• Nie Znaleziono Wyników

Ed. D o n ath und G. U lric h , Die chemische Industrie Österreich-Ungarns und der Krieg. Abhandlung über die augenblickliche Lage in der chemischen Industrie Österreich-Ungarns. (Chem.-Ztg. 39. 505—7. 7/7. u. 526—28. 14/7. Brünn.) Jü n g.

0. B a u e r und E. W e tz e l, Versuche über das Kosten von Eisen in nach dem Permutitverfahren enthärtetem Wasser, sowie über Mittel zur Verhinderung des Kost- angriffes. Als Versuchsflüssigkeiten diente 1. Leitungswasser des Amts u. 2. Leitungs­

wasser, das nach dem Permutitverfahren enthärtet wurde; beide Wässer enthielten in je 1 Liter:

1. 2.

Si02 ...• . 15 mg U mg

Fe30 3 und A1.0S . . . Spuren Spuren

CaO . . . . 98 mg 0

MgO _ ...

C02 (einfach gebunden) .

10 „ 4 mg

81 „ 121 „

LOj (frei und halb g e b u n d e n ) ... 111 „ 78 mg (halb gebund.) s o 3 ... 28 „ 28 mg

CI . . . 34 „ 36 „

KjO und Na.30 . . . . 58 „ ( KjO : 21 mg

\ NaaO : 213 mg Gesamtrückstand, bei 125° getrocknet . . . 307 „ 419 mg Gesamthärte (deutsche Härtegrade) . . . . 11,2 0,6 Bleibende H ärte (deutsche Härtegrade) . . . 0,9 — fcauerstoffgehalt bei etwa - [-2 0 °... 9,1 mg 9,0 mg

- 5 0 ° ... 8,6 „ 8,7 „ [-80°... 6,8 „ 7,5 „ Zu den Verss. wurden allseitig blank geschmirgelte und gewogene Gußeisen- und Flußeisenplättchen (Abmessungen der ersteren: 45 X 30 X 2 mm, der letzteren 45 X 30 X 0,75 mm) verwendet folgender Zus. (%):

Gesamtkohlenatoff durcbgefülirt, je in 2 verschiedenen Versuchsanordnungen, derart, daß während der jedesmal 25-tägigen Versuchsdauer in dem einen Falle die W ässer werktäglich erneuert, im anderen während der ganzen Versuchsdauer nicht erneuert wurden.

Die gewogenen Eisenplättchen wurden jedes für sich in zylindrische GlaBgefäße, in denen sich je etwa 330 ccm Versuchswasser befanden, eingehängt. Nach Ab­

lauf des Vers. wurden die Plättchen herausgenommen, von anhaftendem Roste ge­

reinigt, getrocknet u. zurückgewogen. Der Gewichtsverlust gibt ein Maß für den erfolgten Rostangriff. Für die bei 50 und SO’ auszuführenden Verss. wurden die zylindrischen Gefäße mit Rückflußkühlern versehen und in Wasser- oder Glycerin­

bäder eingesetzt, in denen sie werktäglich etwa 7 Stdn. lang auf 50 oder 80° er­

hitzt wurden.

Die Ergebnisse der Verss. sind: a) bei t ä g l i c h e r E r n e u e r u n g d e s V e r­

s u c h s w a s s e r s . Bei Zimmertemp. bestehen zwischen Gußeisen u. Flußeisen und zwischen den beiden Versuchswässern keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der Menge des gebildeten Rostes; an Mittelwerten für die Gewichtsabnahme der dem bei höheren Wärmegraden gesteigerten Lösungsvermögen des enthärteten W.

für O im Vergleich mit dem nicht enthärteten W asser beruhen, da nach früheren Unterss. (vgl. He y n und Ba u e r, Mitt. K. Materialprüfgs.-Amt Groß-Lichterfelde W est 28. 62; C. 1910. I. 1653) die Sauerstoffkonzentration von wesentlichem Ein­

flüsse auf den Rostangriff ist. Der Unterschied im Angriff ist bei Flußeisen größer als bei Gußeisen. Als mittlere Gewichtsabnahme der Plättchen wurde gefunden bei:

bei etwa 50° bei höheren Tempp. trotz geringeren Sauerstoffgehaltes der W ässer der Angriff stärker war als bei Zimmertemp., erklärt sieh aus der bei höherer Temperatur

ge-steigerten „Rostgeschwindigkeit“ des Eisens in W. und wss. Lsgg. (vgl. He y n und Ba u e r 1. c.).

V e r s u c h e , d u r c h N a t r i u m s u l f i t z u s a t z zum W a s s e r d e n R o s t a n g r i f f zu v e r r in g e r n . Es wurde zunächst geprüft, ob die Rk. Na2SOs -f- 0 = Na2S04 quantitativ verläuft, wobei sich zeigte, daß die Reaktionsgeschwindigkeit wesent­

lich abhängig ist von T em p . und der B e s c h a f f e n h e it de3 W. Es waren bei d e s t i l l i e r t e m W. sofort nach Zusatz der t h e o r e t i s c h e n Menge Sulfit bei 20°

etwa 33%, bei 50° etwa 90% (nach etwa 1 Stde. 100%) und bei 80° gegen 100%

Sulfit, also auch des gel. O, verbraucht. Bei L e i t u n g s w a s s e r waren selbst nach 170 Stdn. bei Zimmertemp. noch etwa 40% Sulfit vorhanden. Bei mit Permutit e n t h ä r t e t e m L e i t u n g s w a s s e r war selbst nach 150 Stdn. bei Zimmertemp. die Rk. noch nicht völlig zu Ende, bei 50° waren nach 2 Stdn. etwa 90%, bei 80° nach V* Stde. 100% des Sulfits verbraucht. Beschleunigt wird die Rk., wenn statt der theoretischen Menge die doppelte Menge Sulfit verwendet wird, sowie bei Ggw.

von Spuren von Cu-Salzen. — Die v e r g le ic h e n d e n R o s tv e r s s . wurden ausge­

führt mit Lsgg. von Na2S 0 3 in mit Permutit enthärtetem Leitungswasser des Amtes, und zwar a) unter Luftzutritt bei Zimmertemp., b) unter Luftabschluß bei Zimmer­

temp., bei etwa 50° und etwa 80° und c) unter hohem Drucke (20 Atm.). Ver­

wendet wurden nur die Plußeisenplättchen. Zu a) ergab sich [g Na2S03-7 aq in 1 1 Lsg. 0,01 bis etwa 506 (kaltgesättigte Lsg.)], daß Eisen in dem sulfithaltigen W.

n ic h t rostet, daß aber der Rostschutz des Sulfits nur so lange w ährt, als noch nennenswerte Mengen Sulfit vorhanden sind; sobald das Sulfit durch den O in Sulfat verwandelt ist, beginnt der Rostangriff, da Na2S 0 4 nach He y n und Ba u e r

(1. c.) keinen Rostschutz gewährt. Zu b) ergab sich (gN a2SOs -7 a q in 1 1 Lsg.

0,0675—0,2701), daß Eisen in Sulfitlsg. nicht rostet, sofern aller gel. O durch Sulfit gebunden ist. Zu c) ergab sich (13,5 g Na2S 0 3-7 aq in 1 1 Lsg.), daß kein Rost­

angriff erfolgt war. (Mitt. K. Materialprüfgs.-Amt Groß-Lichterfelde W est 33.

1— 29. Abt. 4. [Metallographie].) Rü h l e.

Je n c k e l, Fett aus Klärschlamm und die Beseitigung der Rückstände. Im An­

schluß an die Mitteilung von Be c h h o l d (Chem.-Ztg. 39. 283; C. 1915. I. 1233) berichtet der Vf. über die Kasseler Klärschlammverwertungsanlage. Das Verf., nach dem dort gearbeitet wurde, bezweckte, den Klärschlamm auf streufähigen Stick­

stoffdünger und auf technisch verwendbares F ett zu verarbeiten. Das Ergebnis war aber ein vollständiger Mißerfolg. Der W ert des erhaltenen Düngers war außerordentlich gering, und die erhaltene M. konnte nur als Klärbeckentorfstreu Verwendung finden. Das bei der Benzineitraktion gewonnene Fett konnte nach der Reinigung und Oxydation mit H2S 0 4 in ein geruchloses, hellgelbes F ett über­

geführt werden, dem Stearin in reichlichen Mengen abgepreßt werden konnte. Es verblieb „Olein, dest.“ mit einem allerdings schwankenden Gehalt an Unverseif- barem, das die Qualität entsprechend beeinflußt. Die Hauptschwierigkeit, die der Klärbeckenschlamm bietet, ist, daß er von seinem Hauptbestandteil, dem W., so schwer zu trennen ist. (Chem.-Ztg. 39. 492—93. 30/6. [Mai.] Groß-Sottrum.) Ju n g.

R o b e rt Cohn, Die Gewinnung von Fett aus Abwässer schlämm. (Vgl. H. Be c h- Ho l ü, Chem.-Ztg. 39. 283; C. 1915. I. 1233.) Vf. schildert die Ergebnisse des BECHHOLUschen Verf. zur Verwertung des städtischen Abwässerschlammes u. teilt mit, daß die Versuchsanlage Elberfeld-Buchenhofen aus 1 cbm, bezw. 1000 kg nassem Klärschlamm 14 kg Rohfett, 132 kg entfetteten Schlamm mit 50% W. und aus letzterem entweder (bei seiner Verwendung als Dünger) 2,11 kg N, oder (nach dem Verbrennen) 23 kg Schlacke gewinnt. Diese Zahlen entsprechen hei der in Aus­

sicht genommenen großen Anlage für Elberfeld-Barmen pro Jahr 12^7,50 Tonnen

XIX. 2. 35

Rohfett, 12045,00 Tonnen entfetteten Schlamm mit 50% W., 192,50 Tonnen N und 2098,70 Tonnen Schlacke. (Pharmaz. Ztg. 60. 424—25. 30/6. Berlin W. 15.)

Dü s t e r b e h n. H. B n rch artz, Die Eigenschaften von Portlandzementen, Eisenportlandzementen, Hochofenzementen und anderen hydraulischen Bindestoffen. (Vgl. Mitt. K. Material- prüfgs.-Amt G-roß-Lichterfelde W est 32. 5; C. 1914. II. 91.) Zusammenstellung der Prüfungsergebnisse von im Jahre 1913 nach den Normen vom Dezember 1909 untersuchten 101 (27) Portlandzementen, 22 (18) Eisenportlandzementen, 27 (4) Hoch­

ofenzementen und 20 (14) anderen hydraulischen Bindestoffen. Die in Klammern beigegebenen Zahlen zeigen die Zahl der auf chemische Zus. untersuchten Proben.

Die chemische Zus. der untersuchten Portlandzemeute entspricht im wesentlichen der Zus. der im Jahre 1912 untersuchten (vgl. 1. C.). Der h y d r a u l i s c h e M odul betrug bei:

höchster geringster W ert

P o rtla n d z e m e n t... 2,34 1,93 E ise n p o rtlan d zem en t... 1,96 1,34

Hochofenzement 1,26 0,90

andere hydraulische B indestoffe... 2,59 1,33 Der Gehalt an MgO erreichte bei keinem Portlandzemente den nach den Normen zulässigen Höchstbetrag von 5%;. der beobachtete Höchstbetrag an MgO war 2,67% (5,25%). Ein Portlandzement überschritt mit 2,58% (3,73%) S08 den daran zulässigen Höchstgehalt von 2,50% um ein geringes. Der Gehalt an Un­

löslichem betrug in einem Falle 3,84% (3,52%), in allen anderen erheblich weniger oder Null. Die in Klammer befindlichen W erte sind die im Laboratorium des Vereins deutscher Portlandzementfabrikanten, Karlshorst, im Jahre 1913 gefundenen entsprechenden W erte (vgl. auch Vf., Mitt. K. Materialprüfgs.-Amt Groß-Lichter- felde W est 32. 474; C. 1915. I. 811). (Mitt. K. Materialprüfgs.-Amt Groß-Liehter- felde W est 33. 34—72. Abt. 2. [Baumaterialprüfung].) Rü h l e.

W . M ü ller, Beitrag zur Erkenntnis des Einflusses der Glühdauer a u f die E r­

weichung verschieden stark gereckter Leitungsbronze. In Ergänzung einer techno­

logischen Studie über die Wrkg. des Reckens und Glühens auf Kupfer u. Bronze unter besonderer Berücksichtigung der Zerreißversuchsdauer (vgl. Forschungshefte des Vereins Deutscher Ingenieure) untersuchte Vf. die Wrkg. der Glühdauer auf die Erweichung „harter“ Drähte von Magniumbronze (durch Best. der Festigkeit in Abhängigkeit von Glühdauer und Reckgrad), sowie auf die Kugeldruckhärte und die Struktur. Mit dem Grade des Ausglühens nimmt die Festigkeit zunächst langsam, dann plötzlich schneller und endlich wieder allmählicher ab. Der erste langsame Festigkeitsabfall beginnt mit dem Stadium der Kornunterteilung des ge­

reckten Materials; mit dem Ende dieser Kornzerkleinerung beginnt die sogenannte Rekrystallisation; hier hat der Festigkeitsabfall nahezu sein Maximum erreicht und ändert sich dann nur noch in geringem Maße. Bei gleicher Temp. und gleicher Glühdauer ist im allgemeinen der prozentuale Festigkeitsabfall um so größer, je stärker das Material vorgereckt war. Bezüglich der weiteren Einzelheiten muß auf die Tabellen, Diagramme und Photogramme des Originals verwiesen werden.

(Metall u. Erz, Neue Folge der „Metallurgie“ 12. 213—20. 8/6. Braunschweig. Teehn.

Hochschule.) Gr o s c h u f f.

L. G. R ad cliffe und C. W . P a lm e r, Die Kennzahlen der Fettsäuren von sul- foniertem Fischöl. Das verwendete nicht sulfonierte Fischöl (cod oil) war braun;

D.13-5 0,931, VZ. 163,3, SZ. 17,6 (entsprechend 8,9% freier Fettsäure als Ölsäure Wassertrockenschrank ein klares Öl. Die Kennzahlen der Fettsäuren des ursprüng­

lichen (a) und des sulfonierten (b) Öles waren: die Abhängigkeit der beim Bedrucken und Fixieren der Küpenfarbstoffe durch

35*

Z tg . 26. 73—74. 15/3.) Sc h ö n f e l d. M a x im ilia n Toch, Farbträger als Rostschutzmittel. (Journ. of Ind. and Engin.

Chem. 7. 5 1 0 -1 4 . Juni. — C. 1915. II. 445.) Rü h l e. C. Jfiicolesco-Ottin, Chemisch-technische Untersuchung des Asphalts von Matitza.

Der Asphalt ist dunkel gefärbt, matt, kompakt u. entwickelt einen eigentümlichen Geruch. Die M. ist brüchig und fühlt sich ölig an; der Bruch zeigt spuren weise Krystallstruktur. Die M. scheint von rein bituminöser Beschaffenheit zu sein; er­

weicht in der Wärme. Der Chlf.-Extrakt betrug durchschnittlich 29,91%- Die fraktionierte Extraktion mit A., darauf mit Ä. und zuletzt mit Chlf. ergab folgende W erte: mit A. 6,5%, mit Ä. 10,3%, mit Chlf. 12,3% — zusammen 29,2% 1. Bitumen.

PAe. (bis 150°) extrahiert 28,35%- Die wichtigsten Untersuchungsergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle vereinigt:

Bitumen 7o c 7o H % s 7o N % o JZ. VZ.

Extrahiert mit A... 82,75 10,66 0,57 0,94 5,08 19,15 85,17 Extrahiert mit A... 82,52 10,57 0,82 0,88 5,21 17,28 59,03 Extrahiert mit Chlf. . . . . 79,85 10,34 0,93 0,86 8,02 25,03 107,60 C hlf.-Extrakt... 81,12 10,45 0,79 0,88 6,76 19,62 86,36

Acidität Erweichungs­ Tropf­

Bitumen — -—---. D. punkt punkt

A. Chlf. total 0 0

Extrahiert mit A... 13,03 1,03 14,06 1,0100 3 0 -3 5 42— 45 Extrahiert mit A. . . . . . 21,57 4,35 25,92 1,0715 89—92 110-115 Extrahiert mit Chlf. . . . . 17,44 3,10 20,57 1,1520 155 170—180 Chlf.-Extrakt ... 17,41 3,60 21,01 1,0851 7 8 -8 1 97—99

Der C- und H-Gehalt ist von der Löslichkeit abhängig; die 11. Teile enthalten die größten Mengen C und H. Der S- und O-Gehalt nimmt mit abnehmender Löslichkeit zu. Das Prod. ist durch niedrigen S-Gehalt gekennzeichnet. Aus der Jodzahl folgt, daß der Gehalt an ungesättigten KW-stoffen niedrig sein muß. Die DD. und die Erweichungspunkte verhalten sich umgekehrt wie die Tropfpunkte.

Nach den Konstanten handelt es sich um ein erstklassiges Bitumen. (Ann. scient.

Univ. Jassy 9. 138—68. April. Teehn.-cliem. Lab. Univ. Jassy.) Sc h ö n f e l d. P. R o h la n d , Kolloidchemie und Parfümeriefabrikation. Einige Bemerkungen über die Adsorption von Gerüchen, Farbstoffen usw. durch Talk. (Deutsche Parfümerie-Zeitung 1. 116. 10/7. Stuttgart.) Sc h ö n f e l d.

W . B. C am pbell, Konservierung von Holz. Kurze zusammenfassende Be­

sprechung der Ursachen für das Verderben von Holz und von Verft , es davor zu schützen. (Journ. Soc. Chem. Ind. 34. 2 5 7 -5 8 . 31/3. 1915. [8/12.* 1914.]) RÜHLE.

W . B e rte lsm a n n , P ie festen Brennstoffe im Jahre 1914. Zusammenfassung neuer Untersuchungsergebnisse. (Chem.-Ztg. 39. 497—99. 3/7. Weidmannslust bei

Berlin.) JüNG.

A u fh ä u se r, Brennstoffe und Motorentreibmittel in Kriegszeiten. Abhandlung über Deutschlands Versorgung mit Brennstoffen und Motortreibmitteln während des Krieges. (Chem.-Ztg. 39. 545—47. 21/7. Hamburg.) Ju n g.

Leop. P o lla k , Z ur Gerbstoffkrisis. Da infolge des Weltkrieges die Zufuhr an überseeischen Gerbstoffen vollständig eingestellt ist, weist Vf. darauf hin, daß die einzig vernunftgemäße Ausnutzung eines Gerbmittels nur in einer fabrikmäßigen Auslaugung zu suchen ist. Als Rohstoff für eine heimische Extraktindustrie er­

scheint die Fichtenrinde berufen. („Der Gerber“ 1915. Nr. 979. 1 5 /6 .; Collegium

1915. 261— 63. 3/7.) Rü h l e.

W. M o eller, Peptisation und Gerbprozeß. Nach den Unterss. des Vfs. (Col­

legium 1915. 4 9 ; C. 1915 I. 713) besteht jede auf Hautsubstanz gerbend einwirkende Lsg. aus zwei zu einer komplexen Verb. zusammengetretenen Bestandteilen. Durch Zusammentreffen dieser Lsg. mit der gequollenen H aut wird dieser Zustand auf­

gehoben, welchen Vorgang Vf. als „Depeptisation“ bezeichnet. Infolge der größeren Affinität des Peptisators der angewandten Gerbstofflsg. zu der Hautsubstanz tritt eine Trennung dieseB von der peptisierten Substanz ein, die als uni. kleinkrystal- liniseher Nd. in den oberen Schichten der Hautfibrillen abgeschieden wird. Diese Anschauung führt zu einer von der bisherigen abweichenden Auffassung über den Zustand der H aut nach der Zubereitung zum Gerben. Danach hat die Behandlung der Haut beim Kalken, Entkalken, Beizen, Schwellen u. Verfallen, also die Über­

führung der H aut in Blöße, als Endzweck die Umwandlung der an sich uni. Haut- 8ubstanz in eine 1. kolloidale Form, wobei die Hautsubstanz ebenfalls der Pepti­

sation unterliegt. Vf. erörtert eingehend die von ihm als P e p t i s a t i o n d e r H a u t besprochenen Vorgänge u. anschließend die D if f u s io n , D ia ly s e u. O sm o se p e p ti- s i e r t e r G e r b s to f f lö s u n g e n und gelangt dabei zu folgenden notwendigen Zu- standsbedinguugen für Gerbstofflsgg.: Zur Hervorbringung der Gerberscheinung ist lediglich der Zustand der Peptisation der gerbenden Verb. von Bedeutung, deren Konstitution dem Leder nur die spezifischen Eigenschaften verleiht. Der Peptisator der gerbenden Lsg. hat im allgemeinen neutrale oder sauere Eigenschaften. Die peptisierte Substanz der gerbenden Lsg. muß bei gewöhnlicher Temp. für sich allein in W. uni. sein. Der Peptisator muß zu der peptisierten Substanz in einem nahen VerwandtsehaftsVerhältnisse stehen, um die Erscheinung der Peptisation auf dem Wege der Komplexbildung hervorzurufen. Der Peptisator muß mit dem zu gerben­

den Mittel eine feste Lsg. bilden können. Die Aufnahme des Peptisators der Gerbstofflsg. durch die peptisierte Hautsubstanz steht in enger Beziehung zu den allgemeinen Sorptionsgesetzen (vgl. GeOKGIEVICS, Chem.-Ztg. 38. 4 4 5 ; C. 1914.

I. 1788.)

Es spricht für die Richtigkeit der Hypothese des Vfs., daß es durch die ver­

schiedenen Entgerbungsverff. ganz oder teilweise gelingt, das Erzeugnis der Gerbung in seine ursprünglichen Bestandteile zu zerlegen; diese Verff. bestehen darin, die auf der Hautfaser niedergeschlagenen peptisierten Stoffe auf dem Wege der Pepti­

sation wieder in Lsg. zu bringen. Die Eigenschaften des gegerbten Leders lassen sich aus den Funktionen der einzelnen Bestandteile der gerbenden Lsg. ableiten;

danach erteilt der Peptisator den einzelnen Hautfibrillen das nötige Volumen in­

folge B. einer festen Lsg. auf dem Wege der Dialyse. Die peptisierte Substanz, die auf den einzelnen Hautfibrillen ausgeschieden wird, bewirkt die Isolierung der einzelnen Fibrillen voneinander und erteilt dem Leder je nach ihren Eigenschaften die verschiedenartige physikalische Beschaffenheit, die dem Leder, je nach der Ver­

wendung des einen oder anderen Gerbmittels eignet. Mit dem Peptisator allein kann kein Leder erzeugt werden; die peptisierte Substanz darf bei der Gerbung niemals fehlen, von ihr allein hängt das Lederrendement ab. Je größere Mengen peptisierter Substanz in der Gerbstofflsg. vorhanden sind, desto stärker ist die Gerbwrkg.; auch das Gefüge der ausgeschiedenen kleinkrystallinischen uni.

pepti-1/5. 2 2 5 - 2 7 . 5/6. 253— 58. 3/7. [18/4.].) Rü h l e.

Patente.

Kl. 8rn. H r. 286337 vom 25/4. 1914. [4/8. 1915].

C hem ische F a b r ik G rie s h e im -E le k tro n , Frankfurt a. M., Verfahren zum Färben von Pelzen, Haaren, Federn u. dgl. Es wurde gefunden, daß man mit m-Oxydiphenylamin auf Pelzen, H aaren, Federn n. dgl. wertvolle braune Fär­

bungen erhält, wenn man die Pelze usw. nach oder ohne Vorbeize mit einer Lsg.

von m-Oxydiphenylamin unter Zusatz geeigneter Oxydationsmittel behandelt.

K l. 8 m . N r. 2 8 6 3 3 8 vom 18/3. 1914. [4/8. 1915].

F a rb w e rk e vorm . M eister L ucius & B rü n in g , Höchst a. M., Verfahren zur Herstellung von Präparaten aus Indigogärungsküpe, darin bestehend, daß man Malztreber mit alkal. reagierenden Mitteln aufschließt und gegebenenfalls eindickt.

K l. 8 m . N r. 2 8 6 3 3 9 vom 5/5. 1914. [4/8. 1915].

F a rb w e rk e vorm . M eister L ucius & B rü n in g , Höchst a. M., Verfahren zum Färben von Pelzen, Haaren, Federn u. dgl., darin bestehend, daß man Amino- oxynaphthaline mit p-Diaminen unter Zuhilfenahme eines Oxydationsmittels auf gebeiztem oder ungeheiztem Material ausfärbt.

K l. 8 m. N r. 2 8 6 3 4 0 vom 14/12. 1913. [4/8. 1915].

F ritz B e c h b e rg , Hersfeld, Hessen, Verfahren zur Verbesserung der Tragecht­

heit von mit Küpenfarbstoffen (unter Ausschluß von Indigo) gefärbten Wollwaren.

W ird die Wollfaser vor dem Färben mit Küpenfarbstoffen (außer Indigo) mit chromsauren oder doppeltchromsauren Salzen behandelt, so dringen die Farbstofie beim Ausfärben besser in das Innere ein, u. die Färbungen werden widerstands­

fähiger gegen atmosphärische und mechanische Einflüsse.

K l. 8m . N r. 2 8 6 3 4 1 vom 30/11. 1913. [4/8. 1915].

E d u a rd W e ile r und O skar H e u b le in , Frankfurt a. M., Verfahren zum Färben von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man den zu färbenden Gegenstand in ein Farbbad bringt oder mit einer Farblsg. überbürstet, die zweckmäßig fett- oder spritlösliche Farbstofie und ein Chlorderivat der Ä than-, bezw. Ätbylenreihe, wie Pentachloräthan oder Hexachloräthan oder eine Lsg. desselben in Spiritus enthält.

K l. 1 2 o. N r. 2 8 6 3 6 5 vom 24/3. 1914. [4/8. 1915].

E rn s t R o h lf, Kiel, Verfahren zur Trennung von Gasgemischen, dadurch ge­

kennzeichnet, daß man das Gasgemisch bei der günstigsten Absorptionstemp. durch Lycopodium absorbieren läßt und dann die MM. stufenweise erhitzt, wobei die ge­

bundenen Gase in der Reihenfolge ihrer Verdampfungspunkte frei werden.

K l. 1 2 g . N r. 2 8 6 3 0 2 vom 8/12. 1912. [2/8. 1915].

H. W . B aro n de S tü c k le , Dieuze, Lothr., Verfahren zur Peinigung von Lösungen, die als Verunreinigung kolloidale Kieselsäure enthalten. Es erfolgt die Abscheidung der Kieselsäure aus ihren Lsgg., u. zwar sowohl aus verd. als auch konz. Kieselsäurelsgg., sowie auch in Ggw. freier Mineralsäure dadurch, daß man

eine geringe Menge Kieselfluorwasserstoffsäure oder eines ihrer Salze zu dieaen Lagg. hinzugibt. Man kann auch die Kieselfluorwasserstoffsäure in der Kiesel- aäurelag. aelbat erzeugen, indem man dieae mit etwaa Fluorwasserstoffsäure oder mit einem Fluorid und freier Mineralsäure versetzt. Es ist nicht erforderlich, eine der Kieselsäure äquivalente Menge Fluor anzuwenden, einige Prozente dieser Menge genügen.

K l. 121. N r. 285981 vom 1/2. 1914. [29/7. 1915].

P. Jo st und P h. P lö c k e r, Charlottenburg, Verfahren zur Herstellung von Zirkonsilicid, Zirkonsalzen und Zirkonoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man Zirkonailicat mit der Kohle] mischt und das Gemisch auf Weißglut erhitzt, worauf man gegebenenfalls das erhaltene Zirkonsilicid in verd. Mineralsäuren ein­

trägt und aus den so erhaltenen Zirkonaalzen durch Glühen Zirkonoxyd darstellt.

Das Oxyd, das gewöhnlich, wenn das Glühen bei nicht zu hoher Temp. vorgenommen worden ist, noch basische Zirkonsalze enthält, ist zur Herst. von Zirkonemaillen sehr geeignet.

K l. 121. N r. 286183 vom 10/4. 1914. [27/7. 1915].

M ax Is s le ib , Magdeburg, Verfahren zur Gewinnung von Bromammonium aus den bromhaltigen Endlaugen der Kaliindustrie oder aus anderen bromhaltigen Mutterlaugen und aus bromhaltigen Steinkohlen. Die zur Verkokung dienende Steinkohle wird mit den betreffenden bromhaltigen Laugen in geeignetem Verhält­

nisse befeuchtet und hierauf verkokt, worauf man das entstehende Sublimat mit den Kondensationswässern vereinigt, die Lsgg. bei 60° abdampft, das auskrystalli- sierte Chlorammonium von der bromhaltigen Mutterlauge trennt, letztere bei 40° zur Salzkruste eindampft, mit der 15fachen Menge A. von 95° 24 Stdn. in geschlossenem Gefäße bei gewöhnlicher Temp. behandelt u. endlich den Alkohol, der vorwiegend Bromammonium gelöst enthält, abdestilliert. Letzteres kann durch Behandlung mit Natronlauge und Trennung des entstehenden Gemisches von Natriumsalzen mit der 12 fachen Menge A. von 90° in reines Bromnatrium übergeführt werden, welches allein in Lsg. geht und zurückbleibt, wenn der A. abdestilliert wird.

K l. 12k. Nr. 286241 vom 4/7. 1914. [29/7. 1915].

Chem ische E a b rik B rugg, A.-G., Brugg, Schweiz, Verfahren zur kontinuier­

lichen Herstellung einer warm gesättigten Ammoniumbicarbonatlauge. Es findet die Sättigung in einer Füllkörper enthaltenden, kontinuierlich oben mit Ammoniak­

lauge und unten mit Kohlensäure gespeisten Kolonne mit von oben nach unten sieh erweiterndem Querschnitt statt, die etagenweise mit Kühlvorrichtungen in der Weise ausgerüstet ist, daß — während die die Kolonne ständig füllende Lauge, deren Sättigungsgrad von oben nach unten zunimmt, einem von oben nach unten steigenden Kohlensäuredruck begegnet — die Temp. dieser Lauge in der Sättigungs­

kolonne von oben nach unten zunimmt und hierbei die gesättigte Ammonium­

bicarbonatlauge die Kolonne bei einer 50—60° betragenden Temp. verläßt, um jedes Auskrystallisieren von Ammoniumbicarbonat in der Kolonne zu vermeiden.

Kl. 12k. N r. 286242 vom 8/7. 1914. [29/7. 1915].

-Rudolf W ilh e lm , Altenessen, Behälter zur Aufnahme des Ammoniumsulfats, bestehend in einer kipp- und drehbar gelagerten halbzylindrischen Pfanne.

KL 121. N r. 2 8 6 3 0 3 vom 2/5. 1914. [2/8. 1915].

Jo se f S c h n itz le r, Bochum i. W., Verfahren zur ununterbrochenen Lösung von Salzen, wie Chlorkalium u. dgl. unter Erwärmung in einem feststehenden liegenden Lösekessel und Führung von Salz- und Löselauge im Gegenstrom, dadurch ge­

kennzeichnet, daß das Salz- und Laugegemisch, in welches die Lauge unter hydro­

statischem Überdruck gedrückt wird, den Lösekessel vollständig ausfüllt.

K l. 12 m. N r. 286366 vom 4/4. 1914. [4/8. 1915].

(Zus.-Pat. zu Nr. 269794; C. 1914. I. 713.)

Chr. Aug. B e rin g e r, Charlottenburg, Verfahren zur Oxydation von Aluminium­

sulfit zu Aluminiumsulfat mittels L u ft, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine tonerdehaltige Substanz, welche bei normalem Druck und bei normaler Temp. von S 0 2 nicht oder nur wenig angegriffen wird, ein Gemisch von Schwefligsäureanbydrid und Luft unter höherem Druck und höherer Temp. einwirken läßt.

K l. 12 o. N r. 285770 vom 22/11. 1913. [9/7. 1915].

F a rb e n fa b rik e n vorm . F rie d r. B ay er & Co., Leverkusen b. Cöln a. Eh., Ver­

fahren zur Darstellung von 3-Methylbutinol und seinen Homologen. A uf die Alkali- verbb. des Acetylens und seiner Homologen werden in Ggw. indifferenter Lösungs­

mittel Aceton und seine Homologen zur Einw. gebracht. — Acetylennatrium oder Acetylendinatrium gibt mit Ä. u. Aceton unter Kühlen mit Eis u. Eühren 3-Methyl- butinol, CH - C-CiOHXCHj)*, Öl, Kp. 102—103°; es bildet ein farbloses, sehr explo­

sives Silbersalz und wird durch Erhitzen mit ätzenden Alkalien oder mit kohlen­

saurem Alkali in Aceton u. Acetylen gespalten. Aus Methyläthylketon u. Acetylen­

natrium erhält man 3-Äthylbutinol, C H ; C-C(OH)(CH3)(CsH6), farbloses Öl, Kp. 120

natrium erhält man 3-Äthylbutinol, C H ; C-C(OH)(CH3)(CsH6), farbloses Öl, Kp. 120

Powiązane dokumenty