu n g ber Slrbeit, ebtt. b u rß ©integung einiger überftünben, te iß t ßelfen kön
nen, oßne einen neuen Slrbeitneßmer e tn p fte tte n .
®agegen if t bie S aß tage eine anbere, Wenn eg f iß um bauernbe Strbeitgunfäßigkeit ober boß länger wüßrenbe SBerßinberung beg Strbeiteeßmerg ßanbett. ®ewiß können fogiale ©rwägungen b a p füßren, bem Slrbeitneßmer a u ß in biefem g a tte wenigfteng fü r ben
3328 9ted)tft>recf}ung
[guriftifße SBoc^enfd^rift auf Me U n ftü n m ig k e it, bte faaritt liegt, baß ber Slrbeitneßmer wäß*renb ber oerßältnigm äßig uner^eblitfjert Q eit Bott £ Sagen feine V ergütung fü r biefe j Sage erhalt, aber n iß tg bekommen fo li, wenn er länger, n a m iid j j - f - 1 Sag ßerßtnbert toar. ® e tle i U n*
ftim m igfieiten finb aber bei gefeilteren ^Regelungen n iß t im m er zu Bermeiben, tseil bie gefeßliße Siegelung ftetg an ® u rß fß n ittg * bereßnungen a n k n ilp ft. ® ieg mag eg m öglißerw eife e rw ü n fß t er«
fßeinen laffen, wenn bie gra g e in S a rS e rtr. geregelt w irb , wag Zuweilen a u ß gefßießt. D in e Sefteßen einer befonberen S a rif*
Beftimmung bann ein S e ß tg a n fp ru ß beg ® ie n ftfß u lb n e rg aber aug § 616 S ® S . n iß t abgeleitet Werben. Slrbeitneßmern, bie in«
folge eineg U nfattg gefcEjäbigt unb in iijre r ErW erbgfäßigkeit be*
e in trä ß tig t werben, ju igitfe %u kommen, if t gemeinhin © aße anberer «Stetten, wie etwa ber ö ffe n ttiß « re ß ttiß e n S e rfiß e ru n g . S em Slrbeitgeber oßne gefeßlidje ober S ertragggrunblage le b ig liß auf © ru n b Bon S iliig ke itg e rw ä gu n g e n Saften aufjubürben, bie fid j aug ber p rib a tre ß tliß e n ©efeßgebmtg n iß t re ß tfe rtig e n laffen, geßt mdfjt an. iib rig e n g fia t ber S ekt, a u ß ben Slnforberungen ber S ittig k e it in gewiffem U m fang gteeßnung getragen.
S em ju fo lg e War a u f bie Sieo. beg S ekt. bag angefoßtene U rt.
aufju|eben unb bie B e ru fu n g beg SH. gegen bag klageabweifenbe U rt. beg Slrb® . jurftiitäuw eifen.
(IRSlrb®., U rt. B. 9. Slug. 1929, R A G 102/29. — g r a n ffu rt a. 0 .) [0 .]
*
2. S l n l a g e B on S l b z u g g g t ä b e n , b i e b e r © e w t n n u n g B o n S B e i b e l a n b b i e n t , i f t t a n b w i r t f ß a f t l i ß e S l r b e i t u n b u n t e r l i e g t n i ß t b e m Ö l e i c f j S l a r i f f ü r b a g S a u g e w e r b e , f )
9 ia ß bem SBorttaut ber Slltgem einBerbinbtißkeitgerktärung B.
12. Slug. 1927 (S S IS I.1 , 389) erftreckt fiep ber fü r alle Sau«, Staurer«, ffim m eter«, Seton«, ©ifenbeton» unb Siefbauarbeiten ber Sau« . . . unb S iefbauarbeiter geitenbe S e iß g S a rS e rtr. fü r bag Saugewerbe auf bie gewerblichen Slrbeiter im Sau« ufw . unb Siefbaugewerbe.
@g genügt alfo fü r bie SlnWenbung ber norm atioen S eftim m ungen beg SaugeWerbetarifg a u f bie SlrbeitgBerträge zu S lußenfeitm t n iß t fd)on, baß ein S auarbeiter fü r einen anberen Slrbeiten ber fraglichen S lrt Berridhtet, Bielmeßr if t zur Stnmenbung Weiter e rfo rb e tliß , baß er bie Slrbeiten in einem ber erwähnten Setriebe, nämlich in einem gewerblichen Unternehmen ber im S a rS e rtr. gehaßten S lrt leiftet ober boeß in einem Unternehmen, bag Slrbeiten, m it benen fid) bag Sau« ufw . unb Siefbaugewerbe befaßt, ju m ©egenftanbe feiner be«
trie b liß e n S ä tig k e it macht (W Slrb®. 1, 2 0 3 ; 2, 37, 145, 181, 2 2 2 ; 3, 109). g n leßterem g a lle Befteßt w eitet bie Slugnaßnte fü r Sau«
arbeitet, „b ie in einem Setriebe, ber nicht S aubetrieb ift, bauetnb m it gnftanbfegungg* ober Erneuerunggarbeiten B efßäftigt fin b ". S ie ko m m t hier nicht in Setracßt. Eg lie g t ferner auf ber § a n b , baß Bei ber S ekt. Bon einem ©ewerbebetrieb alg fo lß e m fß o n um begwülen erften S e il ber Serßinberm tg einen Soßnanfprußi ju gewähren.
Slber eg lä ß t fid ) b o ß nießt oerkennen, baß fü r ben SlrBeitneßmer wie fü r ben Slrbeitgeber ßier eine ganz anbere S itu a tio n entftanben ift, unb baß begßafii bag, wag fü r ben g a lt kurzer S erßinberm tg Borgefßrieben ift, nießt m it unbedingter Stotwenbigkeit a u ß fü r biefen g a lt gelten muß.
D e le g e fe re n d a w irb atterbingg Bietfach eine Stugbeßnung beg
§ 616 empfoßten (Bgt. § 79 S lrb S e rtrE e fE n tw .). Stuf bem gleichen S ta n d p u n kt fteßt aueß bag öftere. unb bag © ßw eizer S e ß t (ogl.
§ 1154 b £>ftSlS®S. unb Slrt. 335 Schweizer D blDt.).
fßrof. D r. § u e c k , gena.
3 u 2. S ie E n tfß . barf nießt Berattgemeinert werben. SBoßl unter«
W irft bag ttlS lrb© . fo lß e E rbarbeiten bem S augew erbetarif nießt, bie „bem Setriebe ber Sanb* ober g o r ftw ir tfß a ft e i g e n t ü m l i cß unb ißren gw edten jn bienen Beftimmt fin b ". Stuf © ru n b ber tatfäcßlißen geft«
ftettungen beg S Slrb® . Ognabrück re ß n e t eg im B o r l i e g e n b e n g ä l t e , in welchem bie Slnlage Bon Stbjugggräben einem lanbw irt«
fß a ftliß e n S Birtfßaftgziele, ber S orbereitung Bon SBeibelanb, bienen foltte, biefe Slnlage ju ben ber g ö rberung ber bem S an b w irtfß a ftg « Betriebe bienenben ©rbarbeiten. ®einegfattg w ill eg aber g e n e r e l l , Wie m an ber Ü b e rfß rift entnehmen könnte, bie ber Slnlage Bon Stb»
Zugggräben bienenben © rbarbeiten — fetbft wenn fie ber © ew innung Bon SBeibelanb bienen fo lle n — alg „tanhw irtfcßafttiche S lrb e it" ber Slnwenbung beg ttte iß g ta rifg fü r bag Saugewerbe entzießen.
Eg g ib t im Erbbau, bem SBirkunggkreig beg Siefbauunter«
neßmerg, eine große Slnzaßt Bon ©rbarbeiten ( iß benke an bie Sin«
läge Bon ©taubecken, bon ® e iß e n , bie alg ©rberßößungen ju m
© ß u g e beg unbeweßrten Sanbeg gegen ttberfeßwemmungen bienen), welche über ben Slaßnten beg Sanbw irtfßaftgbetriebeg ßinaug geßen, obwoßt biefe ©rbarbeiten ftetg bem lanbw irtfcßaftlichen Unternehmer a u ß S o rte ile bringen. ®ieg g ilt Bon ben Slrbeiten, rneteße bag ©efeß ju r S erßütung Bon §ocßwaffergefaßren B. 16. Slug. 1908 (ißr®@ . 1908, 342) Borfcßreibt (icß Bemerke, baß bag §od)Wafferfcßußgefeß im SßrSBaff®. B1. 7. S tprit 1913 m it Berarbeitet ift, bagegen nach § 395 ber ÜBergangg« unb © dflußbeftim m ungen ju m SBaff©. einige fü r be«
ftim m te glußgebiete ober fjkoBtnäen erlaffenen ^oeßwaffetgefeße noch
keine Siebe fein kann, w eit fie keine © e w in n erftrebenbe S ä tig k e it berufgmäßig augübt, ißte Slufgabe unb iß r Qü56* Bielmeßr gemein«
nüßiger S lrt ift, nämlich b a rin befteßt, auf Süoften ißrer SRitglieber, ber © igentüm er ber bureß ben Seid) gefcßü|ten ©runbftücke, — auf benen bie ® ei(ßtaft ru ß t, — ben ®eiiß j i t unterhalten unb nötigen«
fa ltg §u Berteibigen. ©g War alfo Me © ntfdjeibung Bon ber Seant«
W ortung ber g ragen abßängig äu machen, ob bie S e k t. Slrbeiten, m it benen fieß bag Sau«, ingßef. bag ßier a lle in in gra g e komjmenbe Siefbaugewerbe, befaßt, ju m ©egenftanbe iß re r betrieblirfjen S ä tig k e it gemadjt unb babei ben S I. befcßäfttgt ßat. S ag aber ift Bon ben S orinftanäen m it jutreffenber Segrünbung Berneint worben.
S e i ifk ü fu n g biefer g ragen konnte n id ft entfeßeibenb fein, ob bie Bom k t geleifteten Slrbeiten bei re in äußerlicher S etradjtung
© rbarbeiten waren. ® enn ©rbarbeiten fin b aueß bie Slrbeiten, Me bie $eiißgenoffen bei igoeßwaffergefaßr ju m ©cßu|e ber ®eicße u n*
entgelttid) teiften ntüffen, nnb ©rbarbeiten werben Bor alten aueß in ben Setrieben ber Sanb« unb g o rftw irtfe ß a ft geleiftet, bie ber ®ewO.
naeß beren 7. S ite ! nießt unterfatten. ® ie in berartigen Setrieben befcßäftigten Slrbeiter fin b keine gewerblichen S lrbeiter; biefe Setriebe paßten nießt ju ben in ber Slltgem einoerbinblicßerklärung ju m Sleicßg«
S a rS e rtr. fü r bag Saugewerbe B. 30. SKärs 1927 aufgewühlten @e«
werben (fRSlrb®. 2, 184 f.). SBerben alfo © rbarbeiten, bie bem Se«
triebe ber Sanb« ober g o rftw irtfe ß a ft eigentümlich unb ißren Qwedten äu bienen beftim m t fin b , auggefüßrt, fo fa lle n fie nießt u n te r ben Saugew erbetarif. ® aöon fin b bie S o rin fta n je n m it Slecßt augge«
gangen nnb ßaben bemgemäß unterfueßt, ob bie auggefüßrten Sir«
beiten alg lanbwirtfcßaftlicße anwufeßen fin b ober ob fie ißtent un«
m ittelbaren Qwedk, ber ® auer unb bem Umfange naeß über ben Dlaßmen beg lanbwirtfcßaftlicßen Setriebeg ßinauggegangen fin b unb begßatb alg im Siefbaugewerbe geteiftete Slrbeiten i. © . ber Sill«
gem einoerbinbltcßerklärung angefeßen Werben können. ®iefe Se«
u rte itu n g beg StrbeitgBerßältniffeg naeß beiben © eiten ßin, fowoßt naeß ber Slrbeitneßmerfeite ßinficßtlicß ber S lrt ber Slrbeit alg aueß naeß ber Slrbeitgeberfeite ßinficßtlich bet S lrt beg Setriebeg, fü r bie bie Slrbeit geleiftet w irb , ingßef. bag SBirtfcßaftgäiel begfelben entfprießt ber SRfpr. beg fRSlrb®. unb bermag a lle in bie E ignung ju r gleichen ta riflid je n Seßanblung fachgemäß ju Würbigen.
Stad) ben etnwanbfreien tatfäcßiicßen geftftellungen beg S ® . finb aber bie Bom SH. geleifteten Slrbeiten gemäß ißrem SBirtfdjaftg«
giel unb «wweck lanbw irtfdjaftlicß er Slrt, gewefen. S ie ßaben in ber Entleerung fog. ©cßtickfcßäcßte, einer größeren 3 aßi p a ra lle l Ber«
laufenber, etwa 30 cm tiefer unb 1 m breiter ©räben, beftanben, bie bie S e k t, früßer im Sorgelänbe beg ©reetfieber ®eicßeg naeß ber
§auener ¡googe ju ßatte augwerfen laffen. ®iefeg Sorgelänbe ift burd) bie Bon ißrn bureß bag SBatt getrennte, Borgetagerte §ooge ber«
a rt gefcßüßt, baß ber b o rt befinblicße, alg SBeibelanb Berpacßtete Slnwucßg im © om m er n u r Bei Slonbwecßfel m it fteifen SBeft« ober Siorbweftwinb überflutet W irb. U m bag fü r bie ©ragnarbe f^äbtieße in © ettung fin b ). gebe, bag igintertanb gegen §ocßWaffer abgrenjehbe beicßäßnliche ©rßößung bient bem ©cßuße beg § in te rla n b e g , oßne baß m an, obwoßl ber ©cßuß oorwiegenb ben fd k e rn unb SBiefen 5U«
gute kom m t, bie fü r bie Sefcßaffung beg SÄateriatg, fü r bie ©r«
ßößung nötigen Sluggrabungen Bon ©rbe im ¡ginbtick auf ben @<ßuß»
jweck alg lanbwirtfcßaftlicße Slrbeiten Bezeichnen könnte, g m h in te r«
la n b liegen © traßen, ©eßöfte, ® ö rfe r unb © täbte, bie gleidjfaltg bie
© ^u ß o o rte ile beg ®eidjeg genießen.
SRit ®eicßbauten fin b woßl augnaßmgweije Sianalbauten in ber
© e fta lt Bon Slbwuggkanälen Berbunben. ® ie bei ber Slugfcßacßtung beg Sfanatg gewonnene ©rbe W irb bureß Siblagerung befeitigt, bient aber aueß &em ®eicßbau fetbft. ® ie §auptm affe ber ©rbe fü r ben ®eicßbau w irb gewößntidj im S orlanbe bem ®eicße entlang gewonnen. SBenn man n u n bag S orta n b m it einer ßumugbilbenben © hlickfcßicßt Belegt, bie k u ltio ie rt gut SBeibe w irb , fo if t biefe lanbwirtfcßaftlicße S er*
W ertung ber kü n ftlid ) gebilbeten igumugfeßießt im S orlanbe etwag normaleg.
g ü ß rt biefe g e ftftellung bag S S lrb ® . 3U bem recßtlicßen © r*
gebnig, bie bei foteßer © rbarbeit befcßäftigten S iefbanarbeiter aug bem SeicßgtarifBcrtrag fü r bag Saugewerbe ßeraugwuneßmen, fo w irb jeber an irgenbeinem ®eicßbau befdjäftigte Slrbeiter, wenn er aud) Bon einem Bom ®eicßBerBanbe beauftragten Siefbauuntem eßm er angeftellt ift, wie ein lanbw irtfcß aftliiß er Slrbeiter tarifließ beßanbelt werben muffen.
®ag ©rgebnig Befriebigt nießt in rechtlicher S piitfidft; bie © nt*
feßeibung if t j u fta rk auf bie ftetg eintretenbe S Birkung eineg la n b w irt*
fcßaftlidjen ©cßußeg, Wie ißn jeber ®eidjbau bietet, oßne baß biefer
©cßuß ber ©nbwweck wäre, abgeftetlt. ® ie Sooge in © cßlegwig*§otftein, bie fßolber in Ö ftfrie g la n b finb angebeießte Sieberungen m it blüßenben SBeibebetrieben. ® ie ®eicße werben e rriß te t, um bag gefamte Sanb ju fß üßen, n iß t a lle in u m bie S M tio ie ru n g wu förbern. Seßterem ffwecke a u g fß lie ß tiß bieneu bie © om m erbeiße. @te fin b berart niebrig geßatten, baß fie ben fru ß tb a re u © ß la m m beg SBinterwafferg auf*
neßmen, bie © om m erßoßw affer gleißweitig wurückßalten unb bag SBaßgtum unb bie E rnte ber © o m m e rfrü ß te b o t Überfßwemntungg*
gefaßt fiß e rn . ® ie © rriß tu n g Bon © om m erbeißen if t unzweifelhaft n a ß ißrer gweckbeftimm ung eine in ben S an b w irtfß a ftg b e trie b fallenbe
58. 3a£>rg. 1929 $eft 48]
sJiecfytf,preci)img
3 3 2 9 S alzw affer fctjneller unb beffer ablaufen ju taffen, fin b bie © räbenauSgegoben worben. 3 » ignen Bleibt gleic^jeitig bet eintretertber ©bbe ber Sdjticfe zurück. ® iefer W irb, Wenn bie ® täben fidE) nadg längerer ober kürzerer Q eit Bollgefejst Baben, m it ber S dja itfe l auf bie zwifcgen ben © räben liegenben S tre ife n zwecks ® üngung unb © tgögung beS»
feiben geworfen. ®abutcg w irb baS SBeibelanb gefdjaffeit unb Ber«
beffert. ®aS w ar unb if t ber ¿¡weife beS U nternehm ens; bie Sir»
beiten [teilten bemgemäg nad) ber nic^t zu beanftanbenben SluSkunft beS ®eicg» unb Sietam tS unb ber g e ftfte llu n g beS Borberrid)terS eine go rtfe g un g frü g e t Begonnener la u b w irtfcg a ftlid je r T ä tig k e it bar.
®S e n tfie lt zwar burdj bie S iB affung eines breiten unb gegen B o r*
lanbeS audj ein erBöBter ®eicgf<gug, aber ba§ if t n u r ein ermünfcgter Dlebenzweck, ber nacg jener SluSkunft bie aufgewenbeten Koften nicgt gerccEjtfertigt Baben würbe. DJlaggebenb fü r bie Bier erforberlidje i(5rü»
fung unb ©ntfcgeibung Sonnte aber n u r ber unm ittelbare g re ife fein. ®anadg aber Bat eS ficB um tanbw irtfcgaftlidje SIrbeiten ge*
Banbelt, bie ig re r ® auer unb beut Umfange nacg baS üblicge DRag foldjer Slrbeiten n id jt Ü b e rtritte n , bie.zubem in ber Sgaugtfadje Bon lanbw irtfcgaftlicgen Strbeitern auSgefüBrt Worben fin b unb aiS ge*
metblicge SIrbeiten nicgt gelten können.
(K S lrb ® ., U rt. B. 15. DRai 1929, R A G 5 51/28.) [B .]
C . S B c r t o f ll iu n ^ b e ^ ö r b e n u n b S B e r t o a lt u n g g g e r id jt e . I . K d d j .
B e irl)0fin a n j|jo f.
SBeridjtet Bon KeicgSfinanzrat Dr. B o e t g k e, KeicgSfinanzrat 91 r i t unb KeicgSfinanzrat D r. © e o r g S c B m a u f e r , DRüncgen.
[ x 2Birb in ber amtlidBen S am m lu n g ber ©ntfcgeibungen beS KeicgS«
finanzgofS abgebruifet.]
K citg ä b e m crtu n g b g e fch .
1 . §§ 11 9 Ib f. 1 , 26 9i bf . 1 K B e r o ® . g u r B e b e u t u n g beS U n t e r f d ) i e b S z w i f c g e n S u b f t a n z b e t r i e b e n (j. ®. g i e g e t e i ) u n b B e r a r b e i t u n g S b e t r i e b e n (j. 18. S ä r e n n e r e i ) b e i © n t * f d g e i b u n g b e r g r a g c , ob e i n l a u b w i r t f c g a f 11idE)er D i e b e n * b e t r i e b o b e r e i n f e i b f t ü n b i g e r g e w e r b l i c h e r B e t r i e b B o r * l i e g t , f )
S tre itig if t bie geftfejjung be§ SinBeitSWertS fü r bie B efigung auf ben 1. S a n . 1925. ® ie lanbm irtfcgaftlicg genügte fJIäcEje beträgt 959 ha, bie forftw irtfcgaftlicg genügte gtäcge 865 ha. Stuf ber Be*
fig u n g befin&en ficg eine DRetaei, eine ® am pfbrennm ei unb Star*
toffelftocfeerei, eine SBaffermügle, ein © aftgof, eine ®amgfziegetei unb eine D R ajolikafabrik. ® ie Borbegörbe Bat ben ©inBeitSwert feftgefegt.
S ie Bat babei in bem © ingeitsm «te bie © le ie m , B rennerei unb g iodrerei, bie SBaffetmügle unb baS ©aftgauS als Dlebenbetriebe be*
rü ck fid jtig t m it bem ©rgebniS, bag fü r bie Brennerei unb glockerei fowie baS ©aftgauS natg § 16 9lbf. 4 K B e w ® . g u fd jiä g e zu bem © in*
geitäwert gemadjt w ürben, Wägrenb bie SOleierei unb bie Söaffermügle nicgt als ertragfteigernb angefegen w ürben. ® ie Bom Befcgmg-. be*
gegrte ©inbe^iegung ber giegelei unb D R ajolikafabrik in ben © in*
geitsmert beS tanbmirtfcgaftiicgen Betriebs iegnten bie Borbegörben ab, ba eS fid) babei nicgt um lanbw irtfcgaftlicge Dlebenbetriebe, fon*
bern um fetöftänbige gemerblidge B etriebe ganble.
® e n ¡gaubtftreitfm nkt Bilbet bte g ta g e , ob bie giegelei unb D R ajolikafabrik, wie ber BefcgwS- w ill, a ls Diebenbetriebe bet Sanb*
w irtfcg a ft anzufegen fin b ober ob fie fetbftänbige gewerblicge Be*
triebe barfteiten. ® ie Borbegörbe gat baS legiere angenommen. S ie gegt baoon aus, bag ein Dlebenbetrieb bie Slufgabe gaben muß, ben gweifeen eines anberen B etriebs Zu bienen, ig n zu förbern unb fein S lrb e it; wer ftcg ig r u n te rlie g t, unterftegt als Strbeiter bem Sanb*
W irtfd ja ftS ta rif.
SlnberS lie g t eS Bei ber © rricgtung Bon SBinterbeicgen. Segtere fidgern baS unbewegrte § in te ria n b gegen bie flu te n ber S in te r * unb grügjagrSgodjm affer. ® ie SEinterbeiige bewägren fid) in einer g e it, Wo ber SanbwirtfcgaftSbetrieb Weber ju ernten, nocg bie i^fta n je n zu fdgügen gat. g g r gwecft bient ber Sicgerung beS gefamteit SanbeS unabgängtg Bon ber S dja ffu ng ober bem Scgug bon S tuiturianb.
© o ka n n man i. © . ber ©ntfcg. beS 9 l9 trb ® . bie SIrbeiten an SSinterbeidgen ebenfowenig wie bie §oigW afferfcgug* ober Dteguiie*
rungsbauten ( j. B . ® alfgerten) a ls in ben SanbwirtfcggftSBetrieb faltenb betracgten. ® er Stfiug^wedt wäcgft über ben lanbm irtfcgaftlidjeu
Betriebszweig w eit ginauS.
KSt. © rn ft B ö t t g e r , B e rlin . g tt 1. S!BaS ift ein Dlebenbetrieb ? © in folcger — fagt bie Be»
grünbung an einer S te lle — ber Bon einem anberen, bem §augt«
Betrieb abgängig if t unb gegenüber bem anberen eine untergeordnete 3loüe [fie lt. ®aS leudjtet e in ; nicgt ebenfo bagegen bie weitere ®gefe ber ©ntfcg., bafj in ber Stnerfeennung biefeS StbgängigfeeitSüergalt*
© rträ g n is zu ergögen. ® r muffe alfo als StuSflufj eines anberen B etriebs erfcgeinen, in bem er feine S tüge finbet. ® ie Borbegörbe
© rträ g n is zu ergögen. ® r muffe alfo als StuSflufj eines anberen B etriebs erfcgeinen, in bem er feine S tüge finbet. ® ie Borbegörbe