mitteln für Kunst- und Pflastersteine. Gemahlener Bauxit mit Wasserglas u. W . ge
mengt, wird entweder für sich, als zementartiges Bindemittel verwendet, oder aber mit Füllstoffen, wie Sand, Schotter u. dgl. gemischt u. unter Druck in Formen gepreßt.
Widerstandsfähig gegen h. Säuren u. Laugen, sowie W . (Ung. P. 96 817 vom 4/2.,
1928, ausg. 1/10. 1929.) KÖNIG.
V II. Agrikulturchemie; Düngemittel; Boden.
A . Pereira Forjaz, Beitrag zur Kenntnis des Müntzverfahrens zur Stickstoffbindung.
Vf. untersucht spektrograph. die Wurzeln u. Wurzelknoten von Cytisus proliferus, var. palmensis, um festzustellen, ob die Bindung des Luftstickstoffs auf mineral.
Katalysatoren zurückzuführen ist. Wurzeln u. Wurzelknoten werden getrennt ver
ascht, mit HCl behandelt, eingedampft, mit 97°/0ig. A. aufgenommen u. wieder mit HCl behandelt. Die spektrograph. Unters, der Lsgg. zeigt, daß Mo, Ni u. vielleicht auch Co vorhanden sind. Dies werden die für die Biokatalyse spezif. wirksamen Ele
mente sein. (Compt. rend. Acad. Sciences 189. 585— 86. 14/10. 1929.) Lo r e n z. Herbert W ittek, Beuthen, Herstellung von hochwertigem Kalkslickstoff, 1. dad.
gek., daß das Carbid in geschlossenen Azotiereinsätzen auf die Reaktionstemp. durch ein die Einsätze umgebendes, den Ofen ausfüllendes fl. oder körriges Heizbad erhitzt wird, durch das auch die sich bei der Azotierung bildende Wärme abgeführt u. zweck
mäßig auf weitere zu erhitzende Einsätze übertragen wird. — 2. Vorr. zur Ausführung des Verf. nach Anspruch 1, gek. durch ein den Ofenraum ausfüllendes fl. oder körniges Bad, dessen in beliebiger Anordnung eingesetzte, geschlossene Azotiergefäße von den den N2 zuführenden Rohrleitungen umgeben sind. — Als Heizbad kann ein geschmolzenes Metall oder erhitzter Sand, Koks o. dgl. dienen. (D. R. P. 485 056 Kl. 12k vom 14/8.
1925, ausg. 25/10. 1929.) Kü h l i n g.
Gustav Hilger, Gleiwitz, Kammer-Ringofen zur Herstellung von Kalkstickstoff, dad. gek., daß 1. eine gemeinschaftliche Wärmequelle gleichzeitig oder nacheinander auf mit vorstehenden Zündspitzen versehene, durch die Innenwand der Einzelkammem ragendo Azotierkörper wirkt, 2. jede äußere Kammerwand durch Regulier- oder Ab
schlußklappen mit einem Wärmeumführungskanale verbunden ist u. 3. sich zwischen den Einzelkammern Heiz- bzw. Kühlkammern befinden. — Die einzelnen Zündungen erfolgen, weil nur eine kleine Zündmasse auf die Reaktionstemp. gebracht wird, sehr schnell. (D. R. P. 484 964 Kl. 12k vom 29/6. 1926, ausg. 24/10. 1929.) Kü h l i n g.
Gustav Hilger, Gleiwitz, Vorrichtung zur Herstellung von Kalkstickstoff in Rk.- Kammern, deren Wände mit Hohlräumen versehen sind, dad. gek., daß die Hohlräume durch Rohre gebildet werden, welche so profiliert u. mit anschließenden gerippten
278 H vn. ÄGEIKULTÜRCHEMXE; D Ü N GEM ITTEL; BODEN. 1930. I . Mauerteilen so verbunden sind, daß eine mechan. feste, einen guten Wärmeaustausch gewährleistende Kammerwand entsteht, welche bei Durchteilung eines geeigneten, dem Azotiervorgang nicht zuzuführenden Heiz- oder Kühlmittels dem Azotierkörper je nach dem Stande der Rk. Wärme zuleitet oder von diesem Wärme ableitet, welche in bekannter Weise nutzbar verwendet wird. — Es wird Krustenbldg. des Azotier- körpers vermieden u. gleichmäßiges Durchazotieren erreicht. (D. R. P. 484 965 K l. 12k
vom 9/7. 1926, ausg. 25/10. 1929.) Kü h l i n g.
Gustav Hilger, Gleiwitz, Herstellung von Kalksticksioff in ununterbrochenem Be
triebe, bei welcher die in einem geschlossenen Kanal eines Ringofens aneinandergereihten Azotierkörper sich in steter fortlaufender Reihenfolge entzünden, 1. dad. gek., daß voneinander getrennte Azotierkörper durch aus Azotiermasse bestehende Brücken mit einander in unmittelbarer Verb. stehen, so daß nach Einleitung der Zündung des ersten Azotierkörpers der Azotiervorgang innerhalb der Azotiermasse von einem zum benach
barten Azotierkörper ungehindert fortschreitet. — 2. Vorr. zur Durchführung des Verf. nach Anspruch 1, dad. gek., daß sich die Azotiermasse in Azotiergefäßen befindet, welche in endloser Bahn durch mit Azotiermasse gefüllte halsartige Glieder miteinander verbunden sind. — Der erhältliche Kalkstickstoff ist völlig durchazotiert. (D. R. P.
4 8 4 9 6 6 Kl. 12k vom 18/1. 1927, ausg. 26/10. 1929.) Kü h l i n g. Gustav Hilger, Gleiwitz, Herstellung von Kalksticksioff, bei welchem der über
schüssige, mit Fremdgasen u. Verunreinigungen beladene N» nach dem Verlassen des Azotierraumes gereinigt u. im Kreislauf demselben wieder zugeführt wird, 1. dad.
gek., daß der Zuführungs- u. Abführungsraum des N2 innerhalb der Azotiertrommel in keinerlei fester Verb. miteinander stehen, so daß der gesamte zugeführte N2 genötigt ist, beim Übergang von Zuführungs- zum Abführungsraum den Carbidkörper in radialer Richtung zu durchströmen, gegebenenfalls unter Anwendung einer zwischen beiden Räumen bestehenden Druckdifferenz. — 2. Vorr. zur Ausführung des Verf. nach An
spruch 1, dad. gek., daß zwischen den Stirnwänden einer geschlossenen Azotiertrommel 2 konzentr. Siebtrommeln eingebaut sind, welche in ihrem ringförmigen Zwischenraum die Carbidmasse aufnehmen, während der innere Hohlraum zur Zuführung, der äußere zur Abführung des N2 dient. •— Die Reinigung des N2 erfolgt in wirtschaftlicherer Weise als bisher. (D. R. P. 485 055 Kl. 12k vom 7/5. 1927, ausg. 24/10. 1929.) Kü h l.
Georges Augustin Drapier-Genteur, Frankreich, Elektrische Behandlung von Kulturboden zur Förderung des Pflanzenwuchscs. Man legt bis zu einer Tiefe von einigen dm Drähte in den Boden, z. B. parallel zueinander, u. lädt sie auf, so daß zwischen den Drähten im Boden elektr. Felder entstehen. Die Drähte, die auch in der magnet. Nord-Südrichtung ausgelegt werden können, sind geflochten oder gezwirnt, u. enthalten — ähnlich wie beim Stacheldraht —- in ihren Windungen kurze Draht- stümpfchen, um die Erzeugung der elektr. Felder zu erleichtern. (F. P. 660 867 vom
22/9. 1928, ausg. 18/7. 1929.) Sa r r e.
Dominique Piergentili, Algerien, Schädlingsbekämpfung an Obstbäumen, gek.
durch die Anwendung von HCN, die aus KGN u. H2SOt entwickelt wird, in geschlossenen Räumen, z. B. unter Zelten, deren Plane mit einer Alaun- u. Seifenlsg. imprägniert u. gasdicht sind. (F. P. 659 733 vom 2/8. 1928, ausg. 2/7. 1929.) Sa r r e.
Th. Goldschmidt A kt.-G es., Essen, Schädlingsbekämpfungsmittel, besonders zur Behandlung von Getreide- oder Mehl V o r rä te n , werden durch Vermischen von brenn
baren gasförmigen oder flüchtigen organ. Verbb. mit inerten Gasen wie N 2, C 02, in solcher Menge, daß nicht entzündbare Gemenge entstehen, erhalten. A ls wirksame Bestandteile eignen sich: Äthylenoxyd, Propylenoxyd, CS2, Vinylchlorid. (E. P.
318 898 vom 11/9. 1929, Auszug veröff. 6/11. 1929. Prior. 11/9. 1928.) Al t p e t e r. Edmund P. Kampa und Philip N. Hyman, Minneapolis, V .S t . A ., Ungeziefer- vertilgungsmittel, bestehend aus einer Lsg. von Tetrachlordinilroäthan in leichtflüchtigen KW-stoffen oder in deren Halogensubstitutionsprodd., wie z. B. in Äthylendiclilorid.
(A . P. 1 707 727 vom 6/6.1927, ausg. 2/4.1929.) Sa r r e. California Spray Chemical Co., Watsonville, übert. von: Hugh Knight, River- side, V. St. A ., Selbstemulgierendes Öl zur Ungeziefervertilgung. Man vermischt Mineralöl, das von pflanzenschädigenden Bestandteilen befreit ist, mit einem „inneren“ Emul
gator, z. B. Öl-, Linol-, Abietinsäure, Terpentin-, Eucalyptusöl, Terpineol oder Para
nitroanilin u. reinem W ., so daß man eine Emulsion erhält, bei der die Öltröpfchen durch ein Vergrößerungsglas noch sichtbar sind. — Z. B. mischt man reines Mineralöl mit 5 % Ölsäure u. stellt damit eine 10%ig- wss. Emulsion her. Die Wrkg. einer solchen
1930. I. H yin. Me t a l l u r g i e; Me t a l l o g r a p h i e u s w. 279 Emulsion ist besser als bei denen mit den sonst üblichen Emulgatoren. (A. P. 1 707 469
vom 17/12. 1926, ausg. 2/4. 1929.) Sa r r e.
California Spray Chemical Co., Watsonville, übert. von: Hugh Knight, River- side, V. St. A ., Öl zur Ungeziefervertilgung, bestehend aus reinem Mineralöl, in dom ge
ringe Mengen einer organ. Substanz gel. sind, die für Schädlinge giftig ist, z. B. Strych
nin, Nicotin, Nitrobenzol, Benzoesäure, oder zugleich auch anregend für den Pflanzen
wuchs ist, wie z. B. Salicylaldehyd, Brombenzol, Paradichlorbenzol. Das Ölgemiscli wird am besten in wss. Emulsion verspritzt. (A. P. 1 707 470 vom 19/1. 1927, ausg.
2/4. 1929.) Sa u r e.
V III. Metallurgie; Metallographie; Metallverarbeitung.
C. Bruchhold, Auswälüende Schwimmaufbereitung von Erzen in Mexiko. Die F r e s n i 11 o - Grube im Staate Z a c a t o c a s verarbeitete bisher mittels des Cyanidverf. oxydierte Erze von nur 173 g/t Ag u. 0,22 g/t Au. Seit 1926 werden auch S-haltige Erze in einer Schaumaufbereitung in drei Kreisläufen — im Bleiglanz-, Blende- u. Eisenkieskonzentrate — getrennt. Das äußerst fein verwachsene Erz wird auf 80% (Durchgang 200 Maschen) aufgeschlossen. Als unterdrückender Zusatz werden 230 g ZnS04 u. 100 g NaCN auf 1 t Erz aufgegeben, während die fördernden Zusätze aus 100 g Xanthat, 220 g einer Mischung aus 68% Steinkohlenteer-Kreosot, 2 3 % Kresylsäure u. 9 % Kiefernöl u. weiteren 100 g einer Mischung aus 4 0 % Ortho- toluidin: Thiocarbanilid 4 : 1 mit 60% Kresylsäure bestehen. Die mit den Reagentien versehene Trübe wird auf Unterluftgeräten der MINERALS SEPARATION im Schwimm- verf. aufbereitet. Durch Uberölen des Pb-Kreislaufs wird eine hohe Zn-Ausbeute (88% ) erreicht. (Ztschr. Ver. Dtsch. Ing. 73. 1440— 42. 5/10. 1929. Mexiko.) Wi l k e.
R. J. Traill und W . N. Mc Clelland, Metallisierung des Eisenoxyds im Ilmenit.
(Canadian Chem. Metallurgy 13. 265— 68. 272. Okt. — C. 1929. II. 929.) Wi l k e. Antonio Piornelli, Wie stellt man einen guten Stahl her? Zusammenfassende Darst. über die Bedingungen zur Herst. eines guten Stahles u. die zu vermeidenden Fehler in der Fabrikation. (Ra,ssegna mincraria metallurg. Italiana 69. 133— 38.
Aug. 1929.) W E ISS.
W . Rohland, Der Einfluß der Verwendung von Eisenschwamm auf die Eigen
schaften von Stahl. Die Einsatzverhältnisse u. die über den Einfluß des Einsatzes gemachten Erfahrungen dor wichtigsten stahlerzeugenden Länder werden erörtert.
Zur Klärung des Einflusses von Eisenschwamm auf die Güte des erzeugten Rohstahles wurden Weicheisen, unlegierte Werkzeugstähle mit niedrigem u. mit n. Si- u. Mn- Geh. sowie Cr-legierte u. W-legierte Sonderstähle unter Verwendung von Eisenschwamm erschmolzen. Die Prüfung sämtlicher Stähle erfolgte teils rein versuchsteehn., teils durch prakt. Verarbeitung u. Benutzung. Die Zus. der für die Schmelzverss. ver
wandten Roheisensorten war wie folgt: synthet. Roheisen, Tiegel u. Elektroschmolze з,3 (4,05) % C, 0,24 (0,76) % Si, 0,11 (0,07) % Mn, 0,035 (0,024) % P u. 0,030 (0,014) % S и. schwed. u. deutsches Roheisen mit 3,95 (4,3) % C, 0,15 (0,93) % Si, 0,2 (0,5) % Mn, 0,023 (0,035) % P u. 0,012 (0,021) % S. Zweifellos wird durch die Verwendung von Eisenschwamm ein starker Einfluß auf die Stahlqualität ausgeübt. Eine Erklärung hierfür ist weder analyt. noch mkr., noch durch die Art des Schmelzverf. zu geben, sie kann nur in der Unverbrauchtheit des Rohstoffes gesucht werden. So gelingt es durch Verwendung von Eisenschwamm als Rohstoff ohne besondere Schwierigkeiten, Weicheisen in der Güte des Lancashire-Eisens herzustellen. Ein aus Eisenschwamm erschmolzener Flußstahl ist ohne besondere Führung des Schmelzverlaufes bei nur 0 ,03% Mn alterungsbeständig usw. (Stahl u. Eisen 49. 1477— 87. 10/10. 1929.
Bochern.) W lL K E . _
J. A . Jones, Baustähle mit hoher Elastizitätsgrenze. Die Wrkg. des C, Mn, Ni u. Si wird an Versuchsschmelzen gezeigt. Danach ist ein Mindest-C-Geh. von rund 0 ,3 % nötig, um die höchste Proportionalitätsgrenze zu erhalten. Mit diesem C-Geh.
kann eine hohe Proportionalitätsgrenze mit guter Duktilität durch geeignete Zusätze von einem der betrachteten Spezialelemente erreicht werden. Diese Zusätze schließen eine Kostenerhöhung des Stahles mit ein. Abgesehen von den Ni-Zusätzen, sind die wirklichen Kosten der Zusätze nicht groß, aber die Herst. des hochwertigen Stahles mit besonderen Elementen bedarf einer sorgfältigen Materialaussuchung u. vor
sichtiger Herst. Diese Schwierigkeiten sind bei den Stählen mit Mn u. Ni erfolgreich überwunden worden, aber Schwierigkeiten scheinen noch in der Herst. von
Stahl-280 HVI„. Me t a l l u r g i e ; Me t a l l o g r a p h i e u s w. 1980. I.
platten mit hohem Si-Geh. zu bestehen. Höhere Schmelztempp. sind notwendig u. bewirken einen schnelleren Verschleiß der Öfen u. Formen. Der Si-Stahl bildet tiefe Lunker. Höhere Anlaßtempp. oder höhere Endtempp. beim Walzen sind bei den Platten zu benutzen u. beim Wiedererhitzen muß große Vorsicht walten, damit keine Sprünge entstehen. Der Stahl mit den besten Festigkeiten ist einer mit 0 ,3 % C, rund 1 ,3 % Mn u- 0 ,9 % Si. Der nächste in der Reihenfolge ist ein ähnlicher Stahl mit mehr Mn u. weniger Si, der bis zu der Grenze von 1,6% Mn reicht, während der Si-Geh.
weniger als 0 ,3 % beträgt. Eine geringe Zugabe von Ni erhöht die Duktilität der niedrig- C-haltigen Stähle, aber mindestens 3 % sind zur Gewinnung eines Stahles mit hoher Elastizitätsgrenze erforderlich. Für den letzteren Zweck ist der Gebrauch einer kleinen Menge Cr bei weniger Kosten eher anzuraten als der äquivalente größere Ni-Geh.
(Iron Coal Trades Rev. 119. 365— 67. 13/9. 1929. Woolwich, Res. Dept.) Wi l k e. J. H . Whiteley, Das Zusammenballen des Perlits. Beim Untersuchen einer Reihe Proben, die von 695 u. 685° abgeschreckt worden waren, wurde bemerkt, daß die Perlitflächen, die während einer längeren Erhitzungszeit bei höheren Tempp. ge
wachsen waren, sich oft stark mit Zementit umränderten. Die Unters, dieser Er
scheinung ergab, daß die Transformation der festen Lsg. des y-Fe in Perlit in hyper- eutektoiden Stählen in einem kleinen Tcmp.-Bereich unmittelbar unter dem / l c-Punkt vor sich geht. Es wird gezeigt, daß das Zusammenballen, das die Bldg. von Zementit- rändern am Perlit ergibt, innerhalb dieses Temperaturbereiches vor sich geht, bevor alles y-Fe transformiert ist. Diese Übersiedlung des Carbids vom y-Fe zum Perlit findet mittels Diffusion durch den dazwischenliegenden Ferrit statt, der bei 700° rund 0,03% C in fester Lsg. halten kann. Die Schnelligkeit der Diffusion ist sehr groß.
Es konnte auch gezeigt werden, daß die Löslichkeit des C durch die Ggw. von Mn im Ferrit vermindert wird; da es allgemein bekannt ist, daß das Zusammenballen sich erhöht, wenn der Mn-Geh. fällt, so wurde der Einfluß des Mn besonders eingehend beobachtet. Bei Proben mit mehr als 1,0% Mn konnte kein Zusammenballen mehr erreicht werden. Die Vereinigung an den Perliträndern ist das Ergebnis eines all
mählichen Wachsens u. Dickerwerdens der Carbidlamellen nach ihrer ersten Bldg.
Solch ein Wachstum kann nicht stattfinden, wenn nicht der umgebende Ferrit mit Carbid übersättigt ist. Wenn sich Ferrit unterhalb A r3 anfängt auszuscheiden, be
steht der Stahl nicht mehr aus einer einzigen festen Lsg., 2 Phasen sind dann vor
handen, eine von C in y-Fe u. eine weitere von C in a-Fe. Die Verteilung des C zwischen diesen beiden nähert sich daher einem bestimmten Verhältnis, dem Verteilungs
koeffizienten. Das Gleichgewicht bei jeder Temp. im krit. Bereich wird schnell her- gestellt, besonders wenn die Korngrößo Idein ist, denn der C diffundiert in beiden Bestandteilen schnell. Fällt die Temp., so wächst der C-Geh. im y-Fe allmählich u., vorausgesetzt, daß der Verteilungskoeffizient konstant bleibt, muß der des Ferrits ebenfalls ansteigen. Nun wird, da die C-Löslichkcit im Ferrit gering ist, unter Um
ständen ein Punkt erreicht werden, wo die Verteilung nicht länger mehr dem Ver
teilungsgesetz gehorcht. Dieser Punkt liegt allem Anschein nach nicht weit von A rv Fällt die Temp. noch weiter, so wird der Ferrit übersatt, u. etwas Carbid kann daher ausgefällt werden. Das anfängliche Wachsen des Perlits kann in der Tat auf die Impfung gewisser y-Fe-Flächen durch so gebildete Carbidkeime veranlaßt werden.
Ist einmal Perlit vorhanden u. wird die Temp. konstant gehalten, so wird im großen u. ganzen durch das gleichmäßige Wachsen an den Rändern der Carbidlamellen durch Zers, aus dem übersatt. Ferrit das Erscheinen weiterer Keime verhindert. Im y-Fe- Ferrit-Perlit-System wird eben der Ferrit in bezug auf den Zementit mit Carbid über
sättigt, wenn der .d „-Punkt überschritten wird, mit dem Ergebnis, daß der outektoide Zementit auf Kosten des y-Fe wächst, bis die Ränder der Lamellen unter Umständen sich berühren u. zusammenballen. ( Iron Coal Trades Rev. 119. 367— 68. 13/9.
1929. Consett.) Wi l k e.
Harold W . Aldrich und Walter G. Scott, Das Laugen gemischt oxydischen und Sulfiden Kupfers bei Inspiration. Da eine Flotationsbehandlung der Erze nicht möglich war, so wurde zuerst das ,,Dural“ -Verf., das das oxyd. Cu mit H2SÖ4 auslaugt u. dann die Abfälle nach dem Mahlen u. Flotieren zur Wiedergewinnung des Kupfersulfids weiterbehandelt, angewandt. Jetzt ist dies Verf. verlassen worden, u. man wendet beim Laugen einen Zusatz von Ferrisulfat, das das Kupfersulfat löst, an. Metallurg, sind die Ergebnisse der beiden Verff. gleich, aber die Kosten sind bei der Ferrisulfat- laugung geringer. Aus Vorverss. orgab sich, daß ein Erz mit 1,19% Cu, von dem 0,77% Oxyd u. 0,42% Sulfid waren, bis auf 0,182% Cu bei einer
Gesamt-1980. I. H vm. Me t a l l u r g i e; Me t a l l o g r a p h i e u s w. 281 extraktion von 84,7% ausgelaugt werden kann. Es folgt dann eine ausführliche Be
schreibung der Laugerei, die durch Abbildungen vervollständigt wird. Nach dem Einbringen des Erzes in die Laugebehälter wird es zuerst mit einer genügend sauren Lsg. bedeckt, dio jede Neutralität in irgendeinem Punkte der Charge vermeidet, da sonst ein größerer Fe-Verlust durch Fällung von Fe-Salzen eintritt. Ein hoher Cu-Geh.
in den Rückständen begleitet gewöhnlich das Vorhandensein dieses gefällten Fe. Das Auslaugen wird im Gegenstromprinzip durchgeführt. Der hauptsächlichste Unterschied zwischen der vorliegenden Auslaugung u. der sonst üblichen liegt darin, daß mit Über
legung die Ferrisulfatkonz. in der H2S0 4 auf einem genügend hohen Stand gehalten wird, damit die großen Cu-Mengen des Erzes, die als Chalkocit vorliegen, gel. werden. Die Faktoren, die den Säureverbrauch beeinflussen u. die Verf. der Rückstandsontfernung werden dann beschrieben. Im Winter müssen die Lsgg. der besseren Wirksamkeit wegen erwärmt werden. (Engin. Mining Journ. 128. 612— 19. 19/10. 1929. Inspiration [Ariz.], Inspiration Consolidated Copper Co.) Wi l k e.
Naoto Kameyama und Tokiclli Noda, Elektrolytische Raffination von Kupfer unter Benutzung eines Komplexsalzes des Kupferchlorürs. III. u. IV. (II. vgl. C. 1928.
II. 487.) In Fortsetzung der früheren Unterss. wurde das Gleichgewichtspotential von Cu in den verwendeten Elektrolyten untersucht, u. die Elektrodcnpotentiale bei verschiedenen Stromdichten wurden bei 25 u. 50° bestimmt. (Journ. Soc. ehem.
Ind., Japan [Suppl.] 32. 232 B. Aug. 1929. Tokio, Univ.) Wr e s c h n e r. Viktor Pöschl, Gediegene Metalle. Der Vf. nennt die krystallogr. Eigg., das Aus
sehen, Vorlc. u. die Fundstätten der Metalle: Gediegen Cu, Ag, Au, Pt. (Metall-Wirt
schaft 8. 710— 11. 19/7. 1929. Mannheim.) Fa b e r. W . Hume-Rothery, Die Zusammensetzung der e-Bronze. Metallograph. Unterss.
an wärmebehandelten Cu-Sn-Legierungen mit etwa 25 A t .-% Sn ergeben, daß die t-Phase der Bronze eine feste Lsg. mit den Grenzen 24,5— 25,1 A t .-% Sn ist. Vf.
glaubt, daß dio Verb. Cu3Sn existiert, die geringe Mengen Cu in fester Lsg. aufnehmen kann (vgl. St e p h e n s, C. 1929. II. 2822). (Philos. Magazine [7] 8. 114— 21. Juli
1929. Oxford, Magdalen-College.) Lo r e n z.
— , Das Werkzeugmetall „Widia“ . Das KRUPPsche Werkzeugmetall Widia besteht aus Wolframearbiden, die mit einem Zusatz von etwa 6% Co fein vermahlen, gut ver
mischt, in die gewünschten Formen gepreßt u. unter Luftabschluß in H-Atmosphäre im elektr. Ofen bei 1400— 1500° gesintert werden. Im allgemeinen wird Widia nur in Form von aufgelöteten Plättchen verwendet. Das Auflöten dieser Plättchen geschieht am vorteilhaftesten mittels vorher gut geglühten Kupfers bei etwa 1150°. Widia- werkzeugmetall wird bei reichlicher W.-Zuführung geschliffen. Aus den Vergleichen zwischen Widiametall u. Schnellstählen ergibt sich eine erhebliche Mehrleistung beim Widiametall. (Krupp. Monatsh. 10. 160— 72. Okt. 1929.) Ka l p e r s.