• Nie Znaleziono Wyników

Analytische Chemie

F. Strohmer, Chemisch-analytische Beobachtungen aus der Kampagne 1908109

Bei verschiedenen Rübensorten wurden mittels der Methode der heißen, wss. Digestion höhere Zuckerwerte gefunden, als dem wirklichen (nach C l e e g e t ermittelten) Zucker­

gehalte entspricht, was durch den Übertritt optisch-aktiver, rechtsdrehender Nicht­

zuckerstoffe aus dem Rübenmark in den Digestionssaft erklärt wird. — In Sedimentier- gruben gereinigtes, über Koks filtriertes Abwasser einer Zuckerfabrik, welches in­

folge Wassermangels wiederum zur Diffusion verwendet werden mußte, gab in keiner

755

Hinsicht auffällige Betriebsergebnisse. (Österr.-ung. Ztsehr. f. Zucker-Ind. und Landw. 38. 162—68. Chemisch-techn. Versuchsstation des Zentralvereins f. Rüben­

zuckerindustrie.) Me i s e n h e i m e b.

Erich Ewers, Zur polarimetrischen Bestimmung der Stärke in der Gerste. Das von S c h u b e r t (Österr.-ung. Ztsehr. f. Zucker-Ind. u. Landw. 38. 17; C. 1 9 0 9 . I.

1608) vorgeschlagene polarimetrische Verf. zur Best. der Stärke in der Gerste ist un­

geeignet, w eil die gefundene Drehung, die zur Berechnung der Stärke dient, außer von der Glucose auch von den aus Pentosanen gebildeten Pentosen u. von Eiweiß­

körpern herrührt, so daß bis zu 10®/# Stärke zu viel gefunden werden. D ie Methode des Vf., bei der die Hydrolyse nicht bis zur vollständigen Umwandlung der Stärke in Glucose durchgeführt wird, bietet den Vorteil, daß die sehr stark drehende lösliche Stärke und Dextrine zur Polarisation kommen, und daß die schwach links drehenden Pentosane nur sehr unvollständig in rechts drehende Pentosen um­

gewandelt werden. D ie Resultate kommen daher dem wirklichen Stärkegehalt der Gerste viel näher. (Österr.-ung. Ztsehr. f. Zucker-Ind. und Landw. 38. 213—17.

Magdeburg. Chem. L a b . A l b e b t i u . H e m p e l . ) M e i s e n h e i m e b .

Friedrich Schubert, Z ur polarimetrischen Bestimmung der Stärke in der Gerste.

Gegenüber der Kritik von E w e b s (vergl. das voranst. Ref.) hält Vf. seine Methode als die exaktere aufrecht. Das Verf. von Ew e b s, welches eine Drehungskompen­

sation bereits umgewandelter und noch unveränderter Pentosane zur Voraussetzung hat, erscheint nicht geeignet, brauchbare BestBt. zu liefern. (Österr.-ung. Ztsehr. f.

Zucker-Ind. und Landw. 38, 218— 20.) M e ise n h e im e b . B ord as und F. T o u p la in , Allgemeines Verfahren zum Nachweise von Ver­

fälschungsmitteln in Kakao und Schokolade. Das Verf. besteht in der Best. des Ge­

haltes an Fett und an in W . 1. Substanz durch A u s z ie h e n m it Ä ., b e z w . W . m i t t e l s e in e r r a s c h l a u f e n d e n Z e n t r if u g e , sowie an Asche und Feuchtigkeit.

— I. A n a l y s e d e s K a k a o s u n d g e w ö h n l i c h e r S c h o k o la d e . 2 g Kakao oder 3 g Schokolade werden in einem geeigneten, gewogenen Glasgefäße mit 25 ccm wasserfreiem Ä. 3 Min. gut verrührt und dann 5 Min. zentrifugiert. D ie äth. Lsg.

wird in eine gewogene Glasschale abdekantiert, der Rückstand nochmals mit 25 ccm Ä. verrührt und zentrifugiert, die zweite äth. Lsg. mit der ersten vereinigt u. nach dem Verdunsten des Ä. die bei 100° getrocknete Kakaobutter gewogen. D ie ent­

fettete M. wird zur Best. der l. Substanz nach dem Verrühren mit etwa 5 ccm W.

mit weiteren 25 ccm W . 15 Min. zentrifugiert; nach dem Abdekantieren der wss.

Lsg. wird diese Behandlung wiederholt, beide Lsgg. vereinigt u. auf 150 ccm auf­

gefüllt. In 25 ccm dieser Lsg. wird die gesamte 1. Substanz bestimmt, u. 100 ccm davon werden mit Bleiessig gefällt, auf HO ccm aufgefüllt und filtriert. In dieser Lsg. wird der Zucker vor und nach der Inversion bestimmt. Zur Best. der in W.

und. Substanz wird der nach dem Ausziehen mit W. verbleibende Rückstand ge­

trocknet und gewogen. Es hat sich gezeigt, daß die K a k a o m a s s e der ver­

schiedenen Sorten eine einheitliche Zus. vor allem in bezug auf die in W . uni.

Substanz besitzt. Es beträgt im Mittel der Gehalt an: Asche 3,41% , Feuchtigkeit 3,11% , F ett 54,37% , in W . 1. 9,67% , in W . uni. 32,85%- Werden diese Zahlen auf wasserfreie Kakaomasse umgerechnet, so gelten die Beziehungen:

1,30 X iu W . Unlösliches = Trockene und entfettete Kakaomasse und 2,95 X iQ W . Unlösliches == Trockene Kakaomasse.

D ie beiden Koeffizienten schwanken innerhalb der Grenzen 1,29 u. 1,33, bezw.

2,91 und 3,03. — H. A n a l y s e v o n M il c h s c h o k o l a d e . Das Verf. beruht darauf

w ie unter I. angegeben, durchgeführt. D ie entfettete M. von 3 g Schokolade (cf. I.) wird statt mit reinem W . 3-mal mit je 30 ccm einer Lag. (1:1000) von Na8P 0 4 er­

schöpft; vor dem Zentrifugieren ist es aber erforderlich, die M. l/j Stde. mit der Leg. unter häufigem Umrühren stehen zu lassen, wenn n ötig, unter Erwärmen bis auf 45°; die 3 Auszüge werden vereinigt u. auf 150 ccm aufgefüllt. Hierin werden bestimmt Lactose, Saccharose, Gasein und die sonstigen 1. Substanzen. D as Casein wird in 50 ccm der Lsg. nach Zusatz von 50 ccm W . durch 1 ccm Trichloressig- säure (50°/oig.) und Erhitzen auf 100° gefällt, auf getrocknetem Filter gesammelt u.

gewogen. D ie Menge der Kakaosubstanz ergibt sich durch Multiplikation der in W ., bezw. der in N a jP 04-Lsg. uni. Substanz (ausgedrückt in % Schokolade) mit 1,3.

D ie weitere Unters, erstreckt sich auf die Prüfung der einzelnen Bestandteile auf Yerfälschungsmittel. Hinsichtlich der Beurteilung der in W . 1. Substanzen ist zu berücksichtigen, daß nach den Erfahrungen der Vff. Kakao Saccharose als ihm eigentümlichen Bestandteil enthält; der Gehalt daran kann sich in teilw eise ent­

fetteten Kakaos auf 3 —-4°/0 anreichem. D ie Prüfung der in W . uni. Substanz u.

Mk. auf fremde vegetabilische Zusätze wird wesentlich erleichtert durch Behandlung mit Fll. verschiedener D.D. (von 1.340—1,600), wodurch sich derartige Fälschungs­

mittel infolge ihrer von der D . der uni. Kakaobestandteile (1,440—1,500) ver­

schiedenen D. leicht zu erkennen geben. W egen aller Einzelheiten des Verf. muß auf das Original verwiesen werden. Der Hauptwert wird auf die B e s t der in W.

u n i. S u b s t a n z gelegt, und es wird wegen der Veränderungen, w elche die Zus.

der Kakaopräparate bei der Herst. erleidet, empfohlen, alle W erte entweder auf trockenen, entfetteten Kakao oder auf sein Unlösliches zu beziehen. An einigen Beispielen wird die Art der Berechnung der Ergebnisse und deren Verwertung für die Beurteilung gezeigt. (Ann. des Falsifieations 1. 12—29. November 1908.)

Rü h l e.

Andre K ling und Paul Roy, Nachweis der Wässerung hei verdorbener Milch.

(Bull. Soc. Chim. de France [4] 5. 746—49. 5/7. — C. 1 9 0 9 . L 2021.) D ü S T E B B .

W ilhelm Vaubel, D ie Bedeutung der Grenzzahlen fü r die Beurteilung der Milch. (Vortrag auf dem Südwestdeutschen Milehhändlerverbandstag in Mainz am 21/6. 1909.) D ie für die Beurteilung von Milch aufgestellten Grenzzahlen sind un­

haltbar; nur eine richtig ausgeführte K ontroll- oder Stallprobe ermöglicht eine sichere Beurteilung. D ie Forderung, daß eine gute Milch immer 2,8 oder 3% Fett haben müsse, ist undurchführbar u. entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen.

Das Lactoskop liefert Ergebnisse, die bis zu 0,4#/0 fehlerhaft sein können; es ge­

stattet kein rasches u. zuverlässiges Arbeiten. (Milch-Ztg. 38. 350—51. 24/7. Darm­

stadt.) R ü h l e .

L. Hoton, D er Wert der Sesamölrealction. Einige r e i n e tunesische Olivenöle sow ie die Auszüge von Benzoeharz, die Verwendung in der Schokoladenfabrikation finden, geben eine der Sesamölrk. zwar ähnliche, aber hinsichtlich der Stärke der Färbung doch deutlich verschiedene Rk., die eine Vortäuschung eines Gehaltes an Sesamöl in Olivenöl oder Kakaobutter nicht herbeiführen kann. So geben die ge­

nannten Olivenöle eine schwächere Rk. als eine Mischung von Sesamöl mit Baum- wollsamenöl im Verhältnisse 1 :1 0 0 0 ; desgleichen gibt eine 1% Sesamöl enthaltende Kakaobutter im Verhältnisse 1 : 1 0 mit Baumwollsamenöl gemischt noch eine Rk.;

gibt eine Kakaobutter, w ie angegeben verdünnt, keine deutliche Rk. mehr, so ist auf Abwesenheit von Sesamöl zu schließen. (Ann. des Falsifieations 1. 65—67.

Dezember 1908.) R ü h l e .

757

E. L é g e r , P rüfung der einfachen Öle, welche besonders für die Pharmazie von Interesse sind. Vf. berichtet über die gegenwärtig zur Prüfung u. Identifizierung der Öle benutzten Verff. unter besonderer Berücksichtigung des Mohn-, Oliven- u.

Mandelöles und deren hauptsächlichsten Verfälschungsmitteln. (Journ. Pharm, et Chim. [6] 3 0 , 17—26. 1/7. 68—73. 16/7. Vortr. auf d. Intern. Kongr. f. angew.

Chemie zu London am 29. Mai 1909.) D ü s t e b b e h n .

Franz Goldschmidt, Z ur Ausbeuteberechnung und Fabrikationskontrolle durch chemische Analyse. Vf. tritt für die weitere Verbreitung und Anerkennung der chemischen Analyse in der Seifenindustrie ein. F e n d l e k u . F b a n k (Ztschr. f.

angew. Ch. 22. 252; C. 1 9 0 9 . I. 794) gegenüber verweist Vf. auf seine diesen Forschern wohl entgangene Methode (Seifenfabrikant 1 9 04. 201; Seifensieder-Ztg.

31. 222), die sich zur Betriebskontrolle sehr gut eignet, während häufig die Methode von H e f e l m a n n u . S t e i n e s (Ztschr. f. öffentl. Ch. 4. 389; C. 9 8 . II. 142) wegen ihrer Umstäandliehkeit nicht in Betracht kommt. D i e neuerdings von D u b o v i t z

(S. 477) angegebene Jodzahlmethode bietet anscheinend auch keine Vorteile, weder hinsichtlich Genauigkeit, noch Bequemlichkeit vor der Methode des Vf. Letztere gestattet auch dem Praktiker, die Ausbeute bei Cocos- u. Kernölseifen mit großer Genauigkeit zu ermitteln. Neuerdings hat C a b l E n g e b (Seifenfabrikant 1 9 0 9 . 13) die Auswägung des Sudes zur Best. der Ausbeute an Stelle der Analyse empfohlen.

Vf. zeigt, daß sich besonders bei Schmierseifen durch die Auswägung des Sudes bei sauberer Arbeit die Ausbeute ganz gut ermitteln läßt, aber bei Kernseifensuden ist die A nalyse der Auswägungsmethode überlegen, w ie überhaupt die Analyse normaler, im Betriebe gewonnener Seife stets das zuverlässigere Resultat ergeben wird. Ganz unentbehrlich ist aber die Analyse zur Qualitätskontrolle und zur Aufklärung von Fabrikationsfehlern. (Saifensieder-Ztg. 36. 889—90. 28/7. Karlsruhe.)

BoTH-Cöthen.

Die W einanalyse in den französischenVereinbarungen“. D ie Vorschriften sind auf Grund des Gesetzes über die Unterdrückung des Betrugs im Warenhandel und der Verfälschung der Nahrungsmittel und landwirtschaftlichen Produkte vom 1/8, 1905 erlassen worden u. umfassen die zur Analyse der T i s c h w e i n e bei amt­

lichen Unterss. künftig allein zu verwendenden Verff. (Ztschr. f. öffentl. Ch. 15.

2 6 2 -6 8 . 30/7.) B ü h l e .

F. Pawlowski, Zum Nachweis von Saccharin im Bier. Zur Best. sehr kleiner Mengen Saccharin im B ier (0,001%) erscheint nur die Methode von J ö b g e n s e n

geeignet. (Ztschr. f. ges. Brauwesen 32. 281. 12/6. München. Lehr- u. Versuchs­

anstalt f . Brauer. Privatinstitut Direktor D o e m e n s . ) M e i s e n h e i m e b .

A. C. Andersen, Über die Bestimmung des Harnzuckers. (Comptes rendus des travaux du Laboratoire de Carlsberg 7. 227—46. — C. 1 9 0 9 . I. 319.) K o n a .

F elix Goldmann, K ritik zur Harnzuckerbestimmung m it dem Glucosimeter nach Zeehandelaar (vgl. Berl. klin. Wchschr. 46. 109; C. 1 9 0 9 . I. 2020.) Vf. hebt als Mangel dieses Verf. hervor, daß die Dauer des Kochens des mit K ali versetzten Harnes, bis die Rk. beendet ist, nicht genau präzisiert ist; selbst nach 5 Minuten langem Kochen war noch nicht das Maximum der Verfärbung erreicht. Ein Ver­

gleich des Verf. mit den im LOHNSTEiNschen App. gewonnenen Resultaten ergab keine Übereinstimmung, selbst wenn man den Alkaligehalt erhöhte. Das Verf. ist nicht geeignet, auch nur annähernd den Gehalt des Harns an Zucker anzugeben.

(Berl. klin. Wchschr. 46. 1121—22. 14/6. Berlin.) P b o s k a ü e b .

V f. schlägt folgendes Verf. zur quantitativen Best. des H arnindicans vor. Der Harn wird mit l/io Volumen Liquor ferri subacetiei gefallt. W enn der Harn nicht mehr sauer oder alkalisch reagiert, muß man ihn vorher mit Essigsäure schwach ansäuern. Man versetzt 50 ccm des Harnfiltrats in einem Schütteltrichter mit 1 bis 2 ccm Kupfersulfatlsg. (1 : 10) und setzt dazu das gleiche Volumen HCl (D. 1,19).

W enn der Harn indicanreich is t, muß er m it dest. W . verdünnt w erden, bis der Indigogehalt von 50 ecm Harnfiltrat zur Titration weniger als 5 ecm Chamäleon- lsg. verbraucht. D ie Harnfiltratreagensmischung wird nach einigen (ca. 5— 10) Min.

mit Chlf. ausgeschüttelt. Um den Indigo möglichst schnell auszuziehen, soll man zuerst 50 ccm Chlf. benutzen und dann jedesmal 20 ccm. 3—4 A usschüttungen genügen. D ie ahgelassenen Chjf.-Lsgg. bleiben in einem anderen Schütteltrichter einige Minuten stehen und werden durch ein trockenes Filter in einen trockenen K olben filtriert. D as Chlf. wird auf dem Wasserbad abdestilliert und der Rück­

stand auf dem Wasserbad noch etw a 5 Min. lang getrocknet. D er trockene Rück­

stand wird mit h. W . 3—4-mal ausgewaschen, indem man ca. 30 ccm h. W. der W and entlang eingießt, es leicht umschwenkt u. dann einige Minuten stehen läßt, jedenfalls so lange, bis das letzte W aschwasser Chamäleonlsg. nicht mehr entfärbt.

Der gereinigte Indigo wird nach Abgießen des W . mit 10 ccm reiner konz. H ,S 04 aufgenommen, dann 5—10 Min. auf dem sd. Wasserbad erwärmt. Nach dem Er­

kalten wird die H ,S 04-Lsg. mit etwa 100 ccm dest. W . verdünnt und mit Chamä­

leonlsg. titriert. (Ztschr. f. physiol. Ch. 6 0 . 502—19. 9/7. [10/6.] Berlin. Chem.

Abt. d. patholog. Inst. d. Univ.) Rona.

W ilhelm Vatibel, Versuche z w Bestimmung des Acetons im Harn mittels Extraktion. Läßt sich H arn, w ie häufig vorkommt, nicht gut destillieren, so ist das Verf. der Best. des Acetons im D estillat nach H u p p A B T - M e s s i n g e s nicht an­

wendbar. D ie deshalb angestellten Verss., dem Harn das Aceton ganz oder zu einem feststehenden Bruchteil durch Extraktion zu entziehen, haben zu einem be­

friedigenden Ergebnisse nicht geführt. Es hat sich gezeigt, daß Chlf. sich am besten als Extraktionsmittel e ig n e t; ein Zusatz von NaCl vermindert die Absorptions­

kraft des W assers erheblich, so daß die Ausbeute an Aceton von 75,1 °/0 der Gesamt­

menge Aceton vor dem Zusatze auf 92,1 °/0 nach ihm steigt. Harnstoff, NHä, Phosphate, Zucker und Eiweiß beeinträchtigen die extrahierende Wrkg. des Chlf.

erheblich. (Zeitschr. f. öffentl. Ch. 15. 241—43. 15/7. [10/7.] Darmstadt.) R ü h l e .