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B) Eigenschaften, Zusam m ensetzung und spezielle Untersuchungs

2. Mittelöl

E i g e n s c h a f t e n . D as Mittel öl ist die etw a zw ischen 18 0 ° C und 2 6 0 0 C übergehende Fraktion d er T eerd estillation und bildet in vö llig flüssigem Z u stan d , d .h . bei einer T em peratu r von 40 ° C , w ie es g e ­ wöhnlich bei der D estillation anfällt, ein gelb es bis bräunliches Oel mit nicht gerad e ausgesprochen scharfem Geruch nach K arb olsäu re und N aphthalin. D as spezifische G ew icht in diesem Z u stan d bei 40 ° C , be­

zogen auf W a sse r von 1 5 ° C , ist durchschnittlich 1,0 2 und soll nicht unter i,o liegen. B ei gew öhnlicher T em peratu r erstarrt das Oel durch ausgeschiedenes Naphthalin zu ein er festen M asse. D as vom Naphthalin abgetropfte oder abgenutschte Oel soll durchschnittlich bis 25 0 0 C sieden, und sein spezifisches G ew icht soll zwischen 0,99 und 1,0 2 liegen. D ie Sied epu n kte des rohen und des abgetropften O els sind nach K r a e m e r und S p i l k e r folgen de:

Tem peratur Rohöl Abectropltes

Oel Temperatur Rohöl Abgetropftes

' Oe!

,JC * 0 C

___

% %

1 6 0 — 1 7 0 5 4 210 220 7 0 75

1 7 0 — l8o 1 0 10 220 — 2 3 0 8 0 8 1

1 8 0 — I9 0 2 0 2 5 2 3 0 24O 8 5 8 6

I 9 0 — 2 0 0 35 4 3 24O - 2 5 0 88 8 8

2 0 0 — 2 1 0 55 5 8 2 5 0 — 255 9 0 90

A ls typisch für ein norm ales Mittelöl g ilt, daß es bis 260 0 C m indestens 90 °/0 D estillat ergib t und ein spezifisches G ew icht bei 15 0 C von nicht unter 1,0 h at; außerdem soll sein N aphthalingehalt über 3 0 °/n betragen, das abgetropfte Naphthalin selb st aber zu 90 °/0 zwischen 200 0 C und 2 3 0 ° C sieden. D as abgetropfte oder abgenutschte Oel soll durch­

schnittlich bis 2 6 0 u C sieden, sein spez. G ew . 0 ,9 9 — 1,0 t liegen, und sein G eh alt an B asen wird 2 — 5 % > an sauren O elen 2 5 — 3 5 °/0 betragen.

B e s t a n d t e i l e . A ls H auptbestandteil enthält das Mittelöl Naphthalin.

D er G ehalt hieran ist je nach der Q ualität des T e e rs und dem Siede-K i-lle r . ICokt-rei- und Teeiprodnktenmchuitrie <lc*r Steinkohle. 7

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punkt der F rak tion verschieden . Im D urchschnitt beträgt er 40 °/0, von denen beim A bkühlen des rohen O els w eitaus der größ te A n teil aus­

kristallisiert, im m erhin w erden noch etw a 1 5 °/0 111 dem abtropfenden Oel gelö st bleiben. U nter den flü ssigen B estandteilen überw iegen als technisch wichtigste B eg leiter mit etw a 2 5 — 3 5 °/0 die Phenole, bestehend zu etw a einem D rittel aus Phenol und zw ei D rittel aus den isom eren K reso len und w en ig X y le n o l.

E s finden sich fern er darin natürlich auch die höchstsiedenden A n teile der Lcich tölfraktion . A n basischen K ö rp e rn sind durchschnittlich 4 °/0 darin en th alten, darunter neben den C hinolinen vom Sied epu n kt 2 3 9 — 2 4 6 ° C auch noch beträchtliche M engen vo n P yrid in und dessen H om ologen. D er G ru n d , w eshalb sich das P yridin mit seinem niedrigen S ied ep u n k t von 1 1 5 ° C noch in dem hochsiedenden Mittclöl findet, liegt nach S p i l k e r d a rin , daß es sich mit den Phenolen verbindet und in dieser F orm bei 1 8 0 — 1 9 0 0 C siedet. E in e S p altu n g dieser V e r ­ bindung erfolgt erst durch Behandeln mit N atro n lau ge, w orauf man bei der V erarb eitu n g der Oele insofern R ücksicht zu nehm en hat, als der Extraktio n der B asen erst die E n tfern u n g der Phenole voran geh en muß.

U n t e r s u c h u n g . D ie U ntersuchung erstreckt sich auf die B e ­ stim m ung des Sied epu n kts und des spezifischen G ew ichts des rohen O els, so w ie des N aph th alin geh alts, des Sied epu n k ts und spezifischen G ew ichts vom abgetropften Oel, des Sied epu n kts vom N aphthalin, fern er des G ehalts an sauren O elcn und B asen im auskristallisierten Oel. Die Bestim m ungen des spezifischen G ew ich ts, Sied ep u n k ts und G eh alts an sauren O elcn und B asen w erden g e n au , wie beim Leichtöl an gegeb en , ausgeführt.

Die B e s t i m m u n g d e s N a p h t h a l i n g e h a l t s erfo lgt nach so g e ­ nannten K on ventionsm ethoden, die alle auf derselben G ru n d lage beruhen:

A bküh len des R o h ö ls oder einer F rak tio n desselben und A btrennen des ausgeschiedenen Naphthalins. Am gebräuchlichsten ist folgen de, von S p i l k e r 1) angegebene M ethode: 10 0 ccm des R o h ö ls w erden in einen P o rzellan b echer gefüllt und unter U m rühren und Einstellen des B ech ers in kaltes W a sse r auf 1 5 ° C abgekühlt. D as ausgeschiedene Naphthalin w ird hierauf mit der Säu gp u m p e schnell vom Oel getrennt und durch A ufstreich en auf einen porösen T o n te ller von 15 0 mm D urch m esser vo n den letzten R esten Oel befreit. Nach 2 Stunden wird das N aphthalin mit einem S p atel abgenom m en und gew ogen.

D er S i e d e p u n k t d e s N a p h t h a l i n s wird bestim m t, indem man 10 0 g des abgepreßten M aterials in die bekannte kleine K u pferb lase ein­

w ägt und das D estillat von G rad zu G rad in kleinen Porzellanschälchen auffängt und wägt.

Ein derartiges Naphthalin hat durchschnittlich die nachstehenden S ie d e g re n z e n :

2 1 4 — 2 1 6 0 C = 2 1 6 — 2 i 8 ° C = _ „ 2 1 8 ---2 T 9 0 C = 9O „ 1) S p i l k e r , 3. Aufl., S . 117 .

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A n dieser S telle sei auf die kritischen N achprüfungen verw ie sen , welche R . M e z g e r 1) an den bisherigen K onventionsm ethoden zur N aphtbalinbestim m ung vorgenom m en hat, die bekanntlich nur unter sich vergleich b are W erte liefern. M e z g e r hat eine von G l a s e r 2) zuerst vo rgesch lagen e Methode zu einer bezüglich A p p aratu r und A rb eitsw eise gut durchgebildeten und sehr zu verlässigen M ethode ausgearbeitet. D as Prinzip dieser M ethode beruht darauf, daß mittels eines von K ohlen säu re, A m m on iak und N aphthalinresten befreiten Leu ch tgasstro m s, d er das zu untersuchende Produkt durchstreicht, das Naphthalin ausgetrieben und durch nachfolgendes W aschen dieses G asstrom s mit titrierter P ik rin säu re­

lö su n g das in ihm enthaltene N aphthalin als P ikrat abgeschieden und in üblicher W eise durch R ücktitration der P ik rin säu relö su n g mit N atronlauge und alizarinsulfosaurem Natrium als Indikator bestimmt wird.

Bezüglich der genauen A usfü hru n g und der erforderlichen A pparatu r muß auf die O rigin alarbeit verw iesen werden.

V o n großem Interesse ist es oft, den P h e n o l g c h a l t d e s M it t e lö l s festzu stellen 3). Z u diesem Z w eck w erden 2 kg des vom N aphthalin be­

freiten O els in ein er M etallblase mit aufgesetzter 20 cm lan g er Perlkolon ne destilliert (ähnlich wie bei der Bestim m ung des Benzolgehalts in den R ohbenzolen) und die hierbei bis 220 0 C übergehenden A nteile, wie folgt, au fgearbeitet:

Man extrahiert zunächst mit N atronlauge 1 : 1 säm tliche im Oel ent­

haltenen sauren Oele, dampft die Phcnolnatronlösung auf dem W asserb ad unter E rsatz des verdam pfenden W assers k lar — 5 ccm der L a u g e mit 5 0 ccm destilliertem W a sser verm ischt müssen eine v ö llig klare L ö su n g geben — und fällt durch N eutralisation mit Sch w efelsäu re von 6 0 0 B e das R oh phenol aus. Letzteres (etwa 30 0 ccm) w ird nunmehr aus einem Ru nd kolben o der b esser ein er M etallblase mit einer G lasperlkolon n e von 3 0 0 mm hoher F ü llu n g und 40 mm lichter W eite fraktioniert destilliert.

D as D estillat w ird zunächst durch einen W asserk ü h ler kondensiert, der a b e r, sobald die E n tw ässeru n g beendet ist, durch einen trocknen L u ft­

kühler von 800 mm L ä n g e zu ersetzen ist. D ie D estillation sgeschw in dig­

keit beträgt zwei T ro p fen in ein er Seku nde, ln verschiedenen Meß­

zylindern wird abgenom m en: 1. W a sse r und V o rlau f, bis das wie üblich eingesetzte Therm om eter 18 0 ° C zeigt; 2. Phenolfraktion bis 1 9 1 0 C ; 3 . die über 1 9 1 0 C übergehende Fraktio n . D iese kann als K re so l in R ech n u n g gestellt werden. D er unter 1 . gew onnene V o rlau f wird ab­

züglich des W a ssers der M enge nach der F raktion 2 zugezählt. In der Fraktio n 2 w ird der E rstarru n g sp u n k t4) bestimm t und nach R a s c h i g s T a b e lle 5) aus diesem der Phen olgeh alt errechnet. Z u r K o n tro lle em pfiehlt es sich, den E rstarrun gsp unkt der F raktion 2 nochm als in einer ent­

1) Journ. f. Gasbel. 1921, 413. R o b . M e z g e r , Beitrag zur Bestimmung von Naphthalin ¡11 T e e r und Teeröl. — Ebenda S. 722. Kritische Besprechung.

2) G l a s e r , U eb er Naphthalinbestimmung in Sleinkohlenteer und T e e r­

produkten. Mitteilungen des Inst. f. Kohlenvergasung, W ien, 1920, S. 1 ff.

3) S p i l k e r , 3. Aufl., S . 118 .

4) 5) Sieh e unter Handelskarbolsäuren, S. 112 .

I O O

w ässerten Probe zu nehmen. D ies erfolgt in einfacher W eise dadurch, daß etw a 10 0 ccm zum Sied en erhitzt w erd en , bis das W a sse r durch A uskochen entfernt ist.

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