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Redjtecntfcijeidc in iWet» und Pad)tfdjui*fadjen

B. SW&eitSgetidtfe

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§ 8 a © i c h e r S C . ; § 26 3f t >Set f i ®. ® e r k ä p r e n b beb 3 w a n g b 0 e r f t e i g e r u n g b ü e r f a p r e n b e i n g e t r e t e n e Eigen»

i u m b k e c p f e t i ft b e b e u t u ng b l o b .

®er Sefcpkg. patte feit mehreren fahren bab in gkangbüer»

fteigerung Befinbltcpe ©runbftück ber Sotlftreckungbfchutbner im

©igenbefig. 2tm 30. gan. 1932 ¡tmrbe über feinen Setrieb bab

©icperungbüerfapren eröffnet. SBäprenb beb Skangbberfteigerungb»

berfahrenb kurbe er alb Eigentümer eingetragen. § 8 a ©icperungb»

SO. ftept ber gcrtfegung ber Sükngbberfteigerung rticEit entgegen, k e il ber erft kährenb beb 3 iDan8-,berfteigernngboerfaprenb ein»

getretene ©igentumbkecpfet nach § 26 gkS erft® . bebeutungblob ift.

(S®. ©cpneibemiipl, Sefcht. b. 23. Sibrit 1934, 3 T 291/34.) Ser. b. Sl©Dl. n. ß©Dl. D r. ö. Di ogp di i »o. § o e k e I , SOtagbeburg.

B. SW&eitSgetidtfe

K e i d j s a r b c i i s g ß r i d j t

Serichtet bon Dlecptbankatt Dr. SB. O p p e r m a n n , ®rebbett 1. § 13 Stbf. 1 u. 2 ©chkSe f c h ©. ; § 626 S ® S . gaf » f u n g beb K l a g a n t r a g b bei u n g e r e c h t f er t i g t e r f r i f t i o f e r

© n t t a f f u n g . ®ab 9teb®. t a n n n u r n a c ppr üf e n, ob ein be»

f t i m m t e r S o r g a n g i n jebem g a l t ei nen k i e p t i g e n @rnnb

?u f r i f t i o f e r K ü n b i g u n g h ü b e n muff ober i h n i n { ei ne m f j a i l e b i i b e n t a n n / i m ü b r i g e n l i e g t bie g r a g e beb kich»

t i ge n ® r un b e b auf tatfächlichem ®ebi et . S e b e u t u n g ber heute k i e b e r g u r _@ e l t un g g e l an g t e n ftrengeren i ßf l idj t » a u f f a f f u n g i m ö f f e n t l i ch e n ® i e n f t f ü r bie S e u r t e i l u n g ä l t e r e r S e r f ehiungen. f)

Stach § 13 Slbf. 1 ©chkSefch®. fann einem ©chtoerbefchä»

bigten n u r m it ¿juftim m ung ber § gürf@ t. geiünbigt kerben, bleibt feine Künbigung alfo ohne bie 3uftim m ung u n k trifa m .

§ terau f ftüpt fich bie Klage. SBenn nach bem Klageantrag bie S e rurtetlung ber Sett. gur SBiebereinfteliung beb KL geforbert k trb , fo bringt ber Slntrag bab Klagcbegepren nicht richtig gnm

~tt®brud:. ® er K l. k iH nicht feine SBiebereinfteliung, nicht ben Slbfchluß eineb neuen S)ienftbertrage§ — ber n u r in feinen Se=

btngungen bem geiünbigten entfpriept — , fonbern bie Slnerfen»

nung beb gortbeftepenb feineb bibherigen Sienftberpältniffeb trog beffen Kunbigung erlangen, m. a. SB. bie fyeftftcllurtg, bah bab alte ¿aenftbexfjältntS tuetter läuft. 3)er gefamte ^iaaebortrag lafst baran leinen 3toeifel. ®ab S ® . felbft Begeicpnet bebhalb im Kopf feineb U rte ils ben ©egenftanö beb Dlecptbftreitb gutreffenb alb „geftfie llu n g einer Sertragbbauer", hätte freilich bem and) im berfitgenben Seil beb llrte ilb Dlecpnung tragen müffett unb nach § 139 3 iߣ). barauf h in k irfe n fallen, bah W on ber unge»

naue Slntrag bie fachbienliche richtige Raffung erhielt. 2Dab reibt»

liehe Sntereffe beb K l. an ber in SBirilichieit bon ihm begehrten albbalbigen geftftcllung folgt baraub, ba| bab ®ienftberhättnib, beffen gortbauer ber K l. behauptet, bib gu feiner noch ungekiffen red;tbkir{fam en fünftigen Sluflöfnng fortgefept neue ßeiftungb»

anfgruche erseugt. ©egen bie g u lä ffig fe it ber M ifte lin n g b lla g e nad; § 256 befielen m ithin leine Sebenlen.

©achlich hängt bie Cgntfcf). babon ab, ob fich &ie friftlofe

©ntlaffung beb KI. aub kie sig e m ©rnnbe nach § 626 S ® S . recht»

fertigt. ®enn nad) Slbf. 2 beb ermähnten § 13 kerben bie ge»

fefjlicben Seft. über bie friftlo fe Kunbigung burd) bie Sorfchr.

beb Slbf. 1 nicht berührt.

S)ab Sieb®. !ann n u r nachbrüfen, ob ein beftimmteb 6 r»

eignib ober ein beftimmteb S c h a lte n in jebem galle einen fol»

chen kichtigen ® runb biiben muh ober ihn in feinem galle bil»

ben lann. G rifft keber bab eine noch &nb anbere su, fo liegt bie S e antkortnng ber f^rage, ob bab ©reignib ober bab Serhalten unter, ben borl. llm fiänben einen kichtigen @runb ju r friftlofen Künbigung abgibt ober nicht, auf bem ber Dieb, berfchloffenen tatfächlichen ©ebiet. ®ab entbricht ber feftfteljenben Sifpr beb Di®., ber fiel; bab DiSlrb®. in ftänbiger Übung angefchloffen hat (DiSlrb®. 1, 1 0 8 nebft Slubführungen; 3, 2832) unb oft).

$ a b S ® . fiept eb nun alb erkiefen an, bah ber K l. in ben fa h re n 1928 bib 1930 alb bamaliger Schriftführer ber Ortb»

gruppe beb Dteicl)bbunbeb ber Kriegbbefd)äbigten u fk . in brei fä lle n fü r bie erfolgreiche © u rd p h ru n g bon Dientenangelegen»

betten Seträge bon 137, 50 unb 110 M J l angenommen ober gar geforbert hat. @b erachtet biefe Sergütungen alb „recht fyod)", ja alb „unberantkortlich hod)" unb beseiepnet bab Serpalten beb KL, obkopl ipm babei eine betrügerifepe $äufd;ung ber beteilig»

ten ißerfonen niept p r Saft falle, alb unfepön unb bebenllich.

berlennt auch nicC;t, bah eiae berartige gekinnfücptige Slnbnupung einer Diebenberbienftmöglicpteit geeignet fein fann, bie fofortige

© ntlaffung eineb im ftäbtifepen ©ienfte befinblicpen SlngefteKten gu rechtfertigen, ©b pält aber m it Dtüdficpt auf bie befonberen Umftänbe beb galleb folcpe, ben friegbbeftpäbigten K l. m it fo»

fertiger SBirfung brotlob maepenbe einfepneibenbe 2Rahnapme ber Sefl. fü r _ unberechtigt, fo fepr bab Serpalten beb KI. eb auep gerechtfertigt pätte, bei ber fp g ü rfS t. um bie 3 uf6 k m u n g p ferner Künbigung nacpgnfudjen. ©b ftellt babei feft, bah ber KL feinen © ienft ftetb einkanbfrei berrid;tet pat, bah auch fein auherbienftlitpeb Serpalten in ben Kreifen beb Diei^ibbunbeb niept 3 « 1. 3 n ber obigen ©ntfd). tauepen brei oerfepiebene Dtecptb»

fragen auf, öon benen eine bem materiellen Diedjte, gkei bem Srogefj»

red)t angepören. ®ie materieE»rechtliche betrifft bie SBicptigkeit ber

®rüitbe, bie eine friftlofe Künbigung rechtfertigen. SBenn pier bab S@. unter 3uftimmung be§ DiSlrb®. Bei ber SBertung ber konkreten gallumftanbe in Diückficpt giept, bap ben Serfeplungen beb Strbeit»

nepmerb (Slnnapme üon ©cpmiergelbern) ein fonft einkanbfreieb bienftlicpeb Serpalten gegenüberftepe; bap, alb fie ben Slrbeitgebern bekannt kurben, fcpoit Qüpre oerftricpeit karen; bap ber ®iertft=

oerpflicptete kein Seamter, fonbern ein ißribatangefteltter un5 j,je Serfucpung bei feinem kärglidjen Sopne befonberb grop gekefen fei;

bap p r 3eü beb Segepenö' ber Sflid)tkibrigkeiten keniger firenge Sfliiptauffaffungen alb peute gegolten patten, fo k irb man all btefen

©rmägungen opne meitereb beipfiiepten können. Slucp oon ben beiben Drojeffnalen fragen liegt bie eine oöüig k la r: ber nad) feiner Sieinnng p Ünred)t friftlob entlaffene Slngeftellte bepaugtet bie Un»

mirkfamkeit ber Künbigung unb bamit ben gortbeftanb beb Slrbeifb»

oertragb; er kann barunt fein Klagbegepreit niept auf „SSieberein»

ftellung", b. p. auf Slbfcplup eineb neuen ®ienftbertragb, fonbern nur auf geftftellung riepten, bap trop ber friftlofen Künbigung bab Slnftellungboerpältnib oon keiterem Seftanb fei. — SBiberffraicp pin»

gegen erkedtt bie Stntkort, bie bie anbere progeffuale grage in ber obigen ©ntfep. gefunben pat. @b panbelt fiep um bie Diacpürüfbarkeit beb kieptigen Künbigungbgrunbeb burep bie Dleüffnft. ®ab DiSlrb®.

hält hier an feiner unb beb Dl®, ftänbigen Dlfpr. feft, bap bie'grage beb kieptigen ©runbeb „an fiep“ eine Xatfrage fei nnb bap, bie

®atigkeit beb DleoDl. fiep auf bie Prüfung ber §rage gu befepränken

I)abe, ob, kie eb häufig aubgebrückt k irb , ein beftimrater Umftartb einen kieptigm ©runb „überhaupt" biiben könne; ob ber ©inn, ben bab ®efe| „allgemein" m it bem Segtiff beb kieptigen ©runbeb oerbinbe, ridjtig anfgefapt fei; ob ein beftimmteb §anbeln, eine be»

ftimmte ©igenfepaft, ein beftimmteb ©reignib „ in abstracto“ einen kieptigen ©runb p i fofortigen Sluflöfnng beb ®ienftberpältniffeb abgebe, ober, kie eb oben formuliert ift, „ein beftimmter Sorgang in jebem gatte einen kieptigen ©runb p r friftlofen Künbigung biiben küffe ober ipn in keinem gatte biiben könne". 3 n SBirklicpkeit paben ficp_ tro | biefer tpeoretifepen ©runbauffaffung bie einfeptägigen

©ntfep. oft fepr _ eingepenb m it ben ben kieptigen Künbtgungbgrunb aubmaepenben ©ingelurnftänben befapt, kie benit auep in bem obigen gatte bab DiSlrb®. fiep niept barauf befepränkt pat, gn prüfen, ob Slnnapme Oon ©cpmiergelbern „an fiep" ein ©runb gur friftlofen

©nttaffung fei, Jonbern bie Segteitumftänbe in ©rkagung gegogen pat,_ um beretkülm (Stärke ber Serfucpung, 3«tablauf ufk.) ben SSerfeptungen ber ipnen fonft kopl gukommenbe ©parakter eineb kid)»

tigen Künbigungbgrunbeb abgufptedjen fei. SRicptigerkeife gibt eb beim auep keine/ ©reigniffe, oon benen fiep fagen ließe, bap fie ftetb ober bap fie nie^ alb kieptige Kunbignngbgrünbe angufepen feien;

eine bloße Urtpöfiicpkeit kann möglidjerkeife unb ein ®iebftapl (man benke an tätige Diene) branept niept notkenbigerkeife ein kieptiger Künbtgungbgrunb git fein; ein Sorkommnib k irb gum kieptigen Künbigungbgrunb immer nur oermöge feineb gefamten DJlilienb unb eb ift barum unmöglich Künbigungbgrünbe „ in abstracto“ unb

*) S3B. 1928, 2930. 2) QSB. 1929, 2174.

Stedjtfaredjung 2277

63. g a lirg . 1934 § e ft 36/37

allgemein berurtcilt Worben ift, unb baß bic ihm botgeWorfenen außerbicnftlicpctt Verfehlungen jahrelang äurüdltegen. VefonberS erwägt eS ferner, bah ber H l. n u r eine befcheibene Stellung int ftäbtifchen ® ienft eingenommen hot unb n u r nach bem SNaßftab einfacher Tagelöhner entlohnt Worben ift. ®abet bleibt baS V ® . auf tatfädjlichem ©ebiet. Ob ber HL, Wenn er ftä) Ijeute gleiche außerbtenftlicpe Verfehlungen pfchulben iommen liehe, zumal bei ber m it ber nationalen Erhebung toieber allgemein gur ©eltung geiommenen ftrengen Sßflicptauffaffung noch im öffentlichen Tienfte ber V e il, beiaffen Werben iönnte, bebarf ieiner Erörte»

rung. gebenfalls Iaht fich aus StecptSgrünben nichts bagegen ein»

toenben, bah baS 33®. bie SdjWere ber bereits in ben gaprett 1928— 1930 begangenen Verfehlungen beS H l. nach ben Slnfdjau»

ungen ber bamaligen unb nicht ber heutigen Seit beuteffen pat.

g m übrigen macht bie SRcb. bem V ® . p Unrecht ben V o rw u rf einer unberechtigten Unterfcpetbuttg ztoifchen ben Slnforberungen an baS außerbtenftliche Verhalten bon ftäbtifchen Stngeftellten, je nachbem biefe ®ienfte einfacherer ober höherer Strt p leiften hätten. ®aS V ® . macht folgen Unterfdjieb überhaupt nicht, fon»

bent unterfdjeibet zbüfepen Trägern einer StmtSftellung, fü r bie baS Veamtenred)t gilt, unb- Slrbeitnepmcru auf /prtbaibtenftber»

trag. Töemt eS baS außerbienftlidje Verhalten eines nodj b a p ge»

rin g bezahlten ftäbtifchen SlrbeitnehmerS m ilber beurteilt als baS eines ftäbtifchen Veamten, fo ift öicS auch nach heutiger ftren»

gerer ^flichtauffaffung rechtlich nicht p beanftanben.

(JRSlrb®., Uct. 0. 16. 9Kai 1934, RAG 62/34. — g ra n lfu rt a. D.)

*

* * 2 V e b e u t u n g ber g o r m b o r f d p n f t e n f ü r bie T i e n f t »

» e r t r a g e jtutfc£)ert H r a n i e t t i a f f e n unb V e r t r a u e n s ä r z t e n nad; § 369b 316f. 4 3tV D . i. b. g a f f . ö. 14. gal t. 1932 (V E V l.I, 19) unb ben h i er S rt er gangenen V e f t i n t m u n g e n beS StVerfSt. f )

® ie brei berilagten Hranlenfaffen ftcHten ben H l. b. 1. Slug.

1931 ab als gemeinfdjaftlichen hauptamtlichen Vertrauensarzt an.

Oie Parteien legten bie Vebingungen ber StnfteHung am 28. Sipril 1932 in einem fcpriftltchett Vertrage nieber.

Sluf Slnorbnung beS fü r ben Vab/Dtbg. befteilten HontntiffarS beS /Reichs tourben im g tü h ja h t 1933 alle m it Vertrauensärzten ber H ranieniaffen gefcploffenett Verträge auf ihre Übereinftimmung m it ben fü r ihren Slbfcpluß bont 9lVerfSl. getroffenen Veft. b.

23. Oez- 1930 i. b. gaff. b. 18. g u li 1932 burcl) bie OVerfSt. ge»

p rü ft unb, ba fich überall Slnftänbe ergaben, fämtlich zum gWede ber /Neuregelung geiünbigt. So iünbigten bie V e il, ben Vertrag m it bem H l. auf SlnWetfung beS OVerfSt. am 11. SOiai 1933 z«

bem nächften bertraglid) zuläffigen Term in, bem 30. Sept. 1933.

Oie bann zbnfdjen ben Parteien über bie /Neuregelung beS VertragSberhältniffeS erzielte Einigung fanb fchlteßltcp ihren /Nie»

folche „ in concreto“ ju unterfcheiben (lote benn auch bie §§ 71, 72

¡¡?®S. fich bei ber Stufgählung »on roidjtigen HünbigungSgtunben beS Oorfichtigen gufapeS bebienen: „foferit nicht befonbere llmftänbe eine anbere Veurteilung red)tfertigen“ ) ; T a t fragen ftnb nur bie baS SNilteu auSmacpenben: ©inzelumftänbe; ob beten Summe einen mich»

tigen SünbigungSgtnnb abgibt, ift eine 91 edj ts frage unb bie Ve»

antioortung biefer grage ift ® e f e p e § anmenbüng unb iljre falfdje Veantmortung ift eine retiifible ©efejjeS ö e r l e | u n g. gd) pabe hierauf fd)Dn öfters hingemiefen unb möchte m ir, um Einzelheiten nicht toteberholen ju müffen, erlauben, auf früher ®efagte§ zu »er»

tueifen (»gl. m e i n Stecht beS feaufmännifdjen VerfonalS: EtjrenBergS

§bb. beS hanbclSredjtS II, 712; unb meine Sinnt, in g28. 1919, 504; 1921, 744; 1925, 945; bazu auch D o b e r m a n n : gSB. 1928, 1464). Eine attbere gtage ift es, ob eS fich nicht de lege ferenda empfehle, ber 9lebgnft. im gntereffc ihrer Sntlaftung bie Stad)»

Prüfung ber SBicptigltett eines SünbigungSgrunbeS zu entziehen. Ta, wie gejagt, hier kaum je eilt galt bem anbereit gleicht, bie ©orge für eine einheitliche 9tfpr. infolgebcffen ftarh in ben hmtergrunb tritt, fo bürfte »ieleS für eine /Bejahung jener grage fpredjen. Tie Tinge liegen hier ähnlich, wie bet bet fdjulbijaften Ehezerrüttung beS

§ 1568 V© V ., too feit ber StotVD. »om gapre 1932 bie 9te». an bie guläffigfeeitSerhlatmtg beS D £® . gebmtbeu ift. Sluch gegen bie richterliche VertragSinterpretation, n>o baS 9t®. mit ähnlichen un»

haltbaren Untetfdjeibungen, mie beim wichtigen SünbigungSgrunb operiert, follte man baS 9techtSmittel ber 9te». tn gleicher SBetfe ein»

fdjtänltett unb nur ba beliebig freigeben, roo es fich UIlt „ Sill»

gemeine ®ef(häft§bebingnngen“ ober „Tppifche Vertraggütaufelu“ ' hanbelt, tnie fie etwa im Vank», ©pebitionS» unb VerfidjetungS»

getoerbe ü b li^ finb (bazu m e i n e 2lnm. in gSB. 1927, 1205, 2573;

1933, 2203).

Vrof. Dr. T i | e , Vetlin.

Stt 2. S>« Erleichterung beS VerftänbniffeS ber Entfd). ift es btelletd;t nicht unangebradjt, einen §tutoetS barattf borauS»

Zufchicfen, bafe Ä a f f e n a r z t unb V e r t r a u e n s a r z t im

berfdjiag in einem Vertragsentw urf, ber bem OVerfSt. p r ißrü»

fung zugiug. ® a rin Würbe baS ©ehalt beS H l. anftatt Wie im ge»

iünbigten Vertrage rach ber 9. n u r nach ber 5. Stufe ber Vefol»

bungSgruppe 2 a beuteffen, tut übrigen m it fü r ben 9ted)tSftrett unWefentliehen geringen Sinberungen ber gefamte In h a lt ber alten VeriragSuriuttbe Wörtlich übernommen uttb ber Veginn fü r baS neue VertragSberhältniS auf ben 1. $ u n i 1933 beftimmt. ®er Hl.

erhielt nunmehr b. 1. Q u u i 1933 ab n u r bas herabgefejjie ®el)alt m it monatlich 553 ¿HJL. $ u einer unterfchriftlichen Vollziehung beS Zurüdgefaubten Vertragsentw urfs fant es nicht.

31m 21. Q u li 1933 fanb nämlich gegen ben H l. eine Hunb»

gebung erregter Haffenmitgtieber ftatt, Por benen bie Volizei ihn burch Inhaftna hm e fd)ii|en mufete. Seitbem hat er feine Haffen»

tä tig le it nicht mehr auSgeübt unb, Wte bie V e il, unter §tnWei§

auf fein Schreiben b. 11. Slug. 1933 an ben 9ietd)Siommtffar fü r bte babtfehen Hranieniaffeu behaupten, felbft bie Unmögltchiett einer Weiteren Vefchäftigung eingefepen unb zugegeben. Es lam zu Verhanblungett m it ipm, bte jeboep zu ieiner Einigung führten.

®lei<hWohI führten bie V e il, fü r bte Seit P. 1. Slug. 1933 ab bie Hürzung beS ®ehaliS um monatlich 96,14 ¿R ,Ji aus. gerner iün»

bigten fie ihm unter bem 18. Slug. 1933 zum 31. ®ez. 1933 m it bem ^ufap , baß bte Slufhebung ber hauptamtltdjcn Vertrauens»

arztftelle lebtglid) aus Sparmaßnahmen erfolge, unb unter SBürbt»

gung feiner bisherigen nupbringenben T ä tig ie it, Wobei fie ihm bie gortzahfung eines um 20 % gelüsten ©ehaltS btS zum gap»

rcSenbc gitfic^ertcn.

®te Hlageanfprüche, Wetdje bie bon ben V e il, in ben 2Ro»

naten Sluguft unb September 1930 einbehaltenen ®ei)attsbeträge bon je 96,14 31 J l betreffen, ftammen ztbar aus einer 3 e it/ in ber nach Vepauptung beS H l. ein neues VertragSberhältniS ber

^Parteien fepon unb ip r uriprünglicpeS niept mepr gegolten paben fori. Vei ihnen fpielt jebod) ber S tre it, ob ber behauptete neue

® ienftbertrag pftanbe geiommett ift unb ben alten b. 1. g u n i 1933 ab, abgelöft Ijat, ieine SRolle. ®enn ber H l. berlangt nur baS burd) ben angeblichen neuen Vertrag perabgefepte ®epalt unb Wehrt fiep iebigltcp bagegen, bafj ipm bie V e il, bon biefem

®epalt noep einen Weiteren Slbzug bon 20 % gemacht pat. gerner befinbet ftd) bie VertragSbefttmmung beS § 16, aus ber bte V e il, ein 9ted)t zu biefem Slbzug perleiten, in ber alten unb in ber neuen VertragSuriunbe. Sie bermag ben Slbzug niept zu rechtfertigen.

§16 läßt eine §erabfepung ber ®ienftbezüge beS Vertrauensarztes bis auf bie § ä lfte tm g a fi einer borläuftgen ®ienftentpebung zu, Wenn erijeblicije Slnftänbe gegen bie ®tenftauSiibung beS SlrzteS borltegett uttb bei einer Weiteren ®ienftauSübung eine Sdjäbi»

gung ber Haffe gu befürd)ten ift. ® er Hl. ift jeboep Weber beS

®ienfteS entpoben, noep finb Slnftänbe gegen feine ®ienftauSübnng feftgeftellt Worbett. Vielm ehr foll bie gegen ipn am 21. g u li 1933 Zum SluSbrud) gefommene Erregung bon Haffenmitgliebern gerabe 9tecpt ber fogialert Hranienberficherung niept WefenSgletcp ftnb.

gener hat bte Haffeniranfen ärztlich zu bchanbeln; um feine g tg n r ra n it fief) baS üftepweri ber iaffenärztlicpen SRecptSberhältniffe. ® er Vertrauensarzt ift bazu ba, bie SlrbeitSunfäpigfeit beS Verfidjer»

ten (VorauSfepung fü r ben Slnfprucp auf Hraniengelb!) unb bie Ver»

orbnung bon VerficperungSleiftungen (burd) ben bepanbelnben Haf»

fenarzt) in ben erforberlidjen gällen ttad)zuprüfen. §im zn Wirb er bon ber Hranieitiaffe angeftellt, uttb zu foidjer SlnftcHung ift bte Haffe berpfüchtet (§ 369 b 9tVO .). g n bie Vepanblung be§ Haffen»

arzteS barf ber Vertrauensarzt rtiept etngretfen; er pat jenem gegenüber aber eine geWtffe H ontro llfu n itio n . Ilm nach ber 9teu»

orbnung ber iaffenärztlicpen tRecpiSbeziepungen aucp.in baS Ver»

öauenSärzteWefen eine beffere O rbnung zu bringen, pat bie ® iit»

V D . beS 9 tV r üf. b. 26. g u li 1930 baS 9tVerfSt. ermäd)tigt, als /RecptSberorbnung „V eft. fü r bie SlttSWapl ber Vertrauensärzte, fü r ben VertragSinpalt unb fiir bie Sicherung ber Unabhängig»

ie it" (gegenüber Haffeubüroiratic unb ärztlichen gntereffenber»

tretungen) zu erlaffen, g n ber Entfcp. ftellt baS StSlrb®. zunäepft Har, baß bie hierm it bem iRVerfSt. eingeräumte tRecptSfepungS»

ntacpt and) bte Siegelung beS SlbfcpluffeS unb ber gorm beS Ver»

tranenSarztbertrageS umfd)lteßt. § ie rtn ift ipm beizuftimmen; ben

©rünben ift nicptS hinzuzufügen. Ebenfo tr ifft eS git, bafj ein ber borgefepriebenen („gefepiiepen") S d ;riftfo rm ermangelnber Ver»

trag zWifcpen einer Hranfeniaffe unb einem Sitzt, ber ip r ber»

trauenSärztlicpe ®ienfte leiften foll, nid)tig ift. § te r Wäre aller»

bingS ein Sd/Wanien mögltd) geWefen, ob nid;t — apnlicp Wie bieS früher bei tarifbertraglid; borgefepriebener S cpriftform fü r SlrbeitSberträge angenommen Würbe unb _ auch heute nod) an»

genommen Werben rnufj, Wenn eine Tariforbnung Scpriftform borfepreiben follte — bet /Nichtbeachtung ber fü r ben Sonbertpp borgefdjriebenen gorm ein SlrbeitS» (®ienft») Vertrag bes allge»

meinen 9tecptS W irffam zuftanbe lomme. gnbeffen liegt in § 369 b 31VO. i. Verb. nt. ben Veft. beS 9lVerfSl. eine etfehopfenbe SRegcluttg fü r bertraueuSärztlidje Verträge bor, unb bte gutaf»

fung anberer Verträge nach Bern ©runbfap ber VertragSfreihett

^edjtfptecljung [¿ u riftifcp e SBocfjettfcijrift

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auf eine befonberg getoiffenpafte unb ftrenge (Erfüllung feiner Sienftpfücpten gurüdgufüpren fein.

S ie ©orgänge beg 21. ¿ u li 1933 iönnen aber in anberer 'Slicpütng redjtlicpe ©ebeutmtg paben. 28ar ber m it ben ©or»

gangen eingetretene ¿uftanb niept bloß borübergepenber SIrt, fon»

bern tourbe bie ärgtlidje 5£ätig!eit beg ß l. burd) bie ©orgänge, ingbef. burcp eine allgemeine Steigerung ber ßaffenmitglieber, fiel) bon ipm noep unterfuepen gu laffen, toenn and) opne fein ©er»

fepuiben fü r eine niept n u r berpältnigmäßig unerpeblidje ¿eit, fon»

bern bauernb ober boep fü r nid)t abfeßbare ober längere ¿eit lapmgelegi, fo iontutt bie Slntoenbung beg § 323 33-®S8. in ¿rage.

Stacp biefer ©cfepegbeftimmuiig berlicrt ber, bent bie aug einem gegenfeitigen Vertrage obliegcnbe Seiftung infolge eineg bon lei»

item SSertragStcil 31t bertretenben Umfiattbcg unmöglich toirb, ben Shtfprncp auf bie ©egenleiftung. Sag ©erpaltcn unb ©orgepen ber © eil. gegenüber beut ß l. fdjeint nun gerabe baburcl; befttmmt loorbett ju fein, baff fie ipm bag bolle ©epalt toeitergaplen foEtcn, ohne noep bie bolle bertragiiepe ©egenleiftung bon ipm erlangen 31t iönnen. ©ine (Sntfcp. ift 3. ¿. noch niept möglich, ba ber Jat»

riepter bie hier erforberiiepen tatfäcplicpen ¿eftfteEitngen bisher niefjt getroffen bat.

Untgeleprt fdjeibet bie Slntoenbung beg § 323 © ©© . fü r bie toeiteren auf ©eriraggerfüEmtg gerichteten ßlageanfprücpe aug ben Sfflonaten Oltober, Stooember, Segetnber 1933 aug, toerat bag am 11. ffltai auf ben 30. Sept. 1933 gelitnbigte alte ©ertraggber»

pälütig b. 1. ¿ u n i 1933 ab nicht burcp ein neue§ erfept toorbett ift, bag erft m it bem 31. Seg. 1933 geenbigt bat- § ic r toirb toefentlicp, ob bag botn ß l. behauptete neue ©ertraggberpältnig, beffen fcbriftlicb niebergelegte ©eft. bie Parteien b. 1. ¿ u n i 1933 ab burd; ¿aplttng uni, oorbepaltlofe Sinnabme beg barin perab»

gefeiten ©epaltg tatfäcbiicb angetoenbet haben, in Söirllicpleit gar nicht recptgtoirlfam guftanbe gelommen ift. S ie © eil. toenben ein, baß ber fc£>riftlici;e ©ertraggenttourf nicht itnterfdjrieben toorbett ift. Sag ©@. bat angenommen, bah bie bon ben ©arteien bor»

gefepene Stieberfcprift ber ©ebingungen be§ neuen ©ertrageg le»

biglicp ©etoeig3tocden bienen follte, unb bat begpalb ber Sticht»

boflgiepung beg ©ertraggenttourfeg feine ba§ ¿uftanbeiontuieit beg

©ertrageg pütbentbe ©ebeutung beigemeffen. @g bat babei aber folgenbeg überfepen.

S ie © O . beg St©räf. b. 26. ¿ u li 1930 über bie ©ebebung finartgieller, toirtfebaftiieber unb foäiakr Stotftänbe (3t@©l. I, 311) bat im Stbfcbn.4 S ite l 2 SIrt. 1 Str. 48 bem § 368 3t©£). einen Stbfa| 2 äugefügt, ber bie ©egiepmtgen ätoifiben ßranfeniaffen ttttb Strgten regelt. Stach beffen Str. 2 Unterabf. 5, bie Bei ber auf

© runb ber 3tot© D . b. 8. Se3- 1931 erfolgten Steufaffung ber

§§ 368 big 373 S t© 0. unberänbert in ben § 369 b Stbf. 4 über»

gegangen ift, erläßt bag Sl©er[Sl. ,,©eft. fü r bie Slu&toapl ber

©ertrauengärgte fü r ben © ertragginpalt unb fü r bie Sicherung ber Unabpängigieit". @oId;e ©eft. fittb augtoeiglicp beg Steicpg»

angeigerg unter bem 23. Se3- 1930 ergangen unb unter bem 18. ¿ u li 1932 neu gefaßt tooröen (abgebr. in f ö e i n e m a t t n , ßaffenarätreebt, 2. Stuft. ©. 197 ff. unb 3. Stuft. ©. 169 ff.). Sb*

Slbfcpnitt B betrifft bie hauptamtlichen ©ertrauengärgte ttttb fepreibt in feinem m it „© e rtra g g in b a lt" itberfepriebenen llnterabfchn. I I im

§ 10 beiber Raffungen bor, baß ber ßaffcnborftanb m it betn ge»

toäbtten Siegt einen fctjriftiidpcn ©ertrag über bie Stnftettung alg

©ertrauengargt 31t fcijiiefjen bat. SBörtiicp genommen gehört frei»

lieh bie ©ertraggform nicht gum © ertragginbalt, beffen Siegelung bem 3t©erfSt. burch bie © O . b. 26. ¿ u li 1930 aufgetragen toar;

boeb toirb folcljc Stugtegung ber m it ber © O . berfotgten Slbficpt

boeb toirb folcljc Stugtegung ber m it ber © O . berfotgten Slbficpt

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